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Die Erfindung betrifft eine Lupenvorrichtung mit einem Polfilter, die insbesondere in einem Set zur Durchführung einer indirekten Ophthalmoskopie sowie in einem Spaltlampenset angewendet werden kann. Die Erfindung betrifft außerdem eine Zirkularpolfiltervorrichtung mit einem Zirkularpolfilter, die zur Nachrüstung an einer bestehenden Sammellinse angebracht werden kann.
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In der Ophthalmologie sind verschiedene Vorrichtungen für Ophthalmoskope bekannt, bei denen Polarisationsfilter verwendet werden, um bei der Untersuchung eines Augenhintergrunds störende Reflektionen einer Lichtquelle zu minimieren. Ein Ophthalmoskop wird zur Untersuchung des Augenhintergrundes verwendet und besteht im Wesentlichen aus einer Beleuchtungseinrichtung zur Erzeugung eines Beleuchtungsstrahlengangs und einer Beobachtungseinrichtung für das vom Augenhintergrund reflektierte Licht.
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Die meisten Anwendungen in der Ophthalmologie mit Polarisationsfiltern sind bei sogenannten direkten Ophthalmoskopen bekannt. So beschreibt beispielsweise die
GB 22 041 44 A ein Hand-Ophthalmoskop in der Bauweise eines direkten Ophthalmoskops, bei dem sowohl im Beleuchtungs- als auch im Beobachtungsstrahlengang ein linearer Polarisationsfilter angeordnet ist. Mindestens einer der Polarisationsfilter ist drehbar angeordnet, um die Polarisationsrichtung ändern zu können, wobei die Polarisationsrichtungen vorzugsweise senkrecht zueinander stehen. Es werden zwei räumlich und geometrisch getrennte Filter verwendet. Ein Filter ist vor der Beleuchtungseinrichtung zur Ausleuchtung des Augenhintergrunds und ein weiterer Filter im Beobachtungsstrahlengang angeordnet. Hierzu ist eine aufwändige Mechanik zurassung der Filter und dem Einschränken bzw. zur Änderung des Polarisationszustands notwendig.
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Die
DE 40 24 951 B4 zeigt ein direktes Hand-Ophthalmoskop mit einer zuschaltbaren Polarisation. Das Ophthalmoskop enthält einen Beleuchtungsstrahlengang und einen Beobachtungsstrahlengang für das vom Augenhintergrund reflektierte Licht und eine Einrichtung zum Modifizieren der Strahlengänge, wobei zwei lineare Polarisationsfilter angeordnet sind und ein Betätigungsmittel vorgesehen ist, durch das ei Träger verstellbar ist, so dass ein linearer Polarisationsfilter in den Beobachtungsstrahlengang und ein anderer Polarisationsfilter in den Beleuchtungsstrahlengang einbringbar und wieder aus ihm entfernbar ist. Die beiden Polarisationsfilter sind fest im Gerät eingebaut und eine Möglichkeit zur einfachen Nachrüstung eines Ophthalmoskops mit einer Polarisationsfunktion ist aus diesem Grund nicht möglich.
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Darüber hinaus sind indirekte Ophthalmoskope bekannt, deren schematischer Aufbau in 1 schematisch gezeigt ist. Ein Beispiel eines indirekte Ophthalmoskops 10 umfasst ein Instrumentengehäuse 12, in dem nacheinander längs eines Beleuchtungsstrahlengangs BL eine Lichtquelle 14 (z. B. eine Leuchtdiode oder eine Glühlampe), eine Kondensorlinse 16 und ein Abbildungsobjektiv 18 angeordnet sind. Der aus dem Abbildungsobjektiv 18 austretende Beleuchtungsstrahlengang BL trifft auf ein Prisma 20, das den Beleuchtungsstrahlengang in Richtung eines Patientenauges 25 umleitet. Zwischen dem Prisma 20 und dem Patientenauge 25 ist eine Sammellinse (Lupe) 24 angeordnet. Die Sammellinse 24 bewirkt eine großflächige und gleichmäßige Ausleuchtung des Augenhintergrundes des Patientenauges 25. Gleichzeitig betrachtet das Auge 26 des Untersuchenden das von der Sammellinse 24 entworfene Luftbild des Augenhintergrundes des Patientenauges 25 über eine optional vorgesehene Vergrößerungslinse 22, die im Beobachtungsstrahlengang BO zwischen der Sammellinse 24 und dem Auge 26 des Untersuchenden angeordnet ist. Die Sammellinse 24 wird von Hand gehalten, wobei der Abstand zwischen dem Patientenauge 25 und der Sammellinse 24 von Hand so eingestellt wird, dass auf dem Auge 26 des Untersuchenden eine scharfe Abbildung des gewünschten Abschnitts des Patientenauges 25 dargestellt wird.
