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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen einer Temperatur mittels mindestens eines oberhalb eines Kochfelds angeordneten und in Richtung des Kochfelds ausgerichteten Infrarotsensors. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Regeln einer Garguttemperatur von auf einem Kochfeld abgestelltem Gargut, wobei die Garguttemperatur bestimmt wird und die bestimmte Garguttemperatur als eine Grundlage für einen Energieeintrag in das Gargut verwendet wird. Die Erfindung betrifft ferner ein System aus einem Kochgerät und einer oberhalb des Kochgeräts angeordneten Temperatur-Bestimmungseinrichtung mit mindestens einem in Richtung des Kochfelds ausgerichteten Infrarotsensor, wobei die Temperatur-Bestimmungseinrichtung mit dem Kochgerät kommunikativ koppelbar ist. Die Erfindung ist insbesondere vorteilhaft anwendbar auf Haushalts-Kochfelder und Haushalts-Herde.
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DE 10 2011 081 303 A1 offenbart eine Überwachungsvorrichtung, die für ein Kochfeld vorgesehen ist und einen ersten Infrarotsensor zur ortsaufgelösten Infrarotmessung des Kochfelds in einem ersten Spektralbereich aufweist, wobei die Überwachungsvorrichtung mindestens einen zweiten Infrarotsensor zur Infrarotmessung des Kochfelds in einem zweiten Spektralbereich aufweist und die Spektralbereiche unterschiedlich sind. Ein Haushaltsgerätesystem ist mit mindestens einem Kochfeld ausgerüstet und weist eine Überwachungsvorrichtung auf. Ein Verfahren dient zum Überwachen eines Kochfelds, wobei zumindest ein Teil des Kochfelds mittels einer ortsaufgelösten Infrarotmessung in einem ersten Spektralbereich überwacht wird und wobei das Kochfeld zusätzlich mittels mindestens einer weiteren Infrarotmessung in einem zweiten Spektralbereich überwacht wird.
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In
DE 10 2011 081 355 A1 dient ein Verfahren zum Einrichten einer Überwachungsvorrichtung mit mindestens einem bildpunktartig ortsauflösenden Infrarotsensor für ein Kochfeld mit mindestens einer Kochstelle, wobei das Verfahren mindestens den Schritt Zuordnen mindestens eines Bildpunkts des Infrarotsensors zu mindestens einer Kochstelle aufweist. Eine Überwachungsvorrichtung ist mit mindestens einem bildpunktartig ortsauflösenden Infrarotsensor ausgerüstet und zur Durchführung des Verfahrens eingerichtet.
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Ein Kochfeld ist zur Durchführung des Verfahrens eingerichtet. Ein System besteht aus der Überwachungsvorrichtung und dem Kochfeld.
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DE 10 2011 085 526 A1 betrifft eine Steuerungs-, Regelungs- und Bedienvorrichtung für ein Gargerät, mit zumindest einer am zugehörigen Gargerät befestigbaren Primäreinheit, die zur drahtlosen Kommunikation mit einer Sekundäreinheit ausgebildet ist, wobei die Primäreinheit als Sensoreinrichtung zur Erfassung von zumindest einem, einen Garprozess beeinflussenden Parameter und zur Übermittlung desselben an die Sekundäreinheit ausgebildet ist, wogegen die Sekundäreinheit zur Auswertung und Verarbeitung der von der Primäreinheit empfangenen Daten und zum Anzeigen und/oder Senden entsprechender Handlungsanweisungen an die Primäreinheit ausgebildet ist und wobei die Sekundäreinheit als Smartphone, als Laptop, als Tablet-PC, als Pager oder als PC ausgebildet ist. Hierdurch kann eine einfache Überwachung eines Garprozesses mittels beispielsweise eines Smartphones erreicht werden.
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DE 39 091 26 A1 offenbart, dass bei einem Schaltgerät für einen Kochherd die Bedieneinheit an einer für die Betätigung übersichtlichen Stelle außerhalb des heißen Bereichs des Kochherdes angeordnet sein kann. Die Bedieneinheit ist an einer über dem Kochherd angebrachten Dunstabzugshaube angeordnet. Zwischen ihr und dem Leistungsschaltteil erfolgt die Signalübertragung mittels einer Infrarot- oder Ultraschallstrecke.
