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Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie ein System zur Übergabe mindestens eines Gegenstands zwischen einer Drohne und einem fahrenden Kraftfahrzeug.
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Falls ein Autofahrer, der mit seinem Kraftfahrzeug auf einer Autobahn unterwegs ist, Nahrung zu sich nehmen will und/oder Waren bzw. Güter kaufen will, ist es erforderlich, mit dem Kraftfahrzeug eine Einrichtung, bspw. eine Raststätte, die die Nahrung und/oder Güter und somit Lebensmittel bereitstellt, anzufahren. Hierbei ist üblicherweise vorgesehen, dass der Fahrer das Kraftfahrzeug an einem Parkplatz in der Nähe der Einrichtung abstellt, wobei dieser Parkplatz zu suchen ist. Falls der Fahrer Nahrung und somit eine Mahlzeit zu sich nehmen will, ist üblicherweise eine Wartezeit ab einer Bestellung der Mahlzeit zu berücksichtigen.
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Aus der Druckschrift
DE 1 580 864 A1 ist ein Verfahren zum Be- und Entladen eines Schienenfahrzeugs während der Fahrt bekannt. Hierbei ist eine Bahn vorgesehen, die parallel zu einer Übergabestrecke entlang einer von dem Schienenfahrzeug zu befahrenden Strecke angeordnet ist, wobei längs dieser Bahn mindestens ein Behälter auf die Geschwindigkeit des zu be- und entladenden Schienenfahrzeugs gebracht werden kann.
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Ein Kraftfahrzeug, dem ein unbemanntes Fluggerät zugeordnet ist, ist aus der Druckschrift
US 2015/0102154 A1 bekannt. Dabei weist das Kraftfahrzeug einen Landeplatz für das Fluggerät auf, über dem dem Fluggerät ein fossiler Brennstoff oder elektrische Energie zuzuführen ist. Das Fluggerät kann ausgehend von dem Landeplatz starten und an diesem auch wieder landen.
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Ein Transportiersystem zum Transport von Gütern an eine mobile Einrichtung ist in der Druckschrift
US 2007/0073552 A1 beschrieben. Hierbei werden Güter der mobilen Einrichtung unter Berücksichtigung eines Fahrplans der mobilen Einrichtung bereitgestellt.
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Ferner ist aus der Druckschrift
US 2007/0061225 A1 ein Verfahren zum Bereitstellen von Nahrungsmitteln bekannt, wobei u. a. vorgesehen ist, für eine Bestellung eines Nahrungsmittels ein Etikett zu erzeugen und auf das eingepackte Nahrungsmittel aufzukleben.
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Vor diesem Hintergrund werden ein Verfahren und ein System mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgestellt. Ausgestaltungen des Verfahrens und des Systems gehen aus den abhängigen Patentansprüchen sowie der Beschreibung hervor.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Übergabe mindestens eines Gegenstands zwischen einer fliegenden Drohne und einem fahrenden Kraftfahrzeug vorgesehen, wobei die Drohne zu dem fahrenden Kraftfahrzeug fliegt und der mindestens eine Gegenstand zwischen der Drohne und dem Kraftfahrzeug in einer Übergabezone als Abschnitt einer Fahrbahn, entlang der das Kraftfahrzeug fährt, übergeben wird. Hierzu wird die Übergabezone zum Austausch des mindestens einen Gegenstands üblicherweise zu einem zu vereinbarenden Ankunfts-Zeitpunkt von dem Kraftfahrzeug angefahren und von der Drohne angeflogen. Die Übergabe und somit bspw. ein Austausch des mindestens einen Gegenstands zwischen der Drohne und dem fahrenden Kraftfahrzeug wird zu einem Vereinbarungs-Zeitpunkt vereinbart, wobei der Ankunfts-Zeitpunkt vorab vereinbart, in Ausgestaltung prognostiziert, bestimmt und/oder ermittelt wird, an dem die Übergabezone von dem Kraftfahrzeug angefahren wird bzw. anzufahren ist und von der Drohne angeflogen wird bzw. anzufliegen ist. Zu dem Vereinbarungs-Zeitpunkt wird ein Abstand des Kraftfahrzeugs zu der Übergabezone ermittelt und unter Berücksichtigung mindestens einer aktuellen und/oder zukünftigen kinematischen Größe des Kraftfahrzeugs berechnet und prognostiziert, zu welchem Ankunfts-Zeitpunkt das Kraftfahrzeug die Übergabezone erreicht.
