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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Deaktivieren der Empfangsbereitschaft einer Kommunikationseinrichtung für ein zellulares Mobilfunknetz.
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Kommunikationseinrichtungen, insbesondere Mobiltelefone, die zur Nutzung eines zellulares Mobilfunknetzes vorgesehen sind, benötigen zur Herstellung einer Empfangsbereitschaft für das Mobilfunknetz im Allgemeinen eine sogenannte SIM-Karte (SIM – subscriber identity module), die in die jeweilige Kommunikationseinrichtung, insbesondere das Mobiltelefon, eingesteckt wird.
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Hierbei sind auch sogenannte Twin-SIM-Karten bekannt, bei denen eine Gruppe mehrerer Twin-SIM-Karten derselben Telefonnummer zugeordnet ist.
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Wenn zwei zusammengehörende Twin-SIM-Karten mit derselben Telefonnummer in zwei verschiedene Kommunikationseinrichtungen verwendet werden, lässt das Mobilfunknetz es typischerweise nur zu, dass eine einzige der beiden Kommunikationseinrichtungen zur gleichen Zeit empfangsbereit sein kann (die andere Kommunikationseinrichtung wird dann nicht in dem Mobilfunknetz als Teilnehmer eingerichtet). Wenn beispielsweise ein erste Mobiltelefon, welches mit der ersten Twin-SIM-Karte betrieben wird, bereits im Mobilfunknetz empfangsbereit ist, und ein zweites Mobiltelefon, welches mit der zweiten SIM-Karte betrieben wird, eingeschaltet wird, kann dieses keine Empfangsbereitschaft in dem Mobilfunknetz unter Verwendung der zweiten SIM-Karte herstellen.
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Darüber hinaus sind sogenannte Mobiltelefon-Adapter für Kraftfahrzeuge bekannt, die eine Unterbringung des Mobiltelefons ermöglichen. Derartige Mobiltelefon-Adapter werden auch häufig als Snap-In-Adapter bezeichnet und sind beispielsweise in der Mittelarmlehne vorn installiert. Der Mobiltelefon-Adapter kann hierbei vorzugsweise je nach Telefonmodell vom Fahrer selbstständig gewechselt werden. Das Mobiltelefon kann bei Bedarf in den Mobilfunk-Adapter eingelegt werden und auch wieder entnommen werden. Mobilfunk-Adapter erlauben neben der Unterbringung des Mobiltelefons häufig auch ein Laden des Akkus des Mobiltelefons und einen Anschluss des Mobiltelefons an die Antenne des Fahrzeugs. Ferner kann über den Mobilfunk-Adapter eine drahtgebundene Datenverbindung zwischen dem Fahrzeug und dem ersten Mobiltelefon hergestellt werden, insbesondere eine USB-Verbindung (USB – Universal Serial Bus) oder eine Verbindung über eine Lightning-Schnittstelle, über die der Akku des Fahrzeugs geladen werden kann und Daten ausgetauscht werden können.
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Sofern ein Fahrer eines Kraftfahrzeugs zwei Mobiltelefone mit zwei zugehörigen Twin-SIM-Karten besitzt, und eines der beiden Mobiltelefone in dem Mobiltelefon-Adapter des Kraftfahrzeugs eingelegt ist, insbesondere dauerhaft in dem Mobiltelefon-Adapter eingelegt ist, bleibt das in dem Mobiltelefon-Adapter eingelegte Mobiltelefon nach Abschalten der Zündung empfangsbereit. Um dann das andere Mobiltelefon wieder in einen empfangsbereiten Zustand zu überführen, muss dann das in dem Mobiltelefon-Adapter eingelegte Mobiltelefon manuell vom Fahrer ausgeschaltet werden. Dies ist mit Aufwand für den Fahrer verbunden; je nach Ausschalt-Bedienelement des Mobiltelefons und der Zugänglichkeit des Ausschalt-Bedienelements kann es hierzu auch notwendig sein, das Mobiltelefon aus dem Mobiltelefon-Adapter herauszunehmen und anschließend wieder in den Mobiltelefon-Adapter einzulegen.
