DE102015002142A1 - Anordnung eines Fußhebelwerks mit angebautem Bremsgerät - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Anordnung eines Fußhebelwerks mit angebautem Bremsgerät an der Stirnwand eines Kraftfahrzeugs, bei der das Bremsgerät und der Lagerbock des Fußhebelwerks mittels Schraubverbindungen an der Stirnwand und/oder an angrenzenden Strukturbauteilen befestigt sind. Eine im Regelbereich des Bremsgeräts Bremsgeräusche dämpfende Anordnung sieht vor, dass über erste Schraubverbindungen (20) das Gehäuse des Bremsgeräts (22) innerhalb einer Ausnehmung (26a) der Stirnwand (26) und ohne Kontakt zu dieser an dem Lagerbock (16) befestigt ist und dass mittels zweiter Schraubverbindungen (30) die Einheit Lagerbock (16) und Bremsgerät (22) außerhalb der Ausnehmung (26a) mit der Stirnwand (26) und/oder angrenzenden Strukturbauteilen fest verbunden ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung eines Fußhebelwerks mit angebautem Bremsgerät an der Stirnwand eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Bei einer üblichen Anordnung insbesondere bei Personenkraftfahrzeugen sind das Bremsgerät der Betriebsbremse und das Fußhebelwerk mit dessen Lagerbock an der den Fahrzeuginnenraum zum Motorraum unterteilenden Stirnwand unterhalb des Instrumententrägers befestigt, wobei die Stirnwand zwischen dem Gehäuse des Bremsgeräts und der Anschlussfläche des Lagerbocks eingespannt ist.
- Durch die
DE 19 631 212 C1 ist es ferner bekannt, das Bremsgerät mit dem Fußhebelwerk bzw. Lagerbock an einer Zwischenwand und zusätzlich an einem darüber positionierten Querträger zu befestigen, was unter anderem eine montagegünstige Konstruktion darstellt. Die relativ großflächige Zwischenwand ist dann mit der Stirnwand verschraubt. - Ist das Bremsgerät – üblicherweise ein hydraulischer Hauptbremszylinder mit Bremskraftverstärker – zu einem Bremsgerät mit Bremsmodulation (ABS Funktion) kombiniert, so können Pumpengeräusche, Druckmodulationen und/oder Ventilbetätigungen zu akustischen Beeinträchtigungen führen bzw. im Innenraum des Kraftfahrzeugs störende Geräusche verursachen.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung der gattungsgemäßen Art vorzuschlagen, die baulich günstig ohne eine Zwischenwand auskommt und die weitgehendst störende Geräusche bei einer Bremsbetätigung ausschließt.
- Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angeführt.
- Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass über erste Schraubverbindungen das Gehäuse des Bremsgeräts innerhalb einer Ausnehmung der Stirnwand und ohne Kontakt zu dieser an dem Lagerbock befestigt ist und dass mittels zweiter, örtlich entfernter Schraubverbindungen die Einheit Lagerbock und Bremsgerät außerhalb der Ausnehmung mit der Stirnwand und/oder angrenzenden Strukturbauteilen fest verbunden ist. Zweck dieser Anordnung ist es, störende Geräusche oder Schwingungen vom Bremsgerät nicht direkt, sondern durch das Fußhebelwerk bzw. den Lagerbock bereits gedämpft in die großflächige Stirnwand einzuleiten. Der Körperschallweg ist dadurch vorteilhaft verlängert und vermeidet eine störende Abstrahlung der Geräusche von der Stirnwand in den Innenraum des Kraftfahrzeugs.
- In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Befestigung zwischen dem Gehäuse des Bremsgeräts und dem Lagerbock und/oder zwischen dem Lagerbock und der Stirnwand akustisch entkoppelt ausgeführt sein, wodurch bei geringem baulichen Mehraufwand eine noch wesentlich gesteigerte Schwingungs- und Geräuschdämpfung erzielbar ist.
- Insbesondere kann dabei der Lagerbock aus schwingungsdämpfenden Material hergestellt, damit beschichtet und/oder ausgeschäumt sein.
- Des Weiteren kann der Lagerbock in festigkeitsoptimierter und gewichtsgünstiger Ausgestaltung aus faserverstärktem Kunststoff gefertigt sein, zum Beispiel aus GFK.
- Ferner kann besonders zweckmäßig zwischen der Anschlussfläche des Lagerbocks und der Stirnwand eine Abdichtung vorgesehen sein, die den Innenraum des Kraftfahrzeugs zuverlässig gegenüber dem Motorraum abschottet.
- Besonders montagegünstig kann die Ausnehmung in der Stirnwand so groß ausgeführt sein, dass das Fußhebelwerk mit Bremsgerät von der Motorraumseite des Kraftfahrzeugs aus montierbar ist. Alternativ kann auch eine Montage des Fußhebelwerks und gegebenenfalls des Bremsgeräts von der Innenraumseite aus durchgeführt werden.