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Außerdem wird unter Berücksichtigung des Ankunfts-Zeitpunkts ein Start-Zeitpunkt, zu dem die Drohne mit dem mindestens einen Gegenstand von einem Startplatz, der einer Einrichtung zugeordnet ist, zu der Übergabezone fliegen muss, ermittelt.
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Zur Übergabe des mindestens einen Gegenstands ist vorgesehen, dass sich das Kraftfahrzeug und die Drohne an einer Position bzw. einem Ort entlang der Übergabezone treffen, wobei für das Kraftfahrzeug und die Drohne in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs dieselbe Geschwindigkeit eingestellt wird. Hierbei wird über eine Geschwindigkeitsregelung des Kraftfahrzeugs und/oder ein pilotiertes Fahren ein Sollwert für die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs vorgegeben.
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Der mindestens eine Gegenstand wird von der Drohne zu dem und/oder an das Kraftfahrzeug übergeben, wobei der mindestens eine Gegenstand von und/oder in der ortsfesten Einrichtung bereitgestellt und mit der Drohne von dem Startplatz der Einrichtung zu dem Kraftfahrzeug und/oder der Übergabezone transportiert wird, wobei der Startplatz der Drohne an der Einrichtung angeordnet ist. Hierbei wird unter Berücksichtigung des Start-Zeitpunkts ein Bereitstellungs- und/oder Vorbereitungs-Zeitpunkt ermittelt, zu dem der mindestens eine Gegenstand von der Einrichtung vorzubereiten und/oder bereitzustellen ist. Falls als der mindestens eine Gegenstand eine Mahlzeit von der Drohne an das Kraftfahrzeug zu übergeben ist, ist eine Zeitspanne zwischen dem Vorbereitungs-Zeitpunkt und dem Start-Zeitpunkt mindestens so lange wie eine Zeitspanne, die zur Zubereitung der Mahlzeit erforderlich ist, zu wählen.
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In der Regel wird der mindestens eine Gegenstand von dem Kraftfahrzeug aus zu dem Vereinbarungs-Zeitpunkt bei der Einrichtung bestellt, wobei die Einrichtung unter Berücksichtigung einer Art des mindestens einen Gegenstands und/oder eines aktuellen Werts mindestens einer kinematischen Größe, bspw. eines aktuellen Orts des Kraftfahrzeugs, ausgewählt wird. Hierbei wird überprüft, welche Einrichtung eine Bereitstellung des mindestens einen Gegenstands anbietet.
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Die bei dem Verfahren verwendete Drohne ist ein unbemanntes Fluggerät, das automatisch, zumindest halbautomatisch, und/oder ferngesteuert kontrolliert werden kann und bspw. mindestens ein Antriebsaggregat sowie eine Steuerung aufweist.
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Weiterhin wird das Kraftfahrzeug über ein Navigationssystem zu der Übergabezone navigiert.
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Der mindestens eine Gegenstand wird über und/oder durch eine Öffnung des Kraftfahrzeugs, bspw. ein Fenster oder Schiebedach, von der Drohne an das Kraftfahrzeug übergeben.
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In Ausgestaltung des Verfahrens wird der mindestens eine Gegenstand von der fliegenden Drohne an das fahrende Kraftfahrzeug übergeben. Alternativ oder ergänzend ist möglich, den mindestens einen Gegenstand von dem fahrenden Kraftfahrzeug an die fliegende Drohne zu übergeben. Demnach ist auch denkbar, zwischen der fliegenden Drohne und dem fahrenden Kraftfahrzeug mehrere Gegenstände auszutauschen.
