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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Notrufsystem mit einer Alarmierungsvorrichtung zum Absetzen eines Notrufes sowie ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen zum Steuern eines derartigen Notrufsystems oder einer Alarmierungsvorrichtung oder von anderen Komponenten eines derartigen Notrufsystems.
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Eines der großen Probleme der alternden Gesellschaft ist die rasante Zunahme an alleinlebenden, älteren Personen. In Deutschland leben bereits mehr als 16 Millionen Menschen über 65 allein. Alleinlebende, ältere Personen leben beständig in der Gefahr, dass ein sie betreffender Notfall nicht, oder viel zu spät von möglichen Helfern wahrgenommen wird. Allein Lebende, die zum Beispiel nach einem Sturz aufgrund ihrer Verletzungen oder körperlichen Gebrechen nicht in der Lage sind, selbst aufzustehen und Hilfe zu holen, bleiben oft mehrere Stunden und länger unentdeckt („Long Lie”). So werden pro Jahr 3,2 Prozent der allein Lebenden über 65 Jahre tot oder hilflos in ihren Wohnungen aufgefunden. Bekannte Alarmierungshilfen – wie tragbare Notfallsender oder Hausnotrufsystems – haben viele Einschränkungen und Nachteile. Einer der gravierendsten ist, dass die Person, oder das Benutzerendgerät selbst in der Lage sein muss, einen Notruf auszulösen.
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Andererseits ist es zur Überprüfung bzw. Sicherstellung, ob eine Person beispielsweise an einer gefährlichen Maschine anwesend und auch handlungsfähig ist, bekannt, Notrufsysteme mit einer sogenannten Totmannschaltung oder einem passiven Alarm vorzusehen. Sofern es sich herausstellen sollte, dass die Person nicht anwesend oder handlungsunfähig ist, senden derartige Notrufsysteme automatisch einen Notruf aus.
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Beispielsweise ist aus der
DE 38 30 655 A1 eine Personenschutzeinrichtung mit automatischem Notalarm bekannt, bei der bei Ausbleiben bestimmter Lebensäußerungen auch ohne Zutun einer überwachten Person ein Alarm ausgelöst wird. Die überwachte Person kann sich hierbei zwar innerhalb eines mittels Sensoren überwachten Bereiches frei und unbehindert bewegen, die Überwachung der Person ist jedoch auf diesen speziell eingerichteten Bereich beschränkt. Sobald die Person den überwachten Bereich verlässt, ist eine Überwachung derselben nicht mehr möglich.
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Ferner offenbart die
DE 100 04 041 A1 ein Mobilfunktelefon mit einer automatischen Alarmschaltung, die nach vorgegebenen Parametern wie Zeitablauf oder Neigungswinkel ein Alarmsignal zu einer Leitstelle auslöst. Nachteilig an diesem Mobilfunktelefon ist allerdings, dass bei fehlender oder schwacher Verbindung des Mobilfunktelefons mit einem Mobilfunknetz, weil sich ein Benutzer des Mobilfunktelefons beispielsweise in einer abgelegenen Region befindet oder Energiequellen wie Batterien oder Akkumulatoren des Mobilfunktelefons schwach sind, kein Alarmsignal ausgelöst werden kann.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Notrufsystem und ein Computerprogrammprodukt zu schaffen, die selbst dann, wenn keine Übertragungsmöglichkeit für Signale besteht, verlässlich die Absetzung von Notrufen gewährleisten, ohne Personen dabei räumlich einzuschränken.
