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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lagereinheit für einen Kurbeltrieb mit einer gebauten Kurbelwelle und einen Kurbeltrieb mit einer solchen Lagereinheit. Die Lagereinheit weist ein Zapfenelement der Kurbelwelle auf, wenigstens ein Lageraußenelement und wenigstens einen Wälzkörpersatz auf, durch den das Zapfenelement im Lageraußenelement in einer Lagerachse drehbar gelagert ist.
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Gebaute Kurbelwellen bilden eine bauliche Alternative zu Kurbelwellen, die einteilig in einem Schmiede- bzw. Gussverfahren hergestellt werden, und die gebauten Kurbelwellen weisen eine Anzahl von Einzelteilen auf, die zur Fertigstellung der Kurbelwellen miteinander gefügt werden. Gebaute Kurbelwellen weisen meist einzelne Kurbelwangen auf, in denen Löcher vorhanden sind und in die Löcher werden die Zapfenelemente eingepresst oder beispielsweise eingesetzt und anschließend verschweißt, verschraubt oder auf sonstige Weise gefügt bzw. fixiert. Die Zapfenelemente können Hubzapfen zur Aufnahme von Pleuelstangen bilden oder die Zapfenelemente bilden Wellenlagerzapfen, über die die Kurbelwelle in der Lagerachse drehbar in einem Kurbelgehäuse z.B. einer Brennkraftmaschine, eines Kompressors oder einer Pumpe aufgenommen werden kann. Die Vorteile, die man mit gebauten Kurbelwellen erreichen kann, bestehen in der Vermeidung kostenintensiver Herstellungsverfahren zur Endbearbeitung von geschmiedeten oder gegossenen Kurbelwellen, da die Bauteile für die gebaute Kurbelwelle bereits endbearbeitet miteinander gefügt werden können. Auch lassen sich bei einteiligen Kurbelwellen einteilige Pleuel nur sehr aufwendig montieren, sodass auch der Einsatz von einteiligen Wälzlagern oder Lagerbrücken nicht oder nur bedingt möglich ist. Hingegen bietet eine gebaute Kurbelwelle die Möglichkeit, Pleuelstangen mit einem geschlossenen großen Pleuelauge gemeinsam mit einem Wälzkörpersatz, beispielsweise auch mit einem Wälzlager mit geschlossenem Lagerinnenring und Lageraußenring, auf die Zapfenelemente aufzunehmen, um anschließend die Zapfenelemente zum Beispiel beidseitig in die Kurbelwangen einzupressen.
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STAND DER TECHNIK
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Aus der
DE 103 31 147 A1 ist beispielsweise eine Lagereinheit für einen Kurbeltrieb gezeigt, wobei die Zapfenelemente geteilt ausgeführt sind und es werden Zentrierzapfen verwendet, um die geteilten Zapfenelemente zur Aufnahme von Wälzlagern miteinander zu verbinden.
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Die
DE 10 2010 055 091 A1 beschreibt einen wälzgelagerten Kurbeltrieb, wobei die Kurbelwelle über Wälzlager in Lagerstühlen im Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine aufgenommen wird. Damit die Kurbelwelle axial gegen die Lagerstühle anlaufen kann, werden Anlaufscheiben vorgeschlagen, die seitlich an die Lagerstühle angeordnet werden.
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Aus der
DE 10 2010 055 090 A1 ist eine Lagereinheit für einen Kurbeltrieb mit einem Zapfenelement, einem Wälzkörpersatz und einer Pleuelstange bekannt, und der Wälzkörpersatz weist einen Lagerkäfig mit zumindest einer Nut zur Führung von Schmiermittel auf. Der Pleuelstange ist dabei eine Anlauffläche an der Kurbelwelle zugeordnet, wobei die Anlauffläche zur Führung eines Schmiermittels zumindest eine Nut aufweist. Somit sind verschiedene Geometrien zum axialen Anlauf der Pleuelstange gegen die Kurbelwange der Kurbelwelle bekannt, und in den Anlaufflächen werden Nuten vorgesehen, um Schmiermittel an den Wälzkörpersatz eines Wälzlagers zu führen.