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EP 2 505 923 A1 offenbart ein Elektrokochgerät mit einem Kochfeld und einer Sicherheitsvorrichtung mit einer Temperaturerfassungseinrichtung, mittels welcher Temperaturen berührungslos erfassbar sind, einer die Temperaturerfassungseinrichtung umfassenden oder bildenden Sensoreinheit und einer mit dem Elektrokochgerät elektrisch gekoppelten und mit der Sensoreinheit in Kommunikationsverbindung stehenden Steuerungseinrichtung, mittels welcher das Elektrokochgerät abschaltbar ist, wobei mittels der im Abstand zu dem Kochfeld angeordneten Sensoreinheit, deren Temperaturerfassungseinrichtung auf das Kochfeld fokussiert ist, eine sich über mehrere Kochstellen des Kochfelds erstreckende Temperaturverteilung flächenhaft erfasst und deren höchste Temperatur ermittelt wird, und wobei das Elektrokochgerät mittels der Steuerungseinrichtung abgeschaltet wird, wenn die höchste Temperatur eine vorgegebene Maximaltemperatur erreicht oder überschreitet.
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WO 2010/020541 A1 offenbart eine Kochfeldvorrichtung mit einer Überwachungseinheit zur Überwachung zumindest eines Kochbereichs eines Kochfelds, die zumindest eine Sensoreinheit aufweist, welche zu einer Erfassung in einem Infrarotbereich vorgesehen ist. Um geringe Herstellungskosten und eine platzsparende Ausgestaltung zu erreichen, wird vorgeschlagen, dass die Sensoreinheit eine Mehrzahl von Infrarotsensoren aufweist, die in einem Sensorfeld angeordnet sind.
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Zur Bestimmung einer Garguttemperatur von auf dem Kochfeld – meist in einem Gargutbehälter wie einem Topf, einer Pfanne usw. – abgestelltem Gargut, ist es bekannt, mittels aus dem Kochfeld hochstehenden IR-Sensoren eine Temperatur einer seitlichen Wandung des Gargutbehälters abzufühlen und diese Temperatur als ein Maß für die Temperatur des Garguts zu verwenden. Hierbei ist nachteilig, dass ein Temperaturunterschied zwischen der seitlichen Wandung und dem Gargut häufig nur ungenau bekannt ist, beispielsweise da seitliche Wandungen unterschiedlicher Gargutbehälter ein stark unterschiedliches thermisches Verhalten zeigen können.
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Zur Bestimmung einer Garguttemperatur von auf dem Kochfeld – meist in einem Gargutbehälter – abgestelltem Gargut, ist es ferner bekannt, einen Temperatursensor in einem Deckel eines das Gargut aufnehmenden Gargutbehälters anzuordnen. Dabei ist es nachteilig, dass die Bestimmung der Garguttemperatur nur bei aufgesetztem Deckel durchführbar ist.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine Möglichkeit für eine besonders zuverlässige Bestimmung einer Garguttemperatur von auf einem Kochfeld abgestelltem Gargut bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Bestimmen einer Temperatur mittels mindestens eines oberhalb eines Kochfelds angeordneten und in Richtung des Kochfelds ausgerichteten Infrarotsensors, wobei mittels des Verfahrens eine Garguttemperatur von auf dem Kochfeld abgestelltem Gargut bestimmt wird.
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Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass eine direkte Sicht auf das Gargut gegeben ist, insbesondere auch bei Abwesenheit eines Deckels eines das Gargut aufnehmenden Gargutbehälters. So können Unsicherheiten in der Bestimmung der Garguttemperatur durch deren indirekte Ableitung aus anderen Temperaturwerten wirksam reduziert werden. Das Kochfeld bzw. ein das Kochfeld aufweisendes Kochgerät braucht selbst keine Temperatursensorik mehr aufzuweisen.
