DE102014211776A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bearbeitung von Kühl- und / oder Klimageräten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Bearbeitung von Kühl- und / oder Klimageräten Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein 1. Verfahren zur Bearbeitung, insbesondere des Recyclings von Kühl- und / oder Klimageräten, die mindestens einen halogenfreien Kohlenwasserstoff und / oder mindestens einen FCKW in einem Isoliermaterial und / oder als Kältemittel enthalten, wobei eine a) Erkennung (1) erfolgt, ob ein halogenfreier Kohlenwasserstoff oder ein FCKW als Kältemittel in den Kühl- und / oder Klimageräten verwendet wird, in der Folge b) erfolgt in Abhängigkeit von der Erkennung (1) insbesondere automatisch eine Trennung der Kühl und / oder Klimageräte, wobei in mindestens einer ersten Anlage (10) Kühl- und / oder Klimageräte mit einem FCKW-haltigen Kältemittel und in mindestens einer davon getrennten zweiten Anlage (20) Kühl- und / oder Klimageräte mit einem halogenfreien Kohlenwasserstoff als Kältemittel bearbeitet werden, indem in einem Entfernungsschritt (11, 21) das jeweilige Kältemittel aus den Kühl- und / oder Klimageräten entfernt wird, wobei in der Folge eine c) Prüfung (22) erfolgt, ob das Isoliermaterial der Kühl- und / oder Klimageräte in der mindestens einen zweiten Anlage (20) FCKW im Isoliermaterial enthält und d) wenn dies zutrifft, erfolgt insbesondere automatisch eine Zuführung der betreffenden Kühl- und / oder Klimageräte zur weiteren Bearbeitung in die mindestens eine erste Anlage (10), anderenfalls verbleiben die Geräte in der zweiten Anlage (20). Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung, insbesondere zum Recycling, von Kühl- und / oder Klimageräten mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Bearbeitung, insbesondere zum Recycling, von Kühl- und / oder Klimageräten mit den Merkmalen des Anspruchs 13.
  • Kühlgeräte, wie z.B. Kühlschränke, Kühl-/-Gefrierkombinationen, Kühltruhen und Klimageräte wurden bis in die Mitte der 1990er Jahre unter Verwendung von FCKW (Fluor-Kohlenwasserstoffen) als Schäummittel oder Treibgas für Isolationsmaterial (z.B. Polyurethanschaum) und als Kältemittel im Kältemittelkreislauf hergestellt. FCKW haben den Vorteil, dass sie chemisch inert und ungiftig sind. Da sich FCKW schädlich auf die Ozonschicht auswirken, wurde Angang der 1990 Jahre nach Ersatzstoffen gesucht. Die Verarbeitung solcher Kühl- und / oder Klimageräte unterliegt einem umfangreichem Regelwerk, wie z.B. in Deutschland das Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten und die TA Luft. Damit soll vor allem sichergestellt werden, dass keine oder möglichst keine FCKW in die Atmosphäre entweichen können.
  • Als Ersatzstoffe in neueren Kühl- und / oder Klimageräten werden halogenfreie Kohlenwasserstoffe eingesetzt, wie z.B. Cyclopentan als Schäummittel oder Iso-Butan als Kältemittel. Diese Stoffe haben keine schädigende Wirkung auf die Ozonschicht, können aber mit Luft explosive Gemische bilden.
  • Die Bearbeitung, insbesondere auch das Recycling der Kühl- und / oder Klimageräte erfolgt überwiegend in Anlagen, in denen FCKW-haltige und halogenfreie Kohlenwasserstoffe gleichzeitig unter strengen rechtlichen Vorgaben verarbeitet halogenfreiwerden. Diese Anlagen sind komplex; die Anschaffung und der Betrieb sind kostenintensiv.
  • Es besteht daher die Aufgabe, wirtschaftliche Verfahren und Vorrichtungen zu schaffen, mit denen die anfallenden Kühl- und / oder Klimageräte verarbeitet, insbesondere recycelt werden können.
  • Die Kühl- und / oder Klimageräte, die mindestens einen halogenfreien Kohlenwasserstoff und / oder mindestens einen FCKW in einem Isoliermaterial und / oder als Kältemittel enthalten, werden einer Erkennung zugeführt, mit der festgestellt wird, ob ein halogenfreier Kohlenwasserstoff oder ein FCKW als Kältemittel in den Kühl- und / oder Klimageräten verwendet wird.