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Beim Bau von Kurbeltrieben mit gebauten Kurbelwellen ist es dabei wünschenswert, zur Erleichterung der Montage Baugruppen bereitzustellen, die anschließend nur noch miteinander gefügt werden müssen. Dabei sollen möglichst Pleuelstangen mit geschlossenem großen Pleuelauge verwendet werden können, weiterhin soll möglichst die Verbindung der Kurbelwelle zur Pleuelstange und die Lagerung der Kurbelwelle im Kurbelgehäuse über Wälzlager erfolgen.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Lagereinheit für einen Kurbeltrieb mit einer gebauten Kurbelwelle bereitzustellen, die einen Wälzkörpersatz umfasst und eine einzeln handhabbare Baugruppe bildet.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Lagereinheit für einen Kurbeltrieb mit einer gebauten Kurbelwelle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass am Lageraußenelement Sicherungsscheiben angeordnet sind, durch die das Zapfenelement, der Wälzkörpersatz und das Lageraußenelement formschlüssig zueinander in Lagerachsenrichtung der Lagerachse axial gehalten sind.
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Durch die Schaffung einer Lagereinheit aus Zapfenelement, Wälzkörpersatz und Lageraußenelement wird eine einfache Montage ermöglicht, da die Lagereinheit eine einzeln handhabbare Baugruppe bildet. Zur Fertigstellung einer gebauten Kurbelwelle können derartige Lagereinheiten gemeinsam mit Kurbelwangen bereitgestellt werden, und nach dem Fügen der Lagereinheit mit den Kurbelwangen kann die gebaute Kurbelwelle bereits einsatzfertig bereitgestellt werden. Insbesondere können die Bauteile wie Zapfenelement, Wälzkörpersatz und Lageraußenelement, bereits einsatzfertig endbearbeitet sein, sodass der letzte Arbeitsschritt zur Bereitstellung der Kurbelwelle darin besteht, die Lagereinheiten mit den Kurbelwangen gemeinsam zu fügen.
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Das Zapfenelement der Lagereinheit kann dabei beispielsweise durch einen Hubzapfen der Kurbelwelle gebildet werden, sodass das Lageraußenelement eine Pleuelstange bildet. Auch besteht auf gleiche Weise die Möglichkeit, Lagereinheiten bereitzustellen, bei denen das Zapfenelement durch einen Wellenlagerzapfen der Kurbelwelle gebildet wird und wobei das Lageraußenelement einen Lagerstuhl bildet. Beispielsweise kann die Kurbelwelle durch zwei oder mehrere Lagerstühle im Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine aufgenommen werden und der Kurbeltrieb kann gemeinsam mit den Lagerstühlen zusammengebaut werden, um anschließend die Kurbelwelle durch eine Montage der Lagerstühle im Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine anzuordnen.
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Die Sicherungsscheiben können beispielsweise durch Stanzen, Pressen, Fräsen oder sonstigen Formgebungsverfahren hergestellt werden und können aus einem Metall oder beispielsweise aus einer Keramik ausgebildet sein. Auch besteht die Möglichkeit, Sicherungsscheiben aus einem Kunststoff bereitzustellen. Wichtig ist dabei eine vorteilhafte Reibpaarung mit dem Material der Kurbelwange, gegen die die Sicherungsscheibe im Betrieb der gebauten Kurbelwelle anlaufen kann. Hierfür kann weiterführend vorgesehen sein, dass die Sicherungsscheiben eine Beschichtung aufweisen, die wenigstens die Eigenschaft eines Verschleißschutzes und bevorzugt auch die Eigenschaft einer Reibungsminimierung umfassen.
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Die Sicherungsscheiben können einen geschlossenen Ring bilden oder als Segment eines Ringes ausgebildet sein. Dabei können ein oder mehrere Segmente auf einer Seite eines Lageraußenelementes angebracht werden, um die axial haltende Wirkung zur Bildung des Verbundes aus dem Zapfenelement, dem Wälzkörpersatz und dem Lageraußenelement bereitzustellen.
