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Die Erfindung betrifft eine Parksperrenanordnung für den Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit einem Sperrmechanismus zur reversiblen Hemmung einer Drehbewegung einer Welle in dem Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs, wobei der Sperrmechanismus einen Riegel und einen Aktuator zum Betätigen des Riegels aufweist, wobei der Riegel um eine Drehachse drehbar gelagert ist und durch eine Drehbewegung zwischen einer Freigabestellung und einer Schließstellung und umgekehrt verstellbar ist, wobei in der Freigabestellung die Welle drehbar ist und in der Schließstellung die Drehbewegung der Welle gehemmt ist.
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Derartige Parksperrrenanordnungen werden eingesetzt, um eine Abtriebswelle des Kraftfahrzeuges zu hemmen, so dass das Kraftfahrzeug an einem unbeabsichtigten Wegrollen gehindert wird, wenn der Motor kein Drehmoment zur Verfügung stellt. Aus der Druckschrift
JP 58110343 A ist eine Parksperrenanordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem Sperrmechanismus zur Hemmung einer Drehbewegung einer Welle in dem Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs bekannt, wobei der Sperrmechanismus keinen um eine Drehachse drehbar gelagerten Riegel aufweist. Aus der
DE 10 2010 029 401 A ist eine gattungsgemäße Parksperrenanordnung für den Antriebsstrang eines Kraftfahrzeug bekannt, umfassend einen Sperrmechanismus, der die Drehbewegung einer Welle im Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs hemmen und freigeben kann. Ein Aktuator ist zum Betätigen des Sperrmechanismus vorgesehen, wobei der Sperrmechanismus ein Sperrelement aufweist, das von dem Aktuator linear bewegbar ist und ein Riegelelement, das mit dem Sperrelement zusammenwirkt, wobei das Sperrelement in eine erste axiale Stellung überführbar ist, in der das Riegelelement eine Freigabestellung einnimmt, in der die Welle drehbar ist, und wobei das Sperrelement in eine zweite axiale Stellung überführbar ist, in der das Riegelelement eine Schließstellung einnimmt, in der das Riegelelement eine Drehbewegung der Welle hemmt. Ein Entriegelungsmechanismus ist zum Zwangsentriegeln des Sperrmechanismus vorgesehen, wobei der Entriegelungsmechanismus ein Entriegelungselement zum Verdrehen des Sperrelements aufweist, wobei das Sperrelement in der zweiten axialen Stellung in eine erste Drehstellung überführbar ist, in der das Sperrelement das Riegelelement in der Schließstellung hält, und wobei das Sperrelement in eine zweite Drehstellung überführbar ist, in der das Riegelelement eine Freigabestellung einnehmen kann.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Parksperrenanordnung vorzuschlagen, wobei eine Anzahl der Bauteile des Sperrmechanismus gegenüber dem Stand der Technik verringert ist.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand von Patentanspruch 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausführungsformen und vorteilhafte Weiterbildungen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Parksperrenanordnung für den Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs weist einen Sperrmechanismus zur reversiblen Hemmung einer Drehbewegung einer Welle in dem Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs auf. Der Sperrmechanismus weist einen Riegel und einen Aktuator zum Betätigen des Riegels auf, wobei der Riegel um eine Drehachse drehbar gelagert ist und durch eine Drehbewegung zwischen einer Freigabestellung und einer Schließstellung und umgekehrt verstellbar ist. In der Freigabestellung ist die Welle erfindungsgemäß drehbar, während die Drehbewegung der Welle gehemmt ist, wenn sich der Riegel in der Schließstellung befindet. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Aktuator zur Verstellung des Riegels aus der Schließstellung in die Freigabestellung direkt auf den Riegel einwirkt.
