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Stand der Technik
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Bekannt sind mehrere Lösungskonzepte zur Feststellung einer Zielerreichung auf einem Navigationssystem bzw. einem Endgerät.
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Eine bekannte Lösung besteht darin, dass eine manuelle Angabe der erfolgten Zielerreichung z.B. durch Drücken eines Buttons erfolgt. Es wird dadurch die gegenwärtige Position als Zielposition angenommen. Es ist auch bekannt, dass bei einer vorausgegangenen Bekanntgabe der Zielposition durch einen Abgleich der gegenwärtigen Position mit der bekannten Zielposition das Erreichen der Zielposition ermittelt werden kann (
DE 10 2011 081 402 A1 ).
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Darüber hinaus ist bekannt, dass eine Schrittzahlmessung eines Fußgängers mit Hilfe eines Beschleunigungssensors durchgeführt werden kann (
DE 198 60 603 A1 ).
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Aus der
US 2007/0072616 A1 ist ein Verfahren zum Verhindern eines Gebrauchs eines Mobiltelefons während einer Fahrt mit einem Fahrzeug bekannt. Hierbei ist vorgesehen, dass ein im Mobiltelefon integriertes GPS System genutzt wird, um eine Bewegung des Mobiltelefons zu erfassen. Alternativ können auch Beschleunigungs- und Geschwindigkeitssensoren, die im Mobiltelefon integriert sind, verwendet werden.
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Die Druckschrift
FR 2 960 067 A1 lehrt eine Vorrichtung in einem Fahrzeug einzusetzen, mit deren Hilfe eine unbefugte Benutzung des Fahrzeuges verhindert wird. Ein GPS-Positionsdetektor sowie ein Kommunikationsmittel, wie ein Mobiltelefon, werden für eine Alarmgebung eingesetzt.
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In der
FR 276 01 16 A1 wird eine Vorrichtung vorgestellt, mit der eine Strecke bzw. Trajektorie berechenbar sein soll. Für eine Vor- und Rückwärtsbewegung wird ein Gyrosskop-Sensor eingesetzt, während für eine Rechts- und Linksbewegung ein weiterer Gyrosskop-Sensor eingesetzt wird. Ebenso wird ein Beschleunigungssensor verwendet. Die Vorrichtung dient zur Überwachung bzw. Schutz von älteren oder behinderten Personen oder Kindern.
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Aus der
WO 2012/045484 A1 ist eine Fitness-Armbanduhr bzw. ein Fitness-Gerät bekannt, das Bewegungssensoren bzw. Beschleunigungssensoren umfasst, um eine Bewegung des Nutzers zu detektieren. Auch kann ein Schrittzähler mit einem im Schuh des Nutzers integrierten Piezo-Sensors eingesetzt werden. Eine typische Bewegungsfrequenz von z.B. 1 Hz ist erfassbar. Auch ein GPS-Empfänger ist in der Uhr integriert.
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Aus der
EP 0973 138 A1 ist außerdem ein Mobiltelefon bzw. PDA (Personal Digital Assistant) bekannt, mit dem eine Bewegung durch einen Bewegungsdetektor bzw. Zähler oder Beschleunigungsdetektor kontrolliert werden kann. Eine Anwendung kann eine Vorrichtung zur Signalisierung einer Bewußtlosigkeit einer Person oder auch ein Fitnessgerät sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes System mit Mitteln zur Satellitennavigation, insbesondere mit einem GPS-Empfänger bzw. einem GPS-Sensor, zu schaffen, um eine gegenwärtige Position eines Fahrzeugs zu bestimmen, wobei das System Mittel zur Fahrzielerfassung des Fahrzeugs umfasst. Hierbei sollen zusätzliche Funktionen möglich werden.
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Diese Aufgabe wird durch ein System mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst, während ein darauf bezogenes Verfahren im Anspruch 8 gekennzeichnet ist.
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Durch die Erfindung kann in vorteilhafter Weise als zusätzliche Funktion ein Gewohnheitsprofil eines Nutzers erstellt werden, wobei eine Reiseerreichungserkennung möglich ist.
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Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, eine Detektion des Ereignisses einer Reisezielerreichung zu verwirklichen.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass eine Reisezielerreichungsdetektion mit einem mobilen Endgerät – wie z.B. einem Smartphone – bei der Reise mit einem Fahrzeug oder ähnlichem Transportmittel, möglich ist, und zwar ohne dass hierzu das mobile Endgerät a priori über Kenntnis zur angestrebten Zielposition verfügt.
