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Die Erfindung betrifft einen Vorwärmofen für einen Bolzenofen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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STAND DER TECHNIK
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Vorwärmöfen unterschiedlicher Grösse und Länge bekannt.
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Diese Vorwärmöfen werden nach dem Stand der Technik in Reihe mit dem anschliessend folgenden Bolzenofen angeordnet. Das heisst, dass die Halbzeuge zunächst durch den Vorwärmofen laufen und anschliessend in Linie durch den Bolzenofen zur weiteren Verarbeitung geführt werden. Bei den Halbzeugen handelt es sich in der Regel um zylindrische Gegenstände, welche durch den Vorwärmofen und anschliessend durch den Bolzenofen geleitet werden.
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Problematisch am Stand der Technik ist der Umstand, dass mit fortschreitender Technologisierung des Herstellungsprozesses immer längere Halbstöcke vorwärmen müssen.
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Dabei stossen die Vorwärmofen an ihre Kapazitätsgrenzen, da beispielsweise ein Vorwärmofen von sechs Meter Länge nicht beliebig verlängert werden kann, da die gegebenen Hallenvorgaben ansonsten überschritten werden würden.
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Vor die Aufgabe gestellt, dass ein beispielsweise 15 Meter langes Halbstück in einem sechs Meter langen Vorwärmofen vorgewärmt werden soll, um anschliessend in einem entsprechenden Bolzenofen weiterverarbeitet zu werden, kann in dem sechs Meter langen Ofen einfach nicht genug Hitze aufgebracht werden, um ein entsprechendes Vorwärmergebnis des beispielsweise 15 Meter langen Halbstückes zu erreichen.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Aufgabe der Erfindung ist es einen Vorwärmofen zu schaffen, welcher auch in beengten räumlichen Zuständen eingesetzt werden kann und dabei Halblinge aufnehmen kann, welche zumindest die Länger des Bolzenofens aufweisen.
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LÖSUNG DER AUFGABE
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Zur Lösung der Aufgabe führen die Merkmale nach Anspruch 1.
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Der erfindungsgemässe Vorwärmofen für einen Bolzenofen ist derart ausgelegt, dass in den Vorwärmofen die Halblinge auf eine vorbestehende Temperatur vorgewärmt werden, um anschliessend den Bolzenofen optimal nutzen zu können.
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Dazu wird der Vorwärmofen oftmals mit Energie aus dem Bolzenofen versorgt. So wird beispielsweise die in den Abgasen des Bolzenofens gespeicherte Wärme über entsprechende Leitungen in den Vorwärmofen geleitet, um die Abwärme des Bolzenofens zu nutzen.
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Dies erfordert im Stand der Technik aufwendige Rohrkonstruktionen, um die Wärme des Bolzenofens in den vorgelagerten Vorwärmofen zu transportieren. Der dabei entstehende Wärmeverlust ist ebenfalls unerwünscht.
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Die erfindungsgemässe Lösung sieht vor, dass der Vorwärmofen oberhalb des Bolzenofens, unterhalb des Bolzenofens oder längsseitlich an dem Bolzenofen angeordnet sein soll. Dadurch wird vorteilhaft erreicht, dass kein Wärmeverlust durch aufwändige Leitungen mehr entsteht. Weiter wird erreicht, dass beispielsweise unterhalb, oberhalb und längsseitlich vorhandener Raum besser genutzt werden kann.
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Der erfindungsgemässe Vorwärmofen weist ausserdem einen Aufwärmbereich auf. Dieser Aufwärmbereich dient der Vorwärmung der angesprochenen Halbzeuge. In erster Linie handelt es sich hier um Aluminiumgussteile, welche im Bolzenofen weiterverarbeitet und erwärmt werden sollen.
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Die Anordnung des Vorwärmofens oberhalb des Bolzenofens hätte den Vorteil, dass die üblicherweise seitlich angeordneten Brenner im Bolzenofen nicht weiter umgestaltet werden müssten.
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Das heisst, dass die zu erwärmenden Halbzeuge zunächst oben in den Vorwärmofen eingebracht werden würden, anschliessend würden die Halbzeuge quasi durch ihr Eigengewicht aus dem oben angeordneten Vorwärmofen in den unterhalb angeordneten Bolzenofen rutschen. Dazu könnte eine entsprechende Transportvorrichtung vorhanden sein.
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In gleicher Weise wäre es von Vorteil für bestehende Anlagen, wenn der Vorwärmofen unterhalb des Bolzenofens angeordnet werden würde. Auch dann müssten die in der Regel längs seitlich angeordneten Brennerdüsen im Bolzenofen nicht verändert werden.