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Das erfindungsgemäße System ist zur Übergabe mindestens eines Gegenstands zwischen einer Drohne und einem fahrenden Kraftfahrzeug ausgebildet, wobei das System die Drohne und eine Übergabezone als Abschnitt einer Fahrbahn umfasst. Die Drohne ist dazu ausgebildet, zu dem fahrenden Kraftfahrzeug zu fliegen, wobei der mindestens eine Gegenstand zwischen der Drohne und dem Kraftfahrzeug in, innerhalb und/oder entlang der Übergabezone zu übergeben ist. Das System weist mindestens eine Sensoranordnung auf Basis elektromagnetischer Wellen auf, die entlang der Übergabezone angeordnet und zum Erfassen mindestens eines Objekts, üblicherweise der Drohne und/oder des Kraftfahrzeugs sowie dessen Kennzeichens ausgebildet ist, wobei ein aktueller Wert mindestens einer kinematischen Größe, d. h. des Orts, der Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung zu erfassen ist. Diese mindestens eine Sensoranordnung umfasst mindestens einen Sensor und somit auch mehrere Sensoren auf Basis elektromagnetischer Wellen.
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Die Drohne weist mindestens einen Sensor auf Basis elektromagnetischer Wellen auf, mit dem mindestens ein Objekt zu erfassen ist. Hierzu ist das Kraftfahrzeug als ein erstes Objekt anhand seines Aussehens und/oder anhand seines Kennzeichens als zweites Objekt von der Drohne durch Bilderkennung sensorisch zu erkennen.
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Außerdem ist möglich, dass das System eine zentrale Plattform aufweist, die dazu ausgebildet ist, eine Kommunikation zwischen dem Kraftfahrzeug und mindestens einer Einrichtung, evtl. mehreren Einrichtungen, bereitzustellen, wobei zwischen dem Kraftfahrzeug und der mindestens einen Einrichtung über die zentrale Plattform, die üblicherweise eine Rechen- und/oder Datenverarbeitungsanlage aufweist, über elektromagnetische Wellen Signale mit Daten, die Informationen umfassen, zu übergeben sind.
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Mit dem Verfahren und dem System wird unter anderem ein Lieferdienst zur Bereitstellung des mindestens einen Gegenstands für das Kraftfahrzeug während der Fahrt ermöglicht, wodurch dem fahrenden Fahrzeug als der mindestens eine Gegenstand Waren und/oder Güter zuzustellen sind.
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Falls der Fahrer als Kunde mit seinem Kraftfahrzeug bspw. auf der Autobahn fährt und ein Hungergefühl verspürt, wählt er aus einer Navigationskarte, die üblicherweise über ein Navigationssystem des Kraftfahrzeugs darzustellen ist, als Ort von Interesse bzw. Point Of Interest (POI) die Einrichtung aus mehreren Einrichtungen aus, bei der es sich um eine Raststätte und/oder ein Restaurant entlang der mit dem Kraftfahrzeug zukünftig noch zu befahrenden Strecke handelt. Weiterhin ist möglich, dass der Fahrer über das Navigationssystem eine vorgeschlagene Einrichtung, bspw. durch Anklicken, auswählt, wobei dem Fahrer über das Navigationsgerät eine Information darüber bereitgestellt wird, ob diese Einrichtung eine Zustellung des mindestens einen Gegenstands mit einer Drohne anbietet.
