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Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für einen Fahrzeuginnenraum mit einer drehbaren Wickelwelle, auf der ein flexibles Flächengebilde auf- und abwickelbar gehalten ist, sowie mit einer Tragstruktur zur drehbaren Lagerung der Wickelwelle, wobei die Tragstruktur mit Befestigungsmitteln zur fahrzeugseitigen Halterung vorgesehen ist.
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Eine derartige Schutzvorrichtung ist aus der
DE 10 2004 038 077 B3 bekannt. Die bekannte Schutzvorrichtung umfasst ein Kassettengehäuse, in dem eine Wickelwelle drehbar gelagert ist, auf der ein flexibles Flächengebilde auf- und abwickelbar gehalten ist. Das Kassettengehäuse weist ein lasttragendes Längsprofil auf, das an gegenüberliegenden Seiten mit becherartigen Seitenteilen verbunden ist. An dem lasttragenden Längsprofil ist eine Profilschale befestigt, wobei sowohl die Seitenteile als auch die Profilschale aus Kunststoff oder einem Verbundwerkstoff in Leichtbauweise hergestellt sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schutzvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die in platzsparender Weise lastaufnehmend gestaltet ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Tragstruktur eine Trägerachse umfasst, auf der die Wickelwelle drehbar gelagert ist, und dass die Trägerachse an ihren gegenüberliegenden Stirnendbereichen lastübertragend mit jeweils einem Trägerteil der Tragstruktur verbunden ist, an denen die Befestigungsmittel zur fahrzeugseitigen Halterung angeordnet sind. Die Tragstruktur wird erfindungsgemäß durch die beiden Trägerteile an den gegenüberliegenden Stirnendbereichen sowie durch die feststehende, an den Trägerteilen befestigte oder mit diesen einstückige Trägerachse gebildet, auf der die Wickelwelle drehbar gelagert ist. Dadurch ergibt sich eine äußerst einfach gestaltete Tragstruktur, die in Längsrichtung der Wickelwelle Lastaufnahmen ermöglicht. So können insbesondere Aufprallbelastungen auf das Fahrzeug von dem einen Trägerteil über die Trägerachse zu dem gegenüberliegenden Trägerteil übertragen werden. Die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung weist eine hohe Stabilität auf, ohne dass die Tragstruktur großen Bauraum beansprucht. Die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung ist in besonders vorteilhafter Weise einsetzbar für Laderaumtrennvorrichtungen, die innerhalb eines Fahrzeuginnenraumes einen Laderaum von einem Fahrgastraum abtrennen, und/oder für Laderaumabdeckungen, die zum etwa horizontalen Abdecken eines Laderaumes innerhalb eines Fahrzeuginnenraumes vorgesehen sind. In gleicher Weise kann eine erfindungsgemäße Schutzvorrichtung auch als Sonnenschutzvorrichtung zur Beschattung von Glasflächenbereichen des Fahrzeuginnenraumes, insbesondere für Seiten- oder Heckscheiben oder für Glasdachbereiche, vorgesehen sein.
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In Ausgestaltung der Erfindung umfasst jeder Trägerteil einen zumindest etwa parallel zur Trägerachse erstreckten Trägerfortsatz, an dem ein lastübertragendes Halteelement zur fahrzeugseitigen Befestigung an einer fahrzeugfesten, parallel zur Trägerachse erstreckten Begrenzungsfläche angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung kann die Schutzvorrichtung an einer zur Drehachse der Wickelwelle parallelen Begrenzungsfläche des Fahrzeuginnenraumes befestigt werden. Beim Einsatz der Schutzvorrichtung als Laderaumtrennvorrichtung kann die Befestigung gemäß dieser Ausgestaltung dazu vorgesehen sein, die Tragstruktur im Bereich eines Laderaumbodens oder im Bereich einer Rückseite einer nach vorne umgeklappten Rückenlehnenanordnung zu befestigen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist jeder Trägerteil einschließlich des Trägerfortsatzes als einstückiges Metallblechteil gestaltet. Dadurch ist eine besonders einfache Herstellung gewährleistet. Vorzugsweise erfolgt die Herstellung aus Stahlblech, um eine besonders gute Steifigkeit und Energieabsorptionsfähigkeit zu ermöglichen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Trägerfortsatz mittels eines Versteifungswinkels relativ zum Trägerteil abgestützt. Dadurch wird eine Erhöhung der Steifigkeit der Tragstruktur erzielt. Durch die Versteifung zwischen dem Trägerfortsatz und dem Trägerteil ist eine besonders stabile Anbindung des Halteelementes im Bereich jedes Trägerteiles ermöglicht.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das lastübertragende Halteelement lösbar an dem Trägerfortsatz befestigt. Dadurch ist eine Austauschbarkeit der Halteelemente gewährleistet. Die Austauschbarkeit ermöglicht insbesondere die Befestigung unterschiedlicher, auf die jeweilige fahrzeugseitige Halterung abgestimmter Halteelemente. Dadurch ist es möglich, die Tragstruktur mit unterschiedlichen Halteelementen, jeweils abgestimmt auf die Befestigungsmittel im Bereich der fahrzeugfesten Begrenzungsfläche, zu bestücken.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung, die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.
