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Gegenstand der Erfindung ist eine Schiffchenstickmaschine mit verbesserter Erkennung eines Schiffchenfadenbruchs nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Der Fadenlauf heutiger Schiffchenstickmaschinen ist so gewählt, dass eine optimale mechanisch-geometrische Anordnung zwischen den fadenführenden Elementen erzielt wird. Diese Anordnung führt aber dazu, dass die nadelfadenseitige Fadenspannung, die der Fadenwächter sieht, über mehrere starke Umlenkungen verfälscht wird. Somit sind die Fadenspannungsunterschiede bei einem Schiffchenfadenbruch sehr gering und schwierig zu erkennen. In der Regel führt dieses Verhalten zu sehr aufwendigen Einstellarbeiten auf der Maschinensteuerung, die, wenn sie nicht korrekt und präzise ausgeführt werden, zu großen Stickfehlern führen.
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Schiffchenstickmaschinen sind in der Regel mit Sensoren, sogenannten Fadenwächtern, ausgestattet, um sicherzustellen, dass der Stickprozess angehalten wird, wenn ein Schiffchen- oder Nadelfaden nicht vorhanden ist. Diese Fadenwächter befinden sich mehrheitlich auf der Nadelseite, wobei es auch Ausführungen gibt, wo es einen zusätzlichen Fadenwächter auf der Schiffchenseite hat, um den Schiffchenfaden zu überwachen. Letzterer ist nicht immer zuverlässig, daher haben die Maschinenhersteller eine Schiffchenfadenbrucherkennung mit dem Fadenwächter auf der Nadelseite umgesetzt. Obwohl dieses Verfahren bessere Ergebnisse zeigt, ist es auch nicht immer zuverlässig.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schiffchenstickmaschine der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass ein Bruch des Schiffchenfadens auf der Seite des Nadelfadens zuverlässiger erkannt werden kann.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches gekennzeichnet.
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Die vorliegende Erfindung löst das Problem, indem der nadelfadenseitige Fadenlauf so geändert wird, dass auf der Seite des Nadelfadens eine wesentlich höhere Detektionsempfindlichkeit gegenüber einem Schiffchenfadenbruch erzielt wird.
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Nach intensiven Forschungsarbeiten hat sich gezeigt, dass eine gegenüber dem Stand veränderte Anordnung des nadelfadenseitigen Fadenwächters zu einer wesentlichen Verbesserung der Detektionsempfindlichkeit führt, wenn die Anzahl der Umlenkungen vom Stickboden bis zum Fadenwächter reduziert wird. Fadenspannungsmessungen zeigen einen größeren Unterschied zwischen dem Normal- und Fehlerzustand, der bei der vorliegenden Erfindung genutzt wird, um die Erkennung des Fadenbruches zu detektieren. Zugleich ist dadurch auch eine Verbesserung der Erkennung des Nadelfadenbruches gegeben.
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Merkmal der Erfindung ist, dass ausgehend vom Stickboden der Fadenwächter in den Lauf des ersten nadelfadenseitigen Fadentrums verlegt ist. Er befindet sich demnach in einem Fadentrum nächst der Sticknadel, ohne daß als unerwünscht erkannte Fadenumlenkungen – wie z. B. ein Fadenleiter – in diesem Fadentrum vor dem Fadenwächter in Richtung auf die Sticknadel angeordnet sind.
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Der nadelfadenseitige Fadenlauf einer Schiffchenstickmaschine wird im Wesentlichen durch mehrere Umlenkstrecken definiert, wobei ausgehend von der Sticknadel ein erstes Fadentrum definiert wird, welches von der Sticknadel über ein oder mehrere Umlenkelemente bis zum Fadenwächter geht.
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Erfindungsgemäß ist demnach der Fadenwächter direkt stromabwärts der Sticknadel – also direkt vor der Sticknadel – im Fadenlauf eingeschaltet und nicht – wie beim Stand der Technik – vor dem Fadenleiter. Der Begriff „direkt vor der Sticknadel” schließt jedoch nicht aus, dass im Bereich des ersten Fadentrums noch Führungs- und Umlenkelemente zusammen mit dem Fadenwächter angeordnet sind. Es sollte nur nicht der Fadenleiter in diesem ersten Fadentrum vor dem Fadenwächter in Richtung auf die Sticknadel angeordnet sein.
