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Die
Erfindung betrifft eine Überwachungsanordnung
und Verfahren zum Überwachen
des Zustandes der Schleifkontaktvorrichtungen elektrisch angetriebener
schienengebundener Fahrzeuge mit den in den Oberbegriffen jeweiliger
unabhängiger Ansprüche genannten
Merkmalen.
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Während der
Fahrt stehen die Schleifstücke eines
Bahn-Stromabnehmers
in ständiger
schleifender Berührung
mit dem Fahrdraht – abgesehen
von kurzzeitigen Unterbrechungen durch Unebenheiten der Fahrdrahtunterseite
oder durch Fahrzeugstöße. Der
Strom aus dem Fahrdraht fließt
durch eine meistens als ein Kohleschleifstück ausgeführte Schleifkontaktvorrichtung,
die an einer gegen das Dach isolierte Stromabnehmerkonstruktion
angeordnet ist, die man auch Pantographengestell nennt.
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Sowohl
das Schleifstück
als auch der Fahrdraht unterliegen dem Verschleiß durch Reibung. Fahrdraht
und Schleifstück
müssen
daher bei entsprechendem erreichten Verschleißzustand regelmäßig erneuert
werden. Konstruktion und Materialwahl sind so ausgelegt, dass der
Verschleiß des
Stromabnehmers durch Verwendung eines weicheren Materials höher ist
und der Fahrdraht dadurch gezielt geschont wird, weil dieser sich
nur mit einem erheblichen Aufwand austauschen lässt. Um den Verschleiß der Reibfläche des
Abnehmers gleichmäßig zu gestalten
und ein Einschneiden des Fahrdrahtes zu vermeiden, ist die Oberleitung
für Schleifbügelstromabnehmer
außerdem
im Zickzack über
dem Gleisverlauf aufgespannt.
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Kommt
es während
der Fahrt zu einem Schleifleistenbruch, kann die Oberleitung erheblich durch
die nach oben drückende
Trägerkonstruktion des
Stromabnehmers beschädigt
werden. Moderne Lokomotiven haben daher eine spezielle Schleifleistenüberwachung.
Hierzu ist beispielsweise ein Metallröhrchen längs in den Kohlebarren der
Schleifstücke
eingelassen und an eine Druckluftversorgung angeschlossen. Wird
das Röhrchen
aufgerieben oder durchbrochen, wird ein Druckabfall festgestellt
und der Stromabnehmer automatisch gesenkt. Nachteil dieser Konstruktion
ist jedoch, dass eine Beschädigung
des Messingröhrchens
zwingend erforderlich ist, ehe die Notabsenkung ausgelöst wird.
Andere Beschädigungen
an der Schleifleiste können
damit nicht detektiert werden. Außerdem erfordern diese Lösungen einen
zusätzlichen
messtechnischen Aufwand auf jeder Lokomotive und müssen auch
selbst regelmäßig überprüft werden.
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Des
Weiteren ist die Qualität
der Interaktion zwischen Stromabnehmer und dem Fahrdraht der Oberleitung
im entscheidenden Maße
vom Zustand der Schleifleisten abhängig. Aus diesem Grunde werden
die Schleifleisten in regelmäßigen Intervallen (Größenordnung:
nach ca. 100.000 km bzw. nach 3–6
Monaten) ausgetauscht und im Idealfall dazwischen vom Service Personal
im Bahn-Depot eingehend auf Schäden
und vorzeitigen Verschleiß inspiziert
und entsprechend gewartet und ausgetauscht. Darüber hinaus erfolgt gewöhnlich keine
weitere Inspektion der Schleifleisten, z. B. vor Beginn einer jeden
Fahrt. Im Gegenteil, der Triebfahrzeugführer geht davon aus, dass die
Schleifleisten des Stromabnehmers technisch in Ordnung sind.
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Aufgrund
sogenannter Kinks (engl. für
Dellen) in der Fahrleitung oder dem Eisbehang des Fahrdrahtes im
Winter oder eines Zusammenstoßes
mit herunterhängenden,
fehlerhaften Oberleitungskomponenten (z. B. Hängerklemmen/-seilen) kann es
im laufenden Betrieb zu einer schweren Schädigung der Schleifstücke kommen.
