DE102015003100A1

DE102015003100A1 - Abscheider sowie Abscheidesystem für in Kraftstoff enthaltene Verunreinigungen

Info

Publication number: DE102015003100A1
Application number: DE102015003100.7A
Authority: DE
Inventors: Andreas Wildermuth; Martin Veit
Original assignee: Mann and Hummel GmbH
Current assignee: Mann and Hummel GmbH
Priority date: 2015-03-11
Filing date: 2015-03-11
Publication date: 2016-09-15
Also published as: CN105964012A; CN105964012B

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Abscheider (10) für in Kraftstoff (28) enthaltene Verunreinigungen, aufweisend einen Tragkörper (12) mit einem Mittelrohr (14), das beidenends mit jeweils einer Endscheibe (16, 18) versehen ist, wobei die beiden Endscheiben (16, 18) in einer zur Längsachse (20) des Abscheiders (10) radialen Richtung vom Mittelrohr (14) nach außen wegstehen. Der Tragkörper (12) ist erfindungsgemäß einstückig ausgebildet und kann insbesondere als Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet sein. Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Abscheidesystem mit einem vorgenannten Abscheider (10).

Description

Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft einen Abscheider für in Kraftstoff enthaltene Verunreinigungen, insbesondere Wasser bzw. Partikel, aufweisend einen Tragkörper mit einem Mittelrohr, das beidenends mit jeweils einer Endscheibe versehen ist, wobei die beiden Endscheiben in einer zur Längsachse des Abscheiders radialen Richtung vom Mittelrohr wegstehen.
Stand der Technik
Abscheider werden in der Praxis seit langem zum Abscheiden von in Kraftstoffen enthaltenen Verunreinigungen, insbesondere Wasser und/oder Partikel, eingesetzt. Die Abscheider weisen häufig einen Tragkörper mit einem sogenannten Mittelrohr und mit zwei Endscheiben auf. Zwischen den beiden Endscheiben des Tragkörpers, der sozusagen das strukturelle Skelett des Abscheiders bildet, kann beispielsweise ein Koaleszermedium bzw. ein Partikelfiltermedium zum Abscheiden von in den Kraftstoffen enthaltenen Partikeln ringförmig um das Mittelrohr herum angeordnet sein. Das Mittelrohr des Tragkörpers dient dann einer radialen Abstützung des Koaleszer- bzw. Partikelfiltermediums, um einem Kollabieren dieser Medien unter dem Betriebsdruck des durch den Abscheider geführten Kraftstoffs entgegenzuwirken.
Als Koaleszermedium werden häufig Vliesstoffe eingesetzt, die eine Koaleszenz von in den Kraftstoffen bzw. Schmierstoffen enthaltenen Wasserpartikeln erlauben, um diese im Abscheider vereinfacht aus dem Kraftstoff abscheiden zu können.
Im Falle eines Partikelfiltermediums ist dieses in der Regel als ein sternförmig gefalteter Balg ausgebildet und kann beispielsweise aus Zellstoff oder einem anderen kraftstoffresistenten Material bestehen.
Aus der US 2010/0140151 A1 und der DE 10 2012 005 733 B3 sind jeweils Abscheider mit einem Tragkörper bekannt geworden, der ein Mittelrohr und zwei Endscheiben aufweist. Das Mittelrohr und eine der beiden Endscheiben sind dabei einstückig miteinander ausgebildet.
Ein vergleichbarer Abscheider ist in der DE 10 2005 042 285 A1 offenbart.
Bei den bekannten Abscheidern ist eine der beiden Endscheiben durch eine Clips-Verbindung dauerhaft mit dem Mittelrohr verbunden, was einerseits einen hohen Materialeinsatz und andererseits einen erhöhten Montageaufwand erfordert.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen eingangs genannten Abscheider sowie ein Abscheidesystem mit einem solchen Abscheider anzugeben, die bei einer unveränderten mechanischen Belastbarkeit des Tragkörpers mit einem insgesamt geringeren Materialeinsatz und zugleich weniger arbeits- und kostenintensiv gefertigt werden können.