  • In der Folge wird in Abhängigkeit von der Erkennung insbesondere automatisch eine Trennung der Kühl- und / oder Klimageräte vorgenommen, wobei in mindestens einer ersten Anlage Kühl-/Klimageräte mit einem FCKW-haltigen Kältemittel und in mindestens einer davon getrennten zweiten Anlage Kühl-/Klimageräte mit einem halogenfreien Kohlenwasserstoff als Kältemittel bearbeitet werden, indem in einem Entfernungsschritt das jeweilige Kältemittel aus den Kühl-/Klimageräten entfernt wird.
  • Da auch in einem Kühl- und / oder Klimagerät, dass ein halogenfreies Kältemittel verwendet, ein FCKW als Schäummittel verwendet wird, erfolgt anschließend eine Prüfung, ob das Isoliermaterial der Kühl- und / oder Klimageräte in der mindestens einen zweiten Anlage FCKW im Isoliermaterial enthält.
  • Wenn dies der Fall ist, dann erfolgt insbesondere automatisch eine Zuführung der betreffenden Kühl- und / oder Klimageräte zur weiteren Bearbeitung in die mindestens eine erste Anlage.
  • Zum einen weist dieses Verfahren mindestens zwei getrennte Anlagen auf, die jeweils auf die unterschiedliche Behandlung der Kühl- und / oder Klimageräte eingerichtet sein können. Es ist daher nicht notwendig, alle Kühl- und / oder Klimageräte in einer einzigen, gemeinsamen Anlage zu bearbeiten. Dadurch wird das Verfahren flexibler, insbesondere, wenn sich die anfallende Zahl der Kühl- und / oder Klimageräte eines Typs im Laufe der Zeit ändert.
  • Zum anderen ist durch eine entsprechende Prüfung sichergestellt, dass im Wesentlichen kein FCKW die Anlagen unkontrolliert verlässt.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt in der mindestens einen ersten und zweiten Anlage jeweils eine Abluftbehandlung zur Abtrennung von FCKW und zur Abtrennung und / oder Umsetzung von halogenfreien Kohlenwasserstoffen. Dabei erfolgt die Abtrennung der in der mindestens einen ersten Anlage anfallenden FCKW über eine Aktivkohlefiltervorrichtung in der ersten Abluftbehandlung. In der zweiten Abluftbehandlung der mindestens einen zweiten Anlage kann mittels einer Verbrennung der halogenfreien Kohlenwasserstoffe in einer regenerativen, rekuperativen und / oder katalytischen Abluftreinigung erfolgen. Dabei kann vorteilhafterweise die zweite Abluftbehandlung in der mindestens einen zweiten Anlage unter Nutzung des Heizwertes des halogenfreien Kohlenwasserstoffs, insbesondere in der mindestens einen ersten und / oder zweiten Anlage und / oder in einer Hallenheizung erfolgen. Damit kann zumindest etwas Energie rückgewonnen werden.
  • Mit Vorteil erfolgt die Erkennung des Kältemittels durch eine optische Analyse, insbesondere eines Typenschildes oder einer Beschriftung des Kühl- und / oder Klimagerätes. Dabei kann das Typenschild gescannt und optisch auf die FCKW-haltigen Kältemittel R11, R12, R134a, etc. ausgewertet werden. Bei einer weiteren Alternative kann u.U. auch zusätzlich nach einer mechanischen Bearbeitung, z.B. dem Anstechen des Kühlkreislaufes eine automatische Detektion des verwendeten Kältemittels erfolgen. Durch geeignete Umschaltung der Absaugleitungen gelangt das Kältemittel in den richtigen Entfernungsstrang.
  • Um sicherzustellen, dass kein FCKW in die falsche Anlage gelangt, erfolgt die Prüfung, ob das Isoliermaterial FCKW-haltige Substanzen enthält, indem in der mindestens einen zweiten Anlage durch die Kühl- und / oder Klimageräte mechanisch bearbeitet werden und anschließend eine Analyse der Gase in der Umgebung der mechanischen Bearbeitung erfolgt. Das mechanische Bearbeiten setzt ggf. nur punktuell Spuren von FCKW frei, was für die Prüfung ausreichend ist. Die mechanische Bearbeitung kann ein Anbohren, ein Fräsen und / oder eine Druckausübung umfassen.
