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Die Erfindung betrifft ein Batteriemanagementsystem zum Überwachen und Regeln des Betriebs einer nachladbaren, eine Mehrzahl von Batteriezellen umfassenden Batterie, welches eine Steuergeräteeinheit, eine Trenneinheit zur galvanischen Trennung der Batterie von einer Verbraucher- und/oder einer Ladeeinrichtung, eine Mehrzahl von jeweils wenigstens einer Batteriezelle zuzuordnenden Zellüberwachungseinheiten und ein Kommunikationssystem zum Senden und/oder Empfangen von Daten umfasst, wobei das Batteriemanagementsystem teilweise zum Betrieb auf Hochspannungspotential und teilweise zum Betrieb auf Niederspannungspotential ausgebildet ist.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Batteriesystem mit einer nachladbaren, eine Mehrzahl von Batteriezellen umfassenden Batterie und einem Batteriemanagementsystem zum Überwachen und Regeln des Betriebs der Batterie.
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Stand der Technik
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Eingangs genannte Batteriemanagementsysteme werden in Batteriesystemen, die eine Batterie mit einer Mehrzahl von elektrisch miteinander verschalteten Batteriezellen, insbesondere nachladbaren Lithium-Ionen-Zellen, umfassen, insbesondere zum Überwachen und Regeln des Betriebs der Batterie eingesetzt. Der Betrieb einer Batterie eines Batteriesystems umfasst dabei insbesondere den Entladevorgang einer Batterie, das heißt insbesondere die Nutzung einer solchen Batterie mit einem entsprechenden elektrischen Verbraucher, sowie den Ladevorgang einer Batterie, das heißt das Nachladen einer Batterie. Das Batteriemanagementsystem sichert dabei üblicherweise den zuverlässigen Betrieb unter Berücksichtigung von an die Batterie zu stellenden Sicherheits-, Leistungs- und/oder Lebensdaueranforderungen.
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Bei bislang bekannten Batteriemanagementsystemen werden insbesondere die Zellspannungen der Batteriezellen von mehreren Zellüberwachungseinheiten, sogenannten Cell Supervision Circuits (CSCs), als Messwerte erfasst und über einen Kommunikations-Bus an eine zentrale Steuergeräteeinheit, die sogenannte Battery Control Unit (BCU), übertragen. Aus der Druckschrift
WO 2008/055505 A1 und aus der Druckschrift
US 2010/0052428 A1 sind beispielsweise Systeme zur Überwachung von Batteriezellen bekannt, wobei zur Übertragung von Daten von den Batteriezellen einer Batterie zugeordneten Einheiten eine Master-Slave-Architektur genutzt wird. Die Nutzung einer Master-Slave-Architektur zur Übertragung von Daten in einem Batteriemanagementsystem ist ferner aus den Druckschriften
WO 2012/165771 A2 ,
US 2008/0086247 A1 und
US 2012/0235483 A1 bekannt.
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Des Weiteren können bei einem Batteriemanagementsystem von einem Stromsensor gemessene Ströme als weitere Messwerte an die Steuergeräteeinheit übertragen werden. Durch Auswerten der Messwerte bestimmt die Steuergeräteeinheit Batterieeigenschaften, wie unter anderem den Ladezustand einzelner Batteriezellen, welcher auch als State of Charge (SOC) bezeichnet wird, sowie die Alterung einzelner Batteriezellen, die auch als State of Health (SOH) bezeichnet wird. Aus der Druckschrift
US 6,4041,66 B1 ist dabei ein System zur Überwachung von Batteriezellen bekannt, wobei Zellüberwachungseinheiten über eine das sogenannte Daisy-Chain-Prinzip nutzende Kommunikationsverbindung mit einer zentralen Batterieüberwachungseinheit verbunden sind, damit die zentrale Batterieüberwachungseinheit von den Zellüberwachungseinheiten Daten empfangen und auswerten kann. Die Nutzung des Daisy-Chain-Prinzips zur Übertragung von Daten in Batteriemanagementsystemen ist zudem aus der Druckschrift
US 2011/0049977 A1 bekannt.
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Batteriemanagementsysteme umfassen darüber hinaus üblicherweise Schaltschütze als Trenneinheit zur galvanischen Trennung der Batterie von einer Verbraucher- und/oder einer Ladeeinrichtung. Eine solche Trenneinheit ist dabei in der Regel ausgebildet, Ansteuerungssignale als Daten zu empfangen, wobei die Ansteuerung der Trenneinheit ebenfalls durch die Steuergeräteeinheit erfolgt. Insbesondere ist der Steuergeräteeinheit die Aufgabe zugewiesen, über die Ansteuerung der Trenneinheit einzelne Batteriezellen oder eine Gruppe von Batteriezellen, wie insbesondere einzelne Batteriemodule, von den Polanschlüssen der Batterie elektrisch zu trennen, wenn erfasste Messwerte auf einen sicherheitskritischen Zustand dieser Batteriezellen hinweisen. Ein solches Abtrennen von Batteriezellen ist von großer Bedeutung, um größere Schäden sowohl von der Batterie als auch von einer von der Batterie gespeisten elektrischen Verbrauchereinrichtung beziehungsweise einer die Batterie nachladenden Ladeeinrichtung fernzuhalten.