- Schließlich können am Lagerbock Aufnahmen für weitere Anbauteile wie zum Beispiel einem crashgeschützten Bremsflüssigkeitsbehälter, etc. vorgesehen sein.
- Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der beigefügten Skizzen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 in vereinfachter Darstellung eine Anordnung eines Fußhebelwerks mit angebautem Bremsgerät der Betriebsbremse eines Kraftfahrzeugs an der den Motorraum vom Innenraum unterteilenden Stirnwand, mit von der Motorraumseite her montierbarer Konzeption; und -
2 die Anordnung nach1 , jedoch mit vom Innenraum des Kraftfahrzeugs aus eingesetztem Fußhebelwerk. - In der
1 ist stark vereinfacht ein Fußhebelwerk10 für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Personenkraftfahrzeuge dargestellt, das im Innenraum12 in bekannter Weise Pedale14 (ein Bremspedal, gegebenenfalls ein Kupplungspedal und gegebenenfalls ein Gaspedal) trägt, die auf einem Lagerbock16 über Lagerzapfen18 schwenkbar gelagert und vom Innenraum12 aus betätigbar sind. Ein gegebenenfalls vorhandenes Kupplungspedal und Gaspedal ist nicht dargestellt. - Der Lagerbock
16 setzt sich in der vereinfachten Darstellung aus einer die Lagerbolzen18 tragenden Lagerkonsole16a und einer Montageplatte16b zusammen. - An die Montageplatte
16b ist über erste Schraubverbindungen20 (nur angedeutet) ein Bremsgerät22 angebaut (beispielsweise mittels 4 Schrauben), das über einen Stößel24 mit dem Bremspedal14 verbunden ist. - Im Übrigen kann das Bremsgerät
22 in bekannter Weise einen Hauptbremszylinder, einen Bremskraftverstärker und eine Druckmodulationseinrichtung aufweisen (sogenannte 1-Box-Systeme), mittels denen erweiterte Funktionen wie ABS, Bremsassistenz, etc. des hydraulischen Betriebsbremssystems des Kraftfahrzeugs steuerbar sind und die bei deren Regeleingriffen akustisch störende Druckpulsationen und Ventilgeräusche erzeugen können. - Das Fußhebelwerk
10 mit Bremsgerät22 ist über die Montageplatte16b des Lagerbocks16 an einer den Innenraum12 des Kraftfahrzeugs vom Motorraum28 abtrennenden Stirnwand26 (auch als Spritzwand bezeichnet) über zweite Schraubverbindungen30 (zum Beispiel wiederum 4 Schrauben) befestigt. - Das Fußhebelwerk
10 mit dem angebauten Bremsgerät22 ist dabei in eine Ausnehmung26a der Stirnwand26 von der Motorraumseite her eingesetzt und mit der Stirnwand26 fest verschraubt. - Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, liegen die Schraubverbindungen
20 zwischen dem Bremsgerät22 und der Montageplatte16b innerhalb der Ausnehmung26a , während die Schraubverbindungen30 örtlich versetzt außerhalb der Ausnehmung26a positioniert sind. - Zwischen dem Gehäuse des Bremsgeräts
22 besteht dementsprechend keine direkte Verbindung zur Stirnwand26 , vielmehr ist diese gebildet über die Montageplatte16b bzw. den Lagerbock16 . Vom Bremsgerät22 gegebenenfalls ausgehende Schwingungen und Geräusche sind demzufolge verstärkt akustisch entkoppelt. - Der Lagerbock
16 ist zudem bevorzugt aus schwingungsdämpfenden Material hergestellt, damit beschichtet und/oder es sind gegebenenfalls vorhandene Hohlräume damit ausgeschäumt. Die verwendeten Materialien können bekannter Zusammensetzung sein. - Alternativ kann der Lagerbock
16 aus faserverstärktem Kunststoff, beispielsweise aus GFK, gefertigt und damit sowohl hinsichtlich der Bauteilfestigkeit, des Gewichts und der Geräuschdämpfung optimiert ausgelegt sein. - Des Weiteren kann in nicht dargestellter Weise zwischen der Anschlussfläche der Montageplatte
16b des Lagerbocks16 und der Stirnwand26 eine Abdichtung vorgesehen sein, die sich um die Randbereiche der Ausnehmung26a herum erstreckt. - An dem Lagerbock
16 können ferner nicht dargestellte Aufnahmen für gegebenenfalls weitere Anbauteile wie einem crashgeschützten Bremsflüssigkeitsbehälter, etc. vorgesehen sein. - Die
2 zeigt eine zur1 alternative Ausgestaltung der Anordnung mit Fußhebelwerk10 und Bremsgerät22 an der Stirnwand26 des Kraftfahrzeugs und ist nur soweit beschrieben, als sie sich wesentlich von der1 unterscheidet. Funktionell gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. - Gemäß
