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Die Erfindung betrifft einen Ultraschallwindmesser zur Messung der Geschwindigkeit von anströmendem Wind mit wenigstens einem Sender zum Emittieren von Schallwellen und mindestens einem Empfänger zum wenigstens teilweisen Aufnehmen der emittierten Schallwellen und mit einer Auswerteeinheit, die unter Zugrundelegung einer erfassten Laufzeit der Schallwellen auf einer zwischen Sender um Empfänger befindlichen Messstrecke die Größe wenigstens einer Komponente des Windvektors und/oder der Schallgeschwindigkeit ermittelt.
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Es sind unterschiedliche Messinstrumente bekannt, mit denen die lokale Messung der Geschwindigkeit eines Strömungsfeldes, insbesondere der Windgeschwindigkeit, erfolgt. Eine besondere Gattung von Windmessgeräten bzw. sogenannten Anemometern sind die Ultraschallanemometer. Bereits seit langem bekannte Ultraschallanemometer nutzen das Prinzip der Messung der Laufzeit der Schallwellen zwischen Sender und Empfänger. Hierbei wird ausgenutzt, dass Schallwellen von dem Medium, in dem sie sich ausbreiten, mitgeführt werden, sodass die Laufzeit von Signalen über eine Messstrecke fester Länge von der Durchströmung der Messstrecke abhängt. Mit Hilfe von Schallwellen hoher Frequenz bzw. hoher Bandbreite können Laufzeiten besonders genau bestimmt werden, sodass auf Messstrecken mit kurzer Distanz bevorzugt hochfrequente Schallwellen zum Einsatz kommen. Da die Schallgeschwindigkeit sowohl von der Lufttemperatur als auch von der Luftfeuchte abhängt, werden üblicherweise Laufzeiten in beiden Richtungen, also bidirektional, bestimmt. Aus der Summe dieser beiden Laufzeiten kann ferner die sogenannte virtuelle Temperatur berechnet werden. Bekannte Ultraschallanemometer verfügen üblicherweise über mehrere Messstrecken zwischen den einzelnen Ultraschallsendern und -empfängern, über die die Schallgeschwindigkeit in verschiedenen Raumrichtungen gemessen wird. Aus den ermittelten Messwerten berechnet eine Messelektronik die horizontale und die vertikale Windgeschwindigkeit.
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Für Messungen der drei Windkomponenten, insbesondere zur Messung der entsprechenden Mittelwerte, und der Schallgeschwindigkeit sowie deren turbulenten Schwankungen in der Atmosphäre werden Ultraschallanemometer in verschiedenen Ausführungsformen eingesetzt, wie sie etwa in der VDI Richtlinie 3786 Blatt 12 aufgeführt sind. Je nach Sensorkopfausführung werden eine, zwei oder drei Messstrecken verwendet. Diese werden von als Sender und Empfänger dienenden Schallwandlern gebildet, die sich an den Enden der Messstrecken befinden und Schallsignale entlang der Messstrecken senden und/oder empfangen. Ein wesentliches Kriterium für die Anordnung der Messstrecken und der Schallwandler ist die Minimierung von Messfehlern aufgrund von Strömungsdeformationen bzw. Abschattungen durch die Schallwandler selbst. Der auftretende Fehler ist am größten, wenn die Anströmrichtung parallel zu einer Messstrecke ist, und am kleinsten, wenn die Anströmrichtung senkrecht zur Messstrecke ist.
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In diesem Zusammenhang ist aus der
DE 689 01 800 T2 ein Ultraschallwindmesser bekannt, mit dem die Laufzeiten von Schallwellen auf verschiedenen Messstrecken zwischen den einzelnen Ultraschallwandlern erfasst und ausgewertet werden. Der beschriebene Ultraschallwindmesser verfügt über eine Anordnung von emittierenden und empfangenen Ultraschallwandlern, die derart angeordnet sind, dass sie mindestens drei verschiedene Ultraschallübertragungsbahnen in der Luft definieren. Weiterhin ist eine Messelektronik vorgesehen, sodass auf der Grundlage der Messung der Ausbreitungszeiten der Ultraschallwellen entlang der verschiedenen Bahnen sowohl die Windrichtung als auch die Windgeschwindigkeit unter Berücksichtigung der gemessenen Ausbreitungszeiten ermittelt werden.
