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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung einer Rohrleitung mit einem Auskleidungselement aus einem harzabsorbierbarem Material.
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Ein Verfahren der eingangs genannten Art wird zur Sanierung von Rohrleitungen, insbesondere von Hauptrohren und/oder Seitenrohren, im Bereich der Kanalisation angewendet. Durch Einbringen eines Auskleidungselements können insbesondere undichte und defekte Abschnitte von Rohren und insbesondere von Rohranschlussbereichen saniert werden. Dabei wird das Auskleidungselement dauerhaft mit der Innenwandung des zu sanierenden Rohres verbunden. Hierzu wird das Auskleidungselement mit einem Klebemittel versehen und an die Rohrinnenwandung gedrückt und ausgehärtet. Als Klebemittel wird insbesondere ein aushärtbares Harz verwendet.
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Das Auskleidungselement umfasst zumeist eine Trägerschicht aus harzabsorbierbarem Material, insbesondere ein Vlies- oder Fasermaterial. Vor dem Einbringen des Auskleidungselements wird die Trägerschicht mit dem Harz getränkt. Danach wird das Auskleidungselement in seine endgültige Lage an die zu sanierende Stelle mittels einer Sanierungsvorrichtung befördert. Die Sanierungsvorrichtung wird auch als Packer bezeichnet. Zum Andrücken und/oder Aushärten des Auskleidungselementes an die Rohrinnenwandung kommen dann insbesondere die bekannten Inversionsverfahren, die auch als Eversionsverfahren bezeichnet werden können, zum Einsatz. Nach dem Aushärten des Harzes liegt das Auskleidungselement stoffschlüssig an der Rohrinnenwandung an.
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Beim Inversionsverfahren wird zumeist ein Kalibrierschlauch verwendet, der dehnfähig und aufblasbar ausgebildet ist und im aufgeblasenen Zustand etwa die Grö-ße und Form des zu sanierenden Rohrabschnitts hat. Der Kalibrierschlauch wird auf die Sanierungsvorrichtung aufgeschoben und jeweils endseitig mittels Spannmanschetten an der Sanierungsvorrichtung befestigt, so dass eine luftdichte Verbindung entsteht. Anschließend wird das mit Harz getränkte Auskleidungselement auf den Kalibrierschlauch aufgebracht. Ferner kann das Auskleidungselement auch ohne Zuhilfenahme eines Kalibrierschlauches an die Rohrinnenwandung gedrückt werden. Hierzu ist das Auskleidungselement vorzugsweise im Bereich des Seitenrohres geschlossen.
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Das Inversieren, Andrücken und/oder Aushärten des Auskleidungselements erfolgt unter Beaufschlagung des Kalibrierschlauchs und/oder Auskleidungselements mittels eines Mediums. Um den externen Reaktionsprozesses des Harzes in Gang zu setzen, wird der Kalibrierschlauch zumeist mit Wasserdampf beaufschlagt. Um ein optimales Einbauergebnis zu erzielen, ist es erforderlich, den zum Inversieren, Andrücken und/oder Aushärten erforderlichen Druck und/oder die Temperatur zu erfassen und auszuwerten, um gegebenenfalls die Temperatur und/oder den Druck zu erhöhen oder zu erniedrigen. Zur Erfassung der zuvor genannten physikalischen Größen oder Parameter ist es bekannt, das Auskleidungselement mit Sensoren zu versehen.
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So geht aus der
US 6,942,426 B1 ein Auskleidungselement hervor, das mit einer Vielzahl an Wärmefühlern versehen ist, die während des Aushärtens die Temperatur an der Grenzfläche zwischen der Außenseite des Auskleidungselements und der Innenseite der Rohrwandung messen, um so die Aushärtetemperatur festzustellen.
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Zudem ist es aus der
WO 2014/022097 A1 bekannt, das Auskleidungselement mit einem Transmitter zu versehen, der einen RFID-Chip und einen Sensor umfasst. Mittels des Sensors können physikalische Größen, wie beispielsweise Druck und Temperatur während des Andrückens und/oder Aushärtens gemessen werden. Auf dem RFID-Chip sind Informationen über das Auskleidungselement und/oder der zu sanierenden Rohrleitung hinterlegt, wie beispielsweise Dauer und Datum der Reparatur, das für die Reparatur verwendete Material und/oder die Position der zu sanierenden Stelle innerhalb der Rohrleitung. Die gemessenen physikalischen Parameter sowie die auf dem RFID-Chip gespeicherten Informationen werden dann an einen Computer übermittelt und ausgewertet. Die ausgewerteten Daten können dann zu Dokumentationszwecken abgespeichert oder in Papierform ausgedruckt werden. Des Weiteren können die gemessenen physikalischen Parameter und die auf dem RFID-Chip gespeicherten Informationen auch nach dem Aushärten mittels eines in die Rohrleitung eingebrachten Roboters ausgelesen werden.
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Des Weiteren geht aus
DE 20 2007 004 631 U1 ein Sanierungspacker mit einer Inlinermatte zur Sanierung von Kanalrohren hervor. Hierzu weist der Sanierungspacker einen radial aufweitbaren Packer auf, auf dem die mit einem aushärtbaren Kunststoff beschichtete oder getränkte Inlinermatte angeordnet ist. Die Inlinermatte wird gegen eine Innenwandung eines zu sanierenden Kanalrohrs gedrückt und ausgehärtet.
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Ferner geht aus
DE 10 2013 211 795 A1 eine Detektiervorrichtung zum Erkennen einer Einmündung eines Abzweigs hervor, die durch einen eingezogenen Inliner verschlossen ist. Hierzu weist die Detektiervorrichtung eine Antenne, einen Oszillator, welcher ein elektrisches Signal erzeugt und elektrisch mit der Antenne verbunden ist, und eine Auswerteeinrichtung auf, welche derart ausgebildet ist, dass sie das von der Antenne rückreflektierte elektrische Signal hinsichtlich Phase und/oder Betrag auswertet. Im Bereich des Abzweigs ist ein Hohlraum gegeben, welcher zu einer deutlich sichtbaren Änderung im Signalverlauf führt, so dass diese im ausgegebenen Bild des Signals deutlich von der umgebenden Wandung unterschieden werden kann.
