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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft die Abdichtung von Werkzeugen zum Fertigen von Spritzpressteilen. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Werkzeug zum Fertigen eines Spritzpressteils aus einem Spritzgusswerkstoff.
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Hintergrund der Erfindung
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Bei Spritzpressverfahren wird ein Spritzgusswerkstoff in eine Form bzw. ein Werzeug eingespritzt, wobei die Form aus mehreren Bauteilen bestehen kann. Der Spritzgusswerkstoff wird dabei in die Form eingespritzt und anschließend unter einem hohen Druck geformt, das heißt an die Konturen der Form angepasst. Da der Spritzgusswerkstoff innerhalb der Form unter einem hohen Druck steht, muss beim Zusammenbauen der Form aus ihren einzelnen Teilen eine akkurate Dichtung vorgesehen sein. Diese Dichtung verhindert, dass der Spritzgusswerkstoff während des Ausformens innerhalb der Form aus dieser austreten kann.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Abdichtung eines Werkzeugs zum Fertigen eines Spritzpressteils bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Beispielhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist ein Werkzeug zum Fertigen eines Spritzpressteils aus einem Spritzgusswerkstoff angegeben. Das Werkzeug weist ein Oberwerkzeug und ein Unterwerkzeug auf. Ferner weist das Werkzeug ein Dichtelement, welches in eine Aussparung des Oberwerkzeugs oder des Unterwerkzeugs eingelassen ist, auf. Das Dichtelement weist ein metallisches Material auf.
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Durch das erfindungsgemäße Werkzeug kann vermieden werden, dass Harzfilamente, die während der Fertigung des Spritzpressteils innerhalb des Werkzeugs entstehen, an dem Dichtelement anhaften. Das Werkzeug zum Fertigen des Spritzpressteils wird durch Zusammenfügen des Oberwerkzeugs und des Unterwerkzeugs bereitgestellt. Dabei wird das Werkzeug an der Verbindungsfläche bzw. Kontaktfläche zwischen dem Oberwerkzeug und dem Unterwerkzeug durch das Dichtelement abgedichtet. Beispielsweise ist das Dichtelement ein umlaufendes Dichtelement, welches entlang der Kontaktfläche zwischen dem Oberwerkzeug und dem Unterwerkzeug verläuft. Das Spritzpressteil wird durch Einfüllen eines Spritzgusswerkstoffs in das Werkzeug, welches das Oberwerkzeug und das Unterwerkzeug umfasst, hergestellt. Ein Spritzgusswerkstoff kann zum Beispiel ein Duromer oder ein Elastomer sein. Der Spritzgusswerkstoff ist für die Herstellung von Spritzprssteilen, insbesondere für die Herstellung von Formteilen ausgeführt.
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Der Spritzgusswerkstoff kann in flüssiger oder in Form eines Gemischs aus flüssigen und festen Komponenten in das Werzeug eingepresst bzw. eingespritzt werden. Der Spritzgusswerkstoff weist beispielsweise ein flüssiges Medium mit festen Partikeln oder Fasern. Solche Fasern sind beispielsweise Glasfasern oder Kohlefasern. Mit anderen Worten ist das Werkzeug dazu ausgeführt, ein Pressen bzw. ein Pressverfahren für ein fluides Matrixsystem bereitzustellen. Solche Pressverfahren sind zum Beispiel das Resin Transfer Moulding (RTM), sowohl bei hohem Druck (HP-RTM) als auch bei niedrigem Druck. Ferner ist es mit einem solchen Pressverfahren möglich, ein Sheet Molding Compound (SMC), das heißt ein plattenförmiges Formteil aus duroplastischen Reaktionsharzen und Glasfasern zur Herstellung von Faser-Kunststoff-Verbunden herzustellen. Eine weitere Anwendung des Werkzeugs betrifft das Herstellen eines Bulk Moulding Compound (BMC). Das Bulk Molding Compound ist ein Faser-Matrix-Halbzeug, welches Kurz-Glasfasern und ein Polyester- oder Vinylesterharz oder ein anderes Verstärkungsfaser- oder Harzsystem aufweist.