  • Dabei kann in einer Ausführungsform der halogenfreie Kohlenwasserstoff Propan, Butan. Methylpropan, Isobutan, n-Pentan, Isopentan, Neopentan und / oder Cyclopentan sein.
  • In einer weiteren Ausführungsform weist das Isoliermaterial einen Schaum auf, insbesondere einen Schaum aus Polyurethan. Je nach dem verwendeten Aufschäummittel enthält der Schaum einen FCKW oder ein halogenfreies Aufschäummittel, wie z.B. Pentan.
  • Typischerweise sind die Kühl- und / oder Klimageräte Kühlschränke, Kühl-Gefriergeräte und / oder Klimaanlagen.
  • Zur Minimierung des Explosionsrisikos erfolgt in einer Ausführungsform eine gezielte Luftzufuhr oder Inertgasbehandlung in der mindestens einen zweiten Anlage zur Vermeidung von zündfähigen Gemischen aus halogenfreiem Kohlenwasserstoff, insbesondere Cyclopentan und Luft.
  • Die Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst, die insbesondere dazu geeignet ist, ein Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 durchzuführen.
  • Die Vorrichtung verfügt über ein Mittel zur Erkennung, ob ein halogenfreier Kohlenwasserstoff oder ein FCKW als Kältemittel in dem Kühl- und / oder Klimagerät verwendet wird und ein Trennmittel, das in Abhängigkeit von der Erkennung eine Trennung der Kühl- und / oder Klimageräte vornimmt, wobei in mindestens einer ersten Anlage Kühl- und / oder Klimageräte mit einem FCKW-haltigen Kältemittel und in mindestens einer davon getrennten zweiten Anlage Kühl- und / oder Klimageräte mit einem halogenfreien Kohlenwasserstoff als Kältemittel bearbeitet werden, indem jeweilige Kältemittel aus den Kühl- und / oder Klimageräten entfernt werden.
  • Ferner weist die Vorrichtung ein Mittel zur Prüfung auf, ob das Isoliermaterial der Kühl- und / oder Klimageräte in der mindestens einen zweiten Anlage FCKW enthält und ein Aussonderungsmittel, das in Abhängigkeit von dieser Prüfung eine Zuführung der betreffenden Kühl- und / oder Klimageräte zur weiteren Bearbeitung in die mindestens eine erste Anlage vornimmt.
  • Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der nachfolgend beschriebenen Zeichnungen dargestellt. Dabei zeigt
  • 1 einen schematischen Anlagenplan einer ersten Ausführungsform für ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Kühl- und / oder Klimageräten;
  • 2 einen schematischen Anlagenplan einer zweiten Ausführungsform für ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Kühl- und / oder Klimageräten.
  • In 1 ist in schematischer Weise ein Anlagenplan für eine erste Ausführungsform für ein Verfahren zum sachgerechten Recycling von Kühlgeräten, insbesondere Kühlschränken und Kühltruhen sowie Klimageräten dargestellt.
  • Zu Beginn werden Kühl- und / der Klimageräte angeliefert, wobei in einem Erkennungsschritt 1 festgestellt wird, ob das betreffende Kühl- und / oder Klimagerät ein FCKW-freies Kältemittel oder ein halogenfreies, insbesondere ein fluor- und chlorhaltiges Kältemittel enthält.
  • Der Erkennungsschritt 1 umfasst hier eine optische Erkennung des Typenschildes. Anhand dessen kann die Art des Kältemittels, ggf. unter Verwendung einer Datenbank, schnell ermittelt werden. Anstelle des Typenschildes kann auch eine andere Beschriftung des Kühl- und / oder Klimagerätes zur Erkennung dienen. Die optische Erkennung kann z.B. durch ein Videosystem erfolgen, das mit einer Bilddatenerkennung ausgestattet ist.
  • Wird festgestellt, dass das Kühl- und / oder Klimagerät ein FCKW-haltiges Kältemittel enthält, so wird es der ersten Anlage 10 zugeführt.