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Zur Durchführung einer indirekten Ophthalmoskopie ist auch die Verwendung eines binokularen Ophthalmoskops 30 bekannt, wie es in 2 gezeigt ist. Das binokulare Ophthalmoskop 30 wird normalerweise am Kopf des Untersuchenden getragen, an den es mittels eines Kopfbandes individuell angepasst werden kann. Ein Beispiel für ein solches binokulare Ophthalmoskop ist beispielsweise das HEINE OMEGA® 500, das von der Anmelderin vertrieben wird. In 2 ist der Beobachtungsstrahlengang BO eines solchen binokularen Ophthalmoskops 30 gezeigt, bei dem zusätzlich eine Sammellinse 42 verwendet wird, die in einem Haltering 40 angeordnet ist. Das Patientenauge 25 wird durch die Sammellinse 42 beleuchtet und gleichzeitig beobachtet. Die Sammellinse 42 entwirft ein Luftbild 38, welches von einem Hauptumlenkspiegel 36 beidseitig auf Seitenumlenkspiegel 34a, 34b umgelenkt wird, die das Luftbild 38 anschließend auf beide Augen 32a bzw. 32b eines Untersuchenden übertragen, so dass das reelle Bild des Luftbildes 38 des Patientenauges 25 in den Augen 32a, 32b entsteht. Die Anordnung der Umlenkspiegel 36, 34a und 34b erlaubt, dass der Beobachtungsstrahlengang BO für das linke und rechte Untersuchungsauge 32a bzw. 32b möglichst nahe zusammengeführt werden, wodurch der Augenhintergrund des Patientenauges 25 auch durch kleinste Patientenpupillen betrachtet werden kann. Diese geringe räumliche Trennung bedingt allerdings starke Reflexe des gebündelten Lichts an der Hornhaut, die eine Untersuchung behindern und den Untersucher blenden. Es ist bekannt, diese Reflexe durch aufwändige konstruktive Maßnahmen zu verhindern. Dies geschieht beispielsweise, indem man den Beleuchtungsstrahlengang möglichst weit von der Sehachse des Binokularteils, also der Ebene des Beobachtungsstrahlengangs, entfernt anordnet. Diese Anordnung erfordert allerdings, dass vor der Untersuchung mit dem binokularen indirekten Ophthalmoskop die Pupille des Patienten medikamentös erweitert werden muss. Dies ist aus verschiedenen Gründen nicht bei allen Patienten möglich, so dass die Untersuchungsmöglichkeiten eingeschränkt werden.
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Für eine morphologische Untersuchung des Auges einschließlich des vorderen Glaskörpers sind darüber hinaus Spaltlampen bekannt, wie z. B. in 3 gezeigt. Das in 3 gezeigte Spaltlampenset 50 umfasst eine Spaltlampe 58 und eine handgehaltene Sammellinse 56. In dem Beleuchtungsstrahlengang BL der Spaltlampe 58 sind nacheinander eine Lichtquelle 53, eine Abbildungsoptik 54 und ein Prisma 55 angeordnet, das den Beleuchtungsstrahlengang BL auf die Sammellinse 56 umlenkt, die anschließend den Beleuchtungsstrahlengang BL auf das Patientenauge 25 richtet. In dem von dem Auge 25 reflektierten Beobachtungsstrahlengang BO ist ein Stereomikroskop 52 mit einem Okular 51 angeordnet.
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Eine solche Spaltlampe bietet dem Untersucher die Möglichkeit, einen scharf begrenzten, spaltförmigen Lichtstrahl, dessen Breite veränderbar ist, auf das Auge zu richten. Gleichzeitig hat er die Möglichkeit, dieses durch das Stereomikroskop zu betrachten. Die Vergrößerung des Stereomikroskops ist bei den meisten Geräten variabel und reicht üblicherweise vom 6- bis zum 30-fachen.
