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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schaber mit einer versenkbar einfahrbaren und einer in eine Arbeitsstellung ausfahrbaren Klinge gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Derzeitige Schaber oder Messer mit ein- und ausfahrbarer Klinge sind beispielsweise als Schiebemesser bekannt.
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DE 10 2005 057 213 B3 zeigt ein Messer mit einer in die Arbeitsstellung ausfahrbaren Klinge, wobei die Klinge durch einen Schieber aus- und einfahrbar ist. Zusätzlich weist das Messer einen Rastmechanismus auf, der die Klinge in einer Stellung hält. Zusätzlich ist ein Drehelement vorhanden, mit dem die Stellung der Klinge zusätzlich arretiert werden kann, um eine erhöhte Sicherheit zu gewährleisten, dass die Klinge auch wirklich in ihrer Stellung bleibt, wobei diese Sicherheit mit einem zusätzlichen Handgriff verbunden ist.
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DE 20 2008 004 001 U1 zeigt ein Teppichmesser mit einem Druckmechanismus zum Ausfahren der Klinge und einen zusätzlichen Sicherungsmechanismus. Das Teppichmesser ist dabei, um Kräfte aufzunehmen, aus einem stabilen Material wie beispielsweise Metall aufgebaut.
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US 5 251 379 A zeigt eine Papierschneidevorrichtung mit einer verstelltbaren Klinge, wobei die Klinge abhängig von den Vorsprüngen eines Drehknopfes unterschiedlich aus dem Gehäuse der Vorrichtung ausfahrbar ist.
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US 3 964 162 A zeigt einen in einem Gehäuse angeordneten Schaber. Das Gehäuse ist ähnlich zu einem Teppichmessergehäuse aufgebaut und weist zwei Sicherheitsknöpfe auf, so dass das Ausfahren des Messers nur durch die Betätigung beider Knöpfe möglich ist.
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DE 10 2008 019 441 A1 betrifft ein Messer mit einem Gehäuse und einem im Gehäuse gelagerten Klingenträger. Der Klingenträger kann durch ein Betätigungselement ausgefahren werden, und zwar der Art, dass die Klinge translatorisch und drehbeweglich betätigt wird.
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Die bekannten Schaber oder Messer mit der ein- und ausfahrbaren Klinge sind entweder etwas umständlich in der Bedienung, um ein Sicherstellen sowohl einer Ruhestellung bei eingezogener Klinge als auch der Arbeitsstellung bei ausgefahrener Klinge zu gewährleisten. Oder die bekannten Schaber und Messer sind aus Metall und teuer in der Herstellung, um auftretenden Kräften auf die Klinge in der Arbeitsstellung sicher und dauerhaft entgegenwirken zu können.
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Zur Klarheit: Der Begriff Schaber und Messer sind fortan als ein Synonym für einander zu sehen. Schaber im Sinne der vorliegenden Erfindung beinhalten auch Klingen mit einer scharfen Schneide oder Kante, die entweder aus Metall, teilweise aus Metall, aus Keramik oder selbst auch aus Kunststoff sind, wie es bei Messern mit ein-/ausfahrbarer Klinge auch der Fall sein kann. Zudem können Messer auch zum Schaben, wie beispielsweise zum Abschaben von Vignetten oder von Schmutz auf ebenen Oberflächen verwendet werden.
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Unter dem Begriff Klinge wird auch eine Klingenhaltereinheit verstanden, die beispielsweise aus Kunststoff ist und eine Klinge umfasst. Dabei ist eine Klingenkante, wie eine rückseitige und stirnseitige Kante der Klinge oder der Klingenhaltereinheit dann auch gleichbedeutend mit einer Klingenhalterkante. Demgemäß ist eine Klingenaussparung gleichbedeutend mit einer Klingenhalteraussparung.
