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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einstellen von Motorsteuerparametern eines Verbrennungsmotors, die eine Einstelleinrichtung zum Einstellen einer Mehrzahl von Motorsteuerparametern zum Betreiben des Verbrennungsmotors insbesondere auf einem Motorprüfstand umfasst, sowie ein entsprechendes Verfahren zum Einstellen von Motorsteuerparametern des Verbrennungsmotors.
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Bei modernen Verbrennungsmotoren, insbesondere Verbrennungsmotoren für Kraftfahrzeuge, ist eine Vielzahl von Motorsteuerparametern einstellbar, die den Betrieb des Verbrennungsmotors bestimmen. Derartige Motorsteuerparameter betreffen nicht nur den Verbrennungsvorgang selbst, sondern beispielsweise auch die Luft- und Kraftstoffzuführung sowie die Abgasnachbereitung und weitere dem Antriebsstrang zugeordnete Aggregate. Um im Rahmen des Entwicklungsprozesses die Wirkung von Veränderungen eines oder mehrerer Motorsteuerparameter zu prüfen oder optimale Parameterwerte und Kombinationen von Parameterwerten zu ermitteln, ist es notwendig, zuvor eine Vielzahl von weiteren Motorsteuerparametern einzustellen. Dies gilt insbesondere in solchen Entwicklungsphasen, in denen noch keine Kalibrierung einer Steuerungseinrichtung des Verbrennungsmotors verfügbar ist, d.h. noch keine für den Betrieb des Verbrennungsmotors bzw. des Antriebsstrangs geeigneten oder optimalen Parameterwerte und Kombinationen von Parameterwerten bestimmt worden sind.
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Es ist bekannt, mit einem Personal Computer (PC), der zur Kommunikation mit einer Steuerungseinrichtung des Verbrennungsmotors bzw. des Antriebsstrangs (Powertrain Control Module, PCM) eingerichtet ist, die Motorsteuerparameter des auf einem Motorprüfstand betriebenen Verbrennungsmotors bzw. Antriebsstrangs einzustellen. Hierfür ist auf dem PC ein Kalibrierungsmodul installiert, das eine Bedieneroberfläche unterstützt, die die Auswahl und Einstellung der Motorsteuerparameter mit der Tastatur und der Maus des PC ermöglicht. Da eine Vielzahl von Parametern parallel gültig ist und eingestellt werden muss, ist es jedoch sehr zeitaufwendig, auf diese Weise die einzustellenden Parameter auszuwählen und auf die gewünschten Parameterwerte einzustellen und erfordert ein hohes Maß an Übung des Bedieners. Ferner ist hierbei keine rasche Reaktion auf die beim Betrieb des Verbrennungsmotors auf dem Motorprüfstand ermittelten Messwerte möglich. Hierdurch wird die Prüfung bzw. Kalibrierung des Verbrennungsmotors erschwert und führt nicht immer zu optimalen Ergebnissen. Die erhöhte Reaktionszeit kann unter Umständen auch ein Sicherheitsrisiko darstellen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Einstellen von Motorsteuerparametern eines Verbrennungsmotors anzugeben, wobei die genannten Nachteile möglichst vermieden werden, insbesondere eine Vorrichtung, die hinsichtlich der Bedienbarkeit verbessert ist. Weiter ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Einstellen von Motorsteuerparametern eines Verbrennungsmotors anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung sowie durch ein Verfahren wie in den unabhängigen Ansprüchen angegeben gelöst.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einstellen von Motorsteuerparametern eines Verbrennungsmotors, insbesondere eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs, umfasst eine Einstelleinrichtung zum Einstellen einer Mehrzahl von Motorsteuerparametern zum Betreiben des Verbrennungsmotors insbesondere auf einem Motorprüfstand. Der Motorprüfstand umfasst einen Prüfaufbau mit Versorgungs- und Messeinrichtungen für den Verbrennungsmotor sowie eine Steuerungseinrichtung (PCM) zum Steuern des Verbrennungsmotors. Die Steuerungseinrichtung kann zum Steuern des Verbrennungsmotors beim Betrieb auf dem Prüfstand ebenso wie beim Betrieb in einem Kraftfahrzeug ausgelegt sein; die Steuerungseinrichtung kann auch zum Steuern weiterer Funktionen des Motorprüfstands ausgebildet sein. Der Prüfstand ist insbesondere zum Betreiben des Verbrennungsmotors einschließlich der Luft- und Kraftstoffzuführung sowie der Abgasnachbereitung eingerichtet und kann zum Betreiben weiterer Aggregate des Antriebsstrangs ausgelegt sein. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden der Einfachheit halber ein Prüfstand für einen Verbrennungsmotor und weitere Aggregate des Verbrennungsmotors und des Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs als Motorprüfstand und die Motorsteuerparameter des Verbrennungsmotors sowie der weiteren Aggregate als Motorsteuerparameter des Verbrennungsmotors bezeichnet. Ferner kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch beim Betrieb des Verbrennungsmotors in einem Kraftfahrzeug, das beispielsweise mit entsprechenden Einrichtungen für einen Testbetrieb versehen ist, zum Einstellen von Motorsteuerparametern verwendbar sein.