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Die Erfindung beruht außerdem auf der Annahme, dass der Nutzer bei Erreichen eines Ziels oder Zwischenziels das Fahrzeug als Reisemittel verläßt und dass das mobile Endgerät des Nutzers über z.B. einen Beschleunigungssensor verfügt. Es wird folgend davon Gebrauch gemacht, dass die Reise mit einem Fahrzeug, wie Bus, Bahn oder PKW ein unterschiedliches Beschleunigungsprofil (gemessen mit dem integrierten Beschleunigungssensor des mobilen Endgeräts) erzeugt als das resultierende Beschleunigungsprofil bei Fortbewegung zu Fuß. Ferner nutzt man, dass das Beschleunigungsprofil eines Fußgängers periodisch mit einer Frequenz von wenigen Hertz ist und bei anderen Anwendungen z.B. zur Schrittzahlmessung dienen kann. So kann das Erreichen des Fahrtziels bei Verlassen des Fahrzeugs durch Detektion des Beschleunigungsprofils eines Fußgängers ermittelt werden.
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Durch die Erfindung kann mit einem Beschleunigungssensor ein Transportmittelwechsel oder eine Zielerreichung erkannt und gespeichert werden. Dadurch können ein Profil und Gewohnheiten des Nutzers dokumentiert werden.
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Das erfindungsgemäße System kann ein Navigationssystem des Fahrzeugs oder auch ein Smartphone sein oder mit einem Navigationssystem des Fahrzeugs kombiniert werden.
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Wesentlich für die Erfindung ist, dass mindestens ein Bewegungssensor vorhanden ist, um eine Beschleunigung und/oder eine Geschwindigkeit zu messen bzw. um ein fußgängertypisches Bewegungsprofil zu erfassen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Vorzugsweise werden zwei Sensoren verwendet, und zwar ein Beschleunigungssensor und ein Geschwindigkeitssensor. Dies hat den Vorteil, dass der Beschleunigungssensor ein detailliertes Beschleunigungsprofil liefert und mittels Schrittzählung auch zur Messung geringer Geschwindigkeiten, z.B. kleiner als etwa 10 km/h genutzt werden kann. Der Geschwindigkeitssensor ist vorzugsweise ein GPS-Sensor, der sich im Gegensatz zum Beschleunigungssensor zur Messung größerer Geschwindigkeiten, z.B. größer als etwa 10 km/h, eignet. Der GPS-Sensor kann zugleich zur Orts-Erfassung genutzt werden.
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Der Geschwindigkeitssensor kann also bei höheren Geschwindigkeiten genutzt werden, während der Beschleunigungssensor bei geringen Geschwindigkeiten genutzt werden kann.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist der Sensor zur Schrittzahlmessung ausgeführt. Dadurch hat es eine Doppelfunktion und es kann zum Beispiel in einem Smartphone sowohl als Fitnessgerät bzw. als eigentlicher Schrittzähler als auch als Sensor zur Ermitteln des Fahrzieles eingesetzt werden.
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Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems ist der Sensor ausgeführt, um ein Beschleunigungs- und/oder Geschwindigkeitsprofil einer Fortbewegung zu Fuß des Nutzers zu detektieren, so dass anhand des Beschleunigungs- und/oder Geschwindigkeitsprofils auch eine Startposition erfasst wird bzw. ein Einsteigen in das Fahrzeug durch Detektion des Beschleunigungs- und/oder Geschwindigkeitsprofils des Fahrzeugs ermittelt wird. Hierdurch kann eine Fahrstrecke vollständig, d.h. also mit einem Startpunkt und einem Endpunkt durch sensortypische Werte ermittelt werden. Der oder die Sensoren geben Signale aus, die auf ein Einsteigen in das Fahrzeug und ein Aussteigen aus dem Fahrzeug schließen lassen. Für die Beschleunigungs- und Geschwindigkeitsprofile können ein oder vorzugsweise zwei unterschiedliche Sensoren verwendet werden.
