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Die Erfindung betrifft eine Schutzhaube für ein chirurgisches Operationsfeld. Die Schutzhaube umfasst eine Trennwand, die einen Schutzraum von einem Außenraum trennt, sowie eine das Operationsfeld umlaufende Stützfläche.
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Bei chirurgischen Behandlungsschritten wird regelmäßig Gewebematerial vom Körper des Patienten abgetragen. Verschiedene Mechanismen können dazu führen, dass das abgetragene Gewebematerial nicht im Operationsfeld bleibt, sondern sich in der Umgebung verteilt. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn das Gewebematerial zusammen mit Spritzern einer Spülflüssigkeit in die Umgebung gelangt. Ebenso ist es möglich, dass das Gewebematerial bei dem chirurgischen Behandlungsschritt in sehr kleine Partikel zerlegt wird, so dass sich das Material in Form eines Aerosols in der Umgebung verteilen kann. Insbesondere stellt sich dieses Problem, wenn der Behandlungsschritt durchgeführt wird mit einem schnell drehenden chirurgischen Instrument, wie beispielsweise einem Bohrer oder einer Fräse, oder mit einem kavitationserzeugenden Instrument, wie beispielsweise einem ultraschallchirurgischen Instrument. Unter dem Gesichtspunkt der Hygiene ist es unerwünscht, wenn Gewebematerial sich aus dem Operationsfeld entfernt und in der Umgebung verteilt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Schutzhaube für ein chirurgisches Operationsfeld vorzustellen, das der Ausbreitung von Gewebematerial während eines chirurgischen Behandlungsschritts entgegenwirkt. Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß weist die Trennwand eine Durchlassöffnung auf, die von einer Dichtfläche für einen Schaft eines chirurgischen Instruments umgeben ist.
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Zunächst werden einige Begriffe erläutert. Die Schutzhaube ist dazu bestimmt, mit der Stützfläche auf eine das Operationsfeld umgebende Fläche aufgelegt zu werden. In diesem Zustand ergibt sich ein Schutzraum, der zum einen von dem Operationsfeld bzw. der Umgebung des Operationsfelds und zum anderen von der Trennwand begrenzt ist. Liegt die Schutzhaube separat vor, so geht der Schutzraum durch eine von der Stützfläche umgebene Öffnung in die Umgebung über. Die Stützfläche ist dazu ausgelegt, das Operationsfeld bei bestimmungsgemäßer Anwendung der Schutzhaube zu umlaufen.
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Durch die Durchlassöffnung hindurch ist der Schutzraum für ein chirurgisches Instrument zugänglich. Das chirurgische Instrument wird durch die Durchlassöffnung hindurchgeführt, so dass der Instrumentenkopf des chirurgischen Instruments in dem Schutzraum und der Griff, über den der Chirurg das Instrument bedient, im Außenraum angeordnet ist. Ein zwischen dem Griff und dem Instrumentenkopf angeordneter Schaft des Instruments schließt mit der Dichtfläche ab, die die Durchlassöffnung umgibt. Der Chirurg kann das Instrument bei dem Behandlungsschritt von außen führen. Durch die erfindungsgemäße Dichtfläche wird dies möglich, ohne dass im Bereich der Durchlassöffnung Aerosole oder Ähnliches austreten können.
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Die Trennwand der Schutzhaube kann eine Sichtfläche umfassen, die bei bestimmungsgemäßer Verwendung dem Operationsfeld gegenüberliegt. Ein in Richtung des Operationsfelds blickender Chirurg sieht dieses Sichtfeld der Schutzhaube. Um dem Chirurg eine Sicht auf das Operationsfeld zu ermöglichen, kann die Sichtfläche durchsichtig sein, so dass der Chirurg durch die Sichtfläche hindurch Strukturen im Operationsfeld erkennen kann.
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Die Sichtfläche ist vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu der Stützfläche ausgerichtet. Der Abstand zwischen der Stützfläche und der Sichtfläche kann zwischen 1 cm und 5 cm, vorzugsweise zwischen 2 cm und 4 cm liegen. Ist der Abstand zu klein, beschlägt die Schutzhaube von innen, so dass der Chirurg keine Sicht mehr hat. Ist der Abstand zu groß, bilden sich Tropfen auf der Innenseite der Sichtfläche, die ebenfalls die Sicht des Chirurgen beeinträchtigen. Zusätzlich oder alternativ zur Wahl des geeigneten Abstands kann die Sichtfläche auf ihrer dem Schutzraum zugewandten Innenseite mit einer die Benetzbarkeit verbessernden Beschichtung versehen sein. Tropfen ziehen sich dann in die Breite, so dass im Idealfall ein durchgehender Film entsteht, durch den man gut hindurch blicken kann. Beispielsweise kann die Fläche mit einem Silikon-Haftvermittler beschichtet sein.