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Das Zapfenelement kann einen Aufnahmebund aufweisen, auf dem der Wälzkörpersatz aufsitzen kann, wobei die Sicherungsscheiben den Aufnahmebund zumindest teilweise seitlich einfassen und in Lagerachsenrichtung der Lagerachse sichern. Der Innendurchmesser einer ringförmig geschlossenen Sicherungsscheibe oder der Innendurchmesser eines Segmentes eines Ringes zur Bildung der Sicherungsscheibe kann so ausgebildet sein, dass der innere Bereich der Sicherungsscheibe den Aufnahmebund durch einen radialen Überstand nach innen seitlich einfasst. Beispielsweise kann die Öffnung, die durch die Sicherungsscheibe nach der beidseitigen Anordnung am Lageraußenelement verbleibt, geringfügig größer sein als der Durchmesser des Zapfenelementes, nicht jedoch des Aufnahmebundes.
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Die Sicherungsscheiben können kraftschlüssig, formschlüssig, stoffschlüssig oder durch Verbindungsmittel am Lageraußenelement angeordnet werden, wobei auch eine Kombination der genannten Fügeverfahren möglich ist. Beispielsweise können die Sicherungsscheiben in entsprechende einen Formschluss bildende Aufnahmegeometrien am Lageraußenelement eingesetzt werden oder die Sicherungsscheiben können an das Lageraußenelement angeschweißt oder angelötet werden. Ferner besteht die Möglichkeit, Verbindungsmittel in Form von Schraubelementen oder dergleichen zu verwenden, um die Sicherungsscheiben am Lageraußenelement zu befestigen. Auch ein Verstemmen der Sicherungsscheiben an den Lageraußenelementen bildet eine geeignete Fügemöglichkeit.
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Der Wälzkörpersatz kann einen Lagerkäfig aufweisen, wobei der Lagerkäfig innenseitig gegen die Sicherungsscheiben axial anläuft. Dabei können die Sicherungsscheiben sowohl außenseitig als auch innenseitig die Beschichtung aufweisen, um auch einen Verschleißschutz und eine Reibungsminimierung in der Bewegung zwischen dem Lagerkäfig und den Sicherungsscheiben zu gewährleisten. Die Wälzkörper des Wälzkörpersatzes können innenseitig auf dem Aufnahmebund abwälzen und außenseitig können die Wälzkörper in einer Aufnahmebohrung im Lageraußenelement abwälzen. Dadurch wird der besondere Vorteil geschaffen, dass bordenfreie Wälzlager bereitgestellt werden können, ohne dass die Lagereinheit in Einzelteilen gehandhabt werden muss, da durch die erfindungsgemäße Anordnung und Ausgestaltung der Sicherungsscheiben die Lagereinheit auch mit einem bordenfreien, d.h. nicht selbsthaltenden, Wälzlager als bauliche Einheit ausgeführt und bereitgestellt werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lagereinheit können die Sicherungsscheiben seitlich eingebrachte Ölnuten aufweisen, wobei die Ölnuten vorzugsweise außenseitig und in radialer Richtung in den Sicherungsscheiben verlaufen. Ferner können die Sicherungsscheiben einen radial außenseitigen und/oder radial innenseitigen Rand aufweisen, in dem Aussparungen eingebracht sind, durch die ein Ölaustausch zwischen dem Aufnahmeraum des Wälzkörpersatzes und der Außenseite der Lagereinheit ermöglicht ist. Somit nehmen die Sicherungsscheiben neben der Sicherungsfunktion zur Bildung der Lagereinheit die Funktion des Schmierstofftransportes an den Wälzkörpersatz wahr, um diesen ausreichend mit Schmierstoff zu versorgen.
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Alternativ zu einem Wälzkörpersatz, der innenseitig auf dem Aufnahmebund und außenseitig in der Bohrung des Lageraußenelementes abwälzt, kann auch ein Wälzlager mit einem Wälzkörpersatz, einem Lagerkäfig sowie einem Innenring und einem Außenring bereitgestellt werden, und der Innenring kann auf den Aufnahmebund des Zapfenelementes aufgebracht werden, und der Außenring kann in der Aufnahmebohrung im Lageraußenelement eingebracht werden. Dabei kann das Wälzlager mit Innen- und Außenring ebenfalls bordenfrei ausgeführt werden.