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Darüber hinaus offenbart
DE 43 23 182 C1 ein Ortungsgerät für Abzweigleitungsanschlüsse in Rohren, die im Zuge von Sanierungsarbeiten mit einem die Anschlussbereiche von Abzweigleitungen überdeckenden Inliner ausgekleidet werden. Hierzu weist das Ortungsgerät einen Sensorkopf auf, der zylindrisch ausgebildet ist und auf seinem Umfang in äquidistanten Abständen eine Mehrzahl von induktiven Messaufnehmern trägt, wobei zwei benachbarten Messaufnehmern zwei weitere induktive Messaufnehmer zugeordnet sind. Die induktiven Messaufnehmer sind an eine Signalauswerteeinrichtung angeschlossen. Das Ortungsgerät ist zum Aufspüren von Abzweigleitungsanschlüssen in Metallrohren, insbesondere Stahlrohren, einsetzbar. Für die Verwendung des Ortungsgeräts bei Kunststoffrohren ist es erforderlich, ein Metallelement am Umfang des Abzweigleitungsanschlusses zu positionieren.
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Darüber hinaus zeigt
DE 198 20 783 A1 einen Inspektionswagen zum Auslesen und Beschreiben eines in einem Hohlraum, der in ein Rohr eingebracht und von einem Sanierungsrohr verdeckt wird, angeordneten Datenträger. Der Datenträger ist als Transponder ausgeführt und weist eine Sende- und Empfangsantenne zum Aufnehmen elektromagnetischer Strahlung sowie einen Halbleiterchip, welcher auslesbar und beschreibbar ist, auf. Zum Auslesen der auf dem Datenträger befindlichen Daten beziehungsweise zum Schreiben von Daten auf den Datenträger weist der Inspektionswagen ein Datenlesegerät mit einer Lesefunktion und einer Schreibfunktion für eine Fernprogrammierung des Datenträgers auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das eine alternative Möglichkeit der Dokumentation des Inversions-, Aushärte- und/oder Andrückprozesses ermöglicht.
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 vorgeschlagen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die in der vorliegenden Erfindung genannten „Auskleidungselemente“ können auch als Liner, Sanierungselement oder Rohrauskleidungselement bezeichnet werden. Grundsätzlich kann ein solches Auskleidungselement ein- oder mehrteilig ausgebildet sein. Die in der vorliegenden Erfindung bezeichnete „Sanierungsvorrichtung“ wird auch als Packer bezeichnet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Anspruch 1 dient zur Sanierung einer Rohrleitung, insbesondere zur Sanierung eines Verbindungsbereichs zwischen einer Hauptrohrleitung und einer Seitenrohrleitung. Die Hauptrohrleitung wird auch als Hauptkanal und die Seitenrohrleitung wird auch als Hausanschluss bezeichnet. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Sanierung einer Rohrleitung wird ein Auskleidungselement aus einem harzabsorbierbarem Material verwendet, das folgende Schritte umfasst. Zunächst wird das Auskleidungselement mit einem aushärtbaren Harz getränkt. Dann wird das Auskleidungselement, insbesondere mittels eines Packers, in die Rohrleitung eingebracht und an die zu sanierende Rohrleitung beziehungsweise dem zu sanierenden Rohrleitungsabschnitt positioniert. Anschließend wird das Auskleidungselement an die Innenwandung der Rohrleitung angedrückt. Danach wird das Auskleidungselement ausgehärtet und schließlich wird wenigstens eine Information auf das Auskleidungselement nach dessen Aushärtung appliziert, wobei die applizierte Information ein Auswerteprotokoll umfasst und/oder auf ein in einer Cloud hinterlegtes Auswerteprotokoll referenziert.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit auf das Auskleidungselement eine Information nach dessen Aushärtung appliziert. Die Applikation kann mittels einer separaten Vorrichtung erfolgen, die derart ausgebildet ist, dass diese innerhalb der Hauptrohrleitung zu dem ausgehärteten Auskleidungselement verfährt und die Information auf das Auskleidungselement appliziert. Die Information kann aber auch mittels einer mit der Sanierungsvorrichtung verbundenen Vorrichtung direkt nach dem Aushärten appliziert werden.
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Vorteilhaft wird die Information im Bereich eines Hauptrohrabschnitts des Auskleidungselementes aufgebracht. Bei der Information kann es sich beispielweise um einen QR-Code und/oder ein mit Information versehenes Speichermedium handeln. Die Information wird derart auf dem Auskleidungselement aufgebracht, dass diese dauerhaft mit dem Auskleidungselement verbunden ist und gegenüber chemischen Reaktionen des Abwassers und/oder der im Abwasser transportierten Stoffe resistent ist. Somit kann die Information jederzeit ausgelesen werden. Vorteilhaft wird hierzu eine speziell dazu ausgebildete Vorrichtung verwendet, die innerhalb der Hauptrohrleitung zu dem mit der Information versehenen Auskleidungselement verfährt und diese mittels eines Auslesegeräts ausliest und an eine an der Oberfläche angeordnete Auswertevorrichtung oder Datenverarbeitungsanlage, wie beispielsweise einen PC, übermittelt. Die Übermittlung kann drahtlos und/oder per Kabel erfolgen. Die ausgelesene Information kann dann Informationen zu dem Liner, der Rohrleitung und/oder dem vorangegangenen Inversions-, Andrück- und/oder Aushärteprozess enthalten.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die applizierte Information mittels eines auf einem Mobiltelefon befindlichen Auswerteprogramms eingesehen und ausgewertet werden. Das Auswerteprogramm ist vorteilhaft in Form einer auf das Mobiltelefon herunterladbaren App ausgebildet. Vorteilhaft wird die applizierte Information mittels eines Auslesegeräts an das Mobiltelefon mittels bekannter Übertragungsverfahren übermittelt.
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Vorteilhaft umfasst das Auswerteprotokoll Angaben zu dem Auskleidungselement und/oder der Rohrleitung sowie Informationen zu dem Inversions-, Andrück- und/oder Aushärteprozess. Vorteilhaft sind die Informationen zu dem Inversions-, Andrück- und/oder Aushärteprozess als Messwerte, die auch als physikalische Größen oder physikalische Parameter bezeichnet werden können, ausgebildet, die während des Inversierens, Andrückens und/oder Aushärtens gemessen werden. Ferner können die Messwerte in Form von Graphen in dem Auswerteprotokoll dargestellt sein.
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Das in der Cloud hinterlegte Protokoll kann mit einem Zugriffscode versehen werden. Dieser wird von dem die Sanierung ausführenden Unternehmen an den Auftraggeber übergeben. Dadurch wird ein unberechtigter Zugriff auf das in der Cloud hinterlegte Auswerteprotokoll durch nichtberechtigte Dritte vermieden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Information als QR-Code hinterlegt, der auf dem Liner appliziert wird. Vorteilhaft referenziert der QR-Code auf ein in einer Cloud hinterlegtes Auswerteprotokoll. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist in dem QR-Code ein Zugriffscode hinterlegt, mit welchem auf ein in einer Cloud hinterlegtes Auswerteprotokoll zugegriffen werden kann. Ferner kann durch Auslesen des QR-Codes auch unmittelbar auf ein in einer Cloud hinterlegtes Auswerteprotokoll zugegriffen werden.