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1 zeigt schematisch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung in Form einer Laderaumtrennvorrichtung,
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2 in isometrischer, teilweise aufgeschnittener Darstellung eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung ähnlich 1,
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3 eine linke Befestigungsseite der Schutzvorrichtung nach 2,
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4 die Befestigungsseite gemäß 3 in anderer Perspektive und
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5 die rechte Befestigungsseite der Schutzvorrichtung nach 2.
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Eine Schutzvorrichtung 1 ist als Laderaumtrennvorrichtung gestaltet, die zum Abtrennen eines Laderaumes von einem Fahrgastraum innerhalb eines Fahrzeuginnenraumes eines Personenkraftwagens vorgesehen ist. Die Schutzvorrichtung 1 weist eine Wickelwelle 2 auf, auf der ein flexibles Flächengebilde in Form eines Trennnetzes 3 auf- und abwickelbar gehalten ist. Das Trennnetz 3 ist in einer etwa vertikal aufgespannten Schutzposition bis zu einem Dachhimmel des Fahrzeuginnenraumes erstreckt. An einem in Auszugrichtung vorderen Stirnendbereich des Trennnetzes 3 ist ein formstabiles Auszugprofil vorgesehen, das in aufgespannter Schutzposition im Bereich des Dachhimmels fahrzeugfest gehalten ist. Die Wickelwelle 2 ist auf einer Trägerachse 4 drehbar gelagert, die sich koaxial zur Wickelwelle 2 durch diese hindurch erstreckt. Die Trägerachse 4 ist in montiertem Zustand der Schutzvorrichtung fahrzeugfest gehalten. Die Wickelwelle 2 wird durch eine Wickelfeder 5 in Aufwickelrichtung drehmomentbeaufschlagt. Die Wickelfeder 5 ist an der starren Trägerachse 4 einerseits und an der drehbaren Wickelwelle 2 andererseits angelenkt. Die Wickelfeder 5 ist innerhalb eines Hohlprofils der Wickelwelle 2 integriert.
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Die Trägerachse 4 ragt auf gegenüberliegenden Seiten über die entsprechenden Stirnenden der Wickelwelle 2 hinaus und ist mit diesen Stirnendbereichen mit jeweils einem Trägerteil 6 lastübertragend fest verbunden. In vorteilhafter Weise ist die Trägerachse 4 mit den beiden Trägerteilen 6 an den gegenüberliegenden Stirnendbereichen der Trägerachse 4 durch eine lösbare Schraubverbindung befestigt. Alternativ ist es möglich, die Trägerachse 4 durch Verschweißen oder Verlöten mit dem jeweiligen Trägerteil 6 zu verbinden. Jeder Trägerteil 6 erstreckt sich plattenartig in einer Radialebene relativ zur Drehachse der Wickelwelle 2 und weist jeweils einen zur Mitte hin abragenden Trägerfortsatz 11 auf. Der Trägerfortsatz 11 ist am jeweiligen Trägerteil 6 einstückig angeformt und erstreckt sich parallel zur Drehachse der Wickelwelle 2 und damit parallel zur Trägerachse 4. Die einander zugewandten Trägerfortsätze 11 tragen jeweils ein lastübertragendes Halteelement 7, mittels derer die durch die Trägerachse 4, die beiden Trägerteile 6 und die Trägerfortsätze 11 gebildete Tragstruktur für die Wickelwelle 2 und das Flächengebilde 3 an einer fahrzeugseitigen Begrenzungsfläche festlegbar ist, die parallel zur Trägerachse 4 verläuft. Die Halteelemente 7 sind insbesondere dazu vorgesehen, die Tragstruktur im Bereich einer Rückenlehnenanordnung einer Fondsitzbank oder im Bereich eines Ladebodens zu befestigen. Jedes Halteelement 7 ist durch Verschraubung oder stoffschlüssig durch Verschweißung oder Verlötung mit dem jeweiligen Trägerfortsatz 11 fest verbunden.
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Anhand der 1 ist angedeutet, dass die Trägerteile 6 alternativ zur Befestigung über die Halteelemente 7 und die Trägerfortsätze 11 auch in Verlängerung der Trägerachse 4 stirnseitig nach außen fahrzeugseitig an entsprechenden fahrzeugfesten Halterungen 8 befestigt werden können. Hierzu ist in 1 dem in der Zeichnung linken Trägerteil 6 eine Halterung 9 zugeordnet. Der gegenüberliegende Trägerteil 6 ist in nicht näher dargestellter Weise mit einer korrespondierenden Halterung versehen, die in einer ebenfalls nicht dargestellten, komplementären fahrzeugfesten Halterung fixierbar ist.