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Das auf dem Kochfeld abgestellte Gargut kann sich insbesondere in einem das Gargut aufnehmenden Gargutbehälter befinden, ist aber nicht darauf beschränkt. Ein solcher Gargutbehälter mag z.B. ein Topf, eine Pfanne, ein Bräter usw. sein.
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Das Kochfeld mag für eine Energieübertragung auf das Gargut bzw. auf einen zugehörigen Gargutbehälter z.B. mindestens einen elektrisch betriebenen Wärmestrahler (z.B. eine Widerstandsheizung oder einen Heizwiderstand), mindestens eine Induktionsspule (z.B. als Teil eines Induktionskochfelds) oder mindestens einen Gasbrenner (z.B. als Teil eines Gaskochfelds) aufweisen.
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Das Kochfeld mag eine oder mehrere Kochstellen aufweisen. Insbesondere für den Fall eines Induktionskochfelds mag die mindestens eine Kochstelle variabel über eine oberseitige Auflagefläche positioniert sein.
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Das Kochfeld mag ein eigenständiges Kochfeld sein oder mag ein Teil einer Ofen/Kochfeld-Kombination (z.B. eines Herds) sein. Das Kochfeld ist insbesondere ein Haushaltsgerät oder ein Teil eines Haushaltsgeräts.
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Dass mindestens ein Infrarotsensor oberhalb des Kochfelds angeordnet ist, mag umfassen, dass er direkt oder senkrecht oberhalb des Kochfelds angeordnet ist. Dass mindestens ein Infrarotsensor oberhalb des Kochfelds angeordnet ist, mag alternativ oder zusätzlich umfassen, dass mindestens ein Infrarotsensor oberhalb des Kochfelds und seitlich neben dem Kochfeld angeordnet ist (also schräg zu dem Kochfeld angeordnet ist) bzw. seitlich zu dem Kochfeld versetzt ist, solange er nur in Richtung des Kochfelds ausgerichtet werden kann.
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Der mindestens eine Infrarotsensor mag mehrere Infrarotsensoren aufweisen. Zumindest zwei Infrarotsensoren mögen gleich aufgebaut sein und/oder zumindest zwei Infrarotsensoren mögen unterschiedlich aufgebaut sein, z.B. die Temperaturdetektion auf eine unterschiedliche Art durchführen.
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Der mindestens eine Infrarotsensor ist insbesondere ein berührungslos arbeitender Infrarotsensor. Der Infrarotsensor mag insbesondere ein auf eine Mitte einer Kochstelle zentriertes Blickfeld oder Messfeld aufweisen. Das Blickfeld oder Messfeld eines nicht ortsauflösend messsenden Infrarotsensors ist vorzugsweise klein (z.B. mit einem Durchmesser von nicht mehr als einem Zentimeter), um auch kleine Gargutbehälter nicht mitzumessen.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine Infrarotsensor mindestens ein Pyrometer aufweist oder ist. Dies ergibt den Vorteil einer besonders zuverlässigen und preiswerten Temperaturmessung.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass das Kochfeld mehrere Kochstellen und mehrere Infrarotsensoren aufweist und die Infrarotsensoren auf eine jeweils zugeordnete Kochstelle ausgerichtet sind. Dadurch wird der Vorteil einer besonders robusten Anordnung erreicht.