Die die Abscheider betreffende Aufgabe wird durch einen Abscheider mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Das erfindungsgemäße Abscheidesystem weist die in Patentanspruch 15 angegebenen Merkmale auf.
Offenbarung der Erfindung
Der erfindungsgemäße Abscheider zeichnet sich gegenüber den bekannten Abscheidern durch einen einstückig ausgeführten Tragkörper aus. Die beiden Endscheiben des Tragkörpers sind mit anderen Worten dem Mittelrohr des Abscheiders jeweils angeformt. Der Tragkörper kann dadurch in nur einem Arbeitsschritt, bevorzugt als Spritzgussteil, erzeugt werden. Bislang erforderliche zeit- und kostenträchtige Montageschritte zum Befestigen einer der beiden Endscheiben an dem Mittelrohr des Tragkörpers entfallen. Durch die erfindungsgemäße einstückige Ausführung des Tragkörpers kann dieser darüber hinaus bei einer unveränderten mechanischen Belastbarkeit mit einem insgesamt geringeren Materialeinsatz realisiert werden. Dies bietet weitere Kostenvorteile und schont die Ressourcen. Darüber werden ein sortenreiner Aufbau des Tragkörpers und damit ein vereinfachtes Recycling des Abscheiders ermöglicht.
Die Endscheiben weisen bevorzugt jeweils ein Dichtungselement zur umlaufend dichtenden Anlage der Endscheiben an einem Abscheidergehäuse eines Abscheidesystems auf. Dadurch können eine Kraftstoffrohseite und eine Kraftstoffreinseite des Abscheidesystems gegeneinander abgedichtet werden. Darüber hinaus kann dadurch ein dichtender Anschluss des Abscheiders, beispielsweise an einen gehäuseseitigen Auslassstutzen des Abscheidergehäuses, erreicht werden.
Das jeweilige Dichtungselement kann unmittelbar durch die Endscheibe ausgebildet sein. Alternativ kann das Dichtungselement in einer Ringnut der Endscheibe angeordnet sein, die innenumfangsseitig oder außenumfangsseitig an der jeweiligen Endscheibe ausgebildet ist.
Der Abscheider kann ein Koaleszermedium und/oder ein Partikelfiltermedium aufweisen. Das Koalsezermedium bzw. das Partikelfiltermedium ist/sind dabei bevorzugt ringförmig um das Mittelrohr herum angeordnet und in einer zur Längsachse des Abscheiders radialen Richtung, d. h. innenseitig, am Mittelrohr abgestützt.
Durch das Koaleszermedium können im Kraftstoff enthaltene kleine Wassertröpfchen zu größeren Wassertropfen zusammengeführt werden, wodurch die Abscheidung des im Kraftstoff enthaltenen Wassers vereinfacht wird.
Das Partikelfiltermedium ist bevorzugt von den beiden Endscheiben in axialer Richtung überdeckt und kann beidenends im Material der Endscheiben eingebettet sein. Das Partikelfiltermedium kann dadurch vor einer mechanischen Beschädigung beim Einbau des Abscheiders in ein Abscheidergehäuse eines Abscheidesystems geschützt werden. Darüber hinaus kann dadurch eine fluiddichte Verbindung des Partikelfiltermediums mit den Endscheiben erreicht werden, so dass der dem Abscheider zuströmende Kraftstoff vollständig durch das Partikelfiltermedium geführt wird.
Im Falle des Einsatzes eines Koaleszermediums ist dieses zur Vermeidung von Beschädigungen bevorzugt von den beiden Endscheiben in axialer Richtung überdeckt.
Eine erste der beiden Endscheiben kann erfindungsgemäß eine Wasserauslassöffnung aufweisen, über die aus dem Kraftstoff abgeschiedenes Wasser aus dem Abscheider nach außen abführbar ist. Es versteht sich, dass der Abscheider in seinem Einbauzustand innerhalb eines Abscheidergehäuses derart anzuordnen ist, dass die Wasserauslassöffnung im Betrieb nach unten weist, so dass das abgeschiedene Wasser passiv, d. h. der Schwerkraft folgend, nach unten aus dem Abscheider herausströmen kann.