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Beim Stand der Technik hat sich gezeigt, dass, wenn der Fadenwächter vor dem Fadenleiter in Richtung auf die Fadenspule verlegt wird, dann zwischen dem Fadenwächter und der Sticknadel mehrere und unerwünscht viele Umlenkstellen gegeben sind, vor allem die des Fadenleiters, welche die Detektion der in einem zeitlichen Beobachtungsfenster nachlassenden Fadenspannung in nachteiliger Weise beeinträchtigen.
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Jede Umlenkstelle, die beim Stand der Technik jenseits des Fadenwächters in Richtung auf die Sticknadel angeordnet ist, führt zu einer schlecht detektierbaren Fadenspannungskurve im Falle des Schiffchenfadenbruchs, die dem Fadenwächter irrtümlich einen noch vorhandenen Schiffchenfaden anzeigt.
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Dies ist ein Fehlerfall, der beim Stand der Technik nicht beherrscht werden konnte; die Stickmaschine stickte aufgrund der fehlerhaften Anzeige des Fadenwächters weiter, wodurch große Löcher im Stickbild entstanden.
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Hier setzt die Erfindung ein, die nun eine verbesserte nadelfadenseitige Fadenspannungserkennung in der Weise vorsieht, dass möglichst wenig Umlenkstellen zwischen dem Fadenwächter und der Sticknadel selbst im nadelfadenseitigen Fadenlauf angeordnet sind, sodass bei einem Wegfall des Schiffchenfadens aufgrund eines Bruches des Schiffchenfadens nunmehr die nadelfadenseitige Fadenspannung sofort auf ein Minimum abfällt, und sich über ein zeitlich definiertes Beobachtungsfenster als gerade Linie einstellt.
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Beim Stand der Technik konnte dies wegen der Vielzahl der Umlenkstellen zwischen dem Fadenwächter und der Sticknadel nicht erreicht werden. Hier bildete die Fadenspannung bei Bruch des Schiffchenfadens noch ein unerwünschtes Fadenspannungsmaximum, welches dem Fadenwächter einen vorhandenen Schiffchenfaden vorspiegelte, der in Wirklichkeit nicht mehr vorhanden war.
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Demnach ergibt die Erfindung eine verbesserte Erkennung bei Bruch des Schiffchenfadens, indem die Fadenspannung auf der Nadelfadenseite störungsfreier überwacht und detektiert werden kann.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Soweit einzelne Gegenstände als „erfindungswesentlich” oder „wichtig” bezeichnet sind, bedeutet dies nicht, dass diese Gegenstände notwendigerweise den Gegenstand eines unabhängigen Anspruches bilden müssen. Dies wird allein durch die jeweils geltende Fassung des unabhängigen Patentanspruches bestimmt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
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1: schematisierte Darstellung des nadelfadenseitigen Fadenlaufs nach dem Stand der Technik
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2: die Abwandlung des nadelfadenseitigen Fadenlaufs nach der Erfindung
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3: eine Darstellung des Prinzips nach 2 mit Darstellung weiterer konstruktiver Einzelheiten
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4: schematisiert eine Seitenansicht eines Fadenwächters
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5: die Draufsicht auf eine konstruktive Ausführung des nadelfadenseitigen Fadenlaufs an einer Schiffchenstickmaschine
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6: die Darstellung der Fadenspannung über die Zykluszeit der Knotenbindung
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7: schematisiert das Prinzip nach der Erfindung
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In den 1 und 2 ist jeweils der nadelfadenseitige Fadenlauf 1 dargestellt, und zwar nach 1 gemäß dem Stand der Technik und nach 2 nach einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Im Bereich einer Schiffchenbahn 2 ist das Schiffchen 3 in an sich bekannter Weise in den Pfeilrichtungen 4 und 5 verschiebbar angetrieben, und der Schiffchenfaden 6 wird zur Bildung des Stickknotens 11 in Richtung auf die Sticknadel 8 geführt.