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Der Aktuator wirkt im Sinne der Erfindung zur Verstellung des Riegels aus der Schließstellung in die Freigabestellung direkt auf den Riegel ein, indem der Aktuator eine Kraft auf den Riegel überträgt. Der Riegel wird also zur Verstellung aus der Schließstellung in die Freigabestellung nicht lediglich freigegeben, sondern aktiv durch den Aktuator verstellt, wobei der Aktuator alleine oder mit anderen Kraftmitteln auf den Riegel einwirkt. Dabei kann die Kraftübertragung von dem Aktuator auf den Riegel insbesondere auch über ein Übertragungsglied oder mehrere Übertragungsglieder, beispielsweise im Sinne eines Gelenks oder eines Getriebes, erfolgen.
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Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Parksperrenanordnung besteht darin, dass das Verstellen des Riegels aus der Schließstellung in die Freigabestellung durch die direkte Einwirkung des Aktuators die Verwendung eines wesentlich vereinfachten Sperrmechanismus erlaubt, der mit weniger Bauteilen realisierbar ist und größere Fertigungstoleranzen erlaubt. Insbesondere eine Notentriegelung zur zwangsweisen Entriegelung der Parksperre, die beispielsweise bei einem Defekt der Kraftfahrzeugelektronik benötigt wird, um das Kraftfahrzeug abschleppen zu können, ist mit der erfindungsgemäßen Parksperrenanordnung mit geringem Aufwand realisierbar, beispielsweise in dem der Aktuator im Notfall auch manuell betätigt werden kann.
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Die Verstellung des Riegels aus der Schließstellung in die Freigabestellung durch den Aktuator erfolgt insbesondere auf das Signal hin, dass die Parksperre des Fahrzeugs gelöst wurde. Die Steuerung einer Parksperrenanordnung durch entsprechende Parksperrensignale ist bekannt und wird hier nicht weiter ausgeführt. Bevorzugt erfolgt ausschließlich die Verstellung des Riegels aus der Schließstellung in die Freigabestellung durch die Einwirkung des Aktuators, nicht aber die entgegengesetzte Verstellung aus der Freigabestellung in die Schließstellung. Der Aktuator ist insbesondere als linear verstellbarer Betätiger vorgesehen, beispielsweise als Hydraulik- oder Pneumatik-Aktuator oder als elektromechanischer Aktuator.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Aktuator einen Mitnehmer aufweist, wobei der Mitnehmer mit einem von der Drehachse entfernt angeordneten Endes des Riegels zusammenwirkt. Der Riegel weist insbesondere eine im weitesten Sinne klinkenartige Form auf. Der Mitnehmer weist weiterhin bevorzugt eine fingerartige Form auf. Durch die Einwirkung auf das von der Drehachse entfernt angeordnete Ende des Riegels wirkt die Kraft des Aktuators unter Anwendung des größtmöglichen Hebels auf den Riegel, sodass vorteilhaft ein hohes Drehmoment erzielt wird.
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Weiterhin bevorzugt ist der Aktuator dazu vorgesehen, den Riegel in der Freigabestellung zu halten, insbesondere solange ein Signal, die Parksperre des Fahrzeugs zu aktivieren, nicht vorliegt. Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass der Riegel nicht, wie im Stand der Technik vorgesehen, durch eine Schenkelfeder in die Freigabestellung gebracht und dort gehalten wird, so dass eine unbeabsichtigte Verstellung des Riegels aus der Freigabestellung, beispielsweise bei einem Versagen der Schenkelfeder, vorteilhaft vermieden werden kann. Insbesondere blockiert der Mitnehmer des Aktuators den Riegel in der Freigabestellung.
