DE102014222412A1

DE102014222412A1 - Türgriff für ein schlüsselloses Zugangssystem eines Fahrzeugs

Info

Publication number: DE102014222412A1
Application number: DE102014222412.8A
Authority: DE
Inventors: Markus Kirchner
Original assignee: IFM Electronic GmbH
Current assignee: IFM Electronic GmbH
Priority date: 2014-11-03
Filing date: 2014-11-03
Publication date: 2016-05-04

Abstract

Türgriff (20) für ein schlüsselloses Zugangssystem eines Fahrzeugs (10), mit einer ersten in Richtung einer Griffmulde (25) ausgerichteten Sensoranordnung (S1) und mit einer Türgriffelektronik (22), die einen Eingriff einer Hand in die Griffmulde (25) als Bedienwunsch erkennt, dadurch gekennzeichnet, dass der Türgriff (20) eine zweite nach außen gerichtete Sensoranordnung (S2) aufweist, wobei die Türgriffelektronik (22) und die zweite Sensoranordnung (S2) derart ausgestaltet sind, dass eine Handgeste entlang einer Längsrichtung des Türgriffs als Bedienwunsch erkannt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Türgriff für ein schlüsselloses Zugangssystem für ein Fahrzeug nach Gattung des unabhängigen Anspruchs.
Aus der DE 10 2012 106 526 A1 ist ein Türgriff bekannt, bei dem in Richtung der Griffmulde zwei Elektroden angeordnet sind, die eine Annäherung einer Hand in die Griffmulde erkennen. Die Elektronik des Türgriffs ist so ausgebildet, dass die Handannäherung einer berechtigten Person ein Öffnen der Tür veranlasst.
Aus der EP 2 059 421 B1 ist ein eines Schließsystem bekannt, dass die Elektronik eines Türgriffs mit einem so genannten „Keyless-Entry“-System kombiniert. Mit Hilfe eines Identifikationsgebers, den der Benutzer mit sich führt, kann bei einer Annährung an das Fahrzeug die Benutzerberechtigung an das Schließsystem weiter gegeben werden. Ist eine Berechtigung erkannt worden, setzt das Schließsystem die Türschlösser in eine Öffnungsbereitschaft. Eine nun zum Türgriff greifende Hand führt zum automatischen Entriegeln der Tür. Zum Schließen der Tür kann zudem am Türgriff ein Taster vorgesehen sein, der bei Betätigung das Fahrzeug wieder verriegelt.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Funktionalität von Türgriffen mit Erkennungssensoren zu verbessern.
Die Aufgabe wird vorteilhaft durch eine erfindungsgemäße Anordnung gelöst.
Vorteilhaft ist ein Türgriff für ein schlüsselloses Zugangssystem eines Fahrzeugs vorgesehen, mit einer ersten in Richtung einer Griffmulde ausgerichteten Sensoranordnung, wobei eine Türgriffelektronik einen Eingriff einer Hand in die Griffmulde als Bedienwunsch erkennt. Zusätzlich weist der Türgriff eine zweite nach außen gerichtete Sensoranordnung auf, wobei die Türgriffelektronik und die zweite Sensoranordnung derart ausgestaltet sind, dass eine Handgeste entlang einer Längsrichtung des Türgriffs als weiterer Bedienwunsch erkannt wird.
Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass über den Türgriff mehrere Bedienwünsche erfasst werden können, wobei im Außenbereich des Türgriffs die Bedienwünsche vorteilhaft in Form von Gesten geäußert werden können.
Ferner wird über die in der in der Griffmulde erkannte Hand ein Öffnungswunsch für die Tür ausgelöst, an dem der Türgriff angebracht ist, wobei jedoch über die Handgeste im Außenbereich des Türgriffs ein Öffnungs- oder Schließwunsch für eine weitere Tür ausgelöst wird.
Dieses Vorgehen hat den besonderen Vorteil, dass für die weitere Tür kein eigener Türgriff und/oder keine eigene Türelektronik aufgebaut werden muss und somit den Aufbau des Schließsystems des Fahrzeugs deutlich vereinfacht.
Besonders nützlich ist es, die Handgeste im Außenbereich des Türgriffs als ein Öffnungs- oder Schließwunsch für eine hintere Schiebetür zu erkennen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass eine Handgeste im Außenbereich des Türgriffs in Öffnungsrichtung der Schiebetür zu einem Öffnen und eine Handgeste in Schließrichtung der Schiebetür zu einem Schließen der Schiebetür führt.