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Jenseits der Sticknadel 8 ist eine Stichplatte 7 angeordnet, und die Sticknadel 8 ist mit ihrem Nadelöhr 10 vor der Stichplatte 7 angeordnet.
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Die Sticknadel 8 wird in einem an sich bekannten Führungselement 9 in Längsrichtung geführt; und der Nadelfaden 12, der von einer Fadenspule 28 geliefert wird, geht durch das Führungselement 9 hindurch und bildet ein erstes Fadentrum 13, welches in der Weise definiert wird, dass es sich von dem Nadelöhr 10 der Sticknadel 8 bis zu einem Fadenleiter 15 erstreckt.
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Der Fadenleiter 15 ist nach dem Stand der Technik Teil des ersten Fadentrums 13.
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In an sich bekannter Weise wird der Nadelfaden 12 in oszillierenden Fadenbewegungsrichtungen 35 vorwärts und rückwärts bewegt, jedoch überwiegt die Bewegung in Richtung auf das Nadelöhr 10 die Bewegungen in Gegenrichtung.
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Der Fadenleiter 15 ist ein ausgleichendes Element, welches mit einer Umlenkung 17 arbeitet und in den Pfeilrichtungen 16 verschiebbar angetrieben ist. Er hat die Aufgabe, den Nadelfaden 12 nach der Schlaufenbildung wieder zurückzuziehen und den Stichknoten 11 anzuziehen.
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Jenseits der Umlenkung 17 am Fadenleiter 15 ist es nach dem Stand der Technik bekannt, ein zweites Fadentrum 18 des Nadelfadens 12 zu bilden, welches über ein Umlenkelement 19 in einen Fadenwächter 20 einläuft.
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Der Fadenwächter 20 beinhaltet in einer bekannten Ausführungsform ein Messelement 21, welches in den Pfeilrichtungen 22 aufgrund der dort angelegten Fadenspannung heb- und senkbar ausgebildet ist, wobei dieses Messelement 21 nach dem Stand der Technik eine weitere Umlenkung 23 für den Nadelfaden bildet.
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Nach Durchlaufen des Fadenwächters 20 bildet der Nadelfaden ein drittes Fadentrum 24, welches sich vom Einlauf des Fadenwächters 20 bis zu einer Umlenkung 26 erstreckt, welche den Fadenlieferer 25 bildet.
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Am Fadenlieferer 25 wird ein viertes Fadentrum 27 gebildet, welches sich bis zur Fadenspule 28 erstreckt.
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Aus dem Prinzipbild 1 nach dem Stand der Technik wird deutlich, dass bei Bruch des Schiffchenfadens 6 aufgrund der Umlenkstellen 19, 15, 14, 9 sehr viele reibungserhöhende Elemente den nadelfadenseitigen Fadenlauf in Richtung auf die Sticknadel 8 beeinträchtigen, sodass bei Bruch des Schiffchenfadens 6 eine Spannungsänderung im Schiffchenfaden 6 nur sehr schwierig festzustellen ist.
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Aufgrund der reibungserhöhenden Umlenkstellen von Nadelöhr 10, Führungselement 9, Führungselement 14 und Fadenleiter 15 mit der dort gebildeten Umlenkung 17 und dem weiteren Umlenkelement 19 am Einlauf des Fadenwächters 20 sind deshalb nur Brüche des Schiffchenfadens im Fadenspannungsverlauf des Nadelfadens mit großer Verzögerung oder überhaupt nicht feststellbar.
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Damit ist es im Stand der Technik nachteilig, dass ein Bruch des Schiffchenfadens nur unsicher oder überhaupt nicht erkannt wird.
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Hier setzt die Erfindung ein, die erstmals erkannt hat, dass die Umlenkstellen vom Fadenwächter 20 in Richtung auf die Sticknadel 8 unbedingt minimiert werden müssen, um eine bessere Detektion der Fadenspannung zu erreichen.
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Dies ist in 2 dargestellt. In 2 sind die gleichen Elemente wie in 1 nach dem Stand der Technik dargestellt, wobei für die gleichen Elemente auch die gleiche Erläuterung gilt.
