DE102014213189A1 - Führungssystem für einen Bremsbetätigungsseilzug - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Führungssystem 1 für ein Seilzugsystem 2 zur mechanischen Anlenkung einer Komponente einer Radbremse 4, umfassend einen ortsfesten Halter 5, umfassend wenigstens einen relativ zu dem Halter 5 verschiebbaren Seilzug 6 welcher mit einer Endarmatur 7 an der Komponente 3 angelenkt ist, und mit einem sektoriell gekrümmten Auflager 8 zur Seilzugumlenkung. Zur Verbesserung in der Umlenkung von einem Seilzugführungssystem (Wartungsfreiheit, Effektivität, Dauerhaltbarkeit) wird erfindungsgemäß vorgeschlagen dass das Auflager 8 mehrstückig ausgebildet ist, und einen verschiebbaren Auflagerschlitten 9 umfasst, der den Seilzug 6 sektoriell gekrümmt, zumindest teilweise, aufnimmt, und wobei der Auflagerschlitten 9 gemeinsam mit dem Seilzug 6 verschiebbar auf einer halterfesten Auflagerbasis 10 aufsitzt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Führungssystem für einen Bremsbetätigungsseilzug nach den Merkmalen vom Oberbegriff vom Patentanspruch 1. Ein derartiges Führungssystem umfasst grundsätzlich einen ortsfesten Halter wie insbesondere eine Ankerplatte als Träger für Zuspannorgane einer Radbremse und einen dazu translatorisch verschiebbaren Bremsbetätigungsseilzug welcher entweder muskelkraftbetätigbar oder durch einen Aktuator fremdbetätigbar ist. Der Bremsbetätigungsseilzug dient zur Erzeugung oder Erhaltung einer Zuspannkraft anhand der Zuspannorgane der Radbremse. Das Seilzugführungssystem dient in diesem Kontext insbesondere zur flexibel gerichteten und reibungsarmen Umlenkung und gleichzeitig zur geordneten Verlegung, Anlenkung sowie Zuführung des Bremsbetätigungsseilzugs an die verschiedenen Zuspannorgane und Chassiskomponenten.
- Die
US 6,962,241 B2 zeigt in deren2 beispielhaft ein gattungsgemäßes Führungssystem das ein Seilzugsystem mit einem Außenzug (Bowde) zur gerichteten Umlenkung von einem bewegbaren Innenzug (Seele) umfasst. Dabei definiert der Außenzug zu Gunsten vom Innenzug eine gegebene, fest vorgegebene Distanz, Abstützung und Führung zwischen der Aktuatorik und einem Halter (Ankerplatte). Ein Ende von dem Außenzug ist dazu mit einer Endarmatur an der Ankerplatte abgestützt. Die Endarmatur ist im spitzen Winkel, also schräg zu der Ankerplatte, sowie translatorisch fest an einer Rückseite von der Ankerplatte, abgestützt. Der translatorisch bewegbare Innenzug ist durch eine Öffnung der Endarmatur auf eine Frontseite der Ankerplatte geführt. Zur Übertragung einer Bremsbetätigung ist der Innenzug mit einer Endarmatur an wenigstens einem Bremsschuh angelenkt. Ein nicht gezeigter Rotor (Bremstrommel) übergreift die Frontseite der Ankerplatte einschließlich der Bremsschuhe. Die Bremsschuhe sind auseinanderspreizbar an der Ankerplatte gelagert, so dass ein Reibkontakt mit dem Rotor hervorgerufen werden kann, um die gewünschte Zuspannkraft aufzubauen. Etwa mittig zwischen Endarmatur vom Innenzug und Endarmatur vom Außenzug ist an dem Halter ein festes Auflager zur Seilzugumlenkung und Führung vorgesehen. Dazu beaufschlagt ein Sektor von dem Innenzug einen Führungsabschnitt von dem Auflager und der betreffende Sektor gleitet auf dem Führungsabschnitt ab. Dabei ist das Auflager konstruktiv als konkave, einstückige Ausstülpung von der Ankerplatte ausgestaltet. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Erarbeitung einer wartungsfreien Lösung zur Verbesserung der Effektivität und Dauerhaltbarkeit in der Umlenkung eines, von hohen Seilzug- und Querkräften beanspruchten, Kraftfahrzeugseilzugsystems zwecks mechanischer Bremsbetätigung.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe im Prinzip durch die Merkmalskombination nach dem Patentanspruch 1 gelöst. Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus den Merkmalen von Unteransprüchen in Zusammenhang mit der Beschreibung anhand der Zeichnung hervor.
