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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Messvorrichtung zur Messung eines Messobjekts, wobei die Messvorrichtung zumindest einen kraftabhängigen Stützkörper aufweist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Messvorrichtungen zur Messung eines Messobjekts sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Derartige Messvorrichtungen kommen insbesondere zur Messung von nicht formstabilen Messobjekten vor ihrem Einbau in einer zugehörigen Anwendung zum Einsatz, um geeignete Maße und/oder Formen des Messobjekts zu überprüfen. Hierfür ist es oft notwendig, dass das Messobjekt auf der Messvorrichtung überbestimmt aufgenommen wird. Die Überbestimmung durch Stützkörper kann dazu führen, dass die Messvorrichtung das Messobjekt in Form bringt, sprich das Messobjekt besser darstellt, als dies ohne entsprechende Abstützung der Fall wäre.
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In der
DE 10 2004 007 137 A1 kommt hierzu ein Referenzrahmen zum Einsatz, in dem das Messobjekt eingesetzt und anschließend gemessen wird.
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In der
DE 10 2004 021 004 A1 kommen Stützlehren zum Einsatz, welche das Messobjekt mit einer Stützkraft stützen und hierdurch in Form bringen und/oder halten.
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Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Varianten ist, dass die eine unzureichende Simulation der Einbauverhältnisse in der zugehörigen Anwendung gewährleisten. So kann es im eingebauten Zustand des Messobjekts zu unerwünschten Wechselwirkungen bzw. Verformungen des Messobjekts und/oder benachbarter Schnittstellenbauteile kommen, die auf der Messvorrichtung nicht erkannt werden.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für eine Messvorrichtung zur Messung eines Messobjekts, wobei die Messvorrichtung zumindest einen Stützkörper aufweist eine verbesserte oder zumindest alternative Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch einen erhöhte Präzision und/oder eine verbesserte Simulation eines späteren Einbauverhältnisses des Messobjekts auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einer Messvorrichtung zum Messen eines Messobjekts, die wenigstens einen Stützkörper zum Stützen des Messobjekts aufweist, wenigstens einen der Stützkörper nachgiebig auszugestalten. Hierdurch können bei der Aufnahme bzw. Stützung des Messobjekts in der Messvorrichtung Bedingungen eingestellt werden, welche denjenigen im anschließend in der zugehörigen Anwendung eingebauten Zustand des Messobjekts entsprechen. Hierdurch werden Abweichungen des Messobjekts von vorgegebenen und/oder erwünschten Werten erkennbar, insbesondere sichtbar, gemacht und/oder im später eingebauten Zustand unerwünschte Verformungen bzw. Wechselwirkungen des Messobjekts und/oder benachbarter Schnittstellenobjekte besser erkannt. Dem Erfindungsgedanken entsprechend weist die Messvorrichtung zumindest einen solchen Stützkörper zum Stützen des Messobjekts mit einer Stützkraft auf, wobei zumindest einer der Stützkörper derart ausgestaltet ist, dass er beim Überschreiten einer vorgegebenen Stützkraft nachgibt.
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Der jeweilige Stützkörper kann hierbei das Messobjekt punktuell bzw. flächig stützen. Ebenso kann der jeweilige Stützkörper das Messobjekt aufnehmen bzw. Teil einer Aufnahme für das Messobjekts sein. Hierbei wird vorliegend in diesen Fällen für die auf das Messobjekt wirkende Kraft der Ausdruck Stützkraft verwendet.
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Das Nachgeben der jeweiligen Stützlehre kann auf beliebige Art realisiert sein. Vorstellbar ist es, das Nachgeben dadurch zu realisieren, dass der Stützkörper verschoben wird und/oder zurückweicht. Zu denken ist auch an Varianten, bei denen die jeweilige Stützlehre nachgibt, indem sie deformiert wird. Erfolgt das Nachgeben über eine solche Deformation, so ist die Deformation vorzugsweise elastisch.
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Die Messvorrichtung kann zur Messung beliebiger Messobjekte, insbesondere zur Messung von Karosserieteilen eines Fahrzeugs, eingesetzt werden.
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Die vorgegebene Stützkraft des jeweiligen Stützkörpers ist vorteilhaft derjenigen Kraft angepasst, die im eingebauten Zustand des Messobjekts an der Position der Stützlehre bzw. im Bereich der Stützlehre auf das Messobjekt wirkt. Somit ist eine verbesserte Simulation der Einbauverhältnisse des Messobjekts durch die Messvorrichtung möglich. Dabei kann es vorgesehen sein, dass die vorgegebene Stützkraft dieser Kraft entspricht.