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Trifft nach dem Entstehen eines durchgehenden Films weitere Flüssigkeit auf die Innenseite der Sichtfläche, so kann dies zu einer Tropfenbildung führen. Die Innenseite der Sichtfläche kann mit einer die Bildung von Tropfen begünstigenden Struktur versehen sein. Dies kann Beispielweise eine Erhöhung oder Vertiefung auf der Innenseite der Sichtfläche sein, an denen sich die Flüssigkeit aufgrund der Oberflächenspannung zusammenzieht. Dadurch wird es möglich, die Bildung von Tropfen so zu steuern, dass die Sicht des Chirurgen nur möglichst wenig beeinträchtigt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich die Struktur bis zur einem Rand der Sichtfläche. Ein Tropfen kann dann entlang der Struktur in einen außerhalb der Sichtfläche liegenden Bereich gelangen. Von dort kann der Tropfen beispielsweise entlang der Seitenwand nach unten abfließen, wo er nicht mehr stört. Die Struktur kann beispielsweise eine Rippe sein, die sich von der Innenfläche erhebt, oder eine Rinne, die in der Innenfläche ausgebildet ist.
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Von Vorteil ist es, wenn die Schutzhaube so gestaltet ist, dass während des chirurgischen Behandlungsschritts Stoffe aus dem Schutzraum abgesaugt werden können. Die Trennwand der Schutzhaube kann zu diesem Zweck mit einer von der Durchlassöffnung separaten Absaugöffnung versehen sein, durch die eine Sonde einer Absaugvorrichtung in den Schutzraum eingeführt werden kann. Die Absaugöffnung kann mit einer Dichtfläche versehen sein, die mit der Sonde der Absaugvorrichtung abdichtet.
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Die Sichtfläche kann eine im Wesentlichen ebene Fläche sein. Dadurch wird es erleichtert, die Sichtfläche an der Innenseite wieder zu säubern, wenn sich dort Verunreinigungen abgesetzt haben. Die optischen Eigenschaften der Sichtfläche können so sein, dass Licht im Wesentlichen gradlinig hindurchtritt. Der Chirurg sieht dann durch die Sichtfläche hindurch im Wesentlichen das gleiche Bild des Operationsfelds, wie wenn er ohne Schutzhaube direkt auf das Operationsfeld blicken würde. In einer alternativen Ausführungsform wirkt die Sichtfläche als optische Linse, so dass der Chirurg ein vergrößertes Bild des Operationsfelds sieht.
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Je größer die Sichtfläche ist, desto besser sieht der Chirurg. Die Sichtfläche entspricht vorzugsweise mindestens 70 %, weiter vorzugsweise mindestens 90 %, weiter vorzugsweise mindestens 100 % der Fläche der von der Stützfläche eingeschlossenen Öffnung. Projiziert man die Sichtfläche in einer zu der Öffnung senkrechten Richtung in die Ebene der Öffnung, so überschneidet die Sichtfläche die Öffnung vorzugsweise zu mindestens 70 %, weiter vorzugsweise zu mindestens 90 %, weiter vorzugsweise zu mindestens 100 %. Die von der Stützfläche eingeschlossene Öffnung kann beispielsweise eine Fläche zwischen 5 cm2 und 25 cm2 haben.
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Die Durchlassöffnung für das chirurgische Instrument kann sich durch die Sichtfläche hindurch erstrecken. Um die Sicht des Chirurgen möglichst wenig zu beeinträchtigen, kann die Durchlassöffnung exzentrisch zu der Sichtfläche angeordnet sein. Möglich ist es auch, dass die Durchlassöffnung in einem anderen Bereich der Schutzhaube angeordnet ist, so dass die Durchlassöffnung die Sichtfläche nur teilweise oder gar nicht überschneidet.