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Durch verschiedene Beleuchtungsmethoden (diffus, direkt, fokal, indirekt, regredient, seitlich usw.) und variable Lichtspaltbreiten ist es möglich, fast sämtliche vorderen, mittleren und mit Hilfe der Sammellinse die hinteren Abschnitte des Patientenauges bis hin zu weit in der Peripherie befindlichen Netzhautarealen zu inspizieren.
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Durch die Verwendung der zusätzlichen Sammellinse kann die Spaltlampenuntersuchung somit auch zur Darstellung und Untersuchung der Netzhaut verwendet werden.
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Alle bestehenden Ophthalmoskope, ob direkt oder indirekt, sowie alle Spaltlampen weisen die folgenden Nachteile auf:
- 1. Es ist keine einfache Nachrüstung bestehender Ophthalmoskope und Spaltlampen mit reflexminimierenden Polfiltern möglich, da die Polfilter, wenn vorhanden, ein wesentlicher Bestandteil der Untersuchungsgeräte sind.
- 2. Es sind aufwändige Mechaniken erforderlich, um die Polarisationsfilter in den Strahlengang einzusetzen und bei Bedarf aus dem Strahlengang zu entfernen.
- 3. Um eine ausreichende Reflexminimierung des cornealen Reflexes zu ermöglichen, müssen die Polarisationsfilter in Kreuzstellung gebracht werden, das heißt der Polarisationsfilter in der Beobachtungsrichtung muss genau um 90° zu der Polarisationsebene des Polarisationsfilters angeordnet werden, der im Beleuchtungsstrahlengang angebracht ist. Dies erfordert einen enormen Aufwand und Bauraum.
- 4. Die Polarisationsfilter sind normalerweise als zwei voneinander geometrisch getrennte Elemente oder Baugruppen eingebaut, wodurch die Vorrichtungs- und Verfahrenskomplexität erhöht wird, der Vorrichtungsaufwand groß ist und die Bedienung für den Anwender erschwert wird.
- 5. Es ist seitens des Untersuchers eine große Geschicklichkeit und eine lange Zeit zum Erlernen der Augenspiegelung ohne medikamentöse Erweiterung der Pupille erforderlich, soweit keine reflexminimierenden Polfiltereinrichtungen eingesetzt werden.
- 6. Wenn die Polfilter im Gerät eingebaut sind, müssen alle optischen Elemente (Linsen, Scheiben, Beschichtungen, etc.) zwischen den Filterscheiben polarisationserhaltend sein, falls der Hornhautreflex minimiert werden soll. Dies schließt Kunststoffoptiken, die nicht spannungsfrei verarbeitet worden sind, aus. So werden z. B. im OP-Bereich sterile Einmalgebrauchs-Ophthalmoskopierlupen aus Kunststoff verwendet, die nicht spannungsfrei sind. Mit diesen Lupen wird die Polarisation nicht erhalten, so dass der Polarisationseffekt hier nicht eingesetzt werden kann. Sind die optischen Komponenten zwischen den Polarisationsfiltern nicht polarisationserhaltend, wird nicht nur der Reflex an der Cornea des Patienten nicht mehr unterdrückt, sondern es entstehen aufgrund der internen Spannungen in den optischen Komponenten Farbfehler und farbliche Verzerrungen, die zu falschen Diagnosen führen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für Sets zur Durchführung einer indirekten Ophthalmoskopie oder ein Spaltlampenset eine Lösung zu schaffen, die es auf einfache Weise ermöglicht, eine reflexfreie, einfachere Betrachtung des Augenhintergrundes zu ermöglichen. Gleichzeitig soll eine einfache und schnelle Nachrüstung bestehender Sets möglich sein.
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Diese Aufgabe wird durch eine Lupenvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lupenvorrichtung sind Gegenstand der Patentansprüche 2 und 3.
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Die Lupenvorrichtung kann bevorzugt bei einem Set zur Durchführung einer indirekten Ophthalmoskopie, beispielsweise zusammen mit einem monokularen Ophthalmoskop oder einem binokularen Ophthalmoskop verwendet werden. Besonders bevorzugt kann die Lupenvorrichtung auch in einem Spaltlampenset zusammen mit einer Spaltlampe verwendet werden.