Der Abscheider kann zum Abscheiden des in dem Kraftstoff enthaltenen Wassers erfindungsgemäß ein Siebrohr aufweisen, das zumindest abschnittsweise innerhalb des Mittelrohrs angeordnet ist. Das Siebrohr begrenzt dabei vorzugsweise gemeinsam mit dem Mittelrohr einen Wasserabscheidespalt, der mit der Wasserauslassöffnung fluidisch verbunden ist. Der Wasserabscheidespalt ermöglicht ein schwerkraftbedingtes Absetzen des Wassers. Das Siebrohr dient in an sich bekannter Weise als ein Prallelement, an dem die Wassertropfen abgeschieden werden. Das Siebrohr weist diesbezüglich bevorzugt hydrophobe Oberflächeneigenschaften auf.
Das Siebrohr kann am Tragkörper befestigt oder vorteilhaft angeformt sein.
Der Abscheider weist nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung eine Wasseraustragseinrichtung für aus dem Kraftstoff abgeschiedenes und aus dem Abscheider herausgeführtes Wasser auf. Dadurch kann das aus dem Kraftstoff abgeschiedene und aus dem Abscheider herausgeführte Wasser aus einer mit der Wasseraustrittsöffnung fluidisch verbundenden Auffangkammer eines Abscheidergehäuses bzw. einem Auffangbehältnis über den Abscheider evakuiert werden. Dies ist für die Einsatzflexibilität des Abscheiders von Vorteil.
Die Wasseraustragseinrichtung kann dabei ein erstes Wasseraustragsrohr aufweisen, das sich von der die Wasserauslassöffnung aufweisenden ersten Endscheibe des Tragkörpers in Richtung der Längsachse des Abscheiders weg erstreckt. Das erste Wasseraustragsrohr kann dabei vorteilhaft eine Wassereinlassöffnung aufweisen, die zur Längsachse des Wasserabscheiders exzentrisch angeordnet ist. Dadurch kann das Wasser mittels des Abscheiders auch bei schwierigen Einbauverhältnissen aus der vorgenannten Wasserauffangkammer des Abscheidergehäuses entfernt werden. Das erste Wasseraustragsrohr kann im letztgenannten Fall insbesondere zur Längsachse des Abscheiders schräg verlaufend angeordnet sein. Insgesamt kann der Abscheider dadurch auch bei Abscheidesystemen eingesetzt werden, bei denen unterhalb der Einbauposition störende Gehäusestrukturen angeordnet sind bzw. bei denen eine Auffangkammer für das aus dem Kraftstoff abgeschiedene Wasser bzw. eine Vertiefung der Auffangkammer zur Längsachse des Abscheiders seitlich versetzt angeordnet ist.
Der Abscheider weist bevorzugt ein zweites Wasseraustragsrohr auf, das mit dem ersten Wasseraustragsrohr fluidisch verbunden und welches zumindest abschnittsweise innerhalb des Mittelrohrs verlaufend angeordnet ist. Das zweite Wasseraustragsrohr kann dabei eine Auslassöffnung aufweisen, die im Bereich oder im Wesentlichen im Bereich einer zweiten der beiden Endscheiben angeordnet ist. Die Auslassöffnung weist somit von der ersten Endscheibe des Abscheiders weg. Dadurch wird ein gehäuseseitiger Anschluss des zweiten Austragsrohrs an einen Wasseraustragsstutzen eines Abscheidergehäuses erleichtert. Aus dem Kraftstoff abgeschiedenes Wasser kann dadurch im Einbauzustand des Abscheiders über den Abscheider selbst nach oben abgeführt werden. Durch das innerhalb des Abscheiders angeordnete zweite Wasseraustragsrohr kann zugleich eine unerwünschte Vergrößerung der Baugröße des Abscheiders vermieden werden.
Im konstruktiv einfachsten Fall ist das zweite Wasseraustragsrohr zur Längsachse des Abscheiders koaxial verlaufend angeordnet.
