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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fahrleitungsbeleuchtung für ein fahrleitungsbetriebenes Fahrzeug. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Stromabnehmersystem für fahrleitungsbetriebene Fahrzeuge mit einer derartigen Vorrichtung zur Fahrleitungsbeleuchtung, wobei das System zusätzlich (mindestens) einen Fahrleitungsarm zum mechanischen und Strom abnehmenden Zusammenwirken mit der Fahrleitung aufweist.
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Aus dem Stand der Technik sind zunächst fahrleitungsbetriebene Fahrzeuge, etwa in Form sogenannter Trolley- oder Oberleitungsbusse, allgemein bekannt. Diese Fahrzeuge, insbesondere in der Verwendung für den öffentlichen Personennahverkehr, bewegen sich schienenlos auf einer Fahrbahnoberfläche und werden über einen (üblicherweise horizontal und vertikal schwenkbar und höhenverstellbar dachseitig vorgesehenen) Arm in Form eines typischen Stangenstromabnehmers mit elektrischer Betriebsenergie aus einer Fahrleitung (auch: ”Fahrspannungsleitung” genannt) versorgt, welche im Fahrzustand von einem endseitig an Arm vorgesehenen Kontaktbereich mechanisch und elektrisch kontaktiert wird.
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Während es im Rahmen derartiger Einsatzkontexte als allgemein bekannt vorauszusetzen ist, dass das zum Beginn eines Fahrbetriebs notwendige Andrahten (d. h. das Heranführen des Stangenstromabnehmers mit dem Kontaktbereich an die Fahrleitung) bzw. das Abdrahten bei Fahrtende (oder bei problematischen Betriebssituationen, wie etwa einem Kontaktverlust oder anderen Störungen) durch Herabführen des Arms von der Fahrleitung in eine Ruheposition an oder auf dem Fahrzeug manuell durchzuführen, ist es aus der
WO 2012/072067 A2 bekannt, diese Bewegungsvorgänge des Arms, eingeschlossen auch etwaige Schwenkbewegungen des Arms bei Richtungsänderungen, automatisiert und unterstützt durch eine optische Erfassung einer aktuellen Fahrleitungsposition bzw. eines Fahrleitungsverlaufs durchzuführen. Genauer gesagt beschreibt diese Druckschrift zum Stand der Technik eine Technologie, bei welcher den Arm betätigende bzw. bewegende Aktoren von einer elektronischen Steuereinheit angesteuert werden, welche wiederum auf der Basis von mittels digitaler Bildverarbeitung analysierter Bilder des Kontaktbereichs bzw. der Fahrleitung eine Ausrichtung und/oder Bewegungssteuerung vornehmen. Insbesondere die dynamische Reaktivität eines derartigen Systems und eine Anpassbarkeit an verschiedenste Fahrleitungsverläufe sind signifikante Vorteile dieses Systems, wobei eine mittels einer Mehrzahl von Kameras bewirkte Dreidimensionalität in der Bilderfassung und nachfolgende elektronische Umsetzung in eine elektronische Abbildung des Fahrleitungsverlauf eine zielgenaue, betriebssichere und störungsunempfindliche Steuerung des Stromabnehmersystems ermöglichen.
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Während zudem die aus der
WO 2012/072067 A2 bekannte optische Erfassung einer Fahrleitungsposition bzw. eines Fahrleitungsverlaufs zur Steuerung des Stromabnehmersystems insbesondere bei günstigen Lichtverhältnissen die erwähnte Vorteile aufweist, ist gleichwohl unter schwierigen Licht- und/oder Witterungsbedingungen die Genauigkeit der Bilderfassung erschwert bzw. gar unmöglich gemacht. So führen etwa Umgebungsbedingungen wie Schnee oder Regen zu Problemen in der notwendigen elektronischen Bildaufbereitung, sodass die gewünschte Ermittlung der Fahrleitungsposition bzw. Fahrleitungsverlaufs erschwert ist. Ein Betrieb in der Nacht ist beim bekannten System praktisch unmöglich, da die bekannten, auf eine Fahrleitung bzw. den Kontaktbereich gerichteten Kamerasysteme kein auswertbares Bild mehr ermitteln können.
