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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Wälzlager, insbesondere Rillenkugellager, mit zwischen zwei Laufbahnen lastragend, abrollbaren Wälzkörpern, wobei die Wälzkörper während eines Wälzbetriebes mittels eines Käfigs führbar sind.
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Hintergrund der Erfindung
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Diverse Wälzlager, insbesondere Rillenkugellager, werden bei Wälzlageranwendungen eingesetzt, die sowohl eine hohe Traglast als auch eine hohe Drehzahl ermöglichen und eine Geräuschentwicklung weitgehend vermeiden. Rillenkugellager sind beispielsweise dazu ausgelegt, überwiegend radiale Kräfte aufzunehmen. Teilweise kann das Rillenkugellager aber auch axiale Kräfte aufnehmen, zumal sich die Wälzkörperlaufbahnen eng an die als Kugeln ausgeführten Wälzkörper anschmiegen.
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Aus
JP 2008 169 936 A ist ein Rillenkugellager bekannt, bei dem ein Schnappkäfig für eine Wälzkörperreihe aus kugelförmigen Wälzkörpern vorgesehen ist. Der Schnappkäfig kann in einem vorinstallierten Zustand der Wälzkörper zwischen einem Innen- und einem Außenring axial seitlich eingebracht werden, um in seine betriebsgemäße Position zu gelangen. Vorteilhafterweise findet die betriebsgemäße Führung nicht nur in Verbindung mit den Wälzkörpern, sondern auch durch den Außenring statt.
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Dem Käfig kommt insbesondere bei einem Rillenkugellager eine wichtige Funktion zu, zumal der zur Verfügung stehende Raum möglichst effektiv für Wälzkörper verwendet werden soll, um die gewünschte Last aufnehmen zu können, aber auch um die entsprechende Rotationsgeschwindigkeit bei einem sehr geringen Geräuschaufkommen zu gewährleisten. Eine einfache Installation beziehungsweise Herstellung des Rillenkugellagers ist ebenfalls erwünscht. Von daher existieren im Stand der Technik eine Reihe von Lehren zu axial einbringbaren Schnappkäfigen oder auch kronenartigen Käfigen.
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Aus
DE 10 2010 020 019 A1 sowie aus
JP 527 27 37 B2 sind unterschiedliche Formen von Schnappkäfigen bekannt, wobei auf die jeweilige Wälzkörperform Rücksicht genommen wird, um das gewünschte Einschnappen auf die vorinstallierten Wälzkörper vorteilhaft zu gestalten.
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Des Weiteren wurde bereits in der Vergangenheit erkannt, das ein Außenring eines als Radiallager ausgeführten Rillenkugellagers zusätzlich Führungsfunktionen übernehmen kann ohne die Funktionalität des Schnappkäfigs negativ zu tangieren.
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Aus
JP 2007 327 516 A ist ein Rillenkugellager mit einem Schnappkäfig bekannt, bei dem am Schnappkäfig axial ein Führungselement ausgebildet ist, welches eine axiale Führung des Käfigs im Betrieb ermöglicht. Vorteilhafterweise wird die axiale Schnappbewegung durch das Führungselement nicht behindert.
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Aus dem Stand der Technik wird deutlich, dass bei Wälzlagern, insbesondere Rillenkugellagern, zugunsten einer hohen Rotationsgeschwindigkeit bei geringem Geräuschaufkommen eine geringere Traglast des Wälzlagers toleriert wird.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Wälzlager, insbesondere Rillenkugellager, anzugeben, bei dem hohe Drehzahlen bei einem geringen Geräuschaufkommen möglich sind und dabei die Lastaufnahme verbessert ist. Eine Teilaufgabe der Erfindung besteht darin, das gewünschte Lastziel zu erreichen ohne andere positive Eigenschaften des Wälzlagers, insbesondere Rillenkugellagers, nachteilig in Mitleidenschaft zu ziehen.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Aufgabe wird bei einem Wälzlager der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Käfig aus zwei unverbundenen, ringförmigen Führungshilfen gebildet ist. Die Wälzkörper werden beim Abrollen auf den beiden Laufbahnen durch den Käfig geführt, wobei die beiden Laufbahnen unterschiedlichen Teilen, wie zum Beispiel Ringen oder Ringscheiben, angehören oder auf den Teilen ausgebildet sind. Der Käfig wird gemäß der Erfindung aus wenigstens zwei unverbundenen, ringförmigen Führungshilfen gebildet. Die wenigstens zwei Führungshilfen nehmen in der Wälzlageranordnung definierte Positionen zueinander ein, sind aber nicht aneinander gefügt, einstückig ausgeführt oder anderweitig miteinander verbunden. Die unverbundenen, ringförmigen Führungshilfen bilden separate Wälzlagerbauteile, die sich beispielsweise während des Wälzlagerbetriebes dauernd oder zeitweise berühren können, aber nicht miteinander fest verbunden sind.
