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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung einer Anzahl von aufgenommenen Werkstücken von einem Stapel nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Bestimmung einer Anzahl von aufgenommenen Werkstücken von einem Stapel nach dem Oberbegriff von Anspruch 9.
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Die
DE 10 2006 025 387 B3 offenbart ein Verfahren zum überwachten Transport von Blechen, wobei ein Blech durch einen Feeder von einem Blechstapel aufgenommen wird. Dabei ist an dem Feeder und an einer zweiten Position, beispielsweise an einem Ablagepunkt, jeweils ein induktiver Sensor angeordnet. Auf der Grundlage eines zwischen den Sensoren übertragenen Signals wird die Blechanzahl bestimmt.
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Die
DE 43 12 227 A1 offenbart einen Tastfuß zum zyklischen Abtasten der Stapelhöhe eines Anlegestapels einer Bogendruckmaschine, der oberhalb des Stapels aus dem Stapelbereich aus- und wieder in den Stapelbereich einschwenkbar und höhenveränderbar gelagert ist, mit gesteuerten Antriebsmitteln zum zyklischen Schwenken des Tastfußes nach Abtasten aus dem Bereich oberhalb des Stapels, mit Antriebsmitteln zum zyklischen Anheben des Tastfußes nach Messung der Stapelhöhe bzw. wieder zum Absenken des Tastfußes zur Messung, wobei eine Kraftspeichereinrichtung den Tastfuß mit den Antriebsmitteln zum zyklischen Anheben und Absenken des Tastfußes verbindet.
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Die
JP S59 - 142 685 A offenbart eine Vorrichtung zum Zählen von Stahlblechen. Gleichzeitig mit einem Anheben eines Elektromagneten von einem abgelegten Stahlblech wird ein optischer Abstandsmesser und eine Laserlichtquelle nach unten bewegt. Das reflektierte Licht das von einer Lichtquelle reflektiert wird, wird durch einen optischen Abstandsmesser empfangen, um eine Spannung entsprechend dem Abstand von dem Stahlblech zu erzeugen. Je nachdem wie die Lichtquelle und der Abstandsmesser nach unten bewegt wird, wird der Abstand aufgrund der Stirnflächen des Stahlblechs und des Abstandsmessers verändert und erzeugt eine Erfassungswellenform in Übereinstimmung mit dieser Änderung. Die erfasste Wellenform wird einer Unterscheidungsvorrichtung übertragen und dort analysiert, um die Anzahl der Stahlbleche zu zählen.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine verbesserte Vorrichtung zur Aufnahme von Blechen bzw. Werkstücken bereitzustellen und eine kostengünstigere und flexibler einsetzbare Vorrichtung zur Aufnahme von Blechen bzw. Werkstücken bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 gelöst durch eine Vorrichtung zur Bestimmung einer Anzahl von aufgenommenen Werkstücken von einem Stapel mit einer mindestens in einer ersten Achse bewegbaren Entnahmevorrichtung, wobei an der Entnahmevorrichtung mindestens ein Sensor durch ein Bewegungsmittel beweglich angeordnet ist, wobei das Bewegungsmittel ausgebildet ist, den Sensor in eine erste Ruheposition zu bewegen, die außerhalb einer Werkstückaufnahme liegt und das Bewegungsmittel ausgebildet ist, den Sensor in eine zweite Messposition zu bewegen, die zwischen der Entnahmevorrichtung und den aufzunehmenden Werkstücken liegt, wobei eine Auswerteeinheit angeordnet ist und der Sensor mit der Auswerteeinheit verbunden ist, und ein Positionsgeber angeordnet ist zu Ausgabe der Position mindestens einer Achse der Entnahmevorrichtung, wobei der Positionsgeber mit der Auswerteeinheit verbunden ist, wobei der Sensor ausgebildet ist, in der Messposition das Werkstück auf dem Stapel zu detektieren und in der Auswerteeinheit ein zugehöriger erster Positionswert speicherbar ist, der Sensor durch das Bewegungsmittel in die erste Ruheposition bewegbar ist, die Entnahmevorrichtung ausgebildet ist, ein Werkstück von dem Stapel zu entnehmen, der Sensor durch das Bewegungsmittel in die zweite Messposition bewegbar ist, der Sensor ausgebildet ist, in der Messposition ein anderes Werkstück auf dem Stapel zu detektieren und in der Auswerteeinheit ein zugehöriger zweiter Positionswert speicherbar ist, die Auswerteeinheit ausgebildet ist, die Differenz aus dem zweiten Positionswert und dem ersten Positionswert zu ermitteln, wobei die Auswerteeinheit dazu ausgebildet ist die Differenz mit einem vorgegebenen Sollwert zu vergleichen, wodurch die Auswerteeinheit dazu ausgebildet ist, die Anzahl der dem Stapel entnommenen Werkstücke zu bestimmen.
