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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Reinigung eines mechanischen Bauteils eines medizinischen Diagnose- und/oder Behandlungsgerätes sowie ein medizinisches Diagnose- und/oder Behandlungsgerät mit einer solchen Reinigungsvorrichtung.
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Medizinische Diagnose- und/oder Behandlungsgeräte müssen regelmäßig gereinigt werden, insbesondere vor und nach einem Patientenkontakt. Die Reinigung erfolgt üblicherweise manuell mit feuchten Reinigungslappen oder -tüchern.
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Besonders aufwendig kann die Reinigung der mechanischen Bauteile eines medizinischen Diagnose- und/oder Behandlungsgerätes sein. Unter einem „mechanischen Bauteil“ wird dabei ein die Mechanik des Gerätes betreffendes Bauteil verstanden, also ein Bauteil, das in unmittelbarem Zusammenhang mit der Bewegbarkeit bzw. den Bewegungen des medizinischen Diagnose- und/oder Behandlungsgerätes steht, wie beispielsweise eine Fahr- oder Führungsschiene einer Linearführung.
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Die Reinigung dieser mechanischen Bauteile ist insbesondere dann sehr aufwendig, wenn diese Bauteile eine profilierte Querschnittskontur aufweisen. Es ist dann oftmals nicht oder nur mit großem Zeitaufwand möglich, mit einem Reinigungstuch die Oberflächen aller Profilabschnitte der Querschnittskontur zu erreichen. Insbesondere bei engen Kehlen, Nuten, Rillen, Fugen, anderen Aussparungen oder schwer zugänglichen Stellen erfolgt eine Reinigung daher überhaupt nicht oder nicht gründlich genug.
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Diese mitunter sehr mühsame Art der Reinigung birgt zudem die Gefahr, dass die Reinigung dieser Bauteile bewusst ausgelassen wird. Darüber hinaus kann die Reinigung dieser Bauteile auch versehentlich vergessen werden.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, auf einfache Art und Weise eine ordnungsgemäße Reinigung eines mechanischen Bauteils eines medizinischen Diagnose- und/oder Behandlungsgerätes sicherzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, ein medizinisches Gerät nach Anspruch 6 bzw. ein Verfahren nach Anspruch 9 gelöst.
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Danach umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Reinigung eines eine profilierte Querschnittskontur aufweisenden mechanischen Bauteils eines medizinischen Diagnose- und/oder Behandlungsgerätes wenigstens ein an dem medizinischen Gerät oder dem zu reinigenden Bauteil zumindest zeitweise befestigbares Anlageelement. Dieses wenigstens eine Anlageelement ist so ausgebildet dass es im befestigten Zustand das zu reinigende Bauteil wenigstens teilweise umgreift und dabei an der Oberfläche zumindest eines Profilabschnitts der Querschnittskontur des Bauteils derart anliegt oder anlegbar ist, dass durch eine Relativbewegung zwischen diesem Bauteil und dem wenigstens einen Anlageelement wenigstens ein Teil dieser Oberfläche von dem wenigstens einen Anlageelement gereinigt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Reinigung eines eine profilierte Querschnittskontur aufweisenden mechanischen Bauteils eines medizinischen Diagnose- und/oder Behandlungsgerätes sieht vor, zwischen dem zu reinigenden Bauteil und dem wenigstens einen Anlageelement eine Relativbewegung zu erzeugen, aufgrund der wenigstens ein Teil der Oberfläche von dem wenigstens einen Anlageelement gereinigt wird. Zuvor wird, in einem den eigentlichen Reinigungsvorgang vorbereitenden Verfahrensschritt, der unmittelbar vor dem Reinigungsvorgang oder aber auch bereits längere Zeit vor dem Reinigungsvorgang erfolgen kann, das wenigstens eine Anlageelement der Reinigungsvorrichtung an dem medizinischen Gerät oder dem zu reinigenden Bauteil befestigt, so daß es das zu reinigende Bauteil wenigstens teilweise umgreift und an der Oberfläche zumindest eines Profilabschnitts der Querschnittskontur des Bauteils anliegt.
