DE102014104933A1

DE102014104933A1 - Verfahren zur Herstellung einer Verbindung von Rohren sowie Rohrverbindung erstellt nach dem Verfahren

Info

Publication number: DE102014104933A1
Application number: DE102014104933.0A
Authority: DE
Inventors: Patrick Grawe; Jürgen Rösch; Thomas Vartmann; Christof Kruschinski; Rainer Drösler; Fabian Weirauch
Original assignee: Miele und Cie KG
Current assignee: Miele und Cie KG
Priority date: 2014-04-08
Filing date: 2014-04-08
Publication date: 2015-06-18

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstellung einer Verbindung (1) von Rohren (2) und (3) insbesondere für eine Rohrleitung (4) einer Wärmepumpeneinheit eines Haushaltsgerätes wie einem Wäschetrockner, Geschirrspüler oder einem Waschtrockner, wobei das Ende eines ersten Rohres (2) aufgeweitet wird, und das Ende des zweiten Rohres (3) in die Aufweitung (5) eingefügt wird, wobei zur dichtenden Verbindung (1) der Rohre (2) und (3) eine Verlötung der Fügestelle vorgenommen wird. Zur Bereitstellung einer prozesssicheren Rohrverbindung wird die Aufweitung (5) am freie Ende des ersten Rohres (2) in zwei Abschnitte (6) und (7) unterteilt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung von Rohren insbesondere für eine Rohrleitung einer Wärmepumpeneinheit eines Haushaltsgerätes wie einem Wäschetrockner, Geschirrspüler oder einem Waschtrockner, wobei das Ende eines ersten Rohres aufgeweitet wird, und das Ende des zweiten Rohres in die Aufweitung eingefügt wird, wobei zur dichtenden Verbindung der Rohre eine Verlötung der Fügestelle vorgenommen wird.
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, dass die Verbindung aus einem standardmäßigen Innenrohr und einer zylindrischen Aufweitung am Außenrohr erfolgt, wobei der Monteur, der eine entsprechende Lötschulung und Arbeitseinweisung erhält, einen Lötprozess durchführt. Besonders wichtig ist es hierbei, dass eine möglichst gute Lötqualität erzeugt wird, um insbesondere für ein Kältemittelrohr die hinreichende Dichtigkeit im Verbindungsbereich bereit zu stellen. Jedoch kann bei dieser manuellen Tätigkeit nicht von einer Prozesssicherheit gesprochen werden, da es sich hier um einen manuellen Arbeitsschritt handelt, bei welchem die Erfahrung und das Geschick des Monteurs eine wichtige Rolle spielt.
Denn beim manuellen Lötprozess besteht das Risiko, dass das Innenrohr einseitig in der Aufweitung anliegt. In diesem Bereich befindet sich nach dem Lötvorgang kein Lot, so dass hierbei nur die aufgetragene Kehlnaht im Übergangsbereich zwischen dem Innen- und Außenrohr für die notwendige Dichtigkeit sorgt. Da bei einer solchen Lötverbindung nicht mit Sicherheit davon ausgegangen werden kann, dass unter dynamischer Beanspruchung eine Dauerfestigkeit besteht, soll hier eine sichere Lotverbindung zum Einsatz kommen, insbesondere auch im Hinblick auf automatisierte Lötvorgänge.
Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Verfahren zur Erstellung einer Lotverbindung bereit zu stellen, die einerseits eine sichere Verbindung bereit stellt, wobei andererseits das Verfahren auch einen automatisierten Lötvorgang ermöglichen soll.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen nun darin, dass durch die Doppelaufweitung sichergestellt wird, dass immer ein hinreichender Lötspalt vorhanden ist, egal ob die Rohre schief ineinander positioniert sind oder parallel anliegend miteinander verbunden sind. Zur Bereitstellung der Doppelaufweitung an dem Außenrohr wird hier ein Stempel zum Aufweiten eingesetzt, der entsprechend die Aufweitungsabschnitte aufweist. Dabei ist der erste Teil der Doppelaufweitung zylindrisch, um so eine gute Aufnahme für das einzusteckende Rohr zu erzielen. Der zweite Teil ist hierbei konisch ausgebildet, so dass auch bei einseitigem Anliegen des Innenrohres in dem zylindrischen Bereich der Aufweitung ein umlaufender Lötspalt vorliegt. So wird die Qualität und auch die Prozesssicherheit im Wesentlichen gesteigert.
Gemäß der Erfindung wird hierzu die Aufweitung am freien Ende des ersten Rohres in zwei Abschnitte unterteilt. Dabei wird ein erster, im Rohrtiefsten liegender Abschnitt zylindrisch aufgeweitet, wobei ein zweiter, am Rohrendbereich liegender Abschnitt mit einer Konizität aufgeweitet wird. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens nimmt der konisch aufgeweitete Abschnitt circa ¼ der Gesamtlänge der Aufweitung vom ersten und zweiten Abschnitt ein. Dabei bildet der konisch aufgeweitete Abschnitt des ersten Rohres einen umlaufenden Spalt zur Mantelfläche des eingesteckten zweiten Rohres. Dieser umlaufende Spalt kann mit einem Lot verfüllt werden, so dass eine Lotverbindung erstellt wird, die auch unter dynamischer Beanspruchung eine Dauerfestigkeit aufweist. Die Aufweitung als solches wird hierbei mit einem Dorn oder Stempel vorgenommen, dessen freies Ende zylindrisch ausgebildet ist, an den sich ein Kegelstumpfabschnitt anschließt.
