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Die Erfindung betrifft ein Behältnis für ein Fahrzeug mit einer öffenbaren Abdeckung, sowie ein Fahrzeug mit einem solchen Behältnis.
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Es sind Fahrzeuge mit schlüssellosen Zugangssystemen bekannt, bei denen durch eine Sensoreinrichtung am Fahrzeug erfasst wird, wenn sich eine Person in der Nähe des Fahrzeuges befindet. Wenn sich eine Person in der Nähe des Fahrzeuges befindet, wird ein Dialog zwischen einem durch die Person getragenen transponderbasierten Identifizierungsmodul (Berechtigungsmodul, Zugangsmodul), und einer Sende/Empfangseinrichtung des Fahrzeuges gestartet. Resultiert aus dem Dialog die Berechtigung der Person zum Zugang zu dem Fahrzeug, wird automatisch ein Verriegelungsmechanismus einer Fahrzeugtüre entriegelt.
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Aus der
DE 10 2006 015 891 ist ein Fahrzeug mit einer nach oben öffenbaren Heckklappe bekannt. Darüber hinaus sind einspurige Fahrzeuge, beispielsweise Motorräder, Motorroller, Schneemobile usw. sowie Schmalspurfahrzeuge, beispielsweise Quads, Streetkarts usw. oder dreirädrige Fahrzeuge, beispielsweise Trikes bekannt. Alle diese zwei- und dreirädrigen Fahrzeuge sowie vierrädrige Schmalspurfahrzeuge haben eine Sitzbank, auf der Fahrer und Beifahrer Platz nehmen, um das Fahrzeug zu steuern. Die Sitzbank kann in der Regel geöffnet werden, um einen Zugang zu dem meist unter der Sitzbank angeordnetem Stauraum zu erhalten. Zur Öffnung der Sitzbank muss der Nutzer in der Regel mit einem mechanischen Schlüssel die Sitzbank entriegeln und diese dann per Hand aufklappen, um den darunterliegenden Stauraum zu öffnen. Alternativ dazu können die genannten Fahrzeuge auch ein Topcase, ein Handschuhfach oder einen Koffer aufweisen, die Stauraum bieten für das Verstauen von Gepäck, Helmen usw. Bei der Annäherung des Nutzers an sein Fahrzeug kann es sein, dass er in beiden Händen Gegenstände mit sich führt, wie beispielsweise eine Einkaufstüte, eine Aktentasche, einen Helm etc. Zum Öffnen des z. B. Topcase müsste er jetzt aber einen der Gegenstände abstellen um die Öffnung manuell zu betätigen. Insbesondere bei schlechten Witterungsverhältnissen, bei nasser oder verunreinigter Fahrbahn kann der Fahrer die Gegenstände nicht auf dem Boden abstellen ohne diese zu verschmutzen. Das Abstellen auf der Sitzbank ist unstabil und kann dazu führen, dass die Gegenstände auf den Boden fallen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine technische Lehre anzugeben, durch welche der Stauraum besonders leicht zugänglich gemacht werden kann. Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung eine öffenbare Abdeckung anzugeben, die besonders komfortabel und intuitiv entriegelt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Die Erfindung basiert auch auf dem Gedanken, eine automatische Entriegelung eines Verriegelungsmechanismus einer Abdeckung berührungslos aufgrund der Erkennung einer Geste eines Nutzers, insbesondere einer Hand-, Fuß- und/oder Kopfgeste eines Nutzers, oder eines Sensorsignals, welches der Geste eines Nutzers, insbesondere einer Hand-, Fuß- und/oder Kopfgeste eines Nutzers, entspricht, auszulösen.
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Dazu ist eine Sensoreinrichtung vorgesehen, welche an einem Behältnis oder an einem Fahrzeug, das das Behältnis umfasst, angeordnet ist, und welche als Reaktion auf die Bewegung oder Geste eines Nutzers, insbesondere einer Hand, eines Fußes oder des Kopfs des Nutzers, in der Umgebung der Abdeckung ein Sensorsignal erzeugt und ausgibt.
