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Die Erfindung betrifft einen Tonlöcher aufweisenden Flötenkörper und ein ein Anblasloch aufweisendes Kopfstück, wobei Flötenkörper und Kopfstück mittels ineinander gesteckter, jeweils an Flötenkörper und Kopfstück ausgebildeter Rohrstücke miteinander verbunden sowie aufgrund der ineinander gleitbar eingerichteten Rohrstücke relativ zueinander verschiebbar sind.
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Eine Piccoloflöte mit den vorgenannten Merkmalen ist in der
DE 10 2011 010 124 A1 beschrieben, wobei Flötenkörper und Kopfstück durch jeweils daran ausgebildete, gleitend ineinander gesteckte Rohrstücke zueinander verschiebbar ausgebildet sind, um eine Feinabstimmung der absoluten Tonstimmung, beispielsweise wegen sich ändernder Temperaturen oder Spielweise, durchführen zu können. Zu der Art beziehungsweise Ausführung der Gleitverbindung zwischen Flötenkörper und Kopfstück verhält sich die Druckschrift nicht.
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Bei durch Benutzung bekannten Ausführungsformen einer Piccoloflöte ist die eine Verschiebung von Flötenkörper und Kopfstück zueinander ermöglichende Verbindung dadurch gegeben, dass an dem Flötenkörper ein axial vorstehender, hohlzylindrischer Zapfen mit einer außenliegenden Korkdichtung als das eine Rohrstück ausgebildet ist, der eine Innenbohrung zur Durchleitung der über das angeschlossene Kopfstück eingeblasenen Luft aufweist. Das ebenfalls hohlzylindrisch ausgebildete Kopfstück als das andere Rohrstück ist in einem dem anzuschließenden Flötenkörper zugewandten Abschnitt seines Innenraumes mit einem vergrößerten Durchmesser ausgebildet, in welchem ein Zapfenrohr angeordnet ist, welches einen kleineren Außendurchmesser als der Innendurchmesser des Kopfstückkorpus aufweist, sodass zwischen Zapfenrohr und Kopfstückkorpus ein Ringraum gebildet ist. Gegebenenfalls ist innenseitig des Kopfstückkorpus eine das Zapfenrohr unter Ausbildung des Ringraumes umgebende Aufnahmehülse angeordnet. Die Stirnseite des Kopfstückes mit Aufnahmehülse überragt die Stirnseite des Zapfenrohres, sodass das Zapfenrohr gegenüber dem diesbezüglichen Ende des Kopfstückkorpus zurückgesetzt angeordnet ist. In dem im Kopfstückkorpus ausgebildeten Ringraum ist der Flötenkörper mit seinem vorstehenden Zapfen eingeschoben und darin auch zur Feineinstellung der Tonhöhe verschiebbar angeordnet, wobei beim Bespielen der Piccoloflöte die über das Anblasloch in das Kopfstück eingeblasene Luft über das Zapfenrohr des Kopfstückes und die daran anschließende Innenbohrung des am Flötenkörper befindlichen hohlzylindrischen Zapfens in den Flötenkörper strömt.
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Es versteht sich, dass auch mit Bezug auf die erforderliche Abdichtung ein straffer und auch verdrehsicherer Sitz des Kopfstückes auf dem Zapfen des Flötenkörpers gewährleistet sein muss. Insofern ist das Zapfenrohr und gegebenenfalls auch die in den Kopfstückkorpus eingesetzte Aufnahmehülse mit dem Kopfstückkorpus fest verbunden, vorzugsweise verklebt.
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Mit bekannten Piccoloflöten ist der Nachteil verbunden, dass jeweils nur Flötenkörper und Kopfstücke des gleichen Herstellers zu einer Piccoloflöte verbunden werden können, weil die einzelnen Hersteller jeweils unterschiedliche Durchmesser für die ineinander greifenden Rohrstücke an Flötenkörper und Kopfstück verwenden. Soweit es zusätzlich bei der Piccoloflöte im Hinblick auf die Tonhöheneinstellung auch der jeweiligen Anpassung von Flötenkörper und Kopfstück im Hinblick auf das Längenmaß der ineinander greifenden Rohrstücke bedarf und die Hersteller dabei unterschiedliche Längenmaße verwenden, ist auch deswegen ein Austausch von Flötenkörpern und Kopfstücken zwischen unterschiedlichen Herstellern nicht möglich.