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Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Die im Folgenden im Zusammenhang mit dem Verfahren erläuterten Vorteile und Ausgestaltungen gelten sinngemäß auch für die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße medizinische Gerät und umgekehrt.
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Eine Kernidee der Erfindung ist es, den bisher verfolgten Ansatz einer manuellen Reinigung mit Tüchern oder Lappen nicht mehr weiterzuverfolgen und statt dessen eine an dem medizinischen Gerät oder dem zu reinigenden Bauteil selbst befestigte Reinigungsvorrichtung vorzusehen. Hierdurch kann nicht nur die Reinigungsvorrichtung mit geringem Aufwand an die jeweilige Querschnittskontur des mechanischen Bauteils in einer Art und Weise angepasst werden, die eine ordnungsgemäße Reinigung aller Oberflächen des Querschnittsprofils sicherstellt. Dies ist auch die Voraussetzung für eine automatisierte Durchführung des Reinigungsvorgangs.
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Ist das wenigstens eine Anlageelement an dem zu reinigen Bauteil befestigt, dann erfolgt die Befestigung vorzugsweise unter Ausbildung einer einfachen, vorzugsweise kraftschlüssigen Verbindung, insbesondere einer Klemm-, Schnapp- oder Rastverbindung. Zu diesem Zweck weist das wenigstens eine Anlageelement entsprechende Verbindungsteile auf, wie beispielsweise Rastnasen oder Klemmleisten. Als korrespondierende Verbindungsteile dienen geeignete Abschnitte der profilierten Querschnittskontur des Bauteils.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Reinigungsvorrichtung zwei zusammenwirkende Anlageelemente, die miteinander verbindbar sind und im montierten Zustand das zu reinigende Bauteil vollständig umgreifen. Durch dieses vollständige Umgreifen des Bauteils kann eine Reinigung der Oberflächen aller Profilabschnitte sichergestellt werden, ungeachtet der Querschnittskontur des Bauteils. Die Verbindung der beiden Anlageelemente ist dabei vorzugsweise lösbar ausgeführt, so daß die Anlageelemente wieder von dem Bauteil entfernt werden können. Dadurch ist ein bedarfs- oder fallweises Anbringen der Reinigungsvorrichtung an dem Bauteil möglich.
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Weist die Reinigungsvorrichtung nur ein Anlageelement auf, welches das zu reinigende Bauteil im montierten Zustand nicht vollständig umgreift, kann die Erfindung auch zur Reinigung solcher Bauteile eingesetzt werden, bei denen die erforderliche Relativbewegung zwischen Anlageelement und Bauteil wegen einseitig an dem Bauteil angebrachter konstruktionsbedingter Hindernisse nicht oder nur eingeschränkt möglich wäre.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das wenigstens eine Anlageelement eine Aufnahmeeinheit und wenigstens einen Reinigungskörper. Der zum Reinigen des mechanischen Bauteils ausgebildete wenigstens eine Reinigungskörper liegt dabei in der Aufnahmeeinheit, die vorteilhafterweise in Gestalt einer Aufnahmeschale ausführbar ist, austauschbar ein. Die Form der Aufnahmeeinheit und/oder die Form des einliegenden Reinigungskörpers sind vorzugsweise an die Kontur des zu umgreifenden Bauteils angepasst. Zur Fixierung des Reinigungskörpers in der Aufnahmeeinheit können geeignete Befestigungsmittel, wie beispielsweise Klammern oder dergleichen, vorgesehen sein. Der Reinigungskörper ist aus einem geeigneten, vorzugsweise flexiblen bzw. elastischen Material gefertigt, das einerseits anpassungsfähig genug ist, um sich auch in engen Konturen an die Oberflächen der Profilbereiche anzulegen, und andererseits hart genug ist, um den für eine gründliche Reinigung erforderlichen Anpressdruck an diese Oberflächen über den gewünschten Einsatzzeitraum aufrechtzuerhalten. Beispielsweise handelt es sich dabei um einen Schwamm. Durch die Austauschbarkeit des Reinigungskörpers kann einerseits eine lange Lebensdauer der Reinigungsvorrichtung gewährleistet werden. Insbesondere sind die Aufnahmeeinheiten, und gegebenenfalls auch die Reinigungskörper nach deren Reinigung oder Wiederaufarbeitung, wiederverwendbar. Andererseits wird damit das geforderte konstant hohe Maß an Sauberkeit