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Generell kommen mit den üblicherweise verwendeten Ultraschallanemometern zwei unterschiedliche Typen von Messstreckenanordnungen zum Einsatz. Bei einem ersten Typ von Sensorkopf ist eine Messstrecke vertikal und zwei Messstrecken sind horizontal ausgerichtet. Hingegen sind bei einem zweiten Typ von Sensorkopf drei Messtrecken typischerweise um einen Winkel von 45° bis 60° geneigt und ihre relativen Azimutwinkel betragen 120°. Der übliche Aufbau der die Laufzeit berücksichtigenden Ultraschallwindmesser basiert somit auf der Anordnung antiparalleler Ausbreitungsstrecken, auf denen die Laufzeit des Schalls gemessen wird. Hierfür sind jeweils an beiden Enden jeder Messstrecke Ultraschallwandler, die bevorzugt abwechselnd als Sender und als Empfänger arbeiten, erforderlich. Üblicherweise werden heute reziproke Schallwandler eingesetzt, die die Sende- und Empfangsfunktion jeweils in sich vereinen.
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Ein häufiger Zweck bei der Ermittlung der drei Windkomponenten, insbesondere der entsprechenden Mittelwerte, und der Schallgeschwindigkeit einschließlich der turbulenten Schwankungen in der Atmosphäre ist die Bestimmung vertikaler so genannter ”Eddy Covariance”-Flüsse von Luftbeimengungen und Energie, wie sie Teil internationaler Messproramme, wie etwa AmeriFlux, EUROFLUX und Mediflux sind. Insbesondere Wärme-, Wasserdampf-, Kohlenstoffdioxid- und Methanströme werden auf diese Weise überwacht. Bei derartigen Messungen bestehen vor allem für die Messung der vertikalen Windkomponente hohe Genauigkeitsanforderungen. Messstandorte werden vorzugsweise so gewählt, dass der Windvektor im Mittel nahezu horizontal gerichtet ist.
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In diesem Zusammenhang bietet die Schallwandler-Anordnung des ersten oben beschriebenen ersten Typs mit einer vertikalen und zwei horizontalen Messstrecken aufgrund der vertikal angeordneten Messtrecke bei nahezu horizontaler Anströmung. Diese liefert direkt die vertikale Windkomponente, die unter diesen Bedingungen mit besonders geringem Fehler durch Abschattungseffekte behaftet ist. Ein wesentlicher Nachteil dieser Anordnung ist die horizontale Ausrichtung der anderen Messstrecken. Hierdurch ist der nutzbare Windrichtungsbereich begrenzt, da Sektoren mit nahezu oder komplett streckenparalleler Anströmrichtung einen großen Abschattungsfehler aufweisen und eine entsprechend geringere Qualität der gemessenen Horizontalwindkomponenten zur Folge haben. Die vertikale Strecke erlaubt zwar eine hohe Messgenauigkeit der Vertikalwindkomponente, ein Nachteil dieser Streckenausrichtung ist jedoch die Benetzung des unteren Sensors durch Regen oder Tau oder bei beheizten Sensorköpfen durch Schmelzwasser. Dieser Effekt erklärt sich damit, dass die Umwandlung elektromechanischer Schwingungen in Schallschwingungen der Luft über eine schwingende Oberfläche bzw. eine Membran erfolgt, wobei die Schallenergie vorzugsweise senkrecht zur Membran abgestrahlt wird. Die Membranen der senkrechten Messstrecke sind daher horizontal ausgerichtet, was dazu führt, dass sich Regen- oder Tautropfen auf der unteren Membran sammeln und zu einer Störung oder sogar Unterbrechung der Messung führen können. Für den oberen Sensor ergibt sich eine ähnliche Situation, da sich durch Regen, Tau oder, insbesondere bei beheizten Sensorköpfen, Schmelzwasser Tropfen bilden, die dann an den Schallwandlern hängen und deren Oberfläche teilweise oder vollständig abdecken.
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Mit einer Sensoranordnung entsprechend dem zweiten Typ mit geneigten Messstrecken werden die zuvor beschriebenen Nachteile vermieden, sodass entsprechend ausgeführte Ultraschallwindmesser verbreitet in EC-Messprogrammen zum Einsatz kommen. Nachteilig ist allerdings, dass die Vertikalwindkomponenten aus den Messungen entlang der geneigten Messstrecken ermittelt werden muss. Damit beeinflussen Abschattungseffekte auf diesen Messstrecken die Genauigkeit der abgeleiteten vertikalen Windkomponente. Jüngere Untersuchungen gezeigt, dass bei den verwendeten Neigungswinkeln durch die Abschattungseffekte eine signifikante Unterschätzung der vertikalen Windkomponente und damit der EC-Flüsse auftritt. Nachteilig für die Genauigkeit der Vertikalkomponente ist außerdem, dass diese indirekt durch Kombination der drei geneigten Komponenten ermittelt werden muss.
