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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Datenseite zum Einbringen in ein buchförmiges Sicherheits- und/oder Wertdokument sowie eine Datenseite hierzu.
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Aus der
EP 2 116 390 A1 ist eine Datenseite bekannt, welche mehrschichtig ausgebildet ist. Diese Datenseite umfasst eine Lasche, welche einen Überstand gegenüber der Datenseite aufweist, um die Datenseite in ein Sicherheits- oder Wertdokument einzunähen. Bei dieser Datenseite wird zwischen einem laserfähigen Kunststoffbogen und einem vorlaminierten Bogen ein Vliesstreifen eingebracht, der im Verhältnis zur Breite des Kunststoffbogens und dem vorlaminierten Bogen schmal ist, so dass einerseits ein Überstand gegeben ist, der gegenüber der Datenseite hinausragt und ein schmaler Streifen gebildet ist, der einlaminiert wird.
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Dadurch entsteht zwischen dem Kunststoffbogen und dem vorlaminierten Bogen vor dem Laminieren ein Zwischenraum, der nach dem Laminieren durch das Verbinden des Kunststoffbogens und des vorlaminierten Bogens geschlossen ist. In dem Vliesstreifen sind Durchbrechungen vorgesehen, so dass in den Durchbrechungen in dem zwischen den beiden Bögen sich erstreckenden Abschnitt Verbindungsstellen durch das Laminieren zwischen dem Kunststoffbogen und dem vorlaminierten Bogen entstehen. Durch Aufeinanderlegen von einzelnen Bögen und einem anschließenden Laminieren wird die Datenseite hergestellt.
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Aus der
WO 2006/079224 A1 ist des Weiteren ein Datenblatt für ein Sicherheits- oder Wertdokument bekannt, welches eine erste und eine zweite Lage umfasst, zwischen der sich eine flexible Schicht als Zwischenlage erstreckt, die zur Bildung eines Überstandes sich außerhalb der ersten und zweiten Lage erstreckt. Diese flexible Schicht ist beispielsweise ein Textil, ein Gewebe oder Gewirke oder eine flexible Folie. Diese Zwischenlage weist in einem Bereich zwischen den an der Oberseite und der Unterseite angrenzenden Datenseiten Durchbrechungen auf, so dass nach der Lamination die einander gegenüber liegenden Datenseiten durch nicht lösbare Verbindungen, die sich durch die Durchbrechungen der Zwischenlage erstrecken, miteinander verbunden sind. Eine solche Datenseite wird aus einzelnen Böden hergestellt, die übereinander gelegt einer Laminierstation zugeführt werden.
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Aus der
DE 10 2012 019 308 A1 geht ein Inlay für einen mehrschichtigen Datenträger hervor, der für eine Datenseite eines Passbuches vorgesehen sein kann. Das Inlay weist eine Gewebeschicht auf, die innen mit einer Kunststoffschicht verbunden ist. Das Kunststoffmaterial füllt dabei die Maschen des Gewebes aus, so dass das Inlay eine geschlossene profilierte Oberfläche aufweist, die zu Einem von der erhabenen Gewebestruktur der Gewebeschicht und zum Anderen von dazwischenliegenden Zwischenflächen aus Kunststoffmaterial gebildet ist. Ein solches Inlay ist auch zur Bildung der Lasche vorgesehen.
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Aus der
EP 2 287 012 A1 ist des Weiteren eine Datenseite bekannt, welche zwischen einer äußeren Schicht und einer Schicht mit elektronischen Elementen eine Lage aus einem flexiblen Material aufnimmt, welches sich über die gesamte Datenseite erstreckt und gegenüber der äußeren Schicht und der Schicht mit elektronischen Elementen zur Bildung einer Lasche hervorsteht. Diese Lage besteht aus einem flexiblen Material, welches durch Fasern, Gewebe oder ein Netz verstärkt ist. Die Schicht mit elektronischen Elementen ist an deren Außenseite mit einer äußeren Schicht abgedeckt. Eine solche Datenseite wird ebenfalls durch Lamination der einzelnen übereinander angeordneten Bögen hergestellt. Aus der
DE 10 2004 055 495 A1 geht ein analoger Aufbau für eine mehrschichtige Personalisierdatenseite hervor. Die Kernlage besteht aus drei Lagen, wobei die mittlere Schicht eine textile Schicht ist. Diese kann aus einem Gewebe und/oder einem Vlies aus thermoplastischen Fasern bestehen. Solche Vliese haben eine zufällige Faseranordnung und unterscheiden sich dadurch von den Geweben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiges Verfahren zur Herstellung einer solchen Datenseite vorzuschlagen sowie eine Datenseite zu schaffen, welche für den Einsatz robust ausgebildet ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
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Bei diesem Verfahren zur Herstellung der Datenseite wird die erste Lage als Rollenware bereitgestellt und abgezogen, so dass auf eine obere Seite der ersten Lage ein organischer Binder zumindest abschnittsweise aufgetragen wird, eine Faserschicht als Rollenware bereit gestellt und auf die erste Lage mit einem Überstand bildend zu einer Seitenkante der ersten Lage aufgebracht wird sowie die zweite Lage ebenfalls als Rollenware bereitgestellt und auf die Faserschicht aufgebracht wird.