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Die unverbundenen, ringförmigen Führungshilfen sind zur Führung der Wälzkörper, die insbesondere als Kugeln ausgeführt sein können, vorgesehen. Des Weiteren sind die Führungshilfen dazu vorgesehen, weitere Funktionen eines Wälzkörperkäfigs zu übernehmen. Beispielsweise sind an den Führungshilfen Reservoirs für ein Schmiermittel ausgebildet. Dank der Erfindung ist es nunmehr möglich, mehr Raum für die Wälzkörper bereitzustellen, weil der Raum für die Umsetzung der Wälzkörperführung reduziert ist. Des Weiteren werden positive Eigenschaften des Wälzlagers im Hinblick auf die Geräuschentwicklung und die Rotationsgeschwindigkeit nicht negativ tangiert.
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Vorteilhafterweise sind die wenigstens zwei unverbundenen, ringförmigen Führungshilfen derart ausgebildet, dass sie mit Bauteilen des Wälzlagers in Wechselwirkung treten können. Bauteile sind beispielsweise die Teile, an denen eine der beiden Laufbahnen ausgebildet ist, wie zum Beispiel ein Innen- oder Außenring, oder es sind ein Dichtring oder ein Wälzkörperkäfig einer benachbarten Wälzkörperreihe. Auch hier ist es durchaus möglich, dass die Wechselwirkung während des Wälzlagerbetriebes permanent oder nur zeitweise eintritt.
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Im Folgenden werden die zwei unverbundenen, ringförmigen Führungshilfen der Einfachheit halber auch erste und zweite Führungshilfe genannt.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weisen/weist die erste und/oder die zweite Führungshilfe eine Wandung mit Mitnehmerelementen auf, wobei die Mitnehmerelemente zur Wechselwirkung zwischen der jeweiligen Führungshilfe und den Wälzkörpern vorgesehen sind. Um beispielsweise eine korrekte Beabstandung der Wälzkörper in Wälzrichtung zu gewährleisten, kann das Mitnehmerelement an die Form des jeweiligen Wälzkörpers angepasst sein, sodass ein Bewegungsmoment der Wälzkörper über die jeweilige Führungshilfe auf andere Wälzkörper übertragbar ist und eine Führungsfunktion umgesetzt wird. Beispielsweise sind die Mitnehmerelemente im Fall von kugelförmigen Wälzkörpern als sphärische Ausnehmungen in Form eines Kugelsegmentes ausgebildet. Es sind auch andere Ausnehmungsformen denkbar, die beispielsweise für Kegelrollen oder Nadelrollen ausgebildet sind.
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Die Wandung ist vorteilhafterweise derart ausgelegt, dass in Umfangsrichtung oder Bewegungsrichtung Kräfte innerhalb der Wandung, und somit innerhalb der unverbundenen, ringförmigen Führungshilfe, übertragen werden können. Die Wandungsstärke wird in Abhängigkeit von der Last und des Wälzkörpertyps entsprechend angepasst.
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Aufgrund der Teilung des Käfigs in unverbundene, ringförmige Führungshilfen, gestaltet sich die Form derselben deutlich weniger komplex als bekannte Käfigformen, wie zum Beispiel die des Schnappkäfigs. Eine unverbundene, ringförmige Führungshilfe kann als Ringscheibe oder als zylindrischer Ring ausgebildet sein, je nach Wälzlagertyp. Vorteilhafterweise kann sogar auf Standardbauteile als Ausgangswerkstücke, wie zum Beispiel Rohre oder Unterlegscheiben zurückgegriffen werden. Somit vereinfacht sich die Herstellung, aber auch die Installation der Führungshilfen.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform bildet die erste und/oder zweite Führungshilfe mit einer der beiden Laufbahnen einen Formschluss aus. In Abhängigkeit des Lagertyps, nämlich Radiallager oder Axiallager, ist der Formschluss jeweils axial beziehungsweise radial ausgebildet. Aufgrund des Formschlusses werden/wird die erste und/oder zweite Führungshilfe in Bezug zu den Wälzkörpern in Position gehalten und sind daher in der Lage ihre Führungsfunktion auszuüben. Des Weiteren ergibt sich ein Herstellungsvorteil, weil es sich bei dem Formschluss auch um eine permanente Verliersicherung handelt.
