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Die Erfindung betrifft ein Trockenbauelement mit integrierten elektrischen Elementen, wie ein Trockenbauelement mit integrierter LED-Beleuchtung.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, an Baukörpern, wie Decken oder Wänden oder auch dem Boden von Innenräumen, eine indirekte Beleuchtung der Baukörperflächen vorzunehmen, indem ein Leuchtengehäuse am Baukörper befestigt wird. Eine solche ”Gehäuselösung” führt zwangsweise zu einem Aufbau der Decken bzw. der Wand, wodurch der zu beleuchtende Raum verkleinert wird. Handelt es sich um ein an einer Decke angebrachtes Leuchtengehäuse, verringert sich die Raumhöhe und die Anbringung zusätzlicher herkömmlicher Leuchten an der Decke ist erschwert. Handelt es sich um an einer Wand angebrachte Leuchten, ist das Aufstellen von Möbeln an dieser Wand nicht mehr ohne weiteres möglich.
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Der Innenausbau von Gebäuden erfolgt häufig in Trockenbauweise – es werden Gipsplatten auf das Mauerwerk aufgesetzt und ersetzen so teilweise den Putz. Es können auch Stuckelemente verschiedener Form auf diesen aufgebracht sein. Ein weiterer Einsatz von Trockenbauelementen ist in historischen Gebäuden. Dort wird das Mauerwerk mit Stuck verziert bzw. befindet sich bereits Stuck auf denselben – wie im Barock und Rokoko allgemein üblich. Schliesslich werden Steinplatten, auch Kunststeinplatten – (z. B. Kalksandstein, Kunststoff-Kunststeinplatten) und Gipsplatten generell als Wand- und Bodenbeläge – ggf. mit einer durchsichtigen Glasplatte überdeckt, eingesetzt.
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Es ist nun problematisch, bei einer bestehenden Wand/Bodengestaltung mit Trockenbauelementen oder Stuckelementen bzw. Kunststeinbelag Beleuchtung einzuführen. Die Verlegung von Leitungen auf Stuckdecken historischer Gebäude ist nicht denkmalgerecht und erfordert noch dazu das Bohren von Versorgungskanälen für die elektrischen Leitungen, welche wiederum die historischen Bauten beschädigen. In Boden- und Wandtäfelungen – besonders solchen aus Kunststein – ist es problematisch, dass Leitungen/Beleuchtungen und sonstige elektrische Elemente dort nur mit grossem Aufwand eingebettet werden können.
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Auch bei wenig genutzten Gebäuden, wie Weinkellern, Präsentationsräumen, historischen Sälen, Jagdhütten, Gartenhäusern, Saunagebäuden etc. Veranstaltungsräumen werden die Kosten für eine aufwändige Installation mit vielen Lampenanschlüssen gescheut und es treten bei geringer Nutzung noch dazu häufig Ausfälle ein.
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Ein weiteres Problem von Gebäuden ist der Brandschutz. Fehler in der elektrischen Installation oder Kurzschlüsse führen zu Bränden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von LED-Leuchtelementen als Beispiel für elektrische Elemente genannt – sie ist jedoch keineswegs darauf eingeschränkt, sondern es können auch Rauch- oder Gassensoren; Lichtsensoren, Kameras u. dgl. als elektrische Elemente eingebaut sein.
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Trockenbauelemente mit LED-Beleuchtung sind bereits als Kunststoff-Wandabschlussleisten im
DE 20 2011 051 236 U1 beschrieben. Das dort erläuterte Profil weist ein plattenförmiges Halteelement auf, an dem das Profilelement sowie lösbar eine Leuchtleiste befestigt ist. Diese Leuchten können bzw. Treppen ausleuchten, sind aber hinsichtlich der Verschmutzungsneigung, optischen Gestaltung und Materialauswahl verbesserungsfähig. Eine derartige Anordnung eignet sich nicht für Sichtflächen, da die Befestigung der Leuchtleiste an einem über das Profilelement herausragenden Haltelement optisch störend ist und sich in deren Bereich Verunreinigungen und Schmutz ansammeln können. Da bevorzugt Kunststoff eingesetzt wird, treten Brandschutz – und auch Alterungsprobleme desselben auf.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, leicht installierbare, sichere und optisch ansprechende Trockenausbaumöglichkeiten zu schaffen, welche wenig Installationsaufwand erfordern.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Trockenbauelement mit integrierten elektrischen Elementen gelöst, wobei mindestens ein eine Montageaufnahme bildendes, nach außen offenes Aufnahme-Profilelement im Trockenbauelement eingebettet ist, das zur lösbaren Aufnahme von elektrischen Elementen mit Befestigungseinrichtungen für diese ausgelegt ist.