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Daher besteht eine Aufgabe der Erfindung, um die Nachteile aus dem Stand der Technik zu beseitigen, in der Bereitstellung eines Schabers oder Messers mit einer ein- und ausfahrbaren Klinge, bei dem eine möglichst großflächige Kraftübertragung zwischen der Klinge in ausgefahrenem Arbeitsstellungs-Zustand und einem Stellmechanismus in einem Gehäuse gegeben sein soll, um möglichst auch die kräfteübertragenden Teile des Gehäuses aus Kunststoff fertigen zu können, wobei die Klinge zudem möglichst einfach und dabei sicher gehalten aus einer Ruhestellung in die Arbeitsstellung gebracht werden kann und umgekehrt.
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Die vorstehenden Aufgaben sowie weitere der Beschreibung zu entnehmende Aufgaben werden von einem Schaber oder einem Messer mit einer ein- und ausfahrbaren Klinge gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Schaber mit der ein- und ausfahrbaren Klinge umfasst dabei:
die Klinge (40), die flach ausgebildet ist und an ihrem ersten Ende eine Schneide (42) und an ihrem zweiten Ende, das zum ersten Ende gegenüberliegend ist, eine gerade Klingenkante (44) aufweist;
das Gehäuse, das im Wesentlichen flach und mit einem ersten Hohlraum und mit einer seitlichen Öffnung (14) an einer Stirnseite ausgebildet ist, um darin die Klinge in der Ruhestellung insgesamt aufzunehmen und zur Arbeitsstellung durch die Öffnung (14) zumindest teilweise ausfahren zu können, wobei die Klinge (40) zwischen der Ruhestellung und der Arbeitsstellung entlang einer Klingenbewegung seitlich geführt wird;
und ist gekennzeichnet durch
eine in der Klinge (40) am zweiten Ende parallel zur Klingenkante (44) angeordnete Klingenaussparung (43), um die Klinge (40) dadurch antreiben zu können;
eine Drehscheibe (20), die als eine im Wesentlichen flache und runde Scheibenform ausgebildet ist, und die eine flache Drehscheibenplatte (21) mit einer dazu parallelen partiellen Erhöhung (22) mit einer Stufenhöhe darstellt,
wobei die partielle Erhöhung (22) so ausgebildet ist, dass sie zu einem ersten Kreisabschnitt der Drehscheibe (20) hin, entlang eines Teils der Länge des Kreisabschnitts durch die Stufenhöhe seitlich einen ersten Anschlag (22a) bildet, und
dass die Erhöhung (22) zusätzlich einen Zapfen (23) umfasst, der in die Klingenaussparung (43) passt, wobei die Stufenhöhe im Wesentlichen der Höhe der Klinge (40) entspricht;
indem das Gehäuse einen zweiten Hohlraum umfasst, der mit dem ersten Hohlraum verbunden ist und der eine Größe aufweist, um darin die Drehscheibe (20) mit einem Freiheitsgrad um ihre Mittelachse drehbar zu lagern,
wobei die Drehscheibe (20) so angeordnet ist, dass die Drehscheibenplatte (21) unter der Klinge (40) angeordnet ist, die Erhöhung (22) in einer Höhe der Klingenkante (44) liegt und der Zapfen (23) in die Klingenaussparung (43) hinein ragt, wodurch die Klingenbewegung mit einer Rotation der Drehscheibe (20) gekoppelt ist; und
wobei der erste Kreisabschnitt so angeordnet ist, dass der erste Anschlag (22a) in der Arbeitsstellung der Klinge (40) mit der Klingenkante (44) zusammentrifft und die Klinge (40) bei einer Kraft in Richtung der Klingenbewegung abstützt.
