DE102015107684A1

DE102015107684A1 - Buchblock, buchartiges Dokument sowie Verfahren zur Herstellung eines buchartigen Dokumentes

Info

Publication number: DE102015107684A1
Application number: DE102015107684.5A
Authority: DE
Inventors: Rolf Bütje
Original assignee: Bundesdruckerei GmbH
Current assignee: Bundesdruckerei GmbH
Priority date: 2015-05-15
Filing date: 2015-05-15
Publication date: 2016-11-17
Also published as: EP3294564B1; EP3294564A1; WO2016184658A1

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Buchblock für ein buchartiges Dokument (11) mit mehreren übereinander liegenden Datenseiten (18), die miteinander verbunden sind und mit einem Träger (25), der sich zumindest abschnittsweise entlang einer Falzkante (34) und beidseitig zur Falzkante (34) und zumindest abschnittsweise in eine Richtung quer zur Falzkante (34) entlang der Datenseite (18) erstreckt, welcher an einer Rückseite einer äußersten Datenseite (18) angeordnet ist, wobei der Träger (25) aus wenigstens einer Kunststofffolie (31, 32) aus einem thermoplastischen Polymer besteht und der Träger (25), nach einer Wärmebehandlung des Trägers (25), bei der eine Wärmezufuhr oberhalb der Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers des Trägers (25) erfolgt, in der gefalzten Anordnung (29) auf eine Temperatur unterhalb der Glasübergangstemperatur abgekühlt ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Buchblock für ein buchartiges Dokument, ein buchartiges Dokument, insbesondere Wert- und/oder Sicherheitsdokument, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines buchartigen Dokumentes.
Aus der DE 10 2005 010 364 A1 ist ein buchartiges Dokument bekannt, welches einen Buchumschlag mit einem Buchblock umfasst. Der Buchblock besteht aus mehreren Datenseiten und einem Vorsatz, die miteinander vernäht sind. Zum Einhängen des Buchblocks in den Bucheinband wird der Vorsatz mit dem Bucheinband verklebt. Zwischen dem Bucheinband und dem Vorsatz ist ein Träger vorgesehen, welcher ebenfalls mit den Datenseiten vernäht ist. Dieser Träger dient zur Erhöhung der mechanischen Stabilität, insbesondere gegen das Ausreißen der Naht, und kann als Sicherheitsmerkmal einen Datenträger aufnehmen. Bei diesen buchartigen Dokumenten ist der Bucheinband durch eine Buchdeckeneinlage steif ausgebildet. Sofern keine Buchdeckeneinlage vorgesehen ist, wird dieser Bucheinband selbst steif ausgebildet, um den Buchblock sicher aufzunehmen.
Des Weiteren sind buchartige Dokumente, insbesondere Passbücher, bekannt, welche einen Bucheinband aufweisen, der biegeelastisch ist und ein sogenanntes Softcover bildet. Solche buchartigen Dokumente zeigen zumeist ein schlechtes Aufsperrverhalten, das heißt, dass sich das buchartige Dokument nach einem einmaligen Öffnen nicht wieder vollständig schließt, sondern eine Buchdecke beziehungsweise eine Hälfte des Bucheinbandes hochsteht. Dieses Aufsperrverhalten verschlechtert sich insbesondere dann, wenn der Falzbereich des Bucheinbandes überdehnt wurde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Buchblock, ein buchartiges Dokument mit einem Buchblock sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Buchblocks und eines buchartigen Dokumentes vorzuschlagen, wodurch das Aufsperrverhalten verbessert wird.
Diese Aufgabe wird durch einen Buchblock für ein buchartiges Dokument gelöst, bei welchem der Buchblock mit mehreren übereinander liegenden Datenseiten und einem Träger besteht, die entlang eine Falzkante miteinander verbunden sind, wobei der Träger an einer Rückseite einer äußersten Datenseite vorgesehen ist und aus wenigstens einer Kunststofffolie aus einem thermoplastischen Polymer besteht, und der Träger nach einer Wärmebehandlung, bei der eine Wärmezufuhr oberhalb der Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers des Trägers erfolgt, in der gefalzten Anordnung auf eine Temperatur zumindest unterhalb der Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers des Trägers abgekühlt ist. Der Träger verbleibt in dieser Form elastisch und ermöglicht, dass das Aufsperrverhalten des Buchblocks verbessert wird. Der Träger kann wie eine Art Klammer auf die äußere Datenseite und somit auch auf die innen liegenden Datenseiten wirken. Durch den Träger, bestehend aus der Kunststofffolie, die bei Raumtemperatur elastisch ist, kann einerseits ein Aufschlagen der Datenseite oder Datenseiten aus der gefalzten Anordnung ermöglicht sein und andererseits erfolgt nach dem Öffnen der Datenseite oder Datenseiten durch die Rückstellkraft des Trägers ein selbständiges Schließen der Datenseite oder Datenseiten in die gefalzte Anordnung. Der Buchblock kann dadurch bereits in einer gefalzten Anordnung zum Einbinden in ein buchartiges Dokument bereitgestellt werden. Dadurch ist lediglich das Verbinden des Vorsatzes mit dem Bucheinband erforderlich.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Buchblocks ist vorgesehen, dass der Träger aus wenigstens zwei Kunststofffolien besteht, die mit einem wärmeaktivierbaren Klebemittel miteinander verbunden sind. Dadurch kann das Aufsperrverhalten weiter verbessert werden. Ein solcher Träger kann einen erhöhten mechanischen Widerstand aufgrund von Zug- bzw. Druckspannungen in einem solchen Lagenverbund aufweisen, wodurch die Rückkehr des Trägers in seine Ausgangsposition zur gefalzten Anordnung der Datenseite verbessert wird.