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Diese Aufgabe wird durch das Notrufsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch das Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine räumliche Trennung zwischen Alarmierungsvorrichtung und tragbarem Signalausgabemittel vorgesehen, wobei eine wenigstens abschnittsweise oder vollständig drahtlose Signalübertragungsverbindung zwischen beiden zur Übertragung des vom Benutzer manuell ausgelösten Signals von dem Signalausgabemittel zur Alarmierungsvorrichtung herstellbar ist. Insbesondere ist es für die Funktionalität des Notrufsystems nicht erforderlich, einen speziell präparierten Raum bereitzustellen, in dem sich eine zu überprüfende Person aufhalten muss. Während das Signalausgabemittel von einem Benutzer getragen werden kann, ohne diesen in seiner Beweglichkeit räumlich zu beschränken, lässt sich die Alarmierungsvorrichtung als stationäre Einheit ausführen. Weil die Alarmierungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, den Notruf abzusetzen bzw. auszusenden bzw. auszulösen, sofern innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters kein vom Benutzer des Signalausgabemittels manuell ausgelöstes und vom Signalausgabemittel ausgesandtes Signal bei der Alarmierungsvorrichtung eintrifft, ist sichergestellt, dass ein Notruf selbst dann abgesetzt wird, wenn keine Übertragungsmöglichkeit von Signalen zwischen dem Signalausgabemittel und der Alarmierungsvorrichtung besteht oder die Übertragung von Signalen gestört ist oder eine Energiequelle des Signalausgabemittels zu schwach ist. Insbesondere können Notrufe von dem erfindungsgemäßen Notrufsystem sogar dann abgesetzt werden, wenn das Signalausgabemittel beschädigt ist oder wenn sich die Bedienperson des Signalausgabemittels in einer Notsituation befindet und selber nicht in der Lage ist, einen Notruf abzusetzen, weil sie beispielsweise bewusstlos oder bewegungsunfähig ist.
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Die drahtlose Signalübertragungsverbindung zwischen der Alarmierungsvorrichtung und dem Signalausgabemittel kann zum Beispiel mittels eines beliebigen Funknetzes oder Mobilfunknetzes oder des Internets realisiert sein. Dementsprechend kann auch das Signal grundsätzlich beliebig sein, beispielsweise ein Funkimpuls oder eine Textnachricht wie eine SMS (Short Message Service), eine E-Mail oder eine vorab aufgezeichnete Audionachricht. Darüber hinaus kann es sich bei dem Signal um einen USSD-Code (Unstructured Supplementary Service Data) handeln, also um einen oder mehrere Service- und Steuerbefehle, die aus einer Folge von Ziffern, Doppelkreuzen und Sternen bestehen. Auch bei dem Zeitfenster kann es sich grundsätzlich um ein beliebiges Zeitintervall handeln, innerhalb dessen der Eingang eines vom Signalausgabemittel ausgesandten Signales von der Alarmierungsvorrichtung erwartet wird. Vorteilhafterweise kann das Zeitfenster an der Alarmierungsvorrichtung einstellbar sein, wobei die Einstellung oder Vorgabe des Zeitfensters Insbesondere unter Benutzung des Signalausgabemittels erfolgen kann, indem das Zeitfenster definierende Daten in das Signalausgabemittel eingegeben und von diesem vorzugsweise über die Signalübertragungsverbindung an die Alarmierungsvorrichtung übertragen werden. Hierbei können die das Zeitfenster definierenden Daten sowohl in der Alarmierungsvorrichtung als auch im Signalausgabemittel gespeichert und regelmäßig, beispielsweise in regelmäßigen Zeitintervallen, z. B. alle fünf Minuten, oder im Anschluss an eine zuvor erfolgte Änderung der Daten synchronisiert werden. Als Empfänger des abgesetzten Notrufes kann ein Empfangsgerät einer Einzelperson oder einer Organisation oder einer Leitstelle vorgesehen sein, die zur Einleitung von dem Notruf entsprechenden Maßnahmen zuständig sind. Der Empfänger des Notrufes kann der Alarmierungsvorrichtung beispielsweise unter Verwendung des Signalausgabemittels vorgegeben bzw. an der Alarmierungsvorrichtung voreingestellt werden, wobei den Empfänger definierende Daten, wie z. B. seine Telefonnummer oder Emailadresse, in das Signalausgabemittel eingegeben und von diesem vorzugsweise über die Signalübertragungsverbindung an die Alarmierungsvorrichtung übertragen werden. Grundsätzlich ist nicht ausgeschlossen, dass das Signalausgabemittel mit der Möglichkeit ausgeführt ist, im Bedarfsfalle auch außerhalb des Zeitfensters einen manuell ausgelösten Notruf direkt an ein vorgegebenes Empfangsgerät auszusenden. Somit ist im Notfall einerseits eine schnelle Alarmierung der zuständigen Stelle sichergestellt, da der Benutzer des Signalausgabemittels selber einen Notruf versenden kann. Andererseits wird die zuständige Person oder Stelle auch dann alarmiert, wenn das Signalausgabemittel beschädigt ist oder keine Verbindung zu einem Funknetz hergestellt werden kann, oder wenn der Benutzer des Signalausgabemittels selber handlungsunfähig ist, da dann die Alarmierungsvorrichtung die zuständige Person oder Stelle automatisch alarmiert.