Die Schädigung
kann das Ausbrechen von Teilen aus dem Profil, die Ausbildung von
Einkerbungen und Abplatzungen auf den Profilseiten des Schleifstücks, den
Bruch oder Deformation der tragenden Aluminium-Unterkonstruktion oder
sogar des gesamten Schleifstücks
an sich umfassen. Trotzdem kann es vorkommen, dass dies im fahrenden
Betrieb – zumindest
vorerst – vom
Zugpersonal nicht bemerkt wird, da der metallische Pantograph als
Ganzes noch seine Hauptfunktion erfüllt, nämlich den Zug mit elektrischer
Energie zu versorgen.
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Zwischen
einer oben beschriebenen Schädigung
der Schleifstücke
und einem kompletten Ausfall des Pantographen können im Extremfall Tage und Wochen
liegen, ohne dass jemand vom Personal auf die kritische Situation
aufmerksam wird. Auch die planmäßigen Serviceintervalle
können
nicht immer dafür
sorgen, dass bis zum nächsten
Service keine Beschädigung
auftritt. Bedingt durch die hohe Sicherheitsrelevanz werden die
Schleifstücke
ferner planmäßig mit
einer großen
Standzeitreserve, d. h. eigentlich vorzeitig ausgetauscht, wodurch
Materialkosten höher
als wirklich nötig
ausfallen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Mittel und
ein Verfahren zu einer zuverlässigen,
sowie wirtschaftlichen und kontinuierlichen Überwachung des betriebsgemäßen Zustandes und/oder
Verschleißzustandes
von Schleifkontaktvorrichtungen elektrisch angetriebener schienengebundener
Fahrzeuge anzugeben.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
ist nach einem ersten Aspekt durch eine Überwachungsanordnung zum Überwachen
des betriebsgemäßen Zustandes
und/oder Verschleißzustandes
von Schleifkontaktvorrichtungen elektrisch angetriebener schienengebundener
Fahrzeuge, insbesondere von Antriebsfahrzeugen, gelöst. Hierbei
weist ein Stromversorgungsnetz eine oberhalb des Fahrzeuges angeordnete
Stromleitung auf, die an einer Vielzahl entlang der Schienen beabstandet
angeordneter Strommasten hängend
aufgespannt ist. Die Schleifkontaktvorrichtungen sind vorzugsweise
an jeweils einer absenkbaren und anhebbaren Pantographen-Vorrichtung
angeordnet, die beispielsweise mithilfe pneumatischer Kraftelemente
ferngesteuert den elektrischen Kontakt mit der Stromleitung einrichtet
oder unterbricht.
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Erfindungsgemäß ist hierzu
ein an wenigstens einem Strommast oder Stromleitung angeordnetes
Bilderfassungssystem zum automatischen Erfassen von Abbildungen
der wenigstens einteiligen Schleifkontaktvorrichtungen vorbeifahrender
elektrisch angetriebener schienengebundener Fahrzeuge vorgesehen.
Dadurch können
Antriebsfahrzeuge aller Züge
während
des Betriebs, ohne angehalten zu werden, kontrolliert werden.
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Das
Bilderfassungssystem weist vorzugsweise wenigstens eine elektronische
Kamera auf. In einer besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Ausgestaltung
weist das Bilderfassungssystem anstatt nur einer eine Vielzahl elektronischer
Kameras auf, insbesondere zwischen zwei und sechs elektronische
Kameras, die jeweils unter einem anderen Blickwinkel zur Schleifkontaktvorrichtung
ausgerichtet angeordnet sind. Dadurch können Bildaufnahmen von Schleifkontaktvorrichtungen
beispielsweise gleichzeitig von vorne und von hinten und jeweils seitlich
aus je einem günstigen
vorgegebenen und/oder vorgebbaren Blickwinkel ausgeführt werden.
Ferner wird jede Kamera auch auf ihren vorgesehenen Bildausschnitt
optisch fokussiert oder weist eine automatische Fokussiereinrichtung
auf.
