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Die Erfindung betrifft einen Staubsaugermund für einen Staubsauger oder eine Bodendüse eines Staubsaugers mit einem sich in einer Längsrichtung erstreckenden Saugspalt. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Staubsauger, insbesondere einen Saugroboter, bzw. eine Bodendüse eines Staubsaugers mit einem derartigen Staubsaugermund.
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Der Bereich des Saugspalts eines Staubsaugers oder einer Bodendüse wird üblicherweise als Staubsaugermund bezeichnet. Ein solcher Staubsaugermund ist bei klassischen, manuell geführten Bodenstaubsaugern häufig an einer vom Staubsauger abnehmbaren oder mit dem Staubsauger über einen Schlauch verbundenen Staubsaugerdüse, auch Bodendüse genannt, angeordnet. Bei selbstfahrenden, automatisiert reinigenden Staubsaugern, auch Saugroboter genannt, ist ein derartiger Staubsaugermund meist im Bodenbereich des Saugroboters integriert.
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Bei Staubsaugern wird an einem Saugspalt ein Unterdruck erzeugt, der einen in diesen Saugspalt hineinströmenden Luftstrom zur Folge hat. Von dem Luftstrom mitgerissene Staub- und Schmutzpartikel können so vom Boden angehoben und in den Saugspalt eingesaugt werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei die in Bewegungsrichtung des Saugmunds vorne liegende Kante des Saugspalts. Beim Bewegen des Staubsaugermunds über den Teppich werden die Fasern des Teppichs an dieser Kante in Bewegungsrichtung des Staubsaugermunds umgebogen, wodurch sich ein in etwa V-förmiger Spalt in der ansonsten dichten, parallelen Faseranordnung des Teppichs, dem sogenannten Teppichflor, öffnet. In diesem Spalt liegende Staub- und Schmutzpartikel werden freigelegt und können mit eingesaugt werden. Zur Erhöhung der Reinigungswirkung kann die vordere Kante des Saugspalts über den umgebenden Bereich des Staubsaugers bzw. der Bodendüse, in der der Saugmund angeordnet ist, dabei hervorstehend ausgebildet sein. Der Teppichflor wird durch die Kante des Saugspalts jedoch nur in die Bewegungsrichtung des Staubsaugermunds aufgeweitet. Um eine hinreichende Reinigungswirkung zu erzielen, muss ein Teppichbereich daher mehrfach in gekreuzten Richtungen überfahren werden.
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Insbesondere bei Saugrobotern, die mit einer mitgeführten wiederaufladbaren Batterie betrieben werden, ist ein besonders effektiv arbeitender Staubsaugermund wünschenswert, da aufgrund der begrenzten Batteriekapazität auch nur eine relativ kleine Gebläseleistung zur Erzeugung des benötigten Unterdrucks zur Verfügung steht. Auch bei konventionellen, am Stromnetz betriebenen und manuell geführten Bodenstaubsaugern ist ein effektiv arbeitender Staubsaugermund von Interesse, um den zunehmenden Anforderungen an die Energieeffizienz von Haushaltsgeräten genügen zu können.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Staubsaugermund zur Verwendung an einem Staubsauger, insbesondere einem Saugroboter, oder an einer Bodendüse eines Staubsaugers zu schaffen, der besonders effizient arbeitet und mit geringer Leistung eines angeschlossenen Sauggebläses gute Reinigungsergebnisse erzielt, ohne dass ein zu reinigender Teppichbereich mehrfach und insbesondere in sich kreuzenden Richtungen überfahren wird. Es ist eine weitere Aufgabe, einen Staubsauger, insbesondere einen Saugroboter, bzw. eine Bodendüse eines Staubsaugers mit einem derartig effizienten Staubsaugermund bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Staubsaugermund, eine Bodendüse bzw. einen Staubsauger mit den jeweiligen Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein erfindungsgemäßer Staubsaugermund der eingangs genannten Art zeichnet sich dadurch aus, dass entlang mindestens einer Kante des Saugspalts eine Mehrzahl von schräg zum Saugspalt verlaufenden und nach unten hervorstehenden Stegen angeordnet ist. Die schräg zum Saugspalt und damit auch schräg zur Bewegungsrichtung des Staubsaugermunds verlaufenden Stege biegen den Teppichflor zusätzlich zur Kante des Saugspalts in eine weitere Richtung auf, sodass weitere Staub- und Schmutzpartikel