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Insbesondere bei Rillenkugellagern ist ein axialer oder radialer Formschluss vorteilhaft, weil aufgrund der aufzunehmenden Kräfte die Laufbahnen im Vergleich zu vielen anderen Wälzlagern eine größere Tiefe aufweisen. Damit ist ein Formschluss deutlich leichter herzustellen, wobei bei der Herstellung weniger auf die Präzision der Führungshilfen geachtet werden muss.
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Für den axialen oder radialen Formschluss können insbesondere axiale beziehungsweise radiale Endbereiche der Laufbahn vorgesehen sein, wobei die jeweilige Führungshilfe, insbesondere Halteelemente derselben, in einem der Endbereiche einrasten oder einschnappen.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weist die erste und/oder zweite Führungshilfe zwischen, in Umfangsrichtung benachbarten Mitnehmerelementen Halteelemente zur Ausbildung des Formschlusses auf. Durch die Verwendung von einer Mehrzahl von Halteelementen wird ein andauernder oder temporärer Kontakt mit einer der beiden Laufbahnen besonders reibungsarm gestaltet, weil die Reibfläche in Umfangsrichtung klein gehalten werden kann. Ferner ist auch weniger Material für die jeweilige Führungshilfe von Nöten. Des Weiteren besteht eine erhebliche Formfreiheit bei den Halteelementen, zumal es in erster Linie auf den Formschluss ankommt, womit wiederum nur wenige Präzisionsvorgaben zu berücksichtigen sind.
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Es ist durchaus denkbar, dass auch mehrere Halteelemente zwischen den benachbarten Mitnehmerelementen angeordnet oder alternativ nur zwischen bestimmten Mitnehmerpaaren ein Halteelement oder mehrere Haltelemente angeordnet ist/sind. Es besteht ein hoher Grad von Ausführungsmöglichkeiten, die es erlauben, das Wälzlager an den Anwendungsfall anzupassen.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Wälzlager als Radiallager ausgeführt und die Halteelemente nach radial innen in eine als Außenlaufbahn ausgeführte Laufbahn oder nach radial außen in eine als Innenlaufbahn ausgeführte Laufbahn hinein gerichtet. Die wenigstens zwei Laufbahnen sind als eine Außenlaufbahn und eine Innenlaufbahn ausgeführt. In Abhängigkeit des Anwendungsfalles kann die Ausbildung nach radial innen beziehungsweise nach radial außen Vorteile hervorbringen. Eine elastische Beanspruchung zur Etablierung des Formschlusses ist gegebenenfalls leichter, wenn die radiale Ausbildung entweder nach innen oder nach außen stattfindet. Optional ist sowohl die Ausbildung der Halteelemente nach radial innen als auch die Ausbildung nach radial außen möglich, führt aber zu einer erhöhten Reibung und gegebenenfalls zu einem Herstellungsnachteil. Denkbar ist jedoch der Einsatz einer Führungshilfe mit Halteelementen, die nach radial innen gerichtet sind und weiteren Halteelementen die nach radial außen gerichtet sind, wenn die Wandung des jeweiligen Führungselementes zur Materialersparnis dünn ausgeführt oder die Wechselwirkung mit den Wälzkörpern nicht unerhebliche Kräfte auf die Führungshilfe übertragen.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Wälzlager als Axiallager ausgeführt und die Halteelemente ragen in axialer Richtung in eine Wälzkörperlaufbahn hinein. Die beiden unverbundenen, ringförmigen Führungshilfen sind dabei zylindrisch ausgebildet und können alternativ in eine der beiden Laufbahnen oder in beide Laufbahnen hineinragen. Dies hängt ebenfalls, wie vorbeschrieben, an der Wandungsdicke und/oder dem Kräfteeintrag durch die Wälzkörper ab.
