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Die Erfindung betrifft das Gebiet der Vibrationsdämpfungssysteme in der Art eines pendelartigen Oszillators bzw. eines pendelartigen schwingungsfähigen Systems, die dazu bestimmt sind, in der Drehmomentübertragung von Kraftfahrzeugen, insbesondere im Antriebsstrang oder in Getrieben von Kraftfahrzeugen, verwendet zu werden.
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Ein Verbrennungsmotor weist auf Grund der Explosionen, die nacheinander in den Zylindern des Motors stattfinden, Drehungleichförmigkeiten auf, wobei die Frequenz der Drehungleichförmigkeiten insbesondere in Abhängigkeit von der Anzahl der Zylinder und von der Drehgeschwindigkeit des Motors variiert. Ein Dämpfungssystem hat die Funktion, die von den Drehungleichförmigkeiten stromaufwärts vom Getriebe erzeugten Vibrationen zu filtern. Andernfalls würden die in das Getriebe eindringenden Vibrationen dort während des Betriebs Stöße und Geräusche oder Lärmbelästigungen, die besonders unerwünscht sind, hervorrufen.
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Im Stand der Technik sind pendelartige Dämpfungssysteme, auch Pendel-Oszillatoren oder Pendel genannt, die im Antriebsstrang von Kraftfahrzeugen verwendet werden, bekannt.
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Ein Vibrationsdämpfungssystem vom Pendeltyp ist insbesondere in dem Dokument
DE 10 2010 034 812 A1 beschrieben. Dieses System umfasst Pendelmassen, die beweglich auf einem sich um eine Achse drehenden Träger montiert sind. Jede Pendelmasse hat einen allgemeinen U-förmigen Querschnitt und umfasst zwei Flanken, die sich axial beiderseits des Trägers erstrecken und miteinander durch zwei Pendelbrücken verbunden sind, die einstückig mit den Flanken ausgeführt sind und die sich radial außerhalb des Trägers erstrecken. Jede Pendelmasse ist auf dem Träger mit Hilfe von zwei Führungswalzen montiert, die von Stangen gebildet sind, welche in Öffnungen der Flanken der Pendelmasse eingesetzt und auf denen Kugellager montiert sind. Der äußere Ring jedes Kugellagers ist dazu bestimmt, auf den Rändern eines bogenförmigen Langloches zu rollen, das in dem Träger ausgenommen ist.
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Die Verwendung von Kugellagern erhöht die Komplexität und die Kosten eines solchen Dämpfungssystems. Außerdem wird der Zusammenbau der Führungsmittel der Pendelmassen besonders kompliziert. Für jede Pendelmasse müssen nämlich zwei Stangen durch die Kugellager und durch die in dem Träger ausgenommenen Langlöcher eingeführt und dann in den Flanken der Pendelmasse eingesetzt werden.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen, und ein wirtschaftliches, einfach zusammenzubauendes sowie eine zufriedenstellende Lebensdauer aufweisendes Vibrationsdämpfungssystem bereitzustellen.
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Nach einer Ausführungsart liefert die Erfindung ein Vibrationsdämpfungssystem, insbesondere für einen Kraftfahrzeug-Antriebsstrang, umfassend:
- – ein Trägerelement, das geeignet ist, drehend um eine Achse X angetrieben zu werden; und
- – eine Pendelmasse, die auf dem Trägerelement mit Hilfe einer Führungsvorrichtung beweglich montiert ist, wobei die Pendelmasse zwei Flanken umfasst, die sich beiderseits des Trägerelements erstrecken und durch eine Verbindungsbrücke miteinander verbunden sind, wobei die beiden Flanken und die Verbindungsbrücke aus einem einzigen einstückigen Stück hergestellt sind;
- – wobei die Führungsvorrichtung eine von der Verbindungsbrücke getragene innere Rollspur bzw. innere Roll- oder Führungsbahn, eine von dem Trägerelement getragene äußere Rollspur bzw. äußere Roll- oder Führungsbahn, die der inneren Rollspur radial gegenüberliegt, und einen Wälz- bzw. Rollkörper umfasst, der sich radial zwischen der Verbindungsbrücke und der von dem Trägerelement getragenen äußeren Rollspur erstreckt, um mit den inneren und äußeren Rollspuren bzw. Rollbahnen oder Führungsbahnen zusammenzuwirken.
