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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einbringen eines mit aushärtbarem Harz versehenen Auskleidungsschlauches aus einem Abwasserkanal heraus in eine Kanalanschlußleitung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
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Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art sind aus der
DE 298 02 675 U1 bekannt. Die Vorrichtung zeichnet sich durch einen der Innenkontur des Abwasserkanals im Bereich einer Einmündungsöffnung der Kanalanschlußleitung angepassten, als Bogensegment ausgebildeten Schild aus, der eine auf die Einmündungsöffnung der Kanalanschlußleitung ausrichtbare, der Einmündungsöffnung im Querschnitt entsprechende Austrittsöffnung aufweist. Von der Austrittsöffnung erstreckt sich nach innen ein Rohrstutzen, an dem eine Leitung für das Druckmedium zum Entstülpen des Auskleidungsschlauches und eines zugeordneten Kalibrierschlauches in die Kanalanschlußleitung am unteren oder hinteren Ende angeschlossen ist und der Kalibrierschlauch um die Austrittsöffnung des Schildes herum festgelegt ist. Durch das an die Innenkontur des Abwasserkanals angepasste Bogensegment ist die Vorrichtung nur für bestimmte Durchmesser des Abwasseranschlußes einsetzbar. Zudem bildet sich an der Einmündungsöffnung ein umlaufender Rand des Auskleidungsschlauches, wodurch Anschlussarbeiten erforderlich sind.
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Die
DE 10 2014 010 331 A1 betrifft ein Verfahren zum Sanieren einer in einen Hauptkanal mündenden Grundleitung. Beim sogenannten Schlauchlining einer zu sanierenden, in einen Hauptkanal mündenden Grundleitung wird ein Schlauchliner in Form eines mit Harz getränkten Schlauchs mit einer Haltevorrichtung verbunden und die Haltevorrichtung im Hauptkanal abgeordnet. Dabei ist vorgesehen, dass die Haltevorrichtung mit dem Schlauchliner in dem Hauptkanal mit Abstand zur Mündung der Grundleitung positioniert wird und dass der Schlauchliner ausgehend von der Haltevorrichtung längs des Hauptkanals vorgeschoben und mittels eines Führungsteils umgelenkt und in die Grundleitung eingeführt wird. Der Schlauchliner wird ausgehend von der im Hauptkanal angeordneten Haltevorrichtung in die zu sanierende Grundleitung eingeführt, an die Leitungswand der Grundleitung angelegt und danach ausgehärtet. Das Führungsteil ist von der Haltevorrichtung getrennt. Durch die zweiteilige Ausführung ist die Handhabung eingeschränkt.
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Die
DE 10 2016 209 246 A1 betrifft eine Auskleidungsvorrichtung mit einer zylindrischen Aufnahmekammer, innerhalb derer ein Auskleidungsschlauch ziehharmonikaförmig und damit sehr platzsparend untergebracht ist. An beiden axialen Stirnseiten der Aufnahmekammer ist jeweils ein Reduzierstück angebracht. Auf der von der Aufnahmekammer abgewandten Stirnseite des ersten Reduzierungsstücks ist ein Umlenkstück in Form eines Rohrbogens angebracht. An einem vom Reduzierstück abgewandten Ende hat das Umlenkstück einen Ausblasstutzen. Das Umlenkstück kann einen Umlenkwinkel in einem beliebigen Wert aus dem Bereich zwischen 45° und 90° aufweisen.
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Nach entsprechender Einstellung einer Verdrehposition des Umlenkstücks wird die Verbindung zwischen dem Reduzierstück und dem Umlenkstück reduziert. Diese Einstellung erfolgt noch außerhalb des Hauptkanalrohrs, jedoch in Kenntnis der Position der Einmündungsstelle der zu sanierenden Kanalabzweigleitung.
