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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Einschränkung der Funktionalität eines Mobilfunkgeräts in einem Fahrzeug.
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Die Nutzung eines Mobiltelefons während des laufenden Betriebs eines Fahrzeugs führt zu erhöhter Unaufmerksamkeit des Fahrers für den ihn umgebenden Verkehr und ist daher auf Grund der resultierenden hohen Unfallgefahr in Deutschland verboten wenn dafür das Mobiltelefon aufgenommen oder gehalten werden muss. Trotz technischer Hilfsmittel wie Freisprecheinrichtungen, Sprachsteuerung, der Steuerung eines gekoppelten Mobiltelefons über fahrzeugeigene Bedienelemente oder dergleichen bedienen nach wie vor viele Autofahrer ein Mobiltelefon während der Fahrt. So telefonieren einer Versicherungsstudie zufolge noch 40 % der Autofahrer am Steuer, während 30 % Nachrichten lesen und 20 % während der Fahrt Kurznachrichten verfassen. Die Zahl an vermutlich auf den Gebrauch eines Smartphones zurückzuführenden Unfällen ist in den letzten Jahren stark gestiegen.
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Es sind aus dem Stand der Technik bereits Störsender bekannt, die den Betrieb eines Mobiltelefons unmöglich machen. Allerdings wirken derartige Störsender unspezifisch in einem bestimmten Bereich um den Störsender herum. Dadurch wird die Nutzung aller umgebenden Mobiltelefone unmöglich gemacht, obwohl diese nicht unbedingt dem gesetzlichen Verbot unterliegen, beispielsweise im Falle von Mitfahrern.
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Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System zur Einschränkung der Funktionalität eines Mobilfunkgeräts in einem Fahrzeug bereitzustellen, welches eine insbesondere gesetzeswidrige Nutzung eines Mobilfunkgeräts durch einen Fahrer des Fahrzeugs während der Fahrt verhindert.
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Gelöst wird die Aufgabe mit einem System zur Einschränkung der Funktionalität eines Mobilfunkgeräts in einem Fahrzeug, umfassend ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, und ein Mittel, das dazu vorgesehen ist, insbesondere automatisch, in Abhängigkeit von wenigstens einem vorbestimmten Parameter eine Funktionalität eines Mobilfunkgeräts einzuschränken, wobei der vorbestimmte Parameter eine Geschwindigkeit des Fahrzeugs, eine Position des Mobilfunkgeräts und/oder eine Nutzungsart des Mobilfunkgeräts ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Einschränkung der Funktionalität eines Mobilfunkgeräts in einem Fahrzeug, wobei das System ein Fahrzeug umfasst, insbesondere ein Kraftfahrzeug. Vorzugsweise ist das Fahrzeug ein motorbetriebenes Fahrzeug, insbesondere ein Land-, Wasser- oder Luftfahrzeug. Besonders bevorzugt ist das Fahrzeug ein Lastkraftwagen, ein Personenkraftwagen oder ein Kraftrad. Vorzugsweise weist das Fahrzeug einen Fahrersitz auf. Besonders bevorzugt weist das Fahrzeug wenigstens einen Mitfahrersitz auf. Vorzugsweise weist das Fahrzeug wenigstens eine Scheibe auf. Besonders bevorzugt weist das Fahrzeug eine Windschutzscheibe, eine Heckscheibe, wenigstens eine Seitenscheibe und/oder eine Dachfensterscheibe auf.
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Erfindungsgemäß umfasst das System nun ein Mittel, das dazu vorgesehen ist, insbesondere automatisch, in Abhängigkeit von wenigstens einem vorbestimmten Parameter eine Funktionalität eines Mobilfunkgeräts einzuschränken, wobei der vorbestimmte Parameter eine Geschwindigkeit des Fahrzeugs, eine Position des Mobilfunkgeräts und/oder eine Nutzungsart des Mobilfunkgeräts ist. Hierdurch ist es vorteilhafterweise möglich, die Nutzung eines Mobilfunkgeräts im laufenden Betrieb des Fahrzeugs zu verhindern, oder zumindest nur eingeschränkt, beispielsweise nur bei Nutzung einer Freisprecheinrichtung, zu erlauben. Dadurch wird der Fahrer weniger abgelenkt und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer steigt in erheblichem Maße.
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Die zu diesem Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemachten Ausführungen gelten für die anderen Gegenstände der vorliegenden Erfindung gleichermaßen und umgekehrt.