Die Erfindung betrifft in gleicher Weise eine Rohrverbindung, erstellt nach dem Verfahren, insbesondere für eine Rohrleitung einer Wärmepumpeneinheit eines Haushaltsgerätes wie einem Wäschetrockner, Geschirrspüler oder einem Waschtrockner, wobei das Ende eines ersten Rohres aufgeweitet ist und das Ende eines zweiten Rohres in die Aufweitung einfügbar ist und die Verbindung der Rohre mit einem Lot abgedichtet wird. Dabei ist in vorteilhafter Weise die Aufweitung am freien Ende des ersten Rohres in zwei Abschnitte unterteilt, wobei ein erster, im Rohrtiefsten liegender Abschnitt zylindrisch auch aufgeweitet ist und ein zweiter, am Rohrendbereich liegender Abschnitt mit einer Konizität aufgeweitet ist. Dabei nimmt der konisch aufgeweitete Abschnitt ca. ¼ der Gesamtlänge der Aufweitung vom ersten und zweiten Abschnitt ein. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bildet der konisch aufgeweitete Abschnitt des ersten Rohres einen umlaufenden Spalt zur Mantelfläche des eingesteckten zweiten Rohres. Dabei wird der umlaufende Ringspalt mit einem Lot verfüllt. In Weiterbildung ist die Aufweitung mit einem Dorn oder Stempel herstellbar oder formbar, dessen freies Ende eine zylindrische Aufweitung aufweist, an den sich ein Kegelstumpfabschnitt anschließt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
1 eine geschnittene Ansicht des aufgeweiteten Rohres;
2 eine perspektivische Darstellung des aufgeweiteten Rohres gemäß der 1;
3 eine weitere perspektivische Darstellung des aufgeweiteten Rohres mit eingestecktem zweiten Rohr;
4 eine weitere Ansicht des aufgeweiteten Rohres und des Formstempels;
5 eine Darstellung des aufgeweiteten Rohres mit eingeführtem Formstempel; und
6 eine geschnittene Ansicht gemäß der 5.
Die 1 bis 6 zeigen in den Darstellungen ein Verfahren zur Erstellung einer Verbindung 1 von Rohren 2 und 3, wie diese in der 3 dargestellt ist. Die Verbindung 1 betrifft hierbei insbesondere eine Rohrleitung 4, einer nicht näher dargestellten Wärmepumpeneinheit eines Haushaltsgerätes wie einem Wäschetrockner, Geschirrspüler oder einem Waschtrockner, wobei das Ende des ersten Rohres 2 aufgeweitet wird wobei das Ende des zweiten Rohres 3 in die Aufweitung 5 eingefügt wird. Zur dichtenden Verbindung der Rohre 2 und 3 wird eine Verlötung der Fügestelle vorgenommen.
Wie insbesondere aus der 1, 2 und 3 zu erkennen ist, wird die Aufweitung 5 am freien Ende des ersten Rohres 2 in zwei Abschnitte 6 und 7 unterteilt, wie dies aus der Zusammenschau der 4, 5 und 6 zu erkennen ist. Dabei wird ein erster im Rohrtiefsten liegender Abschnitt 6 zylindrisch aufgeweitet, wobei ein zweiter, am Rohrendbereich liegender Abschnitt 7 mit einer Konizität aufgeweitet wird. Aus der 2 und der 5 ist zu erkennen, dass der konisch aufgeweitete Abschnitt 7 ca. ¼ der Gesamtlänge der Aufweitung 5 von dem ersten und zweiten Abschnitt 6 und 7 einnimmt. Aus der Perspektive der 3 ist zu erkennen, dass der konisch aufgeweitete Abschnitt 7 des ersten Rohres 2 einen umlaufenden Spalt 8 zur Mantelfläche 9 des eingesteckten zweiten Rohres 3 bildet. Insbesondere der umlaufende Ringspalt 8 wird dabei mit einem Lot verfüllt, wobei das flüssige Lot in die konische Umhüllung eindringen kann, so dass im Rohrtiefsten auch entsprechend dichtendes Lot eingebracht werden kann.
Die Erstellung der Aufweitung 5, dargestellt in den 4, 5 und 6, erfolgt dabei derart, dass mit einem Dorn oder Stempel 10 das freie Ende des Rohres 2 aufgeweitet wird, wobei der Dorn oder der Stempel 10 entsprechend zylindrisch und kegelstumpfartig ausgebildet ist. Der Dorn oder der Stempel 10 wird im Formfügeverfahren in die offene Stirnseite des Rohres 2 gedrückt, so dass dadurch eine Verformung des Rohrendes erfolgt und auf diese Art und Weise die Aufweitung 5 mit ihren Abschnitten 6 und 7 entsprechend an dem Rohrende vorgenommen werden.
Die Erfindung betrifft in gleicher Weise auch eine Rohrverbindung 1, die nach dem Verfahren erstellt ist, wobei die Rohrverbindung 1 sich dadurch auszeichnet, dass die Aufweitung 5 am freien Ende des ersten Rohres 2 in zwei Abschnitte 6 und 7 unterteilt, wobei ein erster, im Rohrtiefsten liegender Abschnitt 6 zylindrisch aufgeweitet ist und ein zweiter, am Rohrendbereich liegender Abschnitt 7 mit einer Konizität aufgeweitet versehen ist. Dabei nimmt der konisch aufgeweitete Abschnitt 7 ca. ¼ der Gesamtlänge der Aufweitung vom ersten und zweiten Abschnitt 6 und 7 ein. In Weiterbildung bildet der konisch aufgeweitete Abschnitt des ersten Rohres 2 einen umlaufenden Spalt 8 zur Mantelfläche 9 des eingesteckten zweiten Rohres 3, so dass insbesondere der umlaufende Ringspalt 8 hier mit Lot verfüllt werden kann.
Bezugszeichenliste

