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Die Erfindung betrifft eine umweltfreundliche Beschichtung für Funktionselemente einer Brennkraftmaschine, insbesondere Kolben, sowie ein Funktionselement für eine Brennkraftmaschine gemäß den Merkmalen der Oberbegriffe der unabhängigen Patentansprüche.
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Die Erfindung betrifft lösemittelbasierte Hochleistungskunststoffe, die auf der Basis von Polymerharzen, bzw. Prepolymeren, wie z. B. Polyamidimid (PAI) in geeigneten Lösemitteln gelöst, und sodann als Lackschicht mit aktiven und inaktiven Füllstoffen sowie Additiven versetzt, verarbeitet werden. Solche funktionalen Lackschichten können unter anderem als Verschleißschutzschichten am Kolbensystem (Kolbenschaft, -Nabe(n) oder Ringnutenflanken) für Brennkraftmaschinen eingesetzt werden.
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STAND DER TECHNIK
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Die
DE 38 01 784 A1 betrifft einen Leichtmetallkolben für Brennkraftmaschinen, dessen Ringnuten, insbesondere Ringnutenflanken, vorzugsweise der ersten Ringnute, mit einer Verschleißschutzschicht überzogen sind, wobei die Verschleißschutzschicht aus aushärtbarem Kunststoff hoher Wärmebeständigkeit mit darin eingebetteten Teilchen von Festschmierstoff mit Schichtgitterstruktur besteht.
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Die
DE 103 28 120 A1 bezieht sich auf Gleitkomponenten wie etwa eine Taumelscheibe und einen Kolben in einem Kompressor für ein Klimaanlagensystem eines Fahrzeugs. Gleitkomponente mit einem Metallgrundelement und einer Überzugsschicht, wobei das Metallgrundelement eine Gleitoberfläche hat, wobei die Überzugsschicht aus einem mit Silan modifizierten Harz besteht, dass in einem Lösungsmittel löslich und dessen Hitzebeständigkeit gleich oder größer als die von Epoxidharz ist, und die Überzugsschicht auf der Gleitoberfläche gebildet ist.
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Die in der
DE 103 28 120 A1 offenbarten Hochleistungsthermoplaste basieren auf in Lösemittel gelösten Prepolymere wie Polyamidimid (PAI). Die dabei verwendeten polar aprotischen Lösemittel stammen aus der Klasse der Pyrollidone wie N-Methylpyrrolidone (NMP) bzw. N-Ethylpyrrolidone (NEP). NMP wird in Europa als toxisch eingestuft. Deshalb dürfen Lacke auf NMP-Basis nicht mehr verwendet werden und auch nicht mehr verfügbar sein.
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AUFGABENSTELLUNG
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine umweltfreundlichere Beschichtung als aus dem Stand der Technik bekannte Beschichtungen für Funktionselemente einer Brennkraftmaschine, insbesondere Kolben, bereitzustellen und somit die erwähnten Prepolymere wie Polyamidimid (PAI) und Polyimid (PI) auf Basis umweltfreundlicher, aber damit verbunden technisch weniger anspruchsvoller Lösungsmittel für den Einsatz als Kolbenbeschichtung verwendbar zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird durch eine Beschichtung für ein Funktionselement einer Brennkraftmaschine, insbesondere einen Kolben, sowie ein Funktionselement für eine Brennkraftmaschine mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
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Hierfür wird ein geeignetes Polymersystem, insbesondere ein Hochleistungspolymersystem, in Verbindung mit verschiedenen Lösungsmitteln und Additiven eingesetzt.
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Die Gruppe der Imidazole stellen ein ideales Lösemittel für solche Prepolymere auf PAI bzw. PI Basis dar. Prepolymere, die leicht über die Klasse der Imidazole gelöst werden, sind z. B. die PAI-Varianten, die nach dem Typus „Trimellitsäureanhydrid (TMA)” polymerisieren.
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Die Vorteile der Imidazol-Prepolymerlacksysteme gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten NMP/NEP-Prepolymerlacksysteme können folgendermaßen zusammengefasst werden:
- • Leichte Produktionslogistik, der jeweilige Feststoff wird kurz vor Gebrauch in den jeweiligen Imidazolderivaten aufgelöst. Dadurch ergibt sich eine längere Haltbarkeit, da die Lagerung (Lösemittel und Feststoff) getrennt erfolgt.