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Ausgehend von den bekannten Ultraschallwindmessgeräten sowie den zuvor erläuterten Anforderungen und Problemen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Ultraschallwindmessgerät, mit dem die Laufzeit von Schallwellen gemessen und ausgewertet wird, derart weiterzubilden, dass die zuvor beschriebenen Probleme zuverlässig vermieden werden und eine hochgenaue Ermittlung der einzelnen Komponenten des Windvektors, insbesondere der vertikalen Windkomponente, und/oder der Schallgeschwindigkeit realisiert wird. Der anzugebende Windmesser soll ferner einen vergleichsweise einfachen konstruktiven Aufbau besitzen. Gleichzeitig soll sichergestellt werden, dass es in Abhängigkeit der jeweiligen Messanforderungen möglich ist, Störungen der Schallwandler durch unterschiedliche Witterungseinflüsse weitgehend auszuschließen. Ein weiteres wesentliches Merkmal soll darin bestehen, dass die Steuerelektronik vergleichsweise einfach zu realisieren ist und insgesamt ein robustes, einfaches und kostengünstig herzustellendes Ultraschallwindmessgerät zur Verfügung gestellt werden kann.
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Die vorstehende Aufgabe wird mit einem Ultraschallwindmesser gemäß Anspruch 1 gelöst. Ein ebenso geeignetes Verfahren ist im Anspruch 9 angegeben und mit Anspruch 13 wird eine bevorzugte Verwendung eines erfindungsgemäß ausgeführten Windmessers beansprucht. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben und werden in der folgenden Beschreibung unter teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
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Die Erfindung betrifft einen Ultraschallwindmesser zur Ermittlung wenigstens einer Komponente eines Windgeschwindigkeitsvektors und/oder einer Schallgeschwindigkeit mit wenigstens einem Sender mit einer Schallemissionsfläche zum Emittieren von Schallwellen und zumindest einem Empfänger mit einer Schalldetektionsfläche zum wenigstens teilweisen Aufnehmen der emittierten Schallwellen und mit einer Auswerteeinheit, die unter Zugrundelegung einer erfassten Laufzeit, die die Schallwellen auf einer zwischen der Schallemissionsfläche des wenigstens einen Senders und der Schalldetektionsfläche des wenigstens einen Empfängers liegenden Messstrecke zum Zurücklegen dieser Messstrecke benötigen, wenigstens eine Komponente eines Windgeschwindigkeitsvektors und/oder die Schallgeschwindigkeit ermittelt. Die erfindungsgemäße technische Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest eine erste Messstrecke zwischen einer ersten Schallemissionsfläche eines ersten Senders und einer ersten Schalldetektionsfläche eines ersten Empfängers annähernd vertikal zur Erdoberfläche angeordnet ist und dass die erste Schallemissionsfläche und/oder die ersten Schalldetektionsfläche gegenüber der Horizontalen geneigt sind. Das wesentliche technische Merkmal des erfindungsgemäß ausgeführten Windmessers besteht somit darin, dass wenigstens eine vertikal ausgerichtete Messstrecke zwischen einem Sender und einem Empfänger angeordnet ist, obwohl die Schallemissionfläche sowie die Schalldetektionsfläche gegenüber der Horizontalen geneigt sind. Die im Folgenden verwendeten Ausdrücke „Windgeschwindigkeitsvektor” bzw. „Windvektor” sind als gleichwertig zu betrachten, da der entsprechende Vektor regelmäßig sowohl die Information über die Geschwindigkeit als auch die Richtung des Windes enthält. Auf diese Weise wird ein Ultraschallsensor für die genaue dreidimensionale Messung von Mittelwerten der drei Windkomponenten und der Schallgeschwindigkeit sowie von deren turbulenten Schwankungen bereitgestellt, mit dem insbesondere die Messung der mittleren vertikalen Windkomponente und deren Schwankung mit besonders großer Genauigkeit möglich ist. Gleichzeitig ist auf bevorzugte Weise die Messung von Mittelwerten der drei Windkomponenten und der Schallgeschwindigkeit und von deren turbulenten Schwankungen gegenüber atmosphärischen Einflüssen unempfindlich.