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Um die Auskleidungsvorrichtung in eine Betriebsposition innerhalb des Hauptkanalrohrs mit der Einmündungsstelle mit der Kanalabzweigleitung zugewandten Position des Ausblasstutzens zu bringen, wird die Auskleidungsvorrichtung nach dem Stand der Technik in dem Hauptkanalrohr mittels eines Zugseils entlanggezogen. Das Einziehen der Auskleidungsvorrichtung in das Hauptkanalrohr wird mittels einer ebenfalls in das Hauptkanalrohr eingebrachten Kamera überwacht. Eine Nachjustierung des Abstandes zu einer Mündungsöffnung der Kanalanschlußleitung ist nicht möglich.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass die Positionierung des Ausblasstutzens des Rohrbogens relativ zu der Mündungsöffnung der Kanalanschlußleitung vereinfacht wird. Insbesondere sollen die Voraussetzungen für eine variable Anschlussanbindung des Auskleidungsschlauchs an der Kanalanschlußleitung an den Abwasserkanal mit allen gängigen Sanierungsverfahren geschaffen werden. Zudem soll eine kontrollierte und steuerbare Inversion und Aushärtung des Auskleidungsschlauches ermöglicht werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass der Ausblasstutzen als ein randseitig freies Rohrende des Rohrbogens ausgebildet ist und mittels der Transport- und Positioniereinheit in einem Abstand A fluchtend zu der Mündungsöffnung ausgerichtet und während der Inversion derart gehalten wird, dass ein vorderes Ende des Auskleidungsschlauchs im Wesentlichen bündig an die Mündungsöffnung der Kanalanschlußleitung angelegt wird.
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Im Gegensatz zu dem Stand der Technik wird der Ausblasstutzen in einem Abstand A zu der Mündungsöffnung der Kanalanschlußleitung positioniert, so dass ein bogenförmiges Schild nicht notwendig ist. Der Rohrbogen mit Ausblasstutzen kann flexibel für Kanäle mit unterschiedlichen Durchmessern verwendet werden. Durch die Justierung des Abstands A wird ermöglicht, dass ein vorderes Ende des Auskleidungsschlauchs im Wesentlichen bündig an der Mündungsöffnung der Kanalanschlußleitung angelegt wird.
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Besonders bevorzugt wird die Ausrichtung des Ausblasstutzen eines Rohrbogens mittels einer Kamera optisch überwacht, wobei die Ausrichtung eigenständig oder ferngesteuert mittels der Transport- und Positioniereinheit durchgeführt wird.
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In einer weiteren bevorzugte Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Auskleidungsschlauch mit Kalibrierschlauch durch Einleiten von Druckluft in die Ladekammer in die Kanalanschlußleitung inversiert wird und dass anschließend die Aushärtung mit Dampf erfolgt, wobei während der Aushärtung die Temperatur und/oder der Druck des Dampfes in dem Rundbogen gemessen wird. Durch die Messung der Temperatur und/oder des Drucks in dem Rundbogen ist gewährleistet, dass Temperatur- und Druckwerte zur Verfügung stehen, die den Temperatur- und Druckverhältnissen in der Kanalanschlußleitung möglichst genau entsprechen.
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Gegenüber dem Stand der Technik wird der Vorteil erreicht, dass sowohl die Inversion des Auskleidungsschlauchs, das Aufstellen dieses unter Druck und die Aushärtung in einem Zug erreicht wird.
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Eine bevorzugte Verfahrensweise zeichnet sich dadurch aus, dass die Geschwindigkeit der Inversion des Auskleidungsschlauchs mittels des Seils durch kontrollierte Krafteinwirkung auf das Seil gesteuert bzw. geregelt wird. Dabei kann die Krafteinwirkung durch einen Bediener per Hand oder durch eine Steuereinheit automatisch erfolgen.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Einbringen eines mit aushärtbarem Harz versehenen Auskleidungsschlauchs von einem Abwasserkanal aus in eine Kanalanschlußleitung, umfassend eine Ladekammer mit einem Rohrbogen und einer von dem Rohrbogen ausgehenden Leitung, die zusammen mit dem Rohrbogen eine Druckkammer bildendet, wobei der Auskleidungsschlauch und ein den Auskleidungsschlauch in voller Länge aufnehmender Kalibrierschlauch in ausgestreckter Form in der Ladekammer aufgenommen ist, wobei der Rohrbogen einen ersten Anschluss aufweist, der als Ausblasstutzen ausgebildet ist, und einen zweiten Anschluss aufweist, von dem die Leitung in Form eines Schlauchs ausgeht, wobei ein vorderes Ende des Kalibrierschlauchs an einem umlaufenden Rand des Anschlussstutzens fixiert ist und wobei ein hinteres Ende des Kalibrierschlauchs mit einem Seil verbunden ist, sowie eine Transport- und Positioniereinheit, die ausgebildet ist, den Rohrbogen in dem Abwasserkanal relativ zu einer Mündungsöffnung der Kanalanschlußleitung auszurichten.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der Ausblasstutzen ein randseitig freies Rohrende des Rohrbogens ist, dass das vordere Ende des Kalibrierschlauchs mittels eines Fixierelementes druckdicht an dem Rohrende fixiert ist und dass die Transport- und Positioniereinheit derart ausgebildet ist, den Ausblasstutzen vor und während der Inversion in einem Abstand A relativ zu der Mündungsöffnung der Kanalanschlußleitung zu positionieren, dass ein vorderes Ende des Auskleidungsschlauchs im Wesentlichen bündig an der Mündungsöffnung zur Anlage kommt.
