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Die Erfindung betrifft eine Bildaufnahmeeinrichtung zum Erzeugen einer Bildserie für eine Multi-Perspektiven-Ansicht als Basis zum Erzeugen einer virtuellen Kamerabewegung. Im Stand der Technik sind Einrichtungen bekannt, bei denen in einem Studio oder an einem geeigneten, insbesondere vorzugsweise ebenen Platz Kameras in einem Winkel von 45° bis 360° fest um ein aufzunehmendes bewegtes Objekt oder eine Szenerie installiert werden. Die Kameras werden gleichzeitig ausgelöst. Durch die unterschiedlichen Perspektiven der auf dasselbe Motiv gerichteten Kameras ergibt sich eine Reihe von Bildern, die bei zeitlich versetzter Wiedergabe, bei der das Bild einer Kamera kurz nach der Wiedergabe des Bildes einer jeweils benachbarten Kamera wiedergegeben wird, einem Betrachter den Eindruck einer Drehung des Objekts bzw. einer um das Objekt herumgeführten Kamerafahrt liefert. Ein älteres vergleichbares System ist beispielsweise aus dem
US-Patent 5,659,323 bekannt. Dieses ältere System verwendet noch Filmkameras, wobei ein Film mit Hilfe einer speziellen Vorrichtung durch sämtliche Kameras hindurchgezogen wird.
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Neuere Anordnungen verwenden digitale Kameras, die auf Stativen und/oder einem Traversenring montiert und individuell so ausgerichtet sind, dass sie bezüglich des Bildausschnitts, der Brennweite und Helligkeit zueinander passende Bilder liefern. Wesentlich ist hierbei das gezielt gleichzeitige Auslösen von Kameras, wobei es im Stand der Technik bekannt ist, bis zu beispielsweise 144 oder mehr Kameras softwareseitig gesteuert über einen USB-Anschluss der Kameras oder per Fernauslöser mit einer entsprechenden Verkabelung oder das Ansprechen eines Fernauslösers durch einen Infrarotimpuls auszulösen.
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Nachteilig bei den bekannten Systemen ist es, dass sie eine zeitintensive Aufbau- und Einrichtungsphase im Studio oder am jeweiligen Standort benötigen.
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Im Stand der Technik ist es ferner bekannt, die von einer Digitalkamera aufgenommenen Bilder über ein Bussystem, wie beispielsweise USB, in einen Computer zu übertragen und in dem Computer mittel Software zu verarbeiten und beispielsweise über das Internet an einen Betrachter zu senden.
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Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zu schaffen, die es auf unaufwändige Weise gestattet, Bildserien für Multi-Perspektiven-Ansichten derart bereitzustellen, dass sie auf einem herkömmlichen Kommunikationsgerät, wie beispielsweise einem Mobiltelefon (Smartphone) oder einen Hand-Held-Computer, unmittelbar nach ihrer Aufnahme betrachtet und in einer Weise wiedergegeben werden können, die dem Betrachter eine virtuelle Kamerabewegung suggeriert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bildaufnahmeeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Bildaufnahmeeinrichtung zum Erzeugen einer Bildserie für eine Multi-Perspektiven-Ansicht als Basis zum Erzeugen einer virtuellen Kamerabewegung umfasst eine transportable Vorrichtung und eine Datenverarbeitungseinrichtung. Die transportable Vorrichtung weist einen transportablen Kameraträger mit einer Halterung und einem an der Halterung befestigten langgestreckten, kreissegmentförmig gebogenen Träger auf, der in einer Betriebskonfiguration in einer ersten Ebene positioniert ist. Die transportable Vorrichtung weist ferner mehrere Kameras auf, die auf dem Träger in vorgegebenen Abständen derart ortsfest montiert sind, dass ihre Aufnahmerichtungen in radialer Richtung auf einen Punkt auf einer durch den Kreismittelpunkt des kreissegmentförmig gebogenen Trägers hindurchlaufenden, zu der ersten Ebene senkrechten Zentralachse ausgerichtet sind. Schließlich umfasst die transportable Vorrichtung eine Auslösevorrichtung zum zeitgleichen Auslösen der Kameras zum Gewinnen je eines Einzelbilds in jeder Kamera und eine mit der Auslösevorrichtung und den Kameras gekoppelte elektronische Bilddatenverarbeitungseinrichtung zum Abrufen der aufgrund des zeitgleichen Auslösens gewonnenen Einzelbilder sämtlicher Kameras, zum Zusammenführen der Einzelbilder in eine logische Datenstruktur und zum Senden der Datenstruktur an die Datenverarbeitungseinrichtung auf. Die Datenverarbeitungseinrichtung empfängt und verarbeitet die Datenstruktur derart, dass ein über ein Datenkommunikationsnetz, z. B. über das Internet, abrufbares Script erzeugt wird, das auf einem mit dem Datenkommunikationsnetz verbundenen Kommunikationsgerät die Wiedergabe einer die Inhalte der Einzelbilder umfassenden Multi-Perspektiven-Ansicht in Form einer virtuellen Kamerabewegung ermöglicht.
