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Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einem Garraum, in dem mehrere Einschübe definiert sind, und einer Kamera, die zur Erfassung mindestens eines Gargutparameters von Gargut dient, das in einem der Einschübe aufgenommen ist.
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Im Bereich der Profi-Gargeräte (beispielsweise für Restaurants, Kantinen und die Großgastronomie), auf die sich die Erfindung bezieht, ist es bekannt, den Garvorgang automatisiert dadurch zu überwachen, dass eine Kamera ein Bild des sich im Garraum befindenden Garguts aufnimmt. Dieses Bild kann dann unter verschiedenen Aspekten ausgewertet werden, beispielsweise zum Zwecke der Garguterkennung oder zum Zwecke des Erkennens des aktuellen Garzustands (beispielsweise der Bräunung des Garguts).
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Zum Schutz vor Verschmutzung und Hitze ist die dabei verwendete Kamera außerhalb des Garraums angeordnet. Beispielsweise kann die Kamera durch ein Sichtfenster, das in der Wand des Garraums angeordnet ist, in den Garraum „hineinsehen“. Nachteilig hierbei ist, dass ein vergleichsweise hoher Aufwand notwendig ist, um die vielen unterschiedlichen Einschübe in einem Gargerät überwachen bzw. auswerten zu können.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Gargerät zu schaffen, bei dem mit geringem Aufwand mehrere Einschübe überwacht werden können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Gargerät der eingangs genannten Art ein Lichtleiter vorgesehen, der sich zwischen der Kamera und dem Garraum erstreckt, wobei der Lichtleiter für jeden Einschub eine optische Schnittstelle aufweist. Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, eine einzige Kamera zu verwenden, die ein Gesamtbild zur Verfügung gestellt bekommt, das sich aus den Einzelbildern der einzelnen Einschübe zusammensetzt. Diese Einzelbilder werden vom Lichtleiter aufgenommen und zur Kamera geleitet, die daher entfernt vom Garraum und an einem konstruktiv geeigneten Ort am Gargerät angebracht werden kann.
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Grundsätzlich ist es möglich, starre Lichtleiter wie Prismen etc. zu verwenden. Vorzugsweise ist der Lichtleiter jedoch durch ein Lichtleitfaserkabel gebildet. Ein Lichtleitfaserkabel zeichnet sich dadurch aus, dass es flexibel ist und daher mit geringem Aufwand im Gargerät zwischen den Stellen, an denen der Lichtleiter in den Garraum „hineinschaut“, und der Kamera verlegt werden kann.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Lichtleiter durch eine große Vielzahl von einzelnen Lichtleiterfasern gebildet ist, wobei an jeder optischen Schnittstelle eine Vielzahl von Lichtleitfasern endet. Durch das Bündeln einer großen Anzahl von Einzelfasern ist gewährleistet, dass das zur Kamera übertragene Bild eine ausreichend hohe Auflösung hat.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die einem Einschub zugeordneten Lichtleitfasern am der Kamera zugewandten Ende räumlich separiert sind. Dies erleichtert es, die übertragenen Einzelbilder korrekt den einzelnen Einschüben zuzuordnen und korrekt auszuwerten. Die Lichtleitfasern können beispielsweise in einem Gitter gruppiert angeordnet sein.
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Vorzugsweise ist eine Steuerung vorgesehen, die eine Bilderkennung getrennt nach Einschüben ausführen kann. Hierzu kann in der Steuerung vordefiniert werden, welcher Ausschnitt des übertragenen Gesamtbildes welchem Einschub zugeordnet ist. Die Steuerung kann dann die einzelnen Teilbilder nach gewünschten Kriterien auswerten, beispielsweise zum Zwecke der Garguterkennung oder zur Erkennung von Garprozessparametern wie dem Bräunungsgrad.
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Falls gewünscht, kann der optischen Schnittstelle eine Linse zugeordnet sein. Auf diese Weise kann unter Umständen die Qualität des übertragenen Einzelbildes verbessert werden.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass der optischen Schnittstelle eine Lichtquelle zugeordnet ist. Auf diese Weise kann zum einen gewährleistet werden, dass ein Einzelbild mit guter Qualität zur Verfügung steht. Es ist auch denkbar, dass die Lichtquelle Licht mit einer spezifischen Wellenlänge aussendet, die im Hinblick auf spezifische, bei dieser Wellenlänge gut darstellbare, Informationen gewählt wurde, beispielsweise außerhalb des Wellenlängenbereichs des sichtbaren Lichts.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der optischen Schnittstelle eine Heizung zugeordnet ist. Dies gewährleistet, dass sich dort kein Kondenswasser niederschlagen kann, sodass jederzeit eine gute Bildübertragung gewährleistet ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Ausführungsform beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist. In diesen zeigen:
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1 schematisch ein erfindungsgemäßes Gargerät; und
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2 schematisch das der Kamera zugeordnete Ende des Lichtleiters.
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In 1 ist ein Gargerät 10 dargestellt, das einen Garraum 12 aufweist, in welchem mehrere Einschübe E definiert sind. Hierzu können beispielsweise Führungsschienen 14 verwendet werden, in denen Garzubehör 16 angeordnet wird. Auf dem Garzubehör 16 kann hier schematisch angedeutetes Gargut 18 angeordnet sein. Dieses wird im Garraum 12 unter der Einwirkung von Wärme gegart, die beispielsweise mittels Heißluft oder Heißdampf in den Garraum 12 transportiert wird. Zu diesem Zweck sind hier schematisch dargestellte Heizmittel 20 und ein Lüfterrad 22 vorgesehen.