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Eine Steuereinrichtung ist derart eingerichtet, dass der Verriegelungsmechanismus in Abhängigkeit von dem Sensorsignal automatisch entriegelt wird. Eine Entriegelung umfasst im Rahmen der Erfindung vorzugsweise je nach Ausführungsvariante eine Aufsperrfunktionalität und/oder eine Grifffunktionalität, das heißt, eine Entriegelung umfasst beispielsweise die Schritte, die bei herkömmlichen Abdeckungen durch ein Aufsperren und/oder eine Betätigung eines Griffes durchgeführt oder ausgelöst werden.
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Dadurch kann ein Nutzer bewusst, schnell und komfortabel die Entriegelung eines Verriegelungsmechanismus auslösen. Die Abdeckung oder ein Griff muss dabei nicht berührt werden, so dass die Hand des Nutzers beim Entriegeln nicht verschmutzt wird. Auch ist es nicht erforderlich, ein Betätigungselement, das die Entriegelung auslöst, zu suchen und an der richtigen Stelle zu betätigen. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird eine erhebliche Komfortsteigerung ermöglicht, da durch eine gestenbasierte Öffnung des Stauraums ein sicheres und sauberes Ablegen der Gegenstände unmittelbar in dem Stauraum ermöglicht wird.
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Vorzugsweise verfügt das Fahrzeug über eine Betätigungseinrichtung, durch die die Abdeckung zumindest automatisch öffenbar ist. Dabei wirkt die Betätigungseinrichtung, welche beispielsweise auf einer vorgespannten Feder, einer Gasdruckfeder oder auf einem elektromechanischen Aktuator basiert, auf die Abdeckung. In Abhängigkeit von der erfassten Bewegung oder in Abhängigkeit von dem entsprechenden Sensorsignal zumindest teilweise automatisch aufgeklappt. Alternativ dazu kann über die Betätigungseinrichtung die Abdeckung auf- und/oder zugeklappt werden.
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Dies hat den Vorteil, dass durch eine einzige Handlung des Nutzers nicht nur eine automatische Entriegelung sondern zugleich eine selbsttätige bzw. automatische Öffnung der Abdeckung ausgelöst wird.
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Bevorzugt ist zudem eine Erkennungseinrichtung vorgesehen, welche erkennt, ob der Verriegelungsmechanismus entriegelt ist. Die Steuereinrichtung ist dann derart eingerichtet, dass die Betätigungseinrichtung erst dann aktiviert oder ausgelöst wird, und damit die Abdeckung erst geöffnet wird, nachdem erkannt wurde, dass der Verriegelungsmechanismus entriegelt ist.
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Dadurch kann verhindert werden, dass versucht wird, die Abdeckung zu öffnen, ehe der Verriegelungsmechanismus entriegelt ist. Dadurch kann insbesondere bei motorbasierten oder hydraulikbasierten Betätigungseinrichtungen unnötiger Energieverbrauch, welcher zur Aktivierung der Betätigungseinrichtung nötig wäre, verhindert werden.
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Vorzugsweise wird der Verriegelungsmechanismus automatisch entriegelt und/oder die Abdeckung automatisch aufgeklappt oder geöffnet, wenn das Sensorsignal eine vorgegebene Bewegung des Nutzers, insbesondere einer Bewegung des Fußes, des Kopfes oder der Hand des Nutzers, repräsentiert. Die erfasste und die vorgegebene Bewegung können dabei durch örtlich und/oder zeitlich aufgelöste Signale repräsentiert sein.
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Vorteilhafterweise sind in einer der Steuereinrichtung zugeordneten Speichereinrichtung Schwellwerte, Bewegungsdaten oder Signaldaten abgespeichert, welche eine vorgegebene Bewegung repräsentieren. Mit diesen kann das Sensorsignal oder davon abgeleitete Signale oder Daten verglichen werden, um zu ermitteln, ob die erfasste Bewegung bzw. Geste des Nutzers einer vorgegebenen Bewegung entspricht, beispielsweise ihr im Wesentlichen ähnlich ist oder mit ihr gemeinsame charakteristische Merkmale aufweist.