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Insbesondere im Hinblick auf diesen sicherheitsrelevanten Aspekt besteht dabei der fortwährende Bedarf, Batteriemanagementsysteme und Batteriesysteme mit Batteriemanagementsystemen weiter zu verbessern. Darüber hinaus besteht der Bedarf Kosten im Zusammenhang mit der Herstellung von Batteriemanagementsystemen zu reduzieren.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Batteriemanagementsystem bereitzustellen, welches insbesondere kostengünstiger herstellbar ist. Vorteilhafterweise soll das vorgeschlagene Batteriemanagementsystem dabei zudem im Hinblick auf einen sicheren Betrieb eines Batteriesystems weiter verbessert sein.
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Offenbarung der Erfindung
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein Batteriemanagementsystem zum Überwachen und Regeln des Betriebs einer nachladbaren, eine Mehrzahl von Batteriezellen umfassenden Batterie, welches eine Steuergeräteeinheit, eine Trenneinheit zur galvanischen Trennung der Batterie von einer Verbraucher- und/oder einer Ladeeinrichtung, eine Mehrzahl von jeweils wenigstens einer Batteriezelle zuzuordnenden Zellüberwachungseinheiten und ein Kommunikationssystem zum Senden und/oder Empfangen von Daten umfasst, vorgeschlagen, wobei das Batteriemanagementsystem teilweise zum Betrieb auf Hochspannungspotential und teilweise zum Betrieb auf Niederspannungspotential ausgebildet ist und eine Übertragung von Daten von den Zellüberwachungseinheiten unter Nutzung des Kommunikationssystems nach dem Master-Slave-Prinzip erfolgt, wobei eine der Zellüberwachungseinheiten eine Master-Zellüberwachungseinheit ist, welche zum Betrieb auf Hochspannungspotential und zum Betrieb auf Niederspannungspotential ausgebildet ist, und wobei die weiteren Zellüberwachungseinheiten Slave-Zellüberwachungseinheiten sind, welche zum Betrieb auf Hochspannungspotential ausgebildet sind. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass die Slave-Zellüberwachungseinheiten ausschließlich zum Betrieb auf Hochspannungspotential (HV Potential; HV: High Voltage) ausgebildet sind, das heißt, dass die Slave-Zellüberwachungseinheiten hierbei nicht zum Betrieb auf Niederspannungspotential (LV Potential; LV: Low Voltage) ausgebildet sind. Des Weiteren ist insbesondere vorgesehen, dass bei einer Nutzung des erfindungsgemäßen Batteriemanagementsystems zum Überwachen und Regeln des Betriebs einer Batterie die zum Betrieb auf Hochspannungspotential (HV Potential; HV: High Voltage) ausgebildeten Einheiten und/oder Komponenten des Batteriemanagementsystems, insbesondere die Zellüberwachungseinheiten, zumindest teilweise direkt mit den Batteriezellen der Batterie verbunden sind, diese also an einem Hochspannungskreis des Batteriesystems angeschlossen sind. Insbesondere zum Auswerten von erfassten Daten oder ähnlicher interner Betriebsvorgänge des Batteriemanagementsystems weist das Batteriemanagementsystem ferner einen Niederspannungskreis auf, wobei die zum Betrieb auf Niederspannungspotential (LV Potential; LV: Low Voltage) ausgebildeten Einheiten und/oder Komponenten des Batteriemanagementsystems, insbesondere die Steuergeräteeinheit, an dem Niederspannungskreis angeschlossen sind.
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Dadurch, dass die Slave-Zellüberwachungseinheiten erfindungsgemäß ausschließlich zum Betrieb auf Hochspannungspotential ausgebildet sind, entfällt bei den Zellüberwachungseinheiten der zur Kommunikation über einen privaten Kommunikations-Bus notwendige Niederspannungsbereich auf den Zellüberwachungseinheiten, sodass das erfindungsgemäße Batteriemanagementsystem vorteilhafterweise kostengünstiger herstellbar ist. Eine Trennung zwischen Hochspannungspotential und Niederspannungspotential erfolgt vorteilhafterweise auf der Master-Zellüberwachungseinheit.
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Die Steuergeräteeinheit des erfindungsgemäßen Batteriemanagementsystems ist vorzugsweise eine zentrale Steuergeräteeinheit, insbesondere eine sogenannte Batterie Control Unit (BCU). Vorteilhafterweise ist die Steuergeräteeinheit ausgebildet, zentrale Steueraufgaben auszuführen. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Steuergeräteeinheit über das Kommunikationssystem mit den Zellüberwachungseinheiten zum Empfang von Daten verbunden ist und von den Zellüberwachungseinheiten erfasste Betriebsparameter, insbesondere Batteriezellspannungen und/oder Batteriezelltemperaturen, empfängt. Die empfangenen Daten werden dabei von der Steuergeräteeinheit ausgewertet. Im Rahmen der Auswertung werden insbesondere Batterieeigenschaften, wie beispielsweise der Ladezustand von Batteriezellen (SOC; SOC: State of Charge) und/oder der Alterungszustand von Batteriezellen (SOH; SOH: State of Health) bestimmt. Darüber hinaus weist die Steuergeräteeinheit vorzugsweise eine Kommunikationsschnittstelle auf, über welche die Steuergeräteeinheit mit weiteren Steuergeräteeinheiten, welche nicht zu dem Batteriemanagementsystem gehören, kommunizieren kann. Da insbesondere eine Verwendung des erfindungsgemäßen Batteriemanagementsystems in in Hybrid-, Plug-In-Hybrid oder Elektrofahrzeugen eingesetzten Batteriesystemen vorgesehen ist, ist die Steuergeräteeinheit des Batteriemanagementsystems vorzugsweise ausgebildet, über die Kommunikationsschnittstelle mit Fahrzeugsteuergeräten, wie beispielsweise einer sogenannten Vehicle Control Unit (VCU), zu kommunizieren. Eine VCU übernimmt dabei Funktionalitäten, wie die Koordination des Antriebsmomentes, das Lademanagement und/oder die Kontrolle über Fahrzeugzustände, wie beispielsweise „Laden“, „Fahren“ oder „Parken“.