- In der Zeichnung zeigt die
1 perspektivisch eine grob vereinfachte Prinzipansicht von einer Ausführungsform der Erfindung. Die2 beschreibt prinzipiell anhand der Polarkoordinaten r und ϕ eine vektoriell gerichtete Seilzugumlenkungsbewegung anhand einer Bahnkurve in Abhängigkeit von der Zeit (t). - Seilzugsysteme
2 dienen seit langem zur muskelkraft- oder fremdkraftbetätigten, ferngesteuerten Verstellung von Komponenten eines Kraftfahrzeuges wie insbesondere Karosseriebauteile nämlich Hubdächer, Fenster, Klappen, Spoiler, Schlösser, Drosselklappen, Sitzverstellern und vielem mehr. Ein Vorteil dieser Übertragungstechnologie besteht im Unterschied zu einem Direktantrieb darin, dass die Aktuatorik16 (einschließlich Elektromotor M und Getriebe G) bei bauraum-, funktions- oder kostenkritischen Applikationen auch nachträglich flexibel in einem gesonderten Bereich platzierbar ist, ohne die Kraftfahrzeugarchitektur großräumig ändern zu müssen. Demzufolge wird eine erhöhte Flexibilität bei vereinfachter Variantenbildung geboten. Dementsprechend ist es manchmal gefordert, die Radbremsen4 eines Kraftfahrzeugs seilzugbetätigt auszubilden, wobei dem Führungssystem1 des Seilzugsystems2 eine wichtige Rolle zukommt. - Die bekannten Seilzugführungssysteme
2 umfassen in diesem Zusammenhang grundsätzlich einen ortsfesten Halter5 , umfassend wenigstens einen relativ zu dem Halter5 verschiebbar gelagerten Seilzug6 , der entlang einer konstruktiv vorgegebenen Bahnkurve14 mit einem vorgegebenen Umlenkwinkel ϕ gekrümmt umgelenkt ist, und mit einer Endarmatur7 mittelbar oder unmittelbar an einer zu betätigenden Komponente3 der Radbremse4 angelenkt ist, und wobei ein sektoriell gekrümmtes Auflager8 der Seilzugumlenkung dient. - Nachstehend wird die erfindungswesentliche
1 beschrieben, welche in einer perspektivischen Ansicht exemplarisch die Einzelheiten eines Ausführungsbeispiels ein erfindungsgemäßes Seilzugsystem2 verdeutlicht. - Demzufolge ist das Auflager
8 mehrstückig ausgebildet und umfasst einen Auflagerschlitten9 der den Seilzug6 sektoriell gekrümmt sowie im Wesentlichen unverschieblich aufnimmt. Der Auflagerschlitten9 ist gemeinsam mit dem dadurch gekrümmten Seilzug6 verschiebbar auf einer halterfesten Auflagerbasis10 gelagert. Grundsätzlich ist eine Grenzfläche zwischen Auflagerbasis10 und Auflagerschlitten9 effizient und reibungsarm ausgebildet. Zu diesem Zweck kann zwischen Auflagerschlitten9 und Auflagerbasis10 ein reibungsarmes und tragfähiges Gleitlager eingefügt sein. Alternativ sind mehrere Wälzkörper zwecks Ausbildung einer Wälzlagerkonstruktion eingefügt. - Wie der Figur zu entnehmen ist, ist zwischen Auflagerbasis
10 und Auflagerschlitten9 eine entsprechend dem Umlenkwinkel ϕ sektoriell gekrümmte Führungsschiene11 ausgebildet, welche in Ihrem Querschnitt formschlüssig profiliert als Zwangsführung zur kongruenten Reproduktion von Bahnkurve14 und Umlenkwinkel ϕ ausgebildet ist. Dabei ist die sektorielle Krümmung der Bahnkurve14 grundsätzlich nach der Formel r = r(ϕ) beschreibbar, und wobei ϕ den Umlenkwinkel beschreibt. In weiterer Ausbildung dieser Zwangsführung weist der Auflagerschlitten9 wenigstens eine Konkavität12 zur Aufnahme von einer zugeordneten Konvexität13 der Auflagerbasis10 auf, oder umgekehrt. Es braucht nicht hinzugefügt zu werden, dass die gegebene Zwangsführung eine geordnet und lagerichtig reproduzierbare Betätigung sowie Verschiebung zwischen Auflagerschlitten9 und Auflagerbasis10 ermöglicht. Weiterhin kann das gebildete Zwangs-Führungssystem zusätzlich mit Sicherungsmitteln versehen sein, die den gegenseitigen lagerichtigen Eingriff der beteiligten Bauteile sicherstellen und eine radiale Entfernung (z. b. Abheben) zwischen Auflagerschlitten9 und Auflagerbasis10 vermeiden. Diese Sicherungsmittel können gesonderte Komponenten umfassen oder rein konstruktiv durch die Ausformung der zwangsläufig nötigen Führungsbauteile ausgebildet sein. In einfachster Form umfasst die entsprechende Profilierung der Zwangsführung beispielhaft wenigstens eine formschlüssige Hinterschneidungskontur indem ein Teil vom Auflagerschlitten9 einen Teil der Auflagerbasis10 hintergreift oder umgekehrt. - In einer bevorzugten Variante ist der Halter