Bevorzugt besteht die zumindest eine Kunststofffolie des Trägers aus einem thermoplastischen Polymer, insbesondere aus thermoplastischem Polyurethan, einer Mischung mit überwiegenden Bestandteilen aus Polyurethan oder Thermoplasten, vorzugsweise Polypropylen, Polyamid, Polycarbonat, Polyethylenterephthalat, PET-G oder einer Mischung davon. Solche Kunststofffolien können unter einer Wärmeeinwirkung erweichen, darauf folgend beim Aushärten eine geänderte Gestalt einnehmen und nach einer Beanspruchung in diese wieder zurückkehren.
Bevorzugt ist der Träger als Streifen oder Band, insbesondere Fälzelband, ausgebildet, der sich vollständig entlang der Falzkante erstreckt und sich zumindest beidseitig in einer Richtung quer zur Naht erstreckt, so dass in der gefalzten Anordnung des Buchblocks zumindest die Falzkante beidseitig vollständig überdeckt ist. Dadurch kann die Klammerwirkung verstärkt werden, durch welche die Datenseiten in eine gefalzte Anordnung nach dem Aufschlagen wieder zurückgeführt werden.
Nach einer ersten Ausführungsform des Buchblocks ist vorgesehen, dass die Datenseite und der Träger entlang der Falzkante durch eine gemeinsame Naht oder durch Verschweißen oder Laminieren oder eine Kombination fest miteinander verbunden sind. Die Einbringung des Trägers kann somit bei der herkömmlichen Herstellung eines Buchblocks mittels einer Naht durch zumindest einen Faden eingesetzt werden. Alternativ kann ein solcher Träger auch beim Verschweißen der einzelnen Datenseitseiten entlang der Falzkante oder beim Laminieren oder einer Kombination von Nähen und/oder Verschweißen und/oder Laminieren eingesetzt werden. In allen Anwendungsfällen kann das Aufsperrverhalten des Buchblockes durch den Träger verbessert werden.
Gemäß einer alternativen Ausgestaltung des Buchblocks ist vorgesehen, dass der Träger als ein Kamm ausgebildet ist, der einen Kammsteg und mehrere Kammfinger aufweist, wobei die Kammfinger durch Schlitze entlang der Falzkante in der Datenseite hindurch geführt sind und beidseitig an der Rückseite der äußersten Datenseite angreifen. Bei einer solchen Anordnung ist ein nähfadenloser Buchblock geschaffen, bei welchem ebenfalls ein verbessertes Aufsperrverhalten gegeben ist.
Bevorzugt ist bei einer solchen Kammbindung vorgesehen, dass die an der untersten Datenseite bzw. an der äußersten Datenseite des Buchblocks anliegenden Kammfinger wechselseitig entlang der Falzkante angeordnet sind oder anliegen. Dadurch kann gleichmäßig über die Länge der Falzkante verteilt ein mechanischer Widerstand geschaffen werden, der das Rückführen der Datenseite in die gefalzte Anordnung unterstützt. Vorteilhafterweise sind die Kammfinger gleich breit ausgebildet.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass an einer untersten Datenseite der übereinander liegenden Datenseiten bzw. an einer äußersten Datenseite des Buchblocks der als Streifen oder Band ausgebildete Träger anliegt und die Kammfinger des Kamms durch Schlitze in den Datenseiten und des als Streifen oder Band ausgebildeten Trägers hindurch geführt sind und an der Rückseite des als Streifen oder Band ausgebildeten Trägers angreifen. Die Kammfinger können beispielsweise wechselseitig oder in einer unregelmäßigen Verteilung an der Rückseite des Trägers angreifen. Bei dieser alternativen Ausführungsform wird die Bildung der Naht durch einen Kamm mit Kammfingern und einen Kammsteg zur Verbindung der Datenseiten und des Trägers ersetzt. Vorteilhafterweise kann zwischen der äußersten Datenseite und dem Träger auch noch ein Vorsatz vorgesehen sein. Bevorzugt können die Kammfinger an dem Träger durch Kleben, Laminieren oder Verschweißen verbunden sein.
Eine weitere alternative Ausführungsform sieht vor, dass die Datenseiten durch Kammfinger eines Kamms zueinander angeordnet sind, wobei an einer Außenseite der äußersten Datenseite oder an einem Vorsatz, der an der äußersten Datenseite anliegt, Kammfinger vorgesehen sind, und an den Außenseiten der Kammfinger der als Streifen oder Band ausgebildete Träger positioniert und dieser Aufbau gemeinsam in einer gefalzten Anordnung wärmebehandelt ist.
Die äußerste Datenseite des Buchblocks ist bevorzugt als Vorsatz zur Anbindung an einem Bucheinband ausgebildet. Dadurch kann eine vereinfachte und verbesserte Anbindung des Buchblocks in das buchartige Dokument erfolgen.
Der Träger ist bevorzugt klebemittelfrei zur Rückseite der äußersten Datenseite – also zur benachbarten Datenseite – angeordnet. Dadurch kann ein Auffächern der Datenseite erfolgen, ohne dass es im Falzbereich oder Nahtbereich zu Aufwerfungen und Faltungen bis hin zu Rissen kommt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass zumindest ein Einlageblatt in dem Buchblock eingenäht, eingeschweißt, einlaminiert oder eingeheftet ist. Ein solches Einlageblatt ist bevorzugt als Personalisierdatenseite ausgebildet.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren zur Herstellung eines Buchblocks für ein buchartiges Dokument, insbesondere für einen vorgenannten Buchblock, gelöst, bei dem mehrere Datenseiten übereinandergelegt und miteinander verbunden werden, ein Träger einer äußersten Datenseite zugeordnet wird, wobei der Träger aus wenigstens einer Kunststofffolie aus einem thermoplastischen Polymer bereitgestellt wird, die Datenseite und der Träger entlang einer gemeinsamen Falzkante in eine gefalzte Anordnung übergeführt und gehalten werden, wobei der Träger außenliegend positioniert wird und der Träger auf eine Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers erwärmt wird und nach dem Erwärmen so lange in der gefalzten Anordnung gehalten wird, bis der Träger zumindest auf eine Temperatur unterhalb der Glasübergangstemperatur abgekühlt ist. Dadurch kann eine Umformung des Trägers, der bevorzugt als eine Folienbahn bereitgestellt wird, in eine gefalzte Anordnung erfolgen, wodurch diese zumindest eine Kunststofffolie eine Art Klammer für die Datenseiten bildet. Dieser Träger ist bei Raumtemperatur thermoelastisch, das heißt, dass ein Aufklappen des Buchblockes ermöglicht ist, ohne dass der Träger bricht oder reißt.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass nach dem Zusammenbringen des Trägers und den Datenseiten der Träger zumindest auf eine Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers des Trägers erwärmt wird und darauf folgend der Träger und die Datenseite in eine gefalzte Anordnung übergeführt und in der gefalzten Anordnung gehalten werden, bis der Träger zumindest auf eine Temperatur unterhalb der Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers des Trägers abgekühlt ist. Dadurch wird bereits ein erleichtertes Überführen des Trägers in die gefalzte Anordnung ermöglicht.
