DE102014207766A1 - 3-Achsen-Inertialsensor mit 2-Achsen-Inertialsensor überwachen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (14) zum Erfassen einer Inertialgröße (16), umfassend – einen dreiachsigen Inertialsensor (26) zum Erfassen eines ersten Messwertes (42, 44, 46) für die Inertialgröße (16), – einen zweiachsigen Inertialsensor (28) zum Erfassen eines zum ersten Messwert (42, 44, 46) redundanten zweiten Messwertes (48, 50) für die Inertialgröße (16), und – eine Einrichtung (52, 58, 64) zum Plausibilisieren des ersten Messwertes (42, 44, 46) basierend auf dem zweiten Messwert (48, 50).
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer elektronischen Baugruppe und eine elektronische Baugruppe.
- Aus der
DE 10 2006 002 350 A1 ist ein Inertialsensor bekannt, der eingerichtet ist, Inertialgrößen in drei verschiedenen räumlichen Achsen zu messen. - Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Erfassung von Inertialgrößen zu verbessern.
- Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Gemäß einem Aspekt der Erfindung umfasst eine Vorrichtung zum Erfassen einer Inertialgröße einen dreiachsigen Inertialsensor zum Erfassen eines ersten Messwertes für die Inertialgröße, einen zweiachsigen Inertialsensor zum Erfassen eines zum ersten Messwert redundanten zweiten Messwertes für die Inertialgröße, und eine Einrichtung zum Plausibilisieren des ersten Messwertes basierend auf dem zweiten Messwert.
- Der angegebenen Vorrichtung liegt die Überlegung zugrunde, dass die Anforderungen hinsichtlich Sicherheit in Automotive-System stetig steigen, was eine Überwachung von Sensoren auf ihre Funktionalität hin notwendig macht. Diese Überwachung wird im Rahmen der angegebenen Vorrichtung dadurch erreicht, dass neben dem dreiachsigen Inertialsensor ein weiterer vergleichsweise kostengünstiger zweiachsiger Inertialsensor verwendet wird, um die Messergebnisse aus dem dreiachsigen Inertialsensor zu plausibilisieren.
- Dabei kann wenigstens eine Achse des ersten Inertialsensors parallel zu einer Achse des zweiten Inertialsensors angeordnet werden, so dass die Messergebnisse in dieser Achse direkt miteinander verglichen werden können.
- Alternativ oder zusätzlich kann wenigstens eine Achse des ersten Inertialsensors in einem Winkel zu einer Achse des zweiten Inertialsensors angeordnet sein. Auf diese Weise lassen sich die Messwerte mehrerer Achsen des ersten Inertialsensors mit den Messwerten des zweiten Inertialsensors plausibilisieren, weil diese trigonometrisch in die entsprechenden Messwerte des ersten Inertialsensors umgerechnet werden können.
- Dabei kann der zuvor genannte Winkel zwischen den Achsen der beiden Inertialsensoren 45° betragen.
- Die Inertialgrößen können einerseits Drehraten des ersten und zweiten Inertialsensors umfassen.
- Andererseits können die Inertialgrößen auch Beschleunigungen des ersten und zweiten Inertialsensors umfassen.
- Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Fahrzeug eine der angegebenen Vorrichtungen, insbesondere zur Erfassung von Fahrdynamikdaten.
- Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden, wobei:
-
1 eine schematische Ansicht eines Fahrzeuges mit einer Fahrdynamikregelung; -
2 eine schematische Ansicht eines als SMD-Bauteil ausgebildeten Inertialsensors aus1 ; und -
3 eine schematische Ansicht zweier Inertialsensoren zeigen. - In den Figuren werden gleiche technische Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen und nur einmal beschrieben.