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Bei bevorzugten Varianten ist die vorgegebene Stützkraft zumindest einer der veränderbar. Hierdurch ist es insbesondere möglich, die Stützkraft bei Bedarf anzupassen. Somit kann die Messvorrichtung zur Messung unterschiedlicher Messobjekte und/oder zur Simulation verschiedener Einbauverhältnisse eingesetzt werden.
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Das Aufbringen der Stützkraft des jeweiligen Stützkörpers kann auf beliebige Art erfolgen. Vorstellbar ist es insbesondere, die vorgegebene Stützlehre mittels einer Feder und/oder mittels eines Dauermagneten und/oder mittels eines Motors, insbesondere eines Linearmotors, anzuwenden.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch:
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1 eine räumliche Ansicht einer Messvorrichtung mit einem Messobjekt,
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2 eine räumliche Ansicht der Messvorrichtung,
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3 eine räumliche Ansicht einer Stützlehre der Messvorrichtung.
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In 1 ist eine Messvorrichtung 1 zur Messung eines Messobjekts 2 dargestellt. Das Messobjekt 2 wird im Anschluss an die Messung in einer dazugehörigen Anwendung eingebaut. Beim Messobjekt 2 handelt es sich hierbei um ein solches, das nicht formstabil ist. Im gezeigten Beispiel ist das Messobjekt 2 ein Karosserieteil 3, beispielsweise eine Türschale 3', eines ansonsten nicht gezeigten Fahrzeugs, in das das Messobjekt 2 eingebaut bzw. montiert werden soll. Im eingebauten bzw. montierten Zustand grenzt das Messobjekt 2 an benachbarte, hier nicht gezeigte Schnittstellenbauteile an, die eine Kraft auf das Messobjekt 2 ausüben, wodurch die in 1 gezeigte Form und/oder Größe des Messobjekts 2 zustande kommt. Um diese Form und/oder Größe zu simulieren, weist die Messvorrichtung 1 mehrere Stützkörper 4 auf (siehe 2).
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Entsprechend der 2 weist die Messvorrichtung 1 einen Abstellabschnitt 5 auf, über den die Messvorrichtung 1 auf einem Untergrund abgestellt werden kann. Vom Abstellabschnitt 5 stehen hinterseitig mehrere, hier drei, Längsträger 6 ab, die in Kombination mit den Längsträgern 6 verbundenen Querträgern 7 eine Trägerstruktur 8 der Messvorrichtung 1 bilden. Die Trägerstruktur 8 weist ferner mit den Längsträgern 6 und/oder Querträgern 7 verbundene, quer zu den Längsträgern 6 und den Querträgern 7 verlaufende Trägerarme 9 auf, die dem Tragen der Stützkörper 4 dienen. Vorliegend sind die Stützkörper 4 entweder direkt an einem solchen Trägerarm 9 oder über eine Platte 10 mit den Trägerarmen 9 verbunden. Dabei kann zumindest eine der Platten 10 mit wenigstens einem solchen Trägerarm 9 gelenkig verbunden sein, so dass die Platte 10 relativ zu dem Trägerarm 9 beweglich ist. Die gezeigten Stützkörper 4 stehen in Richtung des Messobjekts 2 (vergleiche 1) von der Messvorrichtung 1 ab, so dass sie mit dem Messobjekt 2 in Kontakt stehen und das Messobjekt mit einer Stützkraft stützen.
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In 3 ist ein solcher Stützkörper 4 gezeigt. Der Kontakt zwischen dem Stützkörper 4 und dem Messobjekt 2 erfolgt über ein Stützelement 11, das von einem Gehäuse 12 der Stützlehre 4 absteht. Das Stützelement 11 ist mittels einer im Gehäuse 12 angeordneten Feder 13 mit einer Federkraft im Gehäuse 12 vorgespannt. Dementsprechend gibt die Stützlehre 4 beim Überschreiten einer vorgegebenen Stützkraft, die der Federkraft entspricht, nach, indem das Stützelement 11 zurückweicht. Hierdurch kann die Einbausituation des Messobjekts 2 in der zugehörigen Anwendung, insbesondere des Karosserieteils 3 im Fahrzeug, besser simuliert werden.
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Vorstellbar ist hierbei, anstatt der Feder 13 einen, hier nicht gezeigten, mit dem Stützelement 11 zusammenwirkenden Magneten bzw. einen, hier nicht gezeigten, mit dem Stützelement 11 zusammenwirkenden Linearmotor einzusetzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004007137 A1 [0003]
- DE 102004021004 A1 [0004]