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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Bohrfutter, inbesondere einen Kernlochbohrer, bei dem der Benutzer durch eine Ansammlung von Bohr- und Schnittspänen auf ein rechtzeitiges Auswechseln des Bohrfutters hingewiesen werden kann.
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Stand der Technik
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Wie in 4 gezeigt, muss beim Bohren in einer Betonwand 20 herkömmlicherweise ein Bohrfutter für das Bohren einer Bewehrung 21 ausgetauscht werden, wenn der Bohrer auf die Bewehrung 21 stößt. Wenn die Bewehrung 21 durchbohrt ist, wird ein Bohrfutter für das Bohren der Betonwand 20 eingebaut, um weiter in der Betonwand 20 zu bohren. Jedoch kommt es häufig vor, dass der Benutzer nach dem Durchbohren der Bewehrung 21 unbemerkt mit dem Bohrfutter für Metalle in der Betonwand weiter bohrt, was zum Verschleiß des Bohrfutters für Metalle und dadurch bedingt zu einer kürzeren Lebensdauer desselben führt.
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Zur Lösung des oben genannten Problems muss der Benutzer das Bohren häufig unterbrechen und das Bohrfutter für Metalle herausziehen, um zu prüfen, ob die Bewehrung 21 durchgetrennt ist. nur so ist ein rechtzeitiges Auswechseln des Bohrfutters möglich. Das wiederholte Prüfen und Unterbrechen der Arbeit stört allerdings den Bohrvorgang und beeinträchtigt die Arbeitseffizienz erheblich.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kernlochbohrer zum Bohren von Beton und Bewehrungen zu schaffen, mit dem keine Unterbrechung der Bohrarbeiten erforderlich ist und bei dem unterschiedliche Bohrgeschwindigkeiten im Bohrvorgang bemerkbar gemacht werden, durch die der Benutzer auf ein Auswechseln des Bohrfutters hingewiesen werden kann.
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Technische Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Kernlochbohrer zum Bohren von Beton und Bewehrungen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der erfindungsgemäße Kernlochbohrer zum Bohren von Beton und Bewehrungen umfasst einen Schaft, der axial verläuft, einen Einsteckabschnitt, der am hinteren Ende des Schafts ausgebildet ist, einen ersten und einen zweiten Schraubverbindungsabschnitt, die der Reihe nach in unterschiedlichen Erhebungswinkeln am vorderen Ende des Schafts ausgebildet sind, eine Spanaufnahme, die entlang des zweiten Schraubverbindungsabschnitts axial verläuft und zum vorderen Ende des Schafts offen ist, eine Vielzahl von Durchgangsöffnungen, die radial durch den zweiten Schraubverbindungsabschnitt verlaufen und mit der Spanaufnahme verbunden sind, und eine Vielzahl von Klingen, die in den Rand des vorderen Endes des zweiten Schraubverbindungsabschnitts eingebaut sind. Bei dem Aufbau aus den vorher genannten Bauteilen dient der Erhebungswinkel des zweiten Schraubverbindungsabschnitts dazu, die Ableitung der beim Bohren in Beton entstehenden Schnittspäne zu verhindern, wodurch unterschiedliche Bohrleistungsgrade bemerkbar gemacht werden, durch die der Benutzer auf ein Auswechseln des Bohrfutters hingewiesen werden kann, um einen unnötigen Verschleiß des Bohrfutters zu vermeiden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kernlochbohrers,
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Betätigungsvorgangs des Ausführungsbeispiels aus 1.
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3 zeigt das Ausführungsbeispiel aus 1 in teilweisem Schnitt, und
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4 zeigt eine schematische Darstellung der herkömmlichen Bohrarbeit.
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Wege der Ausführung der Erfindung
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Im Folgenden werden Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung anhand der detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Die Erfindung soll nicht auf die Beschreibung und die beigefügten Zeichnungen beschränkt werden.
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Wie aus 1 bis 3 ersichtlich, umfasst der erfindungsgemäße Kernlochbohrer 100 zum Bohren von Beton und Bewehrungen Folgendes: einen Schaft 10, der axial verläuft, einen Einsteckabschnitt 11, der am hinteren Ende des Schafts 10 ausgebildet ist und zum Anschließen eines Antriebswerkzeugs (nicht dargestellt) dient, einen ersten und einen zweiten Schraubverbindungsabschnitt 12, 13, die sich radial nach außen aufweiten und der Reihe nach am vorderen Ende des Schafts 10 ausgebildet sind, eine Spanaufnahme 14, die entlang des zweiten Schraubverbindungsabschnitts 13 axial verläuft und zum vorderen Ende des Schafts 10 hin offen ist, eine Vielzahl von Durchgangsöffnungen 131, die radial durch den zweiten Schraubverbindungsabschnitt 13 verlaufen und mit der Spanaufnahme 14 verbunden sind, ein Werkzeugloch 132, das radial durch den zweiten Schraubverbindungsabschnitt 13 verläuft und mit der Spannaufnahme 14 verbunden ist, und eine Vielzahl von Klingen 15, die in den Rand des vorderen Endes des zweiten Schraubverbindungsabschnitts 13 eingebaut sind.
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Der erste Schraubverbindungsabschnitt 12 ist mit einer ersten Spanführungsnut 121 versehen, die entlang der äußeren Oberfläche des ersten Schraubverbindungsabschnitts 12 spiralförmig verläuft, wobei die erste Spanführungsnut 121 mit der vorderen Stirnseite als Bezugsbasis in einem Erhebungswinkel von kleiner als 45° ausgebildet ist, wobei die Führung und Ableitung der in den Löchern 22 verbleibenden Beton-Schnittspäne durch die Anordnung dieses Erhebungswinkels erleichtert wird.