  • Anderenfalls wird es der zweiten Anlage 20 zugeführt, die baulich von der ersten Anlage 10 getrennt ist. Der Transport der Kühl- und / oder Klimageräte zur betreffenden Anlage 10, 20 erfolgt hier automatisch über eine entsprechende Fördervorrichtung.
  • In der ersten Anlage 10 wird das Kühl- und / oder Klimagerät einem Entfernungsschritt 11 unterzogen, indem das FCKW-haltige Kältemittel, z.B. R12, aus dem Kreislauf abgesaugt und aufgefangen wird. Das Kältemittel wird dann umweltgerecht beseitigt.
  • Anschließend werden Kühl- und / oder Klimageräte in einem Zerkleinerungsschritt 12 zerkleinert. Die dabei anfallenden Metall- und Kunststoffreste (z.B. aus dem Polyurethanschaum) werden gesammelt. Die dabei anfallende Abluft – z.B. enthaltend R11 als FCKW-haltiges Schäummittel – wird einer Abluftbehandlung 13 zugeführt, die hier eine Aktivkohleanlage aufweist. Die dabei abgetrennten FCKW (z.B. in der Größenordnung von 200 g pro Kühlgerät bzw. > 500g bei Klimageräten) werden dann umweltgerecht beseitigt. Zusätzlich oder alternativ kann auch eine Kyro-Kondensation in der Abluftbehandlung 13 eingesetzt werden.
  • Davon vollkommen getrennt werden die anderen Kühl- und / oder Klimageräte in der zweiten Anlage 20 behandelt.
  • Auch hier wird in einem Entfernungsschritt 21 das halogenfreie Kältemittel (z.B. Isobutan) aus dem Kühl- und / oder Klimagerät entfernt. Da Isobutan brennbar ist, kann es in einer Abluftbehandlung 24 z.B. regenerativ, rekuperativ und / oder katalytisch gereinigt werden.
  • Nach der Entfernung des Kältemittels erfolgt eine Prüfung 22, ob im Isoliermaterial des Kühl- und / oder Klimagerätes noch FCKW vorhanden sind.
  • Dazu wird das Kühl- und / oder Klimagerät mechanisch behandelt, um Zugang zum Isoliermaterial zu bekommen.
  • Dies kann z.B. durch ein Anbohren an vorbestimmten Stellen des Kühl- und / oder Klimagerätes erfolgen. So können in vorbestimmten Richtungen und / oder Abständen Bohrungen in das Kühl- und / oder Klimagerät vorgenommen werden, die das Isoliermaterial mindestens an einer Stelle treffen. Dabei werden Spuren von FCKW freigesetzt, die von einem entsprechenden Gerät mit einem Halbleitersensor an den Bohrlöchern detektiert werden. Ein solches Gerät ist z.B. in der DE 20 2012 100 381 U1 beschrieben.
  • Auch ist es möglich, den Detektor mit einer Fräse oder Säge zu koppeln, die eine mechanische Behandlung des Kühl- und / oder Klimagerätes vornehmen kann. Auch kann auf das Kühl- und / oder Klimagerät ein mechanischer Druck ausgeübt werden, damit das Isoliermaterial Spuren von FCKW ausgasen kann, die dann detektiert werden. Typischerweise wird in einem Kühlgerät z.B. 150–200 g Cyclopentan als Schäummittel verwendet.
  • Sollten bei der Prüfung 22 Spuren von FCKW im Isoliermaterial gefunden werden, wird das entsprechende Kühl- und / oder Klimagerät automatisch, d.h. über ein entsprechendes Fördermittel, dem entsprechenden Zerkleinerungsschritt 12 der ersten Anlage 10 zugeführt und wie oben beschrieben, weiterverarbeitet. Dies ist notwendig, da in den Kühl- und / oder Klimageräten noch so viel FCKW enthalten ist, das dieses nicht unkontrolliert in die Atmosphäre gelangen darf.