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Entscheidend bei der Erfindung ist nun, dass der Fadenwächter 20 im Bereich des ersten Fadentrums 13 angeordnet ist, das heißt im Lauf des Nadelfadens 12 zwischen der Sticknadel 8 und dem Fadenleiter 15, und nicht mehr – wie im Stand der Technik – nach dem Fadenleiter 15, wie dies in 1 dargestellt ist.
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Die Erfindung sieht demnach vor, dass der Fadenwächter 20 stromaufwärts des Fadenleiters 15 in Richtung auf die Sticknadel 8 angeordnet ist, sodass bei der Erfindung lediglich nur noch wenige Umlenkstellen zwischen der Sticknadel 8 und dem Fadenwächter 20 vorhanden sind. Eine erste Umlenkstelle 23 ist im Fadenwächter 20 angeordnet, und ein zweites Umlenkelement 30 hat nur einen geringen Umschlingungswinkel, wobei der Nadelfaden im Wesentlichen gerade über das Führungselement 14 läuft und nur noch das Führungselement 9 durchlaufen muss, bis es in das Nadelöhr 10 einläuft.
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Der reibungserhöhende Fadenleiter nach dem Stand der Technik ist nun aus dem nadelfadenseitigen Fadenlauf nach der Erfindung herausgenommen und schließt sich stromabwärts des Fadenwächters 20 an. Dies ist ein wesentlicher Fortschritt, denn somit wird aus 2 klar, dass das erste Fadentrum 13 bei der Erfindung durch ein Fadentrum 13a gebildet wird, welches von der Sticknadel 8 ausgehend bis zum Einlauf des Fadenwächters 20 geht und sich ein gleiches Fadentrum 13b vom Auslauf des Fadenwächters 20 bis zum Fadenleiter 15 erstreckt.
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Es ist nicht unbedingt lösungsnotwendig, kann aber vorgesehen sein, dass am Einlauf des Fadenleiters 15 noch ein weiteres Umlenkelement 29 angeordnet ist, was aber den nadelfadenseitigen Fadenlauf 1 nach der Erfindung nicht stört, weil dieses Umlenkelement 29 stromabwärts des Fadenleiters 15 angeordnet ist und nicht stromaufwärts in Richtung auf die Sticknadel 8.
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Damit werden wesentliche Verbesserungen bei der Erkennung eines Schiffchenfadenbruchs erreicht.
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Die 3 zeigt eine konstruktive Ausführungsform der Erfindung, wo die gleichen Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind.
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Es ist eine Abdeckung 33 gezeigt, auf der das Führungselement 14 und das Umlenkelement 30 zusammen mit dem Fadenwächter 20 angeordnet sind.
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Getrennt von der Abdeckung 33 ist der Nadelträger 32 zusammen mit einem Bohrer 31 befestigt.
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Am Einlauf des Fadenwächters 20 ist das erste Fadentrum 13b ausgebildet und führt über das Umlenkelement 29 zum Fadenleiter 15. Dort wird der Nadelfaden umgelenkt, wie es später anhand der 5 erläutert wird.
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Am Auslauf des Fadenleiters 15 ist der Fadenlieferer 25 angeordnet. Die Fadenspule 28 ist in 3 nicht dargestellt.
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Die 4 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Fadenwächters 20, worauf die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist. Die Erfindung sieht sämtliche Möglichkeiten der Fadenspannungsmessung vor, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel die Fadenspannungsmessung dadurch erfolgt, dass im Bereich einer Führungsbahn 34, die schräg geneigt ausgebildet ist, ein Messelement 21 in der Form einer Messrolle oder dergleichen verschiebbar in den Pfeilrichtungen 22 gelagert ist, und eine Umlenkung 23 für den Nadelfaden bildet.
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Je höher die Fadenspannung ist, desto stärker wird das Messelement 21 in der Führungsbahn 34 angehoben, und der Verschiebungsweg dieses Messelementes 21 wird berührungslos elektronisch erfasst.
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Die Erfindung ist auf eine solche Ausführungsform nicht beschränkt. Es können sämtliche bekannten Fadenwächter verwendet werden, die insbesondere auch eine direkte Fadenspannungsmessung durch Abtastung des Nadelfadens erbringen, oder auch durch Auswertung der Dehnung von Dehnungsmessstreifen, berührungslose Messverfahren und optoelektronische Messverfahren.