Das erfindungsgemäße Abscheidesystem umfasst ein Abscheidergehäuse mit einem Kraftstoffeinlass und mit einem Kraftstoffauslass. Im Abscheidergehäuse ist ein vorstehend erläuterter Abscheider angeordnet, der über Dichtungselemente seiner Endscheiben am Abscheidergehäuse umlaufend dichtend anliegt.
Es versteht sich, dass der vorstehend erläuterte Abscheider sowie das Abscheidesystem auch für in Schmierstoffen, insbesondere Öl, enthaltene Verunreinigungen eingesetzt werden kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen wiedergegebenen Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die gezeigten Ausführungsformen sind für die Erfindung rein beispielhaft zu verstehen.
In der Zeichnung zeigen:
1: einen Abscheider für in Kraftstoff enthaltenes Wasser, mit einem Tragkörper, der ein Mittelrohr aufweist, an dem beidenends Endscheiben angeformt sind und mit einem innerhalb des Mittelrohrs angeordneten Siebrohr, dem ein Koaleszermedium fluidisch vorgeschaltet ist, wobei das Koaleszermedium ringförmig um das Mittelrohr herum angeordnet und am Mittelrohr abgestützt ist, in einer Schnittdarstellung;
2: den Tragkörper des Abscheiders aus 1 in einer freigestellten perspektivischen Ansicht;
3: ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Abscheiders für in Kraftstoff enthaltene partikuläre Verunreinigungen in einer Schnittdarstellung;
4 ein Abscheidesystem mit einem Abscheidergehäuse und mit einem darin angeordneten Abscheider gemäß 1 in einer Schnittdarstellung.
Ausführungsformen der Erfindung
In 1 ist ein Abscheider 10 für in Kraftstoff enthaltenes Wasser in einer Schnittdarstellung gezeigt.
Der Abscheider 10 weist einen Tragkörper 12 mit einem Mittelrohr 14 auf. An dem Mittelrohr sind endseitig eine erste und eine zweite Endscheibe 16, 18 angeformt. Der Tragkörper 12 ist als ein einstückig ausgeführtes Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet.
Die beiden Endscheiben 16, 18 stehen in einer zur Längsachse 20 des Abscheiders 10 radialen Richtung vom Mittelrohr 14 nach außen weg.
An den beiden Endscheiben ist jeweils eine Ringnut 28 ausgebildet. Bei der ersten Endscheibe 16 ist die Ringnut außenumfangsseitig angeordnet. Bei der zweiten Endscheibe 18 ist die Ringnut 28 innenumfangsseitig angeordnet. In der Ringnut 28 ist jeweils ein ringförmig ausgebildetes Dichtungselement 22 aufgenommen, das der umlaufend dichtenden Anlage der Endscheibe 16, 18 an einem Abscheidergehäuse eines Abscheidesystems (nicht gezeigt) dient. Die Dichtungselemente 22 können, wie dies in 1 gezeigt ist, jeweils als O-Ringe ausgebildet sein.
Ein Koaleszermedium 24 dient in an sich bekannter Weise der Agglomeration (Zusammenlagerung) von im Kraftstoff enthaltenen kleineren Wassertröpfchen zu größeren Wassertropfen. Im Betriebseinsatz wird das Koaleszermedium 24 vom Kraftstoff 28 in einer zur Längsachse radialen Richtung von außen nach innen durchströmt.
Das Koaleszermedium 24 ist zwischen den beiden Endscheiben 16, 18 um das Mittelrohr 14 herum angeordnet und in einer zur Längsachse 20 des Abscheiders 10 radialen Richtung am Mittelrohr 14 abgestützt. Das Koaleszermedium 24 ist in axialer Richtung von den beiden Endscheiben 16, 18 schützend übergriffen, um einer unerwünschten Beschädigung des Koaleszermediums 24 bei der Montage des Abscheiders 10 in einem Abscheidergehäuse entgegenzuwirken.
Das Koalszermedium 24 kann beispielsweise aus einem Vliesmaterial, insbesondere aus Kunststofffasern, gebildet sein.