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Gerade in der Dunkelheit würde es sich damit anbieten, durch geeignete Beleuchtungsmittel, etwa auf einer Fahrzeugoberseite des Fahrzeugs vorgesehen und damit von unten auf die Fahrleitung bzw. den Kontaktbereich gerichtet, eine Beleuchtung vorzunehmen, welche dann wiederum ein digital erfass- und auswertbares Bild der Fahrleitung bzw. des Kontaktbereichs ermöglicht. Allerdings wäre auch eine derartige denkbare Beleuchtung potentiell nachteilig, denn nicht nur in urbanen Betriebsumgebungen, wie etwa Großstädten (einem bevorzugten Einsatzgebiet der typischerweise die vorliegende Technologie einsetzenden Trolleybusse) führen derartige denkbare Lichtquellen zu Blendeffekten und anderen, als störend wahrgenommenen Wirkungen im städtischen Raum (gerade gegenüber einer der Fahrbahn benachbarten höheren Bebauung). Auch ist stets zu erwarten, dass in außerstädtischen Räumen eine derartige Beleuchtung die Natur, etwa Tiere, direkt oder mittelbar beeinträchtigt. Hinzu kommt das Problem, dass im Hinblick auf möglichen Versatz zwischen Fahrzeug und Fahrleitung und damit verbundene laterale Verschwenkungen bzw. Auslenkungen eines Arms (etwa eines Stangenstromabnehmers) durch derartige Beleuchtungsmittel ein großer zu beleuchtender Bereich abgedeckt werden muss, was wiederum eine hohe Licht- und Beleuchtungsleistung erfordert, mit sich entsprechend verstärkenden negativen Effekten der oben angegebenen Art.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Fahrleitungsbeleuchtung für ein fahrleitungsbetriebenes Fahrzeug zu schaffen, welche eine zuverlässige, betriebssichere, gleichzeitig störungs- und blendfreie (bzw. -arme) Beleuchtung einer Fahrleitungsposition, eines Fahrleitungsverlaufs und/oder eines Kontaktbereichs eines Stromabnehmers des Fahrzeugs mit der Fahrleitung gestattet, sodass auch bei dunklen und/oder visuell problematischen Beleuchtungs- bzw. Witterungsbedingungen eine zuverlässige optische Fahrdrahtdetektion durch Kameramittel an bzw. auf dem Fahrzeug ermöglicht ist. Dabei soll eine derartige zu schaffende Vorrichtung zur Fahrleitungsbeleuchtung insbesondere auch einen potentiell großen Bewegungs-, Schwenk- bzw. Kontaktbereich der Stromabnehmermittel relativ zur Fahrleitung erfassen. Es ist somit eine Bildgabe selbst bei vollständiger Dunkelheit und/oder Schneefall bzw. Regen sicherzustellen.