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Im Gegensatz zu den bekannten Ultraschallwindmessern wird gemäß der Erfindung eine vertikale Messtrecke realisiert, obwohl die Oberflächen der Schallwandler bzw. die Oberflächen der Schallwandler-Membrane gegen die Horizontale geneigt sind. Da die Strahlachse der Ultraschallsignale senkrecht zu den Membranflächen gerichtet ist, stimmen die Strahl- und Messstreckenachsen allerdings nicht mehr überein. Aus diesem Grund werden vorzugsweise Schallwandler mit einer ausreichend breiten Abstrahl- und Empfangscharakteristik verwendet.
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In einer ersten Ausführungsform der Erfindung verfügen die Schallemissionsfläche und/oder die Schalldetektionsfläche über eine Membran. Zum Aussenden von Schallwellen wird die Membran derart angesteuert, dass durch ihre gezielte Bewegung die benötigten Schallwellen erzeugt werden. Wird eine Membran für den Empfang von Schallwellen verwendet, so wird diese durch die aufgenommenen Schallwellen verformt und ein entsprechendes Signal an die Auswerteeinheit übertragen. In jedem Fall ist es wesentlich, dass die Laufzeit, die der Schall für das Zurücklegen der Messstrecke zwischen Sender und Empfänger benötigt, erfasst und ausgewertet wird.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Sender und/oder der Empfänger wenigstens zeitweise beheizbar sind. Auf diese Weise kann zuverlässig ein Einfrieren der Sender und/oder der Empfänger bzw. eine entsprechende Eisbildung in diesem Bereich verhindert werden. Da die Membranflächen der Ultraschallwandler, zwischen denen die vertikale Messstrecke vorgesehen ist, gegenüber der Horizontalen geneigt sind, kann sich bildendendes Wasser abfließen oder es wird eine Tropfenbildung vermieden.
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Gemäß einer ganz besonderen Weiterbildung der Erfindung wird ein Sender verwendet, dessen Schallwellen von wenigstens zwei beabstandet zu einander angeordneten Empfängern entweder gleichzeitig oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgenommen werden. Ein derartiger Ultraschallwindmesser zeichnet sich hierbei dadurch aus, dass zwischen dem ersten Sender mit der ersten Schallemissionsfläche und wenigstens einem zweiten Empfänger mit einer zweiten Schallemissionsfläche eine gegenüber der Vertikalen geneigte zweite Messstrecke gebildet wird und dass die Auswerteeinheit unter Zugrundelegung einer erfassten Laufzeit, die die Schallwellen zum Zurücklegen der zweiten Messstrecke benötigen, die wenigstens eine Komponente des Windgeschwindigkeitsvektor und/oder die Schallgeschwindigkeit ermittelt. Gemäß dieser Ausführungsform ist lediglich ein Sender vorgesehen, während trotzdem wenigsten zwei Messstrecken gebildet werden, von denen eine vertikal und wenigstens eine gegenüber der Vertikalen geneigt angeordnet ist.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es denkbar, dass die Auswerteeinheit derart ausgeführt ist, dass in Abhängigkeit einer Windrichtung eine Messtrecke aus einer Gruppe von wenigstens zwei Messstrecken für die Ermittlung der wenigstens einen Komponente des Windgeschwindigkeitsvektors und/oder der Schallgeschwindigkeit herangezogen wird. Auf vorteilhafte Weise ist es so möglich, die Messstrecke oder die Messstrecken für die Ermittlung des Windvektors einschließlich der Windkomponenten auszuwählen, die die verlässlichsten Messwerte liefern. In diesem Zusammenhang ist es denkbar, dass jeweils die Messstrecken gewählt werden, die unter Berücksichtigung der aktuellen Windrichtung am wenigsten gegenüber dem Wind abgeschattet werden. Für die Ermittlung der aktuellen Windrichtung wird vorzugsweise der erfindungsgemäß ausgeführte Ultraschallwindmesser selbst genutzt. Es ist allerdings ebenfalls möglich, der Auswerteeinheit ein geeignetes Signal, das die aktuelle Windrichtung repräsentiert, von einem externen Windmesser zuzuführen.
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Weiterhin ist es bevorzugt denkbar, dass die Auswerteeinheit derart ausgeführt ist, dass wenigstens eine vertikale Komponente des Windgeschwindigkeitsvektors bestimmt wird. Aufgrund des Anordnung der Sensoren, insbesondere der Ultraschallwandler, wobei wenigstens eine vertikale Messstrecke vorgesehen ist, die sich zwischen gegenüber der Horizontalen geneigten Schallwandleroberflächen befindet, kann eine besonders genaue Ermittlung vertikalen Windkomponente des Windvektors sichergestellt werden. Vorzugsweise ist die Auswerteeinheit weiterhin derart ausgeführt, dass ein Mittelwert der wenigstens einen Komponente des Windgeschwindigkeitsvektors, insbesondere der vertikalen Komponente, bestimmt wird.