Eine zweite alternative Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Träger zusammen mit den Datenseiten in eine gefalzte Anordnung übergeführt und darauf folgend der Träger zumindest auf eine Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers des Trägers erwärmt und in der gefalzten Anordnung gehalten wird, bis der Träger zumindest auf eine Temperatur unterhalb der Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers des Trägers abgekühlt ist. Diese Ausführungsform vereinfacht die Klammerbildung durch den Träger gegenüber der ersten alternativen Ausführungsform.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird des Weiteren durch ein buchartiges Dokument gelöst, welches einen Bucheinband aufweist, in den ein Buchblock gemäß einem der vorherbeschriebenen Ausführungsformen positioniert wird und die äußerste Datenseite oder der Vorsatz mit dem Bucheinband verbunden ist. Dadurch wird der Träger zwischen dem Bucheinband und dem Buchblock positioniert und wirkt unmittelbar auf die Datenseiten. Da die äußerste Datenseite und der Vorsatz mit dem Bucheinband zumindest in dem unmittelbar aneinander liegenden Bereich miteinander verbunden sind, wirkt der Träger auch auf den Bucheinband, um diesen zu schließen.
Eine bevorzugte Ausführungsform des buchartigen Dokumentes sieht vor, dass der Bucheinband und der Vorsatz oder die äußerste Datenseite des Buchblocks mit einem Klebemittel verbunden sind, welches eine Aktivierungstemperatur aufweist, die im Bereich einer Glasübergangstemperatur des Trägers ist. Dadurch kann der Buchblock ohne thermische Vorbehandlung gefalzt und in den Bucheinband eingesetzt werden, um mittels einer Wärmebehandlung sowohl eine Klebeverbindung zwischen dem Vorsatz oder der äußersten Datenseite des Buchblocks und dem Bucheinband als auch eine dauerhafte Verformung des Trägers zu erzielen.
Der Bucheinband ist bevorzugt biegeelastisch ausgebildet und besteht beispielsweise aus einer Kunststofffolie, so dass ein Softcover ausgebildet ist. Alternativ kann zur Ausbildung eines bevorzugt weichen biegeelastischen Bucheinbandes auch Papier, Pappe oder ein Verbundmaterial vorgesehen sein.
Bevorzugt ist zwischen dem Bucheinband und dem Träger eine klebemittelfreie Zone vorgesehen. Dadurch kann beim mehrmaligen Öffnen die Ausbildung eines faltigen oder gebrochenen Bucheinbandes oder Falzbereichs verhindert werden.
Des Weiteren umfasst der Buchblock zumindest ein Einlageblatt, insbesondere eine Personalisierdatenseite mit einer Lasche. Durch die Ausgestaltung des Trägers kann auch bei personalisierten Dokumenten, insbesondere mit Personalisierdatenseiten, die zumindest eine Kunststoffschicht umfassen, ebenso das Aufsperrverhalten verbessert sein.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren zur Herstellung eines buchartigen Dokumentes mit einem Bucheinband und einem Buchblock gemäß einem der vorbeschriebenen Ausführungsformen gelöst, wobei der Buchblock in der gefalzten Anordnung in dem Bucheinband positioniert wird, so dass der Träger gegenüber den gefalteten Datenseiten außenliegend und zum Bucheinband weisend positioniert wird.
In einem weiteren Schritt wird die dem Bucheinband zugeordnete Datenseite oder der zugeordnete Vorsatz mit einer Innenseite des Bucheinbandes verbunden, vorzugsweise verklebt.
Eine alternative Ausgestaltung des Verfahrens zur Herstellung eines buchartigen Dokumentes mit einem Bucheinband und einem Buchblock sieht vor, dass der Buchblock mit mehreren übereinander liegenden Datenseiten, die miteinander verbunden sind und mit einem Träger, der sich zumindest abschnittsweise entlang einer Falzkante und beidseitig zur Falzkante und zumindest abschnittsweise in eine Richtung quer zur Falzkante entlang der Datenseiten erstreckt und welcher an einer Außenseite einer äußersten Datenseite angeordnet ist, in einer gefalzten Anordnung in dem Bucheinband positioniert oder gemeinsam mit dem Bucheinband in der gefalzten Anordnung positioniert werden und darauf folgend zumindest ein Falzbereich des Buchblocks, in dem sich der Träger erstreckt, zumindest auf eine Glasübergangstemperatur der zumindest einen Kunststofffolie des Trägers beziehungsweise des thermoplastischen Polymers des Trägers aufgeheizt wird. Darauf folgend wird die gefalzte Anordnung von dem Buchblock und dem Bucheinband bis zur Abkühlung des Trägers zumindest auf eine Temperatur unterhalb der Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers des Trägers aufrechterhalten. Die dem Bucheinband zugeordnete Datenseite oder der Vorsatz werden mit der Innenseite des Bucheinbandes verbunden, insbesondere verklebt.