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Die
wenigstens eine elektronische Kamera speichert die aufgenommenen
Bilder vorzugsweise in digitaler Form in einem Speicher und/oder
sendet sie über
eine Datenübertragungsvorrichtung,
beispielsweise ein Netzwerk, zu einem Computer zur Bildverarbeitung.
Der Computer weist vorzugsweisen einen Monitor zur Anzeige aufgenommener
Bilder auf. Die Bildverarbeitung kann unmittelbar sofort nach Bereitstellung
der Bildaufnahmen erfolgen oder für eine spätere Bearbeitung zeitlich terminiert
werden.
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Damit
die Bildaufnahmen genau die gewünschten
Bildausschnitte einer Schleifkontaktvorrichtung eines mit einer
Reisegeschwindigkeit vorbei an der Überwachungsanordnung rasenden
schienengebundenen Antriebsfahrzeuges erfassen, ist eine automatische
Auslösevorrichtung
zum Auslösen des
Bilderfas sungssystems vorgesehen. Diese Auslösevorrichtung kann im einfachsten
Fall beispielsweise mechanisch ausgeführt sein.
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Besondere
Vorteile lassen sich jedoch mit einer erfindungsgemäßen weiteren
Ausgestaltung erreichen, wenn die Auslösevorrichtung als eine kontaktlos
agierende Lichtschranke ausgeführt
ist, die eine Strahlungsquelle und einen Strahlungssensor umfasst,
wobei ein an dem schienengebundenen Fahrzeug angeordnetes als Auslöseelement
dienendes strahlenundurchlässiges
Funktionselement den Strahlengang zwischen der Strahlungsquelle
und dem Strahlungsempfänger
infolge der relativen Bewegung des schienengebundenen Fahrzeuges durchquert
und dadurch unterbricht. Hierdurch ist gegenüber einer mechanischen Lösung eine
von Verschleiß freie
und somit langlebige und zuverlässige Lösung realisiert.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung vorliegender Erfindung ist die
Datenübertragungsvorrichtung
als eine drahtlose oder drahtgebundene Datenübertragungsvorrichtung ausgeführt, wobei
sie wenigstens eine der folgenden Datenübertragungsvorrichtungen LAN/WAN/USB/Firewire/Bluetooth
oder ähnlich
umfasst. Die Datenübertragungsvorrichtung
ermöglicht
eine Bildverarbeitung an einem dafür besser geeigneten Ort, wo
beispielsweise ein menschlicher Operator die aufgenommenen Bilder
auf einem Monitor betrachten kann. Dadurch ist es ebenso möglich, an
einem Ort durch einen menschlichen Operator die Bilder von einer
Vielzahl von örtlich
verteilten Überwachungsanordnungen
beurteilen zu lassen.
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Vorzugsweise
weist der Computer ferner ein Bildverarbeitungssystem auf, das manuell
durch einen menschlichen Operator und/oder automatisch durch eine
Programmanwendung anhand wenigstens eines aufgenommenen Bildes der
Schleifkontaktvorrichtung eine Beurteilung des betriebsgemäßen Zustandes
und/oder Verschleißzustandes
der erfassten Schleifkontaktvorrichtung ermöglicht. Die Programmanwendung
kann hierzu alle verfügbaren Mittel
zur Bilderkennung umfassen und dadurch den menschlichen Operator
entlasten oder unterstützen.
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Um
die aufgenommenen Bildaufnahmen beurteilen zu können, ist ein Kategorisierungsmittel zum
Einstufen des betriebsgemäßen Zustandes und/oder
Verschleißzustandes
der erfassten Schleifkontaktvorrichtung in wenigstens zwei Zustands-Kategorien
vorgesehen. Das Kategorisierungsmittel kann hierbei neben rein technischen
Aspekten auch beispielsweise länderspezifische
Vorschriften berücksichtigen.
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Die
wenigstens eine elektronische Kamera kann als eine Video- oder Fotokamera
ausgeführt sein,
wobei durch beide Kameraarten sowohl Einzelbilder als auch Bildsequenzen
erzeugbar sind.