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Vorzugsweise ist der vorbestimmte Parameter wenigstens eine Mindestgeschwindigkeit des Fahrzeugs, insbesondere eine Geschwindigkeit von 10 km/h. Besonders bevorzugt ist der Parameter eine Position des Mobilfunkgeräts, insbesondere ob sich das Mobilfunkgerät in einem Bereich des Fahrersitzes befindet oder nicht. Ganz besonders bevorzugt ist der Parameter eine Nutzungsart des Mobilfunkgeräts, beispielsweise ob das Mobilfunkgerät über eine Freisprecheinrichtung genutzt wird und/oder ob das Mobilfunkgerät von dem Fahrer gehalten wird. Alternativ oder zusätzlich soll unter einer Nutzungsart des Mobilfunkgerät auch verstanden werden, ob der Fahrer das Mobilfunkgerät anschaut, insbesondere mindestens für eine vorbestimmte Zeitspanne, oder nicht.
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Vorzugsweise ist das Mobilfunkgerät ein Mobiltelefon, ganz besonders bevorzugt ein programmierbares Mobiltelefon, insbesondere ein sogenanntes Smartphone.
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Vorzugsweise ist das System derart konfiguriert, dass eine Funktionalität des Mobilfunkgeräts bei Unter- oder Überschreiten des vorbestimmten Parameters eingeschränkt wird. Besonders bevorzugt wird die Funktionalität in Abhängigkeit des vorbestimmten Parameters kontinuierlich oder stufenweise eingeschränkt. Ganz besonders bevorzugt wird die Funktionalität des Mobilfunkgeräts in Abhängigkeit eines Parameters eingeschränkt, noch mehr bevorzugt in Abhängigkeit mehrerer Parameter. Somit ist es beispielsweise möglich, dass in Abhängigkeit eines ersten Parameters eine erste Funktionalität eingeschränkt wird und in Abhängigkeit eines zweiten Parameters eine zweite Funktionalität eingeschränkt wird. Zum Beispiel wird eine Nachrichtenfunktionalität deaktiviert, wenn ein Mobilfunkgerät im Bereich eines Fahrersitzes positioniert ist und eine Anzeige des Mobilfunkgeräts wird deaktiviert, wenn sich das Fahrzeug eine Mindestgeschwindigkeit erreicht. Alternativ oder zusätzlich ist beispielsweise eine Telefoniefunktion des Mobilfunkgeräts deaktiviert, falls das Mobilfunkgerät nicht mit einer Freisprecheinrichtung verbunden ist. Noch mehr bevorzugt wird die Funktionalität des Mobilfunkgeräts in Abhängigkeit wenigstens eines ersten und eines zweiten Parameters eingeschränkt. Beispielsweise wird die Telefoniefunktion des Mobilfunkgeräts nur dann eingeschränkt, wenn der Fahrer das Mobilfunkgerät in seiner Hand hält und ein Motor des Fahrzeugs läuft.
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In Abhängigkeit des vorbestimmten Parameters wird erfindungsgemäß eine Funktionalität des Mobilfunkgeräts eingeschränkt. Dies erfolgt vorzugsweise automatisch. Vorzugsweise ist die Funktionalität eine Telefoniefunktion, eine Nachrichtenfunktion, ein Betriebszustand einer Anzeige, und/oder eine Empfangsstärke eines Mobilfunksignals des Mobilfunkgeräts. Hierdurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Funktionalität des Mobilfunkgeräts gezielt derart einzuschränken, dass eine Ablenkung eines Fahrers bei der Fahrt verringert und dadurch die Sicherheit der Straßenverkehrsteilnehmer maßgeblich erhöht wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Mittel ein faradayscher Käfig ist, der eine Karosserie des Fahrzeugs sowie wenigstens einen Bereich einer Scheibe des Fahrzeugs umfasst, wobei der Bereich elektrisch leitfähig vorgesehen ist. Besonders bevorzugt ist die Karosserie des Fahrzeugs ebenfalls wenigstens teilweise elektrisch leitfähig vorgesehen. Der Fachmann erkennt, dass der faradaysche Käfig insbesondere in Bezug auf Mobilfunkstrahlung wirksam ist, bzw. dass der faradaysche Käfig das Eindringen von Mobilfunkstrahlung im Wesentlich vollständig verhindert. Ganz besonders bevorzugt ist der faradaysche Käfig durch das Öffnen wenigstens einer Scheibe deaktivierbar. Beispielsweise ist es vorgesehen, dass nach dem Überschreiten einer Mindestgeschwindigkeit eine Öffnung des Fensters, und somit ein Deaktivieren des Mittels, nicht möglich ist. Vorzugsweise erstreckt sich der Bereich im Wesentlichen über die gesamte Scheibe.