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Es ist auch noch eine Ausgestaltung, dass das Kochfeld mehrere Kochstellen und mindestens einen Infrarotsensor aufweist, der zeitlich beabstandet auf mehrere der Kochstellen ausgerichtet wird. So kann eine geringe Zahl von Infrarotsensoren (insbesondere nur ein einziger Infrarotsensor) verwendet werden, um mehrere Kochstellen abzufühlen. Dies mag eine Kostenersparnis bewirken. In dieser Ausgestaltung kann also ein Infrarotsensor nacheinander Bereiche von mindestens zwei, insbesondere allen, Kochstellen abfühlen, und zwar grundsätzlich in beliebiger Reihenfolge. Beispielsweise mag ein Infrarotsensor eine Garguttemperatur von Gargut an denjenigen Kochstellen abfühlen, welche aktuell aktiviert sind oder noch bis vor kurzem aktiviert waren. Der mindestens eine Infrarotsensor mag motorisch bewegt sein und dazu z.B. mit mindestens einem Antriebsmotor oder Aktor mechanisch gekoppelt sein, beispielsweise mit mindestens einem Elektro-Schrittmotor oder mindestens einem Piezoaktor.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass das Kochfeld mehrere Kochstellen und mindestens einen ortsauflösenden Infrarotsensor aufweist, in dessen Blickfeld mehrere Kochstellen liegen und mittels dessen die Garguttemperatur von auf unterschiedlichen Kochstellen abgestelltem Gargut ortsaufgelöst bestimmt wird. So kann auf einen Bewegungsmechanismus für den Infrarotsensor verzichtet werden und dennoch eine Zahl davon gering gehalten werden. Der ortsauflösende Infrarotsensor mag z.B. eine Wärmebildkamera oder Thermographie-Kamera sein oder aufweisen.
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Bei einer ortsaufgelösten Messung und Bestimmung der Garguttemperatur ergibt sich der weitere Vorteil, dass eine Verteilung der Garguttemperatur in dem Gargut feststellbar bzw. messbar oder bestimmbar ist. Dann mag z.B. eine zonengeregelte Kochstelle so angesteuert werden, dass sie auf die Verteilung der Garguttemperatur abgestimmte unterschiedliche Heiztemperaturniveaus bereitstellt (z.B. zur Vereinheitlichung der Garguttemperatur) und/oder mindestens einen Hinweis an dem Kochfeld (z.B. in einem zugehörigen Bedienfeld) erzeugt, dass bestimmte Bereiche des Garguts nicht ausreichend erhitzt werden. Ein Nutzer mag nach einem solchen Hinweis z.B. den zugehörigen Gargutbehälter auf dem Kochfeld verschieben, beispielsweise in Bezug aus seine Kochstelle zentrieren.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass zusätzlich eine Bilderkennung durchgeführt wird. Dadurch können Fehler in der Gargutbestimmung besonders effektiv eliminiert werden. Zur Durchführung der Bilderkennung mag mindestens eine Kamera verwendet werden, welche Bilder im sichtbaren Spektralbereich aufnimmt, z.B. eine handelsübliche CMOS-Kamera. Die Bilderkennung mag insbesondere ortsaufgelöst durchgeführt werden. Die Bilderkennung umfasst insbesondere eine Objekterkennung.
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Es ist eine Ausgestaltung davon, dass mittels der Bilderkennung erkannt wird, ob sich ein Deckel auf einem das Gargut aufnehmenden Gargutbehälter befindet. In diesem Fall mag das Bestimmen der Garguttemperatur einen Einfluss eines Deckels auf die Temperaturmessung berücksichtigen oder die Temperaturmessung abbrechen. Alternativ oder zusätzlich mag ein Hinweis an einen Nutzer ausgegeben werden, dass das Bestimmen der Garguttemperatur z.B. bei aufgesetztem Deckel mit einem höheren Fehler verbunden ist oder sogar unmöglich ist.