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Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das mobile Endgerät ein Mobiltelefon, insbesondere ein Smartphone ist, oder eine Armbanduhr, oder eine mit einem Mobiltelefon verbindbare Zusatzeinrichtung, vorzugsweise eine Armbanduhr bzw. eine Smartwatch ist. Die Verwendung eines Smartphones hat den Vorteil, dass häufig standardmäßig bereits ein Bewegungssensor integriert ist und die Erfindung somit kostengünstig umzusetzen ist. Bei einer Armbanduhr ist die Wirkungsweise des Bewegungssensors besonders effektiv, da sich der Arm beim Laufen synchron mit den Schritten bewegt.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das mobile Endgerät mit dem Navigationssystem durch Funkübertragung, z.B. Bluetooth, verbindbar ist. Bei dieser Variante der Erfindung wird einerseits ein Navigationssystem eines Fahrzeugs genutzt, so dass das Smartphone kein eigenes Navigationssystem aufweisen muss, wobei das Smartphone andererseits mit seinem Bewegungssensor genutzt wird. Hierfür muss das Navigationssystem mit einer geeigneten Schnittstelle versehen sein.
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Vorteilhaft ist es außerdem, wenn das mobile Endgerät ebenfalls zusätzlich zum Navigationssystem des Fahrzeugs mit Mitteln zur Satellitennavigation, insbesondere mit einem GPS-Empfänger versehen ist, um z.B. eine typische Geschwindigkeit eines Fußgängers zu erfassen und/oder eine typische Maximalgeschwindigkeit eines Fußgängers zu berücksichtigen. Dies setzt voraus, dass die Geschwindigkeit des Fußgängers relativ genau meßbar ist. Die Robustheit des Verfahrens bzw. des Systems kann gesteigert werden, indem zusätzlich zu einer Erfassung einer Beschleunigung die gegenwärtige Geschwindigkeit des Nutzers z.B. mittels eines GPS-Empfängers zur Verfügung steht und ausgewertet wird. Der GPS-Empfänger des Navigationssystems des Fahrzeugs kann in gewohnter Weise zur Zielführung eingesetzt werden, wobei der GPS-Empfänger des Smartphones zur Gewohnheitsprofilerstellung bzw. zur Erstellung eines Geschwindigkeitsprofils genutzt werden kann, um die Zielposition zu erfassen.
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Besonders günstig ist, dass ein Gewohnheitsprofil des Nutzers des Fahrzeugs erstellt wird, um beispielsweise automatisch ein Fahrziel zu bestimmen oder vorzuschlagen bzw. um ein Verlassen des Fahrzeugs zu prädizieren. Dies kann durch Speichern und Auswerten der Reiseziele geschehen. Das Gewohnheitsprofil kann personenbezogen sein, so dass zum Beispiel automatisch erkannt wird, welche Person in das Fahrzeug einsteigt, und ein bevorzugtes Fahrziel vorgeschlagen werden kann. Hierbei nutzt jeder Fahrer ein eigenes Smartphone. Durch eine Erkennung des Smartphones kann auf die Person geschlossen werden.
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Eine weitere besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass eine Feststellung einer Zielerreichung auf dem Endgerät erfolgt. Ist das Endgerät beispielsweise ein Smartphone, kann eine Auswertung mit einer geeigneten APP erfolgen. Durch diese Softwarelösung kann die Erfindung kostengünstig umgesetzt werden.
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Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn ein Fußgänger typisches periodisches Beschleunigungsprofil mit einer Frequenz von wenigen Hertz, z.B. 1 bis 4 Hz, zu Grunde gelegt wird, um das Verlassen des Fahrzeugs zu bestimmen. Diese typische Frequenz ist ein sicherer Indikator für eine Laufbewegung.
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Zweckmäßigerweise wird eine Fußgänger typische Geschwindigkeit von 4 km/h bis 8 km/h, insbesondere etwa 6 km/h und/oder eine Fußgänger typische Maximalgeschwindigkeit von etwa 10 km/h zugrunde gelegt, um das Verlassen des Fahrzeugs zu bestimmen. Es gilt als erwiesen, dass etwa 1,5 m/s bzw. 6 km/h die typische Geschwindigkeit eines Fußgängers ist. Bei Erreichen eines Ziels kann eine Geschwindigkeit des Nutzers von maximal 10 km/h angenommen werden. So genügt es, die Detektion des Beschleunigungsprofils eines Fußgängers und damit die Zielerreichungsdetektion nur dann vorzunehmen, wenn die Geschwindigkeit des Nutzers einen Wert von 10 km/h nicht übersteigt.