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Schließlich ist es grundsätzlich auch möglich, die Lupenvorrichtung zusammen mit einer Kopfleuchte zur Untersuchung anderer Körperoberflächen zu nutzen.
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Eine Zirkularfiltervorrichtung, die an bestehende Sammellinsen angebracht werden kann, ist Gegenstand des Patentanspruchs 8. Eine vorteilhafte Weiterbildung dieser Vorrichtung ist in Patentanspruch 9 beansprucht.
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Mittels der erfindungsgemäßen Lupenvorrichtung werden folgende Vorteile erreicht:
- 1. Es ist nicht notwendig, das Untersuchungsinstrument selbst (z. B. die Spaltlampe oder die Ophthalmoskope) mit einer Polarisationsfilterkombination auszustatten, da der Zirkularpolfilter auf der Sammellinse platziert wird. Es ist damit ein einfaches Auf- bzw. Nachrüsten eines bereits vorhandenen Geräteparks eines Ophthalmologen möglich, da lediglich die Sammellinse einschließlich des sie umgebenden Rahmens mit der Zirkularpolfiltervorrichtung versehen werden muss. Es sind keine komplizierten Eingriffe oder Umbauarbeiten an den vorhandenen Untersuchungsgeräten erforderlich. Dieselbe Polarisationseinrichtung kann für Spaltlampenanwendung oder Ophthalmoskopanwendung eingesetzt werden.
- 2. Hierdurch sind auch keine aufwändigen Einschwenkmechaniken erforderlich, um die Polarisationsfilter in die Strahlengänge zu bewegen. Die Untersuchung ohne Polarisation kann durch Verwendung einer unpolarisierten Sammellinse bzw. durch Abnehmen der Filtervorrichtung erfolgen. Eine permanente, nicht abschaltbare Polarisation der Beobachtung und der Beleuchtung, bzw. nur einer von beiden, ist nicht wünschenswert, da es für die Diagnose von Krankheiten sinnvoll ist, auch die Reflexionseigenschaften des Auges und des Augenhintergrundes zu bewerten.
- 3. Es müssen keine zwei Linearpolfilter mit exakt 90° zueinander in dem Beleuchtungs- und dem Beobachtungsstrahlengang platziert werden. Hierdurch wird jeglicher Justageaufwand und zusätzlich Bauraum eingespart.
- 4. Beide Elemente der Zirkularpolvorrichtung, nämlich der Polarisator und der Analysator, sind in einer einzigen, vereinigten Baugruppe kombiniert.
- 5. Ein Zirkularpolfilter erfordert deutlich weniger Erfahrung und Geschick des Anwenders, um reflexarm zu ophthalmoskopieren. Außerdem ist die medikamentöse Erweiterung der Patientenpupille zur reflexfreien Untersuchung nicht länger notwendig.
- 6. Der Zirkularpolfilter ist als letztes optisches Element zwischen dem Patientenauge und der Sammellinse im Strahlengang angeordnet. Das hat den Vorteil, dass bei einer solchen Anordnung die Zirkularpolarisation immer bestmöglich erhalten bleibt, da keine weiteren optischen aktiven Elemente zwischen den beiden Polfilterdurchgängen angeordnet sind und der Cornea-Reflex somit bestmöglichst unterdrückt wird. Da keine Polarisationsfilter in dem Ophthalmoskop angeordnet sind, können in dem Ophthalmoskop zum Beispiel Optiken und Abbildungsoptiken aus nicht spannungsfreien Kunststoffen und Gläsern eingesetzt werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen
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1 schematisch den Aufbau eines Sets zur indirekten Ophthalmoskopie mit einem monokularen Ophthalmoskop und einer Sammellinse,
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2 schematisch den Aufbau eines Sets zur indirekten Ophthalmoskopie mit einem binokularen Ophthalmoskop und einer Sammellinse,
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3 schematisch den Aufbau eines Spaltlampensets mit einer Spaltlampe und einer Sammellinse,
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4 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lupenvorrichtung,
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5 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lupenvorrichtung,
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6 eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lupenvorrichtung,
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7 ein dem in 2 gezeigten Set entsprechendes Set zur indirekten Ophthalmoskopie mit einem binokularen Ophthalmoskop, wobei die übliche Sammellinse durch eine erfindungsgemäße Lupenvorrichtung ersetzt ist,
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8 schematisch die Wirkung einer erfindungsgemäßen Zirkularpolvorrichtung,
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9 schematisch die Anordnung der Bauelemente bei einem Set zur indirekten Ophthalmoskopie mit einem monokularen Ophthalmoskop und einer erfindungsgemäßen Lupenvorrichtung,
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10 schematisch den Aufbau eines bekannten Sets zur indirekten Ophthalmoskopie mit einem monokularen Ophthalmoskop und einer bekannten Sammellinse, wobei in dem monokularen Ophthalmoskop eine Polarisationsvorrichtung vorgesehen ist.