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Alle Bestandteile zum Aufbau einer solchen Datenseite werden automatisch zugeführt oder aufgebracht, wobei die zweite Lage zumindest einen Teilbereich der ersten Lage überdeckt und der Überstand frei bleibt. Erstaunlicherweise hat sich dabei auch herausgestellt, dass trotz des heraus ragenden Überstandes zwischen der ersten und zweiten Lage, der durch die Faserschicht gebildet ist, eine kontinuierliche oder quasi kontinuierliche Zuführung der einzelnen Lagen und Herstellung eines Verbundes und somit eine erhöhte Produktivität gegenüber einer Bogenlamination ermöglicht ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass die zweite Lage mit zumindest einer Seitenkante deckungsgleich zur Seitenkante der ersten Lage auf die Faserschicht aufgebracht wird. Dadurch kann ein Überstand mit einer gleichen Breite über die Länge der Datenseite erfolgen.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die erste und die zweite Lage eine gleiche Bahnbreite aufweisen und die zweite Lage deckungsgleich auf die erste Lage aufgebracht wird. Dadurch kann die Erstreckung der Faserschicht zwischen der ersten und zweiten Lage frei gewählt und entsprechend den Anforderungen bestimmt werden.
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Die Faserschicht wird bevorzugt mit einer Bahnbreite bereit gestellt, welche die Bahnbreite zumindest der ersten Lage und dem Überstand entspricht. Diese Anordnung weist den Vorteil auf, dass die Faserschicht sich über die gesamte Breite der Datenseite erstreckt und die Schichten der fertigen Datenseite sich in gleichem Maße erstrecken und ein gleichmäßiger Aufbau erzielt wird.
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Für die erste Lage wird bevorzugt eine Folie mit einer Foliendicke von 50 bis 500 μm ausgewählt und für die zweite Lage eine Folie mit einer Foliendicke von 30 bis 300 μm, wobei vorzugsweise die erste Lage gleich dick oder dicker als die zweite Lage ausgebildet ist. Dadurch kann eine erhöhte Prozesssicherheit erzielt werden, um die streifenförmigen Lagen durch die einzelnen Bearbeitungsstationen hindurch zu führen.
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Die Zuführung der Faserschicht auf die erste Lage erfolgt vorzugsweise durch eine Führung verzugsfrei, so dass keine Faltenbildung oder keine Aufwerfungen entstehen.
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Die erste Lage wird vorteilhafterweise partiell oder vollflächig mit Binder benetzt. Dabei kann ein Druckverfahren, wie beispielsweise ein Inkjet- oder Siebdruckverfahren, eingesetzt werden, ebenso ein Spray-Coating oder Slot-Coating.
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Das auf die erste Lage aufzubringende Volumen des Binders wird derart bemessen, dass die Faserschicht durchtränkt wird. Dadurch wird erzielt, dass die zweite darauf aufliegende Lage ebenfalls mit dem Binder in Kontakt kommt, wodurch eine Klebeverbindung zwischen den Lagen ermöglicht ist.
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Der Binder kann bevorzugt auf die erste Lage als Muster, wie beispielsweise als Wasserzeichen, aufgebracht werden. Ebenso kann eine Personalsierung, beispielsweise in Form von Zahlen, Buchstaben oder Bildinformationen, erzeugt werden. Dadurch können zusätzliche Informationen in die Datenseite eingebracht werden, insbesondere bei der Ausbildung einer transparenten Lage.
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Der Binder kann zusätzlich eine oder mehrere Substanzen oder Materialien aus der Gruppe bestehend aus Farbpigmenten, Effektpigmenten, optisch variablen Pigmenten, Lumineszenzsubstanzen oder -pigmenten, Fluoreszenzsubstanzen oder -pigmenten umfassen, wodurch weitere Sicherheitsmerkmale gebildet werden können. Alternativ kann der Binder auch vollständig eingefärbt sein.