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Die Erfindung richtet sich ferner auf einen Kurbeltrieb mit einer gebauten Kurbelwelle, aufweisend wenigstens ein Zapfenelement, wenigstens ein Lageraußenelement und wenigstens einen Wälzkörpersatz, durch den das Zapfenelement im Lageraußenelement in einer Lagerachse drehbar gelagert ist, wobei am Lageraußenelement Sicherungsscheiben angeordnet sind, durch die das Zapfenelement, der Wälzkörpersatz und das Lageraußenelement formschlüssig zueinander in Lagerachsenrichtung der Lagerachse axial gehalten sind. Die weiteren Merkmale, Ausgestaltungen und zugehörigen Vorteile, die vorstehend beschrieben sind in Zusammenhang mit der Lagereinheit, finden für den erfindungsgemäßen Kurbeltrieb auf gleiche Weise Berücksichtigung.
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BEVORZUGTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
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1 eine fliegende Ansicht einer Lagereinheit mit den erfindungsgemäßen Sicherungsscheiben,
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2 eine als Baugruppe bereitgestellte Lagereinheit, die an eine Kurbelwange zur Fertigstellung einer gebauten Kurbelwelle gefügt werden kann,
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3 eine perspektivische Querschnittsansicht der erfindungsgemäßen Lagereinheit gemäß 1 und 2, wobei das Zapfenelement als Hubzapfen ausgeführt ist und wobei das Lageraußenelement eine Pleuelstange bildet,
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4 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Lagereinheit für einen Kurbeltrieb mit einer gebauten Kurbelwelle, wobei das Zapfenelement als Wellenlagerzapfen ausgebildet ist und wobei das Lageraußenelement einen Lagerstuhl bildet,
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5 eine Lagereinheit, die als geschlossene Baugruppe ausgebildet ist und einen Lagerstuhl umfasst, und die an eine Kurbelwange montiert werden kann und
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6 eine perspektivische Querschnittsansicht einer Lagereinheit, wobei das Lageraußenelement als Lagerstuhl ausgebildet ist.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Lagereinheit 1, die gebildet ist aus einem Zapfenelement 10, einem Lageraußenelement 12 und einem Wälzkörpersatz 14, wobei erfindungsgemäß zwei Sicherungsscheiben 16 vorgesehen sind. Die Bauteile sind in einer nicht montierten Anordnung gezeigt, und können zur Fertigstellung der Lagereinheit 1 in einer Lagerachse 23 miteinander gefügt werden.
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Das Ausführungsbeispiel der Lagereinheit 1 zeigt das Zapfenelement 10 als Hubzapfen 10 und das Lageraußenelement 12 bildet eine Pleuelstange 12, die über den Wälzkörpersatz 14 auf einem Aufnahmebund 17 des Hubzapfens 10 drehbar aufgenommen wird. Wird der Hubzapfen 10 mit dem Wälzkörpersatz 14 im großen Pleuelauge 24 der Pleuelstange 12 eingesetzt, so werden anschließend die Sicherungsscheiben 16 an den Seitenflächen 25 der Pleuelstange 12 das große Pleuelauge 24 umschließend angeordnet. Zur beispielhaft formschlüssigen Anbringung der Sicherungsscheiben 16 an den Seitenflächen 25 der Pleuelstange 12 weisen die Seitenflächen 25 Aufnahmetaschen 26 auf, und wobei die Sicherungsscheiben 16 Befestigungszungen 27 aufweisen, die durch entsprechende Anschrägung der Kontur der Befestigungszungen 27 formschlüssig in einen Hinterschnitt in der Kontur der Aufnahmetaschen 26 eingesetzt werden können. Damit können die Sicherungsscheiben 16 formschlüssig an den Seitenflächen 25 der Pleuelstange 12 befestigt werden.