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Bei dem Signalausgabemittel kann es sich ganz allgemein um ein beliebiges tragbares Gerät handeln, das zum Aussenden manuell ausgelöster Signale eingerichtet ist. So kann es sich beispielsweise um eine spezifische und ausschließlich für die Zwecke des Notrufsystems der vorliegenden Erfindung vorgesehene Vorrichtung handeln. Vorteilhafterweise handelt es sich bei dem Signalausgabemittel jedoch um ein Mobilfunktelefon oder eine Armbanduhr mit Computerfunktionalität oder einen Tablet-Computer oder ein Stirnband mit Computerfunktionalität oder eine Datenbrille. Derartige Geräte sind im Alltagsgebrauch vielfach anzutreffen und müssen zumeist nur leicht modifiziert werden, um als Signalausgabemittel für ein erfindungsgemäßes Notrufsystem verwendbar zu sein.
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Vorzugsweise kann die Alarmierungsvorrichtung dazu eingerichtet sein, den Notruf abzusetzen, sofern innerhalb wenigstens eines Zeitfensters einer Sequenz mehrerer vorgegebener Zeitfenster ein vom Signalausgabemittel ausgesandtes Signal ausbleibt. Eine derartige Ausführungsform ermöglicht die Überprüfung der Unversehrtheit und Handlungsfähigkeit von Benutzern des Signalausgabemittels auch über längere Zeiträume hinweg, Dabei kann es sich um eine Sequenz mehrerer vorgegebener Zeitfenster gleicher oder unterschiedlicher Länge bzw. Dauer handeln, zwischen denen gleiche oder unterschiedliche zeitliche Abstände vorgesehen sein können.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des Notrufsystems weist wenigstens einen Datenspeicher auf, wobei die Alarmierungsvorrichtung vor Absetzen des Notrufes auf im Datenspeicher gespeicherte Daten zugreift und diese dem Notruf beifügt. Der Datenspeicher kann ein interner Datenspeicher und Teil der Alarmierungsvorrichtung oder ein von dieser getrennter externer Datenspeicher sein. Bei den erwähnten Daten kann es sich beispielsweise um medizinische Daten des Benutzers des Signalausgabemittels handeln. Ferner können diese Daten Koordinaten des letzten bekannten Aufenthaltsortes des Signalausgabemittels beinhalten, wenn das Signalausgabemittel beispielsweise über eine Funktion zur Ermittlung von Positionsdaten verfügt, mittels der das Signalausgabemittel seine aktuellen Positionsdaten regelmäßig ermittelt und diese vorzugsweise über die Signalübertragungsverbindung an die Alarmierungsvorrichtung übermittelt, welche diese Positionsdaten im Datenspeicher ablegt, oder die Positionsdaten direkt an den Datenspeicher überträgt. Zur Ermittlung der Positionsdaten kann das Signalausgabemittel insbesondere mit einem Positionsbestimmungssystem wie GPS (Global Positioning System) verbindbar sein. Bei dieser Ausführungsform können zur Einleitung notwendiger Hilfsmaßnahmen relevante Daten zusammen mit dem Notruf direkt an den für den Notruf zuständigen Empfänger übermittelt werden, so dass dieser ohne großen Zeitverlust effektiv auf den Notruf reagieren kann.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Notrufsystems weisen die Daten wenigstens eine Adresse eines Servers auf. Auf diesem Server können die zur Einleitung notwendiger Hilfsmaßnahmen relevanten Daten für den Empfänger des Notrufs zum Abruf bereitgestellt sein. Der Zugriff auf diese Daten kann beispielsweise mittels eines Passwortes oder andere geeignete Vorkehrungen geschützt sein. Sobald dieser Empfänger den Notruf mit der Adresse des Servers erhält, kann er mittels der Adresse auf den Server sowie auf die auf ihm bereitgestellten Daten zugreifen. Diese Ausführungsform ist insbesondere bei stark belasteten Kommunikationsnetzen vorteilhaft, da die Menge der mit dem Notruf übermittelten Daten klein gehalten wird und dadurch für eine schnelle Übertragung des Notrufes gesorgt ist.