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Des Weiteren wird bevorzugt eine aus der ersten Lage, dem Binder, der Faserschicht und der zweiten Lage bestehende Mehrschichtanordnung vorfixiert. Dadurch kann ein sicherer Transport bis zu einer nachfolgenden Laminierstation ermöglicht werden, ohne dass sich die einzelnen Lagen beziehungsweise Schichten gegeneinander verschieben. Bevorzugt wird eine thermische Vorfixierung in die Mehrschichtanordnung eingebracht. Diese kann beispielsweise mittels eines Laserstrahls erfolgen. Dabei kann auch im Rolle-zu-Rolle-Verfahren punktuell die untere Schicht aufgeschmolzen und an diesen Fixierpunkten bereits eine Befestigung der Lagen zueinander erfolgen. Eine solche Vorfixierung oder Heftung kann auch mittels einem Heizstempel, wie beispielsweise einem Lötkolben, einem heißen Rad oder einem Heizschwert, erfolgen, um punktuell oder streifenförmig eine Vorfixierung zu erzielen. Gegebenenfalls kann auch durch eine Ultraschalleinwirkung eine Vorfixierung eingebracht werden.
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Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass ein aus zumindest der ersten Lage, dem Binder, der Faserschicht und der zumindest einen zweiten Lage bestehender Verbund einer Laminierstation zugeführt wird. Dadurch kann ein Trocknen und Aushärten des Binders ermöglicht werden, um die einzelnen Schichten fest miteinander zu verbinden.
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Bevorzugt wird in der Laminierstation ein Prelam-Verfahren durchgeführt, das heißt, dass gegenüber einer üblichen Lamination mit einer verringerten Temperatur und Druck auf den Verbund zur Trocknung des Binders eingewirkt wird.
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Nach der Laminierstation wird der hergestellte Verbund vereinzelt. Vorzugsweise kann eine Stanzung oder ein Schneiden erfolgen. Dieser Verarbeitungsschritt kann während einer kontinuierlichen Zuführung der Lagen und der Faserschicht zur Herstellung des Verbundes erfolgen. Ebenso kann eine quasi kontinuierliche Verfahrgeschwindigkeit der Lagen und der Faserschicht erfolgen, das heißt, für die Zeitdauer des Schneidens oder Stanzen ein kurzer Stillstand der Zuführbewegung der einzelnen Lagen und der Faserschicht angesteuert werden.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird des Weiteren durch eine Datenseite zum Einbinden in ein vorzugsweise buchartiges Sicherheits- oder Wertdokument gelöst, welches eine erste und eine zweite Lage aus einem organischen Polymerwerkstoff aufweist, die mit der zumindest teilweise dazwischen sich erstreckenden Faserschicht durch einen organischen Binder zu einander verbunden sind und einen stabilen Verbund bilden. Dabei ist vorgesehen, dass keine stoffliche Verbindung zwischen der ersten und zweiten Lage und/oder der dazwischen liegenden Faserschicht erfolgt, sondern der Binder die erste und zweite Lage sowie die dazwischen sich zumindest teilweise erstreckende Faserschicht zueinander fixiert und somit einen stabilen Verbund bildet.
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Bevorzugt kann die Faserschicht aus einer zufälligen Anordnung von Fasern bestehen, beispielsweise einem flächigen Faserbündel, einem Fasernetzwerk, einer flächigen Faseranordnung, insbesondere einem Vlies oder Filz, oder aus einer ausgerichteten Anordnung von Fasern, wie beispielsweise aus einem Gewebe, Gewirke, Gestrick, Geflecht, Nähgewirke oder einem Textil. Diese eignen sich bevorzugt zur Bildung des Überstandes, durch den ein Einnähen der Datenseite in ein solches Sicherheits- oder Wertdokument möglich ist. Ebenso kann dadurch auch eine Schweißverbindung mit einem weiteren Bestandteil des Sicherheits- und/oder Wertdokumentes alternativ oder zusätzlich erfolgen. Diese Faserschicht kann ein- oder mehrfarbig oder teilweise oder vollständig eingefärbt sein.