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Erfindungsgemäß wird die Klinge durch einen überwiegenden Anteil der Klingenkante, die die rückwärtige Stirnseite der Klinge darstellt, in der Arbeitsstellung gehalten, wenn beispielsweise Kräfte in der Richtung der Klingenbewegung von außen auf die Schneide der Klinge einwirken. In anderen Worten wird die Klinge nicht oder nicht nur durch den Zapfen der Drehscheibe in der Arbeitsstellung gehalten, sondern durch einen Teil der Klingenkante und durch den ersten Anschlag der Drehscheibe, die zusammen eine viel größere Kontaktfläche haben, als beispielsweise eine andere Kontaktfläche zwischen Zapfen und Klingenaussparung. Die Materialien der Klingenkante und des ersten Anschlags werden dadurch wesentlich weniger druckbelastet pro Fläche und können dementsprechend auch eher aus einem Kunststoff gefertigt und dabei dennoch dauerhaft stabil sein. Zur Klarheit sei an dieser Stelle nochmals gesagt, dass die Klinge gleichbedeutend mit einer Klingenhaltereinheit ist, die eine Klinge umfasst, und somit ist der Klingenanschlag auch gleichbedeutend mit einem Anschlag für die Klingenhaltereinheit.
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Zudem ist die Arbeitsstellung durch die gerade Klingenkante in Verbindung mit dem ersten Anschlag der Drehscheibe, der ebenfalls eine gerade Form aufweist, selbst haltend in dieser Stellung. Eine von außen auf die Klinge einwirkende Kraft in Richtung der Klingenbewegung bewirkt dabei immer automatisch eine Stabilitätssicherung der Drehscheibe, dass sie sich weder in die eine noch in die andere Richtung zu drehen vermag. Eine Sicherung der Rotationsstellung der Drehscheibe ist dabei gleichbedeutend mit einer Sicherung der Stellung der Klinge in der Arbeitsstellung, dass sie sich nicht in die versenkte oder eingefahrene Ruhestellung bewegen kann.
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Die bei der äußeren Krafteinwirkung auf die Klinge ausgeübte Kraft in Richtung der Klingenbewegung setzt sich auf die Drehscheibe fort. Die Drehscheibe wird dabei in ihrer Lage bevorzugt durch ein Gleitlager zwischen ihrem äußeren Stirnseitenrand und dem Gehäuse gehalten. Dazu ist das Gehäuse in einfacher Weise an die Größe und Form der Drehscheibe angepasst, was sehr einfach herstellbar ist und geringe Kosten mit sich bringt. Zusätzlich können die Drehscheibe und das Gehäuse durch weitere in einander greifende Profilierungen hinsichtlich ihrer gegenseitigen Lagerung verbessert sein. Ein umlaufendes Rollenlager bevorzugt zwischen der Stirnseite der Drehscheibe und der damit korrespondierenden Gehäuse-Innenfläche ist ebenso denkbar.
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Vorteilhafterweise ist zwischen der Drehscheibe und dem Gehäuse bevorzugt ein Rastmechanismus angeordnet, der beispielsweise eine oder verschiedene Raststellungen aufweist. Dadurch wird mindestens eine Raststellung mit einer vorbestimmten Haltekraft der Drehscheibe und damit der Klinge in der entsprechenden Stellung erzeugt.
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Vorteilhafterweise wird die Klingen auch bevorzugt durch eine Feder in die Ruhestellung gezogen, um nicht zu wackeln. Bevorzugt wird die klinge auch seitlich oder oben oder unten durch eine Feder leicht gedrückt, um ein Wackeln und ein Geräusch bei Bewegungen zu vermeiden.
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Durch die einfache Form und Ausgestaltung der Klinge und der Drehscheibe als auch des Gehäuses mit einer einfachen Innenkontur ist die Herstellung der Teile und des Schabers einfach und kostengünstig. Indem bevorzugt der Spielraum zwischen der Drehscheibe und dem Gehäuse genügend klein ausgebildet ist, wird das Gehäuse durch die innenliegende Drehscheibe materialmäßig verstärkt, wodurch der Schaber und das Gehäuse insgesamt stabiler, robuster und leichter wird, als wenn das Gehäuse für sich die gleiche Stabilität erreichen müsste. Dadurch kann auch Material gespart werden.