- • Kennzeichnung: Ätzend, jedoch nicht toxisch wie bei NMP
- • Kein Narkotikum wie z. B. Gamma-Butyro-Lacton (GBL)
- • Vergleichbare oder bessere tribologische Eigenschaften (spez. Verschleißrate).
- • Um ca. 60% niedrigere spezifische Verschleißrate im Vergleich zu GBL-haltigen PAI-Epoxy (Co-Polymer) Gleitlacken.
- • Gute Haftung
- • Funktionalle Lackschicht zur Verbesserung der tribologischen Eigenschaften (niedrige Reibung & niedriger Verschleiß) und hohe thermische Beständigkeit.
- • Umwelt- und gesundheitsverträglicher als bisher angewandte Lacke.
- • Vereinfachte Handhabung des Beschichtungssystems.
- • Es entstehen nahezu keine oder sogar keine flüchtigen organische Verbindungen (VOC) beim Einsatz ionischer Flüssigkeiten als Lösemittel für Prepolymere zur Beschichtung von Funktionselementoberflächen.
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Die englische Abkürzung VOC (Volatile Organic Compounds) bezeichnet die Gruppe der flüchtigen organischen Verbindungen. VOC umschreibt gas- und dampfförmige Stoffe organischen Ursprungs in der Luft. Dazu gehören beispielsweise Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Aldehyde und organische Säuren. Viele Lösemittel können als VOC auftreten.
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Weiterhin werden VOC von den sehr flüchtigen organischen Verbindungen (Very Volatile Organic Compounds, VVOC) und den schwerflüchtigen organischen Verbindungen (Semivolatile Organic Compounds, SVOC) unterschieden. Die Summe der Konzentrationen sämtlicher VOC ergibt den TVOC-Wert (Total Volatile Organic Compounds).
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Ionische Flüssigkeiten (Ionic Liquids, IL, ILs) sind Salze, die einen Schmelzpunkt unterhalb von 100°C haben. ILs bestehen aus diskreten Ionen. Raumtemperatur-Ionische Flüssigkeiten (Room Temperature Ionic Liquids, RTILs) sind Salze, die bereits unterhalb Raumtemperatur flüssig sind.
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Ionische Flüssigkeiten (IL) sind Substanzen, die vollständig aus Ionen aufgebaut sind und im Gegensatz zu hochviskosen und korrosiven Schmelzen konventioneller Salze (z. B. Alkalisalzschmelzen) häufig schon bei Raumtemperatur (RTILs) in flüssiger Phase mit moderaten Viskositäten vorliegen bzw. nach Definition einen Schmelzpunkt < 100°C aufweisen.
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Für die niedrigen Schmelzpunkte ionischer Flüssigkeiten sind auf molekularer Ebene hauptsächlich drei strukturelle Eigenschaften des Kations von Bedeutung: nämlich eine geringe Symmetrie, eine gute Ladungsverteilung sowie geringe intermolekulare Wechselwirkungen, beispielsweise durch die Verhinderung von Wasserstoff-Brückenbindungen.
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Bei den Kationen handelt es sich in der Regel um große organische heteroatomare Strukturen des Typs Imidazolium, Pyridinium oder Phosphonium, während die Anionen sowohl organisch als auch anorganisch aufgebaut sein können.
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Durch die große Vielzahl von Kation-Anion-Kombinationsmöglichkeiten lassen sich die stofflichen Eigenschaften einer ionischen Flüssigkeit gezielt auf die Anforderungen einer bestimmten Anwendung, beispielsweise der Beschichtung von Funktionselementoberflächen, einstellen. Ionische Flüssigkeiten werden deshalb häufig als „designer solvents” bezeichnet. Durch die Variation und Modifikation der Kation- und Anionstrukturen können beispielsweise Eigenschaften wie Löslichkeit, Viskosität, Dichte, Schmelzpunkt und die thermische Stabilität der Ionischen Flüssigkeit über einen weiten Bereich gezielt variiert werden.
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Eine weitere interessante Eigenschaft ionischer Flüssigkeiten besteht darin, dass sie unterhalb ihrer Zersetzungstemperatur keinen messbaren Dampfdruck besitzen, thermisch stabil sind und über einen weiten Temperaturbereich in flüssiger Phase vorliegen (Flüssigkeitsbereich von bis zu 400°C). Aus diesem Grund stellen sie eine interessante Alternative für den Ersatz konventioneller, flüchtiger organischer Lösungsmittel in der chemischen Synthese dar und können somit zur ökologischen und ökonomischen Verbesserung chemischer Prozesse beitragen („Green Solvents”). Zudem lassen sich, bedingt durch ihre Nicht-Flüchtigkeit die Reaktionsprodukte in vielen Fällen leicht durch Destillation abtrennen.