Innerhalb des Mittelrohrs 14 ist ein gitterförmig ausgebildetes Siebrohr 30 angeordnet. Zwischen dem Siebrohr 30 und dem Mittelrohr 14 ist ein längsaxialer Wasserabscheidespalt 32 ausgebildet, in dem sich das im Kraftstoff 28 enthaltene Wasser – der Schwerkraft folgend – nach unten absetzen kann.
Der Wasserabscheidespalt 32 ist mit einer Wasserauslassöffnung 34 der ersten Endscheibe 16 fluidisch verbunden, über die das aus dem Kraftststoff abgeschiedene Wasser 36 aus dem Abscheider 10 herausführbar ist.
Das Siebrohr 30 ist an einem Haltebund 38 des Mittelrohrs 14 verrastet, der vom Mittelrohr 14 in Richtung der Längsachse 20 des Abscheiders 10 nach innen vorspringt. Das Siebrohr 30 kann nach einem nicht näher wiedergegebenen Ausführungsbeispiel dem Tragkörper 12 angeformt sein.
Der Abscheider 10 kann, wie dies in 1 gezeigt ist, mit einer Wasseraustragseinrichtung 40 versehen sein, über die das aus dem Kraftstoff 28 abgeschiedene und aus dem Abscheider 10 herausgeführte Wasser 36 aus einer Wasserauffangkammer eines Abscheidergehäuses entfernt (evakuiert) werden kann.
Die Wasseraustragseinrichtung 40 umfasst ein erstes Wasseraustragsrohr 42, das sich in axialer Richtung von der die Wasserauslassöffnung 34 aufweisenden ersten Endscheibe 16 des Tragkörpers 12 weg erstreckt. Das erste Wasseraustragsrohr 42 weist mithin eine von der die Wasserauslassöffnung 34 des Abscheiders 10 beabstandet angeordnete Wassereinlassöffnung 44 auf. Das erste Wasseraustragsrohr 42 ist zur Längsachse 20 des Abscheiders 10 schräg verlaufend angeordnet, so dass die Wassereinlassöffnung 44 zur Längsachse 20 exzentrisch angeordnet ist.
Das erste Wasseraustragsrohr 42 ist einenends an einem Haltestutzen des Siebrohrs 30 gehalten angeordnet und kann mit dem Haltestutzen insbesondere verrastet sein.
Wie aus 1 hervorgeht, ist das erste Wasseraustragsrohr 42 auslasseitig mit einem zweiten Wasseraustragsrohr 46 fluidisch verbunden. Das zweite Wasseraustragsrohr 46 ist innerhalb des Mittelrohrs 14 und koaxial zur Längsachse 20 des Abscheiders 10 angeordnet. Das zweite Wasseraustragsrohr 46 erstreckt sich im Wesentlichen von der ersten Endscheibe axial in Richtung auf die zweite Endscheibe 18. Das zweite Wasseraustragsrohr 46 ist einstückig mit dem Siebrohr 30 ausgeführt. Eine Auslassöffnung des zweiten Wasseraustragsrohrs 46 ist mit 48 bezeichnet.
2 zeigt den Tragkörper 12 des in 1 gezeigten Abscheiders 10 in einer freigestellten Ansicht.
Das gitterförmig ausgebildete Mittelrohr 14 des Tragkörpers 12 umfasst mehrere axial verlaufende Längsstege 50, die über Querstege 52 miteinander verbunden sind. Die zweite Endscheibe 18 weist einen zentralen Auslassstutzen 54 für den Kraftstoff und einen äußeren Ringbund 56 auf. Zwischen dem Auslassstutzen 54 und dem Ringbund 56 ist eine ringförmige Zuströmnut 58 für den von den Verunreinigungen zu befreienden Kraftstoff ausgebildet, die über Wanddurchbrüche 60 der zweiten Endscheibe 18 mit der Außenseite des Mittelrohrs 14 fluidisch verbunden ist. Die Wanddurchbrüche 60 dienen somit als Zuströmöffnungen für den Kraftstoff.