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Nach dem Fertigen des Spritzpressteils unter hohem Druck und/oder großer Wärmezufuhr kann dieses aus dem Werkzeug entnommen werden, wenn das Oberwerkzeug und das Unterwerkzeug wieder voneinander getrennt sind, das heißt sich in einem auseinandergebauten Zustand befinden. Das Spritzpressteil ist zum Beispiel ein Fensterrahmen eines Flugzeugs, jodoch kann das Spritzpressteil auch ein anderes Strukturelement eines Flugzeug oder eines Automobils sein.
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Das Dichtelement stellt somit während des Fertigens des Spritzpressteils unter hohem Druck und hoher Temperatur die Abdichtung des Werkzeugs sicher. Das bedeutet, dass der Spritzgusswerkstoff während des Fertigens unter hohem Druck nicht entlang der Kontaktflächen zwischen dem Oberwerkzeug und dem Unterwerkzeug austreten kann. Durch die Verwendung eines metallischen Dichtelements bzw. eines Dichtelements, welches ein metallisches Material aufweist, kann die Anhaftung von Harzfilamenten vermieden werden. Diese Harzfilamente können Bestandteile des Spritzgusswerkstoffs sein und erfordern bei Anhaften an der Dichtung einen erhöhten Reinigungsaufwand. Dies kann durch das erfindungsgemäße Werkzeug mit dem Dichtelement, welches ein metallisches Material aufweist, vermieden werden, so dass letztendlich auch der Reinigungsaufwand der Dichtung reduziert werden kann. Allgemein kann der Verschmutzungsgrad verringert und gleichzeitig ein robuster Prozess zum Herstellen des Spritzpressteils bereitgestellt werden.
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Insbesondere kann durch die Reduzierung des Reinigungsaufwandes auch ein stabilerer Prozess erreicht werden, da die Standzeit der Dichtung erhöht wird. Mit anderen Worten kann die Lebensdauer der Dichtung erhöht werden, da diese weniger Reinigungsaufwand unterworfen ist. Zudem kann durch das metallische Dichtelement vermieden werden, dass Leckagen aufgrund anhaftender Harzfilamente zum Beispiel in aufeinanderfolgenden Fertigungszyklen auftreten. Durch das erfindungsgemäße Werkzeug kann vorteilhafterweise eine Anhaftung von Harzfilamenten infolge einer sich im Prozess aufbauenden Antistatik vermieden werden.
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Der Begriff „einlgelassen” bedeutet im Kontext der Erfindung, dass das Dichtelement in der Aussparung vorgesehen sein kann, jedoch auch aus dieser zu einem gewissen Teil herausragen kann. Mit anderen Worten kann in diesem Zusammenhang unter „eingelassen” auch eingedrückt, eingepresst oder die Anordnung des Dichtelements innerghalb der Aussparung gemeint sein.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist das Dichtelement einen Kunststoff auf.
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Das Dichtelement kann somit sowohl ein metallisches Material als auch einen Kunststoff aufweisen. Beispielsweise sind das metallische Material und der Kunststoff in einem Querschnitt des Dichtelements nebeneinander angeordnet. Das bedeutet, dass das Dichtelement sowohl eine metallische Komponenten als auch Komponenten aus Kunststoff aufweisen kann, so dass die metallische Komponente und die Kunststoffkomponente direkt miteinander verbunden sind bzw. in Kontakt stehen. Der Kunststoff ist zum Beispiel ein Elastomer, so dass sich das Dichtelement gummiartig verformen lässt. Beispielsweise kann das Dichtelement somit an eine Querschnittsform der Aussparung angepasst werden. Mit anderen Worten kann sich das Dichtelement an verschiedene Innenflächen der Aussparungen anschmiegen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Dichtelement derart in die Aussparung des Oberwerkzeugs eingelassen, dass während des Fertigens des Spritzgussteils ein Kontakt zwischen dem Kunststoff des Dichtelements und dem Spritzgusswerkstoff vermieden wird.
