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Die Erfindung betrifft eine Fußstütze für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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DE 10 2005 012 334 A1 beschreibt eine Fußstütze für ein Kraftfahrzeug, bei der eine Stützplatte zur Auflage eines Fußes mittels einer Schwenkachse in einer Position und/oder einem Neigungswinkel verstellbar ist.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Fußstütze für ein Kraftfahrzeug anzugeben, die mit einfachen Mitteln eine Anpassung an verschiedene Ablagepositionen eines Fußes eines Fahrers oder Passagiers des Kraftfahrzeugs ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird für eine eingangs genannte Fußstütze erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch das Vorsehen der zweiten Stützplatte mit ihren zumindest zwei Schwenkstellungen sind wenigstens zwei in Richtung der Fahrzeuglängsachse verschiedene Ablagepositionen bereitgestellt für den abzulegenden Fuß. Dabei wird erfindungsgemäß der Fuß insbesondere mit seiner Sohlenfläche auf jeweils eine der beiden Stützplatten aufgesetzt.
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Das Wegschwenken oder Hinschwenken der zweiten Stützplatte kann dabei besonders einfach und intuitiv mit dem Fuß durchgeführt werden, ohne dass eine zusätzliche Sichtkontrolle oder ein aufwendiges Anlernen der Bedienung erforderlich ist.
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Eine Stützplatte im Sinne der Erfindung ist jede Struktur, die der Auflage insbesondere einer Sohlenfläche des Fußes dient. Es kann sich dabei um eine massive bzw. durchgängige Platte handeln, um ein Gitter oder Ähnliches. Bevorzugt, aber nicht notwendig entsprechen die Breite und Länge der Stützplatten in etwa einem menschlichen Fuß. Weiterhin bevorzugt, aber nicht notwendig kann die zu dem Fuß gerichtete zweite Stützplatte der ersten Stützplatte in Form und Größe gleich sein.
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Grundsätzlich kann im Sinne der Erfindung auch die erste Stützplatte verschwenkbar oder abnehmbar ausgebildet sein. Bei einer einfachen und bevorzugten Ausführungsform ist aber die erste Stützplatte ortsfest und unbeweglich im Fußraum des Fahrers oder Passagiers des Fahrzeugs montiert.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die zweite Stützplatte in der ersten Schwenkstellung über ein Anschlagglied unmittelbar auf der ersten Stützplatte auf. Hierdurch ist auch die zweite Stützplatte besonders stabil und haptisch ansprechend in ihrer ersten Schwenkstellung anordenbar.
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Eine allgemein bevorzugte Fußstütze der Erfindung ist in einem Fußraum des Fahrers seitlich neben einem Pedal zur Fahrzeugbedienung angeordnet. Die Fußstütze kann dabei aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung raumsparend und kompakt ausgelegt werden, wobei die Verstellung besonders einfach und intuitiv ist.
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Bei einer bevorzugten und mechanisch einfachen Realisierung ist die zweite Stützplatte mittels eines Gelenks mit der ersten Stützplatte verbunden. Dabei kann das Gelenk besonders bevorzugt entlang einer seitlichen Begrenzung der ersten Stützplatte angeordnet sein. Dies entspricht insbesondere einer Schwenkachse, die in der Nähe des Verlaufs der A-Säule des Fahrzeugs angeordnet ist. Eine solche Schwenkachse verläuft bevorzugt in einem Winkel von mehr als 35°, besonders bevorzugt mehr als 45°, gegenüber einer horizontalen Ebene.
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Bei hierzu alternativen Ausgestaltungen kann das Gelenk auch entlang einer oberen oder einer unteren Begrenzung der ersten Stützplatte angeordnet sein. Bei einer solchen Anordnung verläuft die Schwenkachse bevorzugt in einem Winkel von weniger als 20°, besonders bevorzugt von weniger als 15° gegenüber einer horizontalen Ebene.
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Zur ausreichenden Einstellung der Position des abgelegten Fußes ist es bevorzugt vorgesehen, dass eine Auflagefläche der ersten Stützplatte gegenüber einer Auflagefläche der zweiten Stützplatte in ihrer ersten Schwenkstellung um wenigstens 6 mm, insbesondere wenigstens 10 mm in Richtung einer Fahrzeuglängsachse weiter in Fahrtrichtung positioniert ist. Unter der Auflagefläche wird dabei ein Bereich der Stützplatte verstanden, der unmittelbar mit der Fußsohle in Kontakt kommt. Besonders bevorzugt liegt die Differenz in Richtung der Fahrzeuglängsachse („X-Richtung“) zwischen 10 mm und 20 mm. Bei Annahme einer Neigung der Fußstütze von 45° und unmittelbarer Auflage der zweiten Stützplatte auf der ersten Stützplatte entspricht dies einer Dicke der zweiten Stützplatte, gemessen senkrecht zu ihrer Auflagefläche, zwischen etwa 7 mm und 14 mm.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform ist alternativ oder ergänzend vorgesehen, dass eine Auflagefläche der zweiten Stützplatte in der ersten Schwenkstellung eine andere Neigung aufweist als die erste Stützplatte. Hierdurch kann der empfundene Komfort je nach Einstellung weiter erhöht werden. Eine Änderung eines Neigungswinkels zwischen der ersten Stützplatte und der zweiten Stützplatte kann bevorzugt in einem Bereich zwischen 1° und 20°, besonders bevorzugt zwischen 5° und 10° betragen.