freigelegt und eingesaugt werden können. Mit einem einzigen Überfahren eines Teppichabschnitts wird so ein Effekt erzielt, der sich andernfalls nur bei mehrfachem kreuzweisen Überfahren des Teppichabschnitts einstellt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Staubsaugermunds ist die Mehrzahl von schräg zum Saugspalt verlaufenden Stegen in mindestens einer parallel zum Saugspalt verlaufenden Reihe angeordnet. Bevorzugt ist dabei ein erster Teil der Mehrzahl der Stege spiegelbildlich bezüglich einer senkrecht durch die Mitte des Saugspalts verlaufenden Ebene zu einem zweiten Teil der Mehrzahl der Stege ausgerichtet. Durch die Anordnung in einer parallel zum Saugspalt verlaufenden Reihe befinden sich die Stege möglichst nah am Saugspalt, sodass durch die Aufbiegung des Teppichflors freigelegte Staub- und Schmutzpartikel möglichst effektiv eingesaugt werden können. Die spiegelbildliche Ausrichtung des ersten und des zweiten Teils der Stege verhindert, dass der Staubsaugermund beim Führen über den Teppich seitlich abgelenkt wird.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Staubsaugermunds ist mindestens eine derartige Reihe von Stegen zu jeder Längsseite des Saugspalts angeordnet. Insbesondere bei manuell geführten Bodendüsen eines Staubsaugers, die beim Reinigen eines Teppichs vor und zurück geführt werden, wird die erhöhte Reinigungswirkung so in jeder Bewegungsrichtung erzielt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Staubsaugermunds sind zu einer oder zu beiden Längsseiten des Saugspalts zwei parallele Reihen von Stegen angeordnet, wobei sich die Ausrichtung und/oder Dimensionierung der Stege in einer ersten der Reihen von der in einer zweiten der Reihen unterscheidet. Auf diese Weise kann mit einem Überfahren eines Teppichs eine Öffnung des Teppichflors in mehrere unterschiedliche Richtungen erzielt werden, wodurch die Reinigungswirkung weiter gesteigert wird.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Staubsaugermunds verläuft eine nach unten weisende Kante der Stege geneigt und steht insbesondere an ihrer am Saugspalt anliegenden Seite weiter nach unten hervor als an ihrer vom Saugspalt abweisenden Seite. Auf diese Weise wird ein Verhaken der Stege im Teppich verhindert. Weiter kann vorgesehen sein, dass die die Kante des Saugspalts über die Stege hinaus nach unten hervorsteht, um ein Öffnen des Teppichflors durch die Saugspaltkante zu unterstützen.
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Eine erfindungsgemäße Bodendüse für einen Staubsauger zeichnet sich durch Verwendung eines derartigen Staubsaugermunds auf. Ein erfindungsgemäßer Staubsauger, insbesondere Saugroboter, zeichnet sich dadurch aus, dass ein derartiger, zuvor beschriebener Staubsaugermund integriert ist. Es ergeben sich die im Zusammenhang mit dem Staubsaugermund beschriebenen Vorteile.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mithilfe von Figuren näher erläutert.
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Die Figuren zeigen:
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1 verschiedene Ansichten eines Staubsaugermunds einer Bodendüse in einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2 eine seitliche Schnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Staubsaugermunds und
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3 eine isometrische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Bodendüse mit einem erfindungsgemäßen Staubsaugermund.
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1 zeigt in drei Teilbildern schematische Ansichten eines Ausschnitts einer Bodendüse 1 mit einem erfindungsgemäßen Saugmund 10. Teilbild a) zeigt eine Vorderansicht der Bodendüse 1, Teilbild b) ein seitliches Schnittbild des Bereichs des Saugmunds 10 der Bodendüse 1 und Teilbild c) eine Draufsicht auf die Unterseite der Bodendüse 1 im Bereich des Saugmunds 10.
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Die Bodendüse 1 weist einen Schlauchanschlussstutzen 6 auf, der innerhalb der Bodendüse 1 mit einem Saugspalt 11 des Saugmunds 10 verbunden ist. Der Saugspalt 11 ist als eine hier rechteckförmige Öffnung in einer Bodenplatte 4 der Bodendüse 1 ausgebildet.