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Meldet der GPS-Empfänger beispielsweise eine Geschwindigkeit des Nutzers größer als 30 km/h, so wird angenommen, dass sich der Nutzer mit einem Fahrzeug auf Reise befindet. Fällt die Geschwindigkeit unter 10 km/h, so wird das gegenwärtige Beschleunigungsprofil des Beschleunigungssensors erfasst und auf Korrelation zum typischen Beschleunigungsprofil eines Fußgängers geprüft. Wird eine signifikante Korrelation festgestellt, wird die gegenwärtige Position des GPS-Sensors als Reiseziel oder auch Reise-Zwischenziel erkannt.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Endgerät auch eine Startposition anhand eines z.B. GPS-Signals in Verbindung mit einer Geschwindigkeit bzw. Beschleunigung bestimmt werden, so dass gewohnte Strecken mit einem Startpunkt und einem Endpunkt gespeichert werden können.
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Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung und Vorteile derselben beschrieben sind.
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Es zeigen:
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1 eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems zur Verwendung innerhalb und außerhalb eines Fahrzeugs, das einem Nutzer zugeordnet ist,
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2 eine Darstellung eines Kartenausschnitts einer digitalen Straßenkarte mit gefahrener bzw. zu fahrender Route, die durch ein Navigationssystem erstellt worden ist,
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3 eine Darstellung einer Ausführungsform des Systems mit Sensoren, und
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4 mehrere, den Sensoren zugeordnete Signal-Diagramme.
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1 zeigt ein System 100 mit Mitteln zur Satellitennavigation bzw. Satellitenortung (gezeigt ist nur ein von mehreren Satelliten 10), insbesondere mit einem GPS-Empfänger bzw. einem GPS-Sensor G (3). Das System 100 ist als mobiles Endgerät, insbesondere als Mobiltelefon, insbesondere als ein Smartphone 14 ausgeführt. Alternativ kann das mobile Endgerät als eine Armbanduhr ausgeführt sein.
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Denkbar wäre auch eine Ausführung als eine mit einem Mobiltelefon bzw. Smartphone verbindbare Zusatzeinrichtung, wie eine Smartwatch.
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Das mobile Endgerät bzw. das System 100 ist vorgesehen, um eine gegenwärtige Position eines Fahrzeugs 11 zu bestimmen. Befindet sich ein Nutzer 12 des Systems 100 im Fahrzeug, wie durch die punktierte Person angedeutet ist, ist dies problemlos möglich.
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Charakteristisch sind Mittel zur Fahrzielerfassung des Fahrzeugs, wobei ein Erreichen einer Zielposition automatisch und zuverlässig erfassbar sein soll.
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2 zeigt einen Kartenausschnitt bzw. eine Strecke 13 mit einem Startpunkt S, von dem das Fahrzeug 11 aus startet, und mit einem Ziel bzw. Endpunkt E oder Zwischenziel. Wesentlich ist das Erreichen des Ziels bzw. Punktes E. Digitale Kartendaten sind im System 100 gespeichert. Alternativ wäre es auch möglich, dass die Kartendaten extern gespeichert sind.
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Das System 100 könnte alternativ ein Navigationssystem 15 des Fahrzeugs 11 sein (1), das mit dem mobilen Endgerät eines Nutzers (Smartphone 14) verbindbar ausgeführt ist. Denkbar sind andere Kombinationen von Navigationssystem und Smartphone. Das Smartphone 14 könnte mit einem Navigationssystem durch Funkübertragung, z.B. Bluetooth, verbindbar sein.
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Vorzugsweise ist das System 100 das mobile Endgerät bzw. das Smartphone, das der Nutzer 12 in der Hand hält, wie 1 veranschaulicht. Das mobile Endgerät umfasst, wie 3 zeigt, mindestens einen Sensor B bzw. G, um ein Beschleunigungs- und/oder Geschwindigkeitsprofil einer Fortbewegung zu Fuß des Nutzers 12 zu detektieren. Anhand des Beschleunigungs- und/oder Geschwindigkeitsprofils bzw. einer Beschleunigung bzw. Geschwindigkeit wird das Erreichen der Zielposition (Punkt E) erfasst. Ein Verlassen des Fahrzeugs wird durch Detektion des Beschleunigungs- und/oder Geschwindigkeitsprofils des Fußgängers bzw. Nutzers 12 ermittelt. Die Koordinaten des Punktes E können dann mit den in 3 ebenfalls gezeigten GPS-Sensor G ermittelt werden.