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Weiterhin bevorzugt ist der Aktuator dazu vorgesehen, den in der Freigabestellung befindlichen Riegel freizugeben, um eine Verstellung des Riegels von der Freigabestellung in die Schließstellung zu ermöglichen, insbesondere auf das Signal hin, dass die Parksperre des Fahrzeugs eingelegt wurde. Dabei wirkt der Aktuator besonders bevorzugt nicht auf den Riegel ein, sondern gibt lediglich dessen Verstellweg frei. Der Mitnehmer des Aktuators wird insbesondere linear wieder in diejenige Position verstellt, in der der Riegel seine Schließstellung einnehmen kann, ohne dass der Mitnehmer dabei auf den Riegel einwirkt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Sperrmechanismus ein Kraftmittel aufweist, wobei das Kraftmittel den Riegel mit einer Kraft in Richtung der Schließstellung beaufschlagt. Besonders bevorzugt ist der Riegel durch das Kraftmittel von der Freigabestellung in die Schließstellung verstellbar. Bei dem Kraftmittel handelt es sich vorzugsweise um ein Federmittel. Besonders vorteilhaft kann das Kraftmittel als Druckfeder ausgeführt sein. Das Kraftmittel ist vorteilhaft dazu geeignet, den Riegel sicher in der Schließstellung zu halten.
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Weiterhin bevorzugt ist vorgesehen, dass der Riegel durch das Kraftmittel von der Freigabestellung in die Schließstellung verstellbar ist. Sobald der Aktuator den in der Freigabestellung befindlichen Riegel freigibt, wird der Riegel aus der Freigabestellung herausgedrückt und in die Schließstellung überführt. Ein Angriffspunkt des Kraftmittels ist an dem Riegel vorzugsweise zwischen dem von der Drehachse entfernt angeordneten Ende und der Drehachse angeordnet. Das Kraftmittel hat somit einen geringeren Hebel, als der Aktuator. Das Kraftmittel wirkt insbesondere permanent auf den Riegel ein, beispielsweise in Form einer Druckfeder. Somit muss der Aktuator bei der Verstellung des Riegels von der Schließstellung in die Freigabestellung die Kraft des Kraftmittels überwinden.
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Der Sperrmechanismus weist weiterhin insbesondere ein mit der Welle drehfest verbundenes Sperrenrad mit einer Mehrzahl von Rastausnehmungen auf, wobei ein Sperrzahn des Riegels in der Schließstellung in eine der Rastausnehmungen eingreift. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Rastausnehmungen und der Sperrzahn geometrisch derart geformt sind, dass eine Selbsthemmung in der Schließstellung realisiert ist. Besonders bevorzugt ist die Selbsthemmung in der Schließstellung durch eine Hinterschneidung an mindestens einer Flanke der Rastausnehmungen und/oder an mindestens einer Flanke des Sperrzahns realisiert. Insbesondere ist die Hinterschneidung der zusammenwirkenden Flanken derart vorgesehen ist, dass eine selbsttätige Bewegung des Riegels aus der Schließstellung heraus in Richtung der Freigabestellung durch einen Form- und/oder Kraftschluss der Flanken in dieser Richtung gehemmt ist, um beispielsweise vorteilhaft ein Lösen der Parksperre durch Vibrationen zu vermeiden. Die Beaufschlagung des Riegels durch die Kraft des Kraftmittels ist somit vorteilhaft nicht die alleinige Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Lösen der Parksperre. Dadurch ist es vorteilhaft möglich, die Kraft des Kraftmittels geringer zu wählen, so dass wiederum der Aktuator, der die Kraft des Kraftmittels bei jedem Verstellen des Riegels in die Freigabestellung überwinden muss, ebenfalls weniger Kraft aufbringen muss. Die Kraft des Aktuators ist also vorzugsweise derart gewählt, dass zu Beginn der Verstellung die Selbsthemmung und die Kraft des Kraftmittels durch den Aktuator überwindbar sind, während der Aktuator auf dem weiteren Verstellweg dann nur gegen die Kraft des Kraftmittels arbeitet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Selbsthemmung in einer Verstellrichtung des Riegels durch ein formschlüssiges Eingreifen einer Flanke des Sperrzahns mit einer Flanke einer der Rastausnehmungen realisiert ist. Unter einem formschlüssigen Eingreifen ist im Sinne der Erfindung eine Überschneidung der Flanken in der Verstellrichtung des Riegels zu verstehen.