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Die Zellüberwachungseinheiten des erfindungsgemäßen Batteriesystems sind vorzugsweise zur Übernahme von sensorischen Funktionen, wie insbesondere zum Erfassen von Batteriezellspannungen und/oder von Batteriezelltemperaturen, und/oder zur Durchführung des Ladungsausgleichs zwischen den Batteriezellen ausgebildet. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Zellüberwachungseinheiten sogenannte Cell Supervision Circuits (CSC) sind, wobei die als Slave ausgebildeten Zellüberwachungseinheiten (Slave-Zellüberwachungseinheiten) erfindungsgemäß keinen Niederspannungsbereich aufweisen, wohingegen die als Master ausgebildete Zellüberwachungseinheit (Master-Zellüberwachungseinheit) erfindungsgemäß sowohl einen Hochspannungsbereich als auch einen Niederspannungsbereich aufweist. Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass bei Verwendung des erfindungsgemäßen Batteriemanagementsystems eine Zellüberwachungseinheit jeweils genau einer Batteriezelle zugeordnet ist. Vorzugsweise erfolgt auf den Zellüberwachungseinheiten keine Auswertung von erfassten Betriebsparametern.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Batteriemanagementsystems ist vorgesehen, dass die Master-Zellüberwachungseinheit über das Kommunikationssystem mit der Steuergeräteeinheit und mit der Trenneinheit zur Übertragung von Daten verbunden ist. Vorteilhafterweise sind so insbesondere von den Zellüberwachungseinheiten erfasste Betriebsparameter, wie insbesondere Batteriezellspannungen und/oder Batteriezelltemperaturen, an die Steuergeräteeinheit und die Trenneinheit übertragbar, welche vorteilhafterweise ausgebildet sind, empfangene Betriebsparameter auszuwerten und/oder als Stellgrößen zu nutzen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Batteriemanagementsystems sieht vor, dass die Steuergeräteeinheit zum Betrieb auf Niederspannungspotential ausgebildet ist, wobei eine Übertragung von Daten zwischen der Master-Zellüberwachungseinheit und der Steuergeräteeinheit auf Niederspannungspotential erfolgt. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass die Steuergeräteeinheit ausschließlich zum Betrieb auf Niederspannungspotential ausgebildet ist, das heißt, dass die Steuergeräteeinheit hierbei nicht zum Betrieb auf Hochspannungspotential ausgebildet ist. Eine ausschließlich auf Niederspannungspotential zu betreibende Steuergeräteeinheit ist vorteilhafterweise kostengünstiger herstellbar.
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Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Batteriemanagementsystems weist die Trenneinheit eine Auswerteeinheit zur Auswertung empfangener Daten auf. Ferner ist die Trenneinheit vorteilhafterweise zum Betrieb auf Hochspannungspotential und zum Betrieb auf Niederspannungspotential ausgebildet, wobei eine Übertragung von Daten zwischen der Master-Zellüberwachungseinheit und der Trenneinheit auf Hochspannungspotential und/oder auf Niederspannungspotential erfolgt. Durch die Auswerteeinheit ist die Trenneinheit vorteilhafterweise quasi mit einer „Intelligenz“ ausgestattet, wodurch die Funktionalität der Trenneinheit vorteilhafterweise gegenüber bekannten Trenneinheiten, insbesondere gegenüber einfachen Schaltschützen, erweitert ist. Vorzugsweise weist die Trenneinheit zur Ansteuerung von Schaltelementen, insbesondere von Schaltschützen, ferner eine Steuereinrichtung auf, wobei von der Auswerteeinheit ausgewertete Daten vorteilhafterweise an die Steuereinrichtung der Trenneinheit übertragen werden. Die Trenneinheit ist durch die Auswerteeinheit und/oder die Steuereinrichtung vorteilhafterweise ausgebildet, sicherheitsrelevante Funktionen zu übernehmen, insbesondere eine galvanische Trennung der Batterie von einer Verbraucher- und/oder Ladeeinrichtung auszulösen, vorteilhafterweise ohne dass eine entsprechende Ansteuerung der Trenneinheit durch die Steuergeräteeinheit erforderlich ist. Bei dieser vorteilhaften Ausgestaltung übernimmt die Steuergeräteeinheit vorteilhafterweise keine im Zusammenhang mit einer galvanischen Trennung der Batterie von einer Verbraucher- und/oder Ladeeinrichtung verbundenen Sicherheitsfunktionen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausgestaltung des Batteriemanagementsystems umfasst das Batteriemanagementsystem wenigstens eine Strommesseinrichtung zum Messen eines elektrischen Stroms der Batterie, wobei die wenigstens eine Strommesseinrichtung mit der Trenneinheit verbunden ist, vorzugsweise über den Hochspannungskreis, und die Trenneinheit ausgebildet ist, von der wenigstens einen Strommesseinrichtung gemessene Ströme als Daten zu empfangen. Insbesondere kann die Strommesseinrichtung ein Shunt sein. Vorteilhafterweise werden von der wenigstens einen Strommesseinrichtung gemessene Ströme von der Auswerteeinheit der Trenneinheit hinsichtlich des