3 zeigt einen Abscheider 10 für in Kraftstoff enthaltene Partikel. Der Abscheider weist in einer zu dem in 1 gezeigten Abscheider entsprechenden Weise einen einstückig ausgeführten Tragkörper 12 auf. Ein Partikelfiltermedium 62 dient in an sich bekannter Weise dem Herausfiltern (Abscheiden) von im Kraftstoff enthaltenen Partikeln. Im Betriebseinsatz wird das Partikelfiltermedium 62 vom Kraftstoff 28 analog zu dem in 1 gezeigten Koaleszermedium in einer zur Längsachse 20 radialen Richtung von außen nach innen durchströmt.
Das Partikelfiltermedium 62 ist zwischen den beiden Endscheiben 16, 18 um das Mittelrohr 14 herum angeordnet und in einer zur Längsachse 20 des Abscheiders 10 radialen Richtung am Mittelrohr 14 abgestützt. Das Partikelfiltermedium 62 ist in axialer Richtung von den beiden Endscheiben 16, 18 schützend übergriffen, um einer unerwünschten Beschädigung des Partikelfiltermediums 62 bei der Montage des Abscheiders 10 in einem Abscheidergehäuse (nicht gezeigt) entgegenzuwirken.
Der Abscheider 10 kann nach einem nicht näher wiedergegebenen Ausführungsbeispiel zusätzlich ein Koalsszermedium 24 (vgl. 1) aufweisen, das in radialer Richtung innenseitig des Partikelfiltermediums 62 angeordnet und welches am Mittelrohr 14 abgestützt ist.
Darüber hinaus kann der Abscheider 10 zusätzlich eine Wasseraustragseinrichtung 40 aufweisen, wie diese in dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 gezeigt ist.
4 zeigt ein Abscheidesystem 100, das beispielsweise in Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotor zum Abscheiden von im Kraftstoff enthaltenem Wasser eingesetzt werden kann. Das Abscheidesystem 100 umfasst ein zweiteilig ausgeführtes Abscheidergehäuse 102 mit einem Kraftstoffeinlass 104 und einem Kraftstoffauslass 106. In dem Abscheidergehäuse 102 ist der im Zusammenhang mit 1 beschriebene Abscheider 10 in Betriebsposition montiert.
Die Wasserauslassöffnung 44 des Abscheiders 10 ist mit einer im Betrieb des Abscheidesystems 100 unterhalb des Abscheiders 10 angeordneten Wasserauffangkammer 108 des Abscheidergehäuses 102 fluidisch verbunden.
In die Wasserauffangkammer 108 kann, wie dies in 1 gezeigt ist, bodenseitig ein Gehäusevorsprung 110 mit einem Wasserstandssensor 112 hineinragen.
Das Abscheidergehäuse 102 weist einen Wasseraustragsstutzen 114 auf, der auf das freie Ende des zweiten Wasseraustragsrohrs 46 des Abscheiders 10 dichtend aufgeschoben ist und der dadurch mit der Wasseraustragseinrichtung 40 des Abscheiders 10 fluidisch verbunden ist. Das erste Wasseraustragsrohr 42 des Abscheiders 10 erstreckt sich in die Wasserauffangkammer 108 des Abscheidergehäuses 102 hinein.
Der Abscheider 10 liegt über die Dichtungselemente 22 seiner Endscheiben 16, 18 am Abscheidergehäuses umlaufend dichtend an. Mittels des Dichtungselements 22 der ersten Endscheibe 16 sind eine Kraftstoffrohseite 116 des Abscheidesystems 100 und die Wasserauffangkammer 108 gegeneinander abgedichtet. Das Dichtungselement 22 der zweiten Endscheibe 18 ist zwischen der Kraftstoffrohseite 116 und einer dem Siebrohr 30 fluidisch nachgeschalteten Kraftstoffreinseite 118 des Abscheidesystems 100 angeordnet.