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Aus der Druckschrift
DE 197 22 181 C1 ist eine Kraftfahrzeug-Einbauvorrichtung für ein Mobiltelefon bekannt, die ausgebildet ist, beim Einschalten der Zündung ein Signal zum Anschalten des Mobiltelefons und beim Ausschalten der Zündung ein Signal zum Ausschalten zu übermitteln. In der Druckschrift wird jedoch kein Bezug zwischen dieser technischen Lehre und dem vorgenannten Problem bei Verwendung zweier Twin-SIM-Karten hergestellt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, das vorgenannte Problem bei Verwendung zweier Twin-SIM-Karten zu lösen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Deaktivieren der Empfangsbereitschaft einer ersten Kommunikationseinrichtung für ein zellulares Mobilfunknetz. Bei der Kommunikationseinrichtung handelt es sich beispielsweise um ein erstes Mobiltelefon. Die erste Kommunikationseinrichtung wird mit einer ersten Twin-SIM-Karte aus einer Gruppe mit mindestens zwei Twin-SIM-Karten betrieben. Die erste Kommunikationseinrichtung befindet sich während der Nutzung des Kraftfahrzeugs im Kraftfahrzeug in einem ersten Betriebsmodus, in dem die erste Kommunikationseinrichtung bezüglich des zellularen Mobilfunknetzes unter Nutzung der ersten SIM-Karte empfangsbereit ist. Eine zweite Kommunikationseinrichtung für das Mobilfunknetz (beispielsweise ein zweites Mobiltelefon, welches sich beispielsweise bei Nutzung des Fahrzeugs im Fahrzeug in der Jacke des Fahrers befindet) wird mit einer zweiten Twin-SIM-Karte aus der Gruppe betrieben. Die mindestens zwei Twin-SIM-Karten sind derselben Telefonnummer zugeordnet und nur eine einzige der beiden Kommunikationseinrichtungen ist zur gleichen Zeit bezüglich des zellularen Mobilfunknetzes unter Nutzung der ersten bzw. zweiten SIM-Karte empfangsbereit. Sofern die erste Kommunikationseinrichtung während der Nutzung des Kraftfahrzeugs in dem Mobilfunknetz empfangsbereit ist, lässt das Mobilfunknetz es nicht zu, dass die zweite Kommunikationseinrichtung in dem Mobilfunknetz empfangsbereit ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, dass eine Beendigung der Nutzung des Kraftfahrzeugs erkannt wird. Dies erfolgt vorzugsweise seitens des Kraftfahrzeugs selbst, beispielsweise seitens eines Steuergeräts in dem Kraftfahrzeug. Die Beendigung der Nutzung kann beispielsweise daran erkannt werden, dass ein Ausschalten der Zündung des Kraftfahrzeugs festgestellt wird. Die Zündung wird beispielsweise durch Betätigen einer Taste ausgeschaltet; beispielsweise kann bei Betätigen der Taste die Zündung ausgeschaltet werden und anhand der Betätigung der Taste die Beendigung der Nutzung festgestellt werden.
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Alternativ oder zusätzlich wäre es auch denkbar, die Beendigung der Nutzung des Kraftfahrzeugs daran zu erkennen, dass sich der Fahrzeugschlüssel aus dem Fahrzeug oder vom Fahrzeug wegbewegt, dass sich die Fahrertür öffnet oder dass sich das Gurtschloss öffnet. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Sitzbelegungserkennung über einen Drucksensor oder über eine Innenraumkamera verwendet werden, um auf die Beendigung der Nutzung des Kraftfahrzeugs zu schließen. Alternativ oder zusätzlich kann auch der Zustand einer fahrzeuginternen Stromversorgung zum Aufladen des Akkus des ersten Mobiltelefons überwacht werden und hieran die Beendigung der Nutzung des Kraftfahrzeugs erkannt werden.