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Die Durchlassöffnung kann von einem Stutzen umgeben sein, der sich von der Trennwand erhebt. Der Stutzen kann sich von der Trennwand in den Innenraum und/oder den Außenraum erstrecken. Der Stutzen kann mit der Trennwand einen Winkel von wenigstens 30°, vorzugsweise wenigstens 60°, weiter vorzugsweise etwa 90° einschließen. Die Dichtfläche für das chirurgische Instrument ist vorzugsweise auf einer Innenfläche des Stutzens angeordnet. Um das Verbinden und Trennen des chirurgischen Instruments zu erleichtern, kann die Dichtfläche eine Konusform haben. Der Konus erweitert sich vorzugsweise in Richtung Außenraum.
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Der Stutzen kann gelenkig ausgebildet sein, so dass die Ausrichtung relativ zu der Trennwand der Schutzhaube veränderbar ist. Der Stutzen kann elastisch ausgebildet sein, so dass er in eine Ausgangsposition zurückkehrt, wenn keine Kraft mehr auf den Stutzen ausgeübt wird. Die Angabe für den Winkel zwischen dem Stutzen und der Trennwand bezieht sich auf die Ausgangsposition. Ausgehend von der Ausgangsposition kann der Stutzen vorzugsweise um wenigstens 15°, weiter vorzugsweise um wenigstens 30° in jede Richtung geneigt werden.
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Die Gelenkigkeit kann sich daraus ergeben, dass der Stutzen aus einem elastischen Material besteht. Zusätzlich oder alternativ dazu kann das Gelenk strukturell definiert sein, beispielsweise indem das Material im Bereich des Gelenks dünner ist oder indem das Gelenk eine relativ zu der Achse des Stutzens geneigte Schrägfläche aufweist, die sich um den Umfang des Stutzens herum erstreckt. Durch eine gelenkige Gestaltung des Stutzens wird es möglich, den Instrumentenkopf des chirurgischen Instruments relativ zu dem Operationsfeld zu bewegen, ohne dass die Schutzhaube ihre Position ändert.
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Der Stutzen kann einen ziehharmonikaartigen Abschnitt aufweisen, so dass die Länge des Stutzens veränderbar ist. Der ziehharmonikaartige Abschnitt ist vorzugsweise so positioniert, dass die Dichtfläche für das chirurgische Instrument an die Trennwand angenähert werden kann bzw. von der Trennwand entfernt werden kann. Die Dichtfläche kann den am weitesten von der Trennwand entfernten Abschnitt des Stutzens bilden. Durch eine Längenänderung des Stutzens kann der Instrumentenkopf an das Operationsfeld angenähert bzw. von diesem entfernt werden, ohne dass die Schutzhaube ihre Position ändert.
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An der Innenfläche des Stutzens kann eine nach innen vorspringende Struktur vorgesehen sein, die für ein in den Stutzen eingeführtes chirurgisches Instrument eine Hinterschneidung bildet. Eine dazu passende Struktur des Instruments kann die Hinterschneidung hintergreifen, so dass das Instrument durch einen Formschluss mit der Schutzhaube verbunden ist. Die Struktur auf der Innenfläche des Stutzens kann beispielsweise eine Lippe sein, die sich über den Umfang des Stutzens erstreckt.
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Der Stutzen kann mit einer nach außen vorspringenden Lasche versehen sein, die es erleichtert, die Dichtfläche mit dem chirurgischen Instrument in Eingriff zu bringen bzw. die Dichtfläche von dem chirurgischen Instrument zu trennen.
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Die Schutzhaube kann einen zwischen der Stützfläche und der Sichtfläche angeordneten Griffabschnitt aufweisen. Der Griffabschnitt kann sich als Umfangsfläche um den Schutzraum herum erstrecken. Für eine leichte Bedienbarkeit ist es von Vorteil, wenn der Griffabschnitt im Wesentlichen senkrecht zu der Stützfläche ausgerichtet ist. Der Griffabschnitt ist vorzugsweise von der Stützfläche beabstandet. Der Abstand kann beispielsweise zwischen 0,5 cm und 4 cm, vorzugsweise zwischen 1 cm und 3 cm liegen.