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Es hat sich nun herausgestellt, dass einzelne Musiker aufgrund ihrer Anblastechnik mit Kopfstücken des einen oder anderen Herstellers besser harmonieren oder individuell angepasste Kopfstücke verwenden möchten, dazu jedoch mit Blick auf den Klang der Piccoloflöte durchaus Flötenkörper eines anderen Herstellers präferieren. Die Kombination eines von dem einen Hersteller stammenden oder individuell gefertigten Kopfstücks mit einem von einem fremden Hersteller stammenden Flötenkörper ist bei bekannten Piccoloflöten jedoch ausgeschlossen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Piccoloflöte mit den eingangs genannten Merkmalen zur Verfügung zu stellen, die eine Kombination von unterschiedlichen Flötenkörpern und Kopfstücken ermöglicht.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Piccoloflöte mit den eingangs genannten Merkmalen, bei welcher an dem mit dem Flötenköper zu verbindenden Ende des Kopfstücks ein axial von einem Kopfstückkorpus hervorstehendes Zapfenrohr angeordnet und auf das Zapfenrohr auswechselbar eine ringförmige Adaptermuffe aufgeschoben und auf dem Zapfenrohr festgelegt ist, wobei die Adaptermuffe über einen Teilbereich ihrer Längserstreckung mit ihrer das Zapfenrohr des Kopfstücks mit Abstand umschließenden Innenwandung einen zwischen Zapfenrohr und Adaptermuffe definierten Ringraum ausbildet, in den der Flötenkörper mit einem zum Kopfstück weisenden, hohlzylindrischen Zapfen unter Ausbildung eines spielfreien Sitzes eingreift.
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Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass ein erfindungsgemäß ausgebildetes, beispielsweise auf einen Musiker zugeschnittenes Kopfstück an Flötenkörper unterschiedlicher Hersteller ansetzbar ist, wobei lediglich eine zu dem am Flötenkörper eines bestimmten Herstellers befindlichen Zapfen passende Adaptermuffe auf das Zapfenrohr des jeweiligen Kopfstückes aufzuschieben ist.
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Gemäß alternativen Ausführungsbeispielen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Adaptermuffe auf dem Zapfenrohr mittels einer eingerichteten Presspassung oder mittels einer entsprechend eingerichteten Gewindeverbindung festgelegt ist.
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Soweit das Zapfenrohr nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung mit dem Kopfstück fest verbunden ist, setzt dies allerdings eine passende Zuordnung des Außendurchmessers des am Kopfstück befindlichen Zapfenrohres zu dem Durchmesser des am Flötenkörper befindlichen hohlzylindrischen Zapfens voraus, so dass der Zapfen in den Ringraum des Kopfstückes einschiebbar ist. Insofern kann unterschiedlichsten Flötenkörpern jedenfalls bei Einsatz unterschiedlich ausgebildeter Adaptermuffen eine geringere Anzahl von Kopfstücken zuzuordnen sein, als dies beim Stand der Technik der Fall ist.
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Als eine weitere Verbesserung ist gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass das Zapfenrohr an dem Kopfstückkorpus auswechselbar festgelegt ist. Somit stellen dann sowohl Zapfenrohr als auch Adaptermuffe variable Bauteile dar, die in einer beliebigen Abstimmung aufeinander das Zusammenfügen von Flötenkörpern und Kopfstücken jeweils unterschiedlicher Hersteller ermöglichen. Dabei ist erfindungsgemäß dafür Sorge zu tragen, dass das mit dem Kopfstück zusammenwirkende Ende des auswechselbaren Zapfenrohres jeweils beispielsweise mit einer abgedichteten Presspassung gleicher Ausbildung an dem Kopfstück festzulegen ist.