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In Reaktion auf das Erkennen einer Beendigung der Nutzung des Fahrzeugs wird die erste Kommunikationseinrichtung automatisch in einen zweiten Betriebsmodus versetzt, in dem die erste Kommunikationseinrichtung nicht bezüglich des Mobilfunknetzes unter Nutzung der ersten SIM-Karte empfangsbereit ist (d. h. die Mobilfunk-Funktion deaktiviert ist).
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Das automatische Umschalten der ersten Kommunikationseinrichtung in den zweiten Betriebsmodus, in dem dieses bezüglich des Mobilfunknetzes nicht empfangsbereit ist, erlaubt es, eine Empfangsbereitschaft für das mit der zweiten Twin-Sim-Karte betriebene zweite Kommunikationseinrichtung nach Beendigung der Nutzung des Kraftfahrzeugs herzustellen (beispielsweise bei Aussteigen aus dem Fahrzeug), ohne dass der Fahrer die erste Kommunikationseinrichtung manuell ausschalten muss. Sofern es sich bei der ersten Kommunikationseinrichtung um ein erstes Mobiltelefon mit einem Akku zur Stromversorgung handelt, verlängert sich durch das Umschalten in den zweiten Betriebsmodus im Vergleich zu einem Weiterbetrieb im ersten Betriebsmodus die Akkulaufzeit für das erste Mobiltelefon, da das erste Mobiltelefon in dem zweiten Betriebsmodus aufgrund der Deaktivierung der Mobilfunkempfangsbereitschaft weniger elektrische Leistung aufnimmt (die Mobilfunk-Sende- und -Empfangseinheiten der ersten Mobiltelefons können beispielsweise im zweiten Betriebsmodus abgeschaltet werden).
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In Reaktion auf das Erkennen einer Beendigung der Nutzung des Kraftfahrzeugs und vorzugsweise zeitlich nach Versetzen der ersten Kommunikationseinrichtung in den zweiten Betriebsmodus wird vorzugsweise die zweite Kommunikationseinrichtung (ausgehend von einem Betriebsmodus ohne Mobilfunk-Empfang) automatisch in einen Betriebsmodus versetzt, in dem die zweite Kommunikationseinrichtung bezüglich des Mobilfunknetzes unter Nutzung der zweiten SIM-Karte empfangsbereit ist.
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Das Erkennen einer Beendigung der Nutzung des Kraftfahrzeugs kann beispielsweise anhand des Erkennens des Ausschaltens der Zündung erfolgen. Nach Ausschalten der Zündung kann beispielsweise das in einem Mobiltelefon-Adapter untergebrachte erste Mobiltelefon in den zweiten Betriebsmodus ohne Mobilfunk-Funktion versetzt werden. Hierbei kann eine gewisse Nachlauf-Zeitdauer nach Ausschalten der Zündung vorgesehen werden, in dem das erste Mobiltelefon noch nicht in den zweiten Betriebsmodus versetzt wird, wobei erst nach Ablauf der Nachlauf-Zeitdauer das erste Mobiltelefon in den zweiten Betriebsmodus versetzt wird.
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Es ist von Vorteil, wenn vor dem automatische Versetzen der ersten Kommunikationseinrichtung in den zweiten Betriebsmodus geprüft wird, ob aktuell eine Sprachverbindung über das Mobilfunknetz besteht, und das Umschalten in den zweiten Betriebsmodus unterbunden wird, sofern aktuell eine Sprachverbindung über das Mobilfunknetz besteht. Beispielsweise wird dann später nach Beendigen der Sprachverbindung die erste Kommunikationseinrichtung automatisch in den zweiten Betriebsmodus versetzt.