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Ionische Flüssigkeiten des Imidazolium-Typs lassen sich durch Quarternisierung von 1-Alkylimidazol mit Aklylierungsmitteln (z. B. Halogenalkanen) diskontinuierlich hergestellen (Menschutkin-Reaktion).
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Ionische Flüssigkeiten eignen sich besonders zur Verwendung als Basis für Beschichtungen von Funktionselementen für Brennkraftmaschinen, insbesondere von Kolben.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung enthalten die als Lösemittel eingesetzten Ionischen Flüssigkeiten Imidazolium Kationen.
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Lacke im Sinne dieser Schrift sind flüssige, pastenförmige oder pulverförmige Beschichtungsstoffe, die, auf einen Untergrund (Funktionselementoberfläche) aufgebracht, eine deckende Beschichtung mit schützenden und/oder spezifischen technischen Eigenschaften ergeben. Die Hauptkomponenten der Lacke bzw. Beschichtungsbestandteile der Beschichtung können auswählt aus den folgenden Substanzgruppen sein: Bindemittel, Lösemittel, Pigmente, Füllstoffe und Lackhilfsmittel. Beim nichtdeckenden Klarlack, dessen Farbe nur von der des Bindemittels abhängt, entfällt das Pigment. Beim festen, pulverförmigen Lack entfällt das Lösemittel.
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Lacke können zur Applikation auf die Funktionselementoberfläche beispielsweise als Gieß-, Elektrotauch-, Spritz-, Tauch- oder Träufel-Lacke ausgeführt sein.
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Lacke können beispielsweise auf folgenden Vernetzungsreaktionen zur Ausbildung der Schicht auf der Funktionselementoberfläche basieren: Polyadditions-Lacke, Polykondensations-Lacke oder Polymerisations-Lacke.
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Zur Trocknung der Schicht auf der Funktionselementoberfläche können Lacke beispielsweise als Einbrennlacke, lufttrocknende Lacke, kalthärtende Lacke, feuchtigkeitshärtende Lacke oder physikalisch trocknende Lacke ausgeführt sein.
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Lösemittel bzw. Verdünnungsmittel sind Flüssigkeiten, in denen das Bindemittel aufgelöst wird, um Lacke in eine besser applizierbare Form zubringen. Beim Trocknen des Lackes auf der Oberfläche verdunsten diese Lösemittel fast vollständig, wobei der Lack als vernetzter oder auch nicht vernetzter Film auf der Funktionselementoberfläche zurückbleibt.
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Polyimide als Prepolymere härten in einer Polykondensationsreaktion zu einer geschlossenen Schicht auf der Funktionselementoberfläche aus.
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Beschichtungsbestandteile können weiterhin Prepolymere bzw. Monomere wie beispielsweise Polyamidimid (PAI) und/oder Polyimid (PI) sein.
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Trimellitsäureanhydrid (TMA), auch Trimellithsäureanhydrid, wird als Grundstoff beispielsweise zur Synthese von Lackharzen eingesetzt. Trimellitsäureanhydrid bildet sich durch Wasserabspaltung aus Trimellitsäure.
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Die in die ionische Flüssigkeit eingebrachten Beschichtungsbestandteile können in der ionischen Flüssigkeit gelöst, suspendiert oder dispergiert vorliegen.
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In einer Ausgestaltung dienen als Beschichtung Polyimid- bzw. Polyamidimidharze, insbesondere thermisch aushärtende Harze. Zur Verbesserung der Gleiteigenschaften der Beschichtung können Festschmierstoffpartikel in die Beschichtung eingebracht sein. Die Beschichtung für die Funktionselementoberfläche kann somit auch als Gleitlack bezeichnet werden.
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Als Gleitlacke werden insbesondere Schichten auf Basis von Kunstharz bzw. Lack, bezeichnet, welche statt Farbpigmenten Festschmierstoff-Partikel enthalten.