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Diese Aufteilung der Komponenten auf die transportable Vorrichtung einerseits und die Datenverarbeitungseinrichtung andererseits ermöglicht einen flexiblen Transport der Komponenten, die zum Gewinnen der Bilder für die Multi-Perspektiven-Ansicht erforderlich sind, und die Nutzung einer vorhandenen Datenverarbeitungsinfrastruktur für eine sofortige Wiedergabe einer virtuellen Kamerabewegung auf einem Standard-Kommunikationsgerät. Ein wesentliches Merkmal der transportablen Vorrichtung ist die Ausbildung des Kameraträgers und die ortsfeste Montage mehrerer Kameras in vorgegebener Ausrichtung. Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht es, beispielsweise Menschen als Besucher und Teilnehmer an Events, Promotion- und Verkaufsförderungsveranstaltungen oder auch andere Objekte auf einfache Weise aus mehreren Perspektiven aufzunehmen und anschließend mit kaum merklicher Verzögerung diesen und anderen Besuchern, welche im Besitz mobiler Kommunikationsgeräte sind, über ein Datenkommunikationsnetz, wie beispielsweise das Internet, Datenstrukturen zur Verfügung zu stellen, die eine sofortige Wiedergabe einer virtuellen Kamerabewegung gestatten. Diese Mobilität und Schnelligkeit der Wiedergabe gestattet den Einsatz dieser an sich komplexen und aufwändigen Visualisierungstechnik in einem Life-Online-Marketing.
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Bei einer Ausführungsform kann die Halterung des Kameraträgers ein herkömmliches Stativ oder auch zwei oder mehr Stative umfassen, wobei an dem Stativ der langgestreckte kreissegmentförmige gebogene Träger vorzugsweise derart befestigt ist, dass er in einer horizontalen Ebene liegt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Kameraträger tragbar, wobei die Halterung eine am Körper eines Bedieners befestigbare Körperhalterung ist und der langgestreckte, kreissegmentförmig gebogene Träger an der Körperhalterung derart befestigt ist, dass sich der Körper des Bedieners radial außerhalb des von dem langgestreckten, kreissegmentförmig gebogenen Träger umspannten Kreissegments befindet. Beispielsweise ist der kreissegmentförmig gebogenen Träger derart vor dem Körper des Bedieners montiert, dass sich der Kreismittelpunkt vor dem Bediener befindet. Die Körperhalterung umfasst beispielsweise Befestigungen an den Schultern des Bedieners (Trägergurte) und stabilisierende Abstützungen an der Hüfte oder am Oberschenkel des Bedieners.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die elektronische Bilddatenverarbeitungseinrichtung einen ersten Computer, vorzugsweise einen von einem Bediener tragbaren Computer (wie beispielsweise ein Notebook), der beispielsweise in einem Rucksack des Bedieners transportiert wird. Bei einer bevorzugten Weiterbildung umfasst die elektronische Bilddatenverarbeitungseinrichtung außerdem ein Bussystem zum Koppeln der Kameras mit dem ersten Computer zum Übertragen der Daten der abgerufenen Einzelbilder. Der erste Computer ist dabei so konfiguriert, dass er das Vorhandensein der angekoppelten Kameras erfassen, die Kameras unterscheiden und die Daten der abgerufenen Einzelbilder in Zuordnung zu einem Identifizierer der zugehörigen Kameras speichern kann. Dies ermöglicht es, eine geordnete Struktur der Einzelbilder derart zu speichern, dass diese Bilder in einer der örtlichen Zuordnung entsprechenden vorgegebenen zeitlichen Reihenfolge wiedergegeben werden können, so dass der Eindruck einer Kamerabewegung um das aufgenommene Objekt herum entsteht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Bussystem ein USB-Bussystem, wobei USB-Anschlüsse der Kameras z. B. mit einem USB-Hub und dieses mit einem USB-Anschluss des ersten Computers gekoppelt sind. Auf diese Weise kann auf vorhandene Standardkomponenten zurückgegriffen werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der erste Computer so konfiguriert, dass er in einem Kalibriermodus anhand von zeitgleich gewonnenen Einzelbildern sämtlicher Kameras von einem auf der Zentralachse angeordneten Kalibrierobjekt Korrekturdaten berechnet und speichert, mit deren Hilfe die nachfolgend in einem Normalbetriebsmodus jeweils zeitgleich gewonnenen Einzelbilder der Kameras so korrigiert werden können, als wären die Kameras exakt entlang einer Linie angeordnet, die in einer zu der ersten Ebene parallelen Ebene liegt und mit konstantem Abstand um die Zentralachse umläuft, und exakt auf einen Punkt auf der Zentralachse (in der Regel etwas oberhalb der ersten Ebene) ausgerichtet. Dieser Kalibriermodus ermöglicht die Kompensation geringfügiger Fehlausrichtungen der fest auf dem Kameraträger montierten Kameras. Durch diese Korrekturmethode können die von dem ersten Computer an die Datenverarbeitungseinrichtung übermittelten Datenstrukturen so aufbereitet werden, dass die Datenverarbeitungseinrichtung von einer idealen Kamerapositionierung ausgehen kann. Bei einer bevorzugten Weiterbildung umfasst die Datenverarbeitungseinrichtung einen mit der elektronischen Bilddatenverarbeitungseinrichtung