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Vorteilhafterweise ist das Signalausgabemittel dazu eingerichtet, einen Benutzer zum Aussenden eines Signales durch das Signalausgabemittel aufzufordern. Hierbei kann das Signalausgabemittel beispielsweise zur Ausgabe einer optischen, akustischen oder haptischen Aufforderung, wie zum Beispiel eines Blinksignals, eines Piepsignals oder eines Vibrationssignals, sowie einer beliebigen Kombination derselben eingerichtet sein. Die Ausgabe dieser Aufforderung kann zu vorgegebenen Zeitpunkten erfolgen. Wird die Aufforderung vom Signalausgabemittel ausgegeben und vom Benutzer des Signalausgabemittels wahrgenommen, so weiß er, dass er nun die Aussendung des Signales an die Alarmierungsvorrichtung veranlassen muss, um eine Absetzung des Notrufes durch die Alarmierungsvorrichtung zu verhindern. Der Zeitpunkt zur Ausgabe der Aufforderung und das Zeitfenster, innerhalb dessen die Alarmierungsvorrichtung den Eingang des vom Signalausgabemittel ausgesandten Signales erwartet sind dabei so gewählt, dass es dem Benutzer des Signalausgabemittels bequem möglich ist, ohne Hast die Aussendung des Signales zu veranlassen und dieses noch innerhalb des Zeitfensters bei der Alarmierungsvorrichtung eintrifft. Infolge der vom Signalausgabemittel ausgegebenen Aufforderung ist die Gefahr von Fehlalarmen minimiert die dadurch entstehen, dass der Benutzer des Signalausgabemittels einfach vergisst, das Aussenden eines Signales durch das Signalausgabemittel zu veranlassen.
