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Die Erfindung betrifft eine Halteanordnung eines Verkleidungsteils an einem hinteren Querträger einer Karosserie eines Personenkraftwagens gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Eine solche Halteanordnung wenigstens eines Verkleidungsteils an einem hinteren Querträger einer Karosserie eines Personenkraftwagens ist aus dem allgemeinen Stand der Technik und insbesondere aus dem Serienfahrzeugbau bereits hinlänglich bekannt. Bei einer solchen Halteanordnung ist der Querträger mittels des Verkleidungsteils zumindest teilweise verkleidet, das heißt nach außen hin überdeckt.
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Die
DE 10 2005 007 645 A1 offenbart ein Verfahren zum Herstellen eines Kraftfahrzeug-Ausstattungsteils, bei dem eine Metallfolie im Wesentlichen vollflächig mit einem Kunststoff hinterspritzt wird und bei dem das Ausstattungsteil eine Fertig- bzw. Endform aufweist. Dabei ist es vorgesehen, dass die Metallfolie vor dem Hinterspritzen in eine zumindest in einer ersten Richtung verlaufende gebogene Vorform gebracht und auf die so verformte Metallfolie der Kunststoff aufgebracht wird, wobei die Vorform von der Fertig- bzw. Endform abweicht.
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Des Weiteren ist der
DE 10 2010 017 482 A1 ein Kraftfahrzeug mit einem einen Fahrgastraum nach oben abschließenden Formhimmel als bekannt zu entnehmen. Der Formhimmel ist über zumindest eine Befestigungseinrichtung an einer Dachrahmenstruktur fixiert. Dabei ist es vorgesehen, dass die wenigstens eine Befestigungseinrichtung einen Klettverschluss aufweist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Halteanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher eine steife Anbindung des Verkleidungsteils an die Karosserie sowie ein Toleranzausgleich realisierbar sind.
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Diese Aufgabe wird durch eine Halteanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung betrifft eine Halteanordnung wenigstens eines Verkleidungsteils an einem hinteren Querträger einer Karosserie eines Personenkraftwagens, bei welcher der Querträger mittels des Verkleidungsteils zumindest teilweise verkleidet, das heißt nach außen überdeckt ist.
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Um nun eine besonders steife Anbindung des Verkleidungsteils an die Karosserie sowie einen Toleranzausgleich auf einfache realisieren zu können, ist es vorgesehen, dass das Verkleidungsteil unter Vermittlung wenigstens eines separat vom Querträger und separat vom Verkleidungsteil ausgebildeten Halters am Querträger gehalten ist. Der Halter ist ein Halteelement, welches separat vom Querträger und separat vom Verkleidungsteil ausgebildet und mit dem Verkleidungsteil und mit dem Querträger verbunden ist. Der Einsatz wenigstens eines Halteelements zum Anbinden des Verkleidungsteils an den Querträger ermöglicht dabei die Darstellung einer hinreichend steifen Anbindung des Verkleidungsteils an die Karosserie, welche auch als Struktur oder Rohbau bezeichnet wird. Gleichzeitig ist es möglich, mittels des beispielsweise als Adapter fungierenden Halters einen Toleranzausgleich zu ermöglichen, um dadurch beispielsweise fertigungsbedingte Toleranzen auszugleichen und das Verkleidungsteil auf gewünschte Weise relativ zur Karosserie auszurichten.
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Erfindungsgemäß weist der Halter wenigstens zwei Fügflansche auf, über welche der Halter am Querträger befestigt ist. Hierdurch kann der Halter besonders fest und stabil am Querträger befestigt werden, so dass in der Folge auch eine feste und stabile Anbindung des Verkleidungsteils über den Halter am Querträger darstellbar ist.