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In Reaktion auf das Erkennen einer Beendigung der Nutzung des Kraftfahrzeugs kann nach dem Umschalten der ersten Kommunikationseinrichtung in den zweiten Betriebsmodus außerdem die zweite Kommunikationseinrichtung in einen Betriebsmodus versetzt werden, in dem die zweite Kommunikationseinrichtung bezüglich des Mobilfunknetzes unter Nutzung der zweiten SIM-Karte empfangsbereit ist, beispielsweise in einen Flugzeugmodus.
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Vorzugsweise handelt es sich bei der ersten Kommunikationseinrichtung um ein erstes Mobiltelefon, welches während der Nutzung des Fahrzeugs in einem Mobiltelefon-Adapter untergebracht ist. Bei dem ersten Mobiltelefon handelt es sich vorzugsweise um ein Smartphone.
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Zum Umschalten des ersten Mobiltelefons in den zweiten Betriebsmodus ist das Fahrzeug vorzugsweise direkt oder indirekt über eine Kommunikationsverbindung (beispielsweise eine drahtgebundene oder drahtlose Verbindung, insbesondere eine USB-, Lightning-, Bluetooth- oder eine NFC-Verbindung), mit dem ersten Mobiltelefon verbunden. Das Fahrzeug sendet dann dem ersten Mobiltelefon über die Kommunikationsverbindung ein Steuersignal, welches bei Empfang seitens des ersten Mobiltelefons einen Wechsel in den zweiten Betriebsmodus bewirkt.
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Es wird beispielsweise eine Bluetooth-Datenverbindung für die Datenkommunikation zwischen dem Fahrzeug und dem ersten Mobiltelefon verwendet. Hierbei kann beispielsweise das Bluetooth-Hands-Free-Profile für die Datenkommunikation verwendet werden. Zur Umschaltung in den zweiten Betriebsmodus kann beispielsweise das Bluetooth-Hands-Free-Profile um ein Steuersignal zur Umschaltung des ersten Mobiltelefons in den zweiten Betriebsmodus erweitert werden und dieses Steuersignal dann vom Fahrzeug an das ersten Mobiltelefon mittels des erweiterten Bluetooth-Hands-Free-Profile gesandt werden.
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Die erste Kommunikationseinrichtung kann auch ein erstes Mobiltelefon und ein im Fahrzeug fest verbautes Mobiltelefon umfassen, wobei hierbei ein Bluetooth-spezifisches sogenanntes SIM-Access-Profile verwendet wird. Hiermit kann das im Fahrzeug verbaute Mobiltelefon eine Verbindung mit der ersten Twin-SIM-Karte des ersten Mobiltelefons herstellen. Die auf der ersten Twin-SIM-Karte des ersten Mobiltelefons gespeicherten Zugangsdaten können dann von dem im Fahrzeug fest verbauten Mobiltelefon verwendet werden, so dass während der Nutzung des Kraftfahrzeugs das im Fahrzeug fest verbaute Mobiltelefon unter Nutzung der ersten SIM-Karte (genauer unter Nutzung der Zugangsdaten der ersten SIM-Karte) empfangsbereit ist. Nach Beenden der Nutzung des Kraftfahrzeugs beendet das fest verbaute Mobiltelefon die Nutzung der Zugangskarten der ersten SIM-Karte und das erste Mobiltelefon wird in einen zweiten Betriebsmodus geschaltet, in dem auch dieses nicht mehr für den Mobilfunk empfangsbereit ist.
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Wie vorstehend ausgeführt, ist das erste Mobiltelefon während der Nutzung des Kraftfahrzeugs in einem Mobiltelefon-Adapter untergebracht, der mit dem Kraftfahrzeug mechanisch verbunden ist. Der Mobiltelefon-Adapter erlaubt vorzugsweise ein Laden des Akkus des ersten Mobiltelefons über einen Stromanschluss, der das Mobiltelefon mit dem Bordnetz des Kraftfahrzeugs zum Laden des Mobiltelefon-Akkus verbindet; dieser Stromanschluss kann beispielsweise Teil eines USB-Anschlusses sein. Außerdem kann über den Mobiltelefon-Adapter auch eine drahtgebundene Verbindung zwischen dem ersten Mobiltelefon und der Außenantenne des Kraftfahrzeugs hergestellt werden.