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Ferner kann die Alarmierungsvorrichtung vorteilhaft dazu eingerichtet sein, das Signalausgabemittel zum Aussenden eines Signales aufzufordern. Bei dieser Ausführungsform genügt es, das Zeitfenster ausschließlich der Alarmierungsvorrichtung vorzugeben. Auf Synchronisationen des Zeitfensters zwischen Signalausgabemittel und Alarmierungsvorrichtung kann daher verzichtet werden. Sobald zum Beispiel das Zeitfenster naht, in welchem von der Alarmierungsvorrichtung das Eintreffen eines Signals vom Signalausgabemittel erwartet wird, kann die Alarmierungsvorrichtung das Signalausgabemittel dazu auffordern, dieses Signal auszusenden. Das Signalausgabemittel kann den Benutzer daraufhin dazu auffordern, die Aussendung dieses Signales zu veranlassen. Trifft sodann innerhalb des Zeitfensters ein vom Signalausgabemittel ausgesandtes Signal bei der Alarmierungsvorrichtung ein, verzichtet dieses auf das Absetzen des Notrufes; trifft hingegen kein Signal innerhalb des Zeitfensters bei der Alarmierungsvorrichtung ein, setzt die Alarmierungsvorrichtung den Notruf ab. Eine derartige Aufforderung kann aber auch unabhängig vom Zeitfenster erfolgen, wenn sich beispielsweise besondere Umstände ergeben. Insbesondere kann nach Aufforderung durch die Alarmierungsvorrichtung die Aussendung des Signales durch das Signalausgabemittel auch ohne vorherige Auslösung durch dessen Benutzer erfolgen, um insbesondere das fehlerfreie Funktionieren sowohl der Signalübertragungsverbindung als auch des Signalausgabemittels gezielt zu überprüfen. Ferner kann die Alarmierungsvorrichtung dazu eingerichtet sein, das Signalausgabemittel nach Ansprechen eines Sensors, beispielsweise eines Sturzsensors, der insbesondere im Signalausgabemittel implementiert und über die Signalübertragungsverbindung mit der Alarmierungsvorrichtung verbindbar sein kann, zum Aussenden eines Signales aufzufordern, um sich von der Handlungsfähigkeit des Benutzers des Signalausgabemittels zu überzeugen.
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Die Alarmierungsvorrichtung kann auf verschiedenste Weise realisiert sein. Beispielsweise kann die Alarmierungsvorrichtung als kompaktes und unter Umständen bewegliches Gerät oder Modul ausgebildet sein. Des Weiteren kann die Alarmierungsvorrichtung auch netzartig und beispielsweise als Servernetz ausgebildet sein, das zur Erhöhung der Ausfallsicherheit insbesondere redundant ausgelegt sein kann.
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Schließlich kann das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt zum Steuern des gesamten Notrufsystems oder nur von Komponenten desselben vorgesehen sein. Beispielsweise kann das Computerprogrammprodukt zur Steuerung von lediglich der Alarmierungsvorrichtung oder des Signalausgabemittels vorgesehen sein. Ist das Computerprogrammprodukt oder ein Teil davon zur Steuerung des Signalausgabemittels vorgesehen, so kann es sich bei dem Computerprogrammprodukt oder dem jeweiligen Teil um ein entsprechendes Anwendungsprogramm oder eine Anwendungssoftware bzw. eine sogenannte Applikation handeln, die auf dem Signalausgabemittel eine nicht systemtechnische Funktionalität ermöglicht. Sofern das Computerprogrammprodukt zum Steuern des gesamten Notrufsystems vorgesehen ist, kann das Computerprogrammprodukt neben einem auf dem Signalausgabemittel vorgesehen Anwendungsprogramm ein weiteres Programm oder Anwendungsprogramm aufweisen, das auf der Alarmierungsvorrichtung vorgesehen ist, wobei das Anwendungsprogramm auf dem Signalausgabemittel und das Programm auf der Alarmierungsvorrichtung zum Kommunizieren über die Signalübertragungsverbindung ausgelegt sein können.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Zuhilfenahme von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine grundlegende Ausführungsform eines Notrufsystems;
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2 eine Alarmierungsvorrichtung eines Notrufsystems.
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In der 1 ist eine grundlegende Ausführungsform eines Notrufsystems 1 gemäß der vorliegenden Erfindung auf schematische Weise dargestellt. Das Notrufsystem 1 umfasst eine Alarmierungsvorrichtung 2 und ein Mobilfunktelefon 3, das als Signalausgabemittel vorgesehen ist. Zwischen der Alarmierungsvorrichtung 2 und dem Mobilfunktelefon 3 ist eine drahtlose Signalübertragungsverbindung 4 herstellbar. Darüber hinaus ist eine Kommunikationsverbindung 5 zwischen der Alarmierungsvorrichtung 2 und einem nicht zum Notrufsystem 1 gehörenden Empfangsgerät 6 einer räumlich entfernten Leitstelle vorgesehen, wobei es sich in einem alternativen Ausführungsbeispiel auch um das Empfangsgerät einer Privatperson handeln kann, Diese Kommunikationsverbindung 5 kann wenigstens abschnittsweise oder vollständig kabelgebunden oder drahtlos sein. Sie kann ferner permanent bestehen oder bedarfsweise herstellbar sein. Über die Kommunikationsverbindung 5 ist es der Alarmierungsvorrichtung 2 möglich, einen Notruf an das Empfangsgerät 6 der Leitstelle abzusetzen oder zu versenden, die im Falle des Empfangens eines Notrufes zu dessen Bearbeitung bzw. zur Ergreifung geeigneter Maßnahmen zuständig ist.