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Bei einer möglichen Ausführungsform der Erfindung ist die zweite Stützplatte in zumindest einer der beiden Schwenkstellungen mittels eines Halteglieds gehalten. Hierdurch kann ihre Bedienung haptisch und funktionell verbessert werden. Ein Halteglied kann dabei bevorzugt ein definiertes Losbrechmoment aufweisen. Geeignete Halteglieder können zum Beispiel eine Verrastung, einen Clip, einen Magneten oder Ähnliches umfassen.
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Bei einer weiterhin möglichen Ausführungsform kann die zweite Stützplatte mittels eines Federglieds in einer Schwenkrichtung kraftbeaufschlagt sein. So kann zum Beispiel ein Aufschwenken in die zweite Schwenkstellung oder ein Zuschwenken in die erste Schwenkstellung von dem Federglied unterstützt werden, nachdem zunächst ein Halteglied gelöst wurde. Entsprechend kann das Verschwenken in die jeweils andere Richtung dann von dem Federglied gebremst werden, um der betätigenden Person eine gute Rückmeldung bei der Bedienung der zweiten Stützplatte zu geben.
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Bei einer weiteren, alternativen oder ergänzenden Ausführungsform ist es vorgesehen, dass zumindest eine dritte Stützplatte zur Auflage desselben Fußes vorgesehen ist, wobei die dritte Stützplatte über die zweite Stützplatte verschwenkbar ist. Die dritte Stützplatte kann dabei eine oder mehrere der vorstehend beschriebenen Eigenschaften der zweiten Stützplatte aufweisen. Insgesamt kann hierdurch eine Verstellung der Auflageposition der Fußstütze über einen weiten Bereich und in mehr als zwei Stufen erreicht werden.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Kraftfahrzeug, bevorzugt einen Personenkraftwagen, umfassend eine erfindungsgemäße Fußstütze.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie aus den abhängigen Ansprüchen.
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Nachfolgend werden mehrere bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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2 zeigt eine schematische Schnittansicht des Beispiels aus 1 entlang der Linie A-A.
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3 zeigt eine Detaildarstellung des Bereichs B aus 2.
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4 zeigt eine schematische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
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5 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Fußablage mit obenliegender Schwenkachse gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel.
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6 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel mit einer untenliegenden Schwenkachse.
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7 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel mit einer seitlich angeordneten Schwenkachse.
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Eine Fußstütze 1 gemäß den vorliegend gezeigten Ausführungsbeispielen ist jeweils im Fußraum eines Fahrers eines Kraftwagens, insbesondere Personenkraftwagens, angeordnet. Die Fußstütze ist seitlich neben einer Pedalerie 2 zur Bedienung des Fahrzeugs vorgesehen, und zwar im Bereich der Außenseite des Fahrzeugs, also bei einem Linkslenkerfahrzeug an der linken Seite und bei einem Rechtslenkerfahrzeug an der rechten Seite.
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Die Fußstütze umfasst eine erste Stützplatte 3 und eine zweite Stützplatte 4, die jeweils als im Wesentlichen rechteckige, flache Körper ausgebildet sind und in ihrer Größe etwa einem menschlichen Fuß entsprechen. Die zweite Stützplatte 4 weist Anschlagsglieder 6 auf, mittels derer ein Abstand von etwa 15 mm gemessen in Richtung der Fahrzeuglängsachse (horizontale Achse in 2) eingestellt ist. Dabei befindet sich die zweite Stützplatte in einer ersten Schwenkstellung, in der der Fahrer seinen Fuß auf die zweite Stützplatte aufsetzen kann.
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Die erste Stützplatte 3 ist ortsfest im Fußraum 7 des Fahrzeugs montiert. Die zweite Stützplatte 4 ist mittels eines Gelenks 5 verschwenkbar angeordnet. Das Gelenk 5 verläuft vorliegend an einer Oberseite der beiden Stützplatten 3, 4, so dass die zweite Stützplatte 4 mittels des Gelenks 5 mit der ersten Stützplatte 3 verbunden ist.