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Vorzugsweise weist die Scheibe in dem Bereich eine elektrisch leitfähige Strukturierung und/oder Beschichtung auf. Besonders bevorzugt ist die elektrisch leitfähige Strukturierung ein, insbesondere engmaschiges, Geflecht eines elektrisch leitfähigen Drahts. Der Fachmann erkennt, dass die Scheiben insbesondere einen Masseanschluss aufweisen, dass sie also insbesondere geerdet sind. Weiterhin ist dem Fachmann bewusst, dass die Maschengröße eines solchen Geflechts wenigstens der halben Wellenlänge einer kleinsten abzuschirmenden Wellenlänge entspricht. Im Falle von Mobilfunkstrahlung entspricht dies beispielsweise ungefähr 7 cm bzw. 15 cm, je nach Frequenzband des Mobilfunknetzes. Ganz besonders bevorzugt weist die Scheibe eine Beschichtung auf, insbesondere eine aufgedampfte Beschichtung und/oder eine Kunststofffolie, die mit der Scheibe form-, kraft- und/oder stoffschlüssig verbunden und elektrisch leitfähig ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Scheibe in dem Bereich wenigstens teilweise transparent ist, vorzugsweise im Wesentlichen vollständig transparent, insbesondere für Licht in einem sichtbaren Wellenlängenbereich. Der Fachmann versteht, dass also insbesondere die Kombination aus einem Scheibenmaterial und der Beschichtung und/oder Strukturierung wenigstens teilweise transparent ist. Beispielsweise ist die Beschichtung eine, insbesondere aufgedampfte, Schicht aus Indiumzinnoxid (ITO). Eine solche Schicht ist dünn herstellbar, beispielsweise im Bereich weniger Nanometer bis zu 300 nm, sie ist elektrisch leitfähig und im Wesentlichen transparent.
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Vorzugsweise beträgt die Transparenz für sichtbares Licht wenigstens 85 %, 90 %, 95% oder 99%. Unter Transparenz ist hierbei insbesondere der Transmissionsgrad zu verstehen.
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Vorzugsweise umfasst der faradaysche Käfig eine vollständige metallische Abschirmung des Fahrzeugs. Besonders bevorzugt ist ein Insassenraum des Fahrzeugs im Wesentlichen vollständig von wenigstens einem elektrisch leitfähigen Material ummantelt vorgesehen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das System ein Detektionsmittel zur Detektion des vorbestimmten Parameters, wobei das Detektionsmittel ein optisches, elektronisches, magnetisches, akustisches, mechanisches und/oder elektromagnetisches Detektionsmittel ist. Besonders bevorzugt ist das Detektionsmittel ein Kamerasystem mit Bilderkennungsfunktionalität, ein Drucksensor, ein Global-Positioning-System-Ortungssystem (GPS-Ortungssystem), ein Bluetooth-Ortungssystem, ein Tonortungssystem, insbesondere ein Hochfrequenzortungssystem, ein NFC-Detektionsmittel und/oder ein RFID-Ortungssystem. Ganz besonders bevorzugt ist das Detektionsmittel ein Modul eines Assistenzsystems des Fahrzeugs. Beispielsweise ist das Kamerasystem ein Modul eines Aufmerksamkeitsüberwachungs- und/oder Gestenerkennungssystems, oder das GPS-Ortungssystem ist ein Modul eine Navigationssystems. Noch mehr bevorzugt umfasst das System mehrere Detektionsmittel. Somit wird vorteilhafterweise eine technische Redundanz erzielt und eine fehlerhafte Detektion des vorbestimmten Parameters wird vermieden und/oder es können mehrere Parameter gleichzeitig detektiert werden. Hierdurch ist in besonders vorteilhafterweise eine hohe Zuverlässigkeit des Systems möglich. Beispielsweise wird durch einen Drucksensor in einem Fahrersitz ein Fahrer erkannt, während ein Bluetooth-Modul des Fahrzeugs die Anwesenheit eines Mobilfunkgeräts erkennt, ein GPS-Ortungssystem das Überschreiten einer Mindestgeschwindigkeit detektiert und ein Kamerasystem erkennt, ob der Fahrer auf das Mobilfunkgerät und/oder nicht mehr auf den Verkehr schaut.