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Es ist noch eine Ausgestaltung davon, dass mittels der Bilderkennung eine Position des Garguts erkannt wird. Dadurch kann eine genauere Gartemperaturerkennung umgesetzt werden. Beispielsweise mag ein beweglicher Infrarotsensor besonders genau auf das Gargut ausgerichtet werden. Auch mag ein ortsauflösender Infrarotsensor eine Auswertung seiner Messdaten auf die zuvor bestimmte Position des Garguts beschränken, was einen Störeinfluss eines Gargutbehälters weiter verringern kann. Bei einem beweglichen Infrarotsensor kann dieser in Abhängigkeit der bestimmten Position des Garguts darauf ausgerichtet werden.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung davon, dass mittels der Bilderkennung der Gargutbehälter, insbesondere eine Position und/oder Form des Gargutbehälters, erkannt wird. Auch hierdurch kann eine Position des darin befindlichen Garguts besser bestimmt werden. Auch mag so ein Einfluss der Art des Gargutbehälters auf eine Bestimmung der Garguttemperatur berücksichtigt werden.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Regeln einer Garguttemperatur von auf einem Kochfeld abgestelltem Gargut, wobei die Garguttemperatur bestimmt oder ermittelt wird und die ermittelte Garguttemperatur als eine Grundlage für einen Energieeintrag in das Gargut verwendet wird und wobei die Garguttemperatur mittels des Verfahrens zum Bestimmen einer Temperatur wie oben beschrieben bestimmt wird. Dieses Verfahren ermöglicht eine besonders gute Annäherung an einen Sollwert der Garguttemperatur. Das Regeln einer Garguttemperatur ist grundsätzlich bekannt und braucht hier nicht genauer beschrieben zu werden.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass ein Sollzustand einer Garguttemperatur mittels eines externen Kommunikationsgeräts eingestellt wird. So wird eine besonders komfortable Einstellung ermöglicht. Das externe Kommunikationsgerät mag ein nicht dem Kochfeld zugehöriges Gerät sein, insbesondere ein mobiles Kommunikationsgerät wie ein Smartphone, ein PDA, oder ein Tablet-PC, oder ein PC. Das Einstellen des Sollzustands mag z.B. ein Einstellen eines Sollwerts der Garguttemperatur oder ein Aktivieren eines Garprogramms umfassen. Der Sollzustand mag alternativ oder zusätzlich an dem Kochfeld bzw. an dem zugehörigen Kochgerät eingestellt werden, z.B. an einem Bedienfeld davon.
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Eine Kommunikation mit dem Kommunikationsgerät kann drahtlos (z.B. über eine IR-Datenverbindung oder über eine Funkverbindung, z.B. Bluetooth) und/oder drahtgebunden (z.B. über das Ethernet) durchgeführt werden.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass mittels des Verfahrens auch ein Eintreten eines sicherheitsrelevanten Zustands bestimmt wird. Dies erhöht eine Betriebssicherheit. Ein sicherheitsrelevanter Zustand mag beispielsweise ein Überkochen, eine Rauchentwicklung und/oder ein Überschreiten eines erlaubten Temperaturschwellwerts umfassen. Mit Eintreten des sicherheitsrelevanten Zustands mag mindestens eine Aktion ausgelöst werden, beispielsweise ein Herunterschalten oder Abschalten einer oder mehrerer Kochstellen und/oder ein Benachrichtigen eines Nutzers, z.B. mittels eines Ausgebens einer Nachricht an einen Nutzer, beispielsweise auf sein mobiles Kommunikationsgerät. Grundsätzlich können alle geeigneten Sicherheitsüberwachungen und damit zusammenhängende Vorgänge vorgenommen werden, beispielsweise analog zu
DE 10 2011 081 303 A1 oder zu
EP 2 505 923 A1 .
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Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein System mit einem Kochfeld und einer oberhalb des Kochfelds angeordneten Temperatur-Bestimmungseinrichtung mit mindestens einem in Richtung des Kochfelds ausgerichteten Infrarotsensor, wobei die Temperatur-Bestimmungseinrichtung mit dem Kochfeld bzw. einem entsprechenden Kochgerät kommunikativ koppelbar ist und wobei die Temperatur-Bestimmungseinrichtung als eine Garguttemperatur-Bestimmungseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Bestimmen einer Temperatur wie oben beschrieben ausgebildet ist.
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Das System kann analog zu dem Verfahren ausgebildet sein und ergibt die gleichen Vorteile. So mag das Kochfeld ein eigenständiges Kochfeld sein oder mag ein Teil einer Ofen/Kochfeld-Kombination (z.B. eines Herds) sein. Das Kochfeld mag insbesondere ein Haushaltsgerät oder ein Teil eines Haushaltsgeräts sein.