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2 zeigt die fertig montierte Lagereinheit 1, die in einer Fügerichtung 28 mit dem Hubzapfen 10 in ein zugeordnetes Loch 29 einer Kurbelwange 22 eingesetzt werden kann. Hierfür besitzt der Hubzapfen 10 einen außenseitigen Abschnitt, mit dem dieser in das Loch 29 der Kurbelwange 22 betriebsfest eingepresst werden kann. Im Ergebnis wird durch die bauliche Einheit der Lagereinheit 1 aus dem Hubzapfen 10 und der Pleuelstange 12, gehalten durch die Sicherungsscheiben 16, eine Montagebaugruppe gebildet, die auf einfache Weise mit der Baugruppe aus der Kurbelwange 22 mit einem Zapfenelement 11, das einen Wellenlagerzapfen 11 bildet, gefügt werden kann.
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3 zeigt eine quergeschnittene perspektivische Ansicht der Lagereinheit 1 gemäß 1 in einer miteinander gefügten Anordnung. Gezeigt ist der Hubzapfen 10 in einer hohl ausgeführten Variante, und der Hubzapfen 10 weist einen Aufnahmebund 17 auf, auf dem der Wälzkörpersatz 14 aufsitzt. Die Wälzkörper des Wälzkörpersatzes 14 sind über einen Lagerkäfig 18 gehalten, und seitlich an den Lagerkäfig 18 grenzen die Sicherungsscheiben 16 an, die an den Seitenflächen 25 der Pleuelstange 12 befestigt sind.
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Die Sicherungsscheiben 16 besitzen einen Innendurchmesser, der größer ist als der Außendurchmesser des Hubzapfens 10, jedoch ist der Innendurchmesser kleiner als der Durchmesser des Aufnahmebundes 17. Dadurch ist der Hubzapfen 10 in Lagerachsenrichtung der Lagerachse 23 axial gehalten, wobei die Lagerachse 23 der Lagereinheit 1 aus Hubzapfen 10 und Pleuelstange 12 parallel zur Lagerachse 15 der Kurbelwelle verläuft, die in 4 gezeigt ist.
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Die Sicherungsscheiben 16 weisen seitlich eingebrachte Ölnuten 19 auf, wobei die Ölnuten 19 außenseitig und in radialer Richtung in den Sicherungsscheiben 16 verlaufen. Die Sicherungsscheiben 16 besitzen dabei einen radial außenseitigen und radial innenseitigen Rand, in dem Aussparungen 20 auf der Außenseite und Aussparungen 21 auf der Innenseite eingebracht sind, durch die ein Ölaustausch zwischen dem Aufnahmeraum des Wälzkörpersatzes und der Außenseite der Lagereinheit 1 ermöglicht ist.
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Der Lagerkäfig 18 des Wälzkörpersatzes 14 läuft axial innenseitig gegen die Sicherungsscheiben 16 an, die zur Reibungs- und Verschleißreduktion hierfür eine Beschichtung aufweisen kann. Das Material der Sicherungsscheiben 16 kann so ausgewählt werden, dass dieses selbst bereits vorteilhafte Reib- und Verschleißeigenschaften aufweist. Die Sicherungsscheiben 16 können beispielsweise aus Stahl hergestellt und beschichtet sein, jedoch können diese auch aus Bronze, Keramik oder Kunststoff hergestellt sein, sodass eine Beschichtung vereinzelt nicht notwendig ist.
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Die Lagereinheit 1 ist in Anordnung an eine Kurbelwange 22 gezeigt, an die sich unterseitig ein Wellenlagerzapfen 11 anschließt.
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4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Lagereinheit 1 mit einem Zapfenelement 11, das einen Wellenlagerzapfen 11 bildet, und das Lageraußenelement 13 bildet einen Lagerstuhl 13. Über den Lagerstuhl 13 kann die gebaute Kurbelwelle in einem Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine in der gezeigten Lagerachse 15 drehbar aufgenommen werden.