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Vorzugsweise sind das Mittel und/oder das Detektionsmittel in das Fahrzeug integriert. Dies ermöglicht in vorteilhafter Weise die Verwendung von Assistenzsystemmodulen als Detektionsmittel. Alternativ oder zusätzlich ist das Mittel und/oder das Detektionsmittel als Nachrüstungsbausatz für ein Fahrzeug vorgesehen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Mittel ein Störsender, der derart konfiguriert ist, dass er einen Empfang von Signalen, insbesondere Mobilfunksignalen, eines Mobilfunkgeräts stört bzw. verhindert, vorzugsweise im Wesentlichen nur im Bereich eines Fahrersitzes des Fahrzeugs. Hierdurch ist es vorteilhafterweise möglich, die Empfangsfunktionalität eines Mobilfunkgeräts gezielt zu beeinträchtigen. Insbesondere in dem Fall, dass der Störsender im Wesentlichen nur im Bereich des Fahrersitzes wirkt, ist es in vorteilhafter Weise möglich, dass einem Mitfahrer trotz aktiviertem Störsender die volle Funktionalität eines Mobilfunkgeräts bereitgestellt wird.
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Vorzugsweise ist der Störsender derart konfiguriert, dass er ein Störsignal gemäß einem Mobilfunkstandard aussendet, besonders bevorzugt gemäß General Packet Radio Service (GPRS), Enhanced Data Rates for GSM Evolution (EDGE), Universal Mobile Telecommunications System (UMTS), High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) und/oder Long Term Evolution (LTE).
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Verwendung eines Systems zur Einschränkung der Funktionalität eines Mobilfunkgeräts in einem Fahrzeug, insbesondere einem erfindungsgemäßen System, umfassend ein Fahrzeug und ein Mittel, wobei das Mittel, insbesondere automatisch, in Abhängigkeit von wenigstens einem vorbestimmten Parameter eine Funktionalität eines Mobilfunkgeräts einschränkt, wobei der vorbestimmte Parameter eine Geschwindigkeit des Fahrzeugs, eine Position des Mobilfunkgeräts und/oder eine Nutzungsart des Mobilfunkgeräts ist.
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Die zu diesem Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemachten Ausführungen gelten für die anderen Gegenstände der vorliegenden Erfindung gleichermaßen und umgekehrt.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, gezielt die Funktionalität eines Mobilfunkgeräts einzuschränken, um somit die Sicherheit des Fahrers und des ihn umgebenden Straßenverkehrs zu erhöhen.
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Noch ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Programm mit einem computerlesbaren Programmcode zur Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Ein solches Programm ist vorzugsweise zur Ausführung auf einem Mobilfunkgerät, insbesondere einem Smartphone, vorgesehen.
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Die zu diesem Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemachten Ausführungen gelten für die anderen Gegenstände der vorliegenden Erfindung gleichermaßen und umgekehrt.
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Ferner ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Computerprogrammprodukt mit einem computerlesbaren Medium und einem auf dem computerlesbaren Medium gespeicherten Computerprogramm mit Programmcodemitteln, die dazu geeignet sind, dass alle Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchführbar sind, wenn das Computerprogramm auf einer programmierbaren Einrichtung eines Fahrzeugs und/oder einem programmierbaren Mobilfunkgerät, insbesondere in Teilen auf einem programmierbaren Mobilfunkgerät und in Teilen auf einer programmierbaren Einrichtung des Fahrzeugs, ausgeführt wird.
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Die zu diesem Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemachten Ausführungen gelten für die anderen Gegenstände der vorliegenden Erfindung gleichermaßen und umgekehrt.