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Auf diese Weise ist die Führungsvorrichtung einfacher, und ihr Zusammenbau wird erleichtert.
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Ferner werden die Rollkörper insofern die Rollspuren und der Rollkörper koplanar sind und sich in der Ebene des Trägerelements erstrecken, die Rollkörper bzw. Wälzkörper nur hinsichtlich Kompression belastet, und daraus ergibt sich eine längere Lebensdauer des Systems.
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Darüber hinaus ist ein solches System besonders einfach herzustellen, da die beiden Flanken der Pendelmasse sowie die Mittel, die ihre Verbindung gewährleisten, aus einem Stück hergestellt sind.
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Nach weiteren vorteilhaften Ausführungsarten kann ein solches Dämpfungssystem eines oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen:
- – die Verbindungsbrücke weist eine äußere Oberfläche auf, die die innere Rollspur bildet.
- – das System umfasst ein aufgesetztes Stück, das auf der Verbindungsbrücke befestigt ist und eine äußere Oberfläche aufweist, die die innere Rollspur bildet. So ist es möglich, einerseits die auf- oder angesetzten Stücke aus einem Material herzustellen, das besonders gut an die Bildung einer Rollfläche angepasst ist, und andererseits die Flanken und die Verbindungsbrücken aus einem anderen Material herzustellen, das seinerseits besonders dazu geeignet ist, Verformungen durch Tiefziehen zu ertragen. Ferner müssen die Flanken und Verbindungsbrücken keinen kostspieligen und komplexen Wärmebehandlungen unterzogen werden. Schließlich ermöglicht eine solche Ausführungsart eine Standardisierung der Herstellung der Pendelmassen, wobei nur die auf- oder angesetzten Stücke in Abhängigkeit von den vorgesehenen Anwendungen angepasst werden müssen.
- – das aufgesetzte Stück ist aus einem Wälzlagerstahl hergestellt. Die Verwendung eines solchen Stahls ermöglicht es, einen ausgezeichneten Oberflächenzustand und eine Dimensionsstabilität der inneren Rollspur zu erhalten.
- – die Verbindungsbrücke umfasst eine Öffnung, und das aufgesetzte Stück umfasst einen Stift, der fest in die Öffnung eingesteckt ist, um die Befestigung des aufgesetzten Stücks auf der Verbindungsbrücke zu gewährleisten.
- – die Verbindungsbrücke umfasst eine Öffnung, und das aufgesetzte Stück umfasst einen Stift, der durch die Öffnung hindurchgeht und ein distales Ende aufweist, das mit einem Haltekopf versehen ist, der einen größeren Querschnitt als der Querschnitt der Öffnung aufweist, um die Befestigung des aufgesetzten Stücks auf der Verbindungsbrücke zu gewährleisten.
- – die Verbindungsbrücke umfasst eine Öffnung, und das aufgesetzte Stück umfasst einen Stift, der durch die Öffnung hindurchgeht und ein distales Ende aufweist, das eine Ringnut trägt, in der ein elastisches Feststellelement aufgenommen ist, das die Sicherstellung der Befestigung des aufgesetzten Stücks auf der Verbindungsbrücke ermöglicht.
- – die beiden Flanken und die Verbindungsbrücke der Pendelmasse werden von einem zugeschnittenen und tiefgezogenen Metallblech gebildet.
- – das Trägerelement umfasst einen Ring, und die äußere Rollspur ist in dem Innenrand des Ringes ausgebildet.
- – der Innenrand des Ringes weist einen insbesondere bogenförmigen Ausschnitt auf, der von der Verbindungsbrücke durchquert wird.