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Die Einstelleinrichtung ist dazu ausgebildet, dass ein Bediener die Motorsteuerparameter des Verbrennungsmotors einstellen und dadurch den Betrieb des Verbrennungsmotors und ggf. der weiteren dem Verbrennungsmotor bzw. dem Antriebsstrang zugeordneten Aggregate, insbesondere den Betrieb auf dem Motorprüfstand, steuern kann. Die Einstelleinrichtung ist hierfür vorzugsweise als Benutzerschnittstelle (Human Machine Interface, HMI) ausgebildet, die einem Bediener sowohl die Wahrnehmung von Messwerten ermöglicht, die beim Betrieb des Verbrennungsmotors insbesondere auf dem Motorprüfstand ermittelt werden, als auch einen Eingriff in den Betrieb des Verbrennungsmotors durch Einstellung von Motorsteuerparametern erlaubt; zusätzlich kann eine Steuerung des Motorprüfstands selbst möglich sein. Dabei können auch Sicherheitsfunktionen, wie etwa Not-Aus-Schalter, sowie weitere Funktionen, etwa für einen automatisierten oder einen ferngesteuerten Betrieb des Verbrennungsmotors bzw. des Motorprüfstands, vorgesehen sein. Die Einstelleinrichtung ist zur Übermittlung der eingestellten Parameterwerte mit der Steuerungseinrichtung (PCM) verbunden, etwa über einen Bus. Dabei kann auch eine Übermittlung von Daten, beispielsweise ermittelten Messwerten, von der Steuerungseinrichtung an die Einstelleinrichtung vorgesehen sein.
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Erfindungsgemäß umfasst die Einstelleinrichtung ein Bedienpult mit einer Mehrzahl von manuell bedienbaren Reglern zum Einstellen jeweils mindestens eines Motorsteuerparameters. Die Regler können insbesondere als Stellglieder zum Einstellen des mindestens einen Motorsteuerparameters wirken. Die Regler sind durch Berührung durch den Bediener bewegbar, so dass eine manuelle Bewegung eines Reglers zu einer mit dem Maß der Bewegung des Reglers in Zusammenhang stehenden Änderung des betreffenden mindestens einen Motorsteuerparameters führt. Die manuell bedienbaren Regler ermöglichen somit eine analoge Einstellung einer Mehrzahl von Motorsteuerparametern.
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Dadurch, dass die Einstelleinrichtung ein Bedienpult mit einer Mehrzahl von manuell bedienbaren Reglern zum Einstellen jeweils mindestens eines Parameters umfasst, wird eine einfache, bedienerfreundliche und intuitive Einstellung der Motorsteuerparameter des Verbrennungsmotors, insbesondere bei einem Betrieb auf dem Motorprüfstand, ermöglicht. Gleichzeitig kann dadurch eine Reaktionszeit zur Reaktion auf ermittelte Messwerte verkürzt und somit die Sicherheit, beispielsweise beim Betrieb des Motorprüfstands oder beim Testbetrieb in einem Fahrzeug, erhöht werden.