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Das erste und das zweite Gehäuseteil können durch die wenigen notwendigen Durchbrüche leicht und kostengünstig hergestellt werden, und auch die Kosten für die Spritzgussform sind dabei relativ gering. Das erste und das zweite Gehäuseteil können nach Einlegen der Drehscheibe und der Klinge auch einfach mit einander verbinden werden, beispielsweise durch eine Verschweißung, durch einen Klipp- oder Schnappelemente, durch eine Verklebung, Verschraubung oder ähnliches.
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Eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfindung ist in nachfolgenden Zeichnungen und in einer detaillierten Beschreibung dargestellt, soll aber die vorliegende Erfindung nicht darauf begrenzen.
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Es zeigen
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1 in Draufsicht einen Schaber mit ein- und ausfahrbarer Klinge in zusammenmontiertem Zustand;
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2 in Draufsicht den Schaber gemäß 1 in geöffnetem Zustand, wobei ein zweites Gehäuseteil im unteren Teil des Bildes von einem ersten Gehäuseteil im oberen Teil des Bildes abgenommen ist und in dem ersten Gehäuseteil die Klinge und eine Drehscheibe zum Vorschein kommt;
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3 in Draufsicht den Schaber gemäß 2 in geöffnetem Zustand, wobei das erste Gehäuseteil und die Klinge und die Drehscheibe in der Arbeitsstellung bei ausgefahrener Klinge dargestellt sind;
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4 in Draufsicht den Schaber gemäß 2 in geöffnetem Zustand, wobei das erste Gehäuseteil und die Klinge und die Drehscheibe in einem Zwischenzustand zwischen der Arbeitsstellung und einer Ruhestellung dargestellt sind;
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5 in Draufsicht den Schaber gemäß 2 in geöffnetem Zustand, wobei das erste Gehäuseteil und die Klinge und die Drehscheibe in der Ruhestellung bei eingezogener Klinge dargestellt sind;
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6 in Draufsicht den Schaber gemäß 2 in zerlegtem Zustand, wobei das erste Gehäuseteil und die Klinge und die Drehscheibe separiert und nebeneinander dargestellt sind;
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6a in einer Seitenansicht die Drehscheibe gemäß 6;
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7 in Draufsicht die Klinge und die Drehscheibe gemäß 6.
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Detaillierte Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
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1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines Schabers mit einer Klinge 40, die aus einem Gehäuse in eine Arbeitsstellung ausfahrbar und im Gehäuse wieder in eine Ruhestellung versenkbar einziehbar ist. In der Arbeitsstellung tritt eine Schneide 42 der Klinge 40 aus dem Gehäuse hervor. Dabei kann der Schaber mit der Schneide, die bevorzugt eine gerade und flache Form hat, beispielsweise dafür verwendet werden, um eine alte Vignette, Dreck, Farbreste oder sonstiger Schmutz von einer glatten Oberfläche abzuschaben. Der Schaber kann aber auch ebenso als ein Messer mit einer ein- und ausfahrbaren Klinge verwendet werden. Der Begriff Schaber steht im Weiteren bevorzugt auch für Messer.