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Sofern dies der Fall ist, ist von dem Fahrer aus einer digitalen Speisekarte der Einrichtung ein gewünschtes Essen und somit eine gewünschte Mahlzeit als mindestens ein zuzustellender Gegenstand auszuwählen und zu bestellen. Dabei erhält die Einrichtung eine Bestellung des mindestens einen Gegenstands üblicherweise zu dem Vereinbarungs-Zeitpunkt. Somit ist es möglich, den mindestens einen bestellten Gegenstand, falls dieser als Mahlzeit bzw. Essen ausgebildet ist, unter Berücksichtigung des Vorbereitungs-Zeitpunkts und ggf. des vorgesehenen Start-Zeitpunkts der Drohne vorzubereiten und/oder zuzubereiten.
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Weiterhin wird von dem Navigationssystem eine Autobahnausfahrt der gewählten Einrichtung als Ziel übernommen. Sofern von dem Kraftfahrzeug die Autobahnausfahrt der Einrichtung zu dem Ankunfts-Zeitpunkt erreicht ist, wird das Kraftfahrzeug von dem Navigationssystem zu der Übergabezone navigiert, die bspw. als eine gerade Straße mit Fahrspurmarkierungen, ähnlich wie eine Boxengasse, ausgebildet ist.
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Innerhalb der Übergabezone wird der mindestens eine Gegenstand während der Fahrt des Kraftfahrzeugs von der Drohne an das Kraftfahrzeug übergeben. Dabei ist möglich, dass das Kraftfahrzeug innerhalb der Übergabezone mit einer vorgegebenen und/oder vereinbarten Geschwindigkeit, von bspw. 30 bis 40 km/h fährt, wobei diese Geschwindigkeit bspw. über eine Geschwindigkeitsregelanlage in möglicher Kombination mit einem Fahrspurhalteassistenten und/oder über eine Funktion zur Umsetzung eines pilotierten Fahrens für das Kraftfahrzeug automatisch eingestellt wird. Der mindestens eine Gegenstand wird weiterhin von der Drohne über eine als Schiebedach oder Seitenfenster ausgebildete Öffnung des Kraftfahrzeugs in das Kraftfahrzeug übergeben. Weiterhin ist der mindestens eine Gegenstand üblicherweise über ein Infotainment-System des Kraftfahrzeugs, das auch das Navigationssystem umfasst, zu bezahlen.
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In Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass eine in einem Navigationssystem bereits vorhandene Navigationskarte um die interessanten Punkte, üblicherweise interessante Einrichtungen, von denen aus Gegenstände über Drohnen an fahrende Kraftfahrzeuge übergeben werden, erweitert wird. Somit wird ermöglicht, dass über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle (Man Machine Interface, MMI) des Kraftfahrzeugs eine Einrichtung ausgewählt werden kann, wobei es auch möglich ist, die Einrichtungen als Elemente der Navigationskarte zu buchen. Eine Bestellung des mindestens einen Gegenstands bei der Einrichtung, bspw. dem Restaurant oder einer Einkaufsstätte, wird in Ausgestaltung über die zentrale Plattform in einem Backend des Systems durchgeführt, wobei die Bestellung von der zentralen Plattform an die Einrichtung weitergeleitet wird.
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Die Übergabezone wird dann als Navigationsziel für das Kraftfahrzeug übernommen und in einem Anzeigegerät der Mensch-Maschine-Schnittstelle visualisiert.
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Weiterhin wird der Ankunfts-Zeitpunkt des Kraftfahrzeugs an der Übergabezone berechnet und weiterhin an die Einrichtung übermittelt. Dabei ist in Ausgestaltung möglich, dass der Ankunfts-Zeitpunkt des Kraftfahrzeugs kontinuierlich aktuell berechnet und an die Einrichtung jeweils aktualisiert übermittelt wird, wodurch der Ankunfts-Zeitpunkt genauer anzugeben ist.
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Zu dem Start-Zeitpunkt vor dem geplanten Ankunfts-Zeitpunkt des Kraftfahrzeugs wird die Drohne mit dem mindestens einen Gegenstand von dem Startplatz und/oder der Einrichtung losgeschickt, wobei die Drohne entweder autonom oder ferngesteuert zu der Übergabezone fliegt. Der Start-Zeitpunkt der Drohne vor dem Ankunfts-Zeitpunkt wird üblicherweise in Abhängigkeit einer Flugdauer der Drohne von dem Startplatz und/oder der Einrichtung zu der Übergabezone ermittelt. Dabei können für die Flugdauer einige wenige Minuten veranschlagt werden.