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Die Stützfläche kann an einem verformbaren Pufferelement angeordnet sein. Dies ermöglicht eine Formveränderung der Stützfläche, so dass die Stützfläche auf unterschiedlich gestalteten Oberflächen flächig aufliegen kann. Das Pufferelement ist vorzugsweise elastisch verformbar, so dass es in einen Ausgangszustand zurückkehrt, wenn keine Kraft ausgeübt wird. Das Pufferelement kann nach Art eines Kissens ausgebildet sein, welche sich in sich verformt.
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Möglich ist auch ein Pufferelement in Form eines flexiblen Wandabschnitts, der sich unter Druck verbiegt. Die Stützfläche kann ebenfalls als flexibler Wandabschnitt ausgebildet sein, der eine andere Ausrichtung hat als das Pufferelement. Das Pufferelement kann im Wesentlichen senkrecht zu dem Operationsfeld ausgerichtet sein und sich in Umfangsrichtung um den Schutzraum herum erstrecken, während die Stützfläche dem Operationsfeld zugewandt ist. Das von dem Operationsfeld entfernte Ende des Pufferelements kann an den Griffabschnitt der Schutzhaube anschließen.
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Die Stützfläche kann nach innen und/oder nach außen in eine von dem Operationsfeld abgewandte Rundung übergehen. Dadurch wird es leichter, die Schutzhaube relativ zu dem Operationsfeld zu verschieben. In einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich die Stützfläche von dem Pufferelement nach innen. An Ihrem inneren Ende kann die Stützfläche nach oben gezogen sein. Der Übergang nach oben erfolgt vorzugsweise als Rundung, so dass die Öffnung, durch die das Operationsfeld hindurch zugänglich ist, durch eine abgerundete Kante begrenzt ist.
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Um die Schutzhaube relativ zu dem Operationsfeld verschieben zu können, ist es auch förderlich, wenn die Stützfläche mit einer gleitgünstigen Beschichtung versehen ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schutzhaube ein einstückiges Spritzgussteil. Das Material kann in sich elastisch sein. Wenn das Material elastisch ist, kann die Schutzhaube Hinterschneidungen in Entformrichtung der Spritzgussformen haben. Trotz der Hinterschneidungen kann die Schutzhaube durch elastische Verformung aus der Spritzgussform gelöst werden. Das Material kann beispielsweise ein Silikonmaterial sein, das vorzugsweise biokompatibel ist.
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Wenn das Spritzgussteil ein Pufferelement, einen Griffabschnitt und eine Sichtfläche umfasst, können die jeweils gewünschten Eigenschaften dadurch erreicht werden, dass die Materialstärke unterschiedlich gewählt wird. Beispielsweise kann die Materialstärke des Pufferelements, das leicht verformbar sein soll, geringer sein als die Materialstärke des Griffabschnitts. Die Materialstärke des Griffabschnitts kann so gewählt, dass dem Griffabschnitt eine hinreichende Stabilität verliehen wird. Die Materialstärke der Sichtfläche kann ebenfalls größer sein als die Materialstärke des Pufferelements, so dass auch die Sichtfläche zur Stabilität der Schutzhaube beiträgt. Die Stützfläche wiederum soll leicht verformbar sein, weswegen die Materialstärke hier vorzugsweise geringer ist als im Griffabschnitt.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein System aus einer solchen Schutzhaube und einem chirurgischen Instrument. Das chirurgische Instrument umfasst einen Schaft, dessen Umfangsfläche dazu ausgelegt ist, mit der Dichtfläche der Durchlassöffnung abzudichten. Ein am distalen Ende des Schafts angeordneter Instrumentenkopf kann durch die Durchlassöffnung hindurchgeführt werden und in den Schutzraum der Schutzhaube eingebracht werden. Das Einführen kann unter elastischer Verformung der Schutzhaube erfolgen. Das chirurgische Instrument kann eine Absaugeinrichtung aufweisen, deren vorderes Ende zusammen mit dem Instrumentenkopf in den Schutzraum eingeführt wird. Der Kanal der Absaugeinrichtung kann sich im Inneren des Schafts des chirurgischen Instruments erstrecken.