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Als Feststoffschmierpartikel können beispielsweise Graphit, Molybdändisulfid (MoS2), Wolframdisulfid (WS2), hexagonales Bornitrid (BN), Perfluoralkoxylalkan (PFA) und/oder Polytetrafluorethylen (PTFE) als Beschichtungsbestandteil in die Beschichtung eingebracht sein.
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Feststoffschmierpartikel eignen sich zur Verwendung in Beschichtungen für Funktionselemente von Brennkraftmaschinen, insbesondere von Kolben.
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Zur Erhöhung der Festigkeit der Beschichtung können Aramidfasern als Beschichtungsbestandteil verwendet werden.
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Synonym zum Begriff Hochleistungskunststoff (HLK) werden häufig auch die Begriffe Hochtemperaturkunststoff (HT) oder High-Tech-Kunststoff verwendet. Hochtemperaturkunststoffe weisen eine Dauergebrauchstemperatur von über 150°C auf, insbesondere bei einer Wärmeformbeständigkeit oberhalb 150°C wird auch von Hochtemperaturkunststoffen gesprochen. Eine hohe Wärmeformbeständigkeit ist ein wichtiges Kriterium für den Einsatz von Hochleistungskunststoff als Funktionselementbeschichtung.
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Nicht nur die Temperatur hat einen großen Einfluss auf die Eigenschaften eines Kunststoffes. Auch Umwelteinflüsse wie Wasser, Chemikalien und die Zeit verändern die Eigenschaften stärker als erwartet bzw. von Metallen her bekannt ist. Hochleistungskunststoffe reagieren aufgrund ihres Eigenschaftsprofils weniger stark auf diese Einflüsse und ermöglichen so in neue Anwendungsgebiete, wie beispielsweise die Beschichtung von Funktionselementen für Brennkraftmaschinen, insbesondere Kolben, vorzustoßen. Hochleistungskunststoffe decken ein weites Einsatzgebiet ab und sind daher geeignet klassische Werkstoffe, wie Metalle und Keramik zu substituieren.
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Hochleistungskunststoffe, insbesondere aufgrund ihrer hohen Wärmeformbeständigkeit, eignen sich besonders als Beschichtung bzw. Beschichtungsbestandteil für Beschichtungen zur Beschichtung von Funktionselementen von Brennkraftmaschinen, insbesondere von Kolben.
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Polyamidimid (PAI) ist ein Hochleistungskunststoff (HLK), welcher bei Hochtemperaturanwendungen eine ausgezeichnete Kombination von mechanischem Gebrauchsverhalten und Dimensionsstabilität bietet. PAI bietet eine hohe obere Gebrauchstemperaturgrenze in Luft (ca. 250°C dauernd). Weiterhin bietet PAI eine ausgezeichnete Beibehaltung der mechanischen Festigkeit, Steifigkeit und Kriechfestigkeit über einen weiten Temperaturbereich, sowie eine niedrige thermische Längenausdehnungszahl bis ca. 260°C. Zudem bietet PAI ein gutes Reibungs- und Verschleißverhalten und eine inhärente Flammwidrigkeit. PAI zeichnet sich durch eine hervorragende Beständigkeit gegenüber hohen Temperaturen aus. Der Werkstoff PAI ist unter starker Spannung bei Dauertemperaturen von bis zu 260°C voll funktionsfähig. Der extrem niedrige lineare Wärmeausdehnungskoeffizient und die hohe Kriechfestigkeit von PAI sorgen für eine ausgezeichnete Dimensionsstabilität im gesamten Nutzungsbereich. PAI ist ein amorpher Werkstoff mit einer Glasübergangstemperatur (Tg) von ca. 280°C. PAI ist besonders geeignet für Verschleißanwendungen, bei denen es zu Stoßbelastungen und Abriebverschleiß kommt.
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Somit ist PAI ein Werkstoff der sich besonders zur Verwendung als Beschichtung für Funktionselemente von Brennkraftmaschinen, insbesondere von Kolben eignet.
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Polyimide (PI) sind Hochleistungskunststoffe, die sich dadurch auszeichnen, dass Festigkeit, Dimensionsstabilität und Kriechwiderstand bei mechanischer Belastung auch im Dauereinsatz hoch bleiben. PI weisen eine hohe Festigkeit in einem weiten Temperaturbereich von ca. –270°C bis ca. +300°C auf, bei einer sehr guten Dauertemperaturbeständigkeit. Die Glasübergangstemperatur (Tg) von PI liegt bei bis zu 400°C. PI sind inhärent flammwidrig und weisen eine geringe Wärmedehnung bei hervorragenden Langzeiteigenschaften auf. Weiterhin warten PI mit einer ausgezeichneten Verschleißbeständigkeit bei hoher Gleitgeschwindigkeit auf. Auch verfügen PI über hohe Druck- und Kriechfestigkeit, sowie eine gute chemische Beständigkeit gegenüber Säuren, Fetten und Lösungsmitteln.
