-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Urformteil zur Übertragung von Betriebsdrehmomenten, eine Kraftfahrzeugbauteilanordnung mit dem Urformteil sowie ein Verfahren zur Herstellung des Urformteils.
-
Aus der
DE 42 15 725 A1 ist eine Kupplung zum drehsteifen Verbinden zweier Wellen mit einem Kunststoffspritzguss-Verbindungsglied bekannt, welches aus einer Vielzahl von im Axialabstand angeordneten, parallel zueinander und quer zur Verbindungsgliedachse angeordneten Lamellen zusammengesetzt ist, die über um gleiche Umfangswinkel gegeneinander versetzte Axialstege miteinander verbunden sind.
-
Eine Aufgabe einer Ausführung der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kraftfahrzeugbauteilanordnung oder ein Urformteil zur Übertragung von Betriebsdrehmomenten und/oder dessen Herstellung zu verbessern.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Urformteil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ansprüche 12 und 14 stellen eine Kraftfahrzeugbauteilanordnung mit einem hier beschriebenen Urformteil bzw. ein Verfahren zur Herstellung hier beschriebenen Urformteils unter Schutz. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist ein Urformteil bzw. urgeformtes Bauteil eine Helixstruktur mit wenigstens einem Helixprofil auf, das, insbesondere dessen Oberfläche, wenigstens eine um eine Schraubachse gewundene Schraubenlinie aufweist, insbesondere der um die Schraubachse gewundenen Schraubenlinie folgt.
-
Durch die Helixstruktur kann in einer Ausführung ein vorteilhaft urformbares, leichtes, kompaktes und/oder torsionssteifes Bauteil, insbesondere Kraftfahrzeugbauteil, insbesondere zur vorteilhaft Übertragung von Betriebsdrehmomenten, zur Verfügung bzw. vorteilhaft hergestellt werden.
-
Insbesondere daher kann nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Kraftfahrzeugbauteilanordnung zur Übertragung von Betriebsdrehmomenten, insbesondere eine Einstell-, insbesondere Sitzverstelleranordnung, oder eine Antriebsanordnung, insbesondere Antriebsstranganordnung, ein hier beschriebenes Urformteil aufweisen, insbesondere ein Kraftfahrzeugbauteil, insbesondere einer Einstell-, insbesondere Sitzverstelleranordnung oder einer Antriebs(strang)anordnung, ein hier beschriebenes Urformteil sein.
-
Entsprechend wird nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ein hier beschriebenes Urformteil in einer Kraftfahrzeugbauteilanordnung, insbesondere als Kraftfahrzeugbauteil, zur Übertragung von Betriebsdrehmomenten verwendet, insbesondere in einer, insbesondere als eine Einstell-, insbesondere Sitzverstelleranordnung, oder Antriebsanordnung, insbesondere Antriebsstranganordnung.
-
Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird zur Herstellung eines hier beschriebenen Urformteil urformbares, insbesondere flüssiges, plastisches bzw. teigiges oder pastöses bzw. breiiges, Ausgangsmaterial durch eine Matrize gepresst, insbesondere extrudiert. Das Urformteil kann somit insbesondere ein Strangpressteil sein. In einer anderen Ausführung wird zur Herstellung eines hier beschriebenen Urformteil urformbares, insbesondere flüssiges, plastisches bzw. teigiges oder pastöses bzw. breiiges, Ausgangsmaterial in eine öffenbare Form eingefüllt, insbesondere eingespritzt. Das Urformteil kann somit insbesondere ein (Spritz)Gussteil sein. In einer Ausführung wird die, insbesondere schieberlose, Form in einer Teilungsebene, in der die Schraubachse liegt, in einer Entformungsrichtung senkrecht zur Schraubachse geöffnet.