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Als eine bevorzugte Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Transport- und Positioniereinheit eine Kamera aufweist, mittels der die Ausrichtung des Ausblasstutzens erfassbar ist.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass von der Transport- und Positioniereinheit zumindest ein Auslegerarm ausgeht, mittels dem der Rohrbogen innerhalb des Abwasserkanals mehrdimensional ausgerichtet und in ausgerichteter Stellung gehalten wird.
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Besonders bevorzugt ist, dass im Verlauf des Rohrbogens vorzugsweise im Bereich des Ausblasstutzens ein Temperatursensor und ein Drucksensor angeordnet ist.
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An dem hinteren Ende des Kalibrierschlauchs kann eine Düse zum Durchströmen des Druckmediums, wie Dampf, angeordnet sein, mittels der ein Überdruck in dem Kalibrierschlauch verhindert wird.
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Die Ladekammer ist über eine Dampf-/Druckluftleitung mit einer Druckluft- und Dampfanlage verbunden, so dass sowohl Druckluft zum Inversieren des Auskleidungsschlauchs als auch Heißdampf zum Aushärten des Auskleidungsschlauchs eingeleitet werden kann.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen -für sich und/oder in Kombination-, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines den Zeichnungen zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispiels.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer in einem Abwasserkanal angeordneten Inversiervorrichtung in einem ersten Verfahrensschritt, in dem ein Ausblasstutzen zu eine Mündungsöffnung einer Kanalanschlußleitung ausgerichtet ist,
- 2 einen zweiten Verfahrensschritt, in dem der Auskleidungsschlauch in die Kanalanschlußleitung inversiert wird, und
- 3 einen dritten Verfahrensschritt, in dem der Auskleidungsschlauch ausgehärtet wird.
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1 zeigt in Seitenansicht eine Inversiervorrichtung 10 zum Einbringen eines mit aushärtbarem Sanierungswerkstoff, wie Harz oder Kleber, versehenen Auskleidungsschlauch 12 von einem Abwasserkanal 14 aus in eine Kanalanschlußleitung 16. Der Auskleidungsschlauch 12 ist beispielsweise als Inliner ausgeführt. Der Inliner 12 kann aus einem flexiblen Material, wie z. B. aus einem Nadelfilz oder aus einem textilen GFK, bestehen und ist mit einem Härtungsmittel, z. B. mit einem Kunstharz, getränkt.
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Der Inliner 12 ist in einem Kalibrierschlauch 18 aufgenommen. Der Kalibrierschlauch 18 mit dem darin aufgenommenen Inliner 12 ist in voller Länge und ausgestreckter Form in einer Ladekammer 20 aufgenommen, die einen Rohrbogen 22 und eine von dem Rohrbogen 22 ausgehende Leitung 24 in Form eines Schlauchs umfasst. Der Rohrbogen 22 umfasst einen ersten als Ausblasstutzen ausgebildeten Anschluss 26 sowie einen zweiten Anschluss 28, an dem der Schlauch 24 angeschlossen ist. Ein offenes Ende 30 des Schlauchs 24 ist mit einem Verschluss 32 verschlossen. An dem Verschluss 32 ist ein Anschluss 34 vorgesehen, an dem ein Druckluft-/Dampfschlauch 36 angeschlossen ist. Der Druckluft-/Dampfschlauch 36 ist mit einer Druckluft -/Dampfanlage 38 gekoppelt.