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1 zeigt den Schaber in Draufsicht mit einem oberen zweiten Gehäuseteil 30, das eine Gehäuseaussparung 31 aufweist, durch die eine darunter angeordnete Drehscheibe 20 zu sehen ist, durch deren eine Drehung die Klinge 40 eingefahren und durch deren entgegengesetzte Drehung die Klinge 40 ausgefahren wird. Bevorzugt ist dabei ein Betätigungselement 24 mit der Drehscheibe 20 verbunden, um die Drehscheibe 20 leichter mit einem Finger oder mit der Hand drehen zu können. Bevorzugt ist das obere zweite Gehäuseteil 30 mit einem unteren Gehäuseteil 10, das in 2 zu sehen ist, verbunden, um dazwischen die Drehscheibe 20 rotatorisch zu lagern und die Klinge 40 dazwischen bevorzugt mit einem Freiheitsgrad zu führen. Das obere und das untere Gehäuseteil sind dabei bevorzugt durch jeweilige erste Verbindungselemente 13 und zweite Verbindungselemente 33, die miteinander korrespondieren verbunden. Bevorzugt kann die Verbindung des ersten 10 und des zweiten Gehäuseteils 30 durch eine Klippsverbindung, eine Schnappverbindung, durch Schrauben, durch eine Verschweißung oder durch eine Verklebung hergestellt sein. Wenn im weiteren von einem ersten 10 und einem zweiten Gehäuseteil 30 die Rede ist, ist darunter immer ein gesamten Gehäuse zu verstehen, das in den dargestellten und zuvor und nachfolgend beschriebenen Figuren immer als gesamtes Gehäuse zu verstehen ist. Dabei ist das Gehäuse aus Fertigungs- und Montagegründen bevorzugt in ein erstes 10 und ein zweites Gehäuseteil 30 aufgeteilt, wobei eine Unterteilung oder Trennlinie auch ganz anders sein kann.
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In 2 ist der bevorzugte Schaber in Draufsicht in einem geöffneten Gehäuse-Zustand dargestellt. Dabei zeigt die obere Abbildung das untere erste Gehäuseteil 10 mit der Drehscheibe 20 und der Klinge 40. Das erste Gehäuseteil 10 weist dabei bevorzugt eine Vertiefung 11 (siehe 6) als drehbare Lagerung für die Drehscheibe 20 auf, durch die die Drehscheibe seitlich gehalten wird. Das erste Gehäuseteil 10 weist auch eine seitliche Führung für die Klinge 40 auf, so dass die Klinge im Wesentlichen in einer Klingenbewegungsrichtung bewegt und dabei eingefahren oder ausgefahren werden kann. Beim Einfahren der Klinge 40 ist gemeint in die Ruhestellung, in der die Klinge im Gehäuse verborgen ist. Beim Ausfahren der Klinge 40 ist gemeint, dass die Klinge 40 dabei in die Arbeitsstellung gebracht wird.
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Die Klinge 40 ist bevorzugt flach als ein Klingenblatt mit einer Schneide 42, das in einem Schaft 41 eingebettet ist, ausgeführt. Dabei weist die Klinge 40 an einer Vorderseite die Schneide 42 und an einer entgegengesetzten Stirnseite eine gerade Klingenkante 44 auf. Durch die Klingenkante 44 kann die Klinge 40 in Richtung der Schneide 42 oder in Richtung der Arbeitsstellung in dem Schaber getrieben werden. Die Klinge 40 weist zudem parallel zu und nahe der Klingenkante 44 eine Klingenaussparung 43 auf, die langlochförmig ist, und die es ermöglicht, dass die Klinge 40 durch einen darin eingreifenden Zapfen 23 der Drehscheibe 20 in der Klingenbewegungsrichtung gestoßen und gezogen werden kann.
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Die Drehscheibe 20 ist im Wesentlichen flach, rund und scheibenartig als eine flache Drehscheibenplatte 21 mit dazu parallelen partielle Erhöhungen 22 ausgebildet, die eine Stufenhöhe aufweisen.
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Eine erste partielle Erhöhung 22 ist so ausgebildet, dass sie zu einem ersten Kreisabschnitt der Drehscheibe 20 hin entlang eines Teils der Länge des Kreisabschnitts durch die Stufenhöhe seitlich und in Richtung zur Drehscheibe 20 hin einen ersten Anschlag 22a bildet. Dabei ist der Kreisabschnitt so bestimmt und angeordnet, dass der erste Anschlag 22a in der Arbeitsstellung der Klinge 40 mit der Klingenkante 44 bündig zusammentrifft und die Klinge 40 bei einer Kraft in Richtung der Klingenbewegung abstützt. Indem die Klingenkante 44 und der erste Anschlag 22a gerade, flächig und parallel zueinander ausgeführt und angeordnet sind, wird in der Arbeitsstellung bei einer Kraft auf die Klinge 40 in der Klingenbewegungsrichtung eine Rotation der Drehscheibe 20 verhindert oder erschwert. Dadurch wird mechanisch eine Selbsthaltung der Arbeitsstellung herbeigeführt, die proportional zur Kraft auf die Klinge 40 ist.