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Weiter wird die Aufgabe gemäß Anspruch 9 gelöst durch ein Verfahren zur Bestimmung einer Anzahl von aufgenommenen Werkstücken von einem Stapel mit einer mindestens in einer ersten Achse bewegbaren Entnahmevorrichtung, wobei an der Entnahmevorrichtung mindestens ein Sensor durch ein Bewegungsmittel bewegt wird, wobei das Bewegungsmittel vorgesehen ist, um den Sensor in eine erste Ruheposition zu bewegen, die außerhalb einer Werkstückaufnahme liegt und das Bewegungsmittel vorgesehen ist, um den Sensor in eine zweite Messposition zu bewegen, die zwischen der Entnahmevorrichtung und den aufzunehmenden Werkstücken liegt, wobei eine Auswerteeinheit angeordnet ist und der Sensor mit der Auswerteeinheit verbunden ist, und ein Positionsgeber angeordnet ist, zu Ausgabe der Position der Entnahmevorrichtung, wobei der Positionsgeber mit der Auswerteeinheit verbunden ist, wobei der Sensor in der Messposition das Werkstück auf dem Stapel detektiert und in der Auswerteeinheit ein zugehöriger erster Positionswert gespeichert wird, der Sensor durch das Bewegungsmittel in die erste Ruheposition bewegt wird, die Entnahmevorrichtung ein Werkstück von dem Stapel entnimmt, der Sensor durch das Bewegungsmittel in die zweite Messposition bewegt wird, der Sensor in der Messposition ein anderes Werkstück auf dem Stapel detektiert und in der Auswerteeinheit ein zugehöriger zweiter Positionswert gespeichert wird, die Auswerteeinheit die Differenz aus dem zweiten Positionswert und dem ersten Positionswert ermittelt, wobei die Auswerteeinheit die Differenz mit einem vorgegebenen Sollwert vergleicht, wodurch die Auswerteeinheit die Anzahl der dem Stapel entnommenen Werkstücke bestimmt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird also der Stapel von dem die Werkstücke entnommen werden, vor und nach der Entnahme mit einem einzigen Sensor in der Höhe vermessen. Ausgehend von der Höhe vor und nach der Entnahme, kann die entnommene Anzahl der Werkstücke bestimmt werden.
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Dadurch wird bereits bei der Entnahme festgestellt, ob beispielsweise statt nur eines einzigen Werkstückes zwei oder mehr Werkstücke gleichzeitig entnommen wurden, beispielsweise wenn die Werkstücke aneinander haften. Gemäß der Erfindung kann beispielsweise direkt bei der Entnahme geprüft werden, ob nur ein einziges Werkstück entnommen wurde. Das ist insbesondere dann sehr wichtig wenn die Werkstücke von der Entnahmevorrichtung einer Maschine zugeführt werden, welche eine automatische Bearbeitung der Werkstücke vornimmt. Hier wird eine ggf. mögliche Beschädigung der Maschine bzw. eine Störung im Materialfluss zu der Maschine wirkungsvoll vermieden.