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Vorteilhaft wird der QR-Code mittels Lasergravur, Laserdruck und/oder Tintenstrahldruck appliziert. Die zum Applizieren verwendete Tinte ist vorteilhaft eine Spezialtinte, die gegenüber chemischen Reaktionen des Abwassers und/oder der transportierten Stoffe resistent ist.
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Vorteilhaft wird die Information auf einem mit dem Auskleidungselement verbundenen Speichermedium appliziert. Das Speichermedium wird vor dem Einbringen des Auskleidungselements in die Rohrleitung mit dem Auskleidungselement verbunden. Vorteilhaft ist das Speichermedium als RFID-Chip ausgebildet. Der RFID-Chip kann als aktiver und/oder passiver RFID-Chip ausgebildet sein. Das Speichermedium kann derart mit dem Auskleidungselement verbunden sein, dass es im ausgehärteten Zustand zwischen der Rohrinnenwandung und der Außenseite des Auskleidungselements oder an einer ins Rohrinnere weisenden Innenseite des Auskleidungselementes angeordnet ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die Information auf einem Speichermedium gespeichert, das mit dem Auskleidungselement verbunden wird. Das Speichermedium wird nach dem Aushärten mit dem Auskleidungselement verbunden. Das Speichermedium kann als RFID-Chip ausgebildet sein. Vorteilhaft ist der RFID-Chip ein aktiver und/oder passiver RFID-Chip.
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Das Speichermedium kann stoffschlüssig und/oder kraftschlüssig mit dem Auskleidungselement verbunden werden. Vorteilhaft wird das Speichermedium mit dem Auskleidungselement verklebt und/oder verschweißt. Dadurch wird eine feste, verliersichere Verbindung von Speichermedium und Auskleidungselement geschaffen, so dass ein Lösen durch die mit dem Abwasser oder Regenwasser transportierten Stoffe vermieden wird.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird das Auswerteprotokoll in einer Datenverarbeitungsanlage erstellt. Vorliegend wird die Datenverarbeitungsanlage auch als Auswertevorrichtung bezeichnet. Die Datenverarbeitungsanlage kann als PC ausgebildet sein. Mittels der Datenverarbeitungsanlage kann das Auswerteprotokoll auf eine Cloud übertragen werden. Zudem kann das Auswerteprotokoll mittels der Datenverarbeitungsanlage online an einen Dritten übertragen werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Auswerteprotokoll digital erfasste Parameter und/oder Daten, die an die Datenverarbeitungsanlage übermittelt werden. Folgende digitale Parameter und/oder Daten können erfasst werden: den Standort des Auskleidungselements und der Rohrleitung, die Zeiten, den Druck und/oder die Temperatur während des Inversierens, den Druck und/oder die Temperatur des Mediums zum Andrücken und/oder Aushärten, die Außen und/oder Kanaltemperatur, den Vakuumdruck und/oder die Gewichte der Harze beziehungsweise Harzkomponenten und/oder das Gesamtgewicht des verwendeten Harzsystems. Zur Messung des Drucks und/oder Temperatur kann innerhalb des Auskleidungselementes und/oder dem Kalibrierschlauch ein Sensor angeordnet sein. Der Sensor überträgt die gemessenen Werte oder Parameter an die Datenverarbeitungsanlage. Vorteilhaft wandelt der Sensor die gemessenen physikalischen Größen oder Parameter in Funksignale um. Die Funksignale können drahtlos an die Datenverarbeitungsanlage gesendet werden. Ferner kann der Sensor die Funksignale an einen Empfänger senden, der diese in elektrische Signale umwandelt und an die Datenverarbeitungsanlage übermittelt. Die Übermittlung der elektrischen Signale an die Datenverarbeitungsanlage kann auch mittels eines Kabels erfolgen. Vorteilhaft ist der Empfänger an einer Sanierungsvorrichtung angeordnet.
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Zum Messen der Außentemperatur und/oder Kanaltemperatur kann die Sanierungsvorrichtung mit separaten Temperatursensoren versehen sein, die, wie zuvor beschrieben, die gemessenen Werte an die Datenverarbeitungsanlage übermitteln. Zur Messung des Standortes kann die Sanierungsvorrichtung mit einem GPS-Empfänger versehen sein, der die empfangenen GPS-Daten an die Datenverarbeitungsanlage sendet. Die Gewichte der Harze beziehungsweise Harzkomponenten werden beim Abwiegen auf einer Waage erfasst und an die Datenverarbeitungsanlage mittels Funk und/oder Kabel übertragen. Ferner kann die Waage auch das Gesamtgewicht des Harzsystems berechnen und an die Datenverarbeitungsanlage übermitteln. Ferner kann das Gesamtgewicht auch basierend auf dem Gewicht der einzelnen Harzkomponenten mittels der Datenverarbeitungsanlage ermittelt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird zur Erzeugung des Harzsystems eine automatische Harzmischanlage verwendet. Die automatische Harzmischanlage vermengt Harze beziehungsweise Harzkomponenten zu einem Harzsystem, mit welchem das Auskleidungselement getränkt wird. Vorteilhaft überträgt die automatische Harzmischanlage die verwendeten Harze und/oder das Harzsystem für die Sanierung (Typ, Hersteller, Batch-Nummer, Menge), das Gewicht der einzelnen Harze sowie das Gesamtgewicht des Harzsystems an die Datenverarbeitungsanlage mittels Funk und/oder Kabel.
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Vorteilhaft umfasst das Auswerteprotokoll Daten und/oder Parameter zu dem Auskleidungselement und/oder der Rohrleitung, die in der Datenverarbeitungsanlage erfasst werden. Folgende Daten und/oder Parameter werden in der Datenverarbeitungsanlage erfasst: Ort, Straße, Datum, Wetter, Temperatur, Bediener (Anlagenführer), Auftraggeber, Auftragnehmer, die Nummern der Schächte des Hauptkanals, die Lage der Schächte des Hauptkanals, die Fließrichtung des Hauptkanals (von Schacht zu Schacht), Hausanschlussdaten, wie beispielsweise Hausnummer und/oder Lage, die Position der Einmündung des Hausanschlusses im Hauptkanal, der Anschlusswinkel des Hausanschlusses zu der Hauptrohrleitung, das Rohrmaterial des Hauptkanals, das Rohrmaterial des Hausanschlusses, der Rohrdurchmesser des Hauptkanals, der Rohrdurchmesser des Hausanschlusses, die Temperatur im Hauptkanal, allgemeine Anmerkungen zum Hauptkanal und/oder dem Hausanschluss, Vorarbeiten im Hauptkanal und/oder Hausanschluss, verwendetes Material des Auskleidungselementes (Auskleidungselementtyp, Hersteller, Batch-Nummer, Menge), verwendetes Harz und/oder Harzsystem für die Sanierung (Typ, Hersteller, Batch-Nummer, Menge), die vor Ort Herstellungsdaten wie beispielsweise die Mischzeit des Harzsystems, die Harztemperatur, die Temperatur des Auskleidungselements, der Vakuumdruck und/oder Zeit für die Imprägnierung. Ferner können in der Datenverarbeitungsanlage Vorgabewerte, wie beispielsweise Einbauzeit, Inversionsdruck, Aushärtedaten, insbesondere Druck und/oder Temperatur des Mediums, Aufheizzeit oder Abkühlzeit, eingegeben werden, die dann mit den digital erfassten Daten während des Inversierens, Andrückens und/oder Aushärtens verglichen werden. Dadurch können diese Größen beziehungsweise Parameter entsprechend angepasst und/oder eingestellt werden.