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Die Aufgabe wird durch die Vorrichtung zur Fahrleitungsbeleuchtung für ein fahrleitungsbetriebenes Fahrzeug mit den Merkmalen des Hauptanspruchs sowie das Stromabnehmersystem nach dem unabhängigen Patentanspruch 14 gelöst, welches eine derartige Fahrleitungsbeleuchtungsvorrichtung aufweist. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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In erfindungsgemäß vorteilhafter Weise sind Beleuchtungsmittel in Richtung auf eine Fahrleitungsposition, einen Fahrleitungsverlauf und/oder einen Kontaktbereich von Stromabnehmermitteln des Fahrzeugs mit einer Fahrleitung an oder auf einer Montageposition des Fahrzeugs vorgesehen, wobei die Montageposition im Wege der Erfindung sowohl eine geeignete Dachfläche, als auch eine beliebige andere Halte-, Träger- oder Montagevorrichtung am oder im Fahrzeug sein kann, welche in der erfindungsgemäßen Weise die Ausrichtung der Beleuchtungsmittel gestattet und dabei die Beleuchtungsmittel zumindest in einem Betriebszustand stabil hält. Erfindungsgemäß sind diese Beleuchtungsmittel so ausgestaltet, dass diese im aktivierten Zustand ein Beleuchtungsspektrum abstrahlen, welches zumindest bereichsweise außerhalb des Spektralbereichs menschlich sichtbaren Lichts liegt, bevorzugt im Rahmen der Erfindung für das menschliche Auge unsichtbar ist. Dabei ist als ”bereichsweise” im Rahmen der Erfindung ein Spektralbereich zu verstehen, welcher mindestens 90%, bevorzugt mindestens 95%, weiter bevorzugt mindestens 99%, außerhalb des Spektralbereichs des menschlich sichtbaren Lichts, bevorzugt im infraroten Bereich, liegt. Im Rahmen einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung hat es sich zu diesem Zweck als besonders günstig und bevorzugt herausgestellt, (nah-)infrarote Strahlung, wie sie von (weiter bevorzugt einzusetzenden) Infrarot-LEDs erzeugt wird, zu verwenden; derartige Beleuchtungsquellen sind nicht nur preisgünstig und mit langer Lebensdauer erhältlich, sie lassen sich zudem – insbesondere als Anordnung einer Mehrzahl derartiger LED-basierter Lichtquellen – auch zu Einheiten starker Beleuchtungsleistung bzw. zum Abdecken größerer Beleuchtungsbereiche konstruktiv einfach und betriebssicher zusammenfassen.
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Zusätzlich erfindungsgemäß sind dem Fahrzeug Kameramittel zugeordnet, welche in dem erfindungsgemäßen Beleuchtungsspektrum (nämlich – auch – außerhalb des Bereichs sichtbaren Lichts, bevorzugt im IR-Bereich) empfindlich sind und eine nachgeschaltete elektronische Bildauswertung von mit den Kameramitteln gewonnener Bilder gestatten. Insbesondere die elektronische Bildverarbeitung eignet sich dann, in der aus der
WO 2012/072067 A2 bekannten Weise die Fahrleitung, den Fahrleitungsverlauf bzw. den Kontaktbereich der Stromabnehmermitteln an bzw. mit der Fahrleitung zu erfassen und in elektronische Daten umzusetzen, sodass die vorliegende Erfindung in einfacher, gleichwohl überraschender und eleganter Weise den Einsatzbereich der bekannten Technologie auf schlechte bzw. witterungstechnisch ungünstige Verhältnisse erweitert. Dabei bietet es sich wiederum weiter bevorzugt an, die erfindungsgemäß verwendeten Kameramittel, etwa in Form geeigneter CCD-Sensoren oder anderer geeigneter Bilddetektionsprinzipien, so auszugestalten, dass diese sowohl im Infrarotbereich, als auch im Bereich sichtbaren Lichts empfindlich sind, alternativ und wiederum im Rahmen weiterer bevorzugter Realisierungsformen der Erfindung ist es möglich, spektrale Beschränkungen auf besonders geeignete spektrale Strahlungsbereiche (insbesondere auch im nicht-sichtbaren Spektralbereich) vorzunehmen, welche eine Unterscheidung von Artefakten oder anderen, potentiell eine elektronische Bildauswertung störenden Effekten ermöglichen. Zu diesem Zweck sieht die Erfindung weiterbildungsgemäß optische Filtermittel vor, welche den Kameramitteln zur geeigneten spektralen Einschränkung (etwa mittels ansonsten bekannter optischer Kantenfilter), ergänzend oder alternativ auch der (Infrarot-)Lichtquelle zugeordnet sein können.