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Damit
die erfindungsgemäße Überwachungsanordnung
auch bei ungünstigen
Lichtbedingungen am Tage und in der Nachtdunkelheit angewendet werden
kann, ist wenigstens eine Lichtquelle zum Ausleuchten wenigstens
einer Schleifkontaktvorrichtung vorgesehen, wobei die Lichtintensität und/oder
Lichtwirkdauer in Abhängigkeit
von den aktuellen Lichtverhältnissen
am Aufnahmeort geregelt wird. Die Lichtquelle kann ferner als eine
Blitzvorrichtung oder eine Dauerlichtvorrichtung vorgesehen sein
und ihre Strahlung bei entsprechend ausgebildeter Kamera im sichtbaren
Lichtbereich oder im Infrarotbereich abgeben.
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Nach
einem verfahrenstechnischen Aspekt geht die vorliegende Erfindung
von einem Verfahren zum Überwachen
des betriebsgemäßen Zustandes und/oder
Verschleißzustandes
von Schleifkontaktvorrichtungen elektrisch angetriebener schienengebundener
Fahrzeuge aus, insbesondere von Antriebsfahrzeugen, wobei ein Stromversorgungsnetz eine
oberhalb des Fahrzeuges angeordnete Stromleitung aufweist, die an
einer Vielzahl beabstandet angeordneter Strommasten hängend angeordnet
ist, und wobei die Schleifkontaktvorrichtungen an jeweils einer
absenkbaren und anhebbaren Pantographen-Vorrichtung angeordnet sind.
Zur Durchführung des
Verfahrens wird vorzugsweise die Überwachungsanordnung nach einer
vorhergehend beschriebenen Ausgestaltung verwendet.
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Die
erfindungsgemäßen Aufgaben
werden verfahrenstechnisch dadurch gelöst, dass
- – A) das
an einem Strommast angeordnete Bilderfassungssystem zum Erfassen
wenigstens einer Abbildung der wenigstens einteiligen Schleifkontaktvorrichtung
eines vorbeifahrenden elektrisch angetriebenen schienengebundenen
Fahrzeuges durch die Auslösevorrichtung
ausgelöst
wird;
- – B)
wenigstens ein durch das Bilderfassungssystem aufgenommene Bild
der Schleifkontaktvorrichtung über
die Datenübertragungsvorrichtung zu
einem Computer gesendet wird;
- – C)
der Computer zur Bildverarbeitung verwendet wird, die eine Beurteilung
des betriebsgemäßen Zustandes
und/oder Verschleißzustandes der
erfassten Schleifkontaktvorrichtung ermöglicht;
- – D)
eine Einstufung des betriebsgemäßen Zustandes
und/oder Verschleißzustandes
der erfassten Schleifkontaktvorrichtung in wenigstens zwei Zustands-Kategorien
ausgeführt
wird.
- – E)
entsprechend dem Ergebnis der Einstufung eine von den jeweils jeder
Zustands-Kategorie zugeordneten Service-Maßnahmen
ausgeführt
wird, wobei wenigstens eine der zuordenbaren Service-Maßnahmen
die Einleitung von Wartungsarbeiten und/oder Austausch der als defekt
eingestuften Schleifkontaktvorrichtung zur Folge hat.
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Ferner
wird die Einleitung von Wartungsarbeiten und/oder Austausch der
als defekt eingestuften Schleifkontaktvorrichtung unverzüglich oder
zeitlich terminiert ausgeführt.
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Die
im Schritt C) ausgeführte
Beurteilung des betriebsgemäßen Zustandes
und/oder Verschleißzustandes
der erfassten Schleifkontaktvorrichtung wird vorzugsweise manuell
durch einen menschlichen Operator und/oder automatisch durch eine
im Computer ablaufende Programmanwendung anhand wenigstens eines
aufgenommenen Bildes der Schleifkontaktvorrichtung ausgeführt.