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Während das Mobilfunktelefon 3 naturgemäß mobil ist und von einer beliebigen Person getragen werden kann, ohne diese Person in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken, ist die Alarmierungsvorrichtung 2 vorzugsweise stationär ausgeführt. Das Mobilfunktelefon 3 ist dazu eingerichtet, manuell ausgelöste Signale über die Signalübertragungsverbindung 4 an die Alarmierungsvorrichtung 2 auszusenden.
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Der Alarmierungsvorrichtung 2 ist ein bestimmtes Zeitfenster vorgegeben, innerhalb dessen die Alarmierungsvorrichtung 2 das Eintreffen eines nach manueller Auslösung vom Mobilfunktelefon 3 ausgesandten Signals erwartet. Beispielsweise kann dieses Zeitfenster bei einer Ausführungsform der Alarmierungsvorrichtung mittels eines geeigneten Eingabemittels, wie zum Beispiel einer Tastatur, unmittelbar in die Alarmierungsvorrichtung 2 eingegeben werden. Alternativ können bei anderen Ausführungsformen der Alarmierungsvorrichtung 2 das Zeitfenster definierende Daten von dem Mobilfunktelefon 3 über die Signalübertragungsverbindung 4 oder über die Kommunikationsverbindung 5 an die Alarmierungsvorrichtung 2 übertragen werden. Als das Zeitfenster definierende Daten können der Alarmierungsvorrichtung 2 zum Beispiel ein Anfangszeitpunkt und ein Endzeitpunkt des Zeitfensters oder ein Anfangszeitpunkt und eine Gesamtdauer des Zeitfensters im Anschluss an den Anfangszeitpunkt oder ein Endzeitpunkt und eine Gesamtdauer des Zeitfensters unmittelbar vor dem Endzeitpunkt vorgegeben werden.
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Während des Zeitfensters erwartet die Alarmierungsvorrichtung 2 wie bereits erwähnt das Eintreffen eines vom Mobilfunktelefon 3 ausgegebenen Signals, das über die Signalübertragungsverbindung 4 vom Mobilfunktelefon 3 an die Alarmierungsvorrichtung 2 übertragen wird. Die Alarmierungsvorrichtung 2 ist dazu eingerichtet, bei Eintreffen bzw. Empfangen eines solches Signales innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters vom Absetzen eines Notrufes abzusehen. Mit anderen Worten sendet die Alarmierungsvorrichtung 2 keinen Notruf an das Empfangsgerät 6, sofern innerhalb des Zeitfensters ein vom Mobilfunktelefon 3 ausgesandtes, manuell ausgelöstes Signal eintrifft oder empfangen wird. Bleibt jedoch innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters ein vom Mobilfunktelefon 3 ausgesandtes Signal aus so dass die Alarmierungsvorrichtung 2 innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters kein derartiges Signal empfängt, so setzt die Alarmierungsvorrichtung 2 über die Kommunikationsverbindung 5 automatisch einen Notruf an das Empfangsgerät 6 ab. Mit Eintreffen des Notrufes beim Empfangsgerät 6 kann die Leitstelle anschließend geeignete dem Notruf entsprechende Maßnahmen einleiten.