  • Die Kühl- und / oder Klimageräte, bei denen kein FCKW festgestellt werden kann, werden einem Zerkleinerungsschritt 23 der zweiten Anlage 20 zugeführt, in dem Metall und Schaum des Isoliermaterials von der Abluft getrennt werden. Die Abluft enthält hier flüchtige halogenfreie Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Cyclopentan, die durch eine Verbrennung entsorgt werden können. Die dabei anfallende Wärme Q wird in mindestens einer der Anlagen 10, 20 und / oder zu Heizzwecken verwendet.
  • Bei einer solchen Aufteilung der Bearbeitung in zwei Anlagen 10, 20 wird erreicht, dass keine Vermischung von FCKW und halogenfreien Kohlenwasserstoffen stattfindet. Auch fallen keine Entsorgungskosten für die verbrennbaren halogenfreien Kohlenwasserstoffe an. Der Heizwert z.B. des Cyclopentan kann nutzbar gemacht werden, was den Gesamtwirkungsgrad erhöht.
  • Da die zweite Anlage 20 brennbares Material enthält, werden alle Bereiche, in denen z.B. Cyclopentan austreten kann, mit einer Ventilation versorgt, damit die untere Explosionsgrenze des Cyclopentan sicher unterschritten wird. Alternativ kann man diese Bereiche auch mit einer Schutzgasatmosphäre ausstatten (Inertisierung).
  • Durch die Trennung in zwei Anlagen 10, 20 ist es auch möglich, die Anlagenteile auf die jeweiligen Gase und auch Geräte einzustellen, was bei einer gemeinsamen Bearbeitung in einer Anlage nicht möglich ist.
  • Vor allem aber kann die Gesamtanlage effizienter eingesetzt werden, wenn in Zukunft der Anteil der FCKW-haltigen Kühl- und / oder Klimageräte zurückgeht. Mit steigender Anzahl an Pentan-Kühl- und / oder Klimageräten werden die Aufwendungen für den Explosionsschutz weiter ansteigen. Die Abluftreinigung über Aktivkohle oder Kryo-Kondensation muss in vollem Umfang weiterbetrieben werden, um die dann nur noch geringen Anteile an FCKW zu beseitigen. Dadurch steigen die Kosten für das Recycling überproportional an, obwohl das potentielle Schadstoffpotential zurückgegangen ist. Darüber hinaus ist die Gesamtanlage hinsichtlich des CO2-Footprints den bisherigen Konzeptionen deutlich überlegen. Es wird kein flüssiger Stickstoff oder CO2 zur Inertisierung der Anlagen benötigt, was einen erheblichen Einsatz von Energie erfordert. Es wird mit der Gesamtanlage sogar noch der Energieinhalt des Schäummittels Pentan genutzt z.B. zur Hallenheizung oder Vorwärmung der Kältekreisläufe zur Optimierung der Kältemittelentfernung.
  • In 2 ist eine Ausführungsform mit grundsätzlich dem gleichen Aufbau dargestellt, so dass auf die obigen Ausführungen Bezug genommen werden kann. Als Kühlgeräte werden auch hier Kühlschränke oder Kühltruhen sowie Klimageräte verwendet.
  • Auch wird nach einem Erkennungsschritt 1 entschieden, ob ein Kühl- und / oder Klimagerät der ersten Anlage 10 oder der zweiten Anlage 20 zugeführt wird.
  • In Entfernungsschritten 11, 21 wird in den beiden Anlagen 10, 20 jeweils das Kältemittel aus den Kühl- und / oder Klimageräten abgezogen. In der ersten Anlage 10 fällt dabei als Kältemittel R12 (Dichlordifluormethan), in der zweiten Anlage 20 in geringem Maße das FCKW R134a (1,1,1,2-Tetrafluorethan) und im Wesentlichen R600/R600a (Butan, Methylpropan, Isobutan) an. In der zweiten Anlage existieren zwei Absaug- und Verdichteranlagen für die unterschiedlichen Kältemittel.
  • Anschließend werden in einem Kompressorentnahmeschritt 15, 25 die Kompressoren aus den Kühl- und / oder Klimageräten entnommen.
  • In der zweiten Anlage 20, die Kühl- und / oder Klimageräte mit halogenfreiem Kohlenwasserstoff als Kältemittel verarbeitet, erfolgt anschließend die Prüfung, ob im Isoliermaterial nicht doch FCKW als Treibmittel verwendet wurde. Wenn dies der Fall ist, wird dieses Kühl- und / oder Klimagerät automatisch der ersten Anlage 10 zugeführt.