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Bspw. kann ein im Querschnitt eine in etwa U-förmige Montageaufnahme bildendes, nach außen offenes Aufnahme-Profilelement im Trockenbauelement eingebettet sein, das bündig mit der Trockenbauelementoberfläche abschließt, das zur lösbaren Aufnahme von LED-Leuchtelementen mit Befestigungseinrichtungen für diese ausgelegt ist, deren Abdeckung nach Einbringen in das Aufnahmeprofilelement bündig mit der Trockenbauelementoberfläche abschließt.
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Es kann bevorzugt sein, dass das Aufnahme-Profilelement zumindest teilweise aus Metall, Kunststoffen oder Verbindungen derselben besteht und Magnete, Klammern, Klemmeinrichtungen oder magnetisierbare Metallflächen zur Befestigung der elektrischen Elemente aufweist. Das Aufnahme-Profilelement kann auch Unebenheiten oder ankerartige Fortsätze an seiner Aussenoberfläche zur besseren Befestigung im Trockenbauelement aufweisen.
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Beim Einsatz des Trockenbauelements mit LED-Beleuchtung ist es günstig, falls Magnete zur Befestigung der LED-Leuchten eingesetzt werden, dass die LED-Leuchtelemente auf einer magnetischen Bodenplatte aufgebracht sind, welche an einer metallischen Oberfläche des Aufnahme-Profilelements lösbar haftet. Durch diese Befestigungsart wird eine plane Auflage des LED-Elements erzielt, die wesentlich für die bündige Oberfläche desselben mit der Trockenelementoberfläche ist. Die Austauschbarkeit des LED-Elements ist unproblematisch und erfordert keinerlei Spezialwerkzeug oder aufwändige Montage. Bspw. kann das mindestens eine oben offene Aufnahme-Profilelement wannenartig sein, im Trockenbauelement flächenbündig eingebettet eine Aufnahme für flächige OLED-Leuchtelemente bilden und lösbare Befestigungselemente dafür aufweisen. Es können aber auch mehrere Aufnahme-Profilelemente in beliebiger Anordnung im Trockenbauelement vorgesehen werden. Das Trockenbauelement kann eine dreidimensional geformte Oberfläche aufweisen und Wellen, Stufen u. dgl. aufweisen.
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Für eine flächige Beleuchtung ist mindestens ein oben offenes wannenartiges Aufnahmeelement im Trockenbauelement eingebettet, welches flächige Leuchtelemente – bspw. LED-Felder oder OLEDS – aufnehmen kann und lösbare Befestigungselemente für flächige LED-Leuchtelemente aufweist. Auch die flächigen LED oder OLED können auf einer magnetischen Platte angeordnet sein, welche sich an einer magnetisierbaren Metallplatte in der Aufnahmewanne anheftet, aber auch wieder von dieser trennbar ist. Aufgrund des geringen Gewichts dieser Leuchtmittel und vieler sonstiger elektrischer Geräte ist eine derartige Befestigung ausreichend und sichert unproblematischen Austausch derselben, falls notwendig.
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Für indirekte Beleuchtung ist mindestens ein Aufnahme-Profilelement in mindestens einem Kantenbereich des Trockenbauelements in Art eines nach außen offenen U-Profils flächenbündig eingebettet und kann streifenartige LED-Leuchtelemente, die auf Magneten befestigt sind, flächenbündig zum Profilelement aufnehmen.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Trockenbauelement ausgewählt aus Stuckleisten, Stuckplatten, Trockenbauplatten und Kunststein, wobei brandsichere Materialien, wie Gips oder ähnliche anorganische Baumaterialien aufgrund ihrer Feuerfestigkeit bevorzugt sind. Aus Gewichtsersparnis kann zumindest teilweise auch Leichtmaterial, wie Leichtgips, als anorganisches Baumaterial verwendet werden, wie es bspw.
EP 0568752 A1 beschrieben ist oder aber faserverstärkter Gips. Ebenso ist es möglich, zumindest teilweise thermisch isolierendes Material, insbesondere solches mit Hohlräumen, in/an der Trockenbauplatte vorzusehen. Unter Kunststein werden hier sämtliche im wesentlichen aus anorganischem Material bestehenden formbaren Materialien verstanden, wie mineralisch- (Zement und Baukalk) oder harz-gebundene Werkstoffe, die mit Zuschlägen von beispielsweise Sanden und gebrochenem Gestein hergestellt werden oder auch Steinguss, Betonwerkstein, Mineralguss.