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Die Temperatur-Bestimmungseinrichtung und das Kochfeld bzw. das entsprechende Kochgerät (z.B. ein Herd) weisen entsprechende Kommunikationseinrichtungen auf, welche eine Übertragung von Temperaturdaten von der Temperatur-Bestimmungseinrichtung zu dem Kochfeld ermöglichen. Die Kommunikationseinrichtungen können miteinander drahtgebunden oder drahtlos gekoppelt sein. Insbesondere mag die Temperatur-Bestimmungseinrichtung mindestens einen Sender oder Sender-Empfänger ("Transceiver") zur Übertragung der Temperaturdaten aufweisen, während das Kochfeld bzw. das entsprechende Kochgerät mindestens einen Empfänger oder Sender-Empfänger ("Transceiver") zum Empfang der Temperaturdaten aufweist. Eine Auswerteelektronik zum Bestimmen der Garguttemperatur mag in die Temperatur-Bestimmungseinrichtung oder in das Kochfeld integriert sein. Der mindestens eine Empfänger oder Sender-Empfänger ("Transceiver") mag auch zum Empfang von Daten von einem externen Kommunikationsgerät und ggf. zum Aussenden von Daten an das externe Kommunikationsgerät eingerichtet sein.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass die Garguttemperatur-Bestimmungseinrichtung in eine Dunstabzugshaube oder Esse integriert ist. Dies ergibt den Vorteil, dass keine eigenständige Temperatur-Bestimmungseinrichtung bereitgestellt und montiert zu werden braucht. Auch bietet die Dunstabzugshaube oder Esse eine besonders günstige Position oberhalb des Kochfelds und damit eine besonders gute Sichtbarkeit auf das Gargut. Jedoch mag die Garguttemperatur-Bestimmungseinrichtung grundsätzlich auch eine eigenständige Einrichtung sein.
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Bei einer Integration in eine Dunstabzugshaube (welche also die Funktion einer Garguttemperatur-Bestimmungseinrichtung übernimmt und entsprechend ausgerüstet ist) ist der mindestens eine Infrarotsensor insbesondere an einer Unterseite angeordnet, zum Vermeiden einer Verschmutzung des mindestens einen Infrarotsensors vorteilhafterweise neben einem Hauptströmungspfad einer angesaugten Luft oder Wrasen.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch eine Dunstabzugshaube oder Esse, welche zur Durchführung des Verfahrens eingerichtet ist.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit einer Zeichnung näher erläutert wird.
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Die Figur zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht ein System mit einem oberseitig in einen Herd 1 integrierten Kochfeld 2 und einer oberhalb des Kochfelds 2 angeordneten Temperatur-Bestimmungseinrichtung, die als eine Dunstabzugshaube (oder Esse) 3 ausgebildet ist.
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Der Herd 1 weist außer dem oberseitigen Kochfeld 2 noch ein Backrohr 4 auf. Das Kochfeld 2 weist mehrere Kochstellen 5 auf, die mittels einer Steuereinrichtung 6 des Kochfelds 2 bzw. des Herds 1 auf grundsätzlich bekannte Weise ansteuerbar sind. Auf die Kochstellen 5 sind jeweilige Gargutbehälter aufsetzbar, hier beispielsweise eine Pfanne P, welche Gargut G aufnehmen können.
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Die Dunstabzugshaube 3, die außer zum Luft- oder Wrasenabzug auch zur Temperaturbestimmung im Bereich des Kochfelds 2 dient, weist für jede der Kochstellen 5 jeweils einen auf die zugeordnete Kochstelle 5 ausgerichteten Infrarotsensor in Form eines berührungslos arbeitenden Pyrometers 7 auf. Jedes der Pyrometer 7 weist ein Sicht- oder Messfeld S auf, in dem sich ein auf der zugeordneten Kochstelle 5 abgestelltes Gargut G befindet, aber z.B. kein auf einer anderen Kochstelle 5 abgestelltes Gargut. Folglich lässt sich das Gargut G mittels des Pyrometers 7 direkt von oben einsehen und seine Garguttemperatur T abfühlen und bestimmen. Das Sichtfeld S der Pyrometer 7 ist so klein, dass ein Einfluss einer Temperatur eines zugehörigen Gargutbehälters vernachlässigbar ist.