Durch diese Verfahren werden in einfacher Weise ein buchartiges Wertdokument geschaffen, bei welchem das Aufsperrverhalten verbessert wird, da der Träger in der gefalzten Anordnung aushärtet und dadurch eine Art Klammerwirkung erzielt wird, durch welche das Schließen zumindest der Datenseite bewirkt wird. Dadurch kann auch die Wertigkeit eines solchen buchartigen Dokumentes erhöht werden.
Des Weiteren werden bevorzugt der Vorsatz oder die dem Bucheinband zugeordnete Datenseite und die Innenseite des Bucheinbandes mit einem wärmeaktivierbaren Klebemittel verbunden, das eine Aktivierungstemperatur aufweist, welche im Bereich der Glasübergangstemperatur des aus zumindest einer Kunststofffolie bestehenden Trägers liegt. Bei einem mehrschichtigen Träger, welcher zwischen den Kunststoffschichten ein wärmeaktivierbares Klebemittel umfasst, wird ein Klebemittel verwendet, welches eine sehr ähnliche oder gleiche Aktivierungstemperatur aufweist, welches gleich oder ähnlich zum Klebemittel zwischen den Kunststoffschichten des Trägers ist. Dadurch kann das Einhängen des Buchblocks in den Bucheinband vereinfacht und in einem Arbeitsschritt durch die Erwärmung sowohl der Buchblock mit dem Bucheinband verbunden werden als auch die dauerhafte Verformung des Trägers zur Erhöhung des Aufsperrverhaltens ermöglicht sein.
Des Weiteren kann der Falzbereich des Bucheinbandes durch ein Anpresswerkzeug abgeflacht werden. Beispielsweise kann ein sich entlang der Naht erstreckender ursprünglich gerundeter Rücken eine eckenförmige Abflachung erhalten, wodurch ein erhöhter Widerstand beim Öffnen der Datenseite oder Datenseiten erzeugt werden kann, wodurch wiederum das Aufsperrverhalten verbessert wird.
Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:
1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen buchartigen Dokumentes,
2 eine schematische Schnittansicht des buchartigen Dokumentes gemäß 1,
3 eine schematisch vergrößerte Schnittansicht eines Buchblocks für ein buchartiges Dokument gemäß 1, im ebenen Zustand,
4 eine schematische Seitenansicht des buchartigen Dokumentes gemäß 1, im gefalzten Zustand,
5 eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform des buchartigen Dokumentes zu 1,
6 eine schematische Schnittansicht entlang der Linie V-V in 5,
7 eine perspektivische Ansicht zur Herstellung einer alternativen Ausführungsform eines Buchblocks und
8 eine schematische Seitenansicht eines buchartigen Dokumentes mit einem Buchblock gemäß 7.
In 1 ist ein buchartiges Dokument 11 dargestellt. Bei diesem buchartigen Dokument 11 handelt es sich beispielsweise um ein Identifikationsdokument, wie ein Passbuch oder ein Sparbuch oder dergleichen. Das Dokument 11 umfasst einen Bucheinband 12. Auf einer Innenseite des Bucheinbandes 12 ist ein Vorsatz 14 vorgesehen, der an dem Bucheinband 12 befestigt, insbesondere verklebt, ist. Über eine gemeinsame Naht 16 sind mehrere Datenseiten 18 mit dem Vorsatz 14 verbunden. Bevorzugt ist ein Einlageblatt 17 mit den Datenseiten 18 durch die Naht 16 verbunden. Das Einlageblatt 17 kann insbesondere als eine Personalisierdatenseite ausgebildet sein. Die Datenseite 18, beispielsweise Innenseite des buchartigen Dokumentes, dient im Falle eines Passbuches oder Reisepasses zur Aufnahme von Visa oder Stempeln. Die Datenseite 18 ist beispielsweise als Doppelseite ausgebildet und umfasst zwei Einzelseiten. Die Naht 16 verläuft innerhalb eines Falzbereiches 27 entlang einer Falzkante 34 der Datenseiten 18.
In 2 ist eine schematische Schnittdarstellung des buchartigen Dokumentes 11 gemäß 1 dargestellt. Daraus geht hervor, dass an dem Vorsatz 14 anliegend ein Träger 25 vorgesehen ist, der mittels der Naht 16 mit dem Vorsatz 14 und den Datenseiten 18 vernäht ist. Alternativ kann der Vorsatz 14 auch als Datenseite 18 ausgebildet sein, wobei dann der Träger 25 einer Rückseite der äußersten Datenseite 18 eines Buchblocks 28 zugeordnet ist.
Die Schnittdarstellung gemäß 2 ist zur Verdeutlichung derart dargestellt, dass der Vorsatz 14, der Träger 25 und der Bucheinband 12 jeweils ersichtlich sind, ohne dass eine Verklebung des Vorsatzes 14 zumindest mit dem Bucheinband 12 dargestellt ist.
Der Träger 25 erstreckt sich vorteilhafterweise entlang der gesamten Naht 16. Des Weiteren erstreckt sich der Träger 25 vorteilhafterweise symmetrisch zur Naht 16 quer zum Verlauf der Naht 16. Dabei kann der Träger 25 eine konstante Breite aufweisen, wie dies beispielweise strichliniert in 1 ersichtlich ist. Alternativ können sich einzelne Bereiche des Trägers 25 auch weiter zur Stirnseite 26 der Datenseite 18 erstrecken, so dass beispielsweise eine Art wellenförmiger oder rechteckförmiger Verlauf vorgesehen sein kann.
In 3 ist eine schematisch vergrößerte Ansicht eines Buchblocks 28 dargestellt. Mehrere Datenseiten 18 sind übereinander liegend gestapelt. Des Weiteren ist ein Vorsatz 14 vorgesehen. Der Träger 25, der Vorsatz 14 und die Datenseiten 18 sind gemeinsam mit zumindest einem Faden entlang der Falzkante 34 miteinander vernäht.
Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Datenseiten 18 und gegebenenfalls ein Vorsatz 14 sowie der Träger 25 durch Verschweißen, Verkleben oder Laminieren entlang der Falzkante 34 miteinander verbunden sind.