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Alternativ kann zur auswechselbaren Festlegung des Zapfenrohres an dem Kopfstückkorpus vorgesehen sein, dass das mit einem Außengewinde versehene Zapfenrohr in eine im Kopfstückkorpus festgelegte, mit Innengewinde versehene Hülse eingeschraubt ist und mit seinem innenseitigen Ende zur Ausbildung einer durchgehend glatten Innenwandung von Kopfstückkorpus und Zapfenrohr in einer in der Wandung des Kopfstückkorpus ausgebildeten Erweiterung liegt und stirnseitig dichtend gegen das Ende der Erweiterung anliegt.
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Hinsichtlich des Zusammenwirkens von Adaptermuffe und dem diese aufnehmenden Zapfenrohr des Kopfstückes kann nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein, dass die ringförmige Adaptermuffe auf ihrer dem Kopfstückkorpus zugewandten Seite innenseitig einen sich über ein Teil ihrer Längserstreckung erstreckenden, mit ihr fest verbundenen Passring aufweist, dessen Innendurchmesser auf den Außendurchmesser des Zapfenrohres zur Einstellung einer spielfreien Presspassung abgestimmt ist. Alternativ kann auch eine Gewindeverbindung vorgesehen sein.
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Soweit bei der Kombination von Flötenkörpern und Kopfstücken auch auf die eine Verschiebung der Teile gegeneinander ermöglichenden Längenmaße der jeweiligen Verbindungen von Flötenkörper und Kopfstück miteinander zu achten ist, ist zur Herstellung eines groben Längenmaßausgleiches vorgesehen, dass der die Tonhöhe der Piccoloflöte beeinflussende Abstand zwischen Flötenkörper und Kopfstück mittels eines auf das vom Kopfstück vorstehende Zapfenrohr auswechselbar aufgeschobenen, zwischen den Stirnseiten von Adaptermuffe und Kopfstückkorpus angeordneten Zwischenringes einstellbar ist. Eine Feinabstimmung der Tonhöhe ist darüber hinaus trotzdem noch durch eine Feinverschiebung von Flötenkörper und Kopfstück gegeneinander möglich beziehungsweise erforderlich.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben, die nachstehend beschrieben sind. Es zeigen:
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1: ein Kopfstück einer Piccoloflöte in einer seitlichen Schnittansicht seiner auseinandergezogen dargestellten Einzelteile,
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2: den Zusammenbau des Kopfstückes gemäß 1 zum Ansetzen an einen schematisch angedeuteten Flötenkörper,
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3: eine andere Ausführungsform des Kopfstückes im Zusammenbau in einer 2 entsprechenden Darstellung,
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4: die 2 entsprechende Ausführungsform mit unterschiedlichen Zapfenrohren in einer Perspektivansicht der auseinandergezogen dargestellten Einzelteile.
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Das zunächst aus 1 ersichtliche Kopfstück 10 weist einen Kopfstückkorpus 11 auf, in dessen Wandung ein Anblasloch 12 ausgebildet ist, über welches Luft in den Innenraum 13 des hohlzylindrischen Kopfstückkorpus 11 eingeblasen werden kann. An dem zum Ansetzen des Kopfstückes 11 an einen Flötenkörper 25 einer Piccoloflöte (2) vorgesehenen (in 1 linken) Ende des Kopfstückkorpus 11 ist ein Zapfenrohr 14 eingesetzt, welches mit einem Teilbereich über die Stirnseite des Kopfstückkorpus hervorsteht und mit einem anderen Teilbereich in dem Innenraum 13 des Kopfstückes 10 liegt. Die Stirnseite des Kopfstückkorpus 11 ist dabei durch eine Schutzkappe 15 geschützt, die auch zur Halterung des Zapfenrohres 14 an dem Kopfstückkorpus 11 herangezogen sein kann.
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Auf das hervorstehende Ende des Zapfenrohres 14 ist eine Adaptermuffe 16 aufschiebbar, in deren Inneres an der dem Kopfstückkorpus 11 zugewandten Seite ein Passring 19 eingesetzt ist, dessen Innendurchmesser derart auf den Außendurchmesser des Zapfenrohres 14 abgestimmt ist, dass die Adaptermuffe 16 auf das Zapfenrohr 14 aufschiebbar und daran in einer Presspassung gehalten ist. In ihrem außerhalb des Passringes 19 gelegenen Bereich weist die Adaptermuffe 16 bezüglich ihrer Innenwandung 17 einen solchen Durchmesser auf, dass sich bei auf das Zapfenrohr 14 aufgeschobener Adaptermuffe 16 ein Ringraum 18 ergibt (2). In diesen Ringraum 18 ist beim Zusammensetzen von Kopfstück 10 und Flötenkörper 25 ein am Flötenkörper 25 befindlicher hohlzylindrischer Zapfen 26 mit seiner ringförmigen Wandung einschiebbar.