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Der Bolzenofen würde lediglich eine Öffnung nach unten zu dem dort befindlichen Vorwärmofen benötigen. Das Halbzeug würde zunächst in den Vorwärmofen eingebracht werden. Nachdem die dort definierte Temperatur für die Vorerwärmung erreicht ist, könnte die Transportvorrichtung die Halbzeuge nach oben in den Bolzenofen transportieren.
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Es ist auch denkbar, dass der Transport des vorerwärmten Halbzeugs aus dem oben oder unten angebrachten Vorwärmofen manuell mit Hilfe von Gerätschaften erfolgen könnte.
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Das bedeutet, dass ein Nutzer beispielsweise das vorerwärmte Halbzeug mit einem Gabelstapler aus dem Vorwärmofen entnimmt und in den Bolzenofen verbringt. Dazu ist es auch denkbar, dass der Bolzenofen eine entsprechende erste Handhabungsöffnung aufweist, die zur Eindringung des zu erwärmenden Halbzeugs in den Vorwärmofen dient.
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Diese erste Handhabungsöffnung könnte auch zur manuellen Entnahme des erwärmten Halbzeugs geeignet sein. Es ist auch denkbar, dass diese erste Handhabungsöffnung mit der Transportvorrichtung zusammenwirkt. Das bedeutet, dass beispielsweise ein entsprechendes automatisiertes Förderband zur Einbringung des zu erwärmenden Halbzeugs in dem Vorwärmofen vorhanden ist.
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Weiter ist denkbar, dass die Transportvorrichtung mit einer zweiten Handhabungsöffnung zusammenwirkt. Diese zweite Handhabungsöffnung könnte dann vorgesehen sein, wenn keine manuelle Einbringung des vorerwärmten Halbzeugs in dem Bolzenofen erfolgen soll, sondern eine automatische Einbringung des vorerwärmten Halbzeugs mit Hilfe der Transportvorrichtung durch die zweite Handhabungsöffnung hin in dem Bolzenofen erreicht werden soll.
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Eine erfinderische Weitergestealtung wäre gegeben, wenn eine Kombination mehrerer erfindungsgemäss angeordneter Vorwärmofen an dem einzigen Bolzenofen angeordnet werden würden. Beispielsweise könnte der erste Vorwärmofen längsseitlich, der zweite Vorwärmofen unten und/oder oben angeordnet sein. Dies hätte den Vorteil, dass eine bessere Auslastung erreicht werden würde.
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Im Rahmen der Erfindung ist der Vorwärmofen dann oberhalb des Bolzenofens angeordnet, wenn andererseits des Bolzenofens bei ordnungsgemässem Aufbau der Boden vorhanden ist.
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Weiter soll im Rahmen der vorliegenden Erfindung „unterhalb des Bolzenofens“ vorliegen, wenn der Vorwärmofen bei ordnungsgemässem Einbau zwischen dem Boden und dem Bolzenofen angeordnet ist.
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Daneben soll ein Vorwärmofen dann längsseitlich an dem Bolzenofen angeordnet sein, wenn der Vorwärmofen an der Flanke des Bolzenofens angeordnet ist, welcher regelmässig ein grösseres Längenmass aufweist, als eine der anschliessenden beiden Stirnflächen des Bolzenofens. Eine Längsseite bedeutet also die Seite des Bolzenofens, welche nicht oberhalb und nicht unterhalb, sondern in etwa auf gleicher Höhe zu einem gedachten Untergrund und parallel zu dem Bolzenofen angeordnet ist. Längsseitlich ist hier der Bereich, welcher ein längeres Längenmass aufweist als die Stirnfläche des Bolzenofens.
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Weiter umfasst der Aufwärmbereich des erfindungsgemässen Vorwärmofens eine Wärmequelle zur Aufwärmung von Halbzeugen. Diese Wärmequelle kann zum einen das Abgas aus dem Bolzenofen sein und zum anderen aber auch eine irgendwie anders geartete Wärmequelle, wie Gasbrenner oder elektrische Aufheizer. Letztendlich kommt es auf die Art der Wärmequelle im Rahmen der Ausführung der Erfindung nicht an.