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Das bedeutet, dass der metallische Bereich und der Kunststoffbereich des Dichtelements derart miteinander verbunden und in die Aussparung des Oberwerkzeugs eingelassen sind, dass lediglich der metallische Bereich des Dichtelements in Kontakt mit dem Spritzgusswerkstoff kommen kann. Beispielsweise ist die metallische Komponente des Dichtelements im Bereich der Kontaktfläche zwischen dem Ober- und dem Unterwerkzeug angeordnet, wobei die Kunststoffkomponente tiefer in die Aussparung eingelassen ist als die metallische Komponente. Auf diese Weise kann ein Kontakt zwischen dem Spritzgusswerkstoff, der entlang der Kontaktflächen des Ober- und des Unterwerkzeugs in Richtung des Dichtelements fließen kann, und dem Kunststoff des Dichtelements vermieden werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das metallische Material ein Kupferwerkstoff und/oder der Kunststoff ein Silikonwerkstoff.
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Die Metallische Dichtung kann des Weitern für eine Stromeinleitung in das in der Form eingelegte Faserhalbzeug genutzt werden, um diese aufzuheizen wenn dieses aus stromleitenden Material besteht (vgl.
DE 10 2012 019 915 ). Die Funktionsweise mit Halbzeugen komplett oder teilweise aus Kohlenstofffasern sowie eine mit Rußpartikel versetzte Matrix konnte in praktischen Versuchen dargestellt werden. Des Weiteren kann die metallische Dichtung, wenn diese direkt auf das Faserhalbzeug anliegt und dieses mittels definierter Überpressung abdichtet, zur Widerstandmessung genutzt werden. Die ermittelten Widerstandswerte können zur Identifikation des Faserhalbzeuges oder dessen Qualitätszustand genutzt werden.
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Das Dichtelement kann somit ein Co-Extrudat aus Kupfer und Silikon sein. Bei diesem Co-Extrudat können der Kupferwerkstoff und der Silikonwerkstoff bezüglich eines Querschnittes des Dichtelements nebeneinander vorliegen. Durch die Verwendung des Kupferwerkstoffs in dem Dichtelement kann das Anhaften von Harzfilamenten des Spritzgusswerkstoffs effektiv vermieden werden und gleichzeitig auch höhere Temperaturen während des Fertigens des Spritzpressteils vorgesehen werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Dichtelement eine erste gekrümmte Fläche auf, die durch das metallische Element gebildet wird und in Richtung des Unterwerkzeugs weist.
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Beispielsweise kann das Dichtelement derart in die Aussparung eingelassen sein, dass die Kunststoffkomponente vollständig in der Aussparung vorgesehen ist und die metallische Komponente aus der Aussparung herausragt. Mit anderen Worten kann im Querschnitt des Dichtelements betrachtet die Aussparung zu einem größeren Anteil mit der Kunststoffkomponente ausgefüllt sein als mit der metallischen Komponente.
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Beispielsweise ragt ein großer Teil der metallischen Komponente aus der Aussparung heraus, so dass die erste gekrümmte Fläche der metallischen Komponente in Richtung des Unterwerkzeugs weist und/oder auf dem Unterwerkzeug aufliegt, so dass eine Abdichtung des Werkzeugs erreicht werden kann. Wird beispielsweise der Spritzgusswerkstoff innerhalb des Werkzeugs während des Fertigens unter hohen Druck gesetzt, kann der Spritzgusswerkstoff entlang der Kontaktfläche zwischen Ober- und Unterwerkzeug in Richtung der Abdichtung fließen, wo es auf die metallische Komponente des Dichtelements trifft.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Dichtelement eine zweite gekrümmte Fläche auf, die durch den Kunststoff gebildet wird und in Richtung einer Innenfläche der Aussparung weist.
