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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reibungskupplungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Reibungskupplungseinrichtung, insbesondere für einen Antriebsstrang eines brennkraftmaschinenbetriebenen Kraftfahrzeugs, aufweisend eine Drehachse, einen Kupplungsdeckel, eine zur Betätigung der Reibungskupplungseinrichtung relativ zu dem Kupplungsdeckel in Erstreckungsrichtung der Drehachse verlagerbare Anpressplatte, eine schwenkbare Tellerfeder zur Beaufschlagung der Anpressplatte und eine Schwenklagereinrichtung zur verschwenkbaren Lagerung der Tellerfeder an dem Kupplungsdeckel, wobei die Schwenklagereinrichtung eine Mehrzahl von mit dem Kupplungsdeckel verbundene Halteelemente, einen anpressplattenseitigen ersten Drahtring und einen deckelseitigen zweiten Drahtring aufweist, wobei der erste Drahtring zwischen dem Halteelement und der Tellerfeder und der zweite Drahtring auf der gegenüberliegenden Seite der Tellerfeder zwischen dem Kupplungsdeckel und der Tellerfeder eingeklemmt ist. Die hier vorgeschlagene Reibungskupplungseinrichtung ist insbesondere in Bolzenkupplungen und Laschenkupplungen einsetzbar, also in Reibungskupplungen, in denen die Tellerfeder über Bolzen oder Laschen an dem Kupplungsdeckel befestigt ist.
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Aus der
DE 10 2013 204 437 A1 ist eine Reibungskupplungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt.
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Aus der
US 5,687,825 ist eine Reibungskupplungseinrichtung bekannt. Darin werden Tellerfederzentrierbolzen vorgeschlagen, die einen schräg verlaufenden Bolzenkopf aufweisen. Teilbereiche des Bolzenkopfs werden so als Schwenklager verwendet.
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Weiter sind Reibungskupplungseinrichtungen bekannt, bei denen geschlossen ausgeführte Drahtringe verwendet werden.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Reibungskupplungseinrichtungen sind teilweise aufwendig in der Herstellung und erfordern insbesondere im Hinblick auf die verwendeten Drahtringe einen erhöhten Aufwand, um im eingebauten Zustand ein unbeabsichtigtes Verdrehen der Drahtringe zu vermeiden. Weiterhin sind geschlossene Drahtringe kompliziert zu montieren und erfordern besondere Eigenschaften, so dass die Kosten für einen geschlossen ausgeführten Drahtring ein Vielfaches eines offenen Drahtringes betragen (z. B. Beschichtung mit Kupfer, Schweißen des offen montierten Drahtringes zur Bildung eines geschlossenen Drahtringes nach dem Einbau; Prüfung des Drahtringes).
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zumindest teilweise zu überwinden und eine in der Herstellung kostengünstige, in der Anwendung dauerfeste und möglichst unwuchtfreie Reibungskupplungseinrichtung bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängig formulierten Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger technologisch sinnvoller Weise kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Ansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt werden.
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Die vorliegende Erfindung ist auf eine Reibungskupplungseinrichtung gerichtet, insbesondere für einen Antriebsstrang eines brennkraftmaschinenbetriebenen Kraftfahrzeugs, aufweisend eine Drehachse, einen Kupplungsdeckel, eine zur Betätigung der Reibungskupplungseinrichtung relativ zu dem Kupplungsdeckel in Erstreckungsrichtung der Drehachse verlagerbare Anpressplatte, eine schwenkbare Tellerfeder zur Beaufschlagung der Anpressplatte, eine Schwenklagereinrichtung zur verschwenkbaren Lagerung der Tellerfeder an dem Kupplungsdeckel, wobei die Schwenklagereinrichtung eine Mehrzahl von mit dem Kupplungsdeckel verbundene Halteelemente, einen anpressplattenseitigen ersten Drahtring und einen deckelseitigen zweiten Drahtring aufweist, wobei der erste Drahtring zwischen dem Halteelement und der Tellerfeder und der zweite Drahtring auf der gegenüberliegenden Seite der Tellerfeder zwischen dem Kupplungsdeckel und der Tellerfeder eingeklemmt ist, wobei zur Bildung einer Verdrehsicherung der erste Drahtring offen ausgeführt ist und entsprechend zwei erste Enden aufweist, die sich in einer radialen Richtung nach innen hin zur Drehachse erstrecken, wobei die zwei ersten Enden zwischen dem Bolzenkopf eines Sondertellerfederzentrierbolzens und der Tellerfeder eingeklemmt sind.