01: Verbindung
02: Rohr
03: Rohr
04: Rohrleitung
05: Aufweitung
06: Erster, im rohrtiefsten liegender Abschnitte (zylindrisch)
07: zweiter, am Rohrendbereich liegender Abschnitt (konisch)
08: Spalt
09: Mantelfläche
10: Dorn / Stempel

Claims

Verfahren zur Erstellung einer Verbindung (1) von Rohren (2) und (3) insbesondere für eine Rohrleitung (4) einer Wärmepumpeneinheit eines Haushaltsgerätes wie einem Wäschetrockner, Geschirrspüler oder einem Waschtrockner, wobei das Ende eines ersten Rohres (2) aufgeweitet wird und das Ende des zweiten Rohres (3) in die Aufweitung (5) eingefügt wird, wobei zur dichtenden Verbindung (1) der Rohre (2) und (3) eine Verlötung der Fügestelle vorgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das die Aufweitung (5) am freie Ende des ersten Rohres (2) in zwei Abschnitte (6) und (7) unterteilt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster, im Rohrtiefsten liegender Abschnitt (6) zylindrisch aufgeweitet wird.
Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter, am Rohrendbereich liegender Abschnitt (7) mit einer Konizität aufgeweitet wird.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der konisch aufgeweitete Abschnitt (7) ca. ¼ der Gesamtlänge der Aufweitung (5) vom ersten und zweiten Abschnitt (6) und (7) einnimmt.
Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der konisch aufgeweitete Abschnitt (7) des ersten Rohres (2) einen umlaufenden Spalt (8) zur Mantelfläche (9) des eingesteckten zweiten Rohres (3) bildet.
Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der umlaufende Ringspalt (8) mit einem Lot verfüllt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufweitung (5) mit einem Dorn oder Stempel (10) vorgenommen wird, dessen freies Ende zylindrisch ausgebildet ist, an den sich ein Kegelstumpfabschnitt anschließt.
Rohrverbindung (1), erstellt nach dem Verfahren insbesondere für eine Rohrleitung (4) einer Wärmepumpeneinheit eines Haushaltsgerätes wie einem Wäschetrockner, Geschirrspüler oder einem Waschtrockner, wobei das Ende eines ersten Rohres (2) aufgeweitet ist und das Ende eines zweiten Rohres (3) in die Aufweitung (5) einfügbar ist und die Verbindung der Rohre (2) und (3) mit einem Lot abdichtbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufweitung (5) am freie Ende des ersten Rohres (2) in zwei Abschnitte (6) und (7) unterteilt ist, wobei ein erster im Rohrtiefsten liegender Abschnitt (6) zylindrisch aufgeweitet ist und der zweite am Rohrendbereich liegende Abschnitt (7) mit einer Konizität aufgeweitet versehen ist.
Rohrverbindung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der konisch aufgeweitete Abschnitt (7) ca. ¼ der Gesamtlänge der Aufweitung (5) vom ersten und zweiten Abschnitt (6) und (7) einnimmt.
Rohrverbindung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der konisch aufgeweitete Abschnitt (7) des ersten Rohres (2) einen umlaufenden Spalt (8) zur Mantelfläche (9) des eingesteckten zweiten Rohres (3) bildet.
Rohrverbindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der umlaufende Ringspalt (8) mit einem Lot verfüllbar ist.
Rohrverbindung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufweitung (5) mit einem Dorn oder Stempel (10) herstellbar bzw. formbar ist, dessen freies Ende zylindrisch ausgebildet ist, an den sich ein Kegelstumpfabschnitt anschließt.