- – die Masse trägt ein Anschlagelement, das axial zwischen ihren Flanken montiert ist, und der Ring umfasst eine Aufnahmeöffnung für das Anschlagelement, wobei das Anschlagelement somit geeignet ist, die Pendelmasse in radialer Richtung in Bezug zu dem Trägerelement zu halten, wenn sie nicht der Fliehkraft ausgesetzt ist.
- – das Trägerelement umfasst einen Ring, umfassend ein äußeres Element und ein inneres Element, wobei das äußere Element einen insbesondere bogenförmigen Ausschnitt aufweist, durch den die Verbindungsbrücke hindurchgeht, und der von dem inneren Element geschlossen wird, so dass die Brücke radial von dem inneren Element unterstützt wird, um die Pendelmasse radial relativ zum Trägerelement zu halten, wenn die Pendelmasse nicht der Fliehkraft ausgesetzt ist.
- – das Trägerelement umfasst einen Ring, der die Unterstützung der Pendelmasse gewährleistet, und eine innere Nabe, die dazu bestimmt ist, die Zentrierung des Trägerelements zu gewährleisten, und die eine Vielzahl von radialen Laschen umfasst, deren Ende am Ring über Befestigungselemente befestigt ist. Ein solches Trägerelement in zwei Teilen ist besonders vorteilhaft, um die Montage der Pendelmassen auf dem Ring zu ermöglichen.
- – das System umfasst zwei Führungsvorrichtungen, um die Masse zu führen, wobei jede Führungsvorrichtung eine äußere Rollspur, die von dem Trägerelement getragen wird, eine innere Rollspur und einen Rollkörper umfasst, der mit den inneren und äußeren Rollspuren zusammenwirkt; und wobei die beiden Flanken der Pendelmasse durch zwei Verbindungsbrücken verbunden sind, die mit den Flanken aus einem Stück sind und je eine innere Rollspur tragen.
- – das System umfasst eine Vielzahl von Pendelmassen, die regelmäßig über das Trägerelement verteilt sind.
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Die Erfindung wird besser verständlich und weitere Ziele, Details, Merkmale und Vorteile derselben gehen deutlicher aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer besonderer Ausführungsarten der Erfindung hervor, die nur als darstellendes und nicht einschränkendes Beispiel dienen und sich auf die beiliegenden Figuren beziehen. In diesen Figuren zeigen:
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1: eine Vorderansicht eines Dämpfungssystems nach einer ersten Ausführungsart, bei der nur eine der drei Pendelmassen des Dämpfungssystems dargestellt ist;
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2: eine Detailansicht der Pendelmasse aus 1;
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die 3, 4 und 5: Schnittansichten entlang der Achsen III-III, IV-IV bzw. V-V aus 1;
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6: eine perspektivische Ansicht einer Pendelmasse;
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7: eine Ansicht eines zugeschnittenen Blechs, das dazu bestimmt ist, gefaltet und tiefgezogen zu werden, um eine Pendelmasse zu bilden;
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8: eine Vorderansicht einer Pendelmasse;
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die 9 und 10: Schnittansichten entlang der Achsen IX-IX bzw. X-X aus 8.
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11: eine teilweise Vorderansicht eines Dämpfungssystems nach einer zweiten Ausführungsart;
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12: eine auseinandergezogene Ansicht einer Pendelmasse, die mit Rollspuren versehen ist, die auf aufgesetzten Stücken ausgebildet sind;
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13: eine perspektivische Ansicht einer Pendelmasse, die mit Rollspuren versehen ist, die auf aufgesetzten Stücken ausgebildet sind, die an der Pendelmasse gemäß einer ersten Variante befestigt sind;
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14: eine Vorderansicht einer Pendelmasse, die eine zweite Variante der Befestigung der aufgesetzten Stücke, die die Rollspuren tragen, darstellt;
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15: eine Schnittansicht entlang der Achse XV-XV aus 14.