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Die Eingangs angeführte
DE 10 2013 204 437 A1 wird hiermit vollumfänglich in Bezug genommen. Insbesondere wird auf die dort genannten Einsatzgebiete und weiteren Komponenten der Reibungskupplungseinrichtung verwiesen. Die dort angeführte Lehre ist ohne weiteres auf die vorliegende Erfindung übertragbar.
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So weist der Sondertellerfederzentrierbolzen einen Bolzenkopf mit einer Oberseite und einer Unterseite auf, wobei der erste Drahtring und die ersten Enden zwischen der Unterseite und der Tellerfeder eingeklemmt sind, wobei die Unterseite und die Oberseite unter einem Winkel zueinander angeordnet sind.
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Bevorzugt ist der Sondertellerfederzentrierbolzen im Wesentlichen zylindrisch ausgeführt, wobei einzelne Abschnitte unterschiedlich große Durchmesser aufweisen können.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung verläuft die Unterseite, entlang der radialen Richtung nach innen, zu der Oberseite hin geneigt. Insbesondere bedeutet dies, dass die Dicke des Bolzenkopfes, im verbauten Zustand des Sondertellerfederzentrierbolzens, in radialer Richtung nach innen, also hin zur Drehachse, kontinuierlich abnimmt.
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Insbesondere liegen die ersten Enden an der geneigt verlaufenden Unterseite an.
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Insbesondere ist die Neigung der Unterseite so ausgeführt, dass sie der an dieser Position in der radialen Richtung vorliegenden Tellerfederneigung entspricht, wenn diese maximal ausgeschwenkt ist.
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Insbesondere weist der Sondertellerfederzentrierbolzen also einen Bolzenkopf auf, der zur Aufnahme der, die Verdrehsicherung des ersten Drahtringes bildenden, umgeformten ersten Enden geeignet ist. Die nach radial innen verlaufenden ersten Enden, die gleichzeitig so in Richtung des Verlaufs der Drehachse hin zur Anpressplatte umgebogen sind, liegen also an der entsprechend geformten Unterseite des Sondertellerfederzentrierbolzens an.
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Insbesondere ist also der Sondertellerfederzentrierbolzen in einer festgelegten Ausrichtung in der Reibungskupplungseinrichtung einzubauen, nämlich so, dass die Dicke des Bolzenkopfes, entlang der radialen Richtung nach innen, kontinuierlich abnimmt.
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Insbesondere ist auch der zweite Drahtring offen ausgeführt ist und weist zwei zweite Enden auf.
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Bevorzugt ist jedes Halteelement ein Tellerfederzentrierbolzen, wobei der erste Drahtring zwischen einem Bolzenkopf jedes Tellerfederzentrierbolzens und der Tellerfeder eingeklemmt ist.
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Insbesondere ist der zweite Drahtring in der radialen Richtung zwischen jedem Tellerfederzentrierbolzen und einer Prägung des Kupplungsdeckels fixiert. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist die Schwenklagereinrichtung acht Tellerfederzentrierbolzen und zusätzlich einen Sondertellerfederzentrierboizen zur Klemmung der ersten Enden auf.
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Insbesondere ist jedes Halteelement eine zungenartige Ausstellung des Kupplungsdeckels, die sich ausgehend vom Kupplungsdeckel durch jeweils einen Schlitz der Tellerfeder hindurch und über den anpressplattenseitigen ersten Drahtring hinaus erstreckt und den ersten Drahtring gegen die Tellerfeder drückt.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist.