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Vorteilhafterweise sind die Halteelemente als Raststege ausgebildet. In diesem Fall kann eine elastische Beanspruchung bei der Installation des Raststegs diesen derart verformen, dass vorübergehend der Formschluss so lange nicht etabliert ist, bis das jeweilige Führungselement korrekt angeordnet ist und die Raststege in die gewünschte Laufbahn hineinragen können. Vorteilhafterweise ist die jeweilige Laufbahn zusätzlich mit einer Nut versehen, die für den Wälzkontakt unerheblich oder nur minimal relevant ist, aber eine Rastposition für das als Raststeg ausgebildete Halteelement definiert. Vorteilhaft ist auch, wenn eine große Anzahl von Raststegen einer Führungshilfe in dieselbe Nut der jeweiligen Laufbahn einrasten können.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind/ist das erste und/oder zweite Halteelement zwischen einem Wälzlagerring und den Wälzkörpern vorgespannt. Durch die Vorspannung werden die Anlagestellen der jeweiligen Führungshilfe zum Wälzlagerring oder zu anderen Bauteilen, mit denen die jeweilige Führungshilfe wechselwirken soll, definiert. Außerdem kann in Kombination mit der Materialwahl und der Wandungsdicke des jeweiligen Führungselementes eine Führungskraft für die Wälzkörper festgelegt werden.
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Vorteilhafterweise sind das erste und das zweite Führungselement über einen oder mehrere Wälzkörper miteinander verspannt. Auf diese Weise sind beide Richtungen einer Raumdimension für eine beidseitige Führung der Wälzkörper abgedeckt.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform besteht/bestehen die erste und/oder zweite Führungshilfe aus Metall und/oder aus Kunststoff. Die kostengünstige Alternative ist die Ausführung der jeweiligen Führungshilfe aus einem der beiden Materialien, jedoch können Vorteile entstehen, wenn beide Materialien zur Herstellung einer Führungshilfe verwendet werden. Beispielsweise können Anlageflächen, die die Berührung oder Vorspannung mit anderen Bauteilen definieren aus einem sehr reibungsarmen Kunststoff oder aus einem sehr harten, insbesondere gehärteten, Metall ausgebildet sein, welches insbesondere als Metallisierung auf die jeweilige Führungshilfe aus Kunststoff aufgebracht ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Wälzlager als Rillenkugellager ausgeführt, bei dem vorteilhafterweise hohe Geschwindigkeiten bei geringer Geräuschentwicklung und hohe Lasten bereits aufgrund des Gattungstyps möglich sind. Als Radiallager ausgeführte Rillenkugellager sind in der Lage, hohe Lasten in Radialrichtung aufzunehmen, aber auch nicht unerhebliche Axialkräfte aufzufangen. Bisher wurden verbessernde Maßnahmen am Rillenkugellager immer zu Lasten einer vorteilhaften Gattungseigenschaft durchgeführt, wohingegen die Erfindung es nunmehr ermöglicht die Traglast zu erhöhen ohne besagte Eigenschaften, insbesondere die geringe Geräuschentwicklung und die Rotationsgeschwindigkeit negativ zu tangieren.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele weiter beschrieben und erläutert. Gleiche Bezugszeichen in unterschiedlichen Figuren beziehen sich auf dieselben Elemente oder Bauteile. Es zeigen:
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1 ein einreihiges Rillenkugellager im Längsschnitt entlang der Rotationsachse,
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2 das Rillenkugellager aus 1 ohne Wälzkörper,
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3 eine Baugruppe des in 1 gezeigten Rillenkugellagers,
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4 eine der beiden Führungshilfen des Rillenkugellagers gemäß 1 und
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5 das Rillenkugellager gemäß 1 in einer perspektivischen, ungeschnittenen Ansicht.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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1 und 2 zeigen dasselbe Rillenkugellager 26 in einem Längsschnitt entlang der Rotationsachse, wobei in 2 die Wälzkörper 10 zur besseren Verdeutlichung der erfindungsgemäßen Wirkungsweise nicht abgebildet sind.
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Rillenkugellager sind grundsätzlich darauf ausgerichtet, bei hohen Drehzahlen auch hohe Lasten bei geringer Geräuschentwicklung aufzunehmen. Die Erfindung ist jedoch nicht nur auf Rillenkugellager begrenzt, sondern ist überall dort sinnvoll, wo in einer Wälzlageranwendung hohe Betriebsgeschwindigkeiten, geringe Geräuschentwicklung und eine hohe Lastaufnahme erforderlich sind.