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Gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Auswerteeinheit derart ausgeführt ist, dass jeweils drei Komponenten des Windgeschwindigkeitsvektors bestimmt werden. Auf der Grundlage der Bestimmung der drei Komponenten des Windvektors kann eine besonders genaue Bestimmung der Windrichtung im Raum, hier in der Atmosphäre, erreicht werden. Ebenso wird hierdurch eine besonders genaue Ermittlung der Windgeschwindigkeit und sogar der Schallgeschwindigkeit erreicht.
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Neben einem speziell ausgeführten Ultraschallwindmessgerät betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Ermittlung wenigstens einer Komponente eines Windgeschwindigkeitsvektors und/oder einer Schallgeschwindigkeit. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden mit wenigstens einem Sender mit einer Schallemissionsfläche Schallwellen emittiert und mit zumindest einem Empfänger mit einer Schalldetektionsfläche die emittierten Schallwellen aufgenommen. Ferner werden mit einer Auswerteeinheit, die unter Zugrundelegung einer erfassten Laufzeit, die die Schallwellen auf einer zwischen der Schallemissionsfläche des wenigstens einen Senders und der Schalldetektionsfläche des wenigstens einen Empfängers liegenden Messstrecke zum Zurücklegen dieser Messstrecke benötigen, die wenigstens eine Komponente des Windgeschwindigkeitsvektor und/oder die Schallgeschwindigkeit ermittelt. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest eine erste Messstrecke zwischen einer ersten Schallemissionsfläche eines ersten Senders und einer ersten Schalldetektionsfläche eines ersten Empfängers annähernd vertikal zur Erdoberfläche angeordnet wird und dass die erste Schallemissionsfläche und/oder die erste Schalldetektionsfläche gegenüber der Horizontalen geneigt werden.
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Auf bevorzugte Weise wird das Verfahren derart weitergebildet, dass aufgrund der speziellen Anordnung des wenigstens einen Senders und des zumindest einen Empfängers besonders genau eine vertikale Komponente des Windvektors bestimmt wird. Vorzugsweise wird hierbei ein Mittelwert der wenigstens einen Komponente des Windvektors bestimmt.
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Gemäß einer speziellen Weiterbildung der Erfindung wird in Abhängigkeit einer Windrichtung wenigstens eine Messstrecke aus einer Gruppe von wenigsten zwei Messstrecken ausgewählt wird, um die wenigstens eine ausgewählte Messstrecke der Ermittlung der zumindest einen Komponente des Windgeschwindigkeitsvektors und/oder der Schallgeschwindigkeit zugrunde zu legen. Auf diese Weise werden sich negativ auf die Messergebnis auswirkende Windabschattungseffekte, insbesondere bedingt durch die Ultraschallwandler und/oder das Gestänge, an dem diese befestigt sind, zumindest minimiert.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine besondere Verwendung eines erfindungsgemäß ausgeführten Ultraschallwindmessers. So eignet sich dieser auf besondere Weise zur Bestimmung von vertikalen Eddy Covariance-Flüssen von Luftbeimengungen und/oder Energie.
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In dem beschriebenen Windmesser zur bevorzugten Messung der Vertikalwindkomponente werden die hohe Genauigkeit der bekannten Windmesser mit einer vertikalen und zwei horizontalen Messstrecken und die Robustheit gegenüber atmosphärischen Einflüssen der Windmesser mit geneigten Messstrecken vereint. Hierbei zeichnet sich der erfindungsgemäße Windmesser dadurch aus, dass für die Bestimmung der horizontalen Windkomponenten keine horizontal gerichteten Messstrecken erforderlich sind, sondern der dreidimensionale Windvektor, einschließlich seiner horizontalen Komponenten, generell mit drei nicht-komplanar angeordneten Messstrecken bestimmbar ist. Daher sind bei dem erfindungsgemäß ausgeführten Windmesser die beiden übrigen Strecken auch nicht horizontal ausgerichtet sondern geneigt. Auf diese Weise wird die bei den bekannten Windmessgeräten mit einer vertikalen und zwei horizontalen Messstrecken bekannte Einschränkung durch Streckenabschattung vermieden.