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Um sicherzustellen, dass der Benutzer des Mobilfunktelefons 3 das Signal auch rechtzeitig genug auslöst, um ein Eintreffen des Signals innerhalb des der Alarmierungsvorrichtung 2 vorgegebenen Zeitfensters zu gewährleisten, kann das Mobilfunktelefon 3 dazu eingerichtet sein, den Benutzer zu gegebener Zeit zum Auslösen des Signals aufzufordern. Beispielsweise kann beim Mobilfunktelefon 3 ein Vibrationsalarm oder die Ausgabe eines akustischen oder optischen Signals vorgesehen sein, der oder das den Benutzer dazu auffordert, das Aussenden des Signals durch das Mobilfunktelefon 3 auszulösen. Ferner kann die Alarmierungsvorrichtung 2 dazu eingerichtet sein, das Mobilfunktelefon 3 über die Signalübertragungsverbindung 4 zu gegebener Zeit zur Ausgabe einer derartigen Aufforderung des Benutzers des Mobilfunktelefons 3 zu veranlassen.
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Mittels des Notrufsystems 1 kann die Handlungsfähigkeit eines Benutzers des Mobilfunktelefons 3 zu bestimmten vorgegebenen Zeiten überprüft werden, denn wenn der Benutzer nicht rechtzeitig für das Aussenden eines Signals durch das Mobilfunktelefon 3 sorgt, so dass dieses Signal innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters bei der Alarmierungsvorrichtung 2 eintrifft, weil er etwa bewusstlos oder anderweitig in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt ist, wird von der Alarmierungsvorrichtung 2 nichtsdestotrotz ein Notruf an das Empfangsgerät 6 der Leitstelle ausgesandt. Ferner können Notrufe selbst dann an die Leitstelle versendet werden, wenn das Mobilfunktelefon 3 beschädigt ist oder in seiner Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt ist, etwa weil die drahtlose Signalübertragungsverbindung 4 zu schwach oder instabil ist, um ein Signal vom Mobilfunktelefon 3 an die Alarmierungsvorrichtung 2 zu übertragen, oder weil die Signalübertragungsverbindung 4 erst gar nicht besteht da es nicht gelingt, diese beispielsweise aufgrund der Abwesenheit eines geeigneten Funknetzes herzustellen. Damit erlaubt es das Notrufsystem 1 nicht nur die Handlungsfähigkeit der das Mobilfunktelefon 3 tragenden Person zu überprüfen, sondern darüber hinaus auch die technische Funktionalität des Mobilfunktelefons 3 und der Signalübertragungsverbindung 4.
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Sofern gewünscht kann sich diese Überprüfung über einen längeren Zeitraum erstrecken. Hierzu wird der Alarmierungsvorrichtung 2 nicht nur ein einziges Zeitfenster vorgegeben, sondern es werden der Alarmierungsvorrichtung 2 mehrere Zeitfenster vorgegeben, die sequentiell aufeinander folgen. Sollte innerhalb irgendeines dieser Zeitfenster ein von der Alarmierungsvorrichtung 2 erwartetes Signal des Mobilfunktelefons 3 ausbleiben und nicht empfangen werden, so setzt die Alarmierungsvorrichtung 2 unmittelbar nach Ablauf dieses Zeitfensters einen Notruf ab.
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Eine Alarmierungsvorrichtung 7 eines alternativen Notrufsystems ist in der 2 zu sehen. Wie die Alarmierungsvorrichtung 2 des zuvor im Zusammenhang mit der 1 beschriebenen Notrufsystems 1 ist auch zwischen der Alarmierungsvorrichtung 7 und einem in der 2 nicht zu sehenden Mobilfunktelefon eine Signalübertragungsverbindung 4 herstellbar. Ferner kann auch die Alarmierungsvorrichtung 7 wie die Alarmierungsvorrichtung 2 des Notrufsystems 1 über die Kommunikationsverbindung 5 mit dem Empfangsgerät 6 der Leitstelle kommunizieren. Im Unterschied zur Alarmierungsvorrichtung 2 des Notrufsystems 1 weist die Alarmierungsvorrichtung 7 jedoch einen internen Datenspeicher 8 auf und ist mit einem Server 9 verbunden oder zumindest verbindbar. Im internen Datenspeicher 8 sind die Adresse des Servers sowie persönliche bzw. medizinische Daten des Benutzers des nicht dargestellten Mobilfunktelefons und Daten über den letzten bekannten Aufenthaltsort des Mobilfunktelefons abgelegt, welcher der Alarmierungsvorrichtung 7 über die Signalübertragungsverbindung 4 vom Mobilfunktelefon regelmäßig mitgeteilt werden.