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Die LED-Beleuchtung können übliche LEDS sein – insbesondere für Flächenanwendungen können aber auch OLEDS in die Aufnahmeeinrichtungen eingebracht werden. Durch die lösbare Ausgestaltung der Befestigungseinrichtungen können diese problemlos – je nach Anforderungen – eingesetzt/ausgetauscht werden.
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Es ist sehr vorteilhaft, dass aufgrund des geringen Energieverbrauchs und geringen Gewichts vieler neuerer elektrischer Geräte, insbesondere solchen mit Halbleitern, wie LED, die LED-Beleuchtung dieselben nicht nur über herkömmliche Stromleitungen vom öffentlichen oder Hausnetz, sondern auch Batterien/Akkumulatoren, Brennstoffzellen, Solarelemente betreibbar sind und somit bei gelegentlichem Einsatz keine aufwändige fest verlegte Stromversorgung notwendig ist.
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Im Trockenbauelement können auch – insbesondere falls die elektrischen Elemente nicht nur am Rand desselben vorgesehen sind, Aufnahmen für elektrische Leitungen von/zu den LED – bspw. in Form von geschlossenen oder einseitig offenen Leerrohren – eingeformt sein. Die Erfindung umfasst auch Trockenbauelemente, welche derartige Leerrohre besitzen und somit mit Trockenbauelementen, die elektrische Elemente tragen, kombiniert werden können.
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Eine sinnvolle Verwendung des Trockenbauelements ist zur Raumbeleuchtung, insbesondere zur Raumbeleuchtung ohne externen Stromanschluss. Durch das erfindungsgemässe Trockenbauelement ist es nun möglich, ohne Aufstemmen von Decken und Wänden Licht durch einfaches Anbringen von Trockenbauelementen an erwünschten Bereichen eines Gebäudes ohne Stromanschluss zu erhalten. Es entfallen somit hässliche Steigleitungen oder auf Putz verlegte Leitungen. Für eine Neuinstallation im Trockenausbau müssen somit nur noch Trockenbauelemente getauscht werden. Da die LED und andere Halbleiter aufweisende elektrische Elemente äußerst stromsparend sind, kann in vielen Fällen auf eine Versorgung derselben aus Batterien oder Akkumulatoren zurückgegriffen werden.
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Ein Vorteil der erfindungsgemässen Trockenbauelemente ist, dass sie nicht brennbar, flammhemmend und chemisch inert sind. Durch Verwendung von anorganischen Schaumstoffen, wie Schaumgips, Schaumglas od. dgl. im Trockenbauelement kann noch dazu gleichzeitig eine hohe Dämmwirkung erzielt werden – also Dämmung und Beleuchtung gleichzeitig erzielt werden – was bisher nicht möglich war.
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Es ist auch möglich, dass das mindestens eine elektrische Element über Stromleitungen, Batterien/Akkumulatoren, Brennstoffzellen, Solarelemente betrieben ist.
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Dabei eignen sich die Trockenbauelemente mit integrierten elektrischen Elementen nach einem der vorangehenden Ansprüche auch zur elektrischen Versorgung von Gebäudeabschnitten, insbesondere zur Raumbeleuchtung ohne externen Stromanschluss, wobei das mindestens eine elektrische Element über Stromleitungen, Batterien/Akkumulatoren, Brennstoffzellen, Solarelemente betrieben ist.
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Das erfindungsgemässe beleuchtete Trockenelement kann nicht nur universell in Gebäuden eingesetzt werden, sondern ist auch nachrüstbar, so dass beispielsweise auf geänderte Raumnutzungen flexibel reagiert werden kann.