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16: eine Vorderansicht einer Pendelmasse, die eine dritte Variante der Befestigung der aufgesetzten Stücke, die die Rollspuren tragen, darstellt;
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17: eine Schnittansicht entlang der Achse XVII-XVII aus 16;
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18: eine Vorderansicht des Dämpfungssystems aus 1 bei der Montage der Pendelmassen auf dem Trägerelement;
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19: eine Vorderansicht eines Dämpfungssystems nach einer dritten Ausführungsart;
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20: eine auseinandergezogene Teilansicht des Dämpfungssystems aus 19.
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In der Beschreibung und den Ansprüchen werden die Begriffe „außen“ und „innen“ sowie die Ausrichtungen „axial“ und „radial“ nach den in der Beschreibung der Elemente des Dämpfungssystems angeführten Definitionen verwendet. Vereinbarungsgemäß ist die „radiale“ Ausrichtung orthogonal zur Drehachse (X) des Dämpfungssystems, die die „axiale“ Ausrichtung bestimmt, ausgerichtet und von innen nach außen ist von der Achse weggehend. Die „Umfangsrichtung“ ist orthogonal zur Achse des Dämpfungssystems und orthogonal zur radialen Richtung ausgerichtet. Die Begriffe „außen“ und „innen“ werden verwendet, um die relative Position eines Elements in Bezug zu einem anderen, bezogen auf die Drehachse des Dämpfungssystems, zu definieren, wobei ein Element nahe der Achse somit als innen liegend bezeichnet wird, im Gegensatz zu einem äußeren Element, das sich radial an der Peripherie befindet.
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Das Dämpfungssystem vom Typ Pendeloszillator ist dazu bestimmt, im Antriebsstrang bzw. in der Drehmomentkette eines Kraftfahrzeugs zwischen dem Verbrennungsmotor und dem Getriebe angeordnet zu werden. Es kann insbesondere in ein Antriebsschwungrad, ein Zweimassendämpfungsschwungrad, eine Überbrückungskupplung einer hydraulischen Kupplungsvorrichtung oder eine Reibscheibe einer Kupplung integriert werden.
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Unter Bezugnahme auf die 1 bis 10 ist ein Vibrationsdämpfungssystem nach einer ersten Ausführungsart beschrieben. Das Dämpfungssystem umfasst ein Trägerelement 1, das in den 1 und 2 dargestellt und geeignet ist, rotatorisch um eine Achse X angetrieben zu werden.
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Ein solches Dämpfungssystem vom Typ Pendeloszillator ist insbesondere geeignet, in einen Torsionsdämpfer mit elastischen Elementen, der nicht dargestellt ist, integriert zu werden. Ein Torsionsdämpfer umfasst ein Eingangselement, das dazu bestimmt ist, drehend von einer Antriebswelle, wie der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors, angetrieben zu werden, ein Ausgangselement, das dazu bestimmt ist, rotatorisch mit einer Abtriebswelle, wie der Eingangswelle des Getriebes, verbunden zu werden, und elastische Mittel mit Umfangswirkung, die derart vorgesehen sind, dass sie das Moment übertragen und die Drehungleichförmigkeiten zwischen dem Eingangselement und dem Ausgangselement dämpfen.
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Bei einer Ausführungsart ist das Trägerelement
1 dazu bestimmt, eine Phasenablaufscheibe für einen Torsionsdämpfer zu bilden, der zwei Gruppen von in Serie angeordneten elastischen Elementen umfasst, wie beispielsweise in dem Dokument
WO 2012/150401 A1 . Eine solche Phasenablaufscheibe ist frei drehbar in Bezug zu dem Eingangselement und dem Ausgangselement montiert und ermöglicht die Übertragung des Drehmoments zwischen den beiden Gruppen von in Serie angeordneten elastischen Elementen. Dazu umfasst das Trägerelement
1 radiale Leisten
2 die dazu bestimmt sind, am Umfang zwischen den beiden Gruppen von elastischen Elementen angeordnet zu werden, um die Übertragung des Drehmoments zwischen diesen beiden Gruppen von in Serie angeordneten elastischen Elementen zu gewährleisten.
