DE102015005003A1

DE102015005003A1 - Vorrichtung zum Einregeln des Blutzuckergehalts eines Patienten

Info

Publication number: DE102015005003A1
Application number: DE102015005003.6A
Authority: DE
Inventors: Hans-Georg Simanowski
Original assignee: Simanowski Holding GmbH
Current assignee: Simanowski Holding GmbH
Priority date: 2015-04-21
Filing date: 2015-04-21
Publication date: 2016-10-27

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einregeln des Blutzuckergehalts eines insbesondere zuckerkranken Anwenders. Für die erfindungsgemäße Vorrichtung ist kennzeichnend, dass diese einen tragbaren Insulin- und Glucosegeber hat, der einen Insulin- und einen Glucosevorrat, eine mit dem Insulin- und dem Glucosevorrat in Verbindung stehende Fördereinrichtung sowie eine Steuereinheit umfasst, welche Steuereinheit mit der Fördereinrichtung derart in Steuerverbindung steht, dass die Steuereinrichtung in Abhängigkeit des mit Hilfe wenigstens eines Blutzuckersensors ermittelten Blutzucker-Istwerts mittels der Fördereinrichtung eine dem Blutzucker-Istwert entsprechende Teilmenge des bevorrateten Insulins oder der bevorrateten Glucose abgibt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einregeln des Blutzuckergehalts eines insbesondere zuckerkranken Anwenders.
Bislang ist es üblich, dass ein von der Zuckerkrankheit geplagter Patient in regelmäßigen Abständen oder aus besonderem Anlass eine kleine Menge Blut entnimmt, um anschließend mit Hilfe dieses Bluttropfens den aktuellen Blutzuckergehalt zu ermitteln. Der Patient hat sich anschließend mit einer gegebenenfalls auch stiftförmigen Insulinspritze eine Menge Insulin zu spritzen, die dem ermittelten Blutzuckerwert entspricht.
Bei Messfehlern oder beispielsweise auch bei unerwarteten Anstrengungen und erhöhtem Zuckerbedarf besteht jedoch die Gefahr, dass der Anwender unter einer plötzlichen Unterzuckerung leidet. Es hat sich gezeigt, dass ein vorübergehend erhöhter Blutzuckerwert geringere Gesundheitsrisiken für den Anwender bürgt, während demgegenüber eine unerwartete und plötzliche Unterzuckerung schon bald zur Bewusstlosigkeit und zum Tod führen kann.
Es besteht daher die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die dem beispielsweise unter einer Zuckerkrankheit leidenden Anwender vor erhöhten, aber insbesondere auch vor zu geringen Blutzuckerwerten schützt, wobei Messfehler aufgrund menschlicher Bedienungsfehler weitestgehend vermieden werden sollen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei der Vorrichtung der eingangs erwähnten Art insbesondere in den Merkmalen des geltenden Patentanspruchs 1.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist einen tragbaren Insulin- und Glucosegeber auf, der einen Insulin- und einen Glucosevorrat hat. Die Aufgabe der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschränkt sich also nicht nur darauf, die regelmäßige und genau dosierte Insulingabe an den Anwender sicherzustellen. Vielmehr kann der Insulin- und Glucosegeber der erfindungsgemäßen Vorrichtung dem Patienten im Notfall bei Bedarf auch Glucose verabreichen, wenn eine insbesondere auch lebensbedrohliche Unterzuckerung droht. Der Insulin- oder Glucosegeber weist dazu eine Fördereinrichtung auf, die entweder eine Teilmenge des bevorrateten Insulins oder der bevorrateten Glucose entnimmt und sie dem Patienten über eine Schlauchleitung zuführt, deren Schlauchende beispielsweise subcutan angelegt ist. Um zwischen dem regelmäßig verabreichten Insulin oder der im Notfall benötigten Glucose auszuwählen und um dann diese Flüssigkeit in einer dem Blutzuckergehalt entsprechenden Teilmenge zuzuführen, weist der Insulin- oder Glucosegeber eine beispielsweise akkubetriebene elektronische Steuereinheit auf, die mit der Fördereinrichtung derart in Steuerverbindung steht, dass die Steuereinrichtung in Abhängigkeit des mit Hilfe wenigstens eines Blutzuckersensors ermittelten Blutzucker-Istwerts mittels der Fördereinrichtung eine dem Blutzucker-Istwert entsprechende Teilmenge des bevorrateten Insulins oder der bevorrateten Glucose abgibt. Die Steuereinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann dem Anwender daher bei Bedarf entweder die üblicherweise verabreichte Insulingabe zuführen oder im Notfall stattdessen die zur Vermeidung einer lebensbedrohlichen Unterzuckerung dringend benötigte Glucose verabreichen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung erleichtert dem Anwender daher das Einregeln seines Blutzuckerwertes auf einem als wünschenswert festgelegten Sollwert.
Die Akzeptanz der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird wesentlich erhöht und die erfindungsgemäße Vorrichtung vermag dem Patienten das Leben wesentlich zu erleichtern, wenn der Insulin- und Glucosespender an einem dem Anwender umlegbaren Tragegurt gehalten ist. Diesen Tragegurt kann der Anwender sich beispielsweise um die Hüfte legen, wobei der Tragegurt anschließend auch mit der üblichen Oberbekleidung verdeckt oder verhüllt werden kann.
Die Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dem Anwender wesentlich erleichtert, wenn der Insulin- und der Glucosevorrat in einzelnen Vorratspatronen oder in einer gemeinsamen Vorratspatrone bevorratet sind, welche Vorratspatrone(n) in den Insulin- und Glucosegeber einlegbar und lösbar fixierbar ist/sind. Durch Einlegen der zumindest einen Vorratspatrone in den Insulin- und Glucosegeber kann der Patient die erfindungsgemäße Vorrichtung auf einfache Weise mit dem entsprechenden Insulin- und Glucosevorrat befüllen.
Dabei sieht eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Vorratspatrone(n) als Wechselpatrone(n) in den Insulin- und Glucosegeber auswechselbar einlegbar und fixierbar ist/sind.
Um die Tragbarkeit des Insulin- und Glucosegebers zu erleichtern und um diesen Insulin- und Glucosegeber möglichst klein ausgestalten zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Fördereinrichtung eine Mikropumpe ist. Die Förderleistung einer solchen Mikropumpe erscheint ausreichend, weil dem Anwender stets nur geringe Menge von Insulin oder von Glucose zugeführt werden müssen.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Mikropumpe eine akkubetriebene Mikropumpe ist. Ein solcher Akku kann sowohl die Mikropumpe als auch die Steuereinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Strom versorgen.
Eine Weiterbildung gemäß der Erfindung von eigener schutzwürdiger Bedeutung sieht vor, dass die Steuereinheit vorzugsweise in Zeitabständen den von dem wenigstens einen Blutzuckersensor ermittelten Blutzucker-Istwert mit einem abgespeicherten Blutzucker-Sollwert abgleicht und in Abhängigkeit von einem darauf ermittelten Differenzwert die Fördereinrichtung zum Fördern entweder einer Teilmenge des bevorrateten Insulins oder einer Teilmenge der bevorrateten Glucose ansteuert.
In den Insulin- und Glucosegeber der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann zumindest ein Blutzuckersensor integriert sein. Eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht jedoch vor, dass der Insulin- und Glucosegeber der erfindungsgemäßen Vorrichtung einerseits und der wenigstens eine Blutzuckersensor andererseits mit Abstand voneinander am Körper des Patienten angeordnet sind. Dabei können der Insulin- und Glucosegeber einerseits und der Blutzuckersensor andererseits über eine Drahtverbindung in Signalverbindung stehen. Eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht demgegenüber jedoch vor, dass der wenigstens eine Blutzuckersensor mit der Steuereinheit des Insulin- und Glucosegebers drahtlos in Signalverbindung steht.
Die Akzeptanz der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dem Anwender noch wesentlich erleichtert, wenn der wenigstens eine Blutzuckersensor oder wenigstens einer der Blutzuckersensoren als minimal-invasiver oder nicht-invasiver Sensor ausgebildet ist. Als minimal-invasiver Sensor ist beispielsweise ein Sensor denkbar, wie er in den internationalen Patentanmeldungen WO 2011025549 , WO 2011130545 , WO 2011031675 oder WO 2010099335 vorbeschrieben ist. Als nicht-invasiver Sensor ist beispielsweise ein Blutzuckersensor verwendbar, wie er in der US-Patentanmeldung US 2014/0098226 A1 vorbeschrieben ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß der Erfindung ist dieser zumindest eine Blutzuckersensor als nicht-invasiver Sensor ausgebildet. Dabei werden Ausführungen bevorzugt, bei denen der wenigstens eine Blutzuckersensor den Blutzucker an der Hautoberfläche oder in der Tränenflüssigkeit ermittelt.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