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Die Pyrometer 7 sind mit einer Auswerteeinrichtung 8 der Dunstabzugshaube 3 gekoppelt, welche die von den Pyrometer 7 bereitgestellten Daten verarbeitet, z.B. die von den Pyrometern 7 bereitgestellten Messsignale in absolute Temperaturwerte und/oder Temperaturdifferenzen umrechnet. Die Auswerteeinrichtung 8 ist mit einem drahtlos arbeitenden Sender 9 der Dunstabzugshaube 3 gekoppelt, über welchen Daten D umfassend die abgefühlten bzw. bestimmten Werte der Garguttemperatur T an das Kochfeld 2 bzw. den Herd 1 übertragbar sind, z.B. per Funk- oder IR-Kommunikation.
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Das Kochfeld 2 bzw. der Herd 1 weist zum Empfang der Daten D von dem Sender 9 einen passenden Empfänger 10 auf. Der Empfänger 10 ist mit der Steuereinrichtung 6 gekoppelt, so dass die Steuereinrichtung 6 die mittels der Daten D übertragenen Werte der Garguttemperatur T dazu nutzen kann, eine Temperaturregelung des Garguts G durchzuführen. Dies geschieht insbesondere durch Einregeln des Werts der Garguttemperatur T auf einen Sollwert. Dazu mag die Steuereinrichtung 6 die Kochstellen 5 entsprechend ansteuern, z.B. bestromen, um einen Energieübertrag auf die Pfanne P und damit einen Energieeintrag in das Gargut G einzustellen.
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Der Sollwert der Garguttemperatur kann außer an dem Kochfeld 2 bzw. an dem Herd 1 mittels eines externen Kommunikationsgeräts (hier eines Smartphone C) eingestellt werden. Das Smartphone C kann mit dem Kochfeld 2 bzw. mit dem Herd 1 Daten D2 austauschen, insbesondere bidirektional, insbesondere unter Verwendung des Empfängers 10 und eines Senders oder eines Transceivers des Kochfelds 2 bzw. des Herds (o. Abb.). Das Smartphone C mag zusätzlich oder alternativ Daten mit der Dunstabzugshaube 3 austauschen (nicht gezeigt), z.B. zu deren Steuerung.
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Die Pyrometer 7 bzw. deren Messwerte können auch dazu genutzt werden, ein Eintreten eines sicherheitsrelevanten Zustands zu bestimmen. Der sicherheitsrelevante Zustand mag von der Auswerteeinrichtung 8 oder von der Steuereinrichtung 6 bestimmt werden. Tritt ein solcher ein, mag die Steuereinrichtung 6 eine oder mehrere (insbesondere alle) Kochstellen 5 so ansteuern, dass deren Energieeintrag vermindert wird oder die mindestens eine Kochstelle 5 sogar ganz abgeschaltet oder deaktiviert wird. Ferner kann bei einem Eintreten eines sicherheitsrelevanten Zustands eine Nachricht an einen Nutzer ausgegeben werden, z.B. an das Smartphone C und/oder an eine Anzeigeeinrichtung des Kochfelds 2 bzw. des Herds 1.
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Die Dunstabzugshaube 3 weist hier zusätzlich eine auf das Kochfeld 2 gerichtete Kamera 11 auf, die Bilder in dem sichtbaren Lichtspektrum aufnimmt. Mittels der Bilder kann zusätzlich eine Bilderkennung durchgeführt werden, insbesondere um zu erkennen, ob sich ein Deckel auf der Pfanne P befindet und/oder wo sich das Gargut G befindet.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw. Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Herd
- 2
- Kochfeld
- 3
- Dunstabzugshaube
- 4
- Backrohr
- 5
- Kochstelle
- 6
- Steuereinrichtung
- 7
- Pyrometer
- 8
- Auswerteeinrichtung
- 9
- Sender
- 10
- Empfänger
- 11
- Kamera
- C
- Smartphone
- D
- Daten
- G
- Gargut
- P
- Pfanne
- S
- Sichtfeld
- T
- Garguttemperatur
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011081303 A1 [0002, 0034]
- DE 102011081355 A1 [0003]
- DE 102011085526 A1 [0005]
- DE 3909126 A1 [0006]
- EP 2505923 A1 [0007, 0034]
- WO 2010/020541 A1 [0008]