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Vorzugweise verbleibt das erste Mobiltelefon nach Versetzen in den zweiten Betriebsmodus und Verlassen des Fahrzeugs seitens des Fahrers in dem Mobiltelefon-Adapter. Das erste Mobiltelefon wird vorzugsweise im Wesentlichen ausschließlich im Fahrzeug genutzt.
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Bei dem zweiten Betriebsmodus kann es sich um einen sogenannten Flugzeugmodus handeln, bei dem sämtliche Funkfunktionen (z. B. Mobilfunk, WLAN und Bluetooth) des ersten Mobiltelefons deaktiviert sind. Die anderen Funktionen des Mobiltelefons, insbesondere eines Smartphones, werden dabei nicht deaktiviert, beispielsweise der Zugriff auf das Adressbuch oder das Starten von sogenannten Apps im Fall eines Smartphones.
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Es ist von Vorteil, wenn der zweite Betriebsmodus ein Betriebsmodus ist, in dem das erste Mobiltelefon – wie beim Flugmodus – hinsichtlich des Mobilfunknetzes nicht empfangsbereit ist (die Mobilfunk-Funktion also deaktiviert ist), jedoch – im Unterschied zum Flugmodus – für eine drahtlose Kommunikationsverbindung, insbesondere eine Bluetooth-, WLAN- oder NFC-Funkverbindung, funktionsbereit bleibt. Es reicht, wenn das erste Mobiltelefon beispielsweise Bluetooth oder alternativ WLAN (Wireless Local Area Network) oder alternativ NFC (Near-Field-Communication) im zweiten Betriebsmodus aktiv hält. Durch die Funktionsbereitschaft für eine drahtlose Kommunikationsverbindung im zweiten Betriebsmodus kann später bei Wiederaufnahme der Nutzung des Kraftfahrzeugs das erste Mobiltelefon wieder ein entsprechendes Umschaltsignal über diese drahtlose Kommunikationsverbindung (beispielsweise vom Fahrzeug) empfangen, um hierdurch in den ersten Betriebsmodus umzuschalten.
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Vorzugsweise kann das Mobiltelefon in dem zweiten Betriebsmodus (welches beispielsweise ein Flugmodus oder der im vorhergigen Absatz genannte Betriebsmodus ist) Information über eine drahtgebundene Schnittstelle, z. B. USB oder Lightning, empfangen, so dass dieses über die drahtgebundene Schnittstelle bei Wiederaufnahme der Nutzung des Kraftfahrzeugs ein Umschaltsignal erhalten kann, um das erste Mobiltelefon wieder aus dem zweiten Betriebsmodus in den ersten Betriebsmodus umzuschalten.
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Vorzugsweise kann bei dem Verfahren nicht nur eine Beendigung der Nutzung des Kraftfahrzeugs erkannt werden, sondern auch eine Aufnahme der Nutzung des Kraftfahrzeugs erkannt werden. Die Aufnahme der Nutzung kann beispielsweise anhand des Erkennens des Einschaltens der Zündung erkannt werden. Alternativ oder zusätzlich wäre es auch denkbar, die Aufnahme der Nutzung des Kraftfahrzeugs daran zu erkennen, dass sich der Fahrzeugschlüssel (mit der Bewegung des den Fahrzeugschlüssel tragenden Fahrers) ins Fahrzeug bewegt hat oder in die Nähe des Fahrzeugs bewegt hat, oder dass sich die Fahrertür öffnet, oder dass sich das Gurtschloss schließt. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Sitzbelegungserkennung über einen Drucksensor oder über eine Innenraumkamera verwendet werden, um auf die Aufnahme der Nutzung des Kraftfahrzeugs zu schließen.