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Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass der Ausblasstutzen 26 als ein randseitig freies Rohrende 40 des Rohrbogens 22 ausgebildet ist, insbesondere ein umlaufendes Schild nicht aufweist., An dem randseitig freien Rohrende 40 ist ein umgestülptes Ende 42 des Kalibrierschlauchs 18 druckdicht fixiert. Das Rohrende 40 kann außenseitig eine umlaufende Nut aufweisen. Die Fixierung kann mittels eines Fixierelementes 44 auf einfache Weise erfolgen.
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Ein hinteres Ende 46 des Kalibrierschlauchs 18 ist mit einem Steuerseil 48 verbunden, welches den Verschlussflansch 34 druckdicht durchsetzt. Das Steuerseil 48 ist mit einer Steuereinheit 50 verbunden.
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Zur Positionierung des Ausblasstutzens 26 relativ zu einer Mündungsöffnung 52 der Kanalanschlußleitung 16 ist eine Transport- und Positioniereinheit 54 vorgesehen, die in dem Abwasserkanal 14 in Längsrichtung verfahrbar ist. Von dem Rohrbogen 22 gehen Auslegearme 56, 58 aus, die an der Transport- und Positioniereinheit 54 adaptiert sind und mittels denen der Ausblasstutzen 26 relativ zu der Mündungsöffnung 52 der Kanalanschlußleitung 16 positionierbar ist. Zur Steuerung der Positionierung ist eine Kamera 60 vorgesehen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren soll nachstehend näher erläutert werden.
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Zunächst wird der Inliner 12 auf eine Länge L zugeschnitten, die im Wesentlichen einer Länge L des zu sanierenden Hausanschlusskanals 16 entspricht. Sodann wird der Inliner 12 mit einem aushärtbaren Material, beispielweise einem Kunstharz, vorzugsweise unter Unterdruck getränkt. Der Vorgang kann vor Ort oder werkseitig beim Hersteller erfolgen. Nach Imprägnierung des Inliners 12 wird dieser in den Kalibrierschlauch 18 eingebracht. Das hintere Ende 46 des Kalibrierschlauchs 18 wird ggf. unter Einbezug einer Dampfdüse 62 verschlossen und mit dem Steuerseil 48 verbunden.
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Die so präparierte Einheit aus Kalibrierschlauch 18 und Inliner 12 wird in die Ladekammer 20 eingezogen. Das Steuerseil 48 wird durch die Ladekammer 20 gezogen und durch den Verschluss 32 geführt. Das vordere Ende 42 des Kalibrierschlauchs 18 wird an dem randseitig freien Rohrende 40 des Ausblasstutzens 26 druckdicht fixiert. Der Rundbogen 26 bildet dann zusammen mit der Leitung bzw. dem Schlauch 24 eine Druckkammer, in die über den Druckluft-/Dampfschlauch 36 zunächst Druckluft und anschließend Dampf eingelassen werden kann.
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In dem weiteren Schritt oder bereits vor dem Laden der Ladekammer 20, werden die Auslegerarme 56, 58 der Transport- und Positioniereinheit 54 mit dem Rundbogen 22 verbunden.
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Anschließend wird die Inversiervorrichtung 10, umfassend die Transport- und Positioniereinheit 54 sowie die Ladekammer 20, z. B. über einen Revisionsschacht 64 in den Abwasserkanal 14 eingelassen. Anschließend wird die Ausblasöffnung 26 durch automatisches oder ferngesteuertes Verfahren der Transport- und Positioniereinheit 54 unter Beobachtung mittels der Kamera 60 relativ zu der Mündungsöffnung 52 des Hausanschlusskanals 16 positioniert.
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Die Positionierung des Ausblasstutzens 26 erfolgt gemäß der Erfindung derart, dass beim Ausblasen, d.h. beim Inversieren des Inliners 12 ein vorderes Ende 66 des Inliners bündig zu der Mündungsöffnung 52 anliegt, damit ein nachtägliches Bearbeiten, wie dies gemäß Stand der Technik erforderlich ist, nicht notwendig ist.
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Zum Inversieren des Inliners 12 in die zu sanierende Kanalanschlußleitung 16 wird über den Druckluft-/Dampfschlauch 36 zunächst Druckluft in die Druckkammer bzw. Ladekammer 20 eingelassen. Durch die Druckluft mit einem Druck im Bereich von 0,2 bis 0,8 bar, vorzugsweise 0,5 bar; wird der Kalibrierschlauch 18 und folglich der mit diesem verbundene Inliner 12 in die Mündungsöffnung 52 der Kanalanschlußleitung 16 inversiert, wie dies in 2 dargestellt ist.