Bevorzugt weist die zweite Sensoranordnung des Türgriffs wenigsten zwei Elektroden zur Erfassung einer kapazitiven Änderung im Außenbereich des Türgriffs auf.
Ebenso vorteilhaft ist eine Fahrzeugtür oder ein Fahrzeug mit einem vorgenannten Türgriff ausgestattet.
Vorteilhaft ist der vorgenannte Türgriff an einer vorderen Tür angeordnet, und eine hintere Tür des Fahrzeugs als Schiebetür ausgebildet.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
1 eine Seitenansicht eines Fahrzeugs mit Schiebetüren,
2 einen erfindungsgemäßen Türgriff.
Bei der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
1 zeigt ein Fahrzeug 10 mit einer vorderen und hinteren Autotür 85, 80. Die vordere Autotür 85 ist üblicherweise als Schwenktür ausgebildet kann jedoch auch als Schiebetür ausgestaltet sein. Die hintere Autotür 80 ist eine Schiebetür 80. Erfindungsgemäß weist nur die vordere Tür 85 ein Türgriff 20 auf über den sowohl die vordere 85 als auch die hintere Schiebetür 80 bedient werden kann.
2 zeigt einen möglichen Aufbau eines erfindungsgemäßen Türgriffs 20 an der vorderen Autotür 85. Der Türgriff 20 erstreckt sich über einer Griffmulde 25. Im Inneren des Türgriffs 20 sind eine Türgriffelektronik 22 und mehrere Elektroden E1, 2, 3 verbaut. Die Türgriffelektronik 22 ist mit den Elektroden E1, 2, 3 elektrisch verbunden und kann ggf. auch im Inneren der Tür 85 angeordnet werden.
Eine erste Sensoranordnung S1 ist zur Überwachung eines Handeingriffs in die Griffmulde 25 ausgestaltet. Im dargestellten Türgriff 20 weist diese Sensoranordnung S1 eine einzige Elektrode E3 aus, über die beispielsweise eine kapazitive Änderung, hervorgerufen durch ein in die Griffmulde eindringendes Objekt, überwacht wird. Derartige Sensoranordnungen sind beispielsweise aus den o.g. Patentschriften bekannt. Selbstverständlich kann die Anordnung auch mehr als eine Elektrode aufweisen.
Eine zweite Sensoranordnung S2 ist zur Überwachung eines nach außen gerichteten Bereichs ausgebildet und weist im dargestellten Beispiel zwei Elektroden E1, E2 auf. Vorzugsweise sind die Elektroden E1, E2 als Sensorflächen für die Erfassung einer kapazitiven Änderung in der Umgebung der Elektroden E1, E2 ausgebildet. Im Unterschied zur ersten Sensoranordnung S1 ist die zweite Sensoranordnung S2 so ausgebildet, dass eine räumliche Richtung der kapazitiven Änderung erkannt werden kann. Insbesondere kann durch die zweite Sensoranordnung S2 eine Gestenbewegung einer Hand 200 in Längsrichtung des Türgriffes 20 erkannt werden.
Die Steuerung und Auswertung der Sensoranordnungen S1, S2 wird vorzugsweise durch die Türgriffelektronik 22 übernommen. In einer weiteren Ausgestaltung ist es jedoch auch denkbar, dass die jeweiligen Sensoranordnungen S1, S2 eine eigene Elektronik aufweisen und/oder mit einer übergreifenden Elektronik verbunden sind.
Das Zugangssystem ist vorzugsweise so ausgebildet, dass über einen Identifikationsgeber (ID-Geber), den der Benutzer typischerweise bei sich trägt, eine Berechtigung an das Zugangssystem bzw. Fahrzeug übermittelt werden kann.
Bei Vorliegen einer Berechtigung wird der Türgriff 20 bzw. das elektronische Türschloss aktiv geschaltet und ist bereit Bedienwünsche zu erfassen. Erfindungsgemäß ist es nun vorgesehen, dass der Türgriff 20 nicht nur einen Bedienwunsch für die vordere Tür 85 erfasst, sondern auch die Möglichkeit bietet, eine hintere Schiebetür 80 zu öffnen oder zu schließen.
Greift eine Hand bei einer vorliegenden Berechtigung in den Bereich der Griffmulde 25 der vorderen Tür 85, so kann beispielsweise die vordere Tür 85 entriegelt und ggf. auch geöffnet werden. Erfindungsgemäß ist es nun vorgesehen, dass eine Handgeste entlang der Längsachse des Türgriffs 20 als Bedienwunsch einer weiteren Tür 80 insbesondere einer hinteren Schiebetür 80 interpretiert wird.
Bezugszeichenliste