5 gleichzeitig als Bauteil einer Betriebs- und/oder Feststellradbremse4 wie insbesondere kombinierte Betriebs- und/oder Feststellbremse, insbesondere Trommelbremse ausgebildet. Es ist jedoch möglich und denkbar, dass der Halter5 in anderer Variation eine gleichartige Symbiose mit einer anderen wichtigen und tragenden Chassiskomponente eines Kraftfahrzeuges eingeht, ohne den Wesentlichen Erfindungsgedanken zu verlassen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Führungssystem
- 2
- Seilzugsystem
- 3
- Komponente
- 4
- Radbremse
- 5
- Halter
- 6
- Seilzug
- 7
- Endarmatur
- 8
- Auflager
- 9
- Auflagerschlitten
- 10
- Auflagerbasis
- 11
- Führungsschiene
- 12
- Konkavität
- 13
- Konvexität
- 14
- Bahnkurve
- 15
- Aufnahmevertiefung
- 16
- Aktuator
- M
- Elektromotor
- G
- Getriebe
- Φ
- Umlenkwinkel
- r
- Radius
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- US 6962241 B2 [0002]
Claims (11)
- Führungssystem (
1 ) für ein Seilzugsystem (2 ) zur mechanisch umgelenkten Anlenkung einer Komponente (3 ) einer Radbremse (4 ), umfassend einen ortsfesten Halter (5 ), umfassend wenigstens einen relativ zu dem Halter (5 ) verschiebbar gelagerten Seilzug (6 ) welcher mit einer Endarmatur (7 ) an der Komponente (3 ) angelenkt ist, und mit einem sektoriell gekrümmten Auflager (8 ) zur Seilzugumlenkung, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflager (8 ) mehrstückig ausgebildet ist, und einen Auflagerschlitten (9 ) umfasst, der den Seilzug (6 ) sektoriell gekrümmt sowie im Wesentlichen unverschieblich aufnimmt, und wobei der Auflagerschlitten (9 ) gemeinsam mit dem Seilzug (6 ) verschiebbar auf einer halterfesten Auflagerbasis (10 ) gelagert ist. - Führungssystem für ein Seilzugsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Auflagerbasis (
10 ) und Auflagerschlitten (9 ) ein Gleitlager eingefügt ist. - Führungssystem für ein Seilzugsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Auflagerbasis (
10 ) und Auflagerschlitten (9 ) mehrere Wälzkörper eingefügt sind. - Führungssystem für ein Seilzugsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Auflagerschlitten (
9 ) zur Aufnahme vom Seilzug (6 ) eine Aufnahmevertiefung (15 ) ausgebildet ist. - Führungssystem für ein Seilzugsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Auflagerbasis (
10 ) und Auflagerschlitten (9 ) eine entsprechend dem Umlenkwinkel ϕ sektoriell gekrümmte Führungsschiene (11 ) vorgesehen ist. - Führungssystem für ein Seilzugsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (
11 ) in Ihrem Querschnitt formschlüssig profiliert als Zwangsführung ausgebildet ist. - Führungssystem für ein Seilzugsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflagerschlitten (
9 ) wenigstens eine Konkavität (12 ) zur Aufnahme von einer Konvexität (13 ) der Auflagerbasis (10 ) aufweist, oder umgekehrt. - Führungssystem für ein Seilzugsystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungssystem (
1 ) mit Sicherungsmitteln versehen sind, die eine radiale Entfernung (Abheben) zwischen Auflagerschlitten (9 ) und Auflagerbasis (10 ) vermeiden. - Führungssystem für ein Seilzugsystem nach Anspruch 1–8, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (
5 ) als Ankerplatte einer Trommelbremse ausgebildet ist. - Führungssystem für ein Seilzugsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die sektorielle Krümmung eine Bahnkurve (
14 ) nach der Formel r = r(ϕ) beschreibt, wobei ϕ den Umlenkwinkel beschreibt und eine Verschiebungsbewegung in Abhängigkeit von der Zeit t erfolgt. - Verwendung eines Führungssystems (
1 ) nach Anspruch 1–10 zur Seilzugumlenkung für Betriebs- und/oder Feststellradbremsen (4 ) wie insbesondere kombinierte Betriebs- und/oder Feststellbremsen von Kraftfahrzeugen die insbesondere eine Trommelbremse umfassen.
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Citations (1)
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US6962241B2 (en) | 2003-02-12 | 2005-11-08 | Nisshinbo Industries, Inc. | Brake cable connecting apparatus for a drum brake device |
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2014
- 2014-07-08 DE DE102014213189.8A patent/DE102014213189A1/de not_active Withdrawn
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