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Die Funktionsweise der Alarmierungsvorrichtung 7 entspricht im Wesentlichen derjenigen der Alarmierungsvorrichtung 2 des Notrufsystems 1: Der Alarmierungsvorrichtung 7 sind ein oder mehrere Zeitfenster vorgegeben, innerhalb der die Alarmierungsvorrichtung 7 das Eintreffen eines vom Mobilfunktelefon ausgesandten Signals über die Signalübertragungsverbindung 4 erwartet. Bleibt dieses Signal innerhalb eines Zeitfensters aus, sendet die Alarmierungsvorrichtung 7 einen Notruf über die Kommunikationsverbindung 5 an das Empfangsgerät 6 der Leitstelle. Jedoch greift die Alarmierungsvorrichtung zuvor auf die im internen Datenspeicher 8 hinterlegte Adresse des Servers zu und fügt diese dem Notruf bei, so dass die Adresse zusammen mit dem Notruf an das Empfangsgerät 6 übertragen wird. Die im internen Datenspeicher 8 gespeicherten persönlichen und medizinischen Daten des Benutzers sowie die Daten über den letzten bekannten Aufenthaltsort des Mobiltelefons werden von der Alarmierungsvorrichtung 7 auf den Server 9 übertragen, wo sie zum Abruf bereit stehen.
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Nach Eintreffen des Notrufes am Empfangsgerät 6 ist die Leitstelle über die Adresse des Servers 9 informiert. Durch Herstellen einer Verbindung mit dem Server 9 über das Internet 10 ist es der Leitstelle nunmehr möglich, auf die persönlichen und medizinischen Daten des Benutzers sowie die Daten über den letzten bekannten Standort des Mobilfunktelefons, der höchstwahrscheinlich dem Aufenthaltsort von dessen Benutzer entspricht oder diesem nahe ist, zuzugreifen und umgehend speziell auf den Benutzer zugeschnittene Hilfsmaßnahmen zu ergreifen. Indem alle diese Daten auf dem Server 9 zum Abruf bereitgesellt werden anstatt sie dem Notruf beizufügen, wird die Datenmenge des Notrufes klein gehalten und dessen Übertragung über die Kommunikationsverbindung 5 wird nicht verlangsamt.
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Die persönlichen und medizinischen Daten des Benutzers können vorteilhaft auch schon vor Erreichen des Zeitfensters an den Server 9 übertragen werden oder von Anfang an auf dem Server 9 anstatt in dem internen Datenspeicher 8 bereitgestellt sein. Im letzteren Fall kann sogar auf eine Verbindung oder die Möglichkeit der Herstellung einer Verbindung zwischen Server 9 und Alarmierungsvorrichtung 7 verzichtet werden, wenn z. B. die Positionsdaten im Datenspeicher 8 hinterlegt und dem Notruf beigefügt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Notrufsystem
- 2
- Alarmierungsvorrichtung
- 3
- Mobilfunktelefon
- 4
- Signalübertragungsverbindung
- 5
- Kommunikationsverbindung
- 6
- Empfangsgerät
- 7
- Alarmierungsvorrichtung
- 8
- interner Datenspeicher
- 9
- Server
- 10
- Internet
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3830655 A1 [0004]
- DE 10004041 A1 [0005]