-
Unter Betriebsdrehmomenten werden vorliegend insbesondere Drehmomente verstanden, die im Betrieb des Form- bzw. Kraftfahrzeugbauteils auftreten (können), bzw. zu deren Übertragung das Form- bzw. Kraftfahrzeugbauteil ausgelegt bzw. eingerichtet bzw. verwendet wird bzw. ist, insbesondere Drehmomente zum Übertragen einer (Ein- bzw. Ver)Stellbewegung und/oder eines Antriebsdrehmoments. In einer Ausführung sind die Betriebsdrehmomente im Betrieb zeitlich variierend, insbesondere zeitweise verschwindend und/oder schwellend und/oder wechselnd, und somit insbesondere von einem Anzugsdrehmoment einer Verbindungs- oder Befestigungsschraube verschieden. Entsprechend ist ein hier beschriebenes Form- bzw. Kraftfahrzeugbauteil in einer Ausführung keine Verbindungs- oder Befestigungsschraube bzw. wird in einer Ausführung nicht zum reibschlüssigen Verbinden bzw. Befestigen verwendet bzw. hierzu vorgesehen.
-
Ein, insbesondere schrauben- bzw. schnecken- bzw. wendelartiges, Helixprofil der Helixstruktur kann insbesondere durch Verschrauben eines, insbesondere längs der Schraubachse konstanten oder sich verändernden, Querschnittprofils um die Schraubachse definiert sein bzw. (mathematisch) entstehen bzw. generiert werden bzw. sein. Unter einem Verschrauben eines Querschnittprofils wird vorliegend insbesondere in an sich von Schraubflächen bekannter Weise eine Verdrehung des Querschnittprofils um die Schraubachse unter gleichzeitiger bzw. überlagerter Verschiebung in Richtung der Schraubachse verstanden. Bezeichnet u(t) = [x(t), y(t), z(t)]T, t1 ≤ t ≤ t2 in einer Ausführung den Rand des Querschnittprofils, so bezeichnet in einer Ausführung V(t, φ) = [x(t)·cos(φ) – y(t)·sin(φ), x(t)·sin(φ) + y(t)·cos(φ), z(t) + c·φ]T, t1 ≤ t ≤ t2, φ1 ≤ φ ≤ φ2 ≥ 360° + φ1 den Rand des Helixprofils.
-
Die Oberfläche eines, insbesondere schrauben- bzw. schnecken- bzw. wendelartigen, Helixprofils der Helixstruktur kann insbesondere durch (eine Schar von) um die Schraubachse gewundene Schraubenlinien definiert sein bzw. (mathematisch) entstehen bzw. generiert werden bzw. sein. Eine Schraubenlinie [x, y, z]T kann insbesondere durch [x, y, z]T = [r·cos(φ), r·sin(φ), c·φ]T, φ1 ≤ φ ≤ φ2 ≥ 360° + φ1 beschrieben bzw. definiert sein bzw. werden.
-
Wenigstens eine Schraubenlinie wenigstens eines Helixprofils bzw. dessen Verschraubung weist in einer Ausführung, wenigstens (schraubachsen)abschnittsweise, eine(n) konstante(n) Ganghöhe bzw. Schraubparameter (c = konstant) oder eine(n) sich verändernde(n) Ganghöhe bzw. Schraubparameter (c = c(z)) auf.
-
Wenigstens ein Helixprofil kann somit insbesondere eine Schraube, Schnecke bzw. Wendel sein.
-
In einer Ausführung weist die Helixstruktur zwei oder mehr gleichsinnige Helixprofile auf, die in (Schraub)Achsrichtung gegeneinander versetzt sind und dieselbe Windungsrichtung aufweisen. Insbesondere kann die Helixstruktur zwei oder mehr gleichsinnige Helixprofile aufweisen, die in (Schraub)Achsrichtung gegeneinander versetzt und durch gleichsinniges Verschrauben desselben oder unterschiedlicher Querschnittprofile um die Schraubachse definiert sind bzw. (mathematisch) entstehen. Die Helixstruktur kann somit insbesondere zwei- oder mehrgängig sein, wobei in einer Ausführung zwei gleichsinnige Helixprofile in (Schraub)Achsrichtung um eine halbe Ganghöhe gegeneinander versetzt sind.