10: Fahrzeug
20: Türgriff
22: Türgriffelektronik
25: Griffmulde
80: Schiebetür
85: vordere Autotür,
200: Hand
S1, S2: erste, zweite Sensoranordnung
E1, 2, 3: erste, zweite, dritte Elektrode

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102012106526 A1 [0002]
EP 2059421 B1 [0003]

Claims

Türgriff (20) für ein schlüsselloses Zugangssystem eines Fahrzeugs (10), mit einer ersten in Richtung einer Griffmulde (25) ausgerichteten Sensoranordnung (S1) und mit einer Türgriffelektronik (22), die einen Eingriff einer Hand in die Griffmulde (25) als Bedienwunsch erkennt, dadurch gekennzeichnet, dass der Türgriff (20) eine zweite nach außen gerichtete Sensoranordnung (S2) aufweist, wobei die Türgriffelektronik (22) und die zweite Sensoranordnung (S2) derart ausgestaltet sind, dass eine Handgeste entlang einer Längsrichtung des Türgriffs als weiterer Bedienwunsch erkannt wird.
Türgriff (20) nach Anspruch 1, bei dem über die in der in der Griffmulde (25) erkannte Hand ein Öffnungswunsch für die Tür (85) ausgelöst wird, an dem der Türgriff (20) angebracht ist, und über die Handgeste im Außenbereich des Türgriffs (20) ein Öffnungs- oder Schließwunsch für eine weitere Tür (80) ausgelöst wird.
Türgriff (20) nach Anspruch 2, bei dem über die Handgeste im Außenbereich des Türgriffs (20) ein Öffnungs- oder Schließwunsch für eine hintere Schiebetür (80) erkannt wird.
Türgriff (20) nach Anspruch 3, bei dem eine Handgeste im Außenbereich des Türgriffs (20) in Öffnungsrichtung der Schiebetür (80) zu einem Öffnen und eine Handgeste in Schließrichtung der Schiebetür (80) zu einem Schließen der Schiebetür (80) führt.
Türgriff (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei die die zweite Sensoranordnung (S2) des Türgriffs (20) wenigsten zwei Elektroden (E1, E2) zur Erfassung einer kapazitiven Änderung im Außenbereich des Türgriffs (20) aufweist.
Fahrzeugtür (80, 85) mit einem Türgriff (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
Fahrzeug mit einem Türgriff (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
Fahrzeug nach Anspruch 7, bei dem der Türgriff (20) nach einem der Ansprüchen 1 bis 5 an einer vorderen Tür (85) angeordnet ist, und eine hintere Tür (80) des Fahrzeugs (10) als Schiebetür (80) ausgebildet ist.