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Im Rahmen weiterer, ergänzend oder alternativ vorzusehender Ausführungsformen ist es günstig, den erfindungsgemäßen Aktivierungszustand der Beleuchtungsmittel zu modulieren bzw. impulsförmig auszugestalten, wobei weiter bevorzugt ein Blitzbetrieb oder dergleichen (regelmäßig gepulster) Impulsbetrieb vorteilhaft ist, bei welchem ein Einschaltzustand weniger als 10%, weiter bevorzugt weniger als 1%, einer Periodendauer beträgt und/oder nicht länger als 10 ms, weiter bevorzugt nicht länger als 5 ms eingerichtet ist. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass bevorzugt einzusetzende (Infrarot)LED-Leuchtmittel in derartigen kurzen Einschaltzeiträumen trotz hoher Leistung keine Wärmeentwicklung in potentiell schädlicher Form erleiden und somit effektive Beleuchtungsleistungen erreichbar sind, welche signifikant oberhalb eines (vergleichbaren) LED-Dauerlichts liegen würden. Dies ist verbunden mit dem Vorteil, dass – insbesondere bei vollständig im IR-Spektrum liegender Lichtemission – der Blitz- bzw. Impulsbetrieb von Menschen nicht wahrgenommen werden würde und insoweit nicht störend wirken kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, diesen Impuls- bzw. Blitzbetrieb mit einem Bildaufnahmebetrieb der erfindungsgemäßen Kameramittel zu synchronisieren, sodass etwa jedes aufgenommene Einzelbild eine entsprechend kurzzeitige (Blitz-)Beleuchtung erfährt, alternativ zwischen aufeinanderfolgenden, impulsförmig beleuchteten Einzelbildern einzelne oder mehrere unbeleuchtete Einzelbilder liegen. Gerade die letzte weiterbildungsgemäß vorgesehene Maßnahme im Rahmen der Erfindung bietet den Vorteil, eine Bildauswertung in erschwerten Umgebungsbedingungen, etwa bei Regen oder Schnee, dadurch zu verbessern, dass eine Differenzbildung aufeinanderfolgender Bilder (und Helligkeitswerte) ein elektronisches bzw. digitales Ausfiltern potentieller Störquellen im Bild gestattet. Besonders wirksam ist eine derartige, auf digitaler Differenzbildung basierende Bildverarbeitung bei erfassten (bzw. im Erfassungsbereich der Kameramittel liegenden) Objekten, welche – im Vergleich zur Fahrleitung – einen größeren Abstand zur Lichtquelle aufweisen, wie es etwa auch im Fall einer Stange am Straßenrand oder dergleichen Bild-Störungsobjekte der Fall sein kann. Da dieses Objekt dann, relativ zur Fahrleitung bzw. zu den Stromabnehmermitteln – eine relativ geringere Beleuchtungs-Lichtstärke erfährt und für Bildaufnahmezwecke reflektiert, gestattet eine geeignete, helligskeitsbasierte Auswertung eine potentielle Filterung und damit das Realisieren der genannten Auswertungsvorteile in der digitalen Bildverarbeitung.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sehen vor, die Erfassungs- und damit Bildqualität der Kameramittel dadurch zu verbessern, dass entweder dem Arm, insbesondere im Bereich der endseitigen Stromabnehmermittel, ergänzend oder alternativ sogar der Fahrleitung (selbst), geeignete, für das oder im Beleuchtungsspektrum wirksame Reflexionsmittel zugeordnet werden. Dies kann etwa in einem geeigneten infrarotreflektierenden Lack oder dergleichen Medium bestehen; ergänzend oder alternativ kann an einem endseitigen Stromabnehmerkopf ein geeigneter Reflektor vorgesehen sein.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, die erfindungsgemäßen Beleuchtungsmittel, oder zumindest einen wirksamen Strahlungsaustrittsbereich der Lichtaustrittsmittel, von einer Fahrzeugoberfläche hin in den Kontaktbereich der Stromabnehmermittel an die bzw. zur Fahrleitung zu verlegen, sodass die erfindungsgemäße Montageposition insoweit auch als Position an oder benachbart einem fahrleitungsseitigen Endbereich des Arms gilt. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil einer potentiell zielgenauen Beleuchtung des Kontaktbereichs, verbunden mit einem signifikant reduzierten elektrischen Leistungsbedarf für die Beleuchtung aufgrund des deutlich verkürzten Abstandes. Dabei ist eine Realisierung dieser Variante insbesondere durch ein Verlegen geeigneter Lichtquellen, etwa eines IR-LED-Panels, an den Endbereich möglich. Eine wiederum hier bevorzugte Variante in der Weiterbildung würde vorsehen, die eigentliche Lichtquelle an oder im Dach des Fahrzeugs vorzusehen und dann über geeignete, z. B. faseroptische Lichtleiter lediglich die Lichtübertragung bis zum Kontaktbereich vorzunehmen, sodass ein entsprechender Lichtleiter-Austrittsbereich hier unmittelbar benachbart der Fahrleitung vorhanden wäre. Letztgenannte Maßnahme besitzt den Vorteil gegenüber einem Anbringen von LED-Leuchtmitteln am Stromabnehmerende, dass entlang des Arms (Stangenstromabnehmers) keine gesonderten elektrischen Leitungen mit entsprechenden Isolationserfordernissen verlegt werden müssen, sondern dies lediglich durch ansonsten bekannte, mechanisch und elektronisch sauber entkoppelte Lichtleitfasern erfolgen kann. Im Rahmen dieser Weiterbildung der Erfindung liegt zudem die mögliche Ausgestaltung, dass ein geeignet am Stromabnehmerende vorgesehenes Lichtaustrittsende einer Lichtleitfaser (damit wirkend als Lichtquelle) besonders einfach und zuverlässig detektier- und erfassbar ist.
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Während die vorliegende Erfindung insbesondere zur Erweiterung des Einsatzbereiches der aus der
WO 2012/072067 A2 bekannten Technologie, nämlich eines Ermöglichens einer Fahrleitungsdetektion durch digitale Bilderfassung, auch bei dunklen bzw. problematischen Witterungsverhältnissen geeignet und vorgesehen ist, ist es gleichwohl im Rahmen ergänzender oder alternativer Weiterbildungen der Erfindung möglich, Bedienpersonal oder anderen Interessierten am oder im Fahrzeug das aktuell von den Kameramitteln erfasste (beleuchtete) Bild des Kontaktbereichs unmittelbar zur visuellen Überprüfung zuzuleiten, etwa dergestalt, dass im Fahrzeuginnenraum oder geeignet von dort sichtbar Bilddarstellungsmittel in Form üblicher Monitore oder dergleichen angebracht sein können. Vorteil dieser Maßnahme wäre zusätzlich, dass eine Fahrzeug-Bedienperson sich regelmäßig von der ordnungsgemäßen Funktion der Bewegungszustände des Arms, etwa einem An- oder Abdrahten, überzeugen kann, ahne zu diesem Zweck das Fahrzeug zur Inspektion verlassen zu müssen.
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Im Ergebnis gestattet die vorliegende Erfindung in überraschend einfacher und wirksamer Weise, die Nutzung der aus dem Stand der Technik bekannten optischen bzw. Bilderfassungstechnologie zur Positionserfassung und Bewegungssteuerung von Stromabnehmersystemen auf dunkle bzw. visuell problematische Einsatzbedingungen zu erweitern. Dabei realisiert die vorliegende Erfindung die genannten Vorteile betriebssicher, mit geringem Herstellungsaufwand und ohne Beeinträchtigung von Fahrgästen oder Anwohnern an der Fahrleitung.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Fahrleitungsbeleuchtung, montiert auf einem Trolleybus und zusammenwirkend mit einem Fahrleitungsarm zum mechanischen und Strom abnehmenden Zusammenwirken mit einer Fahrleitung; und
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2 eine Heckansicht auf das in 1 illustrierte System.
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Die 1 und 2 verdeutlichen einen typischen Einsatzkontext der vorliegenden Erfindung, nämlich einen sogenannten Oberleitungsbus (Obus bzw. Trolleybus), welcher, mit Schwerpunkteinsatz im öffentlichen Personennahverkehr, von einem Elektromotor angetrieben wird und den Fahrstrom grundsätzlich aus einer Fahrleitung 1 bezieht (welche, genauer gesagt, als paarig gespannte Oberleitung realisiert ist, jedoch im Rahmen des vorliegenden Beispiels aus Gründen der Vereinfachung als ”Fahrleitung” betrachtet wird). Derartige Oberleitungsfahrzeuge sind damit im angedrahteten Zustand der 1, 2, durch die Fahrleitung spurgebunden, jedoch nicht spurgeführt, da sie durch Lenkbetrieb des Fahrers und schienenlos auf einer Fahrbahnoberfläche bewegt werden.