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Die Werkstückstärke bzw. die Höhe der Werkstücke wird gemäß der vorliegenden Erfindung kontaktlos bzw. berührungsfrei gemessen. Dadurch ist die Messung verschleißfrei.
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Gemäß der Erfindung ist keine spezielle Kalibrierung der Vorrichtung bzw. des Messsystems notwendig, da eine Differenz- bzw. Deltamessung eines ersten und zweiten Positionswertes vorgenommen wird. Dadurch kann die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße Verfahren sehr einfach an unterschiedliche Werkstücke angepasst werden.
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Vorzugsweise weisen die Werkstücke immer eine gleiche Dicke auf, so dass die Werkstücke auf dem Stapel immer gleiche Abmessungen aufweisen. Die Abmessungen bzw. die Dicke der Werkstücke kann dabei jedoch generell nahezu beliebig sein. Jedoch sind pro Stapel immer nur gleichartige Werkstücke vorgesehen.
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Bei dem Sensor handelt es sich um einen üblichen im Handel erhältlichen Standardsensor ohne Modifikationen.
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In Weiterbildung der Erfindung ist der Sensor ein induktiver, ein optoelektronischer oder ein kapazitiver Sensor.
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Im Falle eines induktiven oder kapazitiven Sensors ist die Messung nahezu unempfindlich gegenüber Verschmutzungen. Daher ist die Vorrichtung in sehr rauen Umgebungsbedingungen einsetzbar.
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Ein optoelektronischer Sensor ist insbesondere für eine sehr genaue und präzise Messung geeignet. Durch einen optoelektronischen Sensor können auch Werkstücke mit unterschiedlichsten Materialen detektiert werden. So ist es möglich, mit einem optoelektronischen Sensor metallische und nicht metallische Werktücke zu detektieren. Bei dem optoelektronischen Sensor kann es sich beispielsweise um einen Lichttaster handeln.
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In Weiterbildung der Erfindung ist das Bewegungsmittel dazu ausgebildet, den Sensor zu verschwenken oder zu verschieben. Das Bewegungsmittel kann beispielsweise durch einen elektrischen Getriebemotor, eine pneumatische oder eine hydraulische Kolben-/Zylinderanordnung gebildet sein. Eine Schwenkbewegung ist dabei einfach über eine Hebelvorrichtung mit einem Drehpunkt realisierbar. Durch die pneumatische oder hydraulische Kolben-/Zylinderanordnung kann sehr einfach eine Verschiebung des Sensors realisiert werden.
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In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das Werkstück ein Metallblech. Metallbleche werden häufig als Plattenmaterial bzw. als Stückware bereitgestellt. Die Metallbleche sind dabei in einem Stapel angeordnet, wobei die Metallbleche aufeinander liegen. Die Metallbleche sind vorzugsweise eingeölt, um eine Korrosion zu vermeiden. Dieser dünne Ölfilm zwischen den Metallblechen führt jedoch auch dazu, dass die Metallbleche aneinander haften.
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Die Metallbleche werden von der Entnahmevorrichtung, beispielsweise einer Maschine, zugeführt, welche die Metallbleche verarbeiten soll. Hierzu kann beispielsweise auch ein Förderband vorgesehen sein, welches die Metallbleche der Maschine zuführt. Würden von der Entnahmevorrichtung nun eine falsche Anzahl von Metallblechen, beispielsweise zwei Metallbleche statt nur ein einziges Metallblech, von dem Stapel entnommen, kann es zu Beschädigungen an der Maschine kommen oder zumindest zu einer Störung im Fertigungsablauf. Bei der Maschine kann es sich beispielsweise um eine Blechschneidemaschine oder ähnliches handeln.