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Eine zweite partielle Erhöhung 22 ist als ein Zapfen 23 und so ausgebildet, dass er in die Klingenaussparung 43 passt. Die Anordnung des Zapfens 23 auf der Drehscheibe 20 und in der Klingenaussparung 43 ist ein weiteres Mittel zur mechanischen Selbsthaltung in der Arbeitsstellung bei Krafteinwirkung auf die Klinge 40. Der Zapfens 23 und die Klingenaussparung 43 sind in der Arbeitsstellung so zueinander angeordnet, dass der Zapfen 23 oberhalb eines unteren Scheitelpunktes eines Verfahrwegs in Richtung des Auffahrens angeordnet ist und bei einer Drehung aus der Arbeitsstellung in die Ruhestellung, die Klinge 40 zunächst bis zum unteren Scheitelpunkt des Verfahrwegs ausgefahren wird und dann bei einer Weiterdrehung erst eingefahren wird. In anderen Worten ist die Anordnung des Zapfens 23 und der Klingenaussparung 43 so ausgebildet, dass die Klinge 40, um sie einzufahren zu können, zunächst ein Stück weit ausgefahren werden muss. Dies wirkt als ein Selbsthaltemechanismus bei Krafteinwirkung auf die Klinge 40.
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Die Anordnung und die Verbindung der Klinge 40 und der Drehscheibe 20 über den Zapfen 23 und die Klingenaussparung 43 bewirkt, dass eine Rotation der Drehscheibe 20 mit einer longitudinalen Bewegung der Klinge gekoppelt ist.
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Bevorzugt weist die Drehscheibe 20 eine weitere partielle Erhöhung 22 auf, die einen zweiten Anschlag 22b für die Klinge 40 in der Ruhestellung bildet. Hierbei treten in der Regel jedoch keine Kräfte an der Klinge 40 auf, so dass dieser zweite Anschlag 22b schwach ausgebildet sein kann. Der zweite Anschlag 22b ist dabei in einer Tiefe eines zweiten Kreisabschnitts angeordnet, die der Position der Klingenkante 44 in der Ruhestellung entspricht, die auch durch den Zapfen 23 und die Klingenaussparung 43 vorgegeben wird.
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In 3 ist der Schaber in der Draufsicht mit dem ersten Gehäuseteil 10, der Drehscheibe 20 und der Klinge 40 in der Arbeitsstellung dargestellt. Die Klingenhalterkante 44 liegt dabei am ersten Anschlag 22a an. Durch eine gestrichelte Linie wird eine auch mögliche, bevorzugte alternative Erhöhung 22c dargestellt, die kleiner ist als die in den übrigen Figuren dargestellte erste Erhöhung 22 mit dem ersten Anschlag 22a. Der erste Anschlag 22a wird durch die alternative Erhöhung 22c also nur durch eine schmale Materialerhöhung erzeugt. Für den zweiten Anschlag 22b ist solch eine schmale Materialerhöhung ebenso denkbar.
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In 4 ist der Schaber in der Draufsicht mit dem ersten Gehäuseteil 10, der Drehscheibe 20 und der Klinge 40 in einer Übergangsstellung zwischen der Arbeitsstellung und der Ruhestellung der Klinge 40 dargestellt.