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Aufbau und Funktion bei der Schutzvorrichtung 1a gemäß den 2 bis 5 entsprechen grundsätzlich der schematisch dargestellten Schutzvorrichtung gemäß 1. Auch die Schutzvorrichtung 1a nach den 2 bis 5 ist als Laderaumtrennvorrichtung vorgesehen. Funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen unter Hinzufügung des Buchstabens a versehen. Bei der Ausführungsform nach den 2 bis 5 ist aus Übersichtlichkeitsgründen die Wickelwelle selbst nicht dargestellt. Eine lastübertragende Trägerachse 4a erstreckt sich zwischen zwei Trägerteilen 6a, die jeweils als plattenartige Metallblechkonstruktionen gestaltet sind. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Trägerachse 4a aus einem Vollprofil oder einem Hohlprofil aus Stahl hergestellt. Auch die plattenartigen Trägerteile 6a sind aus Stahlblech hergestellt. Jede Trägerachse 4a ist an jedem Stirnende mittels einer Befestigungsschraube 16 fest mit dem zugehörigen Trägerteil 6a verbunden. Jeder plattenartige Trägerteil 6a weist einen Trägerfortsatz 11a auf, der durch einen rechtwinklig zur Mitte der Schutzvorrichtung 1a hin umgebogenen Metallblechsteg 11a gebildet ist. Der Trägerfortsatz 11a ist an seinen gegenüberliegenden Seitenrändern durch jeweils einen Versteifungswinkel 14 versteift, der einstückig am Trägerfortsatz 11a angeformt ist und jeweils mit dem Trägerteil 6a verlötet oder verschweißt ist. Der in der Darstellung nach 2 linke Trägerteil 6a weist auf seiner von der Trägerachse 4a abgewandten Außenseite eine Halterung 9a auf. Der gegenüberliegende Trägerteil 6a weist – ebenfalls gegenüberliegend zur Trägerachse 4a – eine nach außen ragende Halterung 12 auf. Die beiden Halterungen 9a, 12 korrespondieren mit zugeordneten fahrzeugfesten Halterungen, vorzugsweise im Bereich gegenüberliegender Seitenbrüstungen des Laderaumes.
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Auf der Trägerachse 4a sind im Bereich der gegenüberliegenden Stirnendbereiche der Trägerachse 4a Lagerungen 10 vorgesehen, die zur drehbaren Lagerung der Wickelwelle auf der Trägerachse 4a dienen. Der einen Lagerung 10, die anhand der 4 erkennbar ist, ist zusätzlich eine Wickelfeder zugeordnet, die die Wickelwelle analog der Schutzvorrichtung nach 1 in Aufwickelrichtung drehmomentbeaufschlagt. Die beiden Lagerungen 10 sind innenseitig des jeweiligen Trägerteiles 6a angeordnet, wie den 2 bis 5 entnehmbar ist. Zusätzlich sind an den Trägerteilen 6a Gehäuseschalen 13 befestigt, die über entsprechende Befestigungslaschen 15 mit den Trägerteilen 6a der Tragstruktur verbunden sind. Die Gehäuseschalen 13 haben im Wesentlichen Blendenfunktionen, um das flexible Flächengebilde 3a und zugehörige Wickelwellen zu verdecken und gegen äußere Einflüsse zu schützen.
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An jedem Trägerfortsatz 11a ist jeweils ein Halteelement 7a lastübertragend befestigt, das auf jeweils eine fahrzeugseitige Halterung einer fahrzeugfesten Begrenzungsfläche, insbesondere einer Rückenlehnenanordnung einer Fondsitzbank, abgestimmt ist, um eine sichere Befestigung der Schutzvorrichtung 1a an dieser fahrzeugseitigen Begrenzungsfläche zu ermöglichen. Die fahrzeugseitige Begrenzungsfläche erstreckt sich in montiertem Zustand der Schutzvorrichtung 1a parallel zur Trägerachse 4a.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wird eine Tragstruktur für die Schutzvorrichtung 1a durch eine einfache Metallblechkonstruktion erzielt, die durch die beiden Trägerteile 6a mit ihren Trägerfortsätzen 11a gebildet wird, die durch die Trägerachse 4a fest miteinander verbunden sind. Dadurch ergibt sich eine Schutzvorrichtung 1a in Leichtbauweise, die dennoch bei Fahrzeugaufprallbelastungen eine ausreichende Stabilität und Energieabsorption ermöglicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004038077 B3 [0002]