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Vorzugsweise sind die manuell bedienbaren Regler als Schiebe- und/oder Drehregler ausgebildet, die auf einer Bedienseite des Bedienpults nebeneinander angeordnet sind. Die Bedienseite des Bedienpults ist insbesondere eine Vorderseite oder eine Oberseite des Bedienpults, die zur besseren Bedienbarkeit geneigt und/oder als ebene, gestufte oder gekrümmte Fläche ausgebildet sein kann. Die Schiebebzw. Drehregler sind insbesondere auf der Oberseite des Bedienpults nebeneinander angeordnet, so dass ein bequemes gleichzeitiges oder zumindest kurz nacheinander erfolgendes Verstellen mehrerer Schiebe- bzw. Drehregler ermöglicht wird. So können beispielsweise mehrere Schieberegler parallel zueinander angeordnet sein, so dass ein Bediener unter visueller Kontrolle gleichzeitig, ggf. sogar mit einer Hand, mehrere Schieberegler verschieben kann. Die eingestellten Parameterwerte können gleichzeitig oder kurz nacheinander an die Steuerungseinrichtung (PCM) des Prüfstands übermittelt werden. In vorteilhafter Weise sind sowohl eine Mehrzahl an Schiebereglern als auch eine Mehrzahl an Drehreglern vorhanden, die in unterschiedlichen Bereichen des Bedienpults bzw. der Oberseite des Bedienpults jeweils nebeneinander angeordnet sein können. Das Bedienpult kann weitere Bedienelemente, etwa Drucktaster oder Schalter, aufweisen. Dadurch, dass die manuell bedienbaren Regler Schiebe- und/oder Drehregler in einer Nebeneinanderanordnung auf einer Bedienseite des Bedienpults sind, wird eine einfache, schnelle und intuitive Bedienung der Einstelleinrichtung zur Einstellung einer Mehrzahl von Motorsteuerparametern ermöglicht.
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Vorzugsweise ist einer Mehrzahl der manuell bedienbaren Regler, insbesondere jedem der manuell bedienbaren Regler, jeweils eine analoge Anzeige eines eingestellten Parameterwerts zugeordnet. Die analoge Anzeige kann bei einem Schieberegler durch die Position des Schiebers und bei einem Drehregler durch die Drehstellung des Drehknopfs realisiert sein, wobei auf der Bedienseite des Bedienpults bei dem Schiebe- bzw. Drehregler eine Skala angeordnet sein kann. Bei einem Drehregler kann eine Anzeige eines eingestellten Parameterwerts beispielsweise durch einen auf die Skala gerichteten, mit dem Drehknopf verbundenen Zeiger oder auch durch eine LED-Anzeige, die der Skala unterlegt ist, realisiert sein. Hierdurch wird die intuitive Bedienung zur Einstellung der Motorsteuerparameter weiter erleichtert.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, dass eine Zuordnung der einzustellenden Motorsteuerparameter zu den manuell bedienbaren Reglern durch den Bediener wählbar ist. Hierdurch wird es ermöglicht, mit der Einstelleinrichtung eine größere Anzahl von Motorsteuerparametern einzustellen als diese manuell bedienbare Regler aufweist. Insbesondere ist es in vorteilhafter Weise möglich, eine Gruppe einzustellender Parameter bzw. einen Parametersatz auszuwählen, diese auf gewünschte Werte einzustellen und sodann eine weitere Gruppe von Motorsteuerparametern auszuwählen und diese einzustellen. Die Zuordnung der einzustellenden Motorsteuerparameter zu den manuell bedienbaren Reglern kann auch derart sein, dass mehrere Parameter zugleich mit einem einzelnen Regler eingestellt werden können. Zur Festlegung der Zuordnung der Motorsteuerparameter zu den Reglern kann die Einstelleinrichtung weitere Bedienelemente aufweisen. Hierdurch wird die Verwendbarkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung für eine Vielzahl von Prüfsituationen erweitert.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Einstelleinrichtung eine Rechnereinrichtung, beispielsweise einen Personal Computer (PC), der zur Kommunikation mit der Steuerungseinrichtung (PCM) des Verbrennungsmotors und zur Kommunikation mit dem Bedienpult eingerichtet ist. Insbesondere kann die Kommunikation der Rechnereinrichtung mit der Steuerungseinrichtung über einen Bus und die Kommunikation mit dem Bedienpult über eine USB-Schnittstelle erfolgen. Die Rechnereinrichtung kann hierfür ein Modul aufweisen, das für die Buskommunikation mit der Steuerungseinrichtung eingerichtet ist und ein weiteres Modul für die Kommunikation mit dem Bedienpult. Beide Module können in Hardund/oder Software realisiert sein. Hierdurch wird eine weitere Verbesserung der Bedienbarkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht. Insbesondere wird der Einsatz gängiger Programme zur Steuerung des Verbrennungsmotors, insbesondere beim Betrieb auf einem Motorprüfstand, ermöglicht.