sichergestellt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Dosiereinrichtung zum dosierten Abgeben eines Reinigungsmittels vorgesehen. Bei der Dosiereinrichtung kann es sich um jede für eine Dosierung geeignete Vorrichtung handeln, beispielsweise um eine Pumpe. Bei dem Reinigungsmittel kann es sich auch um ein Desinfektionsmittel handeln. Die Dosiereinrichtung dient dabei zur Abgabe des Reinigungsmittels auf das zu reinigende Bauteil und/oder an den Reinigungskörper. Wenigstens in dem zuletzt genannten Fall ist die Dosiereinrichtung in oder an der Aufnahmeeinheit angeordnet oder in einer anderen Art und Weise geeignet mit dem Reinigungskörper verbunden. Der Einsatz einer Dosiereinrichtung ermöglicht einen verschmutzungsabhängigen und damit kostensparenden Einsatz des Reinigungsmittels.
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Für solche Fälle, in denen es sich bei dem zu reinigenden Bauteil um ein mechanisches Bauteil des medizinischen Gerätes handelt, für dessen ordnungsgemäße Funktion das Vorhandensein eines Schmierstoffes auf definierten Bauteilbereichen notwendig ist, ist in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wenigstens ein Aufbringkörper vorgesehen, der zum Aufbringen eines Schmierstoffes, beispielsweise eines Schmieröles oder Schmierfettes, auf diesen Bauteilbereichen ausgebildet ist, nachdem diese Bereiche gereinigt und dadurch von dem zuvor vorhandenen Schmierstoff befreit wurden. Hiedurch wird eine sofortige Wiederherstellung der Funktionsbereitschaft der Mechanik des medizinischen Gerätes nach einer Reinigung des Bauteils sichergestellt. Durch die vorzugsweise automatisch nach jedem Reinigungsvorgang erfolgte Schmierung verlängert sich zudem die Lebensdauer des mechanischen Bauteils und der mit den geschmierten Bauteilbereichen in Kontakt stehenden weiteren Konstruktionselemente. Um eine besonders kompakte Bauweise der Reinigungsvorrichtung zu erreichen, ist der wenigstens eine Aufbringkörper vorteilhafterweise in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Reinigungskörper, d.h. in dem Anlageelement oder als Teil des Anlageelements ausgeführt.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Reinigungsvorrichtung eine Sensoreinrichtung zum Erfassen des Verschmutzungsgrades des zu reinigenden Bauteils und zur Erzeugung eines diesen Verschmutzungsgrad charakterisierenden Signals und darüber hinaus eine Steuereinheit zum Steuern und/oder Regeln des Reinigungsvorganges unter Verwendung dieses Signals. Insbesondere wird dabei, unter Verwendung dieses Signals als einzige Eingangsgröße oder aber in Kombination mit weiteren Eingangsgrößen, der Umfang des Reinigungsvorganges gesteuert, insbesondere die Anzahl der Reinigungsdurchgänge pro Reinigungsvorgang, sowie gegebenenfalls auch die entsprechende Dosierung des Reinigungsmittels. Als Sensoreinrichtung kann beispielsweise eine auf UV-Strahlung basierende, geeignete optische Messeinrichtung zum Nachweis von Verschmutzungen an der Bauteiloberfläche eingesetzt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das wenigstens eine Anlageelement der Reinigungsvorrichtung an dem zu reinigenden Bauteil des medizinischen Gerätes verfahrbar befestigt. Die Relativbewegung zwischen dem Anlageelement und dem Bauteil kann dann im einfachsten Fall manuell oder aber durch einen zu diesem Zweck vorgesehenen, anlageelementeigenen motorischen Antrieb hervorgerufen werden, indem das Anlageelement auf dem Bauteil verschoben, d.h. entlang der Bauteillängsrichtung bewegt, wird.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das medizinische Gerät eine Lagerung auf, mit deren Hilfe das zu reinigende Bauteil verstellbar gelagert ist und das wenigstens eine Anlageelement der Reinigungsvorrichtung ist in oder an einer Halterung der Lagerung angebracht oder als Teil dieser Halterung ausgeführt. Mit einer solchen Anordnung kann ein Reinigungsvorgang automatisch bei jeder Verstellung des Bauteils erfolgen. Ist eine solche Verstellung des Bauteils Voraussetzung für eine Bewegung des medizinischen Diagnose- und/oder Behandlungsgerätes, erfolgt somit eine Reinigung des Bauteils bei jeder Bewegung des medizinischen Gerätes.