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Zur
Steuerung der Weiterfahrt des schienengebundenen Fahrzeuges nach
einer durchgeführten Einstufung
des betriebsgemäßen Zustandes und/oder
Verschleißzustandes
der erfassten Schleifkontaktvorrichtung werden Steuersignale erzeugt, die
als eine Nachricht an den Lockführer
ausgebildet werden, wobei die Steuersignale unter anderem auch farbige,
beispielsweise grüne/gelbe/rote/blaue Ampelsignale
umfassen.
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Von
besonderem Vorteil ist es, wenn das erfindungsgemäße Verfahren
derart weitergebildet wird, dass die zuordenbaren Service-Maßnahmen wenigstens
eine von den nachstehend Aufgelisteten umfassen:
- – sofortige
Einleitung einer visuellen Überprüfung und
Defektbeseitigung mit einem unverzüglich auszuführenden
Anhalten des schienengebundenen Fahrzeuges unmittelbar auf der Strecke: höchste Alarmstufe;
- – sofortige
Einleitung einer visuellen Überprüfung und
Defektbeseitigung in einem nächsterreichbaren
Servicepunkt, mit oder ohne Austausch des Antriebsfahrzeuges;
- – zeitlich
terminierte Einleitung einer visuellen Überprüfung und Instandsetzung in
einem wirtschaftlich erreichbaren Servicepunkt, und
- – elektronische
Dokumentierung des ordnungsgemäßen Zustandes
und Weiterfahrt ohne Einleitung von Service-Maßnahmen;
- – Wechsel
der defekten Schleifkontaktvorrichtung im Betrieb durch Absenken
der absenkbaren und anhebbaren Pantographen-Vorrichtung und Einsatz
einer Reserve-Schleifkontaktvorrichtung durch
Anheben einer weiteren absenkbaren und anhebbaren Pantographen-Vorrichtung
und in Kontaktbringen mit der Stromleitung.
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Besonders
vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens umfassen eine
Ausleuchtung des jeweiligen Bildausschnittes mithilfe wenigstens
einer Lichtquelle zum Ausleuchten wenigstens einer Schleifkontaktvorrichtung,
wobei die Lichtintensität
und/oder Lichtwirkdauer in Abhängigkeit
von den aktuellen Lichtverhältnissen
am Aufnahmeort mit Hilfe einer Steuerung geregelt wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der
zugehörigen
Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Einholm-Stromabnehmer mit zwei Schleifkontaktvorrichtungen nach
Stand der Technik;
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2 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Überwachungsanordnung aus seitlicher
Perspektive;
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3 die
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Überwachungsanordnung im Augenblick
einer Bildaufnahme;
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4 eine
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Überwachungsanordnung in einer Draufsicht
von oben;
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5 die
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Überwachungsanordnung aus seitlicher
Perspektive nach erfolgter Bilderfassung und Bildbearbeitung.
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1 zeigt
einen Einholm-Stromabnehmer mit zwei Schleifkontaktvorrichtungen 3 nach
Stand der Technik.
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Zwei
in Fahrtrichtung hintereinander angeordnete Schleifkontaktvorrichtungen 3 sind
zu einem Rahmen zusammengefasst und an einer Halterschiene 4 angeordnet.
Die Halterschiene 4 ist drehbar mithilfe von vorzugsweise
zwei Gelenken mit zwei Armen 5 der Pantographen-Vorrichtung 8 verbunden,
wodurch die Schleifkontaktvorrichtungen 3 sich selbsttätig dem
Verlauf der oberhalb angeordneten Stromleitung 2 anpassen
können,
so dass sie beide im Betrieb ständig
in Kontakt mit der Stromleitung 2 gehalten werden.
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Die
Arme 5 sind mithilfe einer weiteren Gelenkvorrichtung mit
einem hierbei einteilig ausgeführten
Tragarm 6 verbunden. Ein Zugseil oder Zugstange 7 greift
an einem verlängerten
Hebelarm 9 der Arme 3 an und bewirkt durch Aufbringen
einer Zugkraft, die beispielsweise von einer pneumatisch angetriebenen
Kraftvorrichtung erzeugt wird, sodass der Tragarm 6 und
die Arme 3 eine Anhebung oder eine Absenkung der Pantographen-Vorrichtung 8 ausführen.