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Vorzugsweise ist das Bedienpult nach Art eines Mischpults ausgestaltet. Ein solches Mischpult weist eine Mehrzahl von parallel angeordneten Schiebereglern und/oder nebeneinander angeordneten Drehreglern auf seiner Oberseite auf, die auch als Fader bezeichnet werden und die gemäß diesem Aspekt der Erfindung zur Einstellung der Motorsteuerparameter des Verbrennungsmotors genutzt werden können. Weiterhin kann das Mischpult Bedienelemente aufweisen, die beispielsweise zur Auswahl eines einzelnen oder einer Gruppe von einzustellenden Motorsteuerparametern sowie zur Festlegung der Zuordnung von Motorsteuerparametern bzw. Gruppen von Motorsteuerparametern zu den Schiebe- oder Drehreglern genutzt werden können. Mischpulte dieser Art sind beispielsweise im Audio-Bereich bekannt, insbesondere als MIDI-Controller (Musical Instrument Digital Interface). Es können aber auch Lichtmischpulte oder andere Mischpulte für die Verwendung im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignet sein, die eine vorzugsweise analog bedienbare Vielkanal-Steuerung zur Verfügung stellen. In besonders vorteilhafter Weise kann ein Standardmischpult der genannten Art als Bedienpult verwendet werden. Hierdurch wird es auf einfache und kostengünstige Weise ermöglicht, eine Vorrichtung zum Einstellen von Motorsteuerparametern zu schaffen, die intuitiv bedienbar und vielfältig einsetzbar ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Änderungsparameter für die Motorsteuerparameter vorbestimmbar, wobei die Änderungsparameter jeweils für einen einzelnen oder für eine Gruppe bzw. einen Satz von Motorsteuerparametern vorbestimmbar sein können. Die Änderungsparameter umfassen insbesondere einen Ausgangswert und ein Inkrement bzw. einen Verstärkungsfaktor, der das Verhältnis der durch eine manuelle Verstellung eines Reglers, etwa eines Schiebe- oder Drehreglers, veranlassten Veränderung des Motorsteuerparameters zu dem zugehörigen Verstellweg, insbesondere dem Verschiebeweg bzw. dem Drehwinkel, angibt. Es kann auch vorgesehen sein, dass eine nicht-lineare Beziehung zwischen dem Verstellweg und der Änderung des betreffenden Motorsteuerparameters definiert werden kann. Hierdurch wird die Bedienbarkeit der Vorrichtung zum Einstellen der Motorsteuerparameter des Verbrennungsmotors weiter verbessert.
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In weiter vorteilhafter Weise kann es vorgesehen sein, dass für einen oder mehrere Motorsteuerparameter jeweils mindestens ein Ausgangswert vorbestimmbar ist. Bei einer Initialisierung wird der betreffende Motorsteuerparameter dann automatisch auf den Ausgangswert eingestellt und dieser an die Steuerungseinrichtung des Verbrennungsmotors übermittelt. Wenn mehrere Motorsteuerparameter zu einer Gruppe zusammengefasst werden, können für alle Parameter dieser Gruppe jeweilige Ausgangswerte vorbestimmbar sein, auf die die Motorsteuerparameter bei einer Initialisierung gesetzt werden. Es können auch unterschiedliche Arten von Initialisierungen und ggf. unterschiedliche Ausgangswerte für mindestens einen Motorsteuerparameter vorgesehen sein. Hierdurch wird eine weitere Vereinfachung der Bedienung der Vorrichtung ermöglicht.