Vorliegens eines kritischen Betriebszustandes ausgewertet. Vorzugsweise ist die Strommesseinrichtung über einen LIN-Bus (LIN: Lokal Interconnect Network) mit der Trenneinheit verbunden. Hierdurch ist vorteilhafterweise der sicherheitskritische Pfad bezüglich erfasster Strommesswerte verkürzt, wodurch die Systemsicherheit vorteilhafterweise erhöht ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Batteriemanagementsystems sieht vor, dass das Kommunikationssystem eine erste Kommunikationsleitung und/oder eine zweite Kommunikationsleitung umfasst, wobei die erste Kommunikationsleitung und/oder die zweite Kommunikationsleitung die Zellüberwachungseinheiten zur Übertragung von Daten miteinander verbindet, wobei eine Übertragung von Daten zwischen der Master-Zellüberwachungseinheit und den Slave-Zellüberwachungseinheiten nach dem Daisy-Chain-Prinzip auf Hochspannungspotential erfolgt. Vorzugsweise weist das Kommunikationssystem eine erste Kommunikationsleitung und eine zweite Kommunikationsleitung auf, wobei die zweite Kommunikationsleitung als zu der ersten Kommunikationsleitung redundante Alarm-Line ausgebildet ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Slave-Zellüberwachungseinheiten mit der Master-Zellüberwachungseinheit anhand eines Daisy-Chain-Konzeptes mit proprietären Protokoll, insbesondere unter Nutzung eines SPI (SPI: Serial Peripheral Interface), kommunizieren.
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Vorteilhafterweise verbindet die erste Kommunikationsleitung ferner die Master-Zellüberwachungseinheit mit der Steuergeräteeinheit zur Übertragung von Daten, wobei eine Übertragung von Daten von den Slave-Zellüberwachungseinheiten über die Master-Zellüberwachungseinheit zu der Steuergeräteeinheit nach dem Daisy-Chain-Prinzip erfolgt, insbesondere auf Niederspannungspotential. Vorzugsweise kommunizieren die Slave-Zellüberwachungseinheiten über die Master-Zellüberwachungseinheit mit der Steuergeräteeinheit gemäß dem Daisy-Chain-Prinzip, insbesondere unter Nutzung eines SPI. Vorzugsweise umfasst die Steuergeräteeinheit dabei eine Daisy-Chain-Host-Recheneinrichtung.
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Vorteilhafterweise verbindet die zweite Kommunikationsleitung die Master-Zellüberwachungseinheit zur Übertragung von Daten ferner mit der Trenneinheit, wobei eine Übertragung von Daten von den Slave-Zellüberwachungseinheiten über die Master-Zellüberwachungseinheit zu der Trenneinheit nach dem Daisy-Chain-Prinzip erfolgt, insbesondere auf Niederspannungspotential. Insbesondere ist vorgesehen, dass sämtliche sicherheitsrelevanten Daten über die zweite Kommunikationsleitung, welche vorzugsweise als Alarm-Line ausgebildet ist, redundant zu den an die Steuergeräteeinheit über die erste Kommunikationsleitung übertragenen Daten an die Trenneinheit übertragen werden. Durch die redundante Übertragung von sicherheitsrelevanten Daten (Daisy-Chain und Alarm-Line) zwischen den Zellüberwachungseinheiten und der Steuergeräteeinheit sowie zwischen den Zellüberwachungseinheiten und der Trenneinheit ist die Systemsicherheit vorteilhafterweise weiter erhöht sowie eine ASIL-Dekomposition (ASIL: Automotive Safety Integrity Level, vgl. ISO 26262) ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Batteriemanagementsystems umfasst das Kommunikationssystem wenigstens einen Kommunikations-Bus, welcher die Master-Zellüberwachungseinheit mit der Steuergeräteeinheit und/oder die Master-Zellüberwachungseinheit mit der Trenneinheit zur Übertragung von Daten verbindet. Vorzugsweise erfolgt eine Übertragung von Daten zwischen der Master-Zellüberwachungseinheit und der Steuergeräteeinheit und/oder eine Übertragung von Daten zwischen der Master-Zellüberwachungseinheit und der Trenneinheit über den wenigstens einen Kommunikations-Bus auf Niederspannungspotential. Vorzugsweise kommunizieren die Slave-Zellüberwachungseinheiten bei dieser Ausgestaltung mit der Master-Zellüberwachungseinheiten sowohl über eine erste Kommunikationsleitung gemäß dem Daisy-Chain-Prinzip als auch über eine zweite Kommunikationsleitung, welche als zu der ersten Kommunikationsleitung redundante Alarm-Line ausgebildet ist. Die Kommunikation zwischen der Master-Zellüberwachungseinheit und der Steuergeräteeinheit beziehungsweise die Kommunikation zwischen der Master-Zellüberwachungseinheit und der Trenneinheit erfolgt dann vorteilhafterweise über den Kommunikations-Bus, insbesondere über einen privaten Bus, vorzugsweise über einen CAN-Bus (CAN: Controller Area Network). Vorzugsweise ist die Master-Zellüberwachungseinheit dabei ausgebildet, ein proprietäres Daisy-Chain-Protokoll in ein Protokoll, welches zur Übertragung über den Kommunikations-Bus genutzt wird, insbesondere in ein CAN-Protokoll, umzusetzen.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass sämtliche sicherheitsrelevanten Daten redundant zu der Datenübertragung über den Kommunikations-Bus über eine Alarm-Line übertragen werden, insbesondere an die Trenneinheit, wobei die Alarm-Line die Master-Zellüberwachungseinheit mit der Trenneinheit vorteilhafterweise direkt verbindet und somit direkt Einfluss von der Master-Zellüberwachungseinheit auf eine galvanische Trennung der Batterie von einer Verbraucher- und/oder Ladeeinrichtung, insbesondere durch Ansteuerung von Schaltelementen der Trenneinheit, insbesondere Schaltschützen der Trenneinheit, nehmen kann.