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Besonders bevorzugt hemmen die formschlüssig in Eingriff stehenden Flanken eine selbsttätige Bewegung des Riegels aus der Schließstellung heraus in Richtung der Freigabestellung, wobei die Selbsthemmung durch den Aktuator überwindbar ist. Die sich überschneidenden Flanken sind also nicht derart formschlüssig verbunden, dass eine Bewegung in der Verstellrichtung unmöglich ist, sondern diese wird lediglich gehemmt bzw. erschwert.
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Weiterhin besonders bevorzugt sind die formschlüssig in Eingriff stehenden Flanken dazu gegenüber der Verstellrichtung des Riegels derart abgewinkelt, dass die Flanken unter einer Krafteinwirkung aneinander entlang gleiten. Die Überschneidung der Flanken dient also im Wesentlichen dazu, eine Haft- bzw. Gleitreibung der Flanken zu erhöhen, oder anders ausgedrückt, dazu, einen Kraftschluss zwischen den Flanken herzustellen bzw. zu erhöhen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Die Ausführungen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
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Es zeigen
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1 eine Parksperrenanordnung nach dem Stand der Technik;
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2 eine erfindungsgemäße Parksperrenanordnung in einer Freigabestellung;
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3 die Parksperrenanordnung gemäß 2 in einer Schließstellung.
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Die 1 zeigt eine Parksperrenanordnung B nach dem Stand der Technik. Die Parksperrenanordnung B ist an einer Welle 4 angeordnet und umfasst einen Sperrenmechanismus C, der indirekt auf die Welle 4 einwirkt. Zum Betätigen des Sperrenmechanismus C dient ein linear wirkender Aktuator D mit einer Antriebswelle, die bei Betätigen des Aktuators D um eine Drehachse rotiert. Die Antriebswelle wirkt auf ein linear bewegbares Sperrelement E. Bei Betätigung wirkt der Aktuator D über ein Federelement auf das Sperrelement E ein, das dadurch zwischen zwei axialen Schiebestellungen bewegbar ist. Ein Riegelelement F ist in Form einer Sperrklinke gestaltet, die um eine Schwenkachse A schwenkbar gelagert ist. An einem entgegengesetzten Ende wird die Sperrklinke von dem Sperrelements E beaufschlagt. Das Sperrelement E ist so gestaltet, dass eine translatorische Bewegung eine Verlagerung des Riegelelements F bewirkt.
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Ein Sperrzahn G wirkt zum Festsetzen der Welle 4 mit einem Sperrenrad J zusammen, das drehfest mit der Welle 4 verbunden ist. Das Sperrenrad J weist eine Vielzahl von über dem Umfang verteilten Rastausnehmungen K auf, in die das Riegelelement F mit dem Sperrzahn H formschlüssig eingreifen kann. Das Riegelelement F ist in eine Sperrstellung drehend überführbar, in der es mit dem Sperrenrad J formschlüssig verbunden ist, so dass das Sperrenrad J an einer Drehbewegung gehindert wird. In der Freigabestellung ist das Riegelelement F gegenüber dem Sperrenrad J nach außen verschwenkt, so dass das Sperrenrad J und damit der Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs frei drehbar ist. Zum Überführen des Riegelelements F von der Sperrstellung in die Freigabestellung ist ein Federelement H in Form einer Schenkelfeder vorgesehen.
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Die 2 und 3 zeigen ein schematisch dargestelltes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Parksperrenanordnung 2 für ein Kraftfahrzeug (nicht dargestellt) und werden zunächst gemeinsam beschrieben. Die Parksperrenanordnung 2 ist an einer Welle 4 im Drehmomentfluss zwischen einem nicht dargestellten Antriebsmotor, beispielsweise einem Verbrennungsmotor oder einem Elektromotor, und einer Antriebsachse des Kraftfahrzeugs angeordnet. Die Parksperrenanordnung 2 weist einen Sperrmechanismus 6 auf, der indirekt auf die Welle 4 einwirkt.