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In Reaktion auf das Erkennen der Aufnahme der Benutzung, beispielsweise bei Starten der Zündung, wird die zweite Kommunikationseinrichtung – ausgehend von einem Betriebsmodus, in dem die zweite Kommunikationseinrichtung für das Mobilfunknetz empfangsbereit ist – automatisch in einen Betriebsmodus versetzt, in dem die zweite Kommunikationseinrichtung nicht bezüglich des Mobilfunknetzes unter Nutzung der zweiten SIM-Karte empfangsbereit ist (Mobilfunk-Funktion deaktiviert). Das zweite Kommunikationsgerät kann beispielsweise in einen Flugmodus oder einen Betriebsmodus mit deaktivierter Mobilfunkempfangsbereitschaft, jedoch mit weiterhin aktivierter Bereitschaft für eine drahtlose Kommunikationsverbindung versetzt werden.
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Zum Umschalten in den Betriebsmodus kann beispielsweise das Fahrzeug einen entsprechenden Befehl an die zweite Kommunikationseinrichtung senden. Da sich die zweite Kommunikationseinrichtung nicht zwingend im Fahrzeug oder in der Nähe des Fahrzeugs befinden muss, kann dieser Befehl unter Verwendung des Mobilfunknetzes gesendet werden, beispielsweise direkt vom Fahrzeug über ein im Fahrzeug fest verbautes Mobiltelefon an die zweite Kommunikationseinrichtung oder alternativ vom Fahrzeug über ein beliebiges Mobilfunknetz und etwaige weitere Kommunikationssysteme an ein Backend-Server-System und von dem Backend-Server-System über das Mobilfunknetz, für das die zweite Twin-SIM-Karte vorgesehen ist, an die zweite Kommunikationseinrichtung.
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Alternativ wäre es auch denkbar, dass der Befehl zum Umschalten der zweiten Kommunikationseinrichtung vom Fahrzeug an die zweite Kommunikationseinrichtung über eine drahtlose Kommunikationsverbindung, beispielsweise Bluetooth, WLAN oder NFC, gesandt wird.
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Bei Erkennen einer Aufnahme der Nutzung des Kraftfahrzeugs wird vorzugsweise in Reaktion hierauf die erste Kommunikationseinrichtung (vom zweiten Betriebsmodus) in den ersten Betriebsmodus versetzt, in dem die erste Kommunikationseinrichtung bezüglich des Mobilfunknetzes unter Nutzung der ersten SIM-Karte empfangsbereit ist (aktivierte Mobilfunk-Funktion). Dies erfolgt vorzugsweise zeitlich, nachdem die zweite Kommunikationsverbindung umgeschaltet wurde, da die zweite Kommunikationsverbindung dann nicht mehr die Empfangsbereitschaft für das Mobilfunknetz blockiert. Den Befehl hierzu sendet das Fahrzeug beispielsweise über eine drahtlose Schnittstelle, z. B. USB oder Lightning zwischen dem Fahrzeug und dem ersten Mobiltelefon. Alternativ kann der Befehl auch vom Fahrzeug über eine drahtlose Kommunikationsverbindung, z. B. Bluetooth, an das erste Mobiltelefon gesandt werden, sofern im zweiten Betriebsmodus die Funktionsfähigkeit für drahtlose Kommunikationsverbindungen wie Bluetooth (im Unterschied zu zellulären Mobilfunkverbindungen) erhalten bleibt.