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Der Fachmann erkennt, dass das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt insbesondere auch als erfindungsgemäßes Mittel einsetzbar ist. So ist es beispielsweise vorteilhafterweise möglich, dass ein Computerprogrammprodukt auf einem Smartphone, als eine sogenannte Applikation, kurz App, direkt in dem Mobilfunkgerät in Abhängigkeit des vorbestimmten Parameters die Funktionalität einschränkt, zum Beispiel die Telefoniefunktion deaktiviert. Vorzugsweise ist das Computerprogrammprodukt in ein Betriebssystem eines Smartphones integriert. Besonders bevorzugt ist das Computerprogrammprodukt durch einen Benutzer nicht-entfernbar und/oder nicht-deaktivierbar vorgesehen. Ganz besonders bevorzugt ist das Computerprogrammprodukt herstellerseitig in das Mobilfunkgerät integriert. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise eine Deaktivierung des Computerprogrammprodukts und somit eine Umgehung der Funktionalitätseinschränkung durch den Benutzer unmöglich.
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Vorzugsweise ist das Computerprogrammprodukt, insbesondere die Applikation, im Wege einer Betriebssystemaktualisierung auf ein Smartphone nachladbar vorgesehen. Besonders bevorzugt ist die Applikation automatisch nachladbar vorgesehen, insbesondere benutzerunabhängig. Hierdurch ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, dass bereits im Verkehr befindliche Mobilfunkgeräte mit der Applikation nachrüstbar sind, insbesondere zwangsweise, also derart, dass ein Benutzer das System nicht umgehen kann.
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Vorzugsweise ist das Computerprogrammprodukt kompatibel mit jedem gebräuchlichem Smartphonebetriebssystem vorgesehen, insbesondere Windows Phone, iOS, Android und/oder BlackBerry.
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Vorzugsweise umfasst das Fahrzeug ein Mobilfunkgerätbetriebssystem und/oder ist mit einem Mobilfunkgerätbetriebssystem eines Mobilfunkgeräts zumindest koppelbar. Hierdurch ist es vorteilhafterweise möglich, dass das Mittel über das Fahrzeug und/oder das Mobilfunkgerät die Funktionalität des Mobilfunkgeräts einschränkt.
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Im Folgenden werden die Erfindungen anhand der 1 und 2 erläutert. Diese Erläuterungen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein. Die Erläuterungen gelten für alle Gegenstände der vorliegenden Erfindung gleichermaßen.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes System.
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2 zeigt ein Fahrzeug eines erfindungsgemäßen Systems in einer Seitenansicht.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes System. Das System umfasst ein Fahrzeug 1, zum Beispiel einen Personenkraftwagen, welcher hier in einer schematischen Aufsicht dargestellt ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind dabei typische Elemente eines Fahrzeuges 1, wie beispielsweise Fahrzeugsitze, nicht dargestellt.
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Das Fahrzeug 1 weist beispielsweise einen Fahrersitz auf, mit einem ihm zugeordneten Fahrersitzbereich 10, sowie einen Mitfahrersitz, beispielsweise einen Beifahrersitz, mit einem Mitfahrerbereich 11. Hier sind weitere Mitfahrersitze in Form von Rücksitzen vorgesehen, jeweils mit zugeordneten Mitfahrersitzbereichen 11‘, 11‘‘. In der Darstellung ist im Mitfahrerbereich ein Mobilfunkgerät 2 positioniert, beispielsweise ein Smartphone. Das System umfasst nun weiterhin ein Mittel, das dazu vorgesehen ist in Abhängigkeit von wenigstens einem vorbestimmten Parameter eine Funktionalität des Mobilfunkgeräts 2 einzuschränken. Beispielsweise soll ein Fahrer bei laufendem Motor des Fahrzeugs 1 eine Telefoniefunktion des Mobilfunkgeräts 2 nur noch unter Verwendung einer Freisprecheinrichtung nutzen können. Eine solche Verwendung einer Freisprecheinrichtung ist dabei eine Nutzungsart des Mobilfunkgeräts 2.
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Das System umfasst vorzugsweise ein Detektionsmittel zur Detektion des Parameters. Dieses Detektionsmittel ist beispielsweise ein im Fahrzeug 1 integriertes Kamerasystem. Dabei kann das Kamerasystem insbesondere das Kamerasystem eines Fahrerassistenzsystems, wie zum Beispiel ein Müdigkeitswarnsystem sein. Dieses erkennt, wenn ein Fahrer nicht durch die Windschutzscheibe 4 den Verkehr betrachtet und/oder die Augen für eine längere Zeit schließt. Das Kamerasystem umfasst dafür ein Bilderkennungsystem. Dieses ist beispielsweise im Sinne der vorliegenden Erfindung derart konfiguriert, dass es erkennt, wenn der Fahrer auf das Mobilfunkgerät 2 schaut, dieses in die Hand nimmt und/oder an sein Ohr hält. In diesem Fall schränkt das Mittel die Funktionalität des Mobilfunkgeräts 2 ein. Beispielsweise wird die Anzeige des Mobilfunkgeräts 2 deaktiviert, oder die Telefoniefunktion des Mobilfunkgeräts 2 wird deaktiviert.