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Besonders vorteilhaft ist die Erfindung einsetzbar, wenn es sich bei dem medizinischen Diagnose- und/oder Behandlungsgerät um ein C-Bogen-Gerät und bei dem zu reinigenden Bauteil um eine profilierte Führungsschiene, insbesondere den C-Bogen des C-Bogen-Gerätes handelt. Die Erfindung kann aber auch bei anderen medizinischen Diagnose- und/oder Behandlungsgeräten eingesetzt werden, beispielsweise für die Reinigung der horizontalen oder vertikalen Verfahrschienen eines Röntgengerätes oder für die Reinigung der Teleskopschienen eines Deckenstativs für ein Röntgengerät.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen:
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1 einen Teil eines C-Bogen-Gerätes in einer Seitenansicht,
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2 einen Teil eines C-Bogens in einer perspektivischen Darstellung,
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3 einen Schnitt durch zwei einen C-Bogen umgreifende Anlageelemente,
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4 eine Blockdarstellung der beteiligten Komponenten.
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Sämtliche Figuren zeigen die Erfindung lediglich schematisch und mit ihren wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
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In 1 ist ein Teil eines C-Bogen-Diagnosegerätes 1 dargestellt. Der C-Bogen 2 des Gerätes 1 trägt an seinem einen Ende eine Röntgenstrahlungsquelle 3 und an seinem gegenüberliegenden anderen Ende einen Röntgenstrahlungsdetektor 4. Der C-Bogen 2 lässt sich orbital um einen zu untersuchenden Punkt 5 eines Patienten verfahren, so dass verschiedene Winkelstellungen zwischen Patient und Diagnosegerät 1 erreicht werden können, ohne dass der Patient umgelagert werden muss. Zur Ausführung der Orbitalbewegung um das Isozentrum 5 dient eine Lagerung. Diese Lagerung wird gebildet aus Trag- oder Laufrollen 6, die in einer Halterung 7 um Achsen drehbar gelagert sind. Diese Laufrollen 6 laufen auf zwei als Laufdrähte 8 ausgeführten Laufflächen des als Führungsschiene dienenden C-Bogens 2. Der auf Rollen fahrbare Gerätewagen des Diagnosegerätes 1, an dem die Halterung 7 über die Hubvorrichtung befestigt ist, ist nicht abgebildet.