Der Träger 25 umfasst bevorzugt zwei Kunststofffolien 31, 32, die mit einem wärmeaktivierbaren Klebemittel 33, insbesondere einem Hotmelt-Klebemittel, verbunden sind. Bei diesen Kunststofffolien 31, 32 kann es sich bevorzugt um ein thermoplastisches Polymer, insbesondere um ein Polypropylen, handeln. Das wärmeaktivierbare Klebemittel 33 weist bevorzugt eine Aktivierungstemperatur auf, die im Temperaturbereich liegt, in welchem die Kunststofffolien 31, 32 erweichen.
Alternativ kann ebenso vorgesehen sein, dass der Träger 25 aus nur einer Kunststofffolie 31 gebildet ist. Bei der Ausbildung des Trägers 25 mit einer einlagigen Kunststofffolie 31 ist diese bevorzugt stärker ausgebildet als bei der Verwendung von zwei oder mehreren mit Klebemittel oder durch Laminieren verbundenen Kunststofffolien 31, 32.
Ein solcher Buchblock 28 kann zum Einbinden in einen Bucheinband 12 zur Bildung eines buchartigen Dokumentes 11 bereitgestellt werden, bei dem die Datenseiten 18, der Vorsatz 14 und der Träger 25 alle parallel übereinander liegend ausgerichtet vorgesehen sind, wie dies in 3 dargestellt ist.
Alternativ kann der Buchblock 28 auch in eine gefalzte Anordnung 29 übergeführt werden, wie dies in 4 dargestellt ist, jedoch ohne Bucheinband 12, um anschließend den Träger 25 zumindest im Falzbereich 27 zu erwärmen. Dabei ist die Erwärmung bevorzugt derart eingestellt, dass eine Aktivierungstemperatur des wärmeaktivierbaren Klebemittels 33 erreicht wird. Gleichzeitig können dadurch die Kunststofffolien 31, 32 erwärmt und verformt werden. Nach einer Einwirkdauer der Wärmebehandlung erfolgt unter Beibehaltung der gefalzten Anordnung 29 ein Abkühlen des Trägers 25, wodurch der Träger 25 aushärtet und die Form der gefalzten Anordnung 29 einnimmt. Der Träger 25 ist insbesondere bei Raumtemperatur thermoelastisch. Sobald nun ein Öffnen der Datenseiten 18 erfolgt, geschieht dies gegen einen mechanischen Widerstand des Trägers 25 aufgrund von darin entstehenden Zug- beziehungsweise Druckspannungen. Der Träger 25 sorgt für ein Schließen der Datenseiten 18 nach der Benutzung.
Die gleiche Wirkung wie die vorbeschriebene Wirkung wird bei einem Träger 25 erzielt der aus nur einer Kunststofffolie 31 besteht.
Zur Erhöhung der Versteifung des Trägers 25 können auch mehr als zwei Kunststofffolien 31, 32 vorgesehen sein. Beispielsweise kann auch eine Anordnung vorgesehen sein, bei welcher mehrere Kunststofffolien 31, 32 unterschiedlicher Breite übereinander gestapelt sind. Beispielsweise ist die unmittelbar am Vorsatz 14 zugeordnete Kunststofffolie 31 mit der größten Breite ausgebildet und die entfernt zum Vorsatz 14 liegende Kunststofffolie 32 mit einer schmäleren Breite ausgebildet, so dass bei mehreren aneinander liegenden Kunststofffolien 31, 32 eine gewisse Abstufung vorgesehen ist, die bevorzugt nach außen abnimmt.
In 4 ist eine schematische Seitenansicht eines Verfahrensschrittes zum Einbinden des Buchblocks 28 in den Bucheinband 12 zur Bildung eines buchartigen Dokumentes 11 dargestellt.
Ausgehend von einem Buchblock 28 gemäß 3 wird der Buchblock 28 in eine gefalzte Anordnung 29 übergeführt, so dass der Träger 25 bezüglich der gefalzten Anordnung 29 außenliegend ist. Anschließend wird der Buchblock 28 von einem Bucheinband 12 umgeben. Alternativ kann der Buchblock 28 in einer aufgeschlagenen Form auf einen Bucheinband 12 aufgelegt und beide gemeinsam in die gefalzte Anordnung 29 übergeführt werden. Ein Bereich der Innenseiten des Bucheinbandes 12 ist bevorzugt mit einem wärmeaktivierbaren Klebemittel 33 versehen, welche unmittelbar dem Vorsatz 14 oder, sofern kein Vorsatz 14 vorgesehen ist, der benachbarten Datenseite 18 gegenüber liegen. Anschließend wird die gefalzte Anordnung 29 weiter aufrecht erhalten, und es erfolgt eine Wärmebehandlung mit einer Temperatur auf den Bucheinband 12, durch welche wärmeaktivierbares Klebemittel 33 aktiviert wird. Der Träger 25 wird erweicht und verformt. Gleichzeitig wird eine Klebeverbindung zwischen dem Vorsatz 14 und dem Bucheinband 12 beziehungsweise der Datenseite 18 und dem Bucheinband 12 erzielt, da das dort vorgesehene Klebemittel die gleichen oder ähnliche Aktivierungstemperaturen wie das Klebemittel 33 des Trägers 25 aufweist. Durch die Ausgestaltung von wenigstens zwei Kunststofffolien 31, 32 mit einem dazwischen angeordneten wärmeaktivierbaren Klebemittel 33 ist ermöglicht, dass beim Überführen des Trägers 25 in die gefalzte Anordnung 29 und dem darauf folgenden Erwärmen die freien Enden der zumindest zwei Kunststofffolien 31, 32 eine Relativbewegung gegeneinander durchführen können, um Aufwerfungen oder Faltungen zu vermeiden. Nach dem Aushärten des Trägers 25 ist dadurch auch ein erhöhter mechanischer Widerstand gebildet, um das Aufpressverhalten zu verbessern.