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Das Ausführungsbeispiel zeigt ein Wälzlager 30 alternativ zum Wälzkörpersatz 14 gemäß dem Ausführungsbeispiel in den 1 bis 3, wobei der Wälzkörpersatz 14 in nicht gezeigter Weise Bestandteil des Wälzlagers 30 ist. Der Wellenlagerzapfen 11 kann so mit dem Wälzlager 30 in einer Aufnahmebohrung 31 im Lagerstuhl 13 eingesetzt werden. Dabei kann das Wälzlager 30 auf dem Aufnahmebund 17 des Wellenlagerzapfens 11 aufsitzen. Anschließend werden die Sicherungsscheiben 16 an den Seitenflächen in Aufnahmetaschen 32 eingesetzt, und in diesen kraftschlüssig, formschlüssig, kombiniert kraft- und formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem Lagerstuhl 13 verbunden. Die als Segmente eines Ringes ausgeführten Sicherungsscheiben 16 weisen jeweils einen Innenrand auf, die das Wälzlager 30 und die Seitenbereiche des Aufnahmebundes 17 des Wellenlagerzapfens 11 seitlich einfassen, sodass die Anordnung zur Bildung der Lagereinheit 1 in Lagerachsenrichtung zur Lagerachse 15 axial gesichert ist.
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5 zeigt die Lagereinheit 1 mit dem Wellenlagerzapfen 11, dem Wälzlager 30 mit dem Wälzkörpersatz 14, den Sicherungsscheiben 16 und dem Lagerstuhl 13 als bauliche Einheit, die als Einzelteil handhabbar in einer Fügerichtung 28 mit einer Kurbelwange 22 gefügt werden kann. In die Kurbelwange 22 ist beispielhaft bereits ein Hubzapfen 10 eingesetzt.
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Schließlich zeigt 6 eine quergeschnittene perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels der Lagereinheit 1 zur Bildung eines Hauptlagers der Kurbelwelle mit einem Wellenlagerzapfen 11, der über das Wälzlager 30 in einem Lagerstuhl 13 drehbar aufgenommen ist. Dabei umfasst das Wälzlager 30 einen Wälzkörpersatz 14 sowie einen Lageraußenring 33 und einen Lagerinnenring 34. Das Wälzlager 30 ist beispielhaft als geschlossenes Wälzlager 30 mit Seitenverschlussscheiben 35 ausgebildet, wobei das Wälzlager 30 bordenfrei ausgestaltet ist. Der Lagerinnenring 34 sitzt auf dem Aufnahmebund 17 des Wellenlagerzapfens 11 auf, und der Lageraußenring 33 sitzt im Lagerstuhl 13 ein.
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Die als Segmente eines Ringes ausgeführten Sicherungsscheiben 16 sichern dabei das Wälzlager 30 über seine Außenseite, sodass in Lagerachsenrichtung zur Lagerachse 15 der Wellenlagerzapfen 11, das Wälzlager 30 mit dem Wälzkörpersatz 14 und der Lagerstuhl 13 zueinander gesichert sind.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von den dargestellten Lösungen auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lagereinheit
- 10
- Zapfenelement, Hubzapfen
- 11
- Zapfenelement, Wellenlagerzapfen
- 12
- Lageraußenelement, Pleuelstange
- 13
- Lageraußenelement, Lagerstuhl
- 14
- Wälzkörpersatz
- 15
- Lagerachse
- 16
- Sicherungsscheibe
- 17
- Aufnahmebund
- 18
- Lagerkäfig
- 19
- Ölnut
- 20
- Aussparung
- 21
- Aussparung
- 22
- Kurbelwange
- 23
- Lagerachse
- 24
- großes Pleuelauge
- 25
- Seitenfläche
- 26
- Aufnahmetasche
- 27
- Befestigungszunge
- 28
- Fügerichtung
- 29
- Loch
- 30
- Wälzlager
- 31
- Aufnahmebohrung
- 32
- Aufnahmetasche
- 33
- Lageraußenring
- 34
- Lagerinnenring
- 35
- Seitenverschlussscheibe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10331147 A1 [0003]
- DE 102010055091 A1 [0004]
- DE 102010055090 A1 [0005]