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Insbesondere sind Fadenwächter bekannt, welche die Fadenspannung aus der Umlenkung eines Federelements ableiten.
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Das Ausführungsbeispiel nach 4 ist lediglich als bevorzugtes Ausführungsbeispiel dargestellt, soll die Erfindung aber in keiner Weise beschränken.
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Die 5 zeigt eine konstruktive Ausführungsform der Ausführung nach 2, wo erkennbar ist, dass die Fadenlieferer 25 in einer Vielzahl von Modulen nebeneinanderliegend angeordnet sind; und es ist lediglich der einfacheren Beschreibung wegen das dritte Fadentrum 24 ausgehend von einem einzigen Fadenlieferer 25 gezeigt, der mit mehrfacher Umlenkung zwischen einer Umlenkung 17 und einem Umlenkelement 29 umgelenkt wird.
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Am Auslauf des Umlenkelementes 29 bildet sich somit das Fadentrum 13b, welches einlaufseitig in den Fadenwächter 20 einläuft (siehe 4), und dort über die Umlenkung 23 den Fadenwächter 20 als Fadentrum 13a verlässt.
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Am Auslauf des Fadenwächters 20 ist das Umlenkelement 30 angeordnet, welches das erste Fadentrum 13a dem Führungselement 14 zuleitet, von dem aus der Nadelfaden über das Führungselement 9 der Sticknadel 8 zugeführt wird.
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Die 6 zeigt in durchgezogenen Linien einen üblichen Fadenspannungsverlauf über den Zyklus einer Stickknotenbildung, wobei es bekannt ist, dass sich bei ungebrochenem Schiffchenfaden insgesamt zwei Fadenspannungsmaxima auf der Nadelfadenseite ergeben.
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Von der Zeit t0 ausgehend ergibt sich im Zeitpunkt t1 ein erstes Spannungsmaximum 37, welches dadurch bewirkt wird, dass der eine halboffene Schlinge ausbildende Nadelfaden von der Rückseite des Schiffchens 3 abgeworfen wird. Nach dem Herabfallen vom Rücken des Schiffchens wird er im Zeitpunkt t2 spannungslos. Das zweite Spannungsmaximum 38 wird dadurch erzeugt, dass der Stickknoten 11 angezogen wird, was im Zeitpunkt t3 erfolgt.
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Zum Zeitpunkt t4 ist dann das Fadenspannungsminimum erreicht, und es beginnt dann ein neuer Zyklus.
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Im Zeitpunkt t3 ist der Fadenleiter 15 vollkommen zurückgezogen und zieht somit den Stickknoten 11 fest.
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Danach geht das Spannungsmaximum 38 in ein Minimum im Zeitpunkt t4 über.
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In der Zeitspanne ungefähr zwischen der Zeit t2 und der Zeit t4 ist das Beobachtungsfenster 39 für den Fadenwächter 20 definiert. Dieses Fenster dient nur zur Überwachung eines Schiffchenfadenbruchs, wobei der Fadenwächter 20 selbstverständlich auch Nadelfadenbrüche erfasst, die jedoch in einem anders gelagerten Beobachtungsfenster erfasst werden.
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Wichtig ist nun, dass die Fadenspannungskurve 36 nach dem Stand der Technik eine Fehlerkurve 40 bildet, die in nachteiliger Weise dem Fadenwächter ein Spannungsmaximum 42 vorspiegelt, obwohl der Schiffchenfaden bereits schon gebrochen ist.
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Dieses Spannungsmaximum 42 des Nadelfadens 12 entsteht, weil zwischen dem Fadenwächter 20 und der Sticknadel 8 nach dem Stand der Technik eine Anzahl von nicht erwünschten Umlenkstellen vorhanden ist, welche die Reibung des Nadelfadens erhöhen und deshalb verhindern, dass bei Bruch des Schiffchenfadens die Spannungskurve im Beobachtungsfenster auf ein Minimum sinkt.
