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Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für eine Tankleitung in einem ein Fahrzeugrad aufnehmenden Radhaus eines Kraftwagens, mit wenigstens einem Schutzelement, mittels welchem ein Tankleitungselement vor einer übermäßigen unfallbedingten Kraftbeaufschlagung schützbar ist.
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Derartige Schutzvorrichtungen dienen sowohl dem Brandschutz eines Kraftwagens als auch dem Schutz vor etwaigen Umweltverschmutzungen in Folge von unkontrolliert austretendem Kraftstoff aus einem Tankleitungssystem.
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Aus der
DE 10 2010 061 441 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem Verbrennungsmotor bekannt, bei welchem an einer einem Federbeindom des Kraftfahrzeugs zugewandten Seite eines Zylinderkopfes ein Formteil aus Kunststoff vorgesehen ist, welches eine Abgleitschräge zum Abweisen des Federbeindoms bei einer Relativbewegung von Federbeindom und zugewandtem Zylinderkopf in Folge eines Frontalcrashs des Kraftfahrzeugs aufweist. Dadurch kann wirksam eine Beschädigung von an den Zylinderkopf angeschlossenen Kraftstoffinjektoren und Kraftstoffleitungen vermieden werden.
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Aus der
DE 10 2008 008 267 A1 ist eine Schutzkappe für die Montage von Leitungen im Rohbau eines Kraftfahrzeugs für das Einfädeln von Unterbodenleitungen bekannt, wobei die Schutzkappe derart gestaltet ist, dass sie jeweilige Enden mindestens zweier Leitungen aufnehmen kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schutzvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welcher ein Austreten von Kraftstoff im Falle eines Unfalls besonders wirksam vermieden werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Schutzvorrichtung für eine Tankleitung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung geht von einer Schutzvorrichtung für eine Tankleitung in einem ein Fahrzeugrad aufnehmenden Radhaus eines Kraftwagens, mit wenigstens einem Schutzelement, mittels welchem ein Tankleitungselement vor einer übermäßigen unfallbedingten Kraftbeaufschlagung schützbar ist, aus.
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Gemäß der Erfindung ist das wenigstens eine Schutzelement in einem unfallbedingten Auftreffbereich des Fahrzeugrades an einem an das Radhaus angrenzenden Rohbauteil angeordnet. Dies ist von Vorteil, da mittels des Schutzelements beispielsweise ein etwaiges Eindrehen des Fahrzeugrades bei einem Unfall, insbesondere bei einem Seitencrash und ein dadurch bedingtes relatives Bewegen des Fahrzeugrades in Richtung des Tankleitungselements, bzw. der Tankleitung begrenzt und abgebremst werden kann. Das Schutzelement kann dabei als zusätzliche Rohbaustruktur oder als zusätzliches Strukturteil, beispielsweise als metallisches Gussbauteil ausgebildet sein, welches an dem Rohbauteil angebracht sein kann. Das Schutzelement kann dabei kraftschlüssig, beispielsweise mittels einer oder mehrerer Schrauben, oder stoffschlüssig, also beispielsweise durch Schweißen mit dem Rohbauteil verbunden sein. Auch eine formschlüssige Verbindung des Schutzelements an dem Rohbauteil ist denkbar. Das Schutzelement kann das sich bei einem Unfall eindrehende Fahrzeugrad durch Kontakt mit diesem Stoppen und damit das Tankleitungselement und zusätzlich oder alternativ die Tankleitung vor der übermäßigen unfallbedingten Kraftbeaufschlagung schützen, indem das Schutzelement das Tankleitungselement und zusätzlich oder alternativ die Tankleitung „freiblockt”. Mittels des Schutzelements können etwaige Lastpfade beim Einleiten der Kraftbeaufschlagung in das Rohbauteil im Falle des sich bei einem Unfall eindrehenden Fahrzeugrades optimiert werden, wobei mittels des Schutzelements ein zusätzlicher Lastpfad zum Abbau von Deformationsenergie geschaffen ist. Dadurch kann auf besonders wirksame Weise bei einem Unfall eine Belastung des Tankleitungselements, welches beispielsweise als Tankeinfüllrohr ausgebildet sein kann, reduziert werden. Dies damit geht eine deutlich verringerte Brandgefahr sowie eine verringerte Gefahr einer Umweltverschmutzung durch austretenden Kraftstoff einher.