WO 2011025549 [0014]
WO 2011130545 [0014]
WO 2011031675 [0014]
WO 2010099335 [0014]

Claims

Vorrichtung zum Einregeln des Blutzuckergehalts eines insbesondere zuckerkranken Anwenders mit einem tragbaren Insulin- und Glucosegeber, der einen Insulin- und einen Glucosevorrat, einen mit dem Insulin- und dem Glucosevorrat in Verbindung stehende Fördereinrichtung sowie eine Steuereinheit umfasst, welche Steuereinheit mit der Fördereinrichtung derart in Steuerverbindung steht, dass die Steuereinrichtung in Abhängigkeit des mit Hilfe wenigstens eines Blutzuckersensors ermittelten Blutzucker-Istwerts mittels der Fördereinrichtung eine dem Blutzucker-Istwert entsprechende Teilmenge des bevorrateten Insulins oder der bevorrateten Glucose abgibt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Insulin- und Glucosespender an einem dem Anwender umlegbaren Tragegurt gehalten ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Insulin- und der Glucosevorrat in einzelnen Vorratspatronen oder in einer gemeinsamen Vorratspatrone bevorratet ist/sind, welche Vorratspatrone(n) in den Insulin- und Glucosegeber einlegbar und lösbar fixierbar ist/sind.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorratspatrone(n) als Wechselpatrone(n) in den Insulin- und Glucosegeber auswechselbar einlegbar und fixierbar ist/sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung eine Mikropumpe ist.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikropumpe eine akkubetriebene Mikropumpe ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit vorzugsweise in Zeitabständen den von dem wenigstens einen Blutzuckersensor ermittelten Blutzucker-Istwert mit einem abgespeicherten Blutzucker-Sollwert abgleicht und in Abhängigkeit von einem ermittelten Differenzwert die Fördereinrichtung zum Fördern entweder einer Teilmenge des bevorrateten Insulins oder einer Teilmege der bevorrateten Glucose ansteuert.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Blutzuckersensor mit der Steuereinheit des Insulin- und Glucosegebers drahtlos in Signalverbindung steht.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Blutzuckersensor oder wenigstens einer der Blutzuckersensoren als minimal-invasiver oder nicht-invasiver Sensor ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Blutzuckersensor oder wenigstens einer der Blutzuckersensoren den Blutzucker an der Hautoberfläche oder in der Tränenflüssigkeit des Anwenders ermittelt.