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In 4 ist eine erste Ausführungsform einer Lupenvorrichtung 60 gezeigt. Die Lupenvorrichtung 60 entspricht einer bei indirekten Ophthalmoskopen oder Spaltlampen gängig benutzten Lupenvorrichtung, die eine Sammellinse 62 aufweist, die von einem Haltering 61 umgeben wird. An der distalen Seite der Sammellinse 62, d. h. der beim Einsatz dem Patientenauge zugewandten Seite der Sammellinse 62 (in 4 links), ist eine Zirkularpolfiltervorrichtung 68 angeordnet, die in distaler Richtung nacheinander einen Linearpolfilter 63, eine λ/4-Verzögerungsplatte 64 und eine Glasplatte 65 aufweist, deren Außendurchmesser im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Halterings 61 entspricht, und die im eingebauten Zustand aneinander anliegen.
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Die in 5 gezeigte zweite Ausführungsform 70 der Lupenvorrichtung entspricht im Wesentlichen der ersten Ausführungsform 60 der Lupenvorrichtung, wobei bei der Zirkularpolfiltervorrichtung 69 zusätzlich zwischen dem Linearpolfilter 63 und dem Haltering 61 eine weitere Glasplatte 66 angeordnet ist.
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Die in 6 gezeigte Ausführungsform 75 der Lupenvorrichtung entspricht im Wesentlichen der Lupenvorrichtung von 5, wobei bei Zirkularpolfiltervorrichtung 71 der die distale Glasplatte 65 weggelassen ist. In 6 ist außerdem gezeigt, dass die 71 einen Rahmen 73 aufweist, in dem die Glasplatte 65, der Linearpolfilter 63 und die λ/4-Verzögerungsplatte 64 in distaler Richtung nacheinander angeordnet sind. Von dem Rahmen 73 erstrecken sich senkrecht elastische Federzungen 74, die im Umfangsabstand an dem Rahmen angebracht sind und an dem Außenumfang des Halterings 61 der Lupenvorrichtung 75 vorgespannt anliegen, wodurch die Zirkularpolfiltervorrichtung 71 an dem Haltering 61 gehalten wird. Die Federzungen 74 dienen als Befestigungsmittel, durch die die Zirkularpolfiltervorrichtung 71 an dem Haltering 61 lösbar befestigt werden kann. Auf gleiche Weise können auch die Zirkularpolfiltervorrichtungen 68 und 69 der in den 4 und 5 gezeigten Lupenvorrichtungen 60 und 70 an dem jeweiligen Haltering 61 lösbar angebracht werden. Hierdurch ist es möglich, die Zirkularpolfiltervorrichtungen 68, 69 und 71 auf einfache Weise von dem Haltering 61 der Lupenvorrichtungen 60, 70 und 75 zu lösen, falls eine Polarisation nicht erforderlich ist. Es ist ebenso hierdurch auf einfache Weise möglich, bestehende Lupenvorrichtungen mit einer Zirkularpolfiltervorrichtung 68, 69 und 71 nachzurüsten.
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Es ist auch möglich eine Zirkularpolfiltervorrichtung direkt auf eine Sammellinse zu laminieren oder auf andere Art und Weise mit der Zirkularpolfiltervorrichtung zu beschichten.
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In 7 ist anhand der Lupenvorrichtung 70 gezeigt, wie die in 2 gezeigte Sammellinse 56 durch die Lupenvorrichtung 70 ersetzt wird.