  • Anschließend werden die Kühl- und / oder Klimageräte in den beiden Anlagen jeweils einem Zerkleinerungsschritt 12, 22 unterzogen, wobei jeweils eine Reihe von Teilschritten ausgeführt wird.
  • So werden in beiden Anlagen 10, 20 zunächst die Eisenmetalle in einem ersten Teilschritt 12a, 22a abgetrennt. Anschließend in einem zweiten Teilschritt 12b, 22b werden die Nichteisenmetalle abgetrennt. Als Letztes werden dann die Kunststoffe 12c, 22c abgetrennt.
  • Übrig bleibt in beiden Anlagen 10, 20 jeweils das Isoliermaterial. In der ersten Anlage kann dieses zu feinem Pulver vermahlen werden, wobei eine Entgasung der FCKW eintritt, die dann in der Abluftbehandlung 13 gesammelt werden können.
  • In der zweiten Anlage wird das Isoliermaterial brikettiert und kann dann der thermischen Abluftbehandlung 24 zugeführt werden, die mit einer Wärmerückgewinnung verbunden ist.
  • In den hier beispielhaft dargestellten Ausführungsformen wurden jeweils eine erste Anlage 10 zur Verarbeitung von FCKW-haltigen Medien und eine zweite Anlage 20 zur Verarbeitung von halogenfreien Medien dargestellt. In alternativen Ausführungsformen können jeweils auch mehrere erste und zweite Anlagen 10, 20 parallel geschaltet sein, wobei die Anzahl der ersten und zweiten Anlagen 10, 20 unterschiedlich sein kann.
  • Auch ist in den Flussplänen der 1 und 2 zwischen den einzelnen Schritten kein Zwischenschritt angegeben. Dies bedeutet allerdings nicht, dass der Übergang von einem Schritt zum nächsten unmittelbar erfolgen muss; hier nicht dargestellte Zwischenschritte sind möglich.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Erkennung Kältemittel
    10
    erste Anlage (FCKW-haltig)
    11
    Entfernungsschritt
    12
    Zerkleinerungsschritt
    12a
    Abtrennung Eisenmetalle
    12b
    Abtrennung Nichteisenmetalle
    12c
    Abtrennung Kunststoff
    12d
    Mahlung Isoliermaterial
    13
    Abluftbehandlung
    15
    Kompressorentnahmeschritt
    20
    zweite Anlage (halogenfreie Kohlenwasserstoffe)
    21
    Entfernungsschritt
    22
    Prüfung Isoliermaterial
    23
    Zerkleinerungsschritt
    23a
    Abtrennung Eisenmetalle
    23b
    Abtrennung Nichteisenmetalle
    23c
    Abtrennung Kunststoff
    23d
    Brikettierung Isoliermaterial
    24
    Abluftbehandlung
    25
    Kompressorentnahmeschritt
    Q
    Wärmeabfuhr aus Abluftbehandlung der zweiten Anlage
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 202012100381 U1 [0036]

Claims (13)

  1. Verfahren zur Bearbeitung, insbesondere des Recyclings von Kühl- und / oder Klimageräten, die mindestens einen halogenfreien Kohlenwasserstoff und / oder mindestens einen FCKW in einem Isoliermaterial und / oder als Kältemittel enthalten, wobei eine a) Erkennung (1) erfolgt, ob ein halogenfreier Kohlenwasserstoff oder ein FCKW als Kältemittel in den Kühl- und / oder Klimageräten verwendet wird, in der Folge b) erfolgt in Abhängigkeit von der Erkennung (1) insbesondere automatisch eine Trennung der Kühl und / oder Klimageräte, wobei in mindestens einer ersten Anlage (10) Kühl- und / oder Klimageräte mit einem FCKW-haltigen Kältemittel und in mindestens einer davon getrennten zweiten Anlage (20) Kühl- und / oder Klimageräte mit einem halogenfreien Kohlenwasserstoff als Kältemittel bearbeitet werden, indem in einem Entfernungsschritt (11, 21) das jeweilige Kältemittel aus den Kühl- und / oder Klimageräten entfernt wird, wobei in der Folge eine c) Prüfung (22) erfolgt, ob das Isoliermaterial der Kühl- und / oder Klimageräte in der mindestens einen zweiten Anlage (20) FCKW im Isoliermaterial enthält und d) wenn dies zutrifft, erfolgt insbesondere automatisch eine Zuführung der betreffenden Kühl- und / oder Klimageräte zur weiteren Bearbeitung in die mindestens eine erste Anlage (10), anderenfalls verbleiben die Geräte in der zweiten Anlage (20).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der mindestens einen ersten und zweiten Anlage (10, 20) jeweils eine Abluftbehandlung (13, 14) zur Abtrennung von FCKW und zur Abtrennung und / oder Umsetzung von halogenfreien Kohlenwasserstoffen erfolgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung der in der mindestens einen ersten Anlage (10) anfallenden FCKW über eine Aktivkohlefiltervorrichtung in der ersten Abluftbehandlung (13) erfolgt.