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Vorzugsweise ist die erste Kommunikationseinrichtung ein erstes Mobiltelefon oder umfasst ein erstes Mobiltelefon, wobei das erste Mobiltelefon während der Nutzung des Kraftfahrzeugs in einem Mobiltelefon-Adapter untergebracht ist, der mit dem Kraftfahrzeug mechanisch verbunden ist. Der Mobiltelefon-Adapter erlaubt ein Laden des Akkus des Mobiltelefons über einen Stromanschluss, insbesondere einen USB-Anschluss. Ein Erkennen einer Beendigung der Nutzung des Kraftfahrzeugs oder gegebenenfalls ein Erkennen der Aufnahme der Nutzung des Kraftfahrzeugs kann beispielsweise anhand einer elektrischen Größe des Stromanschlusses seitens des ersten Mobiltelefons erfolgen. Beispielsweise kann hierzu die Spannung am Stromanschluss geprüft werden. Wenn beispielsweise keine Ladespannung mehr am Stromanschluss vorliegt, wurde die Zündung ausgeschaltet, was auf eine Beendigung der Nutzung des Kraftfahrzeugs hindeutet. Umgekehrt wird bei Einschalten der Zündung beispielsweise die Ladespannung am Stromanschluss eingeschaltet, was auf eine Aufnahme der Nutzung des Kraftfahrzeugs hindeutet.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Steuergerät für ein Kraftfahrzeug. Das Steuergerät ist eingerichtet, eine Beendigung der Nutzung des Kraftfahrzeugs zu erkennen, und in Reaktion hierauf, eine erste Kommunikationseinrichtung, die mit einer ersten Twin-SIM-Karte aus einer Gruppe mit mindestens zwei Twin-SIM-Karten betrieben wird, in einen zweiten Betriebsmodus zu versetzen, in dem die erste Kommunikationseinrichtung nicht bezüglich eines zellularen Mobilfunknetzes unter Nutzung der ersten SIM-Karte empfangsbereit ist.
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Die vorstehenden Ausführungen zum erfindungsgemäßen Verfahren nach dem ersten Aspekt der Erfindung gelten in entsprechender Weise auch für das erfindungsgemäße Steuergerät nach dem zweiten Aspekt der Erfindung. An dieser Stelle nicht explizit beschriebene vorteilhafte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Steuergeräts entsprechen den beschriebenen vorteilhaften Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Zuhilfenahme der beigefügten Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Es wird zunächst davon ausgegangen, dass sich ein im Mobilfunk-Adapter des Kraftfahrzeugs untergebrachtes erstes Mobiltelefon mit einer ersten Twin-SIM-Karte in einem ersten Betriebsmodus befindet, in dem dieses bezüglich des Mobilfunknetzes empfangsbereit ist. Ein zweites Mobiltelefon, welches mit einer zweiten Twin-SIM-Karte betrieben hat, welches der gleichen Telefonnummer wie die erste Twim-SIM-Karte zugeordnet ist, befindet sich in einem zweiten Betriebsmodus, in dem der Mobilfunk-Empfang generell deaktiviert ist.
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Zunächst wird das Kraftfahrzeug vom Fahrer benutzt. Das zweite Mobiltelefon befindet sich beispielsweise in der Jackentasche des Fahrers im Kraftfahrzeug.
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Im Schritt 100 wird die Beendigung der Benutzung des Kraftfahrzeugs seitens des Fahrzeugs erkannt, beispielsweise indem erkannt wird, dass die Zündung seitens des Fahrers ausgeschaltet wird.
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In Reaktion hierauf wird in Schritt 110 das erste Mobiltelefon in den zweiten Betriebsmodus versetzt, in dem der Mobilfunk-Empfang deaktiviert ist. Das erste Mobiltelefon wird beispielsweise in einen Flugzeugmodus versetzt, in dem sämtliche Funkfunktionen des ersten Mobiltelefons deaktiviert sind, oder in einen Betriebsmodus versetzt, in dem sämtliche Mobilfunk-Funktionen deaktiviert sind, jedoch eine drahtlose Kommunikationsverbindung, beispielsweise über Bluetooth oder WLAN, aufgebaut werden kann.
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Hierzu erhält das erste Mobiltelefon beispielsweise vom Fahrzeug über eine drahtgebundene Schnittstelle (z. B. USB oder Lightning) oder über eine drahtlose Verbindung (z. B. Bluetooth) einen entsprechenden Befehl, in den zweiten Betriebsmodus zu wechseln.