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Die Geschwindigkeit der Inversion kann über das Steuerseil 48 gesteuert werden. Die Inversion des Inliners 12 wird solange fortgesetzt, bis der Inliner 12 in seiner vollen Länge in die Kanalanschlußleitung 16 inversiert ist.
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Nach vollständiger Inversion des Inliners 12 wird über den Druckluft-/Dampfschlauch 36 Dampf eingelassen. Der Dampf hat eine Temperatur vorzugsweise im Bereich von 40 °C bis 120 °C und wird bei einem Druck vorzugsweise im Bereich von 0,3 bis 0,5 bar, vorzugsweise 0,4 bar über einen definierten Zeitraum aufrechterhalten. Die Temperatur-, Druck- und Zeitwerte sind rein beispielhaft und im Wesentlichen abhängig von den Daten des verwendeten aushärtbaren Materials.
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Die Temperatur- und Druckverhältnisse im Inneren der Ladekammer 20 werden mittels eines Temperatursensors 68 und eines Drucksensors 70 erfasst, die in dem Rundbogen 22 angeordnet sind.
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Nach vollständiger Inversion des Inliners 12 in die Kanalanschlußleitung 16 wird der Kalibrierschlauch 18 über das Steuerseil 48 zurück in die Ladekammer 20 gezogen. Anschließend kann die Inversiervorrichtung 10 bestehend aus Transport- und Positioniereinheit 54 und Ladekammer 20 aus dem Abwasserkanal 14 herausgezogen werden.
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Gegenüber dem Stand der Technik zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch aus, dass der Ausblasstutzen 26 das randseitig freie Rohrende 40 des Rundbogens 22 ist, so dass der Ausblasstutzen 26 mittels der Transport- und Positioniereinheit 54 automatisch oder ferngesteuert unabhängig von dem Durchmesser des Abwasserkanals sehr flexibel unter verschiedenen Winkeln ausrichtbar ist, so dass der Inliner 12 ohne Überstand in die Kanalanschlußleitung inversiert werden kann.
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Über das Steuerungsseil 48 erfolgt eine kontrollierte Inversion. Gleichzeitig dient das Steuerungsseil 48 auch als Rückhohleinrichtung, um den Kalibrierschlauch 18 in die Ladekammer 20 zurückzuziehen.
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Um während des Aushärtevorgangs Dampf kontrolliert ablassen zu können, ist am hinteren Ende 46 des Kalibrierschlauchs 18 die Dampfauslassdüse 62 vorgesehen. Während der Inversion und der Aushärtung erfolgt eine ständige Druckbeaufschlagung des Inliners 12, so dass dieser sicher an eine Innenwandung der Kanalanschlußleitung angelegt wird.
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Der Ausblasstutzen 26 weist üblicherweise einen kreisrunden Querschnitt auf. Auch besteht die Möglichkeit den Ausblasstutzen 26 in einer Ebene derart abzuschneiden, dass der Ausblasstutzen 26 keine kreisrunde sondern eine elliptische Fläche aufspannt. Dadurch kann der Ausblasstutzen 26 auch für kleine Nennweiten von Abwasserkanälen eingesetzt werden.
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Durch die erfindungsgemäße Ausführungsform der Inversionsvorrichtung 20 ist es möglich, dass eine Inversion bei laufendem Betrieb des Abwasserkanals 14 durchgeführt werden kann, da der Abwasserkanal weder durch die Transport- oder Positioniereinheit 54 noch durch die Ladekammer 20 verschlossen ist.
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Aufgrund der präzisen Ausrichtung des Ausblasstutzens 26 ist sichergestellt, dass das vordere Ende des Inliners 12 präzise in der Mündungsöffnung 52 anliegt und nach Installation und Fertigstellung des Inliners in der Kanalanschlußleitung 16 anschließend eine variable Anschlussverbindung des Inliners an der Kanalanschlußleitung mit dem Abwasserkanal mit allen gängigen Sanierungsverfahren möglich ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29802675 U1 [0002]
- DE 102014010331 A1 [0003]
- DE 102016209246 A1 [0004]