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Der aus stranggepresstem Aluminium gefertigte C-Bogen 2 weist, wie in den 2 und 3 gut erkennbar, in den hier beschriebenen Ausführungsbeispielen eine im wesentlichen Doppel-T-förmig profilierte Querschnittskontur mit einem innenliegenden Hohlraum 9 auf. Die hier aus Stahl ausgeführten Laufdrähte 8 sind jeweils an den sich gegenüberliegenden Innenseiten 11, 12 der oberen und unteren T-Schenkel 13, 14 vorgesehen. Die Laufdrähte 8 sind mit einem Schmiermittelfilm (nicht dargestellt) überzogen. Der C-Bogen 2 ist mit Hilfe der Lagerung nicht nur relativ zu der Halterung 7 längs seines Umfanges verstellbar gelagert, wie mit dem Doppelpfeil 15 angedeutet, sondern lässt sich über eine Bewegung der Halterung 7 mit Hilfe einer Hubvorrichtung (nicht abgebildet) vorzugsweise auch in Vertikalrichtung 16 verfahren. Darüber hinaus ist die Halterung 7 selbst um eine Horizontalachse 17 schwenkbar gelagert, wie mit dem Doppelpfeil 18 angedeutet.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung 21 ein an dem C-Bogen 2 zeitweise befestigtes Anlageelement 22. Das im wesentlichen C-förmige Anlageelement 22 besteht aus zwei im wesentlichen L-förmigen Teilelementen 23, 24. Zur Montage wird das Anlageelement 22 auf den C-Bogen 2 unter Ausbildung einer Rast- oder Schnappverbindung der beiden Teilelemente 23, 24 sowie unter Ausbildung einer Rast- oder Schnappverbindung mit dem C-Bogen 2 aufgeschnappt. Zur Ausbildung der Rast- oder Schnappverbindung der beiden Teilelemente 23, 24 verfügen die beiden Teilelemente 23, 24 über geeignete, in 2 lediglich angedeutete Verbindungselemente 25. Zur Ausbildung der Rast- oder Schnappverbindung mit dem C-Bogen 2 verfügt das Anlageelement 22 über als Rastnasen dienende Bereiche 26, 27, die mit korrespondierenden Aufnahmeabschnitten 28, 29 der Querschnittskontur des C-Bogens 2 zusammenwirken. Das Anlageelement 22 umgreift den C-Bogen 2 dabei lediglich teilweise von der Oberseite 31 her, die C-Bogen-Unterseite 32 freilassend. Dabei liegt das Anlageelement 22 an der Oberfläche mehrerer Profilabschnitte der Querschnittskontur des C-Bogens 2 an, nämlich an den Außenseiten 33 und den Innenseiten 11 der oberen T-Schenkel 13, an den Innenseiten 12 der unteren T-Schenkel 14 sowie an den beiden mit den Aufnahmeabschnitten 29 korrespondierenden T-Basen 35, welche die oberen T-Schenkel 13 mit den unteren T-Schenkeln 14 verbinden. Durch ein manuelles Verschieben des Anlageelements 22 auf dem C-Bogen 2 in Reinigungsrichtung 15 werden diese Oberflächen gereinigt. Ein solches manuelles Verschieben erfolgt von Zeit zu Zeit, insbesondere in regelmäßigen Abständen, und/oder vor und nach einem Patientenkontakt.
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Bei dem in den 1 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Reinigungsvorrichtung 21 zwei an dem Diagnosegerät 1, nämlich an der Lagerung 7 des C-Bogens 2, dauerhaft befestigte Anlageelemente 36, welche den C-Bogen 2 vollständig umgreifen. Die im wesentlichen C-förmigen Anlageelemente 36 sind dabei jeweils seitlich des C-Bogens 2 angeordnet und sowohl an der Oberseite 31 als auch an der Unterseite 32 des C-Bogens 2 mit Hilfe einer in 3 lediglich angedeuteten Schnellspannvorrichtung 37 unter Ausbildung einer Klemmverbindung lösbar miteinander verbunden. Das derart montierte Anlageelementenpaar 36 ist damit zugleich mit dem C-Bogen 2 verbunden. Im montierten Zustand liegen die beiden Anlageelemente 36 an den Oberflächen aller Profilabschnitte der Querschnittskontur des C-Bogens 2 an, d.h. im Vergleich mit dem in 2 abgebildeten Ausführungsbeispiel zusätzlich auch an den Außenseiten 34 der unteren T-Schenkel 14. Bei jedem Verfahren des C-Bogens 2, d.h. bei jeder Bewegung des C-Bogens 2 relativ zu der Halterung 7, werden diese Profilabschnitte von den Anlageelementen 36 automatisch gereinigt. In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist lediglich auf der einen Seite der Halterung 7 eine solche Reinigungsvorrichtung 21 vorgesehen. Ergänzend kann auf der gegenüberliegenden Seite der Halterung 7 eine weitere Reinigungsvorrichtung 21 angebracht sein, wie dies mit durchbrochener Linie angedeutet ist.