-
Hierdurch kann in einer Ausführung die Torsionssteifigkeit bzw. Größe der übertragbaren Betriebsdrehmomente vorteilhaft vergrößert werden.
-
Zusätzlich oder alternativ weist die Helixstruktur zwei oder mehr gegensinnige Helixprofile auf, die unterschiedliche bzw. einander entgegengesetzte Windungsrichtungen aufweisen.
-
Insbesondere kann die Helixstruktur zwei oder mehr gegensinnige Helixprofile aufweisen, die die durch gegensinniges Verschrauben desselben oder unterschiedlicher Querschnittprofile um die Schraubachse definiert sind bzw. (mathematisch) entstehen.
-
Hierdurch kann in einer Ausführung die Torsionssteifigkeit in entgegengesetzten Drehrichtungen bzw. die Größe übertragbarer gegensinniger Betriebsdrehmomente vorteilhaft vergrößert werden.
-
In einer Ausführung weisen das Querschnittsprofil eines oder mehrerer Helixprofile der Helixanordnung, durch dessen Verschraubung das Helixprofil entsteht bzw. definiert ist, jeweils zwei einander gegenüberliegende Seiten auf, wobei eine dieser Seiten gekrümmt und die gegenüberliegende Seite gerade ist. Zusätzlich oder alternativ weisen das Querschnittsprofil eines oder mehrerer Helixprofile der Helixanordnung jeweils zwei einander gegenüberliegende Seiten auf, wobei beide Seiten gekrümmt sind. Zusätzlich oder alternativ weisen das Querschnittsprofil eines oder mehrerer Helixprofile der Helixanordnung jeweils zwei einander gegenüberliegende Seiten auf, wobei beide Seiten gerade sind. Mit anderen Worten können ein oder mehrere Helixprofile der Helixanordnung ein- oder beidseitig durch sogenannte Regel- oder Strahlschraubflächen definiert bzw. begrenzt sein.
-
In einer Ausführung ist die Wandstärke eines oder mehrerer Helixprofile der Helixanordnung zur Schraubachse hin, wenigstens im Wesentlichen, konstant. Insbesondere kann das Querschnittsprofil eines oder mehrerer Helixprofile der Helixanordnung, durch die das Helixprofil entsteht bzw. definiert ist, parallele Seiten aufweisen.
-
Hierdurch kann in einer Ausführung ein besonders vorteilhaft urformbares, leichtes, kompaktes und/oder torsionssteifes Bauteil zur Verfügung bzw. vorteilhaft hergestellt werden.
-
Zusätzlich oder alternativ kann die Wandstärke eines oder mehrerer Helixprofile der Helixanordnung zur Schraubachse hin konvergieren oder divergieren. Insbesondere kann das Querschnittsprofil eines oder mehrerer Helixprofile der Helixanordnung, durch die das Helixprofil entsteht bzw. definiert ist, Seiten aufweisen, die zur Schraubachse hin konvergieren oder divergieren.
-
Durch eine zur Schraubachse hin konvergierende Wandstärke kann in einer Ausführung vorteilhaft von der Schraubachse entfernt Material angeordnet und so das polare Flächentragheitsmoment und somit die Torsionssteifigkeit weiter erhöht werden. Durch eine zur Schraubachse hin divergierende Wandstärke kann in einer Ausführung vorteilhaft ein Urformen verbessert werden.
-
In einer Ausführung enthalten bzw. schneiden ein oder mehrere Materialquerschnitte eines oder mehrerer Helixprofile der Helixanordnung, insbesondere das Querschnittsprofil, durch dessen Verschraubung das jeweilige Helixprofil entsteht bzw. definiert ist, jeweils die Schraubachse. Mit anderen Worten können ein oder mehrere Helixprofile der Helixanordnung jeweils (schraubachsen)abschnittsweise oder über ihre gesamte Länge einen Kern aufweisen bzw. durch geschlossene Schraubflächen definiert bzw. begrenzt sein bzw. werden. Hierdurch kann in einer Ausführung vorteilhaft ein Urformen verbessert werden.