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Eine Applikationsvorrichtung zum Applizieren einer Information auf einem ausgehärteten Auskleidungselement weist wenigstens eine Applikationseinrichtung auf.
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Mittels der Applikationseinrichtung wird die Information auf das Auskleidungselement nach dessen Aushärten appliziert. Die Applikationsvorrichtung kann eine Fahreinheit aufweisen. Die Applikationsvorrichtung kann mit einer Kamera zur Orientierung versehen sein.
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Die Applikationseinrichtung kann als ein Laser, Laserdrucker und/oder Tintenstrahldrucker ausgebildet sein.
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Eine Auslesevorrichtung zum Auslesen einer auf einem Auskleidungselement applizierten Information weist wenigstens eine Ausleseeinrichtung auf. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Auslesevorrichtung mit einer Fahreinheit versehen. Die Auslesevorrichtung kann die ausgelesene Information an eine an der Oberfläche angeordnete Datenverarbeitungsanlage übermitteln. Die Übermittlung kann drahtlos und/oder per Kabel erfolgen. Die Auslesevorrichtung kann mit einer Kamera zur Orientierung versehen sein.
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Die Ausleseeinrichtung kann als Scanner und/oder Empfänger ausgebildet sein. Der Scanner kann als QR-Code-Scanner ausgebildet sein. Die Auslesevorrichtung kann auch als Kamera zum Ablesen der applizierten Information ausgebildet sein.
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Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren, die Applikationsvorrichtung sowie die Auslesevorrichtung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen schematisch:
- 1 einen Vertikalschnitt durch eine Rohrleitung, die mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform saniert wird;
- 2 einen Vertikalschnitt durch die Rohrleitung mit einem mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß der ersten Ausführungsform angedrückten Auskleidungselementes sowie die Erfassung von Daten und Weiterleitung dieser Daten während des Andrückens an eine Cloud;
- 3 einen Vertikalschnitt durch die Rohrleitung mit einem ausgehärteten Auskleidungselement mit einer Applikationsvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform;
- 4 einen Vertikalschnitt durch eine Rohrleitung mit dem ausgehärteten Auskleidungselement und einer Auslesevorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform;
- 5 einen Vertikalschnitt durch eine Rohrleitung mit einem mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer zweiten Ausführungsform ausgehärteten Auskleidungselement und einer Applikationsvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- 6 einen Vertikalschnitt durch die Rohrleitung mit einem ausgehärteten Auskleidungselement und einer Auslesevorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- 7 einen Vertikalschnitt durch eine Rohrleitung mit einem mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer dritten Ausführungsform ausgehärteten Auskleidungselement und einer Applikationsvorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform; und
- 8 einen Vertikalschnitt durch die Rohrleitung mit einem ausgehärteten Auskleidungselement und einer Auslesevorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform.
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In 1 ist ein Sanierungssystem 10 gezeigt, das zur Sanierung eines Verbindungsbereiches 12 zwischen einer Hauptrohrleitung 14, die auch als Hauptkanal bezeichnet wird, und einer Seitenrohrleitung 16, die auch als Hausanschlussrohr bezeichnet wird, dient. Das Sanierungssystem 10 weist eine Sanierungsvorrichtung 18, die auch als Packer bezeichnet wird, einen Kalibrierschlauch 20 und ein Auskleidungselement 22 auf. Mittels der Sanierungsvorrichtung 18 wird der Kalibrierschlauch 20 und das Auskleidungselement 22 an den zu sanierenden Rohrabschnitt befördert.
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Der Kalibrierschlauch 20 dient zum Inversieren, Andrücken und/oder Aushärten des Auskleidungselementes 22 an die Rohrinnenwandung, wie in 2 dargestellt ist. Der Kalibrierschlauch 20 ist dehnfähig und aufblasbar ausgebildet und hat im aufgeblasenen Zustand etwa die Größe und Form des zu sanierenden Rohrabschnitts. Vorliegend ist der Kalibrierschlauch 20 einstückig ausgebildet und weist einen rohrförmigen Hauptrohrabschnitt 24 und einen rohrförmigen Seitenrohrabschnitt 26 auf. Der Seitenrohrabschnitt 26 weist einen ersten Endbereich 28 und einen zweiten Endbereich 30 auf, wobei der erste Endbereich 28 mit dem Hauptrohrabschnitt 24 im Bereich einer in den Hauptrohrabschnitt 24 eingebrachten Öffnung 32 stoffschlüssig verbunden und/oder vernäht ist. Vorliegend ragt der Seitenrohrabschnitt 26 rechtwinklig von dem Hauptrohrabschnitt 24 ab. Der Seitenrohrabschnitt 26 kann auch in einem anderen Winkel von dem Hauptrohrabschnitt 24 abragen. An seinem zweiten Endbereich 30 ist der Seitenrohrabschnitt 26 verschlossen. Der zweite Endbereich 30 ist mit einer Zugmitteleinrichtung 34 versehen, an die zu beiden Seiten jeweils ein Zugmittel 36 angeordnet ist. Mittels des in die Seitenrohrleitung 16 hineinragenden Zugmittels 36 wird der Seitenrohrabschnitt 26 in die Seitenrohrleitung 16 eingestülpt beziehungsweise inversiert. Mit dem innerhalb der Sanierungsvorrichtung 18 angeordnetem Zugmittel 36 wird der Seitenrohrabschnitt 26 nach dem Aushärten des Auskleidungselements 22 wieder aus der Seitenrohrleitung 16 herausgezogen. Die Zugmittel 36 können als Seil und/oder Röhrenaal ausgebildet sein. In einer alternativen nicht dargestellten Ausführungsform ist es auch möglich, den Seitenrohrabschnitt 26 durch Druckbeaufschlagung in die Seitenrohrleitung 16 hineinzustülpen. Der Kalibrierschlauch 20 ist jeweils endseitig mittels Spannmanschetten 38 an der Sanierungsvorrichtung 18 befestigt, so dass eine luftdichte Verbindung entsteht.