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Dabei steht der Halter zwischen den Fügflanschen vom Querträger ab. Dadurch können auch besonders große Abstände zwischen dem Verkleidungsteil, insbesondere wenigstens einem Befestigungsmittel des Verkleidungsteils, und dem Querträger überbrückt werden, so dass das Verkleidungsteil besonders fest an dem Querträger unter Vermittlung des Halters angebunden werden kann.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei üblichen Halteanordnungen von Verkleidungsteilen an Karosserien von Personenkraftwagen große Abstände zwischen den Verkleidungsteilen und einer ausreichend steifen Struktur existieren. Aufgrund dieser großen Abstände werden die Verkleidungsteile nicht an die hinreichend steife Struktur, sondern an nächstgelegene Strukturen angebunden, welche jedoch nicht hinreichend steif sind. Ferner ist üblicherweise ein Toleranzausgleich zwischen den Verkleidungsteilen und der Karosserie nicht möglich. Mittels des Halters ist es nun jedoch möglich, auch große Abstände zwischen dem Verkleidungsteil und der hinreichend steifen Karosserie beziehungsweise hinreichend steifen Strukturen der Karosserie zu überbrücken und somit das Verkleidungsteil über den Halter an diese steifen Strukturen anzubinden. Darüber hinaus ist es möglich, Toleranzen auszugleichen, da beispielsweise der Halter auf einfache Weise an die Toleranzen angepasst werden kann. Hierdurch können übermäßige Anpassungen der Karosserie und/oder des Verkleidungsteils an die Toleranzen vermieden werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist durch den hinteren Querträger eine heckseitige Öffnung der Karosserie in Fahrzeughochrichtung nach oben begrenzt. Bei der Öffnung handelt es sich vorzugsweise um eine sogenannte Stauraumöffnung, über welche - insbesondere in fertig hergestelltem Zustand des Personenkraftwagens - ein Stauraum des Personenkraftwagens zugänglich ist. In fertig hergestelltem Zustand des Personenkraftwagens ist an der Karosserie wenigstens ein Flügelelement in Form einer Heckklappe gehalten, welche relativ zur Karosserie bewegbar, insbesondere um eine Schwenkachse verschwenkbar, ist. Die Schwenkachse verläuft dabei beispielsweise zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung. Die Heckklappe ist zwischen einer Schließstellung und wenigstens einer Offenstellung relativ zur Karosserie bewegbar, insbesondere verschwenkbar. In der Schließstellung ist zumindest ein Teilbereich der heckseitigen Öffnung (Stauraumöffnung) durch die Heckklappe verdeckt und somit verschlossen. In der Offenstellung gibt die Heckklappe den Teilbereich frei, so dass der heckseitige Stauraum über den freigegebenen Teilbereich mit Transportgut beladen werden kann. Der beispielsweise als Adapter fungierende Halter ermöglicht dabei die Anbindung des Verkleidungsteils an den steifen Querträger im heckseitigen Bereich der Stauraumöffnung, in welchem üblicherweise keine hinreichend steife Anbindung eines Verkleidungsteils realisierbar ist.
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Um eine besonders hohe Steifigkeit der Anbindung des Verkleidungsteils an die Karosserie zu realisieren, ist es bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass der Halter aus einem metallischen Werkstoff gebildet ist. Vorzugsweise ist der Halter aus Blech gebildet beziehungsweise als Blechbauteil ausgebildet, wobei der Halter insbesondere als gebogenes Blechbauteil ausgebildet sein kann.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei gezeigt, wenn ein erster der Fügflansche an einer ersten Fläche des Querträgers und der zweite Fügflansch an einer schräg oder senkrecht zur ersten Fläche verlaufenden, zweiten Fläche des Querträgers befestigt ist. Hierdurch kann der Halter besonders stabil und bauraumgünstig an dem Querträger angebunden werden. Ferner ist es möglich, auf besonders hohe Kräfte, welche vom Verkleidungsteil auf den Halter wirken, über die Fügflansche in den Querträger abzuleiten.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die erste Fläche in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten, wobei die zweite Fläche in Fahrzeughochrichtung nach unten weist. Hierdurch ist eine besonders stabile Anbindung des Halters an den Querträger auf bauraumgünstige Weise möglich.