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Die Innenfläche der Aussparung kann beispielsweise parallel zu einer Kontaktfläche zwischen dem Ober- und dem Unterwerkzeug liegen. Die Aussparung kann umlaufend auf der Kontaktfläche des Oberwerkzeugs oder des Unterwerkzeugs angeordnet sein. Die zweite gekrümmte Fläche des Kunststoffbereichs weist bezogen auf das Dichtelement in eine entgegengesetzte Richtung wie die erste gekrümmte Fläche der metallischen Komponente. Die erste gekrümmte Fläche und die zweite gekrümmte Fläche weisen beispielsweise denselben Radius auf. Durch Ausgestaltung der Kunststoffkomponente mit einer gekrümmten Fläche, das heißt der zweiten gekrümmten Fläche, ist es möglich, das Dichtelement in die Aussparung nachgiebig einzudrücken, so dass sich das Dichtelement besser an die Innenkontur der Aussparung anpassen kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Dichtelement eine Dichtlippe aus dem metallischen Material auf.
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Die Dichtlippe kann dabei von einem kompakten Grundkörper aus dem Kunststoff bzw. aus dem metallischen Material herausragen. Die Dichtlippe weist dabei zum Beispiel ebenfalls in Richtung des Unterwerkzeugs, wenn das Dichtelement in die Aussparung des Oberwerkzeugs eingelassen ist.
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Durch die Dichtlippe kann während des Fertigens des Spritzpressteils verhindert werden, dass der Spritzgusswerkstoff aus dem Werkzeug austritt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Aussparung einen rechteckigen Querschnitt auf.
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Die Aussparung kann zum Beispiel in das Oberwerkzeug eingefräst sein. Zudem kann die Aussparung umlaufend sowohl im Oberwerkzeug als auch im Unterwerkzeug vorgesehen sein. Vorzugsweise ist jedoch die Aussparung lediglich im Oberwerkzeug vorgesehen, in welche das Dichtelement eingelassen bzw. eingefügt oder eingepasst wird. Das Dichtelement kann sich dabei flexibel an den rechteckigen Querschnitt der Aussparung anpassen. Dies wird beispielsweise durch das Vorsehen eines Kunststoffes im Dichtelement erreicht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Dichtelement einen kreisringförmigen Querschnitt auf. Beispielsweise ist das Dichtelement röhrenförmig ausgebildet.
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In diesem Fall wird der kreisringförmige Querschnitt beispielsweise lediglich durch ein metallisches Material gebildet. Das heißt, das Dichtelement weist ein metallisches Material auf, welches sich mit einem kreisringförmigen Querschnitt in der im Oberwerkzeug oder im Unterwerkzeug verlaufenden Aussparung erstreckt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Dichtelement eine Komponente mit einem rechteckigen Querschnitt auf, die an eine Querschnittsform der Aussparung angepasst ist.
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Mit anderen Worten ist das Dichtelement in die Aussparung eingepasst bzw. eingelegt. Das Dichtelement kann sich dabei derart an den rechteckigen Querschnitt der Aussparung anpassen, dass sich eine Komponente des Dichtelements ergibt, die ebenfalls einen rechteckigen Querschnitt aufweist. Diese Komponente mit rechteckigem Querschnitt kann sich zum Beispiel nur dann einstellen, wenn das Dichtelement in die Aussparung eingelassen ist, wobei das Dichtelement in einem ausgebauten Zustand, das heißt in einem Zustand, in dem das Dichtelement nicht in die Aussparung eingelassen ist, auch einen anderen als einen rechteckigen Querschnitt aufweisen kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Dichtelement eine metallische Komponente und eine Kunststoffkomponente auf, wobei die metallische Komponente und die Kunststoffkomponente durch eine Fixierungskomponente miteinander verbunden sind.