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Der in 2 gezeigte Startpunkt S, kann durch beide Sensoren G und B automatisch erfasst werden, denn analog zum Aussteigen kann auch ein Einsteigen in das Fahrzeug 11 festgestellt werden. Daher ist der Sensor B bzw. G auch ausgeführt, um ein Beschleunigungs- und/oder Geschwindigkeitsprofil einer Fortbewegung zu Fuß des Nutzers 12 zu detektieren, so dass anhand des Beschleunigungs- und/oder Geschwindigkeitsprofils in analoger Weise auch eine Startposition bzw. der Startpunkt S erfasst wird bzw. ein Einsteigen in das Fahrzeug 11 durch Detektion des Beschleunigungs- und/oder Geschwindigkeitsprofils des Fahrzeugs 11 ermittelt wird.
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Eine Geschwindigkeit von weniger als 10 km/h kann im Grunde auch von einem geeigneten GPS-Sensor G gemessen werden, so dass sowohl die Fahrzeuggeschwindigkeit als auch die Fußgängergeschwindigkeit durch den Sensor G meßbar ist. Auch wenn ein im Fahrzeug 11 integriertes Navigationssystem vorhanden ist, ist es zweckmäßig, dass das Smartphone 14 ebenfalls zusätzlich zum Navigationssystem des Fahrzeuges 11 mit einem GPS-Empfänger versehen ist, um eine typische Geschwindigkeit und/oder eine typische Maximalgeschwindigkeit eines Fußgängers bzw. des Nutzers 12 zu erfassen.
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Mit den Sensoren G und B kann ein Gewohnheitsprofil des Nutzers des Fahrzeugs 11 erstellt und im System 100 gespeichert werden, um automatisch ein Fahrziel, Zwischenziel und/oder Ausgangspunkt zu bestimmen oder vorzuschlagen bzw. um ein Verlassen des Fahrzeugs 11 und/oder ein Einsteigen in das Fahrzeug 11 zu bestimmen. Eine Feststellung einer Zielerreichung und/oder eines Fahrbeginnes erfolgt auf dem Smartphone 14.
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Die 3 veranschaulicht eine Applikation A bzw. eine Signalverarbeitungseinheit, die im Smartphone 14 integriert ist und mit den Sensoren G und B in Wirkverbindung steht. Die Applikation A läuft also auf dem Smartphone bzw. dem portablen Endgerät (System 100) und hat unter Anderem die Detektion der Zielerreichung des Nutzers 12 bei Reise mit einem Fahrzeug zum Ziel. Die Applikation A verfügt über eine Schnittstelle zu dem GPS-Sensor G sowie zu dem Beschleunigungssensor B. Der Sensor B kann also ohne eine Geschwindigkeitsmessfunktion ausgeführt sein, da eine Geschwindigkeit vom Sensor G meßbar ist.
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4 zeigt im oberen Diagramm D1 einen möglichen Beschleunigungsverlauf des Smartphones 14, das z.B. durch den Sensor B gemessen wird. Im unteren Diagramm ist dagegen ein möglicher Geschwindigkeitsverlauf, der durch den Sensor G gemessen wird, wobei t die Zeitachse darstellt.
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Im Diagramm D1 ist ein Fußgänger typisches, periodisches Beschleunigungsprofil F2 bzw. ein Signal mit einer Frequenz von wenigen Hertz gezeigt. Das Profil F2 wird zu Grunde gelegt, um das Verlassen des Fahrzeugs 11 zu bestimmen. Zeitlich vor dem Beschleunigungsprofil F2 ist ein weiteres Beschleunigungsprofil K2 bzw. ein Signal vorhanden, das einen Haltevorgang des Fahrzeugs 11 zugeordnet ist. Anhand der Kombination der Signale K2 und F2 erkennt das System 100, dass der Fahrer des Fahrzeugs 11 ausgestiegen sein muss und sein Fahrziel erreicht hat. Analog lassen die Profile F1 und K1 auf einen Einsteigevorgang und somit auf einen Fahrtbeginn schließen.