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Das Spannungsmaximum 42 nach dem Stand der Technik wird gemäß der Erfindung dadurch vermieden, indem erfindungsgemäß nunmehr jenseits des Fadenleiters 15 in Richtung auf die Sticknadel 8 weniger Umlenkstellen angeordnet sind, sodass das fehlerhafte Spannungsmaximum 42 vermieden wird. Die Erfindung sieht vielmehr eine Fehlerkurve 41 nach der Erfindung vor, die als gerade Linie sofort auf ein Minimum fällt, und so gut vom Fadenwächter 20 erkannt werden kann.
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Wie bereits ausgeführt konnte der Fadenwächter deshalb zwischen dem fehlerhaften Spannungsmaximum 42 nach dem Stand der Technik und dem üblicherweise vorhandenen Spannungsmaximum 38 nicht unterscheiden, was zu einer Vielzahl von Schadensbildern bei der Bildung des Stickbildes geführt hat.
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Erfindungsgemäß wird nun dieses fehlerhafte Spannungsmaximum 42 bei der Erfindung vermieden und stattdessen eine minimiert ausgebildete Fehlerkurve 41, bedingt durch die geringere Anzahl von Umlenkungen des Nadelfadens zwischen dem Fadenwächter und der Sticknadel erreicht.
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Die 7 zeigt das Prinzip nach der Erfindung, wo erkennbar ist, dass der Fadenwächter 20 irgendwo in den Pfeilrichtungen 43, 44 im Zwischenraum zwischen der Sticknadel 8 und dem Fadenleiter 15 angeordnet sein könnte.
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In bestimmten Anwendungsfällen kann es sogar vorgesehen sein, dass der Fadenwächter 20 im Fadenleiter 15 selbst angeordnet ist, und dort eine Umlenkstelle bildet.
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Es ist also nicht lösungsnotwendig, dass unbedingt stromaufwärts und stromabwärts des Fadenwächters 20 die ersten Fadentrums 13a, 13b gebildet werden; es kann auch vorgesehen sein, dass das Fadentrum 13b vollkommen verschwindet, weil der Fadenwächter 20 mit dem Fadenleiter 15 zusammenfällt.
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Was jenseits des Fadenwächters 15 in Richtung auf die Fadenspule 28 passiert, ist nicht mehr maßgebend für die Erfassung der Fadenspannungskurve 36 nach 6.
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Dort kann eine Anzahl von Umlenkungen vorgesehen werden, die sich nicht auf die Fadenspannungskurve auswirken, und die vor allem keinen Einfluss auf die Fadenspannung bei Bruch des Schiffchenfadens haben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fadenlauf (nadelfadenseitig)
- 2
- Schiffchenbahn
- 3
- Schiffchen
- 4
- Pfeilrichtung
- 5
- Pfeilrichtung
- 6
- Schiffchenfaden
- 7
- Stichplatte
- 8
- Sticknadel
- 9
- Führungselement
- 10
- Nadelöhr
- 11
- Stickknoten
- 12
- Nadelfaden
- 13
- Fadentrum (erstes)
- 14
- Führungselement
- 15
- Fadenleiter
- 16
- Pfeilrichtung
- 17
- Umlenkung (von 15)
- 18
- Fadentrum (zweites)
- 19
- Umlenkelement
- 20
- Fadenwächter
- 21
- Messelement
- 22
- Pfeilrichtung
- 23
- Umlenkung (von 22)
- 24
- Fadentrum (drittes)
- 25
- Fadenlieferer
- 26
- Umlenkung
- 27
- Fadentrum (viertes)
- 28
- Fadenspule
- 29
- Umlenkelement
- 30
- Umlenkelement
- 31
- Bohrer
- 32
- Nadelträger
- 33
- Abdeckung (für Nadelbett)
- 34
- Führungsbahn
- 35
- Fadenbewegungsrichtung
- 36
- Fadenspannungskurve
- 37
- Spannungsmaximum (1.)
- 38
- Spannungsmaximum (2.)
- 39
- Beobachtungsfenster
- 40
- Fehlerkurve (Stand der Technik)
- 41
- Fehlerkurve (Erfindung)
- 42
- Spannungsmaximum (Stand der Technik)
- 43
- Pfeilrichtung
- 44
- Pfeilrichtung