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Rohbauteil als Längsträger ausgebildet. Ein Längsträger eines Kraftwagens eignet sich in besonderem Maße zum Anordnen des Schutzelements, zumal der Längsträger besonders belastbar ist und dementsprechend auch große, bei der übermäßigen, unfallbedingten Kraftbeauschlagung auftretende Unfallkräfte über das Schutzelement in eine Karosserie des Kraftwagens eingeleitet werden können, ohne dass es zu extremen Deformationen des Längsträgers kommt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Schutzelement in Fahrzeugquerrichtung an dem Rohbauteil angeordnet und überragt das Tankleitungselement in Fahrzeugquerrichtung. Dies ist von Vorteil, da das Schutzelement bei einem Seitenaufprall (Seitencrash), bei welchem beispielsweise das Fahrzeugrad in Richtung des Tankleitungselements bewegt wird, das Schutzelement auf Druck beansprucht werden und dementsprechend besonders hohen Lasten widerstehen kann, ohne dass das Schutzelement sich von dem Rohbauteil löst. Dadurch dass das Schutzelement zudem das Tankleitungselement in der Fahrzeugquerrichtung überragt und somit eine größere Quererstreckung aufweist als das Tankleitungselement, kann das Tankleitungselement besonders wirksam vor unfallbedingter Deformation und der übermäßigen unfallbedingten Kraftbeaufschlagung geschützt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Schutzelement in Fahrzeughochrichtung eine Hocherstreckung auf, welche mindestens einer Bauteilhöhe des Rohbauteils entspricht. Die Hocherstreckung des Schutzelements ist damit entweder gleich groß wie die Bauteilhöhe des Rohbauteils oder sogar größer. Somit erstreckt sich das Schutzelement idealerweise mindestens über die gesamte Bauteilhöhe des Rohbauteils, welches als Längsträger ausgebildet sein kann, so dass sich das Schutzelement an jeweiligen Kanten des Rohbauteils abstützen kann. Durch das Abstützen an den besagten Kanten kann bei einem Unfall auf besonders einfache Weise eine Relativbewegung zwischen dem Schutzelement und dem Rohbauteil unterbunden werden. Dadurch ist das Tankleitungselement bzw. die Tankleitung besonders wirksam vor der übermäßigen unfallbedingten Kraftbeaufschlagung schützbar.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Schutzvorrichtung wenigstens ein, an dem Schutzelement angeordnetes Stützteil zur zumindest teilweisen Aufnahme der Kraftbeaufschlagung auf. Das Stützteil dient beispielsweise zur Verstärkung des Schutzelements und kann dabei beispielsweise eine Dämpfungsfunktion übernehmen, indem das Stützteil beispielsweise eine größere Elastizität aufweist als das Schutzelement. Dadurch kann im Falle eines Unfalls eine verbesserte Dämpfung von auftretender Deformationsenergie erzielt werden, so dass ein sanfteres Einleiten der Kraftbeaufschlagung in das Rohbauteil erfolgen kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Stützteil zwischen dem Schutzelement und dem Rohbauteil angeordnet. Dadurch kann die unfallbedingte Kraftbeaufschlagung großflächig auf das Stützteil übertragen werden, wodurch das Stützteil besonders elastisch ausgebildet sein kann. Weist das Stützteil eine hohe Elastizität auf, so kann die unfallbedingte Kraftbeaufschlagung besonders wirksam gedämpft werden, zumal zumindest ein Großteil der beim Unfall auftretenden Deformatoinsenergie durch elastisches Verformen des Stützteils abgebaut werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Stützteil wenigstens eine Versteifungsrippe und/oder ein Schottblech auf. Durch das Vorsehen einer oder mehrerer Versteifungsrippen und zusätzlich oder alternativ von Schottblechen kann eine besonders einfache Versteifung bereitgestellt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Stützteil zumindest bereichsweise aus einem Strukturschaum gebildet. Durch das Ausbilden als Strukturschaum kann das Stützteil besonders wirksam zum Abbau von Deformationsenergie eingesetzt werden, da Strukturschaum besonders gute Dämpfungseigenschaften aufweist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Schutzelement aus einem Gussmaterial gebildet. Gussmaterialien, wie beispielsweise Grauguss, haben besonders gute Dämpfungseigenschaften, weshalb das Stützteil zum Dämpfen der Deformationsenergie beitragen kann, wenn dieses aus einem Gussmaterial gebildet ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
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1 eine Draufsicht auf eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung in einer Fahrzeugquerrichtung; und
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2 eine Draufsicht auf die Schutzvorrichtung in einer Fahrzeughochrichtung.