  4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Abluftbehandlung (24) in der mindestens einen zweiten Anlage (20) mittels einer Verbrennung der halogenfreien Kohlenwasserstoffe in regenerativer, rekuperativer und / oder katalytischer Abluftreinigung erfolgt.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Abluftbehandlung (24) in der mindestens einen zweiten Anlage (20) unter Nutzung des Heizwertes des halogenfreien Kohlenwasserstoffs, insbesondere in der mindestens einen ersten und / oder zweiten Anlage und / oder in einer Hallenheizung erfolgt.
  6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennung (1) des Kältemittels durch eine optische Analyse insbesondere eines Typenschildes oder einer Beschriftung des Kühl- und / oder Klimagerätes und / oder eine mechanische Bearbeitung eines Kältemittelbehälter und / oder einer Kühlmittelleitung erfolgt.
  7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfung (22), der Kühl- und / oder Klimageräte in der mindestens einen zweiten Anlage (20) durch mechanisches Bearbeiten des Kühl- und / oder Klimagerätes und anschließender Analyse der Gase in der Umgebung der mechanischen Bearbeitung erfolgt.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Bearbeitung ein Anbohren, ein Fräsen und / oder eine Druckausübung umfasst.
  9. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der halogenfreie Kohlenwasserstoff Propan, Butan, Methylpropan, Isobutan, n-Pentan, Isopentan, Neopentan und / oder Cyclopentan ist.
  10. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Isoliermaterial einen Schaum aufweist, insbesondere einen Schaum aus Polyurethan.
  11. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühl- und / oder Klimageräte Kühlschränke, Gefriergeräte und / oder Klimaanlagen sind.
  12. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine gezielte Luftzufuhr oder Inertgasbehandlung in der mindestens einen zweiten Anlage (20) zur Vermeidung von zündfähigen Gemischen aus halogenfreiem Kohlenwasserstoff, insbesondere Cyclopentan und Luft.
  13. Vorrichtung zur Bearbeitung, insbesondere zum Recycling, von Kühl- und / oder Klimageräten, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch ein Mittel zur Erkennung, ob ein halogenfreier Kohlenwasserstoff oder ein FCKW als Kältemittel in dem Kühl- und / oder Klimagerät verwendet wird, ein Trennmittel, das in Abhängigkeit von der Erkennung eine Trennung der Kühl- und / oder Klimageräte vornimmt, wobei in mindestens einer ersten Anlage (10) Kühl- und / oder Klimageräte mit einem FCKW-haltigen Kältemittel und in mindestens einer davon getrennten zweiten Anlage (20) Kühl- und / oder Klimageräte mit einem halogenfreien Kohlenwasserstoff als Kältemittel bearbeitet werden, indem das jeweilige Kältemittel aus den Kühl- und / oder Klimageräten entfernt wird, ein Mittel zur Prüfung, ob das Isoliermaterial der Kühl- und / oder Klimageräte in der mindestens einen zweiten Anlage (20) FCKW im Isoliermaterial enthält und ein Aussonderungsmittel, das in Abhängigkeit von dieser Prüfung eine Zuführung der betreffenden Kühl- und / oder Klimageräte zur weiteren Bearbeitung in die mindestens eine erste Anlage (10) vornimmt.
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