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Das chirurgische Instrument kann beispielsweise ein ultraschallchirurgisches Instrument sein, bei dem der Instrumentenkopf durch einen Ultraschallwandler in eine Schwingung mit einer Frequenz im Ultraschallbereich versetzt wird. Möglich ist auch, dass das chirurgische Instrument beispielsweise ein schnell drehende Bohrer oder eine Fräse ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand vorteilhafter Ausführungsformen beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
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1: eine erfindungsgemäße Schutzhaube mit einem chirurgischen Instrument;
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2: eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Schutzhaube;
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3: die Schutzhaube gemäß 2 aus einer anderen Perspektive;
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4: die Schutzhaube gemäß 2 in einer Ansicht von unten;
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5: die Schutzhaube gemäß 2 in einer Ansicht von oben;
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6: eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzhaube in einer Schnittdarstellung.
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Eine erfindungsgemäße Schutzhaube hat gemäß 1 an ihrer Unterseite eine Stützfläche 14, die sich um eine Öffnung herum erstreckt. Die Stützfläche 14 ist dazu bestimmt, auf die Umgebung eines Operationsfelds 29 aufgelegt zu werden, so dass das Operationsfeld durch die Öffnung hindurch zugänglich ist. Die Öffnung ist dann durch den Körper des Patienten verschlossen, so dass im Inneren der Schutzhaube ein Schutzraum entsteht, der vom Außenraum getrennt ist. Die Trennfläche zwischen dem Schutzraum und dem Außenraum setzt sich zusammen aus einer Sichtfläche 19, einem Griffabschnitt 20 und einem Puffelement 21.
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Am der Stützfläche 14 gegenüberliegenden Ende der Schutzhaube ist ein Stutzen 15 ausgebildet, der eine Durchlassöffnung 16 umschließt. Die Durchlassöffnung 16 erstreckt sich vom Außenraum durch den Stutzen 15 hindurch in den Schutzraum hinein. Die 1 zeigt ein chirurgisches Instrument 17, dessen Schaft in den Stutzen 15 eingeführt ist. Ein Instrumentenkopf 24 des chirurgischen Instruments 17 ist in dem Schutzraum angeordnet, während der Griff 30, über den der Chirurg das Instrument bedient, im Außenraum angeordnet ist. Der Schaft, der sich zwischen dem Griff und dem Instrumentenkopf 24 erstreckt, befindet sich in der Durchlassöffnung 16. Eine Umfangsfläche des Schafts liegt an einer als Dichtfläche 18 ausgebildeten Innenfläche des Stutzens 15 an, so dass der Übergang von dem Schaft zu dem Stutzen abgedichtet ist.
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Mit dem chirurgischen Instrument können also im Inneren des Schutzraums chirurgische Behandlungsschritte durchgeführt werden, wobei die Bedienung vollständig von außen erfolgt. Aerosole, Dämpfe und Ähnliches, die bei dem chirurgischen Behandlungsschritt entstehen, werden innerhalb des Schutzraums gehalten, so dass eine Verunreinigung der Umgebung vermieden wird.
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Die Schutzhaube ist als einstückiges Spritzgussteil aus einem Silikonmaterial hergestellt. Wie 6 gezeigt, hat die Schutzhaube eine Mehrzahl von Hinterschneidungen in vertikaler Richtung. Aufgrund der Flexibilität des Silikonmaterials ist es trotzdem möglich, die Spritzgussform in dieser Richtung zu entformen.
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Das Silikonmaterial ist durchsichtig in den Bereichen, in denen die Schutzhaube eben oder annähernd eben ist. Ein Chirurg kann also in diesen Bereichen durch das Material der Schutzhaube hindurch blicken und Strukturen im Operationsfeld erkennen. Als annähernd ebene Fläche ist insbesondere die Sichtfläche 19 ausgebildet, auf die der Chirurg blickt. Die Sichtfläche 19 ist oberhalb des Operationsfelds angeordnet, so dass der Chirurg durch die Sichtfläche 19 hindurch das Operationsfeld sehen kann.
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Die Durchlassöffnung 16 erstreckt sich im Randbereich der Sichtfläche 19 durch die Sichtfläche hindurch. Neben der Durchlassöffnung 16 und dem die Durchlassöffnung 16 umgebenden Stutzen 15 bleibt eine große Fläche zum Hindurchschauen.
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An die waagerecht ausgerichtete Sichtfläche 19 schließt sich ein im Wesentlichen senkrecht ausgerichteter Griffabschnitt 20 an. An dem Griffabschnitt 20 kann der Chirurg angreifen, um die Schutzhaube zu positionieren oder die Schutzhaube relativ zu dem Operationsfeld zu verschieben. Wie die Schnittdarstellung der 6 zeigt, hat die Schutzhaube im Bereich der Sichtfläche 19 sowie im Bereich des Griffabschnitts 20 eine größere Materialstärke. Die Sichtfläche 19 und der Griffabschnitt 20 tragen deswegen gemeinsam dazu bei, der Schutzhaube eine hinreichende Stabilität zu verleihen.