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Der zweite Schraubverbindungsabschnitt 13 ist mit einer Vielzahl von zweiten Spanführungsnuten 133 versehen, die entlang der äußeren Oberfläche des zweiten Schraubverbindungsabschnitts 13 spiralförmig verlaufen, wobei die zweiten Spanführungsnuten 133 mit der vorderen Stirnseite als Bezugsbasis in einem Erhebungswinkel von größer als 45° ausgebildet sind, wobei die zweiten Spanführungsnuten 133 an einem Ende mit der ersten Spanführungsnut 121 in Verbindung stehen. Die Führung und Ableitung der in den Löchern 22 verbleibenden Bewehrungs-Schnittspäne wird durch die Anordnung dieses Erhebungswinkels erleichtert, aber die Führung und Ableitung der Beton-Schnittspäne wird durch dieselbe verhindert.
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Die Klingen 15 sind entsprechend den Stellen der zweiten Spanführungsnuten 133 des zweiten Schraubverbindungsabschnitts 13 angeordnet.
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Die Durchgangsöffnungen 131 sind entsprechend den Übergängen zwischen der äußeren Oberfläche des zweiten Schraubverbindungsabschnitts 13 und den zweiten Spanführungsnuten 133 angeordnet.
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Wenn der Benutzer im Bohrvorgang einer Betonwand 20 auf eine Bewehrung 21 stößt, kann er zeitgerecht den erfindungsgemäßen Kernlochbohrer 100 einsetzen und den Bohrvorgang weiter durchführen, wobei der Außenumfangsrand des ersten und des zweiten Schraubverbindungsabschnitts 12, 13 in diesem Vorgang am Innendurchmesser der Löcher 22 an der Betonwand 20 flächig anliegt, was beim Bohren des Kernlochbohrers 100 unterstützend wirkt. Die Anordnungdes ersten Schraubverbindungsabschnitts 12 in einem Erhebungswinkel von kleiner als 45° erleichtert die Führung und Ableitung der in den Löchern 22 verbleibenden Schnittspäne. Während die Klingen 15 des zweiten Schraubverbindungsabschnitts 13 die Bewehrung 21 schneiden, dient die Spanaufnahme 14 des zweiten Schraubverbindungsabschnitts 13 zur Aufnahme eines Bewehrungseisens 211 und von Bewehrungs- bzw. Beton-Schnittspänen. Die beim Schneiden der Bewehrung 21 (oder der Betonwand 20) durch die Klingen 15 des zweiten Schraubverbindungsabschnitts 13 entstehenden Bewehrungs- bzw. Beton-Schnittspäne werden zusammengedrückt, der Reihe nach entlang den zweiten Spanführungsnuten 133, der ersten Spanführungsnut 121 geführt und dann aus den Löchern 22 geleitet. Die in der Spanaufnahme 14 verbleibenden Bewehrungs- bzw. Beton-Schnittspäne können über die Durchgangsöffnungen 131 oder das Werkzeugloch 132 in die zweiten Spanführungsnuten 133 wandern und weiter der Reihe nach entlang der ersten Spanführungsnut 121 des ersten Schraubverbindungsabschnitts 12 aus den Löchern 22 ausgeleitet werden.
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Die im Schneidvorgang der Bewehrung 21 entstehenden Bewehrungs-Schnittspäne können dank der Ausgestaltung des Erhebungswinkels der zweiten Spanführungsnuten 133 leicht in die erste Spanführungsnut 121 geführt werden, sodass sie sich nicht am zweiten Schraubverbindungsabschnitt 13 und an den Klingen 15 ansammeln. Dadurch ergibt sich keine deutliche Änderung der Bohrleistung, sodass im Bohrvorgang eine gleichbleibende Bohrleistung erzielt wird.
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Wenn die Kingen 15 nach Durchtrennen der Bewehrung 21 weiter in die Betonwand 20 schneiden, wird die Leitung der Beton-Schnittspäne durch den Erhebungswinkel der zweiten Spanführungsnuten 133 erschwert, wodurch sich die Beton-Schnittspäne leicht am zweiten Schraubverbindungsabschnitt 13 und den vorderen Enden der Klingen 15 ansammeln, sodass der erfindungsgemäße Kernlochbohrer 100 im Bohrvorgang leerläuft oder stillsteht (d.h. die Bohrleistung sinkt). Auf diese Weise wird der Benutzer auf ein rechtzeitiges Auswechseln des Bohrfutters hingewiesen, um einen unnötigen Verschleiß des Bohrfutters zu vermeiden.
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Des Weiteren kann der Benutzer ein Werkzeug 3 (einen Schaft mit einem angemessenen Durchmesser) in das Werkzeugloch 132 einführen und das in der Spanaufnahme 14 aufgenommene Bewehrungseisen 211 herausschieben, um die Spanaufnahme 14 zu entleeren und sauber zu machen.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben worden ist, ist für den Fachmann selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern dass vielmehr Abwandlungen in der Weise möglich sind, dass einzelne Merkmale weggelassen oder andersartige Kombinationen von Merkmalen verwirklicht werden können, solange der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche nicht verlassen wird. Die Offenbarung der vorliegenden Erfindung schließt sämtliche Kombinationen der vorgestellten Einzelmerkmale mit ein.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Kernlochbohrer
- 10
- Schaft
- 11
- Einsteckabschnitt
- 12
- erster Schraubverbindungsabschnitt
- 121
- erste Spanführungsnut
- 13
- zweiter Schraubverbindungsabschnitt
- 131
- Durchgangsöffnung
- 132
- Werkzeugloch
- 133
- zweite Spanführungsnut
- 14
- Spanaufnahme
- 15
- Klinge
- 20
- Betonwand
- 21
- Bewehrung
- 211
- Bewehrungseisen
- 22
- Loch
- 3
- Werkzeug