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In der Verschieberichtung der Bodendüse 1, die in der 1 durch einen Richtungspfeil 8 angegeben ist, ist der Saugspalt 11 an beiden Längsseiten von einer Saugspaltkante 12 begrenzt. Die Saugspaltkante 12 steht nach unten, das heißt in Richtung der zu reinigenden Fläche über die Bodenplatte 4 hervor. An beiden Längsseiten des Saugspalts 11 schließt sich an jede der Saugspaltkanten 12 eine Mehrzahl von Stegen 13 an. Die Stege 13 sind in jeweils einer Reihe 14 an jeder der Längsseiten des Saugspalts 11 angeordnet.
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Die Stege 13 sind jeweils schräg zur Verschieberichtung und somit auch schräg zur Saugspaltkante 12 ausgerichtet. Der Winkel zur Verschieberichtung beträgt im dargestellten Beispiel etwa 25°. Zur Ausrichtung des Saugspalts 11 bzw. der Saugspaltkante 12 beträgt der Winkel entsprechend etwa 65°. Geeignete Winkel zwischen den Stegen 13 und der Saugspaltkante 12 liegen beispielsweise zwischen 45° und 85° und insbesondere zwischen 60° und 80°. Wie die Seitenansicht der Teilfigur b) zeigt, verläuft das Höhenprofil der Stege 13 geneigt. Die zur zu reinigenden Fläche weisende Kante der Stege 13 ist also nicht parallel zur Bodenplatte 4 ausgerichtet, sondern die Stege 13 stehen an ihrer an die Saugspaltkante 12 angrenzenden Seite weiter über die Bodenplatte 4 hervor als an ihrem entgegengesetzten freien, nicht an der Saugspaltkante 12 anliegenden Ende.
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Beim Bewegen der Bodendüse 1 über einen Teppich sinkt der Saugmund 10 mit seinen hervorstehenden Elementen, den Stegen 13 und den Saugspaltkanten 12, in den Flor eines zu reinigenden Teppichs ein. Ebenso wie die Saugspaltkanten 12 öffnen dabei die schräg stehenden Stege 13 den Teppichflor und legen Schmutz- und Staubpartikel, die sich im Flor zwischen den Fasern des Teppichs befinden, frei, sodass diese eingesaugt werden können. Dadurch, dass in die Stege 13 in eine andere Richtung verlaufen als die Saugspaltkanten 12, wird der Teppich in zwei verschiedene Richtungen geöffnet. Mit einem Bewegungsablauf werden so mehr der im Teppichflor verborgenen Staub- und Schmutzpartikel freigelegt und können eingesaugt werden.
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Wie die Draufsicht auf die Unterseite des Bereichs des Saugmunds 10 der Bodendüse 1 im Teilbild c) der 1 zeigt, sind die zu beiden Seiten des Saugspalts 11 angeordneten Stege 13 jeweils in einer Reihe 14 angeordnet, die parallel zum Saugspalt 11 verläuft. Innerhalb der Reihen 14 sind jeweils zwei unterschiedlich ausgerichtete Gruppen von Stegen 13 vorhanden. Dabei sind die in einer Hälfte der Reihen 14 angeordneten Stege 13 bezüglich ihrer Schrägausrichtung spiegelbildlich zu den in der anderen Hälfte der jeweiligen Reihe 14 angeordneten Stegen 13 ausgerichtet. Auf diese Weise entsteht eine symmetrische Anordnung der Stege 13, die verhindert, dass ein Bewegen entlang der durch den Pfeil 8 symbolisierten Vorschubrichtung der Bodendüse 1 in einer seitlich zu dieser Vorschubrichtung wirkenden Kraft resultiert. Die Bodendüse 1 weicht durch die symmetrische Anordnung der Stege 13 nicht ungewollt zu einer Seite aus.
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2 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Bodendüse 1 der 1 in einer seitlichen Schnittansicht entsprechend der Teilfigur b) aus 1. Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen in dieser wie in der nächsten Figur gleiche oder gleichwirkende Elemente wie bei 1.