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An den Griffabschnitt 20 schließt ein Pufferelement 21 an, das aus einem senkrechten Abschnitt mit einer Rundung in die Stützfläche 14 übergeht. Die Materialstärke im Bereich des Pufferelements 21 und der Stützfläche 14 ist kleiner als in dem Griffabschnitt 20. Das Pufferelement 21 und die Stützfläche 14 lassen sich deswegen mit leichtem Druck verbiegen, wodurch es möglich wird, die erfindungsgemäße Schutzhaube an unebene Oberflächen in der Umgebung des Operationsfelds anzupassen.
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Die innere Abschlusskante 22 der Stützfläche 14 ist etwas nach oben gezogen. Die Stützfläche 14 geht mit einer Rundung in die Abschlusskante 22 über. Indem die Stützfläche 14 zu beiden Seiten hin durch eine Rundung begrenzt ist, wird es erleichtert, die Schutzhaube relativ zu dem Operationsfeld zu verschieben.
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Zwischen der am oberen Ende angeordneten Dichtfläche 18 und der Sichtfläche 19 umfasst der Stutzen 15 einen ziehharmonikaartigen Abschnitt 23. Der ziehharmonikaartige Abschnitt 23 wirkt einerseits als Gelenk für den Stutzen 15, so dass der Stutzen seine Ausrichtung relativ zu dem Schutzraum verändern kann. Für ein in den Stutzen 15 eingesetztes chirurgisches Instrument bedeutet dies, dass der Instrumentenkopf 24 innerhalb des Schutzraums bewegt werden kann.
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Durch den ziehharmonikaartigen Abschnitt 23 kann außerdem die Länge des Stutzens 15 verändert werden, so dass der Instrumentenkopf in dem Schutzraum auf und ab bewegt werden kann.
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Die in 4 gezeigte Öffnung, die von der Stützfläche 14 eingeschlossen ist, hat eine Fläche von etwa 10 cm2. Die Sichtfläche 19 hat gemäß 5 eine ähnliche Form und Größe wie die Öffnung. Die Stützfläche 14 hat eine Breite von ungefähr 5 mm. Der Abstand zwischen der Stützfläche 14 und der Sichtfläche 19, der im Wesentlichen der Höhe des Schutzraums entspricht, ist etwa 3 cm. Damit ist die Sichtfläche 19 hinreichend weit von dem Operationsfeld entfernt, dass die Innenseite nicht beschlägt. Andererseits ist die Sichtfläche 19 noch hinreichend nah an dem Operationsfeld, so dass die aufgewirbelte Flüssigkeit einen durchgehenden Film auf der Innenseite der Sichtfläche 19 bilden kann. Auf der Innenseite der Sichtfläche 19 ist eine in 4 gezeigte vorspringende Rippe 25 ausgebildet, an der überschüssige Flüssigkeit sich zu Tropfen zusammenziehen kann. Die Tropfen bewegen sich an der Rippe 25 entlang in Richtung Griffabschnitt 20 und fließen dann nach unten, wo sie nicht mehr stören.
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In der Ausführungsform der 6 ist in dem Stutzen 15 am unteren Ende der Dichtfläche 18 eine umlaufende Lippe 26 ausgebildet. An dem Schaft 31 des chirurgischen Instruments 17, das in 6 nur ausschnittsweise dargestellt ist, ist ein umlaufender Vorsprung 27 angeordnet. Wird der Schaft 31 des Instruments 17 vollständig in den Stutzen 15 eingeführt, hintergreift der Vorsprung 27 die Lippe 26, so dass die Schutzhaube durch einen Formschluss mit dem Instrument 17 verbunden ist. Um das Instrument 17 wieder von der Schutzhaube zu lösen, wird das elastische Material des Stutzens 15 nach außen gezogen, so dass der Formschluss gelöst wird. Um das Lösen zu erleichtern, ist an der Außenseite des Stutzens 15 eine Lasche 28 ausgebildet, mit der an dem Stutzen gezogen werden kann.