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Die als Kugeln ausgeführten Wälzkörper 10 rollen lasttragend zwischen dem Außenring 11 und dem Innenring 12 ab, die jeweils eine Innenlaufbahn 21 oder eine Außenlaufbahn 20 aufweisen. Der erste Dichtring 18 und der zweite Dichtring 19 dichten das einreihige Rillenkugellager 26 jeweils in einer Axialrichtung ab. Die erste Dichtlippe 22 bildet einen Spalt mit dem Innenring 12, genauso wie auch die erste radiale Dichtlippe 24. Alternativ können die beiden radialen Dichtlippen 22, 24 auch einen schleifenden Dichtkontakt mit dem Innenring 12 ausbilden.
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Der Käfig des Rillenkugellagers wird aus zwei Führungshilfen 13, 14 gebildet, die jeweils als Ringscheibe ausgeführt sind und axialseitig, den Wälzkörpern 10 zugewandte Mitnehmerelemente 17 aufweisen. Somit werden die Wälzkörper 10 axial beidseitig in jeweils einem Mitnehmerelement 17 der ersten Führungshilfe 13 und einem Mitnehmerelement 17 der zweiten Führungshilfe 14 gehalten und somit im Wälzlagerbetrieb in Umfangsrichtung geführt.
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Die hakenförmigen Halteelemente 15, 16 sind nach radial außen ausgebildet und greifen in die innere Laufbahn 21 des Außenrings 11 ein. Damit wird ein in Axialrichtung gerichteter Formschluss gebildet, der entweder dadurch komplementiert wird, dass die jeweilige Führungshilfe 13, 14 in Radialrichtung ausreichend minimal vom Innenring 12 beabstandet ist oder dass die Passung des Mitnehmerelements 17 am Wälzkörper 10 eine Bewegung in Radialrichtung nach innen verhindert. Somit sind die jeweiligen Führungshilfen 13, 14 nicht nur verliersicher angeordnet, sondern sorgen aufgrund einer axialen Vorspannung zwischen dem Außenring 11 und den Wälzkörpern 10 für die beidseitige Führung der Wälzkörper 10.
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Die erste und zweite Führungshilfe 13, 14 sind nicht miteinander verbunden, führen aber zusammen mit den Wälzkörpern 10 die gleiche Bewegung in Umfangsrichtung aus. Es ist denkbar, dass im Allgemeinen Führungshilfen derart ausgebildet sind, dass sie sich gegenseitig oder andere Bauteile temporär berühren. Eine feste Verbindung ist zwischen den Führungshilfen 13, 14 nicht erforderlich.
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Vorteilhafterweise kann die Wandung 27 der jeweiligen Führungshilfe 13, 14 in Axialrichtung weniger stark ausgeführt werden, wenn der erste Dichtring 18 und/oder der zweite Dichtring 19 gegebenenfalls zur Aufnahme von Axialkräften vorgesehen sind/ist, die von den Wälzkörpern 10 auf die jeweilige Führungshilfe 13, 14 und im Anschluss auf einen der beiden Dichtungsringe 18, 19 übertragen werden. Auf diese Weise wird Bauraum und Material eingespart. Des Weiteren ist eine Material- und eine Kostenersparnis bei der Herstellung möglich, wenn die Halteelemente 15, 16 nicht zwischen allen Wälzkörpern 10 angeordnet sind, sondern nur zwischen einigen benachbarten Wälzkörpern 10. Alternativ ist es denkbar, dass Halteelemente 15, 16, sowohl nach radial außen als auch nach radial innen ausgebildet sind, so dass sowohl ein Formschluss mit dem Außenring 10, als auch ein Formschluss mit dem Innenring 12 entsteht. Dies ist beispielsweise dann denkbar, wenn es sich um besonders große Wälzkörper 10 handelt oder wenn eine geringe Wandungsdicke der Wandung 27 vorliegt.
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In jedem Fall ist es vorteilhaft, dass das erste und zweite Trägerblech 23, 25 zur Wechselwirkung mit der jeweiligen Führungshilfe 13, 14 vorgesehen sind, damit die jeweilige radiale Dichtlippe 22, 24 nicht mit einer nachteiligen Axialkraft beaufschlagt wird.