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An dem zweiten Endbereich 30 des Kalibrierschlauches 20 ist ein erster Sensor 40 angeordnet, der zur Messung von physikalischen Größen beziehungsweise Parametern des in den Kalibrierschlauch 20 eingeleiteten Mediums, wie beispielsweise Druck, Temperatur und/oder Durchflussmenge, dient. Das Medium kann Luft, Wasserdampf und/oder Wasser sein. Der Sensor 40 wandelt die gemessenen physikalischen Größen in Funksignale um und sendet diese an einen an der Sanierungsvorrichtung 18 angeordneten Empfänger 42. Der Empfänger 42 wandelt dann die Funksignale in elektrische Signale um und sendet diese über ein Kabel 44 an eine an der Oberfläche befindliche Datenverarbeitungsanlage 46. Die Datenverarbeitungsanlage 46 kann als PC ausgebildet sein, so dass die übertragenen Messwerte digital ausgewertet und auf einem Speichermedium gespeichert werden können. Als Speichermedium kann die Festplatte der Datenverarbeitungsanlage 46, ein SD-Chip und/oder ein Cloud-Dienst dienen. Ferner können mittels der Datenverarbeitungsanlage 46 die Messwerte zur Nachverfolgung auch online übertragen werden. Zudem kann der Sensor 40 derart ausgebildet sein, dass dieser die Messwerte per Funk unmittelbar an die Datenverarbeitungsanlage 46 sendet.
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Die Sanierungsvorrichtung 18 weist ferner einen außerhalb des Kalibrierschlauches 20 angeordneten zweiten Sensor 48 auf, der die Außen- und/oder Kanaltemperatur misst. Der Sensor 48 ist mit dem Kabel 44 verbunden, so dass die Messwerte an die Datenverarbeitungsanlage 46 übermittelt werden. Ferner kann der zweite Sensor 48 die Messewerte auch drahtlos an die Datenverarbeitungsanlage 46 übertragen. Zudem umfasst die Sanierungsvorrichtung 18 einen GPS-Empfänger 50, der den Standort der zu sanierenden Rohrleitung ermittelt und an die Datenverarbeitungsanlage 46 übermittelt. Die Übermittlung der Standortdaten an die Datenverarbeitungsanlage 46 kann entweder über das Kabel 44 und/oder per Funk erfolgen.
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Das Auskleidungselement 22 ist einstückig und näherungsweise T-förmig ausgebildet und liegt im eingebauten Zustand an der Innenwandung der Rohrleitung an. Das Auskleidungselement 22 weist eine Trägerschicht aus einer durchgehenden Schicht aus Fasermaterial auf. Insbesondere ist die Trägerschicht als Multiknitvlies oder Kunitvlies ausgebildet und weist eine Vielzahl von miteinander verwobenen Polyesterfasern und/oder Glasfasern auf. Die Trägerschicht ist mit einem aushärtbaren Harz tränkbar und liegt im ausgehärteten Zustand an der zu sanierenden Rohrstelle, insbesondere stoffschlüssig, an. Vor dem Einbringen des Auskleidungselements 22 in die Rohrleitung wird die Trägerschicht mit einem Harz getränkt. Ferner kann die Trägerschicht mit einem nicht dargestellten Beschichtungssystem aus mehreren miteinander verbundenen Schichten oder Lagen versehen sein. Die einzelnen Schichten oder Lagen können aus Silikon oder thermoplastischen Polyurethan gebildet sein. Im eingebauten Zustand zeigt die Beschichtung ins Rohrinnere.
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Das Auskleidungselement 22 weist einen rohrförmigen Hauptrohrabschnitt 52 und einen rohrförmigen Seitenrohrabschnitt 54 auf. Der Seitenrohrabschnitt 54 weist einen ersten Endabschnitt 56 und einen zweiten Endabschnitt 58 auf, wobei der erste Endabschnitt 56 mit dem Hauptrohrabschnitt 52 im Bereich einer in den Hauptrohrabschnitt 52 eingebrachten Öffnung 60 verbunden und/oder vernäht ist.
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Nachfolgend wird die Sanierung des Verbindungsbereichs 12 mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert. Zuerst wird der Kalibrierschlauch 20 auf die Sanierungsvorrichtung 18 aufgeschoben, wobei der Hauptrohrabschnitt 24 jeweils endseitig mittels der Spannmanschetten 38 an der Sanierungsvorrichtung 18 befestigt wird, so dass eine luftdichte Verbindung entsteht, wie in 1 dargestellt ist. Anschließend wird das mit Harz getränkte Auskleidungselement 22 auf den Kalibrierschlauch 20 aufgeschoben. Zum Tränken des Auskleidungselements 22 mit Harz werden zunächst die einzelnen Harze beziehungsweise Harzkomponenten mittels einer nicht dargestellten Waage abgewogen, dann zu einem Harzsystem vermengt und schließlich wird das Auskleidungselement mit dem Harzsystem getränkt. Das Gewicht der einzelnen Harzkomponenten wird von der Waage digital erfasst und an die Datenverarbeitungsanlage 46 übertragen. Zudem wird das Gesamtgewicht des Harzsystems digital erfasst und an die Datenverarbeitungsanlage 46 übertragen. Die Übertragung kann entweder per Kabel, Funk und/oder mittels eines Speichermediums, wie beispielsweise einem SD-Chip, erfolgen. Ferner kann zur Erzeugung eines Harzsystems eine automatische Harzmischanlage verwendet werden, die Harze beziehungsweise Harzkomponenten zu einem Harzsystem vermengt. Die automatische Harzmischanlage überträgt die verwendeten Harze und/oder das Harzsystem für die Sanierung (Typ, Hersteller, Batch-Nummer, Menge), das Gewicht der einzelnen Harze sowie das Gesamtgewicht des Harzsystems an die Datenverarbeitungsanlage mittels Funk und/oder Kabel. Im aufgeschobenen Zustand umgibt der Hauptrohrabschnitt 52 des Auskleidungselements 22 den Hauptrohrabschnitt 24 des Kalibrierschlauchs 20 und der Seitenrohrabschnitt 26 des Auskleidungselements 22 umgibt den Seitenrohrabschnitt 26 des Kalibrierschlauchs 20, wobei sich der Seitenrohrabschnitt 26 im aufgeblasenen Zustand durch den Seitenrohrabschnitt 42 erstrecken kann, wie in 2 dargestellt ist.