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Die Bodendüse 1 der 2 unterscheidet sich gegenüber der in 1 gezeigten durch die Höhe, mit der die Saugspaltkanten 12 und auch die Stege 13 über die Bodenplatte 4 der Bodendüse 1 hinaus ragen. Die in 2 dargestellte Bodendüse 1 ist insbesondere für hochflorigen Teppich geeignet. Bei beiden Ausführungsbeispielen liegt die Länge der Stege 13 im Bereich von etwa 0,5 bis 1,5 cm (Zentimetern). Die Breite der Stege liegt im Bereich von etwa 1 mm (Millimeter) und ihr Abstand liegt bei ca. 5 mm. Es versteht sich, dass diese Maße abgewandelt werden können, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Für die Breite der Stege 13 ist ein möglichst kleiner Wert wünschenswert, wobei gewisse Stabilitätsanforderungen an die Stege erfüllt sein müssen. Der Abschnitt der Stege 13 sollte so gewählt werden, dass unter Berücksichtigung der Länge und der Schrägstellung der Stege 13 eine Projektion der Stege 13 auf die Saugmundkante 12 in Verschieberichtung lückenlos ist. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass beim Bewegen über den Teppich keine Streifen verbleiben, die nicht von einem der Stege 13 erfasst werden.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Bodendüse 1 in einer konkreten Ausgestaltung. Die 3 stellt die Bodendüse 1 in einer isometrischen Ansicht von schräg unten dar. Ein die Bodendüse 1 nach oben abschließendes Gehäuse ist in der Zeichnung der 3 nicht wiedergegeben.
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Die Bodendüse 1 weist einen Schlitten 2 auf, an dessen hinterem Ende zwei Räder 3 angeordnet sind. Im vorderen Bereich der Bodendüse 1 ist eine Bodenplatte 4 vorgesehen, in der vorne ein Saugmund 10 angeordnet ist. Im hinteren Bereich sind auf der Bodenplatte 4 Gleiter 5 angebracht. Die Bodendüse 1 wird über einen an ihrem hinteren Ende angeordneten Schlauchanschlussstutzen 6 über einem hier nicht gezeigten Saugschlauch mit einem Staubsauger, insbesondere einem Bodenschlittensauger, verbunden. Vom Schlauchanschlussstutzen 6 verläuft ein Verbindungsrohr 7 zum Saugmund 10 bzw. dessen Saugspalt 11.
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Der Saugspalt 11 ist wiederum von Saugspaltkanten 12 in Verschieberichtung nach vorne und hinten begrenzt. Nach außen hin schließen sich an die Saugspaltkanten 12 Stege 13 in jeweils zwei Reihen, einer inneren Reihe 15 und einer äußeren Reihe 16, an. Die innere Reihe 15 und die äußere Reihe 16 unterscheiden sich jeweils in der Länge, dem Schrägstellungswinkel und auch der Neigung der Stege 13. Insbesondere sind aneinander angrenzende Stege 13 der inneren Reihe 15 und der äußeren Reihe 16 jeweils in entgegengesetzte Richtung schräg gestellt. Auf diese Weise wird erreicht, dass beim einmaligen Überfahren der Teppichflor zunächst durch die äußere Reihe 16 in eine Schrägrichtung, danach durch die innere Reihe 15 in eine entgegengesetzte Schrägrichtung und danach durch die Saugspaltkante 12 senkrecht zur Vorschubrichtung geöffnet wird. Dabei ist die äußere Reihe 16 breiter als die innere Reihe 15 ausgeprägt und weist im Vergleich zur inneren Reihe 15 einen relativ flachen Schrägstellungswinkel auf. Dies reduziert die zur Bewegung der Bodendüse 1 erforderliche Schiebkraft.
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Der Einsatz eines erfindungsgemäßen Saugmunds 10 ist nicht auf die Verwendung in einer Bodendüse 1, wie in dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 3 beschrieben ist, beschränkt. Ein derartiger Saugmund kann besonders vorteilhaft auch im Zusammenhang mit einem Saugroboter verwendet werden, wobei der Saugmund an einer Unterseite des Saugroboters angeordnet ist. Da im Unterschied zu einer manuell geführten Bodendüse eines Staubsaugers ein Saugroboter üblicherweise sich beim Reinigen nur in eine Richtung und nicht vor und zurück bewegt, kann vorgesehen sein, die Mehrzahl von Stegen nur auf einer Seite des Saugspalts, nämlich in Bewegungsrichtung des Saugroboters vor dem Saugspalt, anzuordnen. Wiederum kann vorgesehen sein, die Stege in einer oder mehreren Reihen anzuordnen, wobei sich die Geometrie der Stege von Reihe zu Reihe unterscheiden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bodendüse
- 2
- Schlitten
- 3
- Rad
- 4
- Bodenplatte
- 5
- Leiter
- 6
- Schlauchanschlussstutzen
- 7
- Verbindungsrohr
- 8
- Richtungspfeil
- 10
- Saugmund
- 11
- Saugspalt
- 12
- Saugspaltkante
- 13
- Steg
- 14
- Reihe
- 15
- innere Reihe
- 16
- äußere Reihe