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Die
Schleifkontaktvorrichtungen 3 oder Schleifstücke sind
vorzugsweise aus einem relativ weichen Material wie Kohlenstoff
hergestellt, wodurch die Stromleitung von dem Verschleiß durch Reibung
weitgehend verschont wird.
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Aus
erfindungsgemäßer Sicht
muss der Verschleißzustand
der Schleifkontaktvorrichtungen 3 automatisch und im laufenden
Betrieb schienengebundener Fahrzeuge fortwährend bzw. wiederkehrend überwacht
werden. Hierbei wird jede der Schleifkontaktvorrichtungen 3 als
eine Auslösevorrichtung
zum Auslösen
eines erfindungsgemäßen Bilderfassungssystems
verwendet, indem es eine Lichtschranke unterbricht.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Überwachungsanordnung 10 aus
seitlicher Perspektive.
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Ein
schienengebundenes elektrisch angetriebenes Antriebsfahrzeug oder
eine Lokomotive 20 bewegt sich entlang des Bahngleises 30 auf
eine erfindungsgemäße Überwachungsanordnung 10 zu, die
auf einem Strommast 40 angeordnet ist. Die Lokomotive 20 ist
mithilfe einer Pantographen-Vorrichtung 8 wie unter 1 beschrieben
mithilfe von zwei in Berührung
mit der Stromleitung oder dem Fahrdraht 2 gebrachter Schleifkontaktvorrichtungen 3 mit elektrischem
Strom versorgt. Die Gleise 30 stellen hierzu den zweiten
elektrischen Pol dar.
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Die Überwachungsanordnung 10 weist
in vorliegender Ausgestaltung wenigstens zwei Kameras 11 und 12 auf,
die so angeordnet sind, dass eine Schleifkontaktvorrichtung 3 gleichzeitig
jeweils von vorn und von hinten aufgenommen wird. In einer minimalen
Ausstattung kann jedoch bereits mit einer einzigen Kamera 3 eine
Bildaufnahme ausgeführt werden.
Zwei oder mehr Kameras stellen jedoch sicher, dass die zu überprüfende Schleifkontaktvorrichtung 3 aus
einer Vielzahl verschiedener Blickperspektiven aufgenommen wird
und dadurch möglichst viele
Defekte aufgedeckt werden können.
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Eine
Auslösevorrichtung 13 ist
hier beispielsweise als eine Lichtschranke bestehend aus einer Laserdiode
und einem Fotoelement ausgeführt.
Ihre Anordnung ist derart gewählt,
dass unabhängig
von der Bewegungsrichtung und der relativen Geschwindigkeit einer
Schleifkontaktvorrichtung 3 durch diese eine sofortige
und gleichzeitige Bildaufnahme durch alle Kameras 11, 12 ausgeführt wird.
Ein (nicht dargestelltes) Spiegelelement kann ferner zur Auslenkung
des Lichtstrahls eingesetzt werden.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Überwachungsanordnung 10 im
Augenblick einer Bildaufnahme.
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Wenigstens
eine Lichtquelle 15 ist in 3 bereits
durch die Lichtschranke 13 ausgelöst worden und leuchtet beispielsweise
in Form eines Blitzes eine oder mehrere Schleifkontaktvorrichtungen 3 für die damit
einhergehende Bildaufnahme aus. Die Leuchtkraft und die Leuchtdauer
können
hierbei durch eine Steuerung geregelt sein, die für eine ausreichende
Beleuchtung der Bildausschnitte sorgt.
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Die
gleiche Einstellung eines Überwachungsvorgangs
in einer Draufsicht von oben zeigt 4. Es sind
insgesamt sechs Kameras 11, 12, 16, 17, 18 und 19 unter
jeweils einem anderen Blickwinkel auf den im Wesentlichen mittleren
Bereich der Schleifkontaktvorrichtungen 3 ausgerichtet.