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In ansonsten bekannter Weise erstreckt sich von einer Dach-Trägereinheit 7 des gezeigten Busses ein Arm 3 als Stangenstromabnehmer bis zu einer Fahrleitung 1, wobei endseitig am Arm 3 ansitzende Stromabnehmermittel 2, hier in Form eines Schleifschuhs, insoweit im kontaktierten Zustand den Kontaktbereich markieren.
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In der aus der
WO 2012/072067 A2 bekannter Weise (welche insoweit, auch zum weiteren Erfindungs- und Betriebskontext der Bilderfassung sowie der mechanischen Komponenten als zur Erfindung gehörig in die vorliegende Offenbarung gelten soll) ist eine Kameraeinheit
4, in Fahrtrichtung an bzw. vor einer Anlenkposition des Arms
3 an der Trägereinheit
7 positioniert, auf den durch die Stromabnehmermittel
2 markierten Kontaktbereich an der Fahrleitung
1 gerichtet, sodass das (bevorzugt als Stereo-Bildsignal mit zwei seitlich, d. h. quer zur Längsrichtung des Fahrzeugs, zueinander ausgerichteten Kameras ermöglichte) Bildsignal eine digitale Bilderfassung und/oder Auswertung des Kontaktbereichs und eine digitale Positionsbestimmung der Fahrleitung, der Fahrleitungsrichtung bzw. des Kontaktbereichs
2 gestattet; für weitere Details wird insoweit auf die
WO 2012/072067 A2 verwiesen.
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Die vorliegende Erfindung sieht nunmehr mit den Bezugszeichen 5 und 6, einerseits der Kameraeinheit 4 benachbart, andererseits im Heckbereich des Busses, Infrarot-Beleuchtungsquellen als erfindungsgemäße Leuchtmittel vor, welche, jeweils realisiert als Array aus einer Mehrzahl von Hochleistungs-Infrarot-LEDs, auf die Oberleitung zur Reflexion bzw. auf den Kontaktbereich zur Beleuchtung (aufwärts) gerichtet sind. In der vorstehend beschriebenen Weise ist das Beleuchtungsspektrum der Infrarot-Beleuchtungsmittel 5, 6 auf den nicht-sichtbaren Bereich eingeschränkt, wobei zusätzlich bevorzugt ein schmaler Bereich durch geeignete Bandfilter eingerichtet sein kann, um in besonders günstiger Weise eine optische Diskriminierung des beleuchteten Bildes des Kontaktbereichs von umgebenden (und in den Fig. nicht gezeigten) Störobjekten wie Bäumen, Straßenlaternen oder anderen möglichen Gegenständen zu verbessern.
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In ansonsten bekannter Weise werten der Kameraeinheit 4 nachgeschaltete Auswerte- und Bildverarbeitungsmittel das so auch im Dunklen bzw. unter optisch beeinträchtigten Witterungsbedingungen erhaltene Bild des Kontaktbereichs aus und führen es einer (in den Fig. nicht gezeigten) Steuereinheit zu, welche in jeweils gewünschter Weise Andrahtungs-, Abdrahtungs-, Korrektur- oder Höhenverstellungsbewegungen des Arms 3 durch geeignete (in den Fig. nicht gezeigte) Antriebsmittel des Arms ansteuert.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt; vielmehr eignet sich die vorliegende Erfindung für beliebige andere fahrleitungsbetriebene Fahrzeuge bzw. Stromabnehmersituationen, sodass insbesondere auch schienengebundene Fahrzeuge wie Straßenbahnen oder Bahnen die Erfindung sinnvoll einsetzen können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2012/072067 A2 [0003, 0004, 0009, 0014, 0021, 0021]