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Weiter wird darauf hingewiesen, dass der erfindungsgemässe Vorwärmofen im Wesentlichen eine gleiche Länge aufweist wie der Bolzenofen. Dies hat wiederrum den Vorteil, dass die zu erwärmenden Halbzeuge bei optimaler Raumausnutzung ideal aufgewärmt werden können. Die Halbzeuge, welche beispielsweise in dem Bolzenofen weiter erwärmt und weiter verarbeitet werden sollen können angepasst auf die benötigte Länge im Vorwärmofen auch bereits komplett vorerwärmt werden.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Figuren. Diese zeigen im Einzelnen in
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1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemässen Aufbaus;
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2 eine weitere Seitenansicht eines anderen erfindungsgemässen Aufbaus.
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3 eine weitere Stellansicht eines erfindungsgemässen Aufbaus.
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In 1 ist gezeigt, wie ein Vorwärmofen 2 oberhalb eines Bolzenofens 1 angeordnet ist. Ausserdem ist gezeigt, wie eine erste Handhabungsöffnung 3 vorhanden ist, durch welche ein Halbzeug 4 in den Vorwärmofen 2 verbracht wurde. Weiter ist gezeigt, wie eine zweite Handhabungsöffnung 5 vorhanden ist, um später das vorerwärmte Halbzeug 4 in den Bolzenofen 1 zu verbringen.
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Der Bolzenofen 1 steht mit nicht näher bezeichneten Beinen auf einem Boden 6. Die in 1 gezeigte Ausführung beschreibt die Anordnung des Vorwärmofens 2 oberhalb des Bolzenofens 1.
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In 2 ist gezeigt, wie der Vorwärmofen 2 unterhalb des Bolzenofens 1 angeordnet ist. Der Vorwärmofen 2 ist dabei zwischen dem Boden 6 und dem Bolzenofen 1 vorgesehen.
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Wieder findet sich die erste Handhabungsöffnung 3, durch welche das Halbzeug 4 in den Vorwärmofen 2 gebracht wurde. Es ist ausserdem gestrichelt angedeutet, dass die zweite Handhabungsöffnung 5 vorhanden ist, um das Halbzeug 4 nach Vorerwärmung in den Bolzenofen 1 zu transportieren.
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Die zweite Handhabungsöffnung 5 kann aber auch derart vorgesehen werden, dass das Halbzeug 4 beispielsweise nach Vorerwärmung aus dem Vorwärmofen 2 manuell entnommen wird und längsseitlich oder an den Stirnflächen in den Bolzenofen 1 eingeführt wird.
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In 3 ist eine Anordnung des Vorwärmofens 2.1 und/oder des Vorwärmofdens 2.2 längsseitlich an dem Bolzenofen 1 gezeigt.
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Dabei befindet sich der Vorwärmofen 2.1 und/oder der Vorwärmofen 2.2 längsseitlich an dem Bolzenofen 1. Das bedeutet, dass der Vorwärmofen 2.1 und/oder der Vorwärmofen 2.2 in etwa gleicher Höhe mit dem Bolzenofen 1 angeordnet sind.
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Es ist aber auch denkbar, dass der Bolzenofen 2.1 längsseitlich etwas höher, das heisst aus dem Volumenumfang des Bolzenofens 1 herausragend und der Vorwärmofen 2.2 etwas unterhalb, also aus dem Volumenumfang des Bolzenofens 1 zu dem Boden 6 hin herausragt.
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Letztendlich ist es hier unbeachtlich, ob der Vorwärmofen 2.1 etwas höher als der Bolzenofen 1 oder etwas tiefer als der Bolzenofen 1 angeordnet ist, so lange er längsseitlich angeordnet ist.
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Die etwas höhere Anordnung des Vorwärmofens 2.1 hat auch den Vorteil haben, dass das gestrichelt angedeutete Halbzeug 4 im Inneren des Vorwärmofens 2.1 und/oder des Vorwärmofens 2.2 leichter durch die zweite Handhabungsöffnung 5 in das Innere des Bolzenofens 1 eingebracht wird.
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Weiter ist gezeigt, dass eine Transportvorrichtung 7 vorhanden ist, welche das Halbzeug 4 aus dem Vorwärmofen 2.1 oder dem Vorwärmofen 2.2 in das Innere des Bolzenofens 1 verbringen soll, um dort eine weitere Erwärmung durch Gasbrenner 8 zu erreichen. Das Halbzeug 4 wird dabei in der Regel durch die erste Handhabungsöffnung 3 in den Vorwärmofen 2.1 und/oder den Vorwärmofen 2.2 eingebracht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bolzenofen
- 2
- Vorwärmofen
- 3
- Erste Handhabungsöffnung
- 4
- Halbzeug
- 5
- Zweite Handhabungsöffnung
- 6
- Boden
- 7
- Transportvorrichtung
- 8
- Brennerdüse