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Diese Fixierungskomponente kann zum Beispiel in Form einer Ausstülpung aus der Kunststoffkomponente vorgesehen sein. Die Fixierungskomponente kann ebenfalls aus einem Kunststoff gefertigt sein, beispielsweise Silikon. Die Fixierungskomponente greift dabei in eine Aussparung der metallischen Komponente des Dichtelements ein, so dass die metallische Komponente und die Kunststoffkomponente des Dichtelements fest miteinander verbunden sind. Zum Beispiel sind die metallische Komponente und die Kunststoffkomponente formschlüssig miteinander verbunden. Die Ausstülpung der Kunststoffkomponente und/oder die Aussparung der metallischen Komponente, die gemeinsam die Fixierungskomponente bilden können, verlaufen abschnittsweise oder vorzugsweise durchgehend entlang des gesamten in der Aussparung des Oberwerkzeugs umlaufenden Dichtelements.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Beispielhafte Ausführungsformen werden im Folgenden mit Bezugnahme auf die folgenden Figuren beschrieben.
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1 zeigt eine Querschnittsansicht eines Unterwerkzeugs und eines Oberwerkzeugs mit einem Dichtelement gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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2 zeigt einen Querschnitt eines Unterwerkzeugs und eines Oberwerkzeugs mit einem Dichtelement, welches einen kreisringförmigen Quer schnitt aufweist, gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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3 zeigt einen Querschnitt eines Unterwerkzeugs und eines Oberwerkzeugs mit einem Dichtelement aus einem homogenen Material gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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4 zeigt einen Querschnitt eines Unterwerkzeugs und eines Oberwerkzeugs mit einem Dichtelement, welches eine Dichtlippe aufweist gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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5 zeigt einen Querschnitt eines Unterwerkzeugs und einem Oberwerkzeug mit einem Dichtelement, welches aus verschiedenen Materialien gefertigt ist, gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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6 zeigt eine Unteransicht eines Oberwerkzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen
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Werden in der folgenden Figurenbeschreibung in verschiedenen Figuren die gleichen Bezugszeichen verwendet, so bezeichnen diese gleiche oder ähnliche Elemente. Gleiche oder ähnliche Elemente können aber auch durch unterschiedliche Bezugszeichen bezeichnet sein.
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1 zeigt einen Querschnitt eines Unterwerkzeugs 20 und eines Oberwerkzeugs 10 sowie eines Dichtelements 30. Hierbei sei angemerkt, dass lediglich ein Ausschnitt des Unterwerkzeugs 20 und des Oberwerkzeugs 10 im Bereich des Dichtelements 30 gezeigt ist, wobei dies nur einen kleinen Teil des Ober- bzw. Unterwerkzeugs darstellt. Insbesondere sind das Unterwerkzeug 20 sowie das Oberwerkzeug 10 Teil eines Werkzeugs zum Fertigen eines Spritzpressteils aus einem Spritzgusswerkstoff. Das Dichtelement weist eine metallische Komponente 33 sowie eine Kunststoffkomponente 31 auf. Ferner weist das Dichtelement eine Fixierungskomponente 32 auf, die ebenfalls aus dem Kunststoff