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Reduktionsfaktoren von verschiedenen zu verarbeitenden Metallblechen spielen keine Rolle. Ein induktiver Sensor bzw. ein induktiver Näherungsschalter ist beispielsweise mit einem Reduktionsfaktor behaftet, der die Reduktion des Schaltabstandes bei geändertem Werkstück-Material angibt. Dieser ist sowohl von den konstruktiven Gegebenheiten des induktiven Sensors, z. B. dem Gehäusematerial, als auch vom Material des Werkstückes abhängig. Zum Beispiel reduziert sich der Schaltabstand bei einem Messing Objekt bzw. Werkstück auf ca. 40 %. Dieses Verhalten würde in bestimmten Anwendungen störend wirken und hat dazu geführt, dass die sogenannten Reduktionsfaktor-1-Sensoren bzw. Faktor-1-Sensoren z. B. Allmetallschalter entwickelt wurden. Gemäß der vorliegenden Erfindung sind unterschiedliche Schaltabstände bei unterschiedlichen metallischen Materialen jedoch ohne Einfluss auf die Messung, da der Sensor durch die Entnahmevorrichtung so lange an das Werkstück angenähert wird, bis der Sensor das Werkstück detektiert und gleichzeitig der Positionswert erfasst wird. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Stapel nur Werkstücke bzw. Metallblech jeweils aus einem identischen Material enthält.
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In Weiterbildung der Erfindung ist der Positionsgeber eine Antriebssteuerung der Entnahmevorrichtung, wobei die Antriebssteuerung ausgebildet ist, Positionssignale auszugeben. Gemäß dieser Weiterbildung werden die Positionswerte der Entnahmevorrichtung direkt aus den Positionssignalen der Antriebssteuerung generiert. Dadurch ist kein zusätzlicher Positionsgeber notwendig, sondern es können direkt die Positionssignale der Antriebssteuerung verwendet werden. Dadurch kann eine bestehende Entnahmevorrichtung einfach mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Sensor nachgerüstet werden.
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In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist die Entnahmevorrichtung eine Abhebevorrichtung, insbesondere ein Abhebevorrichtung mit einer Ansaugvorrichtung für die Werkstücke auf. Die Metallbleche werden z. B. von der Entnahmevorrichtung beispielsweise mittels Vakuumsaugern angesaugt. Dadurch können die Werkstücke bzw. die Metallbleche einfach und ohne Oberflächenbeschädigungen aufgenommen und transportiert werden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist der Positionsgeber ein absoluter oder relativer Positionsgeber. Absolute Positionsgeber geben die Positionswerte in jeweils eindeutigen absoluten Werten, ausgehend von einem Referenzwert, an. Dadurch kann die Position des Positionsgebers zu jedem Zeitpunkt, beispielsweise direkt nach dem Einschalten, ermittelt werden. Ein relativer Positionsgeber ist einfacher aufgebaut und gibt jeweils nur eine relative Position aus. Ein solcher relativer Positionsgeber wird von der nachgeordneten Auswerteeinheit ausgewertet, so dass beispielsweise sich wiederholende Positionssignale aufaddiert werden, um den korrekte Positionswert zu erhalten.
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In Weiterbildung der Erfindung ist der Positionsgeber ein analoger oder digitaler Positionsgeber. Analoge Positionsgeber geben beispielsweise ein analoges Spannungs- oder Stromsignal aus, welches der jeweiligen Position entspricht. Analoge Positionsgeber sind weit verbreitet und einfach auswertbar. Digitale Positionsgeber geben die Positionsinformation digital über eine digitale Schnittstelle aus. Die Auswertung ist hierbei ebenso einfach und zusätzlich oft wesentlich genauer und robuster gegenüber Umgebungseinflüssen.
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Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Vorteile und Merkmale unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen in:
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1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung;
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2 eine Vorrichtung, wobei der Sensor in einer Ruheposition angeordnet ist;
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3 eine Vorrichtung, wobei die Entnahmevorrichtung ein Werkstück aufgenommen hat.
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In den nachfolgenden Figuren sind identische Teile mit identischen Bezugszeichen versehen.