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Nachdem das erste Mobiltelefon in den zweiten Betriebsmodus versetzt wurde, wird das zweite Mobiltelefon ausgehend von dem zweiten Betriebsmodus ohne Mobilfunk-Funktion in den ersten Betriebsmodus mit aktiviertem Mobilfunk-Empfang versetzt (s. Schritt 120). Sofern im zweiten Betriebsmodus beispielsweise eine Bluetooth-Kommunikation oder WLAN-Kommunikation möglich ist, wird der Umschalt-Befehl beispielsweise über Bluetooth bzw. WLAN übertragen. Der Befehl an das zweite Mobiltelefon wird vorzugsweise von dem Fahrzeug gesendet. Es wäre aber möglich, dass das erste Mobiltelefon einen entsprechenden Befehl an das zweite Mobiltelefon sendet (beispielsweise über Bluetooth).
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Sofern im zweiten Betriebsmodus keine derartige Kommunikation möglich ist, wäre es beispielsweise denkbar, dass das zweite Mobiltelefon in regelmäßigen Abständen prüft, ob mit dem zweiten Mobiltelefon eine Mobilfunk-Empfangsbereitschaft schon möglich ist (weil das erste Mobiltelefon sich schon im zweiten Betriebsmodus befindet). Hierzu wird in regelmäßigen Abständen in den ersten Betriebsmodus kurzzeitig gewechselt. Wenn dies der Fall ist, und zusätzlich eine Bestätigung (beispielsweise über eine entsprechende SMS vom Fahrzeug an das zweite Mobiltelefon) vorliegt, dass das erste Mobilfunkgerät in den zweiten Betriebsmodus umgeschaltet wurde, wird das zweite Mobiltelefon dauerhaft in den ersten Betriebsmodus umgeschaltet.
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Der Fahrer entfernt sich vom Fahrzeug und das erste Mobiltelefon verbleibt im Mobiltelefon-Adapter im Fahrzeug.
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Nach einiger Zeit kehrt der Fahrer wieder zum Fahrzeug zurück. Nachdem dann erkannt wird, dass die Benutzung des Fahrzeugs wieder aufgenommen wurde (s. Schritt 130), beispielsweise bei Starten der Zündung, wird das zweite Mobiltelefon wieder in den zweiten Betriebsmodus mit deaktivierter Mobilfunk-Funktion gebracht (s. Schritt 140). Hierzu sendet das Fahrzeug beispielsweise einen entsprechenden Befehl über das Mobilfunknetz direkt oder indirekt (über ein Backend-Server-System) an das zweite Mobiltelefon. Alternativ kann der Befehl auch über eine Bluetooth-Verbindung an das zweite Mobiltelefon gesandt werden.
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Danach wird im Schritt 150 das erste Mobiltelefon wieder in ersten Betriebsmodus mit aktivierter Mobilfunk-Funktion gebracht. Hierzu erhält das erste Mobiltelefon beispielsweise vom Fahrzeug über eine drahtgebundene Schnittstelle (z. B. USB oder Lightning) oder – sofern dies im zweiten Betriebsmodus möglich ist – über eine drahtlose Funk-Verbindung (z. B. Bluetooth) einen entsprechenden Befehl.
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Das erste Mobiltelefon und das zweite Mobiltelefon werden während der anschließenden Nutzung des Fahrzeugs im ersten Betriebsmodus bzw. im zweiten Betriebsmodus gehalten.
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Bei anschließendem Erkennen einer Beendigung der Benutzung (s. Schritt 100) wird das erste Mobiltelefon wieder in den zweiten Betriebsmodus geschaltet (s. Schritt 110) und anschließend das zweite Mobiltelefon wieder in den ersten Betriebsmodus (s. Schritt 120) geschaltet, wie dies bereits vorstehend erläutert wurde.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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