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Gleiche Bezugszeichen in den Figuren bezeichnen gleiche Gegenstände. Es zeigen schematisch:
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1: eine Reibungskupplungseinrichtung in einer Seitenansicht im Schnitt;
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2: ein Sondertellerfederzentrierbolzen in einer perspektivischen Ansicht;
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3: den Sondertellerfederzentrierbolzen aus 2 in einer Seitenansicht;
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4: eine Reibungskupplungseinrichtung in einer Draufsicht ohne Anpressplatte;
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5: einen Kupplungsdeckel in einer perspektivischen Ansicht;
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6: den Kupplungsdeckel aus 5 in einer Draufsicht mit zweitem Drahtring;
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7: einen ersten Drahtring in einer perspektivischen Ansicht; und
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8: ein Detail des ersten Drahtringes aus 7 in einer Seitenansicht.
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1 zeigt eine Reibungskupplungseinrichtung 1 eines brennkraftmaschinenbetriebenen Kraftfahrzeugs 3 in einer Seitenansicht im Schnitt. Die Reibungskupplungseinrichtung 1 umfasst eine Drehachse 4, einen Kupplungsdeckel 2, eine zur Betätigung der Reibungskupplungseinrichtung 1 relativ zu dem Kupplungsdeckel 2 in Erstreckungsrichtung der Drehachse 4 verlagerbare Anpressplatte 5, eine schwenkbare Tellerfeder 6 zur Beaufschlagung der Anpressplatte 5, und eine Schwenklagereinrichtung 7 zur verschwenkbaren Lagerung der Tellerfeder 6 an dem Kupplungsdeckel 2. Die Schwenklagereinrichtung 7 weist eine Mehrzahl von mit dem Kupplungsdeckel 2 verbundene Halteelemente 8 (hier z. B. der im Folgenden beschriebene Sondertellerfederzentrierbolzen 15), einen anpressplattenseitigen ersten Drahtring 9 und einen deckelseitigen zweiten Drahtring 10 auf. Der erste Drahtring 9 ist zwischen dem Halteelement 8 und der Tellerfeder 6 und der zweite Drahtring 10 auf der gegenüberliegenden Seite der Tellerfeder 6 zwischen dem Kupplungsdeckel 2 und der Tellerfeder 6 eingeklemmt, wobei zur Bildung einer Verdrehsicherung 12 der erste Drahtring 9 offen ausgeführt ist und entsprechend zwei erste Enden 13 aufweist, die sich in einer radialen Richtung 14 nach innen hin zur Drehachse 4 erstrecken. Der erste Drahtring 9 weist hier einen runden Querschnitt auf. Andere Querschnitte sind ebenfalls möglich.
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Der Sondertellerfederzentrierbolzen 15 weist einen Bolzenkopf 11 mit einer Oberseite 16 und einer Unterseite 17 auf, wobei der erste Drahtring 9 und die ersten Enden 13 zwischen der Unterseite 17 und der Tellerfeder 6 eingeklemmt sind. Die Unterseite 17 und die Oberseite 16 sind unter einem Winkel 18 zueinander angeordnet, d. h. die Unterseite 17 verläuft nicht parallel zur Oberseite 16, sondern dazu geneigt. Die Dicke des Bolzenkopfes 11 nimmt also, im hier gezeigten verbauten Zustand des Sondertellerfederzentrierbolzens 15, in radialer Richtung 14 nach innen, also hin zur Drehachse 4, kontinuierlich ab.
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Die ersten Enden 13 liegen an der geneigt verlaufenden Unterseite 17 des Bolzenkopfes 11 an. Dazu weist der Sondertellerfederzentrierbolzen 15 einen Bolzenkopf 11 auf, der zur Aufnahme der, die Verdrehsicherung 12 des ersten Drahtringes 9 bildenden, umgeformten ersten Enden 13 geeignet ist. Die in der radialen Richtung 14 nach innen verlaufenden ersten Enden 13, die gleichzeitig so in Richtung des Verlaufs der Drehachse 4 hin zur Anpressplatte 5 umgebogen sind, liegen also an der entsprechend geformten Unterseite 17 des Sondertellerfederzentrierbolzens 15 an.
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Die Neigung der Unterseite 17 ist dabei insbesondere so ausgeführt, dass sie der, an dieser Position 19 in der radialen Richtung 14 vorliegenden Tellerfederneigung entspricht, wenn diese maximal ausgeschwenkt ist. Beim Ausrücken der Reibungskupplungseinrichtung 1 ist die Tellerfeder 6 also maximal verschwenkt angeordnet und verläuft in der Position 19 zu den ersten Enden 13 und der Unterseite 17 des Sondertellerfederzentrierbolzens 15 parallel.