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Der Sperrmechanismus 6 dient dazu, eine Drehbewegung der Welle 4 bedarfsweise zu hemmen bzw. freizugeben. Zum Betätigen des Sperrmechanismus 6 dient ein linear wirkender Aktuator 7, der vorzugsweise als elektromechanischer Aktuator ausgestaltet ist, der von einer elektronischen Steuereinheit (nicht dargestellt) ansteuerbar ist. Es versteht sich jedoch, dass der Aktuator auch alternative Ausgestaltungen haben kann, beispielsweise in Form eines hydraulischen oder pneumatischen Aktuators.
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Der Sperrmechanismus 6 weist einen um eine Drehachse A drehbar gelagerten Riegel 16 auf, wobei der Aktuator 7 zum Betätigen des Riegels 16 vorgesehen ist, der durch eine Drehbewegung zwischen einer in der 2 dargestellten Freigabestellung und einer in der 3 dargestellten Schließstellung verstellbar ist, wobei in der Freigabestellung die Welle 4 drehbar ist und in der Schließstellung die Drehbewegung der Welle 4 gehemmt ist. Der Riegel 16 ist in Form einer Sperrklinke gestaltet, die an einem Ende um die Drehachse A drehbar gelagert ist und an einem von der Drehachse A entfernten Ende 17, also dem entgegengesetzten freien Ende 17 durch den Aktuator 7 beaufschlagbar ist. Der Riegel weist einen Sperrzahn 20 zum Festsetzen der Welle 4 auf.
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Der Riegel 16 dient dazu, die Welle 4 wahlweise festzusetzen, so dass der Antriebsstrang an einer Drehbewegung gehindert wird, oder freizugeben, so dass die Komponenten des Antriebsstranges frei drehen können. Die Parksperrenanordnung 2 weist dazu weiterhin ein Sperrenrad 23 auf, das drehfest mit der Welle 4 verbunden ist. Die drehfeste Verbindung kann beispielsweise durch eine Längsverzahnung oder eine Keilwellenverzahnung realisiert werden. Das Sperrenrad 23 weist an einer äußeren Umfangsfläche eine Vielzahl von über dem Umfang verteilten Rastausnehmungen 24 auf, in die der Riegel 16 mit seinem Sperrzahn 20 eingreifen kann. In der 3 ist der Riegel 16 in der Sperrstellung dargestellt, in der der Sperrzahn 20 mit dem Sperrenrad 23 derart formschlüssig verbunden ist, dass das Sperrenrad 23 an einer Drehbewegung gehindert wird. In der Freigabestellung gemäß 2 ist der Riegel 16 gegenüber dem Sperrenrad 23 nach außen verschwenkt, so dass das Sperrenrad 23 und damit der Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs frei drehbar ist.