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In 5 ist der Schaber in der Draufsicht mit dem ersten Gehäuseteil 10, der Drehscheibe 20 und der Klinge 40 in der Ruhestellung bei eingezogener Klinge 40 dargestellt. Die Klingenhalterkante 44 liegt dabei am bevorzugt vorhandenen zweiten Anschlag 22b an.
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Insgesamt ist das Gehäuse des Schabers mit dem ersten 10 und dem zweiten Gehäuseteil 30 bevorzugt flach ausgebildet. Dabei weist das Gehäuse mit dem ersten 10 und dem zweiten Gehäuseteil 30 einen gemeinsamen ersten Hohlraum und eine seitliche Öffnung 14 auf, um die Klinge 40 darin vollständig aufzunehmen und/oder seitlich durch die Öffnung 14 ausfahren zu können. Die seitliche Öffnung 14 ist dabei an einer Stirnseite des Gehäuses ausgebildet. Der erste Hohlraum ist zudem so ausgebildet, dass die Klinge 40 zwischen der Ruhestellung und der Arbeitsstellung entlang einer Klingenbewegung seitlich geführt wird.
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Wie aus 1 und 2 ersichtlich, weist das Gehäuse einen zweiten Hohlraum auf, der mit dem ersten Hohlraum verbunden ist und der eine Größe hat, um darin die Drehscheibe 20 mit einem Freiheitsgrad um ihre Mittelachse drehbar zu lagern. Dabei ist bevorzugt zumindest ein genügend großer Spalt zwischen dem Gehäuse und der Drehscheibe 20 vorhanden, damit die Drehscheibe 20 nicht zu sehr klemmt und von Hand gedreht werden kann.
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Die Drehscheibe 20 ist im Gehäuse so angeordnet, dass die Drehscheibenplatte 21 unter der Klinge 40 angeordnet ist, die Erhöhung 22 in einer Höhe der Klingenkante 44 liegt und der Zapfen 23 in die Klingenaussparung 43 hinein ragt. Dadurch wird die Klingenbewegung mit einer Rotation der Drehscheibe 20 gekoppelt.
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Der der erste Kreisabschnitt ist erfindungsgemäß so angeordnet, dass der erste Anschlag 22a in der Arbeitsstellung der Klinge 40 mit der Klingenkante 44 zusammentrifft und die Klinge 40 bei einer Kraft in Richtung der Klingenbewegung abstützt.
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In 6 ist vor allem das untere erste Gehäuseteil 10 mit der für die Drehscheibe 20 vorgesehenen Vertiefung 11 dargestellt. Bevorzugt kann die Vertiefung 11 auch noch Gleitelemente, wie beispielsweise Teflon oder eine Teflon-Beschichtung enthalten. Ebenso sind zusätzliche Lagerelemente vorstellbar gemäß dem Stand der Technik von Lagerungen.
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In 6a ist eine Seitenansicht der Drehscheibe 20 dargestellt, die die flache Drehscheibenplatte 21 mit den Erhöhungen 22 und 23 zeigen. Zusätzlich umfasst die Drehscheibe 20 bevorzugt auch das Betätigungselement 24, das nach außen abstehend ausgebildet ist. Ebenso kann das Betätigungselement 24 auch konkav nach innen oder als eine Bohrung ausgebildet sein, um einen Finger hineinstecken zu können und um die Drehscheibe dadurch von Hand in die Arbeitsstellung oder die Ruhestellung antreiben zu können.
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In 7 ist nochmals die Drehscheibe 20 mit der Klinge 40 im Verbund dargestellt.
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Bevorzugt ist die gerade Klingenkante 44 parallel zu der Schneide (42) ausgebildet.
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Bevorzugt ist die Klingenaussparung 43 in Form eines Langlochs ausgebildet.
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Bevorzugt ist die Klinge 40 mit einer Schneide 42 ausgebildet, die einen oder mehrere Längsschlitze von der vorderen Schneidekante zur Rückseite hin aufweist, um dadurch getrennte vordere Schneidekanten-Segmente zu bilden. Dadurch wird die Schneide insgesamt elastischer und kann sich besser Unebenheiten einer Oberfläche, auf der geschabt wird, anpassen.