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Schließlich hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn der Halter zwischen den Fügflanschen in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten von dem Querträger absteht. Dadurch kann ein besonders großer, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufender Abstand zwischen dem Verkleidungsteil, insbesondere dem Befestigungsmittel des Verkleidungsteils, und dem Querträger überbrückt werden, ohne das Verkleidungsteil und/oder den Querträger in Fahrzeuglängsrichtung verlängern zu müssen.
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Zur Erfindung gehört auch ein Personenkraftwagen mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Halteanordnung. Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Halteanordnung sind als Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Personenkraftwagens anzusehen und umgekehrt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 eine schematische und perspektivische Rückansicht einer Karosserie eines Personenkraftwagens, mit einem hinteren Querträger, an welchem ein separat vom Querträger ausgebildeter Halter befestigt ist, unter dessen Vermittlung ein separat vom Querträger und separat vom Halter ausgebildetes Verkleidungsteil zum zumindest teilweisen Verkleiden des hinteren Querträgers am Querträger befestigbar ist; und
- 2 ausschnittsweise eine weitere schematische und perspektivische Rückansicht der Karosserie.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen perspektivischen Rückansicht eine im Ganzen mit 10 bezeichnete Karosserie eines Personenkraftwagens, wobei die Karosserie auch als Struktur oder Rohbau bezeichnet wird. In 1 ist mit B ein Bereich der Karosserie 10 gekennzeichnet, wobei der Bereich B in 2 vergrößert dargestellt ist. Aus 1 ist erkennbar, dass die Karosserie 10 zwei hintere und in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandete Fahrzeugsäulen 12 aufweist, welche vorliegend D-Säulen der Karosserie 1ß sind. Durch die D-Säulen ist eine heckseitige Öffnung 14 der Karosserie 10 in Fahrzeugquerrichtung nach außen begrenzt.
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Die heckseitige Öffnung 14 ist eine Stauraumöffnung, welche in Fahrzeughochrichtung nach unten durch ein aus einem metallischen Werkstoff gebildetes Heckabschlussteil 16 der Karosserie 10 begrenzt ist. Die Karosserie 10 umfasst darüber hinaus einen hinteren Querträger 18, welcher ein hinterer oberer Querträger ist. Die heckseitige Öffnung 14 ist dabei in Fahrzeughochrichtung nach oben hin durch den hinteren Querträger 18 begrenzt.
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Über die heckseitige Öffnung 14 ist - insbesondere in fertig hergestelltem Zustand des Personenkraftwagens - ein heckseitiger Stauraum des Personenkraftwagens zugänglich, so dass in dem heckseitigen Stauraum Transportgut beziehungsweise Gepäck verstaut und somit mittels des Personenkraftwagens transportiert werden kann.
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In fertig hergestelltem Zustand des Personenkraftwagens ist an der Karosserie 10 ein Flügelelement in Form einer in 1 nicht gezeigten Heckklappe gehalten, wobei die Heckklappe relativ zur Karosserie 10 zwischen einer Schließstellung und wenigstens einer Offenstellung bewegbar ist. Dabei ist die Heckklappe vorzugsweise um eine zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schwenkachse relativ zur Karosserie 10 verschwenkbar. In der Schließstellung ist zumindest ein Teilbereich der auch als Stauraumöffnung bezeichnete Öffnung 14 durch die Heckklappe überdeckt und somit verschlossen. In der Offenstellung gibt die Heckklappe den Teilbereich frei, so dass das Transportgut über den freigegebenen Teilbereich im heckseitigen Stauraum angeordnet werden kann.
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In fertig hergestelltem Zustand des Personenkraftwagens ist ferner wenigstens ein Verkleidungsteil vorgesehen, welches in 1 und 2 nicht dargestellt ist. Das Verkleidungsteil ist im Rahmen einer Halteanordnung zumindest mittelbar an dem Querträger 18 gehalten, wobei der Querträger 18 nach außen hin zumindest teilweise durch das Verkleidungsteil überdeckt und somit verkleidet ist.