der Kunststoffkomponente 31 gefertigt sein kann. Diese Fixierungskomponente 32 greift in eine Aussparung der metallischen Komponente 33 ein, so dass die metallische Komponente 33 mit der Kunststoffkomponente 31 formschlüssig verbunden ist. Dies ermöglicht einen festen Halt der beiden Komponenten des Dichtelements 30, welches in einer Aussparung 11 des Oberwerkzeugs 10 verläuft. Dabei weist die metallische Komponente 33 eine erste gekrümmte Fläche auf, die in Richtung des Unterwerkzeugs 20 weist. Die Kunststoffkomponente 31 weist eine zweite gekrümmte Fläche auf, die in Richtung einer Innenfläche der Aussparung 11 weist. Während des Fertigens des Spritzpressteils in dem Werkzeug steht zum Beispiel die metallische Komponente 33 und/oder die erste gekrümmte Fläche der metallischen Komponente 33 mit dem Unterwerkzeug 20 in Kontakt, so dass das Werkzeug gegen ein Ausfließen des Spritzgusswerkstoffs abgedichtet werden kann. Dazu kann das Oberwerkzeug 10 in Pfeilrichtung 36 zum Unterwerkzeug hingefahren werden, bis das Oberwerkzeug 10 mit dem Unterwerkzeug 20 in Kontakt steht und/oder die metallische Komonente 33 mit dem Unterwerkzeug 20 in Kontakt steht. Die metallische Komponente 33 und die Kunststoffkomponente 31 sind dabei derart zueinander innerhalb des Dichtelements 30 ausgerichtet bzw. miteinander verbunden, dass ein Kontakt des Spritzgusswerkstoffs mit der Kunststoffkomponente 31 vermieden wird. Mit anderen Worten ragt die metallische Komponente 33 aus der Aussparung derart heraus, dass lediglich die metallische Komponente 33 beim Fließen des Spritzgusswerkstoffs entlang der Kontaktfläche zwischen dem Unterwerkzeug 20 und dem Oberwerkzeug 10 mit dem Spritzgusswerkstoff in Kontakt tritt. Der Spritzgusswerkstoff kann dabei durch den Druck innerhalb des Werkzeugs während des Fertigens in eine Fließrichtung 37 zwischen dem Oberwerkzeug 10 und dem Unterwerkzeug 20 hin zum Dichtelement 30 gedrückt werden.
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2 zeigt einen Querschnitt eines Unterwerkzeugs 20 und eines Oberwerkzeugs 10, wobei das Oberwerkzeug 10 eine Aussparung 11 aufweist, in welches ein kreisringförmiges Dichtelement 30 eingelassen bzw. eingepasst ist. Dieses Dichtelement 30 kann zum Beispiel aus einem metallischen Material, wie zum Beispiel einem Kupferwerkstoff, gefertigt sein. In einem zusammengebauten Zustand des Werkzeugs, das heißt während des Fertigens des Spritzpressteils, kann das kreisringförmig ausgebildete Dichtelement 30 mit dem Unterwerkzeug 20 in Kontakt stehen. Dabei kann auch eine Verformung des Dichtelements 30 auftreten. Dies ist insbesondere der Fall, da das Dichtelement 30 aus der Aussparung 11 herausragt, jedoch im zusammengebauten Zustand des Werkzeugs die Kontaktfläche durch Aneinanderliegen des Unterwerkzeugs 20 an dem Oberwerkzeug 10 gebildet wird.
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3 zeigt einen Querschnitt eines Unterwerkzeugs 20 und eines Oberwerkzeugs 10, welches eine Aussparung 11 aufweist, in die ein Dichtelement 30 formschlüssig eingelassen bzw. eingepasst ist. Das Dichtelement 30 weist beispielsweise ein metallisches Material auf. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Dichtelement 30 lediglich aus einem metallischen Material, wie zum Beispiel einem Kupferwerkstoff, gefertigt ist. Das Dichtelement 30 weist eine erste gekrümmte Fläche auf, die in Richtung des Unterwerkzeugs 20 weist.