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Nach dem Aufschieben des Auskleidungselementes 22 auf den Kalibrierschlauch 20 wird der Kalibrierschlauch 20 zur Überprüfung auf dessen Dichtigkeit hin aufgeblasen. Anschließend wird die Luft aus dem Kalibrierschlauch 20 abgelassen und die beiden Seitenrohrabschnitte 26, 54 werden über das Zugmittel 36 in das Innere der Sanierungsvorrichtung 18 eingestülpt. Im Anschluss daran wird die Sanierungsvorrichtung 18 derart an den zu sanierenden Verbindungsbereich 12 verfahren und positioniert, dass die Seitenrohrabschnitte 26, 54 in die Seitenrohrleitung 16 einstülpbar sind. Nach der exakten Positionierung wird der Seitenrohrabschnitt 26 mittels des Zugmittels 36 in die Seitenrohrleitung 16 eingestülpt. Dann wird der Kalibrierschlauch 20 mit einem Medium, wie beispielsweise Luft, Wasser und/oder Wasserdampf beaufschlagt. Durch Beaufschlagung des Kalibrierschlauches 20 mit einem Medium wird das Auskleidungselement 22 an den Verbindungsbereich 12, die Hauptrohrleitung 14 und/oder die Seitenrohrleitung 16 angedrückt, wie in 2 dargestellt ist. Dabei wird das Harz ausgehärtet und das Ausleidungselement 22 verbindet sich stoffschlüssig mit der Innenwandung des Verbindungsbereichs 12, der Hauptrohrleitung und/oder der Seitenrohrleitung 16, wie in 3 dargestellt ist.
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Während des Inversierens, Andrückens und/oder Aushärtens wird mittels des ersten Sensors 40 die Temperatur, der Druck und/oder die Durchflussmenge des Mediums gemessen und an die Datenverarbeitungsanlage 46 übertragen, wie zuvor beschrieben. Die Messwerte können dann in der Datenverarbeitungsanlage 46 digital ausgewertet werden. Der zweite Sensor 48 misst vor, während und/oder nach dem Inversieren, Andrücken und/oder Aushärten die Außentemperatur und/oder Kanaltemperatur und übermittelt diese ebenfalls an die Datenverarbeitungsanlage 79, wie zuvor beschrieben. Darüber hinaus übermittelt der GPS-Empfänger 50 den Standort des zu sanierenden Verbindungsbereichs 12 an die Datenverarbeitungsanlage 79, wie zuvor beschrieben. Infolge der digitalen Erfassung der physikalischen Größen können die Temperatur, der Druck und/oder die Durchflussmenge des Mediums exakt angepasst und/oder eingestellt werden.
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Neben diesen Daten und/oder Parametern werden in der Datenverarbeitungsanlage 46 nachfolgende Daten und/oder Parameter durch Eingabe erfasst: Ort, Straße, Datum, Wetter, Temperatur, Bediener (Anlagenführer), Auftraggeber, Auftragnehmer, die Nummern der Schächte des Hauptkanals, die Lage der Schächte des Hauptkanals, die Fließrichtung des Hauptkanals (von Schacht zu Schacht), Hausanschlussdaten, wie beispielsweise Hausnummer und/oder Lage, die Position der Einmündung des Hausanschlusses im Hauptkanal, der Anschlusswinkel des Hausanschlusses zu der Hauptrohrleitung, das Rohrmaterial des Hauptkanals, das Rohrmaterial des Hausanschlusses, der Rohrdurchmesser des Hauptkanals, der Rohrdurchmesser des Hausanschlusses, die Temperatur im Hauptkanal, allgemeine Anmerkungen zum Hauptkanal und/oder dem Hausanschluss, Vorarbeiten im Hauptkanal und/oder Hausanschluss, verwendetes Material des Auskleidungselementes (Auskleidungselementtyp, Hersteller, Batch-Nummer, Menge), verwendetes Harz und/oder Harzsystem für die Sanierung (Typ, Hersteller, Batch-Nummer, Menge), die vor Ort Herstellungsdaten wie beispielsweise die Mischzeit des Harzsystems, die Harztemperatur, die Temperatur des Auskleidungselements, der Vakuumdruck und/oder Zeit für die Imprägnierung. Ferner können in der Datenverarbeitungsanlage Vorgabewerte, wie beispielsweise Einbauzeit, Inversionsdruck, Aushärtedaten, insbesondere Druck und Temperatur des Mediums, Aufheizzeit oder Abkühlzeit, eingegeben werden, die dann mit den digital erfassten Daten während des Inversierens, Andrückens und/oder Aushärtens verglichen werden können. Dadurch können die Temperatur, der Druck und/oder die Durchflussmenge des Mediums angepasst und/oder eingestellt werden. Die Erfassung dieser Daten kann vor dem Einbringen der Sanierungsvorrichtung 18 in die Rohrleitung, während des Transports des Auskleidungselements 22 an den zu sanierenden Verbindungsbereichs 12, während des Inversierens, Andrückens, Aushärtens und/oder nach Beendigung der Sanierung erfolgen.
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Nach dem Aushärten des Auskleidungselements 22 wird das Medium aus dem Kalibrierschlauch 20 abgelassen und der Seitenrohrabschnitt 26 wird mittels des innerhalb des Kalibrierschlauches 20 angeordneten Zugmittels 36 in die Sanierungsvorrichtung 18 eingestülpt. Danach wird die Sanierungsvorrichtung 18 aus der Hauptrohrleitung 14 entfernt.
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Die in der Datenverarbeitungsanlage 46 erfassten Messwerte beziehungsweise Daten werden zu einem Auswerteprotokoll 62 zusammengefasst und an eine Cloud 64 übertragen, wie in 2 dargestellt ist. In der Cloud 64 wird das Auswerteprotokoll 62 mit einem Zugriffscode versehen, der auf dieses Auswerteprotokoll 62 referenziert. Durch den Zugriffscode wird ein unberechtigter Zugriff auf das in der Cloud 64 hinterlegte Auswerteprotokoll 62 durch nichtberechtigte Dritte verhindert. Der Zugriffscode wird von dem die Sanierung ausführenden Unternehmen an den Auftraggeber übergeben.
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Der Zugriffcode wird schließlich in einen QR-Code 66 umgewandelt und an eine Applikationsvorrichtung 68 übermittelt, die dann den QR-Code 66 auf das ausgehärtete Auskleidungselement 22 appliziert.