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Im Diagramm D2 ist der Geschwindigkeitsverlauf mit einer dem Fußgänger zugeordneten Geschwindigkeit GF und einer dem Fahrzeug zugeordneten Geschwindigkeit GK dargestellt.
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Die Fußgänger typische Geschwindigkeit beträgt 4 km/h bis 8 km/h, insbesondere etwa 6 km/h. Eine Fußgänger typische Maximalgeschwindigkeit beträgt etwa 10 km/h. Dies entspricht der Höhe des Signals GF. Die Geschwindigkeit GK beträgt in der Regel mindestens 30 km/h.
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Das Signal des Sensors G, das im Diagramm D2 zu sehen ist, kann also mit dem Signal des Sensors B, das im Diagramm D1 zu sehen ist, kombiniert werden, um Fehler zu vermeiden.
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Anzumerken ist, dass die in 4 gezeigten Diagramme nur sehr vereinfachte Signal-Verläufe wiedergeben, um das erfindungsgemäße Prinzip zu veranschaulichen.
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Möglich ist auch, dass bei hohen Geschwindigkeiten nur das Signal des Sensors G genutzt wird, während bei geringen Geschwindigkeiten nur das Signal des Sensors B genutzt wird. Der Einsatz der Sensoren ist also Geschwindigkeitsabhängig.
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Meldet der GPS-Empfänger bzw. GPS-Sensor G also beispielsweise eine Geschwindigkeit des Nutzers größer als 30 km/h (Geschwindigkeit V1 in 1), so wird angenommen, dass sich der Nutzer mit dem Fahrzeug 11 auf Reise befindet. Fällt die Geschwindigkeit unter 10 km/h (Geschwindigkeit V2 in 1), so wird das gegenwärtige Beschleunigungsprofil des Beschleunigungssensors erfasst und auf Korrelation zum typischen Beschleunigungsprofil eines Fußgängers geprüft. Wird eine signifikante Korrelation festgestellt, wird die gegenwärtige Position des GPS-Sensors G als Reiseziel oder auch Reise-Zwischenziel erkannt. Bei dieser Variante kommt also bei hoher Geschwindigkeit (größer 30 km/h) nur das Signal GK zum Tragen, während bei geringen Geschwindigkeiten (unter 10 km/h) nur das Signal F1, F2 zum Tragen kommt.
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Möglich sind auch Ausführungsformen, bei denen nur ein GPS-Sensor eines Fahrzeug-Navigationssystems 15 und nur ein Bewegungs- bzw. Beschleunigungssensors eines Endgerätes bzw. Smartphones (Geschwindigkeitsabhängig) verwendet werden, so dass der Sensor G im Navigationssystem 15 des Fahrzeugs 11 und der Sensor B im Smartphone 14 integriert sind.
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Der Sensor B kann zur Schrittzahlmessung ausgeführt sein, so dass ein Fitnessmodus möglich ist. Das Signal F1 bzw. F2 kann nämlich einem Zähler zugeführt werden.
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Denkbar ist auch eine Ausführungsform, bei der bei geringen Geschwindigkeiten auf das Beschleunigungssignal F1, F2 zurückgegriffen wird, um eine der Frequenz des Signals F1, F2 proportionale Geschwindigkeit zu generieren. Ist die Frequenz gering, z.B. 1 Hz, dann ist auch die Geschwindigkeit gering, z.B. 4 km/h. Ist die Frequenz höher, z.B. 2 Hz, dann ist nämlich auch die Geschwindigkeit höher z.B. 8 km/h. Das Geschwindigkeitssignal wird teilweise vom Sensor B geliefert. Bei höheren Geschwindigkeiten, z.B. mindestens 30 km/h wird ein GPS-Signal des Sensors G eingesetzt, das auch vom Fahrzeug 11 bzw. seinem integrierten Navigationsystem 15 geliefert werden kann. Denkbar sind also andere Sensorkombinationen, die in 3 nicht gezeigt sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011081402 A1 [0002]
- DE 19860603 A1 [0003]
- US 2007/0072616 A1 [0004]
- FR 2960067 A1 [0005]
- FR 2760116 A1 [0006]
- WO 2012/045484 A1 [0007]
- EP 0973138 A1 [0008]