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In allen dargestellten Ausführungsbeispielen umfasst jedes Anlageelement 22, 36 eine als Aufnahmeeinheit dienende Aufnahmeschale 38 und wenigstens einen in der Aufnahmeschale 38 austauschbar einliegenden Reinigungskörper 39 zum Reinigen des C-Bogens 2. Die Anlageelemente 22, 36 sind derart angeordnet, daß die hier als Schwämme ausgeführten Reinigungskörper 39 die zu reinigenden Profilabschnitte berühren und an diesen mehr oder weniger angedrückt anliegen, so daß sie bei einer Relativbewegung zwischen C-Bogen 2 und Anlageelement 22, 36 daran entlanggleiten, wodurch die Reinigung dieser Oberflächen erfolgt. Zur Fixierung der Reinigungskörper 39 in den Aufnahmeschalen 38 sind in den dargestellten Beispielen keine zusätzlichen Befestigungsmittel notwendig. Die Reinigungskörper 39 werden leicht komprimiert in den Aufnahmeschalen selbstätig gehalten.
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Darüber hinaus dient, wie in 4 schematisch illustriert, eine geeignete erste Sensoreinrichtung 41 der Reinigungsvorrichtung 21 zum Erfassen des Verschmutzungsgrades des C-Bogens 2 und zur Erzeugung eines diesen Verschmutzungsgrad charakterisierenden Signals. Mit Hilfe einer elektronischen Steuereinheit 42 der Reinigungsvorrichtung 21, die dieses Signal als Eingangsgröße verarbeitet, wird der Reinigungsvorgang gesteuert. Vorteilhafterweise wird von der Steuereinheit 42 anhand des Verschmutzungsgrades des C-Bogens 2 der Zeitpunkt des nächsten Reinigungsvorgangs und die Anzahl der erforderlichen Reinigungsdurchgänge pro Reinigungsvorgang ermittelt. Die Steuereinheit 42 kann anschließend einen entsprechenden Reinigungsvorgang initiieren. Die Steuereinheit 42 kann dazu auch als Teil einer übergeordneten Gerätesteuerung (nicht abgebildet) des Diagnosegerätes 1 ausgebildet sein.
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Zum dosierten Abgeben eines Reinigungsmittels an die Reinigungskörper 39, vorzugsweise unmittelbar vor einem Reinigungsvorgang, ist wenigstens eine Pumpe 43 vorgesehen, die mit den Reinigungskörpern 39 verbunden ist. Wird der Verschmutzungsgrad des C-Bogens 2 ermittelt, ist die Steuereinheit 42 vorzugsweise auch zur Steuerung der Dosierung des Reinigungsmittels in Abhängigkeit von dem Verschmutzungsgrad ausgebildet.
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Das von der Pumpe 43 dosierte Reinigungsmittel wird in einem mit der Pumpe 43 verbundenen Vorratsbehälter 44 aufbewahrt. Mit dem Vorratsbehälter 44 ebenfalls verbunden ist ein Füllstandssensor 45, der mit einer Anzeigeeinrichtung 46 zur Anzeige des Füllstandes des Reinigungsmittelvorrats. Vorzugsweise handelt es sich dabei um eine optische und/oder akustische Anzeigeeinrichtung 46 zur Benachrichtigung des Bedienpersonals des Diagnosegerätes 1.
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Die erste Sensoreinrichtung 41 zum Erfassen des Verschmutzungsgrades des C-Bogens 2 kann darüber hinaus derart ausgebildet sein, daß sie den Verschmutzungsgrad nicht nur vor einem Reinigungsvorgang, sondern auch im Anschluß an einen Reinigungsvorgang ermittelt. Mit anderen Worten kann die erste Sensoreinrichtung 41 auch zum Erfassen des Reinigungsfortschritts genutzt werden. In diesem Fall kann die Steuereinheit 42 einen nochmaligen Reinigungsvorgang veranlassen, falls der gewünschte Reinigungsgrad noch nicht erreicht ist.