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1 bis 3 zeigt die Vorrichtung bzw. das Verfahren zur Bestimmung der Anzahl von aufgenommenen Werkstücken 2 von einem Stapel 3 mit einer mindestens in einer ersten Achse 4 bewegbaren Entnahmevorrichtung 5, wobei an der Entnahmevorrichtung 5 mindestens ein Sensor durch ein Bewegungsmittel 9 beweglich angeordnet ist, wobei das Bewegungsmittel 9 ausgebildet ist, den Sensor 8 gemäß 2 in eine erste Ruheposition 10 zu bewegen, die außerhalb einer Werkstückaufnahme 11 liegt und das Bewegungsmittel 9 ausgebildet ist, den Sensor 8 gemäß 1 in eine zweite Messposition 12 zu bewegen, die zwischen der Entnahmevorrichtung 5 und den aufzunehmenden Werkstücken 2 liegt, wobei eine Auswerteeinheit 13 angeordnet ist und der Sensor 8 mit der Auswerteeinheit 13 verbunden ist, und ein Positionsgeber 14 angeordnet ist, zur Ausgabe der Position der mindestens erste Achse 4 der Entnahmevorrichtung 5, wobei der Positionsgeber 14 mit der Auswerteeinheit 13 verbunden ist, wobei der Sensor 8 ausgebildet ist, in der zweiten Messposition 12 das Werkstück 2 auf dem Stapel 3 zu detektieren und in der Auswerteeinheit 13 ein zugehöriger erster Positionswert 15 speicherbar ist, der Sensor 8 durch das Bewegungsmittel 9 in die erste Ruheposition 10 bewegbar ist, die Entnahmevorrichtung 5 gemäß 3 ausgebildet ist, ein Werkstück 2 von dem Stapel 3 zu entnehmen, der Sensor 8 durch das Bewegungsmittel 9 in die zweite Messposition 12 bewegbar ist, der Sensor 8 gemäß 3 ausgebildet ist, in der zweiten Messposition 12 ein anderes Werkstück 2‘ auf dem Stapel 3 zu detektieren und in der Auswerteeinheit 13 ein zugehöriger zweiter Positionswert 16 speicherbar ist, die Auswerteeinheit 13 ausgebildet ist, die Differenz aus dem zweiten Positionswert 16 und dem ersten Positionswert 15 zu ermitteln, wobei die Auswerteeinheit 13 dazu ausgebildet ist, die Differenz mit einem vorgegebenen Sollwert zu vergleichen, wodurch die Auswerteeinheit 13 dazu ausgebildet ist, die Anzahl der dem Stapel 3 entnommenen Werkstücke 2 zu bestimmen.
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Gemäß 1 wird der Sensor 8 in eine Position gebracht, um das oberste Werkstück 2 bzw. Metallblech 18 des Stapels 3 beim Herunterfahren der Abhebevorrichtung 6 zu erkennen. Danach wird die Abhebevorrichtung 6 in Richtung des Stapels 3 bewegt, bis der Sensor 8 das oberste Werkstück 2 des Stapels erkennt. Die Auswerteeinheit erfasst und speichert zu diesem Zeitpunkt einen ersten Positionswert 15 der Abhebevorrichtung 6 bezüglich der Achse 4 ab. Nun wird der Sensor 8 gemäß 2 aus der Messposition 12 in eine Ruheposition 10 bewegt. Die Abhebevorrichtung 6 fährt weiter in Richtung des Stapels 3, um das Werkstück 2, bzw. das Metallblech 18 anzusaugen und vom Stapel 3 abzuheben. Die Abhebevorrichtung 6 fährt gemäß 3 mit dem Werkstück 2, bzw. dem Metallblech 18 nach oben, weg von dem Stapel 3 bis zu der Position, bei der der Sensor 8 ohne Kollisionsgefahr mit dem Stapel 3, wieder unter die Abhebevorrichtung 6 in die Messposition 12 gefahren werden kann. Der Sensor 8 wird wieder in die Messposition 12 unter die Abhebevorrichtung 6 bewegt. Die Abhebevorrichtung 6 fährt nach oben, weg von dem Stapel 3, bis der Sensor 8 den Stapel 3 nicht mehr erkennt. Die Position an der Stelle, bzw. zu dem Zeitpunkt, bei dem der Sensor 8 das Werkstück 2 auf dem Stapel 3 beispielsweise gerade nicht mehr erkennt bzw. beispielsweise gerade noch erkennt, wird als zweiter Positionswert 16 abgespeichert und mit dem ersten Positionswert 15 verglichen. Die Differenz bzw. der Unterschied zwischen dem ersten Positionswert 15 und dem zweiten Positionswert 16 ergibt die abgehobene Werkstückstärke bzw. Werkstückdicke, wodurch die Anzahl der aufgenommen Werkstücke bestimmt werden kann.