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Vorteilhafterweise umfasst das Kommunikationssystem einen weiteren Kommunikations-Bus, wobei die Steuergeräteeinheit über den weiteren Kommunikations-Bus zur Übertragung von Daten mit einer weiteren Steuergeräteeinheit verbindbar ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass die weitere Steuergeräteeinheit eine Fahrzeugsteuergeräteeinheit ist, insbesondere eine Vehicle Control Unit (VCU). Die Steuergeräteeinheit ist somit vorteilhafterweise ausgebildet, von den Zellüberwachungseinheiten empfangene Daten über den weiteren Kommunikations-Bus an eine an den Kommunikations-Bus angeschlossene weitere Steuergeräteeinheit zu übertragen. Die Übertragung von Daten über den weiteren Kommunikations-Bus erfolgt dabei vorzugsweise auf Niederspannungspotential.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Batteriemanagementsystems ist die Steuergeräteeinheit zur Übertragung von Daten über das Kommunikationssystem mit der Trenneinheit verbunden, vorzugsweise über einen Kommunikations-Bus des Kommunikationssystems, insbesondere auf Niederspannungspotential. Vorzugsweise ist das Batteriemanagementsystem dabei ausgebildet, dass Daten von den Zellüberwachungseinheiten über die Steuergeräteeinheit an die Trenneinheit übertragen werden können und redundant dazu über eine Alarm-Line zumindest sicherheitsrelevante Daten direkt von den Slave-Zellüberwachungseinheiten über die Master-Zellüberwachungseinheit an die Trenneinheit übertragen werden können.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Batteriemanagementsystems sieht vor, dass die Steuergeräteeinheit eine Fahrzeugsteuergeräteeinheit ist, welche zur Ausführung zentraler Steuerungsaufgaben eines Batteriemanagementsystems ausgebildet ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Steuergeräteeinheit eine VCU ist, welche um die Funktionalität einer Batterie Control Unit (BCU) erweitert ist. Die Fahrzeugsteuergeräteeinheit ist dabei vorteilhafterweise in das Batteriemanagementsystem integriert. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Fahrzeugsteuergeräteeinheit ausgebildet ist, nicht sicherheitsrelevante beziehungsweise nicht sicherheitskritische Funktionen des Batteriemanagementsystems auszuführen, und die Trenneinheit ausgebildet ist, sicherheitsrelevante beziehungsweise sicherheitskritische Funktionen wahrzunehmen beziehungsweise auszuführen, wozu die Trenneinheit vorteilhafterweise eine Auswerteeinheit und eine Steuereinrichtung, vorzugsweise ein Steuergerät und einen Controller, sowie ansteuerbare Schaltelemente aufweist.
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Zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe wird des Weiteren ein Batteriesystem mit einer nachladbaren, eine Mehrzahl von Batteriezellen umfassenden Batterie und einem Batteriemanagementsystem zum Überwachen und Regeln des Betriebs der Batterie vorgeschlagen, wobei das Batteriemanagementsystem ein erfindungsgemäßes Batteriemanagementsystem ist. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass eine Zellüberwachungseinheit des Batteriemanagementsystems jeweils genau einer Batteriezelle der Batterie zugeordnet ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass Batteriezellen des Batteriesystems zu Batteriemodulen elektrisch verschaltet sind, wobei die Batteriemodule elektrisch zu der Batterie verschaltet sind. Ferner ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante vorgesehen, dass das Batteriemanagementsystem eines Batteriesystems, welches mehrere Batteriemodule aufweist, für jedes Batteriemodul jeweils eine Master-Zellüberwachungseinheit aufweist.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten, Merkmale und Ausgestaltungsdetails der Erfindung werden im Zusammenhang mit den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 in einem Blockschaltbild eine vereinfachte Darstellung eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Batteriemanagementsystem;
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2 in einem Blockschaltbild eine vereinfachte Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Batteriemanagementsystem;
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3 in einem Blockschaltbild eine vereinfachte Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Batteriemanagementsystem.