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Eine erste Sensoreinrichtung 41 kann auch dann vorgesehen sein, wenn keine automatische Reinigung bei jedem Verfahrvorgang des C-Bogens 2 erfolgt. Insbesondere in diesem Fall ist die erste Sensoreinrichtung 41 vorteilhafterweise mit der oben bereits erwähnten oder einer weiteren Anzeigeeinrichtung 46 verbunden, die den Verschmutzungsgrad bzw. den daraus ermittelten Reinigungsstatus des C-Bogens 2 anzeigt.
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Zusätzlich zu der ersten Sensoreinrichtung 41 zum Erfassen des Verschmutzungsgrades des C-Bogens 2 kann eine zweite Sensoreinrichtung 47 zum Erfassen des Verschmutzungsgrades der verwendeten Reinigungskörper 39 vorgesehen sein. In diesem Fall ist diese zweite Sensoreinrichtung 47 vorteilhafterweise mit der oben bereits erwähnten oder einer weiteren Anzeigeeinrichtung 46 verbunden, die dem Bedienpersonal des Diagnosegerätes 1 den Verschmutzungsgrad bzw. den daraus ermittelten Reinigungsstatus der Reinigungskörper 39 anzeigt. Alternativ kann dem Bedienpersonal anhand des ermittelten Verschmutzungsgrades mitgeteilt werden, ob die Reinigungskörper 39 ausgetauscht werden müssen. Dies ist insbesondere bei einer Reinigungsvorrichtung 21 sinnvoll, deren Anlageelemente 22, 36 dauerhaft oder über einen längeren Zeitraum an dem Diagnosegerät 1 befestigt sind. Ist die Reinigungsvorrichtung 21 hingegen derart ausgeführt, daß die Anlageelemente 22, 36 nur zum Zweck der Reinigung montiert und nach erfolgter Reinigung wieder abgenommen werden, ist eine solche zweite Sensoreinrichtung 47 nicht notwendig. In diesem Fall können die Reinigungskörper 39 nach jedem Gebrauch getauscht werden.
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Da bei jedem Reinigungsvorgang der Schmiermittelfilm auf den Laufdrähten 8 teilweise oder vollständig beseitigt wird, sind in jeder Aufnahmeschale 38 eine Anzahl Abstreifer 48 vorgesehen, die zum Aufbringen eines Schmierstoffes, beispielsweise eines Schmieröles oder Schmierfettes, auf die zuvor gereinigten Laufdrähte 8 ausgebildet sind. Hierzu sind die Abstreifer 48 in Reinigungsrichtung 15 nach den Reinigungskörpern 39 bzw. so angeordnet, dass das Aufbringen des Schmierstoffes nach dem Abschluss eines Reinigungsvorganges erfolgt. In 3 sind beispielhaft zwei dieser Abstreifer 48 dargestellt. Die aus einem Filzmaterial gefertigten Abstreifer 48 liegen in dafür vorgesehenen durchgehenden Aufnahmeöffnungen 49 des Anlageelements 36 bzw. des Reinigungskörpers 39 ein und liegt mit seinen an die gebogene Form des C-Bogens 2 angepassten Enden unter leichtem Druck an den Laufdrähten 8 an. Der Abstreifer 48 wird dabei mit Hilfe einer Anzahl Federelemente 52 federbeaufschlagt, so dass etwaige Toleranzen ausgeglichen werden und der Abstreifer 48 immer flächig und mit möglichst konstantem Druck an den Laufdrähten 8 anliegt.
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Eine dritte Sensoreinrichtung 53 ist zum Erfassen des Verschmutzungsgrades der verwendeten Abstreifer 48 vorgesehen. Dabei kann es sich beispielsweise um Teststreifen handeln, welche den Verschmutzungsgrad zugleich optisch anzeigen. Die dritte Sensoreinrichtung 53 kann aber auch mit der optischen und/oder akustischen Anzeigeeinrichtung 46 zur entsprechenden Benachrichtigung des Bedienpersonals verbunden sein.
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Wird für die Dosierung des Schmierstoffes für den Abstreifer 48 ebenfalls eine Pumpe (nicht abgebildet) verwendet, kann ein weiterer, mit der Anzeigeeinrichtung 46 verbundener Füllstandssensor (nicht abgebildet) für das Schmiermittel vorgesehen sein.