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Zu einem Längenausgleich von aneinander angesetztem Kopfstück 10 und Flötenkörper ist auf das Zapfenrohr 14 ein Zwischenring 20 aufgeschoben, der wahlweise eine unterschiedliche Breite aufweisen kann, in Abhängigkeit von an Kopfstück 10 und Flötenkörper verwirklichten Längenmaßen. Der Zwischenring 20 kommt zwischen den einander zugewandten Stirnseiten von Kopfstückkorpus 11 und Adaptermuffe 16 zu liegen, wobei die am Kopfstückkorpus 11 befindliche Schutzkappe 15 auch als Anschlag für den aufgeschobenen Zwischenring 20 dient.
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Soweit in 2 der Zusammenbau des mit seinen zu 1 beschriebenen Einzelteilen dargestellt ist, ergibt sich der Ringraum 18 zwischen dem äußeren Umfang des Zapfenrohres 14 und der Innenwandung 17 der Adaptermuffe 16. In diesen Ringraum 18 ist nun beim Ansetzen des Kopfstückes 10 an einen in 2 dargestellten Flötenkörper 25 ein am Flötenkörper 25 befindlicher hohlzylindrischer Zapfen 26 mit seiner ringförmigen Wandung einschiebbar, wobei an dem äußeren Umfang des hohlzylindrischen Zapfens 26 eine Dichtung 27 angeordnet ist. Dabei ist zu erkennen, dass in die Wandung des Zapfens 26 innenseitig eine Erweiterung 28 zur Aufnahme des diesbezüglichen Endes des Zapfenrohres 14 ausgebildet ist, so dass sich bei zusammengestecktem Flötenkörper 25 und Kopfstück 10 eine glatte Wandung für die durchströmende Luft ergibt.
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In den 3 und 4 ist ein Ausführungsbeispiel wiedergegeben, bei welchem nun das Zapfenrohr 14 auswechselbar an dem Kopfstückkorpus 11 festlegbar ist, so dass zusätzlich unterschiedlich ausgebildete Zapfenrohre 14 einsetzbar sind.
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Bei dem in 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel weist jedes zu verwendende Zapfenrohr 14 auf einem Teilbereich seiner Erstreckung ein Außengewinde 30 auf, so dass sich ein in den Kopfstückkorpus 11 einzusteckender Einsteckabschnitt 31 ergibt. An dem das Zapfenrohr 14 aufnehmenden Ende des Kopfstückkorpus 11 ist in dessen Innerem eine Hülse 32 mit Innengewinde 33 eingesetzt und beispielsweise durch Verklebung befestigt, so dass unterschiedliche Zapfenrohre 14 mit den an ihnen ausgebildeten Außengewinden 30 jeweils in das Innengewinde 33 der im Kopfstückkorpus 11 befindlichen Hülse 32 einschraubbar sind. Ähnlich der Verbindung von Flötenkörperzapfen 26 und Kopfstück 10 ist auch bei der Verbindung von Zapfenrohr 14 und Kopfstückkorpus 11 die Wandung des Kopfstückkorpus 11 mit einer radialen Erweiterung 34 versehen, die einerseits zur Aufnahme der Hülse 32 eingerichtet ist und zusätzlich auch die Länge des Einsteckabschnitts 31 des Zapfenrohres 14 derart berücksichtigt, dass das Zapfenrohr 14 mit seinem inneren Ende bei in den Kopfstückkorpus 11 eingeschraubtem Zapfenrohr dichtend gegen einen die Erweiterung 34 begrenzenden stirnseitigen Absatz 35 stößt. Ansonsten entsprechen Aufbau des Kopfstückes 10 und das Zusammenfügen mit einem Flötenkörper 25 dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihrer verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.