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Die für die Datenseite vorgesehene Faserschicht ist bevorzugt als Mono-Faserschicht ausgebildet, welches aus einer Faser gesponnen wird. Dadurch kann sowohl eine sehr dünne als auch stabile Datenseite geschaffen werden. Der die Lagen und die Faserschicht miteinander verbindende organische Binder ist bevorzugt aus der Gruppe der Polycarbonate oder Copolycarbonate ausgewählt. Besonders bevorzugt ist ein Binder gemäß der
DE 44 21 561 A1 . Dieser Binder besteht aus einem thermoplastischen aromatisierten Polycarbonat, wobei insbesondere eine niedermolekulare Polycarbonatlösung eingesetzt wird.
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Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:
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1 eine schematische Ansicht von mehreren aneinander gereihten Bearbeitungsschritten zur Herstellung einer Datenseite und
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2 eine perspektivische Ansicht einer Datenseite, welche gemäß dem Verfahren in 1 hergestellt ist.
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In 1 ist schematisch ein Verfahren zur Herstellung einer Datenseite 11 dargestellt, welche zum Einbinden in ein buchartiges Sicherheits- und/oder Wertdokument vorgesehen ist. Eine perspektivische Ansicht der Datenseite 11 ist in 2 dargestellt. Diese Datenseite 11 umfasst eine erste Lage 12 sowie eine zweite Lage 14 und dazwischen liegend eine Faserschicht 16, welche sich gegenüber einer Seitenkante 17 der ersten Lage 12 und einer Seitenkante 18 der zweiten Lage 14 hinaus erstreckt und einen Überstand 19 beziehungsweise eine Lasche bildet. Die in 2 dargestellte Datenseite ist als fertiges Produkt nach dem Herstellungsprozess dargestellt. Die Lagen 12, 14 können aus einer oder aus mehreren Folien gebildet sein, wobei die Anzahl der Folien jeder Lage 12, 14 auch ungleich sein kann. Des Weiteren kann die erste und/oder die zweite Lage in Teilbereichen oder vollständig transparent ausgebildet sein. Ebenso kann die Faserschicht 16 aus einer oder mehreren Schichten oder Lagen bestehen. Die Faserschicht 16 kann teilweise aus transparenten oder auch aus opaken Fasern ausgebildet sein.
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Die erste und zweite Lage sind als Folien ausgebildet und bestehen vorzugsweise aus einem organischen Polymerwerkstoff. Dieser organische Polymerwerkstoff kann ausgewählt werden aus einer Gruppe bestehend aus PC (Polycarbonat, insbesondere Bisphenol A Polycarbonat), PET (Polyethylenglykolterephthalat), PMMA (Polymethylmethacrylat), TPU (Thermoplastische Polyurethan Elastomere), PE (Polyethylen), PP (Polypropylen), PI (Polyimid oder Poly-trans-Isopren), PVC (Polyvinylchlorid), Polystyrol, Polyacrylate und Methacrylate, Vinylester, ABS und Copolymere solcher Polymere, Cycloolefin-Copolymere, Polysulfone, Polyester, PET, PEN, Polycarbonat/Polyester-Blends, zum Beispiel PC/COPET, Polycarbonat/Polycyclohexylmethanolcyclohexandicarboxylat, insbesondere Polycarbonate oder Copolycarbonate auf Basis von Diphenolen, Poly- oder Copolyacrylate, Poly- oder Copolymethacrylate, Poly- oder Copolymere mit Styrol, thermoplastische Polyurethane, Polyolefine, Poly- oder Copolykondensate der Terephthalsäure oder Naphthalindicarbonsäure oder Mischungen aus diesen, besonders bevorzugt Polycarbonate oder Copolycarbonate auf Basis von Diphenolen, Poly- oder Copolyacrylate, Poly- oder Copolymethacrylate, Poly- oder Copolykondensate der Terephthalsäure oder Naphthalindicarbonsäure oder Mischungen aus diesen.
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Die Faserschicht 16 kann ein Textil, ein Gewebe, Gewirke, Gestrick, Geflecht, Nähgewebe oder ein flächiges Faserbündel, Fasernetzwerk oder eine flächige Faseranordnung oder Vliesstoff, Filz, flächiges Faserbündel sein. Bevorzugt wird die Faserschicht 16 als Mono-Faserschicht ausgebildet.
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Zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung der Datenseite 11 werden die erste Lage 12, die zweite Lage 14 und die Faserschicht 16 als Rollen- oder Bahnware bereit gestellt, so dass eine Zuführung zu den einzelnen Bearbeitungsstationen jeweils durch einen Rollenabzug erfolgen kann.