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Bevorzugt umfasst die Klinge eine Metallschneide 42 und einen Schaft 41, wobei der Schaft 41 aus einem Kunststoff besteht.
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Bevorzugt umfasst die Drehscheibe 20 in Verbindung mit dem Gehäuse einen Rastmechanismus, der bei einer Rotation der Drehscheibe 20 mindestens eine oder mehrere Raststellungen umfasst. Alternativ oder zusätzlich umfasst die Drehscheibe (20) bevorzugt in Verbindung mit der Klinge (40) einen Rastmechanismus, der bei einer Rotation der Drehscheibe (20) mindestens eine oder mehrere Raststellungen umfasst. Alternativ oder zusätzlich umfasst die Klinge (40) in Verbindung mit dem Gehäuse einen Rastmechanismus, der bei der Klingenbewegung mindestens eine oder mehrere Raststellungen umfasst.
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Bevorzugt weist die Drehscheibenplatte 21 seitlich an ihrer Stirnseite Kerben auf, in die ein Federelement einrastet, um dadurch den Rastmechanismus zwischen der Drehscheibe 20 und dem Gehäuse herzustellen.
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Bevorzugt umfasst das Gehäuse eine Gehäuseaussparung 31, durch die die Drehscheibe (20) mit der Hand in die Ruhestellung und in die Arbeitsstellung gedreht werden kann. Bevorzugt ist die Gehäuseaussparung 31 oben, unten oder an einer Stirnseite angeordnet.
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Bevorzugt umfasst die partielle Erhöhung (22) zudem einen zweiten Anschlag (22b), der ausgebildet ist, indem er zu einem zweiten Kreisabschnitt der Drehscheibe (20) hin ausgerichtet ist und indem er an der gleichen Position wie die Klingenkante (44) in der Ruhestellung und gegen die Klingenkante (44) hin und parallel dazu ausgerichtet angeordnet ist.
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Bevorzugt weist die Klinge (40) eine gerade Schneide (42) auf. Bevorzugt weist die Schneide (42) eine Schneidelänge von der halben bis zur gesamten Breite des Gehäuses auf.
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Bevorzugt ist die Drehscheibe (20) aus Kunststoff hergestellt. Bevorzugt ist die Klinge (40) fest mit einem Schaft (41) verbunden und der Schaft (41) mit der Klingenkante (44) aus Kunststoff hergestellt ist. Bevorzugt ist die Klinge (40) insgesamt aus einem Kunststoff hergestellt.
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Weitere mögliche Ausbildungsformen sind in den folgenden Ansprüchen beschrieben. Insbesondere können auch die verschiedenen Merkmale der oben beschriebenen Ausführungsformen miteinander kombiniert werden, soweit sie sich nicht technisch ausschließen.
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Die In den Ansprüchen genannten Bezugszeichen dienen der besseren Verständlichkeit, beschränken aber die Ansprüche nicht auf die in den Figuren dargestellten Formen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- erstes Gehäuseteil
- 11
- Vertiefung
- 12
- seitliche Anschlagfläche des zweiten Hohlraums
- 13
- erste Verbindungselemente
- 14
- seitliche Öffnung
- 20
- Drehscheibe
- 21
- Drehscheibenplatte
- 22
- Erhöhung
- 22a
- erster Anschlag
- 22b
- zweiter Anschlag
- 22c
- alternative Erhöhung
- 23
- Zapfen
- 24
- Betätigungselement
- 30
- zweites Gehäuseteil
- 31
- Gehäuseaussparung
- 33
- zweite Verbindungselemente
- 40
- Klinge
- 41
- Schaft
- 42
- Schneide
- 43
- Klingenaussparung
- 44
- Klingenkante