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In vorteilhafter Weise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Ansteuerung einer Mehrzahl von Steuerungseinrichtungen, insbesondere zwei Steuerungseinrichtungen, des Verbrennungsmotors ausgebildet sein. Hierdurch wird es ermöglicht, mehrere Steuerungseinrichtungen an einem einzigen Motor einzusetzen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn im Rahmen eines Entwicklungsprozesses eine oder mehrere neue Funktionen entwickelt und geprüft werden sollen, wobei eine serienmäßige oder seriennahe Steuerungseinrichtung die Grundfunktionen des Motors übernimmt und ein Entwicklungsmuster der Steuerungseinrichtung die neu zu entwickelnden Funktionen steuert.
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Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Einstellen von Motorsteuerparametern eines Verbrennungsmotors wird mit einer Einstelleinrichtung, die beispielsweise über einen Bus mit einer Steuerungseinrichtung des Verbrennungsmotors verbunden ist, eine Mehrzahl von Motorsteuerparametern des Verbrennungsmotors eingestellt. Erfindungsgemäß wird dabei mindestens ein Motorsteuerparameter durch manuelles Bewegen eines zum Einstellen des Motorsteuerparameters ausgebildeten manuell bedienbaren Reglers eines Bedienpults eingestellt. Insbesondere wird das erfindungsgemäße Verfahren mit einer wie oben beschrieben ausgebildeten erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Einstelleinrichtung beschrieben.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1 den Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in symbolischer Form als Blockdiagramm;
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2 ein beispielhaft dargestelltes Bedienpult.
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Wie in 1 symbolisch dargestellt, umfasst eine Einstelleinrichtung 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung einen Personal Computer (PC) 2 mit zwei durch Software realisierten Funktionsmodulen, nämlich einem Mischer-Modul 3 und einem Kalibrierungsmodul 4, sowie ein Mischpult 5. Das Mischpult 5 ist über eine USB-Schnittstelle mit dem PC 2 verbunden, wobei das Mischer-Modul 3 zur Kommunikation mit dem Mischpult 5 ausgebildet ist und die betreffenden Parameterwerte, die mit Hilfe des Mischpults 5 eingestellt werden können, an das Kalibrierungsmodul 4 weitergibt. Das Kalibrierungsmodul 4 ist in an sich bekannter Weise zur Einstellung von Motorsteuerparametern über die Tastatur und die Maus des PC 2 und zur Anzeige der Motorsteuerparameter auf dem Bildschirm des PC 2 ausgebildet. Weiter ist das Kalibrierungsmodul 4 zur Kommunikation mit einer Steuerungseinrichtung (PCM) 6 eines Verbrennungsmotors 8, der auf einem Motorprüfstand 7 betrieben wird, eingerichtet und hierfür mit der Steuerungseinrichtung 6 über einen Bus, beispielsweise einen CCP-, XCP- oder A7-Bus, verbunden. Über den Bus erfolgt die Übermittlung eingestellter Motorsteuerparameter an die Steuerungseinrichtung 6 sowie die Übermittlung von Messwerten, die von Messeinrichtungen des Motorprüfstands 7 bzw. des Verbrennungsmotors 8 aufgenommen worden sind, an das Kalibrierungsmodul 4. Die Steuerungseinrichtung 6 ist in bekannter Weise zur Steuerung des Verbrennungsmotors 8 beim Testlauf auf dem Motorprüfstand 7 ausgebildet. Die Kommunikation des Mischer-Moduls 3 mit dem Kalibrierungsmodul 4 erfolgt über eine Anwendungs- oder Programmierschnittstelle (Application Programming Interface, API), die für verschiedene gängige Kalibrierungsmodule ausgelegt sein kann. Das Mischer-Modul 3 kann auch zur direkten Übertragung von Parameterwerten, etwa über einen CAN-Bus, an die Steuerungseinrichtung 6 oder direkt an den Motorprüfstand 7 eingerichtet sein, etwa zur Kommunikation mit einer automatisch arbeitenden Steuerung des Motorprüfstands 7, zur Kommunikation mit weiteren Steuergeräten und/oder Aktoren beim Betrieb des Verbrennungsmotors 8 in einem Fahrzeug oder auch zum Senden von Signalen, die beim Betrieb in einem Fahrzeug notwendig sind, an die Steuerungseinrichtung 6. Die Einstellung der Motorsteuerparameter und damit die Ermittlung der Kalibrierung des Verbrennungsmotors 8 wird durch das Mischer-Modul 3 und das Mischpult 5 erheblich erleichtert, wobei insbesondere eine simultane, intuitive Einstellung der Parameterwerte ermöglicht wird.