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Alle diese Eigenschaften prädestinieren PI zur Verwendung als Beschichtung für Funktionselemente von Brennkraftmaschinen, insbesondere von Kolben.
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Auch Polybenzimidazol (PBI) ist ein Hochleistungskunststoff. Dieser Thermoplast verfügt von allen ungefüllten Kunststoffen über die größte Hitzebeständigkeit und bestmögliche Konstanz mechanischer Eigenschaften bei Temperaturen von über 205°C. PBI bietet eine extrem hohe Gebrauchstemperaturgrenze in Luft (ca. 310°C dauernd bis ca. 500°C kurzzeitig), bei ausgezeichneter Beibehaltung der mechanischen Festigkeit, Steifigkeit und Kriechfestigkeit über einen weiten Temperaturbereich. Weiterhin bietet PBI ein sehr gutes Reibungs- und Verschleißverhalten, sowie einen niedrigen thermischen Längenausdehnungskoeffizienten. PBI wartet mit einer inhärenten Flammwidrigkeit auf.
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Aufgrund dieser Eigenschaften eignen sich PBI besonders zur Verwendung als Beschichtung für Funktionselemente von Brennkraftmaschinen, insbesondere für Kolben.
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PAI, PI und/oder PBI bilden einzeln oder in verschiedenen Mischungsverhältnissen Beschichtungen bzw. Beschichtungsbestandteile für Beschichtungen zur Beschichtung von Funktionselementen von Brennkraftmaschinen, insbesondere von Kolben.
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Funktionselemente für Brennkraftmaschinen sind beispielsweise Kolben, Kolbenschaft, Kolbennabe(n), Kolbenringe, Ringnutenflanken, Zylinder, Bolzen, Pleuel und Ventile.
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Die erfindungsgemäße Beschichtung für Funktionselemente einer Brennkraftmaschine kann beispielsweise auf Metalle wie Stahl und Stahllegierungen sowie Aluminium und Aluminiumlegierungen verwendet werden. Auch beispielsweise keramische Materiealien eignen sich als Basis zur Verwendung der erfindungsgemäßen Beschichtung für Funktionselemente einer Brennkraftmaschine. Die zuvor genannten Materialien stellen beispielsweise geeignete Substrate bzw. Werkstoffe zur Verwendung der erfindungsgemäßen Beschichtung für Funktionselemente einer Brennkraftmaschine dar.
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Erfindungsgemäß wird eine Beschichtung für ein Funktionselement einer Brennkraftmaschine, insbesondere für einen Kolben bereitgestellt, wobei die Beschichtungsbestandteile in eine ionische Flüssigkeit zum Auftrag der Beschichtung auf eine Funktionselementoberfläche eingebracht sind.
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Durch den Einsatz einer ionischen Flüssigkeit zur Aufnahme der Beschichtungsbestandteile vor dem Auftrag auf die Funktionselementoberfläche wird die Umweltbelastung deutlich gegenüber dem Einsatz herkömmlicher organischer Lösemittel gesenkt.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die ionische Flüssigkeit aus der Gruppe der Imidazole ausgewählt ist.
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Imidazole sind leicht handhabbar und eignen sich daher als Basis für ein Beschichtungssystem zur Beschichtung von Funktionselementoberflächen.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die ionische Flüssigkeit die Funktion eines Lösemittels hat.
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Die ionische Flüssigkeit tritt an die Stelle von herkömmlichen organischen Lösemitteln und löst die in ihr löslichen Bestandteile des Beschichtungssystems zur Beschichtung von Funktionselementoberflächen.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Beschichtung ein Lack oder Gleitlack ist.
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Die Beschichtung für Funktionselementoberflächen kann als Lack oder Gleitlack auf der Basis von ionischen Flüssigkeiten ausgeführt sein. Hierdurch entstehen keine oder nahezu keine VOC.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Beschichtung auf Polyamidimid (PAI), Polyimid (PI) und/oder Polybenzimidazol (PBI basiert.