- Es wird auf
1 Bezug genommen, die eine schematische Ansicht eines Fahrzeuges2 mit einer an sich bekannten Fahrdynamikregelung zeigt. Details zu dieser Fahrdynamikregelung können beispielsweise derDE 10 2011 080 789 A1 entnommen werden. - Das Fahrzeug
2 umfasst ein Chassis4 und vier Räder6 . Jedes Rad6 kann über eine ortsfest am Chassis4 befestigte Bremse8 gegenüber dem Chassis4 verlangsamt werden, um eine Bewegung des Fahrzeuges2 auf einer nicht weiter dargestellten Straße zu verlangsamen. - Dabei kann es in einer dem Fachmann bekannten Weise passieren, dass die Räder
6 des Fahrzeugs2 ihre Bodenhaftung verlieren und sich das Fahrzeug2 sogar von einer beispielsweise über ein nicht weiter gezeigtes Lenkrad vorgegebenen Trajektorie durch Untersteuern oder Übersteuern wegbewegt. Dies wird durch an sich bekannte Regelkreise wie ABS (Antiblockiersystem) und ESP (elektronisches Stabilitätsprogramm) vermieden. - In der vorliegenden Ausführung weist das Fahrzeug
2 dafür Drehzahlsensoren10 an den Rädern6 auf, die eine Drehzahl12 der Räder6 erfassen. Ferner weist das Fahrzeug2 einen Vorrichtung14 auf, der nachstehend Fahrdynamidaten16 genannte Inertialdaten des Fahrzeuges2 erfasst die beispielsweise eine Nickrate, eine Wankrate, eine Gierrate, eine Querbeschleunigung, eine Längsbeschleunigung und/oder eine Vertikalbeschleunigung des Fahrzeuges2 umfassen können. - Basierend auf den erfassten Drehzahlen
12 und Fahrdynamikdaten16 kann ein Regler18 in einer dem Fachmann bekannten Weise bestimmen, ob das Fahrzeug2 auf der Fahrbahn rutscht oder sogar von der oben genannten vorgegebenen Trajektorie abweicht und entsprechen mit einem an sich bekannten Reglerausgangssignal20 darauf reagieren. Das Reglerausgangssignal20 kann dann von einer Stelleinrichtung22 verwendet werden, um mittels Stellsignalen24 Stellglieder, wie die Bremsen8 anzusteuern, die auf das Rutschen und die Abweichung von der vorgegebenen Trajektorie in an sich bekannter Weise reagieren. - Der Regler
18 kann beispielsweise in eine an sich bekannte Motorsteuerung des Fahrzeuges2 integriert sein. Auch können der Regler18 und die Stelleinrichtung22 als eine gemeinsame Regeleinrichtung ausgebildet und optional in die zuvor genannte Motorsteuerung integriert sein. - Um die nachstehenden Erklärungen zu vereinfachen soll in nicht einschränkender davon ausgegangen werden, dass die Vorrichtung
14 als Fahrdynamikdaten16 die Beschleunigungen des Fahrzeuges2 in den drei Hauptachsen, also die Längsbeschleunigung, die Querbeschleunigung und die Vertikalbeschleunigung ausgibt. - In
2 ist die Vorrichtung14 in einer beispielhaften Ausgestaltung gezeigt. - Die Vorrichtung
14 umfasst im Rahmen der vorliegenden Ausführung einen ersten Inertialsensor26 und einen zweiten Inertialsensor28 . Beide Sensoren26 ,28 sind über Bonddrähte30 mit einer Signalauswerteschaltungen32 in Form einer anwendungsspezifischen integrierten Schaltung, nachstehend ASIC32 (engl: application-specific integrated circuit) genannt, verbunden und geben an diese von den oben genannten Fahrdynamikdaten16 abhängige Signale aus. Die ASIC32 kann dann basierend auf den empfangenen, von den Fahrdynamikdaten16 abhängigen Signalen die Fahrdynamikdaten16 erzeugen. - Die Inertialsensoren
26 ,28 und die ASIC32 sind auf einer Leiterplatte34 getragen und mit verschiedenen, auf der Leiterplatte34 ausgeformten elektrischen Leitungen36 elektrisch kontaktiert. Von diesen Leitungen36 ist in2 lediglich eine einzige Leitung36 im Schnitt zu sehen. - Inertialsensoren
26 ,28 und die ASIC32 können ferner von einem mechanischen Entkopplungsmaterial35 , Globetop-Masse35 genannt, umhüllt sein, die wiederum gemeinsam mit den Inertialsensoren26 ,28 und der ASIC32 in einem Spritzpressmaterial38 , wie beispielsweise einem Epoxidharz38 verkapselt sein kann. - Schließlich sind an der Vorrichtung
14 entsprechende Kontaktmöglichkeiten, wie in2 gezeigte Lötperlen40 zur elektrischen Kontaktierung mit einem Schaltkreis des Reglers18 vorgesehen. - Es wird auf
3 Bezug genommen, anhand der die Funktionsweise der Vorrichtung14 zur Erfassung der Fahrdynamikdaten16 näher erläutert werden soll. - In der Vorrichtung