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In 8 ist die Wirkung beschrieben, die durch eine Zirkularpolfiltervorrichtung 89 erreicht wird. Wie in 8 veranschaulicht, wird das Licht einer unpolarisierten Lichtquelle 81 beim Durchtritt durch den Linearpolfilter 82 linear polarisiert, wie es durch den Pfeil 83 angedeutet ist. Anschließend wird durch die λ/4-Verzögerungsplatte 84 das Licht (je nach ausgewähltem Filter) zirkular rechtsdrehend oder linksdrehend polarisiert. Dies ist durch die Spirale 85 angedeutet. Beim Auftreffen des polarisierten Lichts auf die Hornhaut (Cornea) 27 des Patientenauges 25 ändert sich der Drehsinn des direkt reflektierten Lichts, wie es durch die Spirale 87 gezeigt ist. Wenn das so gedrehte reflektierte Licht durch die λ/4-Verzögerungsplatte 84 dringt, wird es erneut linear polarisiert (Pfeil 88). Der Polarisationswinkel hat sich aber um 90° gegenüber dem Winkels des Linearpolfilters 82 gedreht, wodurch das Licht am Linearpolfilter 82 ausgelöscht wird. Damit kann das an der Cornea 27 reflektierte Licht nun dieselbe Zirkularpolfiltervorrichtung 89, durch das es gekommen ist, nicht mehr passieren. Es kann lediglich das diffus unpolarisierte, reflektierte Licht des Augenhintergrundes durch das Beobachterauge 86 beobachtet werden.
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In 10 ist schematisch die Anordnung der Bauelemente bei einem bekannten Set zur indirekten Ophthalmoskopie mit einem monokularen Ophthalmoskop 100 und einer Sammellinse 96 gezeigt, das mit der Möglichkeit einer Polarisation versehen ist. Das Licht einer Lichtquelle 91 wird in dem Ophthalmoskop 100 durch einen Linearpolfilter 93 und eine Beleuchtungsoptik 4 gestrahlt. Das polarisierte Licht 95 dringt durch eine Sammellinse 96 hindurch und erzeugt einen Reflex an der Hornhaut des Patientenauges 25. Das reflektierte, polarisierte Licht gelangt durch die Sammellinse 96 und die Beobachtungsoptik 99 zu einem weiteren Linearpolfilter 98, der sich in Kreuzstellung zu dem Linearpolfilter 93 befindet. Das reflektierte Licht wird dadurch ausgelöscht, aber nur wenn alle optischen Baugruppen 94, 96 und 99 im Bereich 101 zwischen den beiden Polfiltern 93, 99 polarisationserhaltend sind.
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Im Gegensatz hierzu ist in 9 der Aufbau eines erfindungsgemäßen Sets für eine indirekte Ophthalmoskopie mit einem monokularen Ophthalmoskop 90 gezeigt. Das von der Lichtquelle 91 aus strahlende Licht geht ohne vorherige Polarisation durch die Beleuchtungsoptik 94 hindurch, durchquert die Sammellinse 96 und anschließend den Zirkularpolfilter 97, bis es an der Cornea des Patientenauges 25 auftrifft und von dort reflektiert wird. Das reflektierte Licht durchtritt nacheinander den Zirkularpolfilter 97, die Sammellinse 96 und die Beobachtungsoptik 99, bevor es im Auge 92 des Untersuchers abgebildet wird.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform des Sets ist daher der Zirkularpolfilter 97 als letztes optisches Element zwischen dem Patientenauge 25 und der Sammellinse 96 im Strahlengang angeordnet. Bei einer solchen Anordnung bleibt die Zirkularpolarisation immer bestmöglich erhalten, da keine weiteren optischen aktiven Elemente zwischen den beiden Polfilterdurchgängen angeordnet sind, und der Cornea-Reflex wird somit bestmöglichst unterdrückt. Da keine Polarisationsfilter in dem Ophthalmoskop angeordnet sind, können in dem Ophthalmoskop zum Beispiel Optiken und Abbildungsoptiken aus nicht spannungsfreien Kunststoffen und Gläsern eingesetzt werden. Darüber hinaus ist es möglich, eine gängige Sammellinse, wie z. B. die Sammellinse 96 auf einfache Weise zusätzlich mit der Zirkularpolfiltervorrichtung nachzurüsten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- GB 2204144 A [0003]
- DE 4024951 B4 [0004]