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2 zeigt einen Sondertellerfederzentrierbolzen 15 in einer perspektivischen Ansicht. Der Sondertellerfederzentrierbolzen 15 ist im Wesentlichen zylindrisch ausgeführt, wobei einzelne Abschnitte unterschiedlich große Durchmesser 27 aufweisen. Der Sondertellerfederzentrierbolzen 15 hat auch die Funktion eines Halteelements für den ersten Drahtring 9. Er weist einen Bolzenkopf 11 mit einer Oberseite 16 und einer Unterseite 17 auf.
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3 zeigt den Sondertellerfederzentrierbolzen 15 aus 2 in einer Seitenansicht. Die Unterseite 17 und die Oberseite 16 des Bolzenkopfes 11 sind unter einem Winkel 18 zueinander angeordnet, d. h. die Unterseite 17 verläuft nicht parallel zur Oberseite 16, sondern dazu geneigt. Die Oberseite 16 des Bolzenkopfes verläuft senkrecht zur Achse 30 des Sondertellerfederzentrierbolzens 15.
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4 zeigt eine Reibungskupplungseinrichtung 1 in einer Draufsicht ohne Anpressplatte 5. Hier sind also Kupplungsdeckel 2, Tellerfeder 6, Halteelemente 8 (acht Tellerfederzentrierbolzen 23), ein Sondertellerfederzentrierbolzen 15, sowie der erste Drahtring 9 erkennbar. Die Tellerfeder 6 weist einen äußeren, ringartigen Abschnitt 25 auf, der mit der Anpressplatte 5 zusammenwirkt, und in einem inneren Bereich Federzungen 26, die durch Schlitze 24 voneinander beabstandet angeordnet sind. Die Haltelemente 8 erstrecken sich durch die Schlitze 24 und fixieren so die Tellerfeder 6 und den ersten Drahtring 9 an dem Kupplungsdeckel 2. Die ersten Enden 13 des ersten Drahtringes 9 bilden zusammen mit dem Sondertellerfederzentrierbolzen 15 die Verdrehsicherung 12 des ersten Drahtringes 9.
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5 zeigt einen Kupplungsdeckel 2 in einer perspektivischen Ansicht. In dem Kupplungsdeckel 2 ist eine ringförmige Nut 28 zur Aufnahme des zweiten Drahtringes 10 vorgesehen. Weiter ist eine Prägung 21 parallel zur Nut 28 angeordnet, die ein Aufweiten des zweiten Drahtringes 10 verhindern soll. Zudem sind Öffnungen 29 zur Aufnahme der Tellerfederzentrierbolzen 23 und des Sondertellerfederzentrierbolzens 15 vorgesehen.
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6 zeigt den Kupplungsdeckel 2 aus 5 in einer Draufsicht mit zweitem Drahtring 10, der in der Nut 28 angeordnet ist. Eine weitere Verdrehsicherung 12 in dem Kupplungsdeckel 2 (z. B. eine Begrenzung der Nut 28 in Umfangsrichtung, so dass Anschläge für die zweiten Enden 22 gebildet sind) verhindert ein Verdrehen des zweiten Drahtringes 10.
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7 zeigt einen ersten Drahtring 9 in einer perspektivischen Ansicht. Der erste Drahtring 9 ist offen ausgeführt und weist zwei einander gegenüberliegende erste Enden 13 auf, die sich in einer radialen Richtung 14 nach innen hin zur Drehachse 4 erstrecken.
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8 zeigt ein Detail des ersten Drahtringes 9 aus 7 in einer Seitenansicht. Erkennbar ist ein erstes Ende 13, das sich in einer radialen Richtung 14 nach innen hin zur Drehachse 4 erstreckt. Gleichzeitig ist das nach radial innen verlaufende erste Ende 13 in Richtung des Verlaufs der Drehachse 4 (hin zur hier nicht gezeigten Anpressplatte 5) umgebogen und bildet mit dem ersten Drahtring 9 einen Winkel 18.