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In Ausgestaltung fliegt die Drohne mit dem mindestens einen Gegenstand zu einer Position, die sich in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs an einem Beginn der Übergabezone befindet. Dabei ist vorgesehen, dass die Drohne in unmittelbarer Nähe neben der Übergabezone das Kraftfahrzeug schwebend erwartet. Dabei ist möglich, dass durch mindestens einen Sensor des Kraftfahrzeugs und/oder eine Sensoranordnung in bzw. entlang der Übergabezone eine Position des Kraftfahrzeugs abgeschätzt wird. Hierbei ist der mindestens eine Sensor des Kraftfahrzeugs zum Bestimmen der Position des Kraftfahrzeugs unter Nutzung eines Positionierungssystems ausgebildet. Mindestens ein Sensor der Sensoranordnung entlang der Übergabezone ist bspw. als Lichtschranke ausgebildet.
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Außerdem weist die Drohne mindestens einen optischen Sensor auf, der zur Durchführung einer Bilderkennung ausgebildet ist, wobei über diesen mindestens einen Sensor der Drohne Nummernschilder von Kraftfahrzeugen zu identifizieren sind, wobei jenes Kraftfahrzeug, für das der mindestens eine Gegenstand vorgesehen ist, über den mindestens einen Sensor erkannt wird, wodurch ermöglicht wird, dass der mindestens eine Gegenstand auch an das richtige Kraftfahrzeug übergeben wird.
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In Ausgestaltung wird das Kraftfahrzeug innerhalb der Übergabezone automatisch kontrolliert, wobei sich das Kraftfahrzeug autonom bewegt. Dies ist bspw. mit der Funktion zur Durchführung des pilotierten Fahrens zu ermöglichen. Alternativ oder ergänzend ist hierfür auch eine externe Unterstützung der Steuerung des Kraftfahrzeugs mit einer Infrastruktur in der Übergabezone zu ermöglichen. Allerdings ist auch möglich, dass das Kraftfahrzeug halbautomatisch kontrolliert wird, wobei der Fahrer durch die Geschwindigkeitsregelung, eine Abstandsregelung (Adaptive Cruise Control, ACC) und/oder einen Spurhalteassistenten unterstützt wird, wodurch eine reibungslose und sichere Übergabe des mindestens einen Gegenstands zwischen der Drohne und dem Kraftfahrzeug, die in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs dieselbe Geschwindigkeit aufweisen, ermöglicht wird.
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Weiterhin schwebt und/oder fliegt die Drohne je nach Auswahl neben einer bestimmten Seitenscheibe eines Fensters des Kraftfahrzeugs. Dabei ist die Drohne über den mindestens einen Sensor, der als Komponente eines dreidimensionalen Kamerasystems ausgebildet ist, relativ zu dem zu öffnenden Fenster zu positionieren. Dann kann der Fahrer bzw. Kunde den mindestens einen Gegenstand, üblicherweise einen als Tüte oder Tasche ausgebildeten Behälter mit Waren, entgegennehmen und direkt weiterfahren.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems bei Durchführung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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2 zeigt eine Drohne als Komponente der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems aus 1.
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Die Erfindung ist anhand einer Ausführungsform in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen schematisch und ausführlich beschrieben.
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine Autobahn 2 mit einer ersten Fahrspur 4 und einer zweiten Fahrspur 5. Dabei befindet sich neben der ersten Fahrspur 4 eine Autobahnraststätte als ortsfeste Einrichtung 6. Dieser Einrichtung 6 ist entlang der ersten Fahrspur 4 eine Autobahnausfahrt 8 sowie eine Autobahnauffahrt 10 zugeordnet, wobei die Autobahnausfahrt 8 und die Autobahnauffahrt 10 über eine Fahrbahn 12 parallel zu der ersten Fahrbahn 4 der Autobahn 2 verbunden sind.