Die so aufgenom menen Bildaufnahmen werden als ein zusammenhängender
Bilddatensatz über
eine (nicht dargestellte) Datenübertragungsleitung
an einen entfernt angeordneten Computer gesendet, wo eine Bildverarbeitung
und Auswertung erfolgen kann.
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In
vorliegender Ausgestaltung werden zwei Schleifkontaktvorrichtungen 3 gleichzeitig
von den sechs Kameras abgebildet, wodurch die erfindungsgemäße Überwachungsanordnung 10 auf
eine bestimmte Type von Schleifkontaktvorrichtungen 3 eingestellt
sein muss. In einer weiteren Ausgestaltung vorliegender Erfindung
kann daher die Aufnahme von jeder Schleifkontaktvorrichtung 3 gleichzeitig durch
alle Kameras für
sich einzeln und nacheinander ausgeführt werden, wodurch es beispielsweise unerheblich
wird, welcher Abstand zwischen den Schleifkontaktvorrichtungen 3 vorliegt.
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5 zeigt
eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Überwachungsanordnung 10 aus
seitlicher Perspektive nach erfolgter Bilderfassung und Bildbearbeitung.
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Ein
Computer mit einem Monitor 51 dient zur Bildverarbeitung
und/oder Auswertung anhand der über
die Datenübertragungsleistung 50 übertragenen zusammenhängenden
Bilder der sechs Kameras.
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Die
Auswertung kann darin bestehen, dass ein menschlicher Operator die
aufgenommenen Bilder der Schleifkontaktvorrichtungen 3 visuell
begutachtet oder eine Programmanwendung mithilfe softwarebasierender
Bilderkennung ihn dabei entlastet oder unterstützt.
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Die
erfindungsgemäße Überwachungsanordnung 10 ermöglicht hierdurch
eine Einstufung des betriebsgemäßen Zustandes
und/oder Verschleißzustandes
der erfassten Schleifkontaktvorrichtung in wenigstens zwei Zustands-Kategorien.
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Entsprechend
dem Ergebnis dieser Einstufung wird eine von den jeweils jeder Zustands-Kategorie
zugeordneten Service-Maß nahmen
ausgeführt, wobei
wenigstens eine der zuordenbaren Service-Maßnahmen die Einleitung von
Wartungsarbeiten und/oder Austausch der als defekt eingestuften Schleifkontaktvorrichtung
zur Folge hat.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Operator als Ergebnis seiner
Begutachtung der Schleifkontaktvorrichtung 3 eines vorbei
fahrenden Zuges Steuersignale an den Maschinenführer der Lokomotive 20 und
beispielsweise an eine Ampel 60 absetzen und damit dem
betreffenden Zug die Weiterfahrt erlauben oder verbieten. Bei einer
anderen Anweisung wechselt der benachrichtigte Triebfahrzeugführer beispielsweise
von dem schadhaften Pantographen auf den zweiten, unbeschädigten Pantographen
und kann die Fahrt ohne Unterbrechung fortsetzen.
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Die
Datenübertragung
kann drahtgebunden wie gezeigt über
eine Datenübertragungsleitung 50 oder
drahtlos über
Funkübertragung
ausgeführt
sein.
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Die
erfindungsgemäße Überwachungsanordnung 10 kann
besonders vorteilhaft an den Bahnstrecken eingesetzt werden, wo
der Bahnverkehr gebündelt
vorkommt, sodass die Anzahl benötigter Überwachungsanordnungen 10 zum
Erfassen des gesamten Bahnverkehrs minimiert wird.
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Auch
die Datenverarbeitung kann im Hinblick auf einen minimierten Aufwand
an wenigen oder einem einzigen zentralen Ort ausgeführt werden,
in dem die auflaufenden Daten über
die jeweiligen Züge und
Lokomotiven 20 und ihnen zeitlich und örtlich zugeordneten Bilddaten
der jeweiligen aufgenommenen Schleifkontaktvorrichtungen 3 in
einer oder mehreren Datenbanken erfasst und verwaltet werden. Diese
Datenbank kann weitere Unterstützung
der menschlichen Operatoren zum Einplanen von Service-Maßnahmen
ermöglichen.