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Hierzu weist die Applikationsvorrichtung 68 eine Fahreinheit 70 und eine Applikationseinrichtung 72 zum Applizieren des QR-Codes 66 auf. Die Applikationseinrichtung 72 kann als Laser, Laserdrucker und/oder Tintenstrahldrucker ausgebildet sein. Somit kann die Applikationseinrichtung den QR-Code mittels Lasergravur, Laserdruck und/oder Tintenstrahldruck applizieren. Die zum Applizieren verwendete Tinte ist vorteilhaft eine Spezialtinte, die gegenüber chemischen Reaktionen des Abwassers und/oder der transportierten Stoffe resistent ist.
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Zum Applizieren des QR-Codes 66 auf das Auskleidungselement 22 fährt die Applikationsvorrichtung 68 in der Hauptrohrleitung 14 bis zu dem ausgehärteten Auskleidungselement 22. Zur besseren Orientierung kann die Applikationsvorrichtung 68 mit einer nicht dargestellten Kamera versehen sein. Wenn die Applikationsvorrichtung 68 das ausgehärtete Auskleidungselement 22 erreicht hat, wird der QR-Code 66 auf das Auskleidungselement 22, insbesondere dessen Hauptrohrabschnitt 52, appliziert, wie in 3 dargestellt ist. Im Anschluss daran wird die Applikationsvorrichtung 68 wieder aus der Hauptrohrleitung 14 herausgefahren.
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Zum Auslesen des QR-Codes 66 wird eine Auslesevorrichtung 74 verwendet, die eine Fahreinheit 76 und eine Ausleseeinrichtung 78 aufweist, wie in 4 dargestellt ist. Die Ausleseeinrichtung 78 kann als QR-Code-Scanner und/oder Kamera ausgebildet sein.
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Zum Auslesen des QR-Codes 66 fährt die Auslesevorrichtung 74 in der Hauptrohrleitung 14 bis zu dem ausgehärteten Auskleidungselement 22. Zur besseren Orientierung kann die Auslesevorrichtung 74 mit einer nicht dargestellten Kamera versehen sein. Mittels der Ausleseeinrichtung 78 wird dann der QR-Code gescannt und/oder gefilmt und an eine an der Oberfläche angeordnete Datenverarbeitungsanlage 79, die als PC ausgebildet sein kann, übermittelt. Die Übermittlung kann über ein mit der Auslesevorrichtung 74 verbundenes Kabel 80 und/oder per Funk erfolgen. In der Datenverarbeitungsanlage 79 wird dann der ausgelesene QR-Code 66 in den Zugriffscode umgewandelt, um das in der Cloud 64 hinterlegte Auswerteprotokoll 62 abrufen zu können.
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In einer nicht dargestellten Ausführungsform ist das Auskleidungselement 22 derart ausgebildet, dass zum Inversieren, Aushärten und/oder Andrücken kein Kalibrierschlauch im Bereich des Seitenrohrabschnitts 54 erforderlich ist. Hierzu ist der zweite Endabschnitt 58 endseitig mit einer abziehbaren Endkappe verschlossen. Die abziehbare Endkappe ist mit dem zweiten Endabschnitt 58 stoffschlüssig verbunden und/oder vernäht. Die abziehbare Endkappe kann mit dem zweiten Endabschnitt 54 auch verklebt sein. Die abziehbare Endkappe kann mittels eines daran befestigten Zugmittels 36 nach dem Aushärten des Auskleidungselements 22 von dem zweiten Endabschnitt 58 entfernt und in den Hauptrohrabschnitt 24 des Kalibrierschlauchs 20 gezogen werden. Ferner kann die abziehbare Endkappe mit dem ersten Sensor 40 versehen sein.
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In weiteren nicht dargestellten Ausführungsformen können der zweite Endbereich 40 des Seitenrohrabschnitts 26 und/oder die abziehbare Endkappe mit einem Auslassventil versehen sein, das zur Regelung des Drucks innerhalb des Auskleidungselements 22 beziehungsweise des Kalibrierschlauchs 20 dient. Das Auslassventil ist insbesondere als Überdruckventil ausgebildet. Mittels des Auslassventils kann im Falle eines Überdrucks während des Inversierens, Andrückens und/oder Aushärtens das Medium abgelassen werden. Wird bei einem Überdruck nach dem Öffnen des Ventils wieder der zum Inversieren, Andrücken und/oder Aushärten erforderliche Druck erreicht, so schließt das Ventil selbstständig wieder.
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In den 5 und 6 ist ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Sanierung eines Verbindungsbereichs 12 gemäß einer zweiten Ausführungsform offenbart. Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß der zweiten Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform dadurch, dass das Auskleidungselement 22 mit einem Speichermedium 82 versehen ist, das stoff- und/oder kraftschlüssig mit dem Auskleidungselement 22 verbunden ist. Das Speichermedium 82 kann als aktiver und/oder passiver RFID-Chip ausgebildet sein. Das Speichermedium 82 kann vor oder nach dem Tränken des Auskleidungselements 22 mit Harz, vor oder nach dem Aufschieben des Auskleidungselements 22 auf den Kalibrierschlauch 20 stoff- und/oder kraftschlüssig mit dem Auskleidungselement 22 verbunden werden. Ferner kann das Speichermedium 82 derart mit dem Auskleidungselement 22 verbunden sein, dass es im ausgehärteten Zustand des Auskleidungselements 22 entweder zwischen der Rohrinnenwandung und dem Auskleidungselement 22 angeordnet ist, oder ins Rohrinnere zeigt. Vorliegend zeigt das Speichermedium 82 ins Rohrinnere und ist im Bereich des Hauptrohrabschnitts 52 angeordnet. Das Speichermedium kann auch im Bereich des Seitenrohrabschnitts 54 angeordnet sein.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß der zweiten Ausführungsform erfolgt das Einbringen, Inversieren, Andrücken und/oder Aushärten sowie die digitale Erfassung der Messwerte und die manuelle Erfassung von Daten in der Datenverarbeitungsanlage 46, wie bei dem Verfahren gemäß der ersten Ausführungsform beschrieben.
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Nach Erstellen eines Auswerteprotokolls 62 in der Datenverarbeitungsanlage 46 wird dieses an eine Applikationsvorrichtung 68 gemäß einer zweiten Ausführungsform übermittelt. Die Übermittlung kann drahtlos, per Speichermedium, wie beispielsweise einem SD-Chip, oder über ein Kabel erfolgen. Die Applikationsvorrichtung 68 gemäß der zweiten Ausführungsform unterscheidet sich von der Applikationsvorrichtung 68 gemäß der ersten Ausführungsform dadurch, dass diese neben der Fahreinheit 70 eine Sendeeinheit 84 aufweist, die das Auswerteprotokoll 62 per Funk auf das mit dem Auskleidungselement 22 verbundene Speichermedium 82 appliziert beziehungsweise überträgt.