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In 1, 2 und 3 ist jeweils als Blockschaltbild ein Batteriemanagementsystem 1 zum Überwachen und Regeln des Betriebs einer nachladbaren, eine Mehrzahl von Batteriezellen umfassenden Batterie dargestellt. Das in 1, 2 und 3 dargestellte Batteriemanagementsystem 1 umfasst dabei jeweils eine Steuergeräteeinheit 2, mehrere Zellüberwachungseinheiten 3, 5 (in den Figuren sind jeweils aus Gründen der besseren Übersicht nur drei Zellüberwachungseinheiten dargestellt), eine Trenneinheit 4 zur galvanischen Trennung der Batterie von einer Verbraucher- und/oder Ladeeinrichtung, ein Kommunikationssystem und eine Strommesseinrichtung 6, welche insbesondere als Shunt realisiert sein kann. Insbesondere ist eine Verwendung der in 1, 2 und 3 dargestellten Batteriemanagementsysteme 1 in in Elektrofahrzeugen eingesetzten Batteriesystemen vorgesehen.
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Eine Übertragung von Daten von den Zellüberwachungseinheiten 3, 5 der in den Figuren dargestellten Batteriemanagementsysteme 1 erfolgt unter Nutzung des Kommunikationssystems nach dem Master-Slave-Prinzip. Eine Zellüberwachungseinheit 5 ist dabei als Master ausgebildet, die anderen Zellüberwachungseinheiten 3 sind als Slave ausgebildet. Die als Master ausgebildete Zellüberwachungseinheit 5 (Master-Zellüberwachungseinheit) gewährt den anderen Zellüberwachungseinheiten 3 (Slave-Zellüberwachungseinheiten) befristet den Zugriff. Die Master-Zellüberwachungseinheit 5 bestimmt so die Kommunikationshäufigkeit durch Abfragen der dieser untergeordneten Slave-Zellüberwachungseinheiten 3. Eine Slave-Zellüberwachungseinheit 3 antwortet vorzugsweise nur, wenn diese von der Master-Zellüberwachungseinheit 5 angesprochen wird.
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Das Kommunikationssystem der in 1, 2 und 3 jeweils dargestellten Batteriemanagementsysteme 1 umfasst eine erste Kommunikationsleitung 11 und eine zweite Kommunikationsleitung 12, wobei die erste Kommunikationsleitung 11 und die zweite Kommunikationsleitung 12 die Zellüberwachungseinheiten 3, 5 zur Übertragung von Daten miteinander verbinden, wobei eine Übertragung von Daten zwischen der Master-Zellüberwachungseinheit 5 und den Slave-Zellüberwachungseinheiten 3 vorzugsweise nach dem Daisy-Chain-Prinzip erfolgt.
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Wie in 1, 2 und 3 durch die unterschiedlichen Schraffuren kenntlich gemacht, ist das Batteriemanagementsystem 1 jeweils teilweise an einen Hochspannungskreis (Schraffur von links unten nach rechts oben) und teilweise an einen Niederspannungskreis (Schraffur von links oben nach rechts unten) angeschlossen. Das Batteriemanagementsystem 1 ist dabei dementsprechend teilweise zum Betrieb auf Hochspannungspotential (HV Potential, HV: High Voltage) und teilweise zum Betrieb auf Niederspannungspotential (LV Potential, LV: Low Voltage) ausgebildet. Die Slave-Zellüberwachungseinheiten 3 sind ausschließlich zum Betrieb auf Hochspannungspotential und nicht zum Betrieb auf Niederspannungspotential ausgebildet. Die Master-Zellüberwachungseinheit 5 ist zum Betrieb auf Hochspannungspotential und zum Betrieb auf Niederspannungspotential ausgebildet. Auf der Master-Zellüberwachungseinheit 5 erfolgt dabei eine galvanische Trennung zwischen Hochspannungspotential und Niederspannungspotential.