2 ist die Montageplatte16b des Lagerbocks16 innerhalb der Stirnwand26 im Innenraum12 liegend angeordnet und mit der Stirnwand26 über die Schraubverbindungen30 verschraubt. - Daraus resultiert, dass das Fußhebelwerk
10 mit dem Lagerbock16 und den Pedalen14 vom Innenraum12 her montierbar ist, während das Bremsgerät22 durch die Ausnehmung26a in der Stirnwand26 ragend von der Motorraumseite28 her oder bei entsprechend großer Ausnehmung26a zusammen mit dem Fußhebelwerk10 von der Innenraumseite12 her montierbar ist. - Zu beachten ist dabei, dass zwischen dem Gehäuse des Bremsgeräts
22 und der umgebenden Stirnwand26 kein direkter Kontakt bzw. Körperschallweg geschaffen ist. Gegebenenfalls könnte ein Dichtring zwischen dem Gehäuse des Bremsgeräts22 und der Ausnehmung26a zweckmäßig sein. - In der vereinfachten Darstellung der
1 und2 ist nur die Stirnwand26 eingezeichnet. Der Lagerbock16 kann gegebenenfalls im Bereich der Stirnwand26 auch zusätzlich mit einem weiteren Karosseriestrukturteil der Kraftfahrzeugs, zum Beispiel mit einem Instrumentenquerträger, etc. fest verbunden sein. - Durch die vorstehend beschriebene Anordnung von Fußhebelwerk
10 und Bremsgerät22 an der Stirnwand26 können gegebenenfalls Kosten für zusätzliche Dämmmaßnahmen im Stirnwandbereich entfallen und trotzdem ein effizienter Einsatz von Modulationsfunktionen (keine Limitierung bei Motor- und Ventilgeräuschen) verwirklicht werden. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19631212 C1 [0003]
Claims (7)
- Anordnung eines Fußhebelwerks (
10 ) mit angebautem Bremsgerät (22 ) an der Stirnwand (26 ) eines Kraftfahrzeugs, bei der das Bremsgerät (22 ) und der Lagerbock (16 ) des Fußhebelwerks (10 ) mittels Schraubverbindungen (20 ,30 ) an der Stirnwand (26 ) und/oder an angrenzenden Strukturbauteilen befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass über erste Schraubverbindungen (20 ) das Gehäuse des Bremsgeräts (22 ) innerhalb einer Ausnehmung (26a ) der Stirnwand (26 ) und ohne direktem Kontakt zu dieser an dem Lagerbock (16 ) befestigt ist, und dass mittels zweiter Schraubverbindungen (30 ) die Baueinheit aus Lagerbock (16 ) und Bremsgerät (22 ) außerhalb der Ausnehmung (26a ) mit der Stirnwand (26 ) und/oder angrenzenden Strukturbauteilen fest verbunden ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung zwischen dem Gehäuse des Bremsgeräts (
22 ) und dem Lagerbock (16 ) und/oder zwischen dem Lagerbock (16 ) und der Stirnwand (26 ) akustisch entkoppelt ausgeführt ist. - Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbock (
16 ) aus geräuschdämpfenden Material hergestellt, damit beschichtet und/oder ausgeschäumt ist. - Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbock (
16 ) aus faserverstärktem Kunststoff gefertigt ist. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Anschlussfläche des Lagerbocks (
16 ) und der Stirnwand (26 ) eine Abdichtung vorgesehen ist. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (
26a ) in der Stirnwand (26 ) so groß ausgeführt ist, dass das Fußhebelwerk (10 ) mit Bremsgerät (22 ) von der Motorraumseite (28 ) des Kraftfahrzeugs aus montierbar ist. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Lagerbock (
16 ) Aufnahmen für weitere Anbauteile wie einem crashgeschützten Bremsflüssigkeitsbehälter, etc. vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE102015002142.7A DE102015002142B4 (de) | 2015-02-18 | 2015-02-18 | Anordnung eines Fußhebelwerks mit angebautem Bremsgerät |
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Publications (2)
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DE102015002142A1 true DE102015002142A1 (de) | 2016-08-18 |
DE102015002142B4 DE102015002142B4 (de) | 2022-12-01 |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 2015-02-18 DE DE102015002142.7A patent/DE102015002142B4/de active Active
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DE102020112751A1 (de) | 2020-05-12 | 2021-11-18 | Dr. Ing. H.C. F. Porsche Aktiengesellschaft | Kraftfahrzeug mit einem Bremsgerät |
CN113650592B (zh) * | 2020-05-12 | 2024-03-08 | 保时捷股份公司 | 具有制动装置的机动车辆 |
US11958455B2 (en) | 2020-05-12 | 2024-04-16 | Dr. Ing. H.C. F. Porsche Aktiengesellschaft | Motor vehicle having a brake unit |
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