-
Zusätzlich oder alternativ enthalten bzw. schneiden in einer Ausführung ein oder mehrere Materialquerschnitte eines oder mehrerer Helixprofile der Helixanordnung, insbesondere das Querschnittsprofil, durch dessen Verschraubung das jeweilige Helixprofil entsteht bzw. definiert ist, jeweils die Schraubachse nicht. Mit anderen Worten können ein oder mehrere Helixprofile der Helixanordnung jeweils (schraubachsen)abschnittsweise oder über ihre gesamte Länge kernlos sein bzw. eine die Schraubachse umgebende, insbesondere rotationssymmtrische, Aussparung aufweisen bzw. durch offene Schraubflächen definiert bzw. begrenzt sein bzw. werden. Hierdurch kann in einer Ausführung vorteilhaft das Verhältnis von Torsionssteifigkeit zu Gewicht verbessert werden.
-
In einer Ausführung schließen eine oder mehrere Schraubenlinien einer oder mehrerer Helixprofile der Helixanordnung jeweils mit der Schraubachse einen, insbesondere wenigstens (schraubachsen)abschnittsweise konstanten oder sich verändernden, Winkel ein, der wenigstens 1°, insbesondere wenigstens 10°, insbesondere wenigstens 30°, insbesondere wenigstens 40°, und/oder höchstens 89°, insbesondere höchstens 80°, insbesondere höchstens 60°, insbesondere höchstens 50°, beträgt. Hierdurch kann in einer Ausführung vorteilhaft das Verhältnis von Torsionssteifigkeit zu Gewicht und/oder die Urformbarkeit verbessert werden.
-
Schraubenlinien zweier gegensinniger Helixprofile schließen in einer Ausführung mit der Schraubachse, insbesondere betragsgleiche, Winkel unterschiedlicher Vorzeichen bzw. Richtungen ein, während Schraubenlinien zweier gleichsinniger Helixprofile in einer Ausführung mit der Schraubachse Winkel gleicher Vorzeichen bzw. Richtungen, insbesondere dieselben Winkel, einschließen.
-
In einer Ausführung weist das Urformteil eine oder mehrere Außenwände, insbesondere parallel zur Schraubachse, auf, an bzw. in die die eins oder mehrere Helixprofile der Helixstruktur von urformteilinnen her stoffschlüssig bzw. integral angebunden sind bzw. übergeht. Hierdurch kann in einer Ausführung vorteilhaft eine Biegesteifigkeit des Form- bzw. Bauteils erhöht werden. In einer Weiterbildung sind ein oder mehrere dieser Wände, wenigstens im Wesentlichen, eben und/oder erstrecken sich in Schraubachsrichtung über die komplette Länge der Helixstruktur oder nur einen Teil hiervon. In einer Ausführung sind zwei dieser Wände parallel zueinander. Hierdurch kann in einer Ausführung vorteilhaft die Urformbarkeit verbessert werden. Ein Querschnittsprofil, durch dessen Verschraubung ein Helixprofil entsteht bzw. definiert ist, kann im Bereich einer Wand, an die das Helixprofil angebunden ist bzw. in die das Helixprofil übergeht, entsprechend ge- bzw. verkürzt sein bzw. (virtuell) in diese eintauchen.
-
In einer Ausführung weist das Urformteil eine Rippenanordnung mit einer oder mehreren Rippen auf, die jeweils mit der Schraubachse einen Winkel einschließen, der wenigstens 10°, insbesondere wenigstens 25°, und/oder höchstens 80°, insbesondere höchstens 65°, beträgt. Hierdurch kann in einer Ausführung vorteilhaft eine Biegesteifigkeit des Form- bzw. Bauteils erhöht werden. In einer Weiterbildung sind ein oder mehrere dieser Rippen, wenigstens im Wesentlichen, eben. In einer Ausführung erstreckt sich die Rippenanordnung in Schraubachsrichtung über die komplette Länge der Helixstruktur oder nur einen Teil hiervon. In einer Ausführung kreuzen zwei oder mehr Rippen der Rippenanordnung einander. Zusätzlich oder alternativ sind eine oder mehr Rippen der Rippenanordnung an einer oder mehreren der Wände stoffschlüssig bzw. integral angebunden.