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Optional kann bei der weiteren Entnahme von Werkstücken nur immer die zweite Position erfasst werden, da die erste Position der Auswerteeinheit bereits bekannt ist und die Anzahl der entnommenen Werkstücke der Auswerteeinheit ebenfalls bekannt ist.
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Gemäß den 1 bis 3 kann das Werkstück 2 ein Metallblech 18 sein. Metallbleche 18 werden häufig als Plattenmaterial bzw. stückweise bereitgestellt. Die Metallbleche 18 sind dabei in einem Stapel 3 angeordnet, wobei die Metallbleche 18 aufeinander liegen. Die Metallbleche 18 sind beispielsweise eingeölt, um eine Korrosion zu vermeiden. Dieser dünne Ölfilm zwischen den Metallblechen 18 führt jedoch auch dazu, dass die Metallbleche 18 aneinander haften können.
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Die Metallbleche 18 werden von der Entnahmevorrichtung 5, beispielsweise einer Maschine zugeführt, welche die Metallbleche 18 verarbeiten soll. Hierzu kann beispielsweise auch ein Förderband vorgesehen sein, welches die Metallbleche 18 der Maschine zuführt. Würden von der Entnahmevorrichtung 5 nun eine falsche Anzahl von Metallblechen 18, beispielsweise zwei Metallbleche 18 statt nur ein einziges Metallblech 18 von dem Stapel 3 entnommen, kann es zu Beschädigungen an der Maschine kommen oder zumindest zu einer Störung im Fertigungsablauf. Bei der Maschine kann es sich beispielsweise um eine Blechschneidemaschine oder ähnliches handeln.
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Dadurch wird bereits bei der Entnahme festgestellt, ob beispielsweise statt nur einem einzigen Werkstück 2 bzw. Metallblech 18, zwei oder mehr Werkstücke 2 bzw. Metallbleche 18 gleichzeitig entnommen wurden, beispielsweise wenn die Werkstücke 2 bzw. Metallbleche 18 aneinander haften. Daher kann beispielsweise direkt bei der Entnahme geprüft werden, ob nur ein einziges Werkstück 2 bzw. Metallblech 18 entnommen wurde.
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Die Werkstückstärke bzw. die Höhe der Werkstücke 2 bzw. Metallbleche 18 wird kontaktlos bzw. berührungsfrei gemessen. Es ist keine spezielle Kalibrierung der Vorrichtung 1 bzw. des Messsystems notwendig, da eine Differenz- bzw. Deltamessung eines ersten Positionswertes 15 und zweiten Positionswertes 16 vorgenommen wird. Dadurch kann die Vorrichtung 1 bzw. das Verfahren sehr einfach an unterschiedliche Werkstücke 2 bzw. Metallbleche 18 angepasst werden.
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Vorzugsweise weisen die Werkstücke 2 bzw. Metallbleche 18 immer eine gleiche Dicke auf, so dass die Werkstücke 2 auf dem Stapel immer gleiche Abmessungen aufweisen.