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Besonders bevorzugt weist das Fahrzeug eine Sende/Empfangseinrichtung zur Abfrage einer Berechtigung des Nutzers von einem tragbaren Berechtigungsmodul des Nutzers auf. Der Verriegelungsmechanismus wird automatisch entriegelt und/oder die Abdeckung automatisch aufgeklappt, wenn, insbesondere zusätzlich zur erfindungsgemäßen Erfassung der Bewegung eines Nutzers, das Berechtigungsmodul des Nutzers den Nutzer zum Entriegeln und/oder Aufklappen der Abdeckung berechtigt.
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Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Sensoreinrichtung zumindest zwei übereinander angeordnete Sensorteileinrichtungen auf, welche jeweils ein Sensorsignal ausgeben. Es wird der Verriegelungsmechanismus automatisch entriegelt und/oder die Abdeckung automatisch aufgeklappt, wenn ermittelt wurde, dass diese Sensorsignale eine insbesondere vorgegebene vertikale Bewegung des Nutzers, insbesondere einer Bewegung des Fußes, des Kopfes oder der Hand des Nutzers, nach oben repräsentieren.
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Dadurch wird nicht nur eine komfortable und berührungslose, sondern zudem eine intuitive Entriegelung und/oder Öffnung der bevorzugt nach oben schwenkbaren Abdeckung durch einen Nutzer ermöglicht, Denn die Anordnung der Sensorteileinrichtungen übereinander, die Öffnungsrichtung der Abdeckung und die vorgegebene zu erkennende Bewegung des Nutzers, insbesondere des Fußes, des Kopfes oder der Hand des Nutzers, werden im Wesentlichen durch zueinander parallele Geraden bzw. Vektoren beschrieben, welche zumindest zum Teil zudem in dieselbe Richtung weisen.
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Bei der Sensoreinrichtung kann es sich beispielsweise um eine an sich bekannte kapazitive oder optische Sensoreinrichtung handeln, welche ein Sensorsignal ausgibt, das von der Entfernung eines Objektes zu der Sensoreinrichtung, von der Form des Objektes, von der Größe des Objektes und/oder von den Bestandteilen des Objektes abhängt.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Sensoreinrichtung ganz oder teilweise an dem Fahrzeug, dem Behältnis oder der Abdeckung angeordnet ist.
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Dadurch wird der Herstellungsaufwand einer erfindungsgemäßen Abdeckung reduziert. Der Schutz der Abdeckung vor Korrosion wird verbessert, da die Anzahl der Durchdringungen durch die Abdeckung reduziert wird, wenn die Sensoreinrichtung in einem Markenemblem, das an dem Fahrzeug, dem Behältnis oder der Abdeckung integriert ist. Zudem werden durch diese technischen Maßnahmen den Fahrzeugdesignern designerische Freiheitsgrade eröffnet bzw. nicht durch die Erfindung versperrt.
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Die im Vorhergehenden beschriebene öffenbare Abdeckung, kann als Sitzbank oder als Deckel eines Handschuhkasten, beispielsweise eines Motorrollers ausgebildet sein. Gemäß dieser Ausführungsform ist die Abdeckung ein integraler Bestandteil des Fahrzeugs.
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Gemäß einer weiteren, alternativen Ausführungsform der Erfindung kann die Abdeckung auch Teil eines Top-Case oder eines Koffers sein. In diesem Fall ist die Abdeckung Teil eines nachrüstbarer Einheit, die an das Fahrzeug montierbar ist. Abgesehen von der Abdeckung selbst und dem Verriegelungsmechanismus können alle anderen Einrichtungen und Bestandteile des Systems an dem Behältnis selbst oder an dem Fahrzeug angeordnet sein. Das nachträglich montierbare System kann über einen Adapter mit einer Zentralverriegelung des Fahrzeugs verbunden werden. Beim Ent- oder Verriegeln des Fahrzeugs wird somit der Verriegelungsmechanismus des Behältnisses ebenfalls betätigt.