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3 zeigt eine Baugruppe, bestehend aus der ersten Führungshilfe 13, der zweiten Führungshilfe 14 und den Wälzkörpern 10 in einer betriebsgemäßen Position innerhalb des Rillenkugellagers gemäß 1. Es ist zu erkennen, dass die radial nach außen stehenden, hakenförmigen Halteelemente 15, 16 auf einem axialen Vorsprung ausgebildet sind, wobei der axiale Vorsprung axialseitig an der jeweiligen Führungshilfe 13, 14 ausgeformt ist.
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Des Weiteren ist zu erkennen, dass die Halteelemente 15, 16 sich axial gegenüberstehen, aber ansonsten keine Wechselwirkung miteinander oder mit den benachbarten Wälzkörpern 10 eingehen. Es ist denkbar, in Umfangsrichtung eine unterschiedliche Anzahl und auch unterschiedliche Positionen für die Halteelemente 15, 16 zu wählen, wobei diese jeweils in einem von den Wälzkörpern 10 definierten Wälzraum angeordnet sein müssen, um den jeweiligen Formschluss mit dem Außenring 11 sicherzustellen.
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4 zeigt das erste und zweite Führungselement 13, 14, welche im gezeigten Ausführungsbeispiel baugleich ausgeführt sind. Damit verringert sich die Bauteilanzahl, was dem Kostenaufwand einträglich ist. Ferner ist es möglich Standardbauteile für die Herstellung der Führungshilfen 13, 14 zu verwenden, die nochmals die Herstellungskosten drücken. Beispielsweise ist das Führungselement 13, 14 aus einer Metallplatte herstellbar, wobei die hakenförmigen Halteelemente 15, 16 aus der Plattenebene heraus, kalt umgeformt sind. Hier ist zu erkennen, dass die Halteelemente 15 alternativ durchaus nach radial innen ragen können, wo sie für den Formschluss mit dem Innenring 12 vorgesehen sind.
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Die Wandung 27 weist in Umfangsrichtung äquidistant voneinander beabstandete Mitnehmerelemente 17 auf, die sowohl die Anzahl als auch den Abstand der Wälzkörper einer Wälzkörperreihe definieren. Dabei ist es nicht erforderlich, dass das Mitnehmerelement 17 eine Ausnehmung aus der Wandung 27 ausbildet, sondern es können auch Ausbildungen sein, die über eine Oberfläche der Wandung 27 herausragen, um die Wälzkörper 10 oder andere Wälzkörper, insbesondere Kegelrollen oder Nadelrollen, formgerecht, teilweise einzufassen.
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5 zeigt das Rillenkugellager 26 in einer perspektivischen, ungeschnittenen Ansicht, wobei der Außenring 11, der Innenring 12 und der zweite Dichtring 19 zu erkennen sind. Vorteilhafterweise ist das Rillenkugellager 26 als solches vormontierbar, so dass die Vormontage herstellerseitig stattfinden und die Installation in einer Maschine oder dergleichen vor Ort geschehen kann.
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Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel sind die Halteelemente 15, 16 als Raststege ausgeführt, die elastisch beanspruchbar sind, sodass sie beispielsweise in einer Nut oder auch wie vorbeschrieben in einer Laufbahn einrasten können. Dabei ist eine hakenförmige Form, wie sie den Halteelementen 15, 16 zu Eigen ist, nicht zwingend erforderlich, sondern ausschlaggebend ist der für den Formschluss erforderliche Hintergriff mit der jeweiligen Laufbahn 20, 21 oder deren Nut.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kugel / Wälzkörper
- 11
- Außenring
- 12
- Innenring
- 13
- erste Führungshilfe
- 14
- zweite Führungshilfe
- 15
- erstes Halteelement
- 16
- zweites Halteelement
- 17
- Mitnehmerelement
- 18
- erster Dichtring
- 19
- zweiter Dichtring
- 20
- Außenlaufbahn / Laufbahn
- 21
- Innenlaufbahn / Laufbahn
- 22
- zweite, radiale Dichtlippe
- 23
- zweites Trägerblech
- 24
- erste, radiale Dichtlippe
- 25
- erstes Trägerblech
- 26
- Rillenkugellager
- 27
- Wandung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2008169936 A [0003]
- DE 102010020019 A1 [0005]
- JP 5272737 B2 [0005]
- JP 2007327516 A [0007]