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Die Parksperrenanordnung 2 in der Schließstellung wird mit Bezug auf 3 näher erläutert. Der Sperrmechanismus 6 zur reversiblen Hemmung der Drehbewegung der Welle 4 weist den Riegel 16 und den Aktuator 7 zum Betätigen des Riegels 16 auf, wobei der Riegel 16 um die Drehachse A drehbar gelagert ist und durch eine Drehbewegung im Uhrzeigersinn aus der Schließstellung gemäß 3 in die Freigabestellung gemäß 2 verstellbar ist. In der Schließstellung gemäß 3 ist die Drehbewegung der Welle 4 durch den Sperrmechanismus 6 gehemmt, da dieser das mit der Welle 4 drehfest verbundenes Sperrenrad 23 mit einer Mehrzahl von Rastausnehmungen 24 aufweist der ein Sperrzahn 20 des Riegels 16 in eine der Rastausnehmungen 24 eingreift. Vorzugsweise sind die Rastausnehmungen 24 und der Sperrzahn 20 geometrisch derart geformt, dass eine Selbsthemmung in der Schließstellung realisiert ist, das also der Riegel 16 nicht selbsttätig aus der Schließstellung gelangen kann, beispielsweise durch Vibration oder ähnliche Einwirkung von außen. In dem Ausführungsbeispiel ist die Selbsthemmung in einer Verstellrichtung des Riegels 16, also im Uhrzeigersinn um die Drehachse A, durch ein formschlüssiges Eingreifen einer äußeren Flanke 21 des Sperrzahns 20 mit einer inneren Flanke 25 der Rastausnehmung 24 realisiert ist. Der Formschluss ist durch eine nur geringfügige Überlappung der Flanken 21, 25 in Verstellrichtung realisiert. Dadurch gelingt es vorteilhaft, dass die formschlüssig in Eingriff stehenden Flanken 21, 25 eine selbsttätige Bewegung des Riegels 16 aus der Schließstellung heraus in Richtung der Freigabestellung hemmen, die Selbsthemmung durch den Aktuator 7 jedoch überwindbar ist. Insbesondere sind die formschlüssig in Eingriff stehenden Flanken 21, 25 gegenüber der Verstellrichtung des Riegels derart abgewinkelt, dass die Flanken unter einer Krafteinwirkung aneinander entlang gleiten.
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Der Sperrmechanismus 6 weist darüber hinaus ein Kraftmittel 22 auf, welches den Riegel 16 mit einer Kraft in Richtung der Schließstellung beaufschlagt. Das Kraftmittel 22 ist vorzugsweise als Druckfeder ausgeführt. Die Druckfeder 22 hält den Riegel 16 durch die Krafteinwirkung in der Schließstellung, zusätzlich zu der durch den Sperrzahn 20 und die Rastausnehmung 24 realisierten Selbsthemmung. Ein Angriffspunkt der Druckfeder 22 an dem Riegel 16 ist zwischen dem von der Drehachse A entfernt angeordneten Ende 17 und der Drehachse A angeordnet ist, so dass die Kraft der Druckfeder 22 mit einem kürzeren Hebel an dem Riegel 16 angreift, als der Aktuator 7, wodurch das Lösen der Parksperre vereinfacht wird. Um die Parksperre zu lösen, wird der lediglich schematisch dargestellte Aktuator 7 betätigt, so dass dieser linear in Richtung des mit Q bezeichneten Pfeils bewegt wird und zur Verstellung des Riegels 16 aus der Schließstellung in die Freigabestellung direkt auf den Riegel 16 einwirkt. Der Mitnehmer 8 des Aktuators 7 greift dazu an dem von der Drehachse A entfernt angeordneten Ende 17 des Riegels 16 an. Die Kraft des Aktuators ist also insbesondere derart gewählt, dass ein Drehmoment in Richtung des Uhrzeigersinns auf den Riegel 16 wirkt, das zum einen das durch die Kraft der Druckfeder 22 in entgegengesetzter Richtung wirkende Drehmoment und zum anderen die Selbsthemmung der in Eingriff stehenden Flanken 21, 25 des Sperrzahns 20 und der Rastausnehmung 24 überwindet.
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Dadurch gelangt der Riegel in die Freigabestellung, die mit Bezug auf 2 näher erläutert wird. Der Aktuator 7 verstellt den Riegel 16 im Uhrzeigersinn soweit, dass die Welle 4 mit dem Sperrenrad 24 frei drehen kann. Bevorzugt ist der Aktuator 7 dazu vorgesehen, den Riegel 16 in der Freigabestellung zu halten. Dadurch wird vorteilhaft ein unbeabsichtigtes Sperren durch die Parksperrenanordnung 2 vermieden.