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Die zweite Stützplatte 4 kann dementsprechend um eine Schwenkachse S nach oben von der ersten Stützplatte 3 weggeschwenkt werden. Die Schwenkachse des ersten Ausführungsbeispiels verläuft dabei im Wesentlichen in der horizontalen Ebene, vorliegend etwa parallel zu einer Fahrzeugquerachse.
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Die Verschwenkung kann der Fahrer mit einem Fuß 8 vollziehen, indem er mit der Fußspitze unter einer Krempe 4a der zweiten Stützplatte angreift und diese hochhebt. In der aufgeschwenkten Position bzw. zweiten Schwenkstellung (in 2 gestrichelt eingezeichnet) rastet die zweite Stützplatte 4 an einem Halteglied 9 ein. Das Halteglied 9 ist an der Unterseite einer Instrumententafelverkleidung 10 angeordnet. Es kann sich je nach Anforderungen um eine rastende, magnetische oder sonstige lösbare Festlegung der zweiten Stützplatte 4 handeln.
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In dieser aufgeschwenkten Position bzw. zweiten Schwenkstellung kann der Fahrer seinen linken Fuß auf der ersten Stützplatte 3 aufsetzen, deren Oberfläche um besagte 15 mm weiter in Fahrtrichtung nach vorne positioniert ist als die Oberfläche der zweiten Stützplatte 4 in der zugeschwenkten ersten Schwenkstellung (durchgezogene Linie in 2).
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4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem zusätzlich zu der zweiten Stützplatte 4 noch eine dritte Stützplatte 11 vorgesehen ist. Die dritte Stützplatte 11 ist ebenfalls gelenkig um dieselbe Schwenkachse S drehbar gelagert wie die zweite Stützplatte 4. Ihre Ausgestaltung und Funktion ist analog zu der zweiten Stützplatte 4.
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Die dritte Stützplatte 11 ist in einem zugeschwenkten Zustand (siehe 4) über der zweiten Stützplatte 4 angeordnet, so dass sich insgesamt ein Stapel von drei Stützplatten 3, 4, 11 ergibt. Der Stapel hat insgesamt eine größere Dicke als im ersten Beispiel. Dabei kann die Bedienperson zur variablen Vergrößerung des Abstands von seinem Sitz bis zu der Auflagefläche der Fußstütze entweder die dritte Stützplatte 11 hochklappen oder die dritte Stützklappe 11 und die zweite Stützplatte 4 hochklappen.
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5 bis 7 zeigen drei Abwandlungen einer gelenkigen Verbindung der zweiten Stützplatte mit der ersten Stützplatte. Das Beispiel nach 5 hat ein Gelenk 5 zur Verbindung der zweiten Stützplatte 4 entlang einer oberen Begrenzung der ersten Stützplatte 3 und entspricht den beiden vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen.
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Bei dem Beispiel nach 6 verläuft die Schwenkachse S ebenfalls in einer horizontalen Ebene, wobei das Gelenk 5 aber an einer unteren Begrenzung der ersten Stützplatte 3 angeordnet ist. Die zweite Stützplatte 4 kann daher beim Aufschwenken auf den Boden des Fahrzeugs abgelegt werden, was bezüglich der Anordnung und Bedienung von Haltegliedern Vereinfachungen bietet.
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Bei dem besonders bevorzugten Beispiel nach 7 ist das Gelenk 5 an einer seitlichen Begrenzung der ersten Stützplatte 3 angeordnet. Die Schwenkachse S verläuft hier entsprechend der Neigung der Stützplatten in einem Winkel von etwa 55° gegenüber der horizontalen Ebene.
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Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel sind obere und untere Anschlagglieder 6 verschieden groß dimensioniert, so dass die Auflagefläche der zweiten Stützplatte 4 in der ersten Schwenkstellung einen Neigungswinkel gegenüber der Auflagefläche der ersten Stützplatte 3 aufweist. Hierdurch kann der Komfort weiter gesteigert werden, indem einer jeweiligen Entfernung der Auflagefläche auch ein jeweils optimierter Auflagewinkel für den Fuß 8 zugeordnet ist.
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Es versteht sich, dass die spezifischen Merkmale der verschiedenen Ausführungsbeispiele je nach Anforderungen miteinander kombiniert werden können. Insbesondere kann die verschiedene Anordnung der Schwenkachsen S mit jedem anderen Merkmal der Erfindung kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fußstütze
- 2
- Pedalerie
- 3
- erste Stützplatte
- 4
- zweite Stützplatte
- 4a
- Krempe
- 5
- Gelenk
- 6
- Anschlagglied
- 7
- Fußraum
- 8
- Fuß
- 9
- Halteglied
- 10
- Instrumententafelverkleidung
- 11
- dritte Stützplatte
- S
- Schwenkachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005012334 A1 [0002]