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Die Trenneinheit 4 zur galvanischen Trennung einer Batterie von einer Verbraucher- und/oder Ladeeinrichtung der in den Figuren dargestellten Batteriemanagementsysteme 1 umfasst jeweils eine Auswerteeinheit (in den Figuren nicht explizit dargestellt) und eine Steuereinrichtung (in den Figuren nicht explizit dargestellt). Die Steuereinrichtung der Trenneinheit 4 ist dabei zur Ansteuerung von Schaltelementen der Trenneinheit 4 (in den Figuren nicht explizit dargestellt) ausgebildet, wobei über die Schaltelemente eine Batterie von einer Verbraucher- und/oder einer Ladeeinrichtung galvanisch trennbar ist. Die Trenneinheit 4 weist ferner jeweils einen Hochspannungsbereich (Schraffur von links unten nach rechts oben) und einen Niederspannungsbereich (Schraffur von links oben nach rechts unten) auf und ist dementsprechend zum Betrieb auf Hochspannungspotential und zum Betrieb auf Niederspannungspotential ausgebildet. Die Strommesseinrichtung 6 des Batteriemanagementsystems 1, insbesondere ein Shunt, ist in den dargestellten Ausführungsbeispielen jeweils über eine Kommunikationsverbindung 9, vorzugsweise einen LIN-Bus, direkt mit dem Hochspannungsbereich der Trenneinheit 4 verbunden. Somit ist vorteilhafterweise eine direkte Kommunikation zwischen den Komponenten zur Messung des Stroms (Strommesseinrichtung 6) und der Trenneinheit 4 realisiert, wodurch der sicherheitskritische Pfad über die Kommunikationsverbindung 9 kurz ist. Die Trenneinheit 4 ist vorteilhafterweise des Weiteren ausgebildet, ein über die Signalleitung 7 gesendetes Crash-Signal als Daten zu empfangen und auszuwerten, um bei Bedarf eine galvanische Trennung der Batterie von einer Verbraucher- und/oder einer Ladeeinrichtung auszulösen. Ferner ist die Trenneinheit 4 vorteilhafterweise ausgebildet, ein HV-Interlock-Signal (HV: High Voltage) zu überwachen, welches der Trenneinheit 4 über die Signalleitung 8 bereitgestellt wird.
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Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt eine redundante Übertragung von sicherheitsrelevanten Informationen zwischen den Zellüberwachungseinheiten 3, 5 und der Trenneinheit 4. Dazu umfasst das Kommunikationssystem einen Kommunikations-Bus 11’’, welcher als CAN-Bus ausgebildet ist und über welchen die Kommunikation zwischen der Master-Zellüberwachungseinheit 5 und der Steuergeräteeinheit 2 sowie zwischen der Master-Zellüberwachungseinheit 5 und der Trenneinheit 4 erfolgt. Die Master-Zellüberwachungseinheit 5 ist dabei zur Umsetzung eines proprietären Daisy-Chain-Protokolls in ein CAN-Protokoll ausgebildet.
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Die zweite Kommunikationsleitung 12, welche die Zellüberwachungseinheiten 3, 5 miteinander verbindet, verbindet bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel zudem die Master-Zellüberwachungseinheit 5 mit der Trenneinheit 4. Eine Übertragung von Daten erfolgt dabei über die Kommunikationsleitung 12 gemäß dem Daisy-Chain-Prinzip auf Hochspannungspotential. Die zweite Kommunikationsleitung 12 zwischen der Master-Zellüberwachungseinheit 5 und der Trenneinheit 4 ist dabei vorteilhafterweise als Alarm-Line ausgebildet. Über die Kommunikationsleitung 12 kann die Master-Zellüberwachungseinheit 5 vorteilhafterweise direkt Einfluss auf die Schaltelementsteuerung der Trenneinheit 4 nehmen.
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Das Kommunikationssystem des in 1 dargestellten Batteriemanagementsystems 1 weist ferner einen weiteren Kommunikations-Bus 14 auf, über welchen die Steuergeräteeinheit 2 mit einer Fahrzeugsteuergeräteeinheit 10 zum Austausch von Daten verbunden ist. Der Kommunikations-Bus 14 ist dabei vorzugsweise ebenfalls ein CAN-Bus. Die Fahrzeugsteuergeräteeinheit 10 ist vorzugsweise eine sogenannte Vehicle-Control-Unit (VCU), welche insbesondere Funktionalitäten, wie die Koordination des Antriebsmomentes, das Lademanagement und/oder die Kontrolle über Fahrzeugzustände, wie Laden, Fahren, Parken usw., ausübt. Von der Steuergeräteeinheit 2 empfangene und/oder ausgewertete Daten können dabei über den Kommunikations-Bus 14 an die Fahrzeugsteuergeräteeinheit 10 übertragen werden.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel für ein Batteriemanagementsystem 1 umfasst das Kommunikationssystem eine erste Kommunikationsleitung 11 und eine zweite Kommunikationsleitung 12, wobei die erste Kommunikationsleitung 11 und die zweite Kommunikationsleitung 12 die Zellüberwachungseinheiten 3, 5 zur Übertragung von Daten miteinander verbinden. Ferner verbindet die erste Kommunikationsleitung 11’ die Master-Zellüberwachungseinheit 5 mit der Steuergeräteeinheit 2 zur Übertragung von Daten, wobei die Übertragung von Daten von den Slave-Zellüberwachungseinheiten 3 über die Master-Zellüberwachungseinheit 5 an die Steuergeräteeinheit 2 nach dem Daisy-Chain-Prinzip erfolgt, vorzugsweise unter Nutzung eines Serial Peripheral Interface (SPI). Die zweite Kommunikationsleitung 12’ verbindet ferner die Master-Zellüberwachungseinheit 5 zur Übertragung von Daten mit der Trenneinheit 4, wobei eine Übertragung von Daten über die zweite Kommunikationsleitung 12’ auf Niederspannungspotential erfolgt. Sämtliche sicherheitsrelevante Daten werden vorteilhafterweise über die zweite Kommunikationsleitung 12’ redundant zu den über die erste Kommunikationsleitung 11’ übertragenen Daten kommuniziert. Die zweite Kommunikationsleitung 12’ führt dabei von den Slave-Zellüberwachungseinheiten 3 über die Master-Zellüberwachungseinheit 5 direkt zu der Trenneinheit 4. Auf diese Weise kann vorteilhafterweise direkt von der Master-Zellüberwachungseinheit 5 Einfluss auf die Steuerung der Schaltelemente der Trenneinheit 4 genommen werden. Von der Steuergeräteeinheit 2 empfangene Daten können darüber hinaus über eine weitere Kommunikationsleitung 13, welche die Steuergeräteeinheit 2 zur Übertragung von Daten mit der Trenneinheit 4 verbindet, an die Trenneinheit 4 übertragen werden. Ferner ist vorgesehen, dass bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel die Steuergeräteeinheit 2 über einen Kommunikations-Bus 14 empfangene und/oder ausgewertete Daten an eine weitere Steuergeräteeinheit 10 weiterleiten kann.