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Bei einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsart ist das Trägerelement 1 dazu bestimmt, einen Flansch für ein Zweimassenschwungrad zu bilden. Ein solcher Flansch ist an der Sekundärmasse des Zweimassendämpfungsschwungrades befestigt und umfasst Auflageleisten, die mit den Enden der Federn des Zweimassendämpfungsschwungrades zusammenwirken.
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Das Trägerelement 1 umfasst einen Ring 3, der die Unterstützung der Pendelmassen 7 gewährleistet, und eine innere Nabe 4, die dazu bestimmt ist, die Zentrierung des Trägerelements 1 in Bezug zur Achse X zu gewährleisten. Die Nabe 4 trägt radiale Leisten 2, drei bei der dargestellten Ausführungsart, die, wie vorher erwähnt wurde, geeignet sind, ein Drehmoment zwischen zwei Gruppen von elastischen Elementen zu übertragen. Nieten 5 sichern die Befestigung der radialen Leisten 2 an dem Ring 3. Das Trägerelement 1 weist Zonen 6 auf, die derart angeordnet sind, dass sie elastische Elemente aufnehmen. Jede dieser Aufnahmezonen 6 für die elastischen Elemente erstreckt sich radial zwischen dem Ring 3 und der inneren Nabe 4 und am Umfang zwischen zwei aneinandergrenzenden radialen Leisten 2.
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Das Dämpfungssystem umfasst eine Vielzahl von Pendelmassen 7, die in Umfangsrichtung auf dem Trägerelement 1 verteilt sind. In 1 ist nur eine Pendelmasse 7 dargestellt. Die Pendelmassen 7 sind geeignet, in Bezug zu dem Trägerelement 1 in einer zur Drehachse X orthogonalen Ebene als Reaktion auf die Drehunregelmäßigkeiten zu schwingen bzw. zu oszillieren. Wie in 3 dargestellt, umfasst jede Pendelmasse 7 zwei Flanken 8a, 8b, die sich axial beiderseits des Trägerelements 1 erstrecken und durch zwei Verbindungsbrücken 9 miteinander verbunden sind.
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Wie in den 1 und 2 dargestellt, erstreckt sich der radial äußere Rand der Flanken 8a, 8b am Umfang kreisbogenförmig, so dass die Pendelmassen 7 global dem äußeren Rand des Ringes 3 des Trägerelements 1 folgen. Der radial innere Rand der Flanken 8a, 8b erstreckt sich im Wesentlichen gerade.
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Die beiden Flanken 8a, 8b und die beiden Verbindungsbrücken 9 sind aus einem Stück hergestellt. Dazu sind die Pendelmassen 7 durch Zuschneiden eines Blechs, wie in 7 dargestellt, gebildet, welches dann umgeformt bzw. tiefgezogen wird, um Pendelmassen 7 zu erhalten, deren Querschnitt im Bereich der Verbindungsbrücken 9 eine U-Form aufweist. Die Dicke des Blechs beträgt typischerweise zwischen 2 und 6 Millimeter. Um die Spannungskonzentrationen im Bereich der Winkel zwischen dem inneren Rand der Flanken 8a, 8b und den Rändern der Verbindungsbrücken 9 zu begrenzen, weisen die Flanken 8a, 8b beiderseits der Verbindungsbrücken 9 Schlitze 10 mit abgerundetem Rand auf.