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Entlang dieser mindestens einen Fahrbahn 12 ist eine Übergabezone 14 vorgesehen, entlang der eine Sensoranordnung 16 mit mehreren Sensoren angeordnet ist, die dazu ausgebildet ist, ein auf der mindestens einen Fahrbahn 12 entlang der Übergabezone 14 angeordnetes und/oder sich bewegendes Objekt zu erfassen und somit zu orten.
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Außerdem zeigt 1 eine Drohne 18, die in 2 vergrößert dargestellt ist.
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Der Einrichtung 6 ist hier ein Startplatz 20 für die Drohne 18 zugeordnet. Die Einrichtung 6 mit dem Startplatz 20, die Übergabezone 14 entlang der mindestens einen Fahrbahn 12 mit der Sensoranordnung 16 sowie die Drohne 18 sind hier als Komponenten der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems 22 vorgesehen.
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Wie 2 zeigt, umfasst die Drohne 18 vier Antriebseinheiten 24, die jeweils als Rotoren ausgebildet sind, mindestens einen Sensor 26 zum Erfassen eines Umfelds der Drohne 18 auf Basis elektromagnetischer Wellen sowie eine Halterung 28 für einen Behälter 30, in dem mindestens ein Gegenstand aufzunehmen ist, wobei dieser mindestens eine Gegenstand hier von der Drohne 18 ausgehend von dem Startplatz 20 zu der Übergabezone 14 zu transportieren ist, was in 1 durch die beiden Pfeile 32, 34 angedeutet ist.
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Außerdem umfasst diese Ausführungsform des Systems 22 hier eine zentrale Plattform 36, die entlang der Autobahn 2 angeordnet ist.
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Bei Durchführung der Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass sich ein Fahrer mit seinem Kraftfahrzeug 38 zunächst auf einem ersten Abschnitt 40 auf der ersten Fahrspur 4 der Autobahn 2 befindet und in Fahrtrichtung (Pfeil 44) unter anderem in Richtung der als Raststätte ausgebildeten Einrichtung 6 sowie der Übergabezone 14 fährt, wobei die Einrichtung 6 sowie die Übergabezone 14 entlang eines zweiten Abschnitts 42 neben der Autobahn 2 angeordnet sind. Hierbei ist vorgesehen, dass die beiden Abschnitte 40, 42 der Autobahn 2 voneinander mehrere Kilometer beabstandet sind, und eine Fahrt des Kraftfahrzeugs 38 von dem ersten Abschnitt 40 zu der ersten Autobahnausfahrt 8 noch mehrere Minuten, ggf. bis zu einer halben oder ganzen Stunde andauern wird.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass der Fahrer des Kraftfahrzeugs 38 während seiner Fahrt Hunger verspürt und deshalb mit der zentralen Plattform 36, die mit mehreren Einrichtungen entlang der Autobahn 2 und somit auch der als Raststätte ausgebildeten Einrichtung 6 verbunden ist, über das Internet durch Austausch von Signalen über elektromagnetische Wellen Kontakt aufnimmt. Dabei bestellt der Fahrer als mindestens einen Gegenstand eine Mahlzeit, die unter anderem von der Einrichtung 6 bereitgestellt wird und zudem über die Drohne 18 zu dem fahrenden Kraftfahrzeug transportiert werden kann.