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4 zeigt einen Querschnitt eines Unterwerkzeugs 20 und eines Oberwerkzeugs 10, wobei ein Dichtelement 30 in die Aussparung 11 des Oberwerkzeugs 10 eingelassen ist. Das Dichtelement 30 kann eine Kunststoffkomponente 31 und eine metallische Komponente 33 aufweisen. Dabei wird die Dichtlippe 34 durch die metallische Komponente 33 gebildet. Mit anderen Worten ist die Dichtlippe 34 ein Teil der metallischen Komponente 33. Die metallische Komponente 33 kann derart mit der Kunststoffkomponente 31 verbunden sein, dass die Kunststoffkomponente 31 während des Fertigens des Spritzpressteils nicht mit dem Spritzgusswerkstoff in Kontakt treten kann. Die metallische Komponente 33 ist in dem in 4 gezeigten Beispiel länglich ausgebildet und reicht von einer Innenfläche der Aussparung 11 entlang einer weiteren Innenfläche der Aussparung 11 bis zur Kontaktfläche zwischen dem Oberwerkzeug 10 und dem Unterwerkzeug 20, wo die Dichtlippe 34 als Anschluss an die längliche metallische Komponente ausgebildet ist. 4 zeigt durch gestrichelte Linien den Zustand der Dichtlippe 34 in einem eingeklappten Zustand, welcher vorliegt, wenn das Oberwerkzeug 10 mit dem Unterwerkzeug 20 über die Kontaktfläche in Kontakt steht bzw. während des Fertigens des Spritzpressteils. Die Dichtlippe 34 verhindert somit einen möglichen Kontakt zwischen dem Spritzgusswerkstoff und der Kunststoffkomponente 31.
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5 zeigt einen Querschnitt eines Unterwerkzeugs 20 und eines Oberwerkzeugs 10, wobei das Oberwerkzeug 10 eine Aussparung 11 aufweist, in die ein Dichtelement 30 eingelassen ist, welches eine metallische Komponente 33 sowie eine Kunststoffkomponente 31 aufweist. Dabei ist die Kunststoffkomponente 31 zumindest teilweise von der metallischen Komponente 33 umgeben, so dass ein Kontakt zwischen der Kunststoffkomponente 31 und dem Spritzgusswerkstoff während des Fertigens des Spritzpressteils vermieden werden kann. Die metallische Komponente 33 weist zum Beispiel eine Ausstülpung 35 auf, die in Richtung des Unterwerkzeugs 20 weist und mit dem Unterwerkzeug 20 während des Fertigens des Spritzpressteils in Kontakt steht. Durch die flexible Kunststoffkomponente 31 kann das Dichtelement 30 an die Form der Aussparung 11 angepasst werden. Mit anderen Worten kann das Dichtelement 30 zu einem gewissen Teil in die Aussparung 11 eingedrückt werden. Dies kann beispielsweise erforderlich sein, wenn das Unterwerkzeug 20 und das Oberwerkzeug 10 beim Schließen des Werkzeugs vor dem Fertigen zusammengefahren werden und dabei das Dichtelement 30 nachgeben muss, da dieses im nicht zusammengebauten Zustand des Werkzeugs, wie er in 5 dargestellt ist, aus der Aussparung 11 des Oberwerkzeugs 10 herausragt.
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6 zeigt eine Unteransicht eines Oberwerkzeugs 10 oder eines Unterwerkzeugs 20 mit einer Aussparung 11, in welcher ein Dichtelement 30 umlaufend im Bereich einer Kontaktfläche 41 des Oberwerkzeugs 10 bzw. Unterwerkzeugs 20 verläuft. Die Kontaktfläche 41 bzw. das Dichtelement 30 verläuft um einen Hohlraum 40 des Werkzeugs herum, wenn sich das Werkzeug in einem zusammengebauten Zustand befindet, bei dem das Oberwerkzeug 10 und das Unterwerkzeug 20 direkt miteinander verbunden sind. In den Hohlraum 40 wird der Spritzgusswerkstoff zur Fertigung des Spritzpressteils eingebracht.
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Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass „umfassend” und „aufweisend” keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine”oder „ein” keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkungen anzusehen. Ebenfalls sei angemerkt, dass die Verfahrensschritte des beschriebenen Verfahrens in einer beliebigen Reihenfolge durchgeführt können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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