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Da der Pendeloszillator bilfilaren Typs ist, werden die Oszillationen jeder Pendelmasse 7 in Bezug zum Trägerelement 1 von zwei Führungsvorrichtungen 11a, 11b, die in den 1 und 2 dargestellt sind, geführt. Jede Führungsvorrichtung 11a, 11b umfasst einen Rollkörper 12, eine zylindrische Walze bei den dargestellten Ausführungsarten, der mit einer inneren Rollspur 13, die von einer Verbindungsbrücke 9 getragen wird, und einer äußeren Rollspur 14, die der inneren Rollspur 13 radial gegenüberliegt, die von dem Trägerelement 1 getragen wird, zusammenwirkt. Die Rollspuren 13, 14 weisen eine allgemeine Epizykloidform auf. Gemäß einer weiteren Ausführungsart weisen die Rollspuren 14 eine allgemeine Kreisform auf, wobei die Bahn des Schwerpunktes der Pendelmasse 7 in diesem Fall Epizykloidform hat. Die Konkavität der inneren Rollspur 13 ist nach innen gerichtet, während die Konkavität der äußeren Rollspur 14 nach außen gerichtet ist. Die Rollspuren 13 und 14 sind derart angeordnet, dass die Oszillationsfrequenz der Pendelmassen 7 proportional zur Drehgeschwindigkeit der Antriebswelle ist, wobei dieses Vielfache beispielsweise einen Wert nahe dem Rang der Harmonischen der größten Schwingungen annehmen kann.
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Die äußeren Rollspuren 14 sind auf dem Innenrand des Ringes 3 angeordnet. Überdies weist der Innenrand des Ringes 3 bogenförmige Ausschnitte 15 auf, die sich radial nach außen erstrecken. Die Verbindungsbrücken 9 erstrecken sich jeweils durch einen bogenförmigen Ausschnitt 15, dessen Form derart vorgesehen ist, dass die Umfangsbewegung der Verbindungsbrücke 9 während der Oszillation der Pendelmassen 7 ermöglicht wird. Die äußeren Rollspuren 14 sind in der äußeren Endzone der bogenförmigen Ausschnitte 15 gebildet. Die äußeren Rollspuren 14 können direkt im Innenrand des Ringes 3 oder auf aufgesetzten Stücken, die nicht dargestellt und am Innenrand des Ringes 3 befestigt sind, eingearbeitet sein.
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Bei der in den 1 bis 10 dargestellten Ausführungsart sind die inneren Rollspuren 13 auf der Außenfläche der Verbindungsbrücken 9 ausgebildet. Bei einer solchen Ausführungsart werden die Bleche, welche die Flanken 8a, 8b und die Verbindungsbrücke 9 der Pendelmassen bilden, Vorbehandlungen, wie Wärmebehandlungen, unterzogen. Diese Behandlungen sollen bestimmte Merkmale hinsichtlich Härte und Oberflächenzustand verleihen, die eine Regelmäßigkeit der Bewegung und eine lange Lebensdauer der Führungsvorrichtung gewährleisten.
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Bei den in den 11 bis 19 dargestellten Ausführungsarten sind die inneren Rollspuren 13 auf aufgesetzten Stücken 16 ausgebildet, die an den Verbindungsbrücken 9 befestigt sind. Solche aufgesetzten Stücke 16 sind vorzugsweise aus einem Wälzlagerstahl hergestellt. Die Verwendung von Wälzlagerstahl ermöglicht es, einen ausgezeichneten Oberflächenzustand und eine Dimensionsstabilität zu erhalten, welche die Regelmäßigkeit der Oszillationsbewegungen der Pendelmassen 7 gewährleisten und den Verschleiß der Rollkörper 12 begrenzen. Die aufgesetzten Stücke 16 können insbesondere aus einem Stahl des Typs 100Cr6 hergestellt sein, der ungefähr 1 % Kohlenstoff und 1,5 % Chrom enthält. Mehrere Befestigungsvarianten für die an den Verbindungsbrücken 9 aufgesetzten Stücke 16 sind in den 13 bis 17 dargestellt.
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Bei der Ausführungsart der 13 umfasst jedes aufgesetzte Stück 16 einen Stift 17, der durch eine Öffnung hindurchgeht, die in einer Verbindungsbrücke 9 ausgenommen ist. Das distale Ende des Stiftes 17 weist einen Kopf 18 mit einem größeren Querschnitt als der Durchmesser der Öffnung auf, die in der Verbindungsbrücke 9 vorgesehen ist, wodurch die feste Verbindung des aufgesetzten Stücks 16 mit der Verbindungsbrücke 9 gewährleistet wird. Der Kopf 18 ist durch ein Verfahren des Typs Schellen, Kopfstempeln, Falzen, Bördeln, Nieten oder dergleichen hergestellt.