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Bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel für ein Batteriemanagementsystem 1 ist die Steuergeräteeinheit 2 eine Fahrzeugsteuergeräteeinheit, welche in das Batteriemanagementsystem 1 integriert ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Steuergeräteeinheit 2 eine Vehicle Control Unit (VCU) ist. Die Steuergeräteeinheit 2 ist vorteilhafterweise ausgebildet sämtliche nicht sicherheitsrelevanten Funktionen des Batteriemanagementsystems 1 auszuführen, beispielsweise die Bestimmung des State of Charge (SOC) und/oder die Bestimmung des State of Health (SOH). Die Trenneinheit 4 des in 3 dargestellten Ausführungsbeispiels ist dabei ausgebildet, sämtliche sicherheitsrelevanten Funktionen des Batteriemanagementsystems 1 auszuführen. Dazu werden von den Zellüberwachungseinheiten 3, 5 erfasste Betriebsparameter, insbesondere Batteriezellspannungen und/oder Batteriezelltemperaturen, an die Steuergeräteeinheit 2 und an die Trenneinheit 4 übertragen. Dabei ist vorgesehen, dass eine Übertragung von den Slave-Zellüberwachungseinheiten 3 an die Master-Zellüberwachungseinheit 5 gemäß dem Daisy-Chain-Prinzip erfolgt. Die Master-Zellüberwachungseinheit 5 umfasst dabei vorteilhafterweise einen Daisy-Chain-Host Rechner. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Slave-Zellüberwachungseinheiten 3 mit der Master-Zellüberwachungseinheit 5 nach dem Daisy-Chain-Prinzip mit proprietären Protokoll, insbesondere unter Nutzung eines SPI, kommunizieren.
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Die Master-Zellüberwachungseinheit 5 ist in dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel über einen CAN-Bus 11’’ mit der Steuergeräteeinheit 2 zur Übertragung von Daten verbunden. Auf der Master-Zellüberwachungseinheit 5 erfolgt dabei die Umsetzung des proprietären Daisy-Chain-Protokolls in das CAN-Protokoll. Darüber hinaus ist die Master-Zellüberwachungseinheit 5 über die zweite Kommunikationsleitung 12’ direkt mit der Trenneinheit 4 zur Übertragung von Daten verbunden. Die zweite Kommunikationsleitung 12’ ist dabei vorzugsweise als Alarm-Line ausgebildet. Die galvanische Trennung der zweiten Kommunikationsleitung 12, 12’ zwischen Hochspannungspotential (zweite Kommunikationsleitung 12) und Niederspannungspotential (zweite Kommunikationsleitung 12’) erfolgt auf der Master-Zellüberwachungseinheit 5.
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Die Kommunikationsleitung 12’ kann somit direkt an den Niederspannungsbereich der Trenneinheit 4 angebunden werden.
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Des Weiteren verbindet bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ein Kommunikations-Bus 15, vorzugsweise ebenfalls ein CAN-Bus, die Steuergeräteeinheit 2 mit dem Niederspannungsbereich der Trenneinheit 4 zur Übertragung von Daten. An die Steuergeräteeinheit 2 von der Master-Zellüberwachungseinheit 5 übertragene Daten können dabei vorteilhafterweise von der Steuergeräteeinheit 2 an die Trenneinheit 4 weitergeleitet werden, sodass eine redundante Übertragung von Daten von der Master-Zellüberwachungseinheit 5 an die Trenneinheit 4 ermöglicht ist. Während die Übertragung von Daten über den Kommunikations-Bus 15 dabei vorzugsweise gemäß dem CAN-Protokoll erfolgt, ist vorgesehen, dass die Übertragung von Daten von den Slave-Zellüberwachungseinheiten 3 über die Master-Zellüberwachungseinheit 5 an die Trenneinheit 4 nach dem Daisy-Chain-Prinzip erfolgt.
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Die in den Figuren dargestellten und im Zusammenhang mit diesen erläuterten Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung der Erfindung und sind für diese nicht beschränkend.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2008055505 A1 [0004]
- US 20100052428 A1 [0004]
- WO 2012165771 A2 [0004]
- US 20080086247 A1 [0004]
- US 20120235483 A1 [0004]
- US 6404166 B1 [0005]
- US 20110049977 A1 [0005]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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