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In 2 ist das Mischpult 5 gemäß einem Ausführungsbeispiel in einer Ansicht von oben gezeigt. An seiner Oberseite weist das Mischpult eine Mehrzahl von parallel zueinander angeordneten Schiebereglern (Fader) 9 auf. Insgesamt sind N derartige Schieberegler 9 vorhanden, wobei 7 Schieberegler 9 in 2 dargestellt sind und weitere Schieberegler 9 symbolisch durch die leere, mit „...“ gekennzeichnete Spalte angedeutet sind. Oberhalb der Schieberegler sind an der Oberseite des Mischpults 5 jeweils eine Mehrzahl von Drucktastern 10 und Drehreglern (Encoder) 11 angeordnet. Weitere Drehknöpfe 12 und Schalter 13 sind daneben angeordnet. Den Schiebereglern 9 sind lineare Skalen 14 und den Drehreglern 11 ringförmige Skalen 15 zugeordnet. Das Mischpult 5 kann beispielsweise ein MIDI-Controller mit 44 Kanälen sein.
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Motorsteuerparameter, die mit der beschriebenen Einstelleinrichtung 1 eingestellt werden können, sind beispielsweise eine Gaspedalstellung, eine Drosselklappenstellung, eine Kühlmitteltemperatur, ein Ladedruck, Ventilschaltpunkte, Zünd- bzw. Einspritzzeitpunkte, Einspritzmengen usw. Durch direkte Kommunikation des Mischer-Moduls 3 mit dem Prüfstand 7 kann beispielsweise die Last des Verbrennungsmotors 8 bzw. ein abgegebenes Drehmoment eingestellt werden. Zur Einstellung von gewünschten Werten für die Motorsteuerparameter, die für einen bestimmten Testaufbau gelten sollen, wird gemäß einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens folgendermaßen vorgegangen:
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Nach dem Start des PC 2 und dem Start des Mischer-Moduls 3 und des Kalibrierungsmoduls 4 werden diejenigen Motorsteuerparameter des Verbrennungsmotors 8, die bei einem Schritt des Kalibrierungsverfahrens eingestellt werden sollen, ausgewählt. Dies kann etwa mit Hilfe des Kalibrierungsmoduls 4, des Mischer-Moduls 3 oder auch über die Drucktaster 10, die Drehknöpfe 12 oder die Schalter 13 des Mischpults 5 geschehen. Insbesondere kann über die vier Drehknöpfe 12 die Belegung acht Drehregler 11 geändert werden, so dass zusammen mit den Schiebereglern 9 eine Vielzahl von Parametern verändert werden können. Ein solcher Parametersatz kann als XML-Dokument auf der Festplatte des PC gespeichert werden. Ein Parametersatz enthält noch keine Zuordnungsinformationen zu den Kanälen des Mischpults 5.
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Weiterhin werden Zuordnungsinformationen erstellt, durch die die jeweiligen Motorsteuerparameter eines Parametersatzes den Kanälen des Mischpults 5 zugeordnet werden. Dies wird mit Hilfe des Mischer-Moduls 3 durchgeführt. Die Zuordnungsinformationen können ebenfalls gespeichert werden. Die Aufteilung zwischen Parametersätzen und Zuordnungsinformationen macht es einfach, die Zuordnung der Parameter zu den Reglern 9, 11 des Bedienpults 5 bzw. das Layout des Bedienpults 5 zu ändern.
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Mit Hilfe des Mischer-Moduls 3 werden Änderungsparameter der gewählten Motorsteuerparameter eingestellt. Derartige Änderungsparameter sind etwa:
- – eine Information, ob es sich um eine Ein/Aus-Aktion handelt,
- – die Angabe, ob bei einer Initialisierung ein fester Wert oder ein Messwert übernommen wird, und der feste Wert bzw. ein Kanal zur Übernahme des Messwerts,
- – ein Inkrement zur Änderung des Parameterwerts,
- – ein unterer und/oder ein oberer Grenzwert,
- – ein Verstärkungsfaktor und eine Empfindlichkeit sowie eine Auflösung des Schiebe- bzw. Drehreglers.