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Bei der Ausführungsart der 14 und 15 umfasst jedes aufgesetzte Stück 16 einen Stift 17, der fest in eine Öffnung gesteckt ist, die in einer Verbindungsbrücke 9 ausgenommen ist.
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Schließlich umfasst bei der Ausführungsart der 16 und 17 jedes aufgesetzte Stück 16 auch einen Stift, 17, der durch eine Öffnung hindurchgeht, die in einer Verbindungsbrücke 9 ausgenommen ist. Das distale Ende des Stiftes 17 ist mit einer Ringnut 19 versehen, die geeignet ist, ein elastisches Feststellelement 20 aufzunehmen. Das Feststellelement 20 ist ein elastischer Ring des Typs „Sicherungsring“ oder „Sprengring“, der geeignet ist, sich elastisch zu verformen, um in der Ringnut 19 positioniert zu werden.
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Überdies tragen die Pendelmassen 7 ein Anschlagelement 21, das insbesondere in den 1 und 5 dargestellt und axial zwischen ihren Flanken 8a, 8b montiert ist und sich dank einer kreisbogenförmigen Langöffnung 22 durch das Trägerelement 1 hindurch erstreckt. Das Anschlagelement 21 ist einerseits geeignet, die Pendelmassen 7 in Bezug zum Trägerelement 1 radial zu halten, wenn sie nicht der Fliehkraft unterworfen sind, wobei der Motor angehalten ist, und andererseits geeignet, den Umfangsausschlag der Pendelmassen 7 in Bezug zum Trägerelement 1 während des Betriebs zu begrenzen.
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Die Struktur des Anschlagelements 21 ist folgende. Jede Seite 8a, 8b der Pendelmasse umfasst ein Loch 23. Die Löcher 23 nehmen die Enden eines Niets 24 auf, der durch die Öffnung 22 hindurchreicht, wie in 5 dargestellt. Die Enden des Niets 24, die in den Löchern 23 aufgenommen sind, werden verformt, um Nietköpfe zu bilden. Der Niet 24 trägt eine ringförmige Hülle 25, die eine Querstrebe zwischen den Flanken 8a, 8b der Pendelmasse 7 bildet. Auf vorteilhafte Weise trägt die ringförmige Hülle 25 ein Element aus einem Elastomermaterial 26 oder ist selbst aus Elastomermaterial hergestellt. Solche Elemente aus Elastomermaterial ermöglichen es, die Stöße aufzunehmen, wenn das Anschlagelement 21 an den Enden der Öffnung 22 anschlägt.
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Überdies trägt das Trägerelement 1 zwei Anschlagelement 27, die dazu bestimmt sind, mit den Umfangsenden der Pendelmassen 7 zusammenzuwirken. Wie in 2 dargestellt, sind die Anschlagelemente 27 geeignet, den Umfangsausschlag der Pendelmassen 7 zu begrenzen, wenn sie am Ende des Weges ankommen. Die Anschlagelement 27 ermöglichen es ferner, das Kippen der Pendelmassen 7 in Bezug zur Achse des Anschlagelements 21 zu vermeiden, wenn die Pendelmassen 7 nicht mehr der Fliehkraft ausgesetzt sind. Wie in 3 dargestellt, umfassen die Anschlagelement 27 ein Befestigungselement, das durch eine Öffnung hindurchgeht, die in dem Ring 3 des Trägerelements 1 ausgenommen ist, und das beiderseits des Ringes 3 Hüllen 28 aus Elastomermaterial trägt, die die Stöße dämpfen können.
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Überdies umfasst das Dämpfungselement axiale Haltemittel, die nicht dargestellt sind, und die es ermöglichen, die Pendelmassen 7 axial in Bezug zum Trägerelement 1 zu zentrieren. Bei einer Ausführungsart sind die axialen Haltemittel von Puffern oder Kufen aus Kunststoff gebildet, die an dem Trägerelement oder den Flanken 8a, 8b der Pendelmassen 7 befestigt und zwischen dem Trägerelement 1 und den Flanken 8a, 8b angeordnet sind.