-
In einer Ausführung weisen eine oder mehrere der Wände und/oder Rippen in einer Richtung senkrecht zur Schraubachse dieselbe, insbesondere maximale und/oder minimale, Höhe auf wie die Helixstruktur.
-
Hierdurch kann in einer Ausführung ein besonders kompaktes Bau- bzw. Formteil zur Verfügung bzw. hergestellt werden.
-
Zusätzlich oder alternativ können in einer Ausführung eine oder mehrere der Wände und/oder Rippen in einer Richtung senkrecht zur Schraubachse eine größere oder kleinere, insbesondere maximale und/oder minimale, Höhe aufweisen als die Helixstruktur.
-
Hierdurch kann in einer Ausführung ein besonders leichtes Bau- bzw. Formteil zur Verfügung bzw. hergestellt und/oder die Helixstruktur vorteilhaft geschützt bzw. abgeschirmt werden.
-
In einer Ausführung ist das Urformteil in einer Entformungsrichtung senkrecht zur Schraubachse hinterschneidungsfrei (ausgebildet). Hierdurch kann in einer Ausführung vorteilhaft ein Urformen verbessert, insbesondere eine schieberfreie Form verwendet werden.
-
In einer Ausführung kann das Urformteil Kunststoff aufweisen, insbesondere hieraus bestehen. In einer Weiterbildung ist der Kunststoff faserverstärkt, insbesondere glas- oder carbonfaserverstärkt. Zusätzlich oder alternativ kann der Kunststoff geschäumt sein bzw. werden. In einer Ausführung kann der Kunststoff ein Thermoplast, insbesondere Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrol (PS), Polyurethan (PU/PUR), Polyethylenterephthalat (PET), und/oder ein Duroplast aufweisen, insbesondere sein.
-
Zusätzlich oder alternativ kann das Urformteil Metall, insbesondere Stahl, aufweisen, insbesondere hieraus bestehen. In einer Weiterbildung kann das Urformteil eine Leichtmetalllegierung aufweisen, insbesondere hieraus bestehen, insbesondere eine Aluminium- und/oder Magnesiumlegierung. Zusätzlich oder alternativ kann das Metall bzw. die Leichtmetalllegierung geschäumt sein bzw. werden.
-
In einer Ausführung weist das Urformteil eine oder mehrere, insbesondere rotationssymmetrische und/oder gewindelose, insbesondere glatte, Lagerflächen zur drehbaren bzw. -beweglichen Lagerung, insbesondere zur Gleitlagerung einer Gegenlagerfläche oder zur Lagerung eines oder mehrerer Wälz(lager)körper auf. Entsprechend ist in einer Ausführung das Urformteil, insbesondere gewindefrei, drehbar bzw. -beweglich gelagert. Hierzu weist in einer Ausführung die Kraftfahrzeugbauteilanordnung ein oder mehrere Gleit- und/oder Wälzlager auf, in denen das Urformteil, insbesondere seine Lagerflächen, in einer Weiterbildung drehbeweglich gelagert sein bzw. werden kann bzw. können. Insbesondere können ein oder mehrere Gleit- und/oder Wälzlager der Kraftfahrzeugbauteilanordnung, insbesondere form-, reib- und/oder stoffschlüssig, mit dem Urformteil verbunden sein bzw. werden. Entsprechend weist das Urformteil in einer Ausführung eine oder mehrere Lagerflächen zur Anordnung, insbesondere form-, reib- und/oder stoffschlüssigen, Befestigung, eines oder mehrere Gleit- oder Wälzlager auf.