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Um nun eine besonders steife Anbindung des Verkleidungsteils an die Karosserie 10, insbesondere den Querträger 18, sowie einen einfachen Toleranzausgleich realisieren zu können, ist - wie besonders gut aus 2 zu erkennen ist - wenigstens ein Halter 20 zusätzlich zu dem Querträger 18 und zusätzlich zu dem Verkleidungsteil vorgesehen. Der Halter 20 ist ein Halteelement, welches separat vom Querträger 18 und separat vom Verkleidungsteil ausgebildet und am Querträger 18 und somit am Rohbau des Personenkraftwagens gehalten ist. Im fertig hergestellten Zustand der genannten Halteanordnung ist das Verkleidungsteil unter Vermittlung des Halters 20 am hinteren Querträger 18 gehalten.
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Vorzugsweise ist der Halter 20 aus einem metallischen Werkstoff gebildet. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Halter 20 als Blechbauteil und vorliegend als gebogenes Blechbauteil ausgebildet ist. Dabei weist der Halter 20 zwei Fügflansche 22 und 24 auf, über welche der Halter 20 am Querträger 18 befestigt ist. Der Querträger 18 ist beispielsweise ebenfalls aus einem metallischen Werkstoff gebildet, wobei der Halter 20 mit dem Querträger 18 stoffschlüssig verbunden, insbesondere verschweißt, sein kann. Alternativ oder zusätzlich ist wenigstens ein mechanisches Befestigungselement vorgesehen, mittels welchem der Halter 20 am Querträger 18 befestigt ist. Aus 2 ist ferner besonders gut erkennbar, dass der Halter 20 einen zwischen den Fügflanschen 22 und 24 verlaufenden Teilbereich 26 aufweist, welcher vorliegend zumindest im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten von dem Querträger 18 absteht. Zur Realisierung einer besonders festen und bauraumgünstigen Anbindung des Halters 20 an dem Querträger 18 ist der Fügflansch 22 an einer ersten Fläche 28 des Querträgers 18 abgestützt und befestigt. Der Fügflansch 24 ist an einer schräg oder vorliegend senkrecht zur ersten Fläche 28 verlaufenden, zweiten Fläche 30 des Querträgers 18 abgestützt und befestigt.
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Dabei ist in Zusammenschau mit 1 besonders gut erkennbar, dass die erste Fläche 28 zumindest im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten und die zweite Fläche 30 zumindest im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung nach unten weist.
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Dadurch, dass der Halter 20, beziehungsweise sein Teilbereich 26, vom Querträger 18 in Richtung des in 1 und 2 nicht dargestellten Verkleidungsteils absteht, kann auch ein besonders großer Abstand zwischen dem Querträger 18 und dem Verkleidungsteil, insbesondere wenigstens einem Befestigungsmittel des Verkleidungsteils, überbrückt werden. Im fertig herstellten Zustand der Halteanordnung ist das Verkleidungsteil beispielsweise über sein Befestigungsmittel an dem Halter 20 befestigt. Da nun das Verkleidungsteil über sein Befestigungsmittel nicht direkt am Querträger 18, sondern am Halter 20 und über den Halter 20 am Querträger 18 befestigt ist, kann beispielsweise der Halter 20 an fertigungsbedingte Toleranzen des Querträgers 18 und/oder des Verkleidungsteils angepasst werden, so dass mittels des Halters 20 auf besonders einfache Weise Toleranzen zwischen dem Verkleidungsteil und dem Rohbau ausgeglichen werden können. Anpassungen und damit einhergehende, übermäßige Änderungen des Verkleidungsteils und des Querträgers 18 an die genannten Toleranzen können somit vermieden werden, so dass sich ein besonders zeit- und kostengünstig durchführbarer Toleranzausgleich darstellen lässt.
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Das Verkleidungsteil ist beispielsweise aus einem Kunststoff gebildet und kann unter Vermittlung des Halters 20 an einen hinreichend steifen Querträger 18 angebunden werden, so dass eine besonders feste und steife Anbindung des Verkleidungsteils an die Karosserie 10 insgesamt geschaffen werden kann.