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Wie in 18 dargestellt, werden die Pendelmassen 7 an dem Ring 3 des Trägerelements 1 vor der Befestigung der inneren Nabe 4 am Ring 3 montiert. Soweit die Pendelmassen 7 nämlich einstückig sind, müssen sie auf dem Ring 3 positioniert werden, wobei ihre Verbindungsbrücken 9 über den Innenraum des Ringes 3 eingeführt werden. Um nun die Montage der Pendelmassen 7 zu erleichtern, ist es vorteilhaft, ein Trägerelement 1 vorzusehen, das in zwei Teilen hergestellt ist, und eine Montage der Pendelmassen 7 auf dem Ring 3 vor seiner Befestigung an der inneren Nabe 4 vorzusehen.
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Die 19 und 20 stellen eine dritte Ausführungsart dar, bei der der Ring 3 in zwei Teilen hergestellt ist. Bei dieser Ausführungsart umfasst der Ring 3 nämlich ein äußeres ringförmiges Element 3a und ein inneres ringförmiges Element 3b. Der innere Rand des äußeren ringförmigen Elements 3a umfasst vorzugsweise bogenförmig ausgebildete Ausschnitte 29, durch die Verbindungsbrücken 9 der Pendelmassen 7 hindurchgehen. Die Ausschnitte 29 werden durch das innere ringförmige Element 3b geschlossen. So sichert das innere ringförmige Element 3b den radialen Halt der Pendelmassen 7 in Bezug zum Trägerelement 1, wenn die Pendelmassen 7 nicht der Fliehkraft ausgesetzt sind. Ferner sind die Verbindungsbrücken 9 auch geeignet, mit den Seitenrändern der Ausschnitte 29 Anschläge zu bilden, die es ermöglichen, die Umfangsbewegung der Pendelmassen 7 zu begrenzen. Daher können bei einer Ausführungsart zur Dämpfung der Stöße am Anschlag oder bei Anhalten des Motors die Ränder der Ausschnitte 29 und/oder die Verbindungsbrücken 9 mit einem Elastomermaterial überzogen sein.
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Für den Zusammenbau eines solchen Dämpfungssystems werden die Pendelmassen 7 zuerst in Bezug zum äußeren ringförmigen Element 3a positioniert, wobei die Verbindungsbrücken 9 im Inneren der bogenförmigen Ausschnitte 29 eingesetzt werden. In einem zweiten Schritt, wenn die Pendelmassen 7 positioniert wurden, wird das innere ringförmige Element 3b mit dem äußeren ringförmigen Element 3a verbunden, und die Pendelmassen werden am Ring 3 zurückgehalten. Bei der dargestellten Ausführungsart wird die Verbindung des äußeren ringförmigen Elements 3a und des inneren ringförmigen Elements 3b durch die Befestigung jedes dieser Elemente an der inneren Nabe 4 gewährleistet. Bei einer weiteren Ausführungsart werden das äußere ringförmige Element 3a und das innere ringförmige Element 3b miteinander verbunden, sodann wird der so gebildet Ring 3 an der inneren Nabe 4 befestigt.
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Obwohl die Erfindung in Verbindung mit mehreren besonderen Ausführungsarten beschrieben wurde, ist offensichtlich, dass sie keineswegs darauf begrenzt ist, und dass sie alle gleichwertigen Techniken der beschriebenen Mittel sowie ihre Kombinationen, wenn diese in den Rahmen der Erfindung fallen, umfasst.
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Die Verwendung des unbestimmten Artikels „ein“ oder „eine“ für ein Element schließt nicht das Vorhandensein einer Vielzahl solcher Elemente aus, wenn es nicht anders erwähnt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010034812 A1 [0004]
- WO 2012/150401 A1 [0034]