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Während die Sensoreinrichtungen 41, 47, 53 vorzugsweise in die Anlageelemente 22, 36 integriert oder an den Anlageelementen 22, 36 angebracht sind, können die für die Bereitstellung des Reinigungsmittels und gegebenenfalls des Schmiermittels benötigten Komponenten, wie Pumpen 43 und Vorratsbehälter 44, ebenso wie die Steuereinheit 42, entfernt von den Anlageelementen 22, 36 angeordnet sein.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht auf die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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So muss die Reinigungsvorrichtung 21 beispielsweise nicht zwingend so ausgeführt sein, dass die Anlageelemente 22, 36 dauerhaft an den zu reinigenden Oberflächen anliegen. Statt dessen ist es auch möglich, die Reinigungsvorrichtung derart auszuführen, dass die Anlageelemente 22, 36 zwar (dauerhaft) an dem C-Bogen 2 oder einem anderen mechanischen Bauteil angebracht sind, jedoch nur bedarfsweise an die zu reinigenden Oberflächen angelegt werden. Bei einem solchen bedarfsweisen Anlegen sind zusätzliche Handhabungsvorrichtungen zum zeitweisen Anlegen der Anlageelemente 22, 36 vorzusehen.
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Werden die Reinigungskörper 39 nur bedarfsweise an dem C-Bogen 2 angelegt, kann es darüber hinaus in einem weiterführenden Ausführungsbeispiel vorgesehen sein, dass die Anlageelemente 22, 36 nicht an alle erreichbaren, sondern verschmutzungsgradabhängig nur an jeweils zu reinigenden Oberflächen angelegt werden, wobei die Auswahl anhand des jeweiligen Verschmutzungsgrades getroffen werden kann.
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Bei allen Sensoreinrichtungen 41, 47, 53 kann es sich um preisgünstige Indikatoren zur Anzeige der Verunreinigung in Gestalt von Teststreifen handeln, insbesondere um pH-Wert-Teststreifen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Diagnosegeräte, C-Bogen-Gerät
- 2
- C-Bogen
- 3
- Röntgenquelle
- 4
- Röntgendetektor
- 5
- Untersuchungspunkt
- 6
- Laufrolle
- 7
- Halterung
- 8
- Laufdraht
- 9
- Hohlraum
- 10
- (frei)
- 11
- Innenseite des oberen T-Schenkels
- 12
- Innenseite des unteren T-Schenkels
- 13
- oberer T-Schenkel
- 14
- unterer T-Schenkel
- 15
- Fahrtrichtung des C-Bogens
- 16
- Vertikalrichtung
- 17
- Horizontalachse
- 18
- Drehrichtung der Halterung
- 19
- (frei)
- 20
- (frei)
- 21
- Reinigungsvorrichtung
- 22
- Anlageelement
- 23
- erstes Teilelement
- 24
- zweites Teilelement
- 25
- Verbindungselement
- 26
- Rastbereich
- 27
- Rastbereich
- 28
- Aufnahmeabschnitt
- 29
- Aufnahmeabschnitt
- 30
- (frei)
- 31
- C-Bogen-Oberseite
- 32
- C-Bogen-Unterseite
- 33
- Außenseite des oberen T-Schenkels
- 34
- Außenseite des unteren T-Schenkels
- 35
- T-Basis
- 36
- Anlageelement
- 37
- Schnellspanner
- 38
- Aufnahmeschale
- 39
- Reinigungskörper
- 40
- (frei)
- 41
- erste Sensoreinrichtung
- 42
- Steuereinheit
- 43
- Dosiereinrichtung, Pumpe
- 44
- Vorratsbehälter
- 45
- Füllstandssensor
- 46
- Anzeigeeinrichtung
- 47
- zweite Sensoreinrichtung
- 48
- Aufbringkörper, Abstreifer
- 49
- Aufnahmeöffnung
- 50
- (frei)
- 51
- (frei)
- 52
- Federelement
- 53
- dritte Sensoreinrichtung