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Die Betätigungseinrichtung kann als Gasdruckfeder ausgebildet sein. Dies bietet die Vorteile, eines passiven System, bei dem keine Energie verbraucht wird, wenn die Betätigungseinrichtung nicht benutzt wird.
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Alternativ dazu kann die Betätigungseinrichtung als ein elektromechanischer Aktuator ausgebildet sein. Beispielsweise als ein Elektromotor, der über eine Spindel die Abdeckung aus einer geschlossenen Position in eine geöffnete Position und umgekehrt überführen kann. Damit kann die Abdeckung nicht nur geöffnet, sondern auch wieder verschlossen werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die folgenden Figuren näher erläutert:
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1 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Abdeckung.
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1 zeigt eine zum Öffnen schwenkbare Abdeckung H eines Behältnisses. Es ist ein an sich bekannter Verriegelungsmechanismus VM vorgesehen, durch den die Abdeckung verriegelt werden kann, um nicht berechtigten Personen den Zugang zum Stauraum in dem Behältnis zu verwehren.
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Zudem ist eine Betätigungseinrichtung KM vorgesehen, durch die die Abdeckung zum Öffnen selbsttätig nach oben geschwenkt oder geklappt werden kann, wenn die Betätigungseinrichtung KM entsprechend angesprochen oder aktiviert wird.
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Eine aus zwei übereinander angeordneten Sensorteileinrichtungen SE1, SE2 bestehende Sensoreinrichtung ist angrenzend zu einem Markenemblem ME an der Abdeckung angeordnet.
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Die Sensorteileinrichtungen SE1, SE2 geben als Reaktion auf die Geste einer Hand, eines Fußes und/oder eines Kopfes in der Nähe der Sensorteileinrichtungen SE1, SE2 jeweils ein Sensorsignal aus.
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Durch eine Steuereinrichtung STE, welche die genannten Komponenten miteinander koppelt, werden der Verriegelungsmechanismus VM und die Betätigungseinrichtung KM in Abhängigkeit von den Sensorsignalen angesteuert.
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Eine Sende/Empfangseinrichtung SEE ist zum Aufbau und zur Durchführung eines Berechtigungsdialoges mit einem durch den berechtigten Nutzer getragenen Berechtigungsmodul eingerichtet.
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Durch eine sensorbasierte Erkennungseinrichtung EE wird erkannt, ob der Verriegelungsmechanismus VM entriegelt ist.
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Die Steuereinrichtung STE, welche durch ein oder mehrere programmgesteuerte Prozessoreinrichtungen realisiert sein kann, ist derart eingerichtet, dass der Verriegelungsmechanismus VM automatisch dann entriegelt wird, wenn das Sensorsignal, beispielsweise ein Spannungswert oder ein Stromwert, der unten liegenden Sensorteileinrichtung SE2 über einem vorgegeben Schwellwert liegt, und innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer auch das Sensorsignal der oben liegenden Sensorteileinrichtung SE2 über einem vorgegeben Schwellwert liegt.
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Sobald dann die Erkennungseinrichtung EE erkennt, dass der Verriegelungsmechanismus VM entriegelt ist, wird automatisch die Betätigungseinrichtung KM und damit die Abdeckung geöffnet.
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Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung setzt eine Entriegelung des Verriegelungsmechanismus VM zudem voraus, dass der genannte Berechtigungsdialog zwischen der Sende/Empfangseinrichtung SEE und dem durch den berechtigten Nutzer getragenen Berechtigungsmodul die Berechtigung des Nutzers zum Ergebnis hat. Eine festgestellte Berechtigung des Nutzers kann beispielsweise eine, insbesondere mechanische, Freigabe des Verriegelungsmechanismus VM zur Folge haben.
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Der genannte Berechtigungsdialog wird beispielsweise automatisch ausgelöst oder gestartet, sobald die Sensoreinrichtung oder eine der Sensorteileinrichtungen, ein über einem vorgegebenen Schwellwert liegendes Sensorsignal ausgibt, und damit auf die Nähe eines möglicherweise berechtigten Nutzers hinweist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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