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Alternativ oder zusätzlich ist als Detektionsmittel im Fahrersitz ein Drucksensor vorgesehen. Weiterhin kann das Detektionsmittel auch ein Ortungssystem für das Mobilfunkgerät 2 sein. Beispielsweise ist das Mobilfunkgerät 2 über eine Bluetooth-Verbindung mit einem Informations- und/oder Unterhaltungssystem des Fahrzeugs 1 verbunden und das System sendet hochfrequente Töne aus. Diese werden durch das Mobilfunkgerät 2 detektiert und durch Triangulation die Position des Mobilfunkgeräts 2 bestimmt.
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Dadurch können getrennt voneinander verschiedene Parameter detektiert werden, wie beispielsweise eine Geschwindigkeit des Fahrzeugs 1 über ein GPS-Ortungssystem eines Navigationssystems des Fahrzeugs 1, die Position des Mobilfunkgeräts 2 in dem Fahrzeug 1 sowie die Art einer Nutzung des Mobilfunkgeräts 2 durch den Fahrer.
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In Abhängigkeit der detektierten Parameter wird dann die Funktionalität des Mobilfunkgeräts 2 eingeschränkt oder freigegeben.
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Der Fahrersitzbereich 10 überschneidet sich vorzugsweise teilweise mit den Mitfahrersitzbereichen 11, 11‘, 11‘‘, so dass der Fahrer die Einschränkung der Funktionalität nicht beispielsweise durch Halten des Mobilfunkgeräts 2 im Bereich des Mitfahrersitzbereichs 11, 11‘, 11‘‘ umgehen kann.
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In 2 ist ein Fahrzeug 1 eines erfindungsgemäßen Systems in einer Seitenansicht dargestellt. Das Mittel zur Einschränkung der Funktionalität ist beispielsweise ein faradayscher Käfig. Das Fahrzeug umfasst unter anderem eine Karosserie 5 sowie eine Windschutzscheibe 4 und zwei Fenster 3, 3‘, die jeweils Fensterscheiben umfassen. Eine üblicherweise vorhandene Heckscheibe ist hier der Einfachheit halber nicht dargestellt. Die Karosserie 5 ist üblicherweise aus Stahl oder vergleichbaren Werkstoffen hergestellt, mithin also wenigstens teilweise elektrisch leitfähig. Üblicherweise bestehen die Scheiben 3, 3‘, 4 aus Glas. Dieses ist nicht elektrisch leitfähig. Es ist nun beispielsweise vorgesehen, dass die Scheiben der Fenster 3, 3‘ und gegebenenfalls auch die Windschutzscheibe 4 sowie die Heckscheibe eine elektrisch leitfähige Beschichtung aufweisen, die vorzugsweise wenigstens im Bereich der Windschutzscheibe 4 im Wesentlichen transparent ist, zumindest für sichtbares Licht. Eine solche Beschichtung ist auch zur gezielten Abdunkelung und/oder bereichsweise zum Schutz vor Sonneneinstrahlung einsetzbar. Dadurch wird ein faradayscher Käfig für Mobilfunkstrahlung erzeugt, der den Mobilfunkempfang des Mobilfunkgeräts 2 verhindert und zumindest derartig erschwert, dass ein Telefonieren praktisch unmöglich wird auf Grund der schlechten Empfangsqualität.
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Der faradaysche Käfig läßt sich durch das Öffnen der Fenster 3, 3‘ wenigstens teilweise deaktivieren. Daher ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Öffnen der Fenster 3, 3‘ in Abhängigkeit eines Parameters, beispielsweise der Geschwindigkeit des Fahrzeugs, ermöglicht bzw. verhindert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Mobilfunkgerät
- 3, 3‘
- Fenster
- 4
- Windschutzscheibe
- 5
- Karosserie
- 10
- Fahrersitzbereich
- 11, 11‘, 11‘‘
- Mitfahrersitzbereich