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Bei einem Aktivieren der Parksperre ist der Aktuator 7 insbesondere dazu vorgesehen, den in der Freigabestellung befindlichen Riegel 16 freizugeben, um eine Verstellung des Riegels 16 von der Freigabestellung in die Schließstellung zu ermöglichen. Der Aktuator ist also vorzugsweise nicht dazu vorgesehen, den Riegel in Richtung der Schließstellung zu betätigen. Dies geschieht vorzugsweise, indem der Aktuator 7 linear in Richtung des mit P bezeichneten Pfeils in die in 3 gezeigte Position verstellt wird. Da der Mitnehmer 8 bei dieser Bewegung des Aktuators 7 nicht auf das Ende 17 des Riegels 16 einwirkt, wird der Riegel 16 lediglich freigegeben, nicht aber zur Drehung entgegen des Uhrzeigersinns betätigt. Die eigentliche Verstellung des Riegels 16 von der Freigabestellung in die Schließstellung erfolgt durch die Krafteinwirkung des Kraftmittels 22 auf den Riegel 16, das für das notwendige Drehmoment zum Verschwenken des Riegels 16 um die Drehachse A gegen den Uhrzeigersinn sorgt.
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Wenn die Parksperrenanordnung 2 also aktiviert wird, um das Kraftfahrzeug in einer Parkstellung am Wegrollen zu hindern, erhält der Aktuator 7 ein entsprechendes elektronisches Signal von der elektronischen Steuereinheit. In der weiteren Abfolge zum Sperren der Welle 4 können sich im geparkten Zustand der Sperrzahn 20 des Riegelelements 16 und ein zwischen zwei Rastausnehmungen 24 liegender Steg 26 des Sperrenrads 23 gegenüber stehen, so dass der durch den Aktuator 7 freigegebene Riegel 16 durch die Feder 22 auf das Sperrenrad 23 hin beaufschlagt wird, bis der Sperrzahn 20 des Riegel 16 in Anlage mit dem Sperrenrad 23 kommt. Wird dann beim Weiterdrehen des Sperrenrads 23 eine Drehposition erreicht, in der der Sperrzahn 20 des Riegels 16 und eine Rastausnehmung 24 einander gegenüberliegen, wird der von dem Federmittel 22 beaufschlagte Riegel 16 weiter um die Achse A verschwenkt, wodurch der Sperrzahn 20 weiter nach radial innen bezüglich des Sperrenrads 23 bewegt wird. Dabei greift der Sperrzahn 20 in die gegenüberliegende Ausnehmung 24 formschlüssig ein, so dass die drehfest mit dem Sperrenrad 23 verbundene Welle 4 an einer Drehbewegung gehindert ist. Ist bei der Freigabe des Riegels 16 durch den Aktuator 7 die Drehstellung der Welle 4 derart, dass der Sperrzahn 20 des Riegelelements 16 direkt einer Rastausnehmung 24 gegenüberliegt, erfolgt der formschlüssige Eingriff des Riegelelements 16 in die Rastausnehmung 24 unmittelbar.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Parksperrenanordnung
- 4
- Welle
- 6
- Sperrmechanismus
- 7
- Aktuator
- 8
- Mitnehmer
- 16
- Riegel
- 17
- Entferntes Ende des Riegels
- 20
- Sperrzahn
- 21
- Äußere Flanke
- 22
- Kraftmittel
- 23
- Sperrenrad
- 24
- Rastausnehmung
- 25
- Innere Flanke
- 26
- Steg
- P
- Pfeil
- Q
- Pfeil
- A
- Achse
- B
- Parksperrenanordnung nach dem Stand der Technik
- C
- Sperrenmechanismus
- D
- Aktuator
- E
- Sperrelement
- F
- Riegelelement
- G
- Sperrzahn
- H
- Federelement
- J
- Sperrenrad
- K
- Rastausnehmung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 58110343 A [0002]
- DE 102010029401 A [0002]