-
Ein Betriebsdrehmoment dient in einer Ausführung insbesondere einer drehenden Stellbewegung, insbesondere einer Sitzverstelleranordnung. Insbesondere hierzu weist das Urformteil in einer Ausführung einen oder mehrere, insbesondere in Schraubachsrichtung voneinander beabstandete und/oder um die Schraubachse verdreht angeordnete, insbesondere einander gegenüberliegende, Hebelarme zum, insbesondere manuellen, Einprägen bzw. Übertragen von Betriebsdrehmomenten um die Schraubachse auf.
-
Ein Betriebsdrehmoment dient in einer Ausführung insbesondere einer Übertragung eines Antriebsdrehmoments, insbesondere einer Antriebsstranganordnung. Insbesondere hierzu weist das Urformteil in einer Ausführung einen oder mehrere, insbesondere in Schraubachsrichtung einander gegenüberliegende, stirnseitige Anschlussflansche zum Einprägen von Betriebsdrehmomenten um die Schraubachse auf, insbesondere zur form-, reib- und/oder stoffschlüssigen Verbindung mit zwei drehbar gelagerten Wellen.
-
Entsprechend weist in einer Ausführung der vorliegenden Erfindung die Kraftfahrzeugbauteilanordnung zusätzlich zu dem Urformteil ein oder mehrere Gleit- und Wälzlager, in denen das Urformteil drehbar gelagert ist, und/oder zwei drehbar gelagerte Wellen auf, die mit Anschlussflanschen des Urformteils, insbesondere form-, reib- und/oder stoffschlüssig, verbindbar sind, insbesondere verbunden werden bzw. sind.
-
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
-
1 einen Auslösehebel einer Sitzverstelleranordnung nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung in einer perspektivischen Ansicht;
-
2 einen Schnitt längs der Linie II-II in 1;
-
3 einen Schnitt längs der Linie III-III in 1; und
-
4 eine Draufsicht auf einen Abschnitt des Urformteils.
-
1 zeigt ein Urformteil in Form eines Auslösehebels 1 einer Sitzverstelleranordnung nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung in einer perspektivischen Ansicht.
-
Das Urformteil 1 weist eine Helixstruktur mit einem Helixprofil 20 auf, dessen Oberfläche um eine Schraubachse A gewundene Schraubenlinien aufweist, von denen in 1–4 exemplarisch eine Kante bzw. Führungskurve mit dem Bezugszeichen 21 bezeichnet ist, der das Helixprofil 20 folgt.
-
Das Urformteil 1 ist bzw. wird im Ausführungsbeispiel als Spritzgussteil mit einer schieberlosen Form (nicht dargestellt) hergestellt, die in einer Teilungsebene, in der die Schraubachse A liegt, in einer Entformungsrichtung senkrecht zur Schraubachse (senkrecht auf der Bildebene der 4) geöffnet wird.
-
Das schrauben- bzw. schnecken- bzw. wendelartige Helixprofil 20 entsteht (mathematisch) durch Verschrauben eines Querschnittprofils um die Schraubachse A bzw. kann hierdurch definiert werden bzw. sein. Entsprechend ist die Oberfläche des Helixprofils 20 durch eine Schar von um die Schraubachse A gewundene Schraubenlinien definiert, von denen die Schraubenlinie 21 exemplarisch bezeichnet ist.
-
Im Ausführungsbeispiel weisen die Schraubenlinien 21 des Helixprofils 20 eine(n) konstante(n) Ganghöhe bzw. Schraubparameter auf.
-
In einer nicht dargestellten Abwandlung weist die zwei- oder mehrgängige Helixstruktur zwei bzw. mehr gleichsinnige Helixprofile auf, die in (Schraub)Achsrichtung gegeneinander versetzt sind und dieselbe Windungsrichtung aufweisen.
-
In einer ebenfalls nicht dargestellten Abwandlung weist die Helixstruktur zwei oder mehr gegensinnige Helixprofile auf, die unterschiedliche bzw. einander entgegengesetze Windungsrichtungen aufweisen.
-
Im Ausführungsbeispiel ist das Querschnittsprofil des Helixprofils 20, durch dessen Verschraubung das Helixprofil 20 entsteht bzw. definiert ist, rechteckig und weist somit zwei einander gegenüberliegende gerade, parallele Seiten auf. Mit anderen Worten ist das Helixprofil 20 beidseitig durch Regel- oder Strahlschraubflächen definiert bzw. begrenzt.