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Die Abmessungen bzw. die Dicke der Werkstücke 2 kann dabei jedoch generell nahezu beliebig sein, sofern diese pro Stapel konstant ist.
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Bei dem Sensor 8 handelt es sich um einen üblichen im Handel erhältlichen Standardsensor ohne Modifikationen. Der Sensor 8 kann beispielsweise ein induktiver Sensor 17, ein optoelektronischer Sensor oder ein kapazitiver Sensor sein.
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Das Bewegungsmittel 9 ist dazu ausgebildet den Sensor 8 zu verschwenken oder zu verschieben. Das Bewegungsmittel 9 kann beispielsweise durch einen elektrischen Getriebemotor, eine pneumatische oder eine hydraulische Kolben-/Zylinderanordnung gebildet sein. Eine Schwenkbewegung ist dabei einfach über eine Hebelvorrichtung mit einem Drehpunkt realisierbar. Durch die pneumatische oder hydraulische Kolben-/Zylinderanordnung kann sehr einfach eine Verschiebung des Sensors 8 realisiert werden.
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Der Sensor 8 wird durch die Entnahmevorrichtung 5 so lange an das Werkstück 2 bzw. das Metallblech 18 angenähert, bis der Sensor 8 das Werkstück 2 bzw. das Metallblech 18 detektiert und gleichzeitig der Positionswert erfasst wird. Voraussetzung dafür ist, dass der Stapel 3 nur Werkstücke 2 bzw. Metallbleche 18 aus jeweils einem identischen Material bestehen, falls ein induktiver Sensor 17 verwendet wird.
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Der Positionsgeber 14 ist beispielsweise eine Antriebssteuerung der Entnahmevorrichtung 5, wobei die Antriebssteuerung ausgebildet ist, Positionssignale auszugeben. Dabei werden die Positionswerte 15, 16 der Entnahmevorrichtung 5 direkt aus den Positionssignalen der Antriebssteuerung generiert.
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Gemäß den 1 bis 3 weist die Entnahmevorrichtung 5 eine Abhebevorrichtung 6, insbesondere eine Abhebevorrichtung 6 mit einer Ansaugvorrichtung für die Werkstücke 2 auf. Die Metallbleche 18 werden z. B. von der Entnahmevorrichtung 5 beispielsweise mittels Vakuumsaugern angesaugt. Dadurch können die Werkstücke 2 bzw. die Metallbleche 18 einfach und ohne Oberflächenbeschädigungen aufgenommen und transportiert werden.
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Der Positionsgeber 14 ist beispielsweise ein absoluter oder relativer Positionsgeber 14. Absolute Positionsgeber 14 geben die Positionswerte in jeweils eindeutigen absoluten Werten ausgehend von einem Bezugswert an. Ein relativer Positionsgeber 14 ist einfacher aufgebaut und gibt jeweils nur eine relative Position aus. Ein solcher relativer Positionsgeber 14 wird von der nachgeordneten Auswerteeinheit 13 ausgewertet, so dass beispielsweise sich wiederholende Positionssignale aufaddiert werden, um die korrekte Position zu erhalten.
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Der Positionsgeber 14 ist beispielsweise ein analoger oder digitaler Positionsgeber 14. Analoge Positionsgeber 14 geben beispielsweise ein analoges Spannungs- oder Stromsignal aus, welches der jeweiligen Position entspricht. Digitale Positionsgeber 14 geben die Positionsinformation digital über eine digitale Schnittstelle aus.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Werkstück
- 3
- Stapel
- 4
- erste Achse
- 5
- Entnahmevorrichtung
- 6
- Abhebevorrichtung
- 8
- Sensor
- 9
- Bewegungsmittel
- 10
- erste Ruheposition
- 11
- Werkstückaufnahme
- 12
- zweite Messposition
- 13
- Auswerteeinheit
- 14
- Positionsgeber
- 15
- erster Positionswert
- 16
- zweiter Positionswert
- 17
- induktiver Sensor
- 18
- Metallblech