Bei Erreichen eines maximalen Wasserfüllstandes in der Wasserauffangkammer 108 kann das in der Wasserauffangkammer 108 angesammelte Wasser 36 über die Wasseraustragseinrichtung 40 des Abscheiders 10 und den damit verbundenden Wasseraustragsstutzen 114 nach oben aus dem Abscheidergehäuse 102 abgeführt werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

US 2010/0140151 A1 [0005]
DE 102012005733 B3 [0005]
DE 102005042285 A1 [0006]

Claims

Abscheider (10) für in Kraftstoff (28) enthaltene Verunreinigungen, aufweisend einen Tragkörper (12) mit einem Mittelrohr (14), das beidenends mit jeweils einer Endscheibe (16, 18) versehen ist, wobei die beiden Endscheiben (16, 18) in einer zur Längsachse (20) des Abscheiders (10) radialen Richtung vom Mittelrohr (14) nach außen wegstehen und wobei der Tragkörper (12) einstückig ausgebildet ist.
Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragkörper (12) ein Kunststoff-Spritzgussteil ist.
Abscheider nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Endscheiben (16, 18) jeweils ein Dichtungselement (22) zur umlaufend dichtenden Anlage der Endscheiben (16, 18) an einem Abscheidergehäuse (102) aufweisen.
Abscheider nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (22) in einer Ringnut (26) angeordnet ist, die innen- oder außenumfangsseitig an der jeweiligen Endscheibe (16, 18) ausgebildet ist.
Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abscheider ein Koaleszermedium (24) und/oder ein Partikelfiltermedium (62) aufweist, das/die ringförmig um das Mittelrohr (14) herum angeordnet ist/sind.
Abscheider nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Partikelfiltermedium (62) von den beiden Endscheiben (16, 18) in axialer Richtung überdeckt ist.
Abscheider nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Koaleszermedium (24) von den beiden Endscheiben (16, 18) in axialer Richtung überdeckt ist.
Abscheider nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste der beiden Endscheiben (16, 18) eine Wasserauslassöffnung (34) aufweist, über die aus dem Kraftstoff (28) abgeschiedenes Wasser (36) aus dem Abscheider (10) nach außen abführbar ist.
Abscheider nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch ein Siebrohr (30), das zumindest abschnittsweise innerhalb des Mittelrohrs (14) angeordnet ist, wobei das Siebrohr (30) gemeinsam mit dem Mittelrohr (14) einen Wasserabscheidespalt (32) begrenzt, der mit der Wasserauslassöffnung (34) der ersten Endscheibe (16) fluidisch verbunden ist.
Abscheider nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Siebrohr (30) am Tragkörper (12) angeformt ist.
Abscheider nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 10, gekennzeichnet durch eine Wasseraustragseinrichtung (40) für aus dem Abscheider (10) herausgeführtes Wasser (36), umfassend ein erstes Wasseraustragsrohr (42), das sich von der die Wasserauslassöffnung (34) aufweisenden ersten Endscheibe (16) in axialer Richtung weg erstreckt.
Abscheider nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Wasseraustragsrohr (42) eine zur Längsachse (20) des Abscheiders (10) exzentrisch angeordnete Wassereinassöffnung (44) aufweist.
Abscheider nach Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch ein zweites Wasseraustragsrohr (46), das mit dem ersten Wasseraustragsrohr (42) fluidisch verbunden ist und welches sich zumindest abschnittsweise innerhalb des Mittelrohrs (14) in Richtung auf die zweite Endscheibe (18) erstreckt.
Wasserabscheider nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Wasseraustragsrohr (46) zur Längsachse (20) des Abscheiders (10) koaxial verlaufend angeordnet ist.
Abscheidesystem (100) für in Kraftstoff (28) enthaltene Verunreinigungen, umfassend ein Abscheidergehäuse (102) mit einem Kraftstoffeinlass (104) und einem Kraftstoffauslass (106) und einen im Abscheidergehäuse (102) angeordneten Abscheider (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Abscheider (10) jeweils über Dichtungselemente (22) seiner Endscheiben (16, 18) am Abscheidergehäuse (102) umlaufend dichtend anliegt.