-
In einer nicht dargestellten Abwandlung können eine oder beide Seiten des Querschnittsprofils auch gekrümmt sein.
-
Im Ausführungsbeispiel ist die Wandstärke des Helixprofils 20 zur Schraubachse A hin konstant.
-
In einer nicht dargestellten Abwandlung kann die Wandstärke zur Schraubachse A hin konvergieren oder divergieren.
-
Im Ausführungsbeispiel enthalten bzw. schneiden Materialquerschnitte, insbesondere das Querschnittsprofil, des Helixprofils 20 die Schraubachse A, so dass das Helixprofil 20 einen Kern aufweist bzw. durch geschlossene Schraubflächen definiert bzw. begrenzt ist.
-
In einer nicht dargestellten Abwandlung kann das Helixprofil auch (schraubachsen)abschnittsweise oder über seine gesamte Länge kernlos sein bzw. eine die Schraubachse umgebende Aussparung aufweisen bzw. durch offene Schraubflächen definiert bzw. begrenzt sein.
-
Im Ausführungsbeispiel schließt insbesondere die Schraubenlinien 21 mit der Schraubachse A einen konstanten Winkel von etwa 45° ein.
-
Im Ausführungsbeispiel weist das Urformteil 1 zwei ebene, zueinander und der Schraubachse A parallele Außenwände 4 auf, an bzw. in die die das Helixprofil 20 von urformteilinnen her stoffschlüssig bzw. integral angebunden ist bzw. übergeht. Das dieses erzeugende Querschnittsprofil ist im Bereich der (Anbindung an die) Wände 4 entsprechend verkürzt bzw. taucht (virtuell) in diese ein.
-
Im Ausführungsbeispiel weist das Urformteil eine Rippenanordnung mit mehreren ebenen Rippen 3 auf, die mit der Schraubachse A einen Winkel einschließen, der etwa 35° beträgt. Die Rippen 3 kreuzen einander und das Helixprofil 20 bzw. sind aneinander und an diesem sowie den Wänden 4 stoffschlüssig bzw. integral angebunden.
-
Im Ausführungsbeispiel weisen die Rippen 3 in einer Richtung senkrecht zur Schraubachse A dieselbe maximale Höhe auf wie das Helixprofil 20, wie insbesondere in 2, 3 erkennbar.
-
Die Wände 4 weisen demgegenüber in dieser Richtung eine kleinere maximale Höhe auf als das Helixprofil 20, wie ebenfalls insbesondere in 2, 3 erkennbar.
-
Das Urformteil 1 ist in der Entformungsrichtung senkrecht zur Schraubachse A (senkrecht zur Bildebene der 4) hinterschneidungsfrei ausgebildet.
-
Im Ausführungsbeispiel besteht das Urformteil 1 aus Kunststoff. Gleichermaßen kann es aus Metall bestehen.
-
Im Ausführungsbeispiel weist das Urformteil 1 zwei Lagerfläche 5 zur drehbaren Gleitlagerung auf, in denen es in nicht dargestellten Gleitlagern der Sitzverstelleranordnung drehbar gelagert ist. Hierzu weist eine die Sitzverstelleranordnung entsprechende Gleitlager auf.
-
Zum manuellen Ausüben einer drehenden Stellbewegung der Sitzverstelleranordnung weist das Urformteil 1 im Ausführungsbeispiel mehrere in Schraubachsrichtung voneinander beabstandete Hebelarme 6 zum Einprägen von Betriebsdrehmomenten um die Schraubachse A auf.
-
Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt. Bezugszeichenliste
1 | Spritzgußteil (Urform-/Kraftfahrzeugbauteil) |
20 | Helixprofil/-struktur |
21 | Schraubenlinie |
3 | Rippe |
4 | Wand |
5 | Gleitlagerfläche |
6 | Hebelarm |
A | Schraubachse |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-