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1 zeigt eine Schutzvorrichtung 10 für eine Tankleitung 12, wobei die Tankleitung 12 ein Tankleitungselement 13 aufweist. Die Tankleitung 12 ist ebenso wie das Tankleitungselement 13 in einem Radhaus 14 eines hier nicht weiter dargestellten Kraftwagens angeordnet.
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Ein in dem Radhaus 14 aufgenommenes Fahrzeugrad 16 ist in 2 lediglich ausschnittsweise und anhand einer gestrichelten Linie schematisch angedeutet. Um im Falle eines Seitenaufpralls, bei welchem das Fahrzeugrad 16 in einer Fahrzeugquerrichtung Q in Richtung des Tankleitungselements 13 eingedreht werden kann, einen ausreichenden Schutz für das Tankleitungselement 13 vor einer übermäßigen unfallbedingten Kraftbeaufschlagung F durch das Fahrzeugrad 16 zu schützen, ist in einem unfallbedingten Auftreffbereich 18 des Fahrzeugrades 16 an einem an das Radhaus 14 angrenzenden Rohbauteil 20 ein Schutzelement 22 angeordnet. Das Schutzelement 22 ist vorliegend aus einem Gussmaterial gebildet. Das Rohbauteil 20 ist vorliegend als Längsträger ausgebildet, entlang welchem das Tankleitungselement 13 verläuft. Das Schutzelement 22 ist neben dem Tankleitungselement 13 an dem Rohbauteil 20 (Längsträger) angeordnet und vorliegend über eine Schraubverbindung an dem Rohbauteil 20 lösbar fixiert. Das Schutzelement 22 ist dabei in der Fahrzeugquerrichtung Q an dem Rohbauteil 20 angeordnet und überragt das Tankleitungselement 13 in Fahrzeugquerrichtung Q. Das Schutzelement 22 weist somit eine größere Quererstreckung b auf, als das Tankleitungselement 13 in Fahrzeugquerrichtung Q. Des Weiteren weist das Schutzelement 22 in Fahrzeughochrichtung H eine Hocherstreckung I auf, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel einer Bauteilhöhe des Rohbauteils 20 entspricht. Dadurch kann sich das Schutzelement 22 im Falle eines Seitenaufpralls (Seitencrash) an jeweiligen Kanten des Rohbauteils 20 abstützen.
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Zur zumindest teilweisen Aufnahme der Kraftbeaufschlagung F weist die Schutzvorrichtung 10 ein an dem Schutzelement 22 angeordnetes Stützteil 24 auf, welches vorliegend zwischen dem Schutzelement 22 und dem Rohbauteil 20 angeordnet ist. Das Stützteil 24 trägt dabei in besonderem Maße zum Abstützen der in Folge der unfallbedingten Kraftbeaufschlagung F auftretenden Deformationsenergie bei, wobei das Stützteil 24 im vorliegenden Ausführungsbeispiel als flächig ausgebildeter Strukturschaum ausgebildet ist. Das Stützteil 24 könnte jedoch zusätzlich oder alternativ zu dem Strukturschaum auch eine Versteifungsrippe und zusätzlich oder alternativ ein Schottblech zum zumindest teilweisen Kompensieren der Deformationsenergie aufweisen.
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Zusammenfassend wird mittels der Schutzvorrichtung 10 eine Möglichkeit geschaffen, um Intrusionen im Falle eines Aufpralls (insbesondere eines Seitenaufpralls) des Fahrzeugrads 16 und insbesondere einer Felge des Fahrzeugrads 16 zu begrenzen. Dadurch ist eine Möglichkeit geschaffen, jeweilige Kraftstoffleitungen (Tankleitung 12, Tankleitungselement 13) vor einer Beschädigung zu schützen. Diese Kraftstoffleitungen können ohne die Schutzvorrichtung 10 besonders stark und unzulässig belastet werden, wenn sich das Fahrzeugrad 16 im Falle eines Unfalls eindreht und sich dabei an den Kraftstoffleitungen abstützt. Zu diesen Kraftstoffleitungen kann auch eine Tankeinfüllröhre gehören, deren Belastung bei einem etwaigen Unfall der Schutzvorrichtung 10 reduzierbar ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010061441 A1 [0003]
- DE 102008008267 A1 [0004]