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Polyamidimid (PAI), Polyimid (PI) und/oder Polybenzimidazol (PBI) bieten als Hochleistungskunststoffe mit einer hohen Dauertemperaturbeständigkeit ideale Voraussetzungen zur Ausbildung von Beschichtungen auf Funktionselementoberflächen.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Beschichtung Festschmierstoff-Partikel enthält.
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Festschmierstoff-Partikel verbessern die Gleiteigenschaften der Beschichtung für Funktionselementoberflächen.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Beschichtung einen Hochleistungskunststoff enthält.
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Hochleistungskunststoffe bilden eine gute Beschichtung für Funktionselementoberflächen aus, da sie sehr verschleißfest und damit dauerbeständig sind.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Hochleistungskunststoff eine Lackschicht bildet.
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Durch Ausbildung einer Lackschicht aus Hochleistungskunststoffen bildet sich eine gegenüber Umgebungseinflüssen sehr beständige Beschichtung auf der Funktionselementoberfläche aus.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Hochleistungskunststoff beziehungsweise die Lackschicht mit aktiven und/oder inaktiven Füllstoffen und/oder Additiven versetzt ist.
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Durch die Zugabe von aktiven und/oder inaktiven Füllstoffen und/oder Additiven zu den Hochleistungskunststoffen beziehungsweise der Lackschicht, kann die Beschichtung genau auf die Anforderungen an die Funktionselementoberfläche eingestellt werden.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Hochleistungskunststoff beziehungsweise die darauf basierende Lackschicht eine Verschleißschutzschicht an Funktionselementen von Brennkraftmaschinen bildet.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Funktionselement der Brennkraftmaschine der Kolben ist und die Verschleißschutzschicht am Kolbenschaft und/oder an der Kolbennabe und/oder der Ringnut als Teil eines Ringfeldes, insbesondere der Ringnutenflanke, eingesetzt wird.
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Durch die Ausbildung der Beschichtung als Verschleißschutzschicht wird insbesondere die Lebensdauer des Kolbens erhöht.
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Erfindungsgemäß wird ein Funktionselement für eine Brennkraftmaschine bereitgestellt, wobei das Funktionselement eine erfindungsgemäße Beschichtung aufweist.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Funktionselement ein Kolben, ein Kolbenschaft, eine Kolbennabe ein Kolbenring, ein Ringfeld, eine Ringnutenflanke, ein Zylinder, ein Bolzen, ein Pleuel oder ein Ventil ist.
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Durch das Aufbringen einer erfindungsgemäßen Beschichtung auf Funktionsteile einer Brennkraftmaschine wird ihre Verschleißbeständigkeit und somit ihre Lebensdauer erhöht. Weiterhin schützt die erfindungsgemäße Beschichtung Funktionsteile von Brennkraftmaschinen vor Korrosion. Nicht zuletzt werden die Gleiteigenschaften von Funktionselementen für Brennkraftmaschinen bei der Verwendung einer erfindungsgemäßen Beschichtung verbessert.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgend beschriebenen Figur weiter verdeutlicht.
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1: zeigt einen erfindungsgemäßen Kolben.
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Die 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Kolben 1 mit einem Unterteil 2 und einem Oberteil 3. Weiterhin verfügt der Kolben 1 über einen Feuersteg 4 und ein Ringfeld 5. An das Ringfeld 5 schließt sich nach unten ein Kolbenschaft 7 mit einer Kolbennabe 6 an. Der Kolben 1 weist einen Kolbenboden 8 auf, der eine Brennraummulde 9 bilden kann. Zumindest im Bereich des Kolbenschaftes 7 ist der Kolben 1 mit einer erfindungsgemäßen Beschichtung versehen.
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Die Verwendung der erfindungsgemäßen Beschichtung ist nicht auf die hier beispielhaft dargestellte Bauform eines Kolbens für eine Brennkraftmaschine beschränk, vielmehr können jegliche Funktionselemente einer Brennkraftmaschine mit einer erfindungsgemäßen Beschichtung versehen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kolben
- 2
- Kolbenunterteil
- 3
- Kolbenoberteil
- 4
- Feuersteg
- 5
- Ringfeld
- 6
- Kolbennabe
- 7
- Kolbenschaft
- 8
- Kolbenboden
- 9
- Brennraummulde
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3801784 A1 [0003]
- DE 10328120 A1 [0004, 0005]