In 5 ist eine alternative Ausführungsform eines buchartigen Dokumentes 11 zu 1 dargestellt. 6 zeigt eine schematische Schnittansicht entlang der Linie V-V in 5.
Dieses buchartige Dokument 11 unterscheidet sich von dem in 1 dargestellten Dokument 11 dadurch, dass der Buchblock 28 zusätzlich ein Einlageblatt 17 umfasst, welches beispielsweise als Personalisierdatenseite ausgebildet ist. Eine solche Personalisierdatenseite kann beispielsweise gemäß dem ICAO-Standard ausgebildet sein und umfasst ein Foto 20 des Dokumenteninhabers, eine OCR-maschinenlesbare ICAO-Zeile 24 und weitere Personalisierdaten 22. Im Übrigen gelten die vorstehenden Ausführungen für diese alternative Ausführungsform gemäß den 5 und 6 ebenso.
In 7 ist eine alternative Ausführungsform zur Herstellung eines Buchblocks 28 dargestellt. In 8 ist diese alternative Ausführungsform nach der Herstellung in einer gefalzten Anordnung 29 des Buchblocks 28 in einer Seitenansicht dargestellt. Die Datenseiten 18 werden mittels einer Kammbindung miteinander verbunden. Hierfür ist ein Kamm 36 vorgesehen, der einen in Längsrichtung sich erstreckenden zumindest streifenförmig ausgebildeten Kammsteg 37 umfasst, an welchem mehrere Kammfinger 38 angeordnet sind. Die Kammfinger 38 erstrecken sich alle in dieselbe Richtung ausgehend vom Kammsteg 37. Bevorzugt sind die Kammfinger 38 jeweils gleich breit ausgebildet. Diese können auch in einem regelmäßigen Abstand zueinander angeordnet sein. Bevorzugt weisen die Kammfinger 38 auch dieselbe Länge auf, weil diese anwendungsspezifisch auch unterschiedlich lang ausgebildet sein können. Zur Bildung des Buchblockes 28 sind in den Datenseiten 18 Schlitze 39 vorgesehen. Alternativ können die Datenseiten 18 übereinander gelegt werden und die Schlitze 39 gleichzeitig in alle Datenseiten 18 eingebracht werden.
Zur Bildung des Buchblockes 28 kann des Weiteren vorgesehen sein, dass zusätzlich der Vorsatz 14 und/oder ein Einlageblatt 17 eingebracht ist.
Zur Herstellung des Buchblockes 28 ist vorgesehen, dass die Kammfinger 38 des Kamms 36 durch die Schlitze 39 in den Datenseiten 18 und/oder dem Einlageblatt 17 und/oder dem Vorsatz 14 durchgesteckt werden, um diese anschließend zur Anlage an dem Vorsatz 14 und/oder der äußersten Datenseite 18 überzuführen. Dabei können die Kammfinger 38 in Durchsteckrichtung gesehen wechselseitig nach rechts und links umgelegt werden. Andere davon abweichende Muster, beispielsweise zwei Kammfinger 38 nach rechts, zwei Kammfinger 38 nach links oder eine beliebige Ausrichtung, sind ebenso möglich. Zur Bildung des Buchblockes 28 werden die Datenseiten 18 sowie das gegebenenfalls vorgesehene Einlagenblatt 17 und gegebenenfalls der vorgesehene Vorsatz 14 in eine gefalzte Anordnung 29 unter Bildung einer Falzkante 34 übergeführt, um darauffolgend in einem thermischen Umformvorgang die Kammfinger 38 in Richtung auf den Vorsatz 14 oder die Rückseite der äußersten Datenseite 18 zu drücken. Dabei werden die Kammfinger 38 auf eine Glasübergangstemperatur erwärmt. Bis zum Abkühlen der Kammfinger 38 wird die gefalzte Anordnung 29 des Buchblocks 28 aufrechterhalten, so dass die Kammfinger 38 auch eine U-förmige Klammerform einnehmen. Die Kammfinger 38 haben dieselbe Funktion und Wirkung wie die vorbeschriebenen Träger 25 und bilden somit den Träger 25.
Der als Kamm 36 ausgebildete Träger 25 kann dieselben Materialien und denselben Aufbau wie die in den 1 bis 6 vorbeschriebenen Träger 25 aufweisen.
Die Einbindung eines mittels Kammbildung gebildeten Buchblocks 28 in einen Bucheinband 12 zur Herstellung eines buchartigen Dokumentes 11 erfolgt in Analogie zu der in 4 beschriebenen Weise, wobei der Buchblock 28 in einer gefalzten Anordnung 29 in den Bucheinband 12 eingelegt wird.
Eine weitere alternative Ausführungsform eines Buchblocks gemäß 3 sieht vor, dass anstelle des Einbringens einer Naht 16, durch welche die Datenseiten 18 und der Träger 25 miteinander vernäht sind, eine Kammbindung erfolgt, welche in den 7 und 8 beschrieben ist. Dabei werden die Kammfinger 38 durch die Datenseiten 18 und darauf folgend durch den Träger 25 hindurch geführt, um dann wechselseitig an einer Außenseite des Trägers 25 zur Anlage überzuführen. Anschließend wird dieser Aufbau in eine gefalzte Anordnung 29 gemäß 4 übergeführt. Danach erfolgt eine Wärmebehandlung mit einer Temperatur, durch welche das wärmeaktivierbare Klebemittel 33 des Trägers 25 und/oder des Kamms 36 aktiviert wird. Gleichzeitig können die Kammfinger 38 ebenfalls mit dem Träger 25, insbesondere mit der außenliegenden Kunststofffolie 32, verbunden werden. Alternativ können die Kammfinger 38 an dem Träger 25 auch stoffschlüssig, beispielsweise durch Ultraschallschweißen, verbunden werden. Nach dem Abkühlen und Aushärten des wärmeaktivierbaren Klebemittels 33 des Trägers 25 und/oder des Kamms 36 wird ein verstärkter Klammereffekt gegenüber der in 4 dargestellten Ausführungsform erzielt, da zusätzlich die Kammfinger 38 einen mechanischen Widerstand beim Aufschlagen der Datenseiten 18 erzeugen.