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Zunächst wird von einer Rolle 21 die erste Lage 12 abgezogen und einer Beschichtungs- oder Druckstation 22 zugeführt. In dieser Druckstation 22 wird ein organischer Binder 20 auf die obere Seite der ersten Lage 12 zumindest in Teilbereichen aufgebracht. Der organische Binder 20 besteht aus Polycarbonat beziehungsweise Polycarbonatderivat oder Copolycarbonat, insbesondere einem amorphen Copolycarbonat. Durch ein Druckverfahren, wie beispielsweise Inkjet, Siebdruckverfahren, Spray-Coating oder Slot-Coating, können verschiedene geometrische Muster in Form von Streifen, Punkten, Wasserzeichen oder dergleichen aufgebracht werden. Bevorzugt ist ein vollflächiger Auftrag vorgesehen, der sich über die gesamte Bahnbreite der ersten Lage 12 erstreckt.
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Der Druckstation 12 nachfolgend ist eine erste Zuführstation 23 für die Faserschicht 16 vorgesehen. Die Faserschicht 16 wird von einer Rolle 25 abgezogen und über eine Führung verzugsfrei der ersten Lage 12 zugeführt, so dass diese Faserschicht 16 ohne Faltenbildung an dem aufgetragenen Binder 20 auf der ersten Lage 12 anhaftet. Durch eine Anpressrolle 24 wird die Faserschicht 16 zumindest teilweise getränkt oder durchtränkt. Bei dieser ersten Ausführungsform ist vorgesehen, dass sich die Faserschicht 16 vollständig über die Bahnbreite der ersten Lage 12 erstreckt und darüber hinaus den Überstand 19 bildet. Dabei kann der Überstand 19 entlang der linken oder rechten Seitenkante der ersten Lage 12 wahlweise gebildet werden. Sofern eine doppelte Datenseite beziehungsweise ein Zweifachnutzen hergestellt werden soll, kann auch ein beidseitiger Überstand vorgesehen sein, so dass durch einen mittleren Trennschnitt in einer nachfolgend noch beschriebenen Schneidstation 35 eine rechte und linke Datenseite 11 gebildet werden.
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In einer darauf folgenden Zuführstation 26 wird die zweite Lage 14 von einer Rolle 27 abgezogen und der ersten Lage 12 und der darauf angeordneten Faserschicht 16 zugeführt, wobei eine Seitenkante 18 der zweiten Lage deckungsgleich zur Seitenkante 17 der ersten Lage 12 ausgerichtet und zugeführt wird. Dadurch kann ein definierter Überstand 19 geschaffen werden. Bevorzugt ist die Bahnbreite der zweiten Lage 14 gleich breit zur ersten Lage 12, so dass die dazwischen liegende Faserschicht 16 vollständig eingebunden ist.
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Während dem Aufbringen der zweiten Lage 14 auf die Faserschicht 16 kann über eine Andruckrolle 28 ermöglicht sein, dass der die Faserschicht 16 durchdringende Binder 20 mit der zweiten Lage 14 in Kontakt tritt. Ein dadurch geschaffener Verbund 31, bei welchem der Binder 20 noch nicht gehärtet oder vernetzt ist, wird einer Laminierstation 33 zugeführt, in der unter Einwirkung von Druck und/oder Temperatur eine dauerhafte Verbindung der Lagen 12, 14 mit der dazwischen liegenden Faserschicht 16 zueinander erzielt wird. Bevorzugt wird in der Laminierstation 33 ein sogenanntes Prelam-Verfahren durchgeführt, welches mit Temperaturen von beispielsweise 50 bis 120°C arbeitet, um eine Trocknung des Binders 20 und somit eine Klebeverbindung zwischen den Lagen 12 und 14 zu erzielen und ein stabiler Verbund gebildet wird.
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Darauf folgend wird der stabile Verbund 31 einer Schneidstation 35 zugeführt, um die Datenseiten 11 zu vereinzeln und/oder auf ein Endformat zuzuschneiden. Die einzelnen Datenseiten 11 können dann in einem Magazin gespeichert oder vereinzelt nachfolgenden Bearbeitungsstationen zugeführt werden.
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Durch das vorstehend beschriebene Herstellungsverfahren können Datenseiten 11 mit einem Überstand 19 aus einem flexiblen oder biegeschlaffen Material in einfacher Weise und mit einer hohen Produktivität aufgrund der Bereitstellung der Lagen 12, 14 erzielt werden.