16 gibt der erste Inertialsensor26 ein Längsbeschleunigungssignal42 , ein Querbeschleunigungssignal44 und ein Vertikalbeschleunigungssignal46 an die Signalauswerteschaltung32 aus. Ferner gibt der zweite Inertialsensor28 ein redundantes Längsbeschleunigungssignal48 und ein redundantes Querbeschleunigungssignal50 an die Signalauswerteschaltung32 aus. - Im Rahmen der vorliegenden Ausführung umfasst die Signalauswerteschaltung
32 für jede Art der zu generierenden Fahrdynamikdaten16 eine eigene Datenerzeugungseinrichtung. Dabei werden in einer ersten Datenerzeugungseinrichtung52 zur Erzeugung von Längsbeschleunigungsdaten54 das Längsbeschleunigungssignal42 und das redundante Längsbeschleunigungssignal48 miteinander verglichen. Weichen die beiden Signale42 ,48 voneinander ab, so generiert die erste Datenerzeugungseinrichtung52 erstes Fehlersignal56 , um diesen Fehler zu kennzeichnen. Unabhängig davon kann die erste Datenerzeugungseinrichtung52 das Längsbeschleunigungssignal42 in ein digitales Signal wandeln und als die Längsbeschleunigungsdaten54 ausgeben. - In gleicher Weise kann eine zweite Datenerzeugungseinrichtung
58 aus dem Querbeschleunigungssignal44 Querbeschleunigungsdaten60 erzeugen und basierend auf einem Vergleich des Querbeschleunigungssignal44 und des redundanten Querbeschleunigungssignals50 ein entsprechendes zweites Fehlersignal62 generieren, wenn diese Signale44 ,50 voneinander abweichen. - Eine dritte Datenerzeugungseinrichtung
64 aus dem Vertikalbeschleunigungssignal46 Vertikalbeschleunigungsdaten66 erzeugen, ohne das das Vertikalbeschleunigungssignal46 auf Fehler hin plausibilisiert wird. - Die gesamten erzeugten Daten, inklusive der Fehlerdaten
56 ,62 können dann über eine Schnittstelle68 an den Regler18 gesendet werden. Diese Schnittstelle68 könnte beispielsweise basierend auf dem PSI5-Standard oder dem CAN-Standard aufgebaut sein. - Im Rahmen der
3 wurde vorausgesetzt, dass die beiden Inertialsensoren26 ,28 in allen drei Raumrichtungen parallel zueinander angeordnet sind. Auf diese Weise kann die Längsbeschleunigung42 und die Querbeschleunigung44 durch direktes Vergleiches der Ausgangssignale42 ,44 ,48 ,50 miteinander überwacht werden. Eine Überwachung der Vertikalbeschleunigung46 ist jedoch nicht vorgesehen. - Um mit dem zweiten Inertialsensor
28 auch die Vertikalbeschleunigung46 des ersten Inertialsensors26 zu überwachen, wird wie in4 gezeigt, vorgeschlagen, den zweiten Inertialsensor28 in wenigsten einer Raumrichtung in einem Winkel70 zum ersten Inertialsensor26 anzuordnen. Auf diese Weise aus dem Signal48 , das in3 die redundante Querbeschleunigung beschrieben hat, und dem Winkel70 sowie seinem Komplementenwinkel72 eine redundante Referenz für die Querbeschleunigung44 und die Vertikalbeschleunigung46 ermittelt werden. Die weitere Signalverarbeitung erfolgt wie in3 gezeigt, wobei nun auch für die Vertikalbeschleunigung46 ein Fehlersignal erzeugt werden kann. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102006002350 A1 [0002]
- DE 102011080789 A1 [0018]
Claims (6)
- Vorrichtung (
14 ) zum Erfassen einer Inertialgröße (16 ), umfassend – einen dreiachsigen Inertialsensor (26 ) zum Erfassen eines ersten Messwertes (42 ,44 ,46 ) für die Inertialgröße (16 ), – einen zweiachsigen Inertialsensor (28 ) zum Erfassen eines zum ersten Messwert (42 ,44 ,46 ) redundanten zweiten Messwertes (48 ,50 ) für die Inertialgröße (16 ), und – eine Einrichtung (52 ,58 ,64 ) zum Plausibilisieren des ersten Messwertes (42 ,44 ,46 ) basierend auf dem zweiten Messwert (48 ,50 ). - Vorrichtung (
14 ) nach Anspruch 1, wobei wenigstens eine Achse des ersten Inertialsensors (26 ) parallel zu einer Achse des zweiten Inertialsensors (28 ) angeordnet ist. - Vorrichtung (
14 ) nach Anspruch 1 oder 2, wobei wenigstens eine Achse des ersten Inertialsensors (26 ) in einem Winkel (70 ) zu einer Achse des zweiten Inertialsensors (28 ) angeordnet ist. - Vorrichtung (
14 ) nach Anspruch 3, wobei der Winkel (70 ) 45° beträgt. - Vorrichtung (
14 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Inertialgröße (16 ) eine Drehrate des ersten und zweiten Inertialsensors (26 ,28 ) umfasst. - Vorrichtung (
14 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Inertialgröße eine Beschleunigung (42 ,44 ,46 ,48 ,50 ) des ersten und zweiten Inertialsensors (26 ,28 ) umfassen.
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- 2015-04-09 WO PCT/EP2015/057706 patent/WO2015162014A1/de active Application Filing
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