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Die genannten Schritte können bereits im Vorfeld eines Testlaufs durchgeführt und die entsprechenden Dateien gespeichert worden sein. Eine solche Konfigurationsdatei kann einem Benutzer zugeordnet und nur für diesen zugänglich sein.
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Wenn ein Parametersatz den betreffenden Reglern 9, 11 des Bedienpults 5 gemäß den Zuordnungsinformationen zugeordnet worden ist und die betreffenden Daten über die USB-Schnittstelle vom Mischer-Modul 3 zum Mischpult 5 übertragen worden sind, werden dort die bei der Initialisierung zu übernehmenden Werte der Motorsteuerparameter übernommen, wobei die Schieberegler 9 motorisch auf eine dem betreffenden Parameterwert zwischen dem unteren und dem oberen Grenzwert entsprechende Position verschoben werden. Der Bediener kann nun durch manuelles Verschieben der Schieberegler 9 bzw. Drehen der Drehregler 11 die betreffenden Parameterwerte ändern. Die Position der Schieberegler 9 zur Skala 14 stellt in analoger Form den betreffenden Parameterwert dar, während eine Änderung der mit den Drehreglern 11 einzustellenden Motorsteuerparameter durch eine LED-Anzeige in der den betreffenden Drehregler 11 umgebenden ringförmigen Skala 15 angezeigt wird. Hierdurch wird dem Bediener eine einfache und intuitive Einstellung der Parameterwerte ermöglicht.
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Die geänderten Parameterwerte werden über die USB-Schnittstelle an das Mischer-Modul 3 übertragen. Zusätzlich zur analogen Darstellung der Parameterwerte bzw. der Änderungen der Parameterwerte können die aktuellen Parameterwerte auch auf dem Bildschirm des PC angezeigt werden. Der derart veränderte Parametersatz, der Informationen über die Parameter selbst und über die jeweils geltenden Parameterwerte enthält, wird vom Mischer-Modul 3 dem Kalibrierungsmodul 4 zur Verfügung gestellt. Auf ein „Enable“-Kommando, das beispielsweise vom Benutzer am PC 2 oder auch am Mischpult 5 ausgelöst werden kann, wird der Parametersatz mit den eingestellten Parameterwerten zur Steuerungseinrichtung 6 übertragen, beispielsweise über einen XCP-Bus. Alternativ kann das Mischer-Modul 3 den Parametersatz auch direkt, beispielsweise über einen CAN-Bus, zur Steuerungseinrichtung 6 übertragen. Diese steuert den Verbrennungsmotor 7 entsprechend an. Die Busverbindung dient auch zur Übertragung von Messwerten an das Kalibrierungsmodul 4, die diese dem Mischer-Modul 3 zur Verfügung stellt.
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Der Ablauf eines Testlaufs mit den vom Bediener eingestellten Änderungen der Parameterwerte kann vom Mischer-Modul 3 oder vom Kalibrierungsmodul 4 der Einstelleinrichtung 1 erfasst und gespeichert werden, wodurch der Ablauf des Kalibrierungsvorgangs nachvollziehbar, wiederholbar und überprüfbar wird.
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Durch die analoge Einstellung der Parameterwerte ist eine rasche und sichere Steuerung eines Testlaufs auch bei einer großen Anzahl von gleichzeitig zu wählenden und zu verändernden Parametern möglich. Hierdurch kann die Kalibrierung des Verbrennungsmotors 8 rascher und sicherer durchgeführt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Einstelleinrichtung
- 2
- PC
- 3
- Mischer-Modul
- 4
- Kalibrierungsmodul
- 5
- Mischpult
- 6
- Steuerungseinrichtung
- 7
- Motorprüfstand
- 8
- Verbrennungsmotor
- 9
- Schieberegler
- 10
- Drucktaster
- 11
- Drehregler
- 12
- Drehknopf
- 13
- Schalter
- 14
- Skala
- 15
- Skala