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Insbesondere wird jedoch, unabhängig vom Einsatz dieses Trockenbauelements, auch eine schnelle Montage erreicht. Gleichzeitig können auf Wunsch Lichteffekte je nach Anschluss und Ansteuerungen der LED Bestückungen auf den dafür vorgesehenen Aufnahmen in die Flächen, auf die dieses Profilleistensystem montiert ist, entstehen. Das erfindungsgemässe Trockenbauelement kann auch gemeinsam mit weiteren herkömmlichen Trockenbauelementen – wie Stein- oder Gipsplatten – eingesetzt werden, um Leitungen und/oder sonstige elektrische Elemente, wie Beleuchtungen, Sensoren etc. aufzunehmen.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Beleuchtung von Gebäudebereichen ohne Stromanschluss, mit Vorsehen mindestens eines erfindungsgemässen Profilelements an Gebäudewänden und/oder Decken, Anschluss des Profilelements an eine lokale Stromquelle – wie eine Batterie, Akkumulator, Brennstoffzelle und Betreiben der elektrischen Elemente mittels der lokalen Stromquelle. Dadurch können aufwändige Installationsarbeiten von Elektrikern vermieden werden und gleichzeitig Trockenausbau erfolgen. Bei allen Aufnahmeelementen können in bekannter Weise verschiedenste lösbar befestigte Abdeckungen vorgesehen werden, welche die elektrischen Elemente schützen. Bei LED bieten sich transparente mineralische oder organische Gläser an; bei anderen elektrischen Elementen können auch andere Abdeckungen, je nach Einsatz des Trockenbauelements, vorgesehen werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung näher anhand der speziellen Beschreibung erläutert, in der als Ausführungsbeispiel LED als elektrische Elemente eingesetzt sind. Es zeigt:
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1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Stuckplatte mit indirekter Beleuchtung;
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2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Stuckplatte mit flächiger Beleuchtung; und
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3 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Stuckleiste, im Querschnitt; und
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4a–4d einen Querschnitt durch verschiedene Trockenbau-Profile mit eingebrachten Metall-Aufnahmeprofilen
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In 1 ist schematisch als Trockenbauelement 10 ein Stuckelement in Draufsicht gezeigt, wie es in historischen und historisierenden Räumen eingesetzt wird. An seinem Kantenbereich sind in entsprechend geformten U-förmigen Metall-Aufnahmeprofilen 12 LED-Streifen 14 angeordnet. Es können ein oder mehrere LED-Streifen 14 vorgesehen sein, die separat oder einzeln in an sich bekannter Weise angesteuert werden können. Die LED-Streifen sind hier auf einem streifenförmigen magnetischen Träger aufgebrachte Einzel-LEDs. Diese LED-Streifen können einzeln in die Aufnahmeprofile eingelegt und herausgenommen werden. Es kann auch eine separate, hier nicht gezeigte Abdeckung über den LED-Streifen 14 die Aufnahmeprofile 12 abschliessen.
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In 2 ist schematisch ein ähnliches Stuckelement 10 in Draufsicht gezeigt, bei dem eine Aufnahmewanne 12 zentral vorgesehen ist, in der in der Fläche auf einem Träger angebrachte LED mit Abdeckung oder hier – ein flächiges OLED 14, das bündig mit der Stuckelement-Oberfläche abschließt, zur Raumbeleuchtung vorgesehen sind.
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Die prinzipielle Anordnung der LED ist näher in 3 gezeigt: deutlich erkennt man das vollständig in einem bei dieser Ausführungsform leistenartigen Stuckprofil 10 eingebettete U-förmige Aufnahmeelement 12, das hier aus magnetisierbarem Metall hergestellt ist. In dem Aufnahmeelement 12 liegt ein LED-Streifen 14 mit Magneten auf seiner Unterseite. Der LED-Streifen 14 weist eine ebene Abdeckung auf, die nach Einbringen in das Aufnahmeelement 12 bündig mit der Stuckprofiloberfläche abschließt. Dadurch ergibt sich eine optisch ansprechende, Schmutz und Staub abweisende, leicht zu reinigende Beleuchtung.
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In 4a, 4b, 4c sind weitere Anordnungen von Aufnahmeelementen 12 in Trockenbauprofilen 10 im Querschnitt gezeigt. In 4d ist eine Anordnung dargestellt, bei der die Aufnahmeelemente 12 in einer Bodenplatte eingebettet sind.
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Die LED sind – wie dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt, mit Anschlüssen für Stromversorgung versehen, welche durch das Trockenbauelement hindurch oder von diesem hinweg zu einer Stromquelle geführt werden. Batteriefächer/Akkumulatorfächer können auch im Trockenbauelement vorgesehen werden, falls dieses eine entsprechende Ausdehnung hat.
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Obige Beschreibung offenbart lediglich eine exemplarische Ausführungsform der Erfindung. Dem Fachmann ist aus der Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen und Patentansprüchen offensichtlich, dass verschiedenste Veränderungen, Modifikationen und Variationen innerhalb des Schutzbereichs der Ansprüche möglich sind
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011051236 U1 [0008]
- EP 0568752 A1 [0016]