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Sobald die Einrichtung 6 unter mehreren Einrichtungen als geeignet für die Zubereitung und Bereitstellung der Mahlzeit ausgewählt worden ist, wird zwischen dem Kraftfahrzeug 38 und der Einrichtung 6 über die zentrale Plattform 36 zu einem Vereinbarungs-Zeitpunkt die Bestellung der Mahlzeit und somit des mindestens einen Gegenstands vereinbart. Außerdem werden von dem Kraftfahrzeug 38 Informationen zu dessen Aussehen sowie dessen Kennzeichen über die zentrale Plattform 36 der Einrichtung 6 bereitgestellt. Weiterhin wird zu dem Vereinbarungs-Zeitpunkt ein Ankunfts-Zeitpunkt des Kraftfahrzeugs 38 an der Übergabezone 14 in Abhängigkeit mindestens einer aktuellen und/oder zukünftigen kinematischen Größe des Kraftfahrzeugs 38 prognostiziert und/oder berechnet.
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Dabei umfasst die mindestens eine kinematische Größe eine von dem Kraftfahrzeug 38 bis zu der Übergabezone 14 zurückzulegende Strecke sowie eine aktuelle sowie zukünftig noch zu erwartende Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 38. Weiterhin ist zur Berechnung und/oder Prognose auch ein Verkehrsaufkommen bis zum Erreichen der Übergabezone 14 zu berücksichtigen. Somit ist vorgesehen, den zukünftigen Ankunfts-Zeitpunkt zu dem Vereinbarungs-Zeitpunkt, üblicherweise durch Prognose und/oder Berechnung, zu bestimmen und/oder zu ermitteln.
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Unter Berücksichtigung des Ankunfts-Zeitpunkts ist weiterhin ein Start-Zeitpunkt zu ermitteln, an dem die Drohne 18 von ihrem Startplatz 20 starten muss, um die Übergabezone 14 mit der Mahlzeit spätestens bis zu dem Ankunfts-Zeitpunkt zu erreichen.
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Weiterhin ist vorgesehen, in Abhängigkeit des vorgesehenen Start-Zeitpunkts auch einen Vorbereitungs-Zeitpunkt zu ermitteln, zu dem die Mahlzeit und somit der mindestens eine Gegenstand vorzubereiten und/oder zuzubereiten und somit bereitzustellen ist.
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Hierbei ist in Ausgestaltung vorgesehen, dass der Ankunfts-Zeitpunkt solange aktualisiert werden kann, bis das Kraftfahrzeug 38 die Autobahnausfahrt 8 entlang des zweiten Abschnitts der Autobahn 2 erreicht und, wie durch einen gebogenen Pfeil 46 angedeutet, von der Autobahn 2 auf die mindestens eine Fahrbahn 12 und somit zu der Übergabezone 14 fährt. Die Drohne 18 wartet bereits an einem Anfang der Übergabezone 14 schwebend auf das Kraftfahrzeug 38. Dabei wird das Kraftfahrzeug 38 über den mindestens einen Sensor 26 der Drohne 18 anhand seines Aussehens und Kennzeichens erkannt.
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Entlang der Übergabezone 14 fährt das Kraftfahrzeug 38 mit einem vorgegebenen Soll-Wert für dessen Geschwindigkeit (Pfeil 48), wobei die Drohne 18 mit demselben Sollwert für die Geschwindigkeit neben dem Kraftfahrzeug 38 entlang der Übergabezone 14 fliegt. Währenddessen wird die Mahlzeit durch eine Öffnung des Kraftfahrzeugs, bspw. eine Seitenscheibe oder ein Schiebedach, von dem Fahrer oder einem weiteren Insassen des Kraftfahrzeugs 38 aus dem Behälter 30 entnommen. Solange das Kraftfahrzeug 38 entlang der Übergabezone 14 fährt, ist mindestens eine kinematische Größe des Kraftfahrzeugs 38 und/oder der Drohne 18, d. h. zumindest dessen bzw. deren Position und/oder Geschwindigkeit, über die Sensoranordnung 16 aktuell zu erfassen. Sobald die Mahlzeit übernommen wurde, verlässt das Kraftfahrzeug 38 die Übergabezone 14 und somit die Fahrbahn 12 über die Autobahnauffahrt 10 und setzt seine Fahrt auf der Autobahn 2 fort.