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Beim Gargerät 10 handelt es sich um ein Profi-Gargerät, das für den Einsatz in Restaurants, Kantinen und der Großgastronomie vorgesehen ist. Es ermöglicht, eine Vielzahl von unterschiedlichen Gargütern mit unterschiedlichen Garprogrammen automatisiert zu garen. Dabei kann im Gargerät eine sogenannte Intelligenz verwirklicht sein, also eine automatische Anpassung eines vom Bediener gewählten Garprogramms an die jeweiligen Gegebenheiten. Erkennt das Gargerät 10 beispielsweise, dass in den Garraum 12 eine geringere Menge an Gargut eingebracht wurde als üblicherweise, kann automatisch die Temperatur im Garraum 12 oder die Garprozesslänge geeignet angepasst werden, um dennoch den gewünschten Garzustand zu erreichen.
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Es ist auch bekannt, dass das Gargut im Inneren des Garraums 12 optisch erfasst und/oder überwacht wird, um beispielsweise die Art des in den Garraum eingebrachten Garguts automatisiert erkennen zu können oder den Fortschritt des Garprozesses dadurch zu überwachen, dass Größenänderungen oder Änderungen der Oberfläche des Garguts (beispielsweise die Bräunung) erfasst und/oder ausgewertet werden.
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Für die optische Auswertung weist das Gargerät 10 eine Kamera 30 auf, die über einen Lichtleiter 32 Einzelbilder eines vordefinierten Bereichs aus dem Inneren des Garraums 12 geliefert bekommt. Die Kamera 30 kann grundsätzlich auf jeder geeigneten Bildaufnahmetechnik beruhen, mit der eine elektronische Bildauswertung möglich ist. Beispielsweise kann ein CCD-Chip verwendet werden. Dabei kann sie an einer beliebigen, geeigneten Stelle am oder im Gargerät angeordnet werden, die im Hinblick auf die Umgebungstemperaturen, die Zugänglichkeit, etc. geeignet ist. Da der Lichtleiter 32 als flexibles Lichtleiterkabel ausgeführt ist, kann er problemlos geeignet verlegt und an die Kamera angeschlossen werden.
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Der Lichtleiter 32 weist für jeden Einschub eine optische Schnittstelle 34 auf, die vereinfacht als „Abzweigung“ betrachtet werden kann, mit der die Kamera an der entsprechenden Stelle in den Garraum 12 „hineinsehen“ kann. Die Abzweigungen 34 erstrecken sich beispielsweise durch eine Garraumwand 36 hindurch an einer Stelle, die leicht oberhalb der Schiene 14 des entsprechenden Einschubs liegt. Dadurch kann ein Bild des entsprechenden Einschubs und des sich auf einem dort angeordneten Garzubehör 16 befindenden Garguts 18 gemacht werden.
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Der Lichtleiter 32 besteht vorzugsweise aus einer Vielzahl von einzelnen Lichtleitfasern. Am kameraseitigen Ende 38 weist er die maximale Anzahl an einzelnen Lichtleitfasern auf, und an jeder optischen Schnittstelle 34 wird ein Teil von Lichtleitfasern aus dem Lichtleiter 32 heraus und hin zur entsprechenden optischen Schnittstelle 34 geführt, wo diese Lichtleitfasern dann enden.
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In 2 ist schematisch das Bild zu sehen, das am kameraseitigen Ende 38 des Lichtleiters 32 übertragen wird. Das Gesamtbild, das über den Querschnitt des Lichtleiters 32 übertragen wird, setzt sich zusammen aus mehreren Einzelbildern, die jeweils einem einzelnen Einschub zugeordnet sind. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind neun Einschübe vorhanden, sodass auch neun Einzelbilder für die Einschübe E1 bis E9 übertragen werden. Innerhalb jedes Einzelbildes wird das Bild des Einschubs übertragen durch die entsprechende Anzahl von einzelnen Lichtleitfasern 40. Die Anzahl der zur Übertragung eines Einzelbildes verwendeten Lichtleitfasern ist dabei so hoch, dass sich eine ausreichend hohe „Genauigkeit“ des übertragenen Bildes des entsprechenden Einschubs ergibt.
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Der Kamera 30 ist eine Steuerung 42 zugeordnet, mittels der das vom Lichtleiter 32 übertragene Gesamtbild ausgewertet werden kann, und zwar getrennt nach Einschüben. Zu diesem Zweck ist in der Steuerung hinterlegt, in welchem Abschnitt des Gesamtbildes sich das einem bestimmten Einschub zugeordnete Einzelbild befindet. Dieses Einzelbild kann dann im Hinblick auf den oder die Gargutparameter ausgewertet werden, der bzw. die von Interesse sind. Beispielsweise kann über Form und Größe auf die Art des sich im entsprechenden Einschub befindenden Garguts geschlossen werden, und es ist auch eine Kalibererkennung möglich. Über die Auswertung der Farbe der Oberfläche des Garguts kann auf den Fortschritt des Garprozesses geschlossen werden.