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Durch die breite Strahlcharakteristik der bevorzugt zum Einsatz kommenden Schallwandler ergibt sich die Möglichkeit einer besonders einfachen Realisierung der Messstrecken. Hierbei ist es denkbar, einen oder auch beide Schallwandler der vertikalen Strecke mit weiteren Schallwandlern zu paaren, so dass sie gleichzeitig zum Aufspannen der benötigten geneigten Messstrecken verwendet werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand spezieller Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
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1: Ultraschallwindmessgerät, bei dem der untere Schallwandler der vertikalen Messstrecke gleichzeitig zur Messung zweier geneigter Windkomponenten verwendet wird, sowie
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2: Ultraschallwindmessgerät, bei dem sechs Schallwandler verwendet werden, die drei vertikale Messstrecken aufspannen.
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1 zeigt ein Ultraschallwindmessgerät 7, bei dem der untere Schallwandler 2 der vertikalen Messstrecke gleichzeitig zur Messung zweier geneigter Windkomponenten verwendet wird. Die Schallwandler 1 und 2 spannen die vertikale Messstrecke 1-2 auf und mit den Schallwandlern 1 und 3 bzw. 1 und 4 werden die geneigten Messstrecken 1-3 und 1-4 realisiert. Die tatsächlichen Streckenwinkel und Streckenlängen können von diesem Beispiel abweichen.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften konstruktiven Weiterbildung der Ausführungsform gemäß 1 ist es denkbar, den Schallwandler 2 zusätzlich nach oben und die Schallwandler 3 und 4 nach unten zu versetzten. Durch diesen Versatz wird eine evtl. Abschattung durch den Schallwandler 2 auf den Strecken 1-3 sowie 1-4 auch für schräge Anströmrichtungen vermieden oder zumindest reduziert.
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Die auf den Messstrecken erfassten Laufzeiten der Schallwellen werden an eine Auswerteeinheit übertragen, in der auf der Grundlage der erfassten Laufzeiten drei Windkomponenten bestimmt werden, wobei aufgrund der speziellen Anordnung der Messstrecken insbesondere die vertikale Windkomponente mit besondere Genauigkeit bestimmbar ist.
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Darüber hinaus zeigt 2 eine weitere spezielle Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgeführten Ultraschallwandlers 7. In diesem Fall werden sechs Schallwandler 1, 2, 3, 4, 5, 6 verwendet, mit denen drei vertikale Messstrecken (1-2, 3-4, 5-6) aufgespannt werden. Mit denselben Wandlern werden gleichzeitig sechs geneigte Messtrecken realisiert (1-4, 1-6, 3-2, 3-6, 5-2, 5-4). Ohne höheren Aufwand im Vergleich zu einer herkömmlichen Schallwandler-Anordnung für den dreidimensionalen Windvektor können hier redundant Messtrecken realisiert werden. Abhängig von der jeweiligen Anströmrichtung kann somit eine Auswahl derjenigen Messstrecken getroffen werden, die aufgrund ihrer Position bei gegebener Anströmung die geringsten Abschattungseffekte erwarten lassen. Alternativ oder ergänzend können durch Mehrfachbestimmung Konsensus-Werte für die Windkomponenten ermittelt werden, die eine höhere Zuverlässigkeit und Genauigkeit als Einzelmessungen auf einzelnen Messstrecken ermöglichen. Vorteilhaft gegenüber der Ausführung der Variante in 1 ist der symmetrische Aufbau der oberen und unteren Anordnung der Schallwandler.
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Auch die gestrichelten Verbindungen in 2 könnten grundsätzlich verwendet werden. Sie sind aber von nachrangiger Bedeutung, da sie die unerwünschte horizontale Ausrichtung besitzen und außerdem zu weit von den jeweiligen Strahlachsen abweichen, wodurch die Stärke des Nutzsignals und damit die Genauigkeit der Messungen reduziert werden.
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Für die Auswertung der erfassten Laufzeiten ist wiederum eine geeignete Auswerteeinheit vorgesehen, die aus den erfassten Laufzeiten die Komponenten des Windvektors ermittelt. Die Ausgabe der Informationen über den ermittelten Windvektor kann über einen Monitor bzw. ein Display oder jede andere geeignete Anzeigeeinheit erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schallwandler
- 2
- Schallwandler
- 3
- Schallwandler
- 4
- Schallwandler
- 5
- Schallwandler
- 6
- Schallwandler
- 7
- Ultraschallwindmessgerät
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- VDI Richtlinie 3786 Blatt 12 [0003]