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Hierzu fährt die Applikationsvorrichtung 68 in der Hauptrohrleitung 14 bis zu dem ausgehärteten Auskleidungselement 22, wie in 5 dargestellt ist. Zur besseren Orientierung kann die Applikationsvorrichtung 68 mit einer nicht dargestellten Kamera versehen sein. Wenn die Applikationsvorrichtung 68 das Auskleidungselement 22 erreicht hat, sendet diese das Auswerteprotokoll 62 beziehungsweise dessen Daten an das Speichermedium. Das Speichermedium 82 empfängt das Auswerteprotokoll 62 beziehungsweise dessen Daten und speichert es ab. Nach Übertragung des Auswerteprotokolls wird die Applikationsvorrichtung 68 wieder aus der Hauptrohrleitung 14 herausgefahren.
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Zum Auslesen der Daten beziehungsweise des Auswerteprotokolls 62 aus dem Speichermedium 82 wird, wie in 6 dargestellt ist, eine Auslesevorrichtung 74 gemäß einer zweiten Ausführungsform verwendet, die sich von der Auslesevorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform dadurch unterscheidet, dass diese mit einer Ausleseeinrichtung 86 versehen ist, die die auf dem Speichermedium 82 gespeicherten Daten auslesen kann. Die Ausleseeinrichtung 86 kann als eine Empfängereinheit ausgebildet sein, die auf einem passiven und/oder aktiven RFID-Chip gespeicherte Daten auslesen kann.
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Zum Auslesen des auf dem Speichermedium 82 gespeicherten Auswerteprotokolls beziehungsweise der gespeicherten Daten fährt die Auslesevorrichtung 74 in der Hauptrohrleitung 14 bis zu dem ausgehärteten Auskleidungselement 22. Die Ausleseeinrichtung 86 sendet dann ein Signal, welches mit dem Speichermedium 82 interagiert, so dass die Ausleseeinrichtung 86 das Auswerteprotokoll 62 beziehungsweise die Daten aus dem Speichermedium 82 auslesen kann. Die Daten werden an eine an der Oberfläche angeordnete Datenverarbeitungsanlage 79 übermittelt. Die Übermittlung kann über ein mit der Auslesevorrichtung 74 verbundenem Kabel 80 und/oder drahtlos an die Datenverarbeitungsanlage 79 erfolgen.
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In der Datenverarbeitungsanlage 79 kann dann in das ausgelesene Auswerteprotokoll 62 eingesehen werden.
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In den 7 und 8 ist ein erfindungsgemäßes Verfahren gemäß einer dritten Ausführungsform dargestellt, das sich von den ersten beiden Ausführungsformen dadurch unterscheidet, dass nach dem Aushärten des Auskleidungselements 22 ein Speichermedium 82 stoff- und/oder kraftschlüssig mit dem Auskleidungselement 22 verbunden wird. Das Speichermedium 88 kann als RFID-Chip ausgebildet sein, wobei vor dem Verbinden des Speichermediums 88 mit dem ausgehärteten Auskleidungselement 22 das in der Datenverarbeitungsanlage 46 erstellte Auswerteprotokoll 62 auf dem Speichermedium 82 gespeichert wird.
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Zum Verbinden des Speichermediums 88 mit dem Auskleidungselement 22 wird eine Applikationsvorrichtung 68 gemäß einer dritten Ausführungsform verwendet, die sich von den ersten beiden Ausführungsformen dadurch unterscheidet, dass die Applikationseinrichtung 72 als eine Speichermediumbefestigungseinrichtung 90 ausgebildet ist. Zum Applizieren des Speichermediums 88 auf dem ausgehärteten Auskleidungselement 22 fährt die Applikationsvorrichtung 68 in der Hauptrohrleitung 14 bis zu dem ausgehärteten Auskleidungselement 22. Zur besseren Orientierung kann die Applikationsvorrichtung 68 mit einer nicht dargestellten Kamera versehen sein. Wenn die Applikationsvorrichtung 68 das Auskleidungselement 22 erreicht hat, befestigt die Speichermediumbefestigungseinrichtung 90 das Speichermedium 88 stoff- und/oder kraftschlüssig an dem Auskleidungselement 22, wie in 7 dargestellt ist.
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Zum Auslesen des auf dem Speichermedium 88 gespeicherten Auswerteprotokolls 62 wird eine Auslesevorrichtung 74 gemäß der zweiten Ausführungsform sowie das zuvor beschriebene Verfahren zum Auslesen verwendet, wie in 8 dargestellt ist.
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Die erfindungsgemäßen Verfahren zur Sanierung einer Rohrleitung zeichnen sich dadurch aus, dass eine Information nach dem Aushärten des Auskleidungselements 22 appliziert wird. Dabei kann die Information als QR-Code oder in Form eines mit der Information versehenen Speichermediums 82, 88, welches vor dem Einbringen des Auskleidungselements 22 in die Rohrleitung beziehungsweise nach dem Aushärten des Auskleidungselements 22 mit dem Auskleidungselement 22 verbunden wird, ausgebildet sein. Die Information selbst referenziert entweder auf ein in einer Cloud hinterlegtes Auswerteprotokoll 62 oder ist das Auswerteprotokoll 62 selbst.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Sanierungssystem
- 12
- Verbindungsbereich
- 14
- Hauptrohrleitung
- 16
- Seitenrohrleitung
- 18
- Sanierungsvorrichtung
- 20
- Kalibrierschlauch
- 22
- Auskleidungselement
- 24
- Hauptrohrabschnitt
- 26
- Seitenrohrabschnitt
- 28
- erster Endbereich
- 30
- zweiter Endbereich
- 32
- Öffnung
- 34
- Zugmitteleinrichtung
- 36
- Zugmittel
- 38
- Spannmanschetten
- 40
- erster Sensor
- 42
- Empfänger
- 44
- Kabel
- 46
- Datenverarbeitungsanlage
- 48
- zweiter Sensor
- 50
- GPS-Empfänger
- 52
- Hauptrohrabschnitt
- 54
- Seitenrohrabschnitt
- 56
- erster Endabschnitt
- 58
- zweiter Endabschnitt
- 60
- Öffnung
- 62
- Auswerteprotokoll
- 64
- Cloud
- 66
- QR-Code
- 68
- Applikationsvorrichtung
- 70
- Fahreinheit
- 72
- Applikationseinrichtung
- 74
- Auslesevorrichtung
- 76
- Fahreinheit
- 78
- Ausleseeinrichtung
- 79
- Datenverarbeitungsanlage
- 80
- Kabel
- 82
- Speichermedium
- 84
- Sendeeinheit
- 86
- Ausleseeinrichtung
- 88
- Speichermedium
- 90
- Speichermediumbefestigungseinrichtung