Eine weitere alternative Ausführungsform sieht vor, dass ein Buchblock 16 gemäß der Ausführungsform in den 7 und 8 modifiziert und ausgebildet wird. Nach dem Einbringen der Kammfinger 38 des Kamms 36 in die Schlitze 39 der Datenseiten 18, des Vorsatzes 14 und gegebenenfalls des Einlageblattes 17 werden die Kammfinger 38 wechselseitig zur Anlage an einer Außenseite des Vorsatzes 14 übergeführt. Anschließend wird der Träger 25 gemäß den 3 und 4 über die Kammfinger 38 des Kamms 36 positioniert und der gesamte Aufbau in eine gefalzte Anordnung 29 übergeführt. Danach erfolgt eine Wärmebehandlung mit Temperatur auf diesen Aufbau in der gefalzten Anordnung 29, wodurch wiederum das wärmeaktivierbare Klebemittel 33 des Trägers 25 und/oder auch die Kammfinger 38 aufgewärmt werden. Es folgt wiederum eine gemeinsame thermische Umformung der Kammfinger 38 und des Trägers 25, so dass nach dem Abkühlen des Trägers 25 und der Kammfinger 38 erneut ein auf den Buchblock 28 wirkender Klammereffekt erzielt wird.
Bezugszeichenliste

11: Buchartiges Dokument
12: Bucheinband
14: Vorsatz
16: Naht
17: Einlageblatt
18: Datenseite
20: Foto
22: Personalisierdaten
24: ICAO-Zeile
25: Träger
26: Stirnseite
27: Falzbereich
28: Buchblock
29: Gefalzte Anordnung
31: Kunststofffolie
32: Kunststofffolie
33: Klebemittel
34: Falzkante
36: Kamm
37: Kammsteg
38: Kammfinger
39: Schlitze

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102005010364 A1 [0002]

Claims

Buchblock für ein buchartiges Dokument (11) mit mehreren übereinander liegenden Datenseiten (18), die miteinander verbunden sind und mit einem Träger (25), der sich zumindest abschnittsweise entlang einer Falzkante (34) und beidseitig zur Falzkante (34) und zumindest abschnittsweise in eine Richtung quer zur Falzkante (34) entlang der Datenseite (18) erstreckt, welcher an einer Rückseite einer äußersten Datenseite (18) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (25) aus wenigstens einer Kunststofffolie (31, 32) aus einem thermoplastischen Polymer besteht und dass der Träger (25), nach einer Wärmebehandlung des Trägers (25), bei der eine Wärmezufuhr oberhalb der Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers des Trägers (25) erfolgt, in der gefalzten Anordnung (29) auf eine Temperatur unterhalb der Glasübergangstemperatur abgekühlt ist.
Buchblock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (25) aus wenigstens zwei Kunststofffolien (31, 32) besteht, die mit einem wärmeaktivierbaren Klebemittel (33) miteinander verbunden sind.
Buchblock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Kunststofffolie (31, 32) des Trägers (25) aus einem thermoplastischen Polymer, insbesondere aus thermoplastischem Polyurethan, einer Mischung mit überwiegenden Bestandteilen aus thermoplastischem Polyurethan oder Thermoplasten, vorzugsweise Polypropylen, Polyethylen, Polyamid, Polycarbonat, Polyethylenterephthalat, PET-G oder einer Mischung davon besteht.
Buchblock nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (25) als Streifen oder Band ausgebildet ist, der sich vollständig entlang der Falzkante (34) und sich zumindest beidseitig in einer Richtung quer zur Falzkante (34) erstreckt, so dass in einer gefalzten Anordnung (29) der Datenseiten (18) zumindest die Falzkante (34) durch den Träger (25) vollständig überdeckt ist.
Buchblock nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenseiten (18) und der Träger (25) entlang der Falzkante (34) durch eine gemeinsame Naht (16), durch Verschweißen, Laminieren oder eine Kombination hiervon fest miteinander verbunden sind.
Buchblock nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (25) als ein Kamm (36) ausgebildet ist, der einen Kammsteg (37) und mehrere daran angeordnete Kammfinger (38) aufweist, wobei die Kammfinger (38) durch Schlitze (39) in den Datenseiten (18) hindurch geführt sind und beidseitig an der Rückseite der äußersten Datenseite (18) angreifen.
Buchblock nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammfinger (38) wechselseitig nach links und rechts entlang der Falzkante (34) zur Anlage an der äußersten Datenseite (18) angeordnet sind.
Buchblock nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammfinger (38) des Kamms (36) in gleichmäßigen Abständen zueinander beabstandet am Kammsteg (37) vorgesehen sind.
Buchblock nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an einer äußersten Datenseite (18) der übereinander liegenden Datenseiten (18) der als Streifen oder Band ausgebildete Träger (25), der aus wenigstens einer Kunststofffolie (31, 32) besteht, anliegt und die Kammfinger (38) des Kamms (36) durch Schlitze (39) in den Datenseiten (18) und des als Streifen oder Band ausgebildeten Trägers (25) hindurch geführt sind und die Kammfinger (36) beidseitig an der Rückseite des als Streifen oder Band ausgebildeten Trägers (25) angreifen.
Buchblock nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Außenseite der Kammfinger (38), die an der äußersten Datenseite (18) oder einem Vorsatz (14), der an der äußersten Datenseite (18) anliegt, angreifen und an den Außenseiten der Kammfinger (38) ein als Streifen oder Band ausgebildeter Träger (25) positioniert ist, wobei dieser Aufbau gemeinsam in einer gefalzten Anordnung (29) wärmebehandelt ist.
Buchblock nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußerste Datenseite (18) als Vorsatz (14) zum Anbinden an einen Bucheinband (12) ausgebildet ist.
Buchblock nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (25) zur Rückseite der benachbarten Datenseite (18) klebemittelfrei angeordnet ist.
Buchblock nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Einlageblatt (17) eingenäht, eingeschweißt, einlaminiert oder eingeheftet ist, welches insbesondere als Personalisierdatenseite ausgebildet ist.
Verfahren zum Herstellen eines Buchblocks (28) für ein buchartiges Dokument (11), insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei dem mehrere Datenseiten (18) übereinandergelegt und miteinander verbunden werden und bei dem ein Träger (25) einer äußersten Datenseite (18) zugeordnet wird, dadurch gekennzeichnet, – dass als Träger (25) wenigstens eine Kunststofffolie (31, 32) aus einem thermoplastischen Polymer bereitgestellt wird, – dass zumindest der Träger (25) auf eine Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers erwärmt wird, – dass die Datenseiten (18) und der Träger (25), der außen liegend zu den Datenseiten (18) positioniert ist, entlang einer gemeinsamen Falzkante (34) in einer gefalzten Anordnung (29) gehalten werden, und – dass der Träger (25) und die Datenseite (18) so lange in der gefalzten Anordnung (29) gehalten werden, bis der Träger (25) auf eine Temperatur unterhalb der Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers des Trägers (25) abgekühlt ist.
Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (25) zumindest auf eine Glasübergangstemperatur erwärmt und darauf folgend in eine gefalzte Anordnung (29) übergeführt und in der gefalzten Anordnung (29) gehalten wird, bis der Träger (25) auf eine Temperatur unterhalb der Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers des Trägers (25) abgekühlt ist.
Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (25) in eine gefalzte Anordnung (29) übergeführt wird und darauf folgend der Träger (25) zumindest auf eine Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers des Trägers (25) erwärmt und in der gefalzten Anordnung (29) gehalten wird, bis der Träger (25) auf eine Temperatur unterhalb der Glasübergangstemperatur des thermoplastischen Polymers des Trägers (25) abgekühlt ist.
Buchartiges Dokument, insbesondere Wert- und/oder Sicherheitsdokument, mit einem Bucheinband (12), dadurch gekennzeichnet, dass ein Buchblock (28) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 mit dem Bucheinband (12) verbunden ist und der Träger (25) dem Bucheinband (12) zuweisend angeordnet ist.
Buchartiges Dokument nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Bucheinband (12) und ein Vorsatz (14) oder die äußerste Datenseite (18) des Buchblocks (28) und der Bucheinband (12) mit einem wärmeaktivierbaren Klebemittel (33) miteinander verbunden sind, welches eine Aktivierungstemperatur aufweist, die im Bereich einer Glasübergangstemperatur des Trägers (25) liegt.
Buchartiges Dokument nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Bucheinband (12) biegeelastisch ausgebildet ist und vorzugsweise aus einer Kunststofffolie, Papier, Pappe oder einem Verbund der vorgenannten Materialien besteht.
Buchartiges Dokument nach Anspruch 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Bucheinband (12) und dem Träger (25) des Buchblocks (28) eine klebemittelfreie Zone vorgesehen ist.
Verfahren zur Herstellung eines buchartigen Dokumentes (11) mit einem Bucheinband (12) und einem Buchblock (28), dadurch gekennzeichnet, – dass der Buchblock (28) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 bereitgestellt wird, – dass der Buchblock (28) in der gefalzten Anordnung (29) des Buchblocks (28) in dem Bucheinband (12) positioniert wird, wobei der Träger (25) gegenüber den Datenseiten (18) in der gefalzten Anordnung (29) außen liegend positioniert wird, und – dass die dem Bucheinband (12) zugeordnete Datenseite (18) oder der zugeordnete Vorsatz (14) mit einer Innenseite des Bucheinbandes (12) verbunden wird,
Verfahren zur Herstellung eines buchartigen Dokumentes (11), mit einem Bucheinband (12) und einem Buchblock (28), dadurch gekennzeichnet, – dass der Buchblock (28) mit mehreren übereinander liegenden Datenseiten (18), die miteinander verbunden sind, und mit einem Träger (25), der sich zumindest abschnittsweise entlang einer Falzkante (34) und beidseitig zur Falzkante (34) und zumindest abschnittsweise in eine Richtung quer zur Falzkante (34) entlang der Datenseiten (18) erstreckt, und welcher an einer Rückseite einer äußersten Datenseite (18) angeordnet ist, in einer gefalzten Anordnung (29) in dem Bucheinband (12) positioniert wird oder gemeinsam mit dem Bucheinband (12) in der gefalzten Anordnung (29) positioniert werden, wobei der Träger (25) gegenüber den Datenseiten (18) in der gefalzten Anordnung (29) außen liegend und zum Bucheinband (12) weisend positioniert wird, – dass zumindest ein Falzbereich (27) des Buchblocks (28), in dem sich der Träger (25) erstreckt, zumindest auf eine Glasübergangstemperatur der zumindest einen Kunststofffolie (31, 32) des Trägers (25) aufgeheizt wird, und – dass die gefalzte Anordnung (29) von dem Buchblock (28) und dem Bucheinband (12) bis zum Abkühlen unterhalb der Glasübergangstemperatur der zumindest einen Kunststofffolie (31, 32) des Trägers (25) aufrecht erhalten wird, und – dass die dem Bucheinband (12) zugeordnete Datenseite (18) oder der zugeordnete Vorsatz (14) mit einer Innenseite des Bucheinbandes (12) verbunden wird.
Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Falzbereich (27) des Bucheinbandes (11) durch ein Anpresswerkzeug von außen abgeflacht wird.
Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsatz (14) oder die dem Bucheinband (12) zugeordnete Datenseite (18) und die Innenseite des Bucheinbandes (12) mit einem wärmeaktivierbaren Klebemittel (33) verbunden werden, welches eine Aktivierungstemperatur aufweist, die gleich oder ähnlich der Glasübergangstemperatur der zumindest einen Kunststofffolie (31, 32) des Trägers (25) ist.