der transportablen Vorrichtung verbundenen zweiten Computer und einen mit dem Datenkommunikationsnetz verbundenen Server. Der zweite Computer kann beispielsweise ebenfalls ein transportabler Computer sein, der mit der Bilddatenverarbeitungseinrichtung der transportablen Vorrichtung über ein WLAN gekoppelt ist. Der zweite Computer und der Server kommunizieren entweder über das Datenkommunikationsnetz (z. B. das Internet) oder eine weitere Kommunikationsverbindung (z. B. eine separate Telekommunikationsverbindung), wobei der zweite Computer die logische Datenstruktur empfängt, aufbereitet und an den Server sendet und wobei der Server aus der aufbereiteten Datenstruktur das Script erzeugt und über das Datenkommunikationsnetz dem Kommunikationsgerät zur Verfügung stellt. Auf dem Server befindet sich somit eine geeignete Software, die aus der logischen Datenstruktur beispielsweise ein Java-Script oder ein HTML-Script erzeugt, das von den Kommunikationsgeräten über das Datenkommunikationsnetz, beispielsweise das Internet, abgerufen werden kann und auf dem Bildschirm des Kommunikationsgeräts eine Videosequenz einer virtuellen Kamerafahrt erzeugt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Bildaufnahmeeinrichtung umfasst die Auslösevorrichtung einen von einer Hand eines Bedieners betätigbaren Auslöseschalter, der über optische Kabel mit Fernauslöser-Anschlüssen sämtlicher Kameras verbunden ist, wobei das Betätigen des Auslöseschalters das Aufnehmen der Einzelbilder durch die Kameras und den anschließenden Abruf der gewonnenen Einzelbilder sämtlicher Kameras durch die Bilddatenverarbeitungseinrichtung auslöst. Hierbei kann der Auslöseschalter entweder direkt mit den Fernauslöseranschlüssen sämtlicher Kameras verbunden sein oder indirekt über einen Verteiler.
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Die Bilddatenverarbeitungseinrichtung ist bei einer Ausführungsform so konfiguriert, dass sie die Einzelbilder sämtlicher Kameras unmittelbar nach deren Abruf in der logischen Struktur eines Dateiordners zusammenführt und die Bilddaten komprimiert. Dies ermöglicht einerseits eine einfache Software, die auf Standard-Strukturen zurückgreift und andererseits eine geringere Zeit bei der Übertragung der Datenstruktur von der Bilddatenverarbeitungseinrichtung zu dem empfangenden Computer der Datenverarbeitungseinrichtung. Beispielsweise kann die komprimierte Datenstruktur des Ordners über ein WLAN von einem ersten Computer in einem Rucksack des Bedieners zu einem zweiten transportablen Computer, der von einem zweiten Bediener getragen wird, übertragen werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Bildaufnahmeeinrichtung ist der langgestreckte, kreissegmentförmig gebogene Träger in einer horizontalen Ebene positioniert. Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist der langgestreckte Träger ein kreissegmentförmig gebogenes Trägerprofil, das in der Betriebskonfiguration vor dem Körper des Bedieners so positioniert ist, dass der Körper des Bedieners etwa in der Mitte des kreissegmentförmig gebogenen Trägerprofils angeordnet ist. Bei einer alternativen Ausführungsform weist der langgestreckte Träger zwei miteinander verbundene kreissegmentförmige gebogene Trägerprofile auf, die in der Betriebskonfiguration vor dem Körper des Bedieners so positioniert sind, dass sie Segmente desselben Kreises bilden, wobei der Körper des Bedieners an der Verbindungsstelle der beiden Trägerprofile angeordnet ist.
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Vorzugsweise ist die Bildaufnahmeeinrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Kameras derart auf dem langgestreckten, kreissegmentförmig gebogenen Träger montiert sind, dass benachbarte Kameras in gleichen Abständen zueinander positioniert sind. Dies vereinfacht die Software, die aus den gleichzeitig gewonnenen Einzelbildern eine Bildsequenz für eine virtuelle Kamerafahrt erzeugt.
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Vorzugsweise sind fünf bis dreizehn Kameras auf dem Träger angeordnet und sind die Kameras auf dem Träger so montiert, dass zwischen den beiden Kameras an den Enden des Kreissegments ein Kreissegmentwinkel von 90° bis 180° aufgespannt ist. Selbstverständlich ist die Anzahl der montierten Kameras unter anderem vom aufgespannten Kreissegmentwinkel abhängig.
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Vorteilhafte und/oder bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten bevorzugen Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
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In den Zeichnungen zeigen
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1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der transportablen Vorrichtung und des am Ort des Einsatzes der transportablen Vorrichtung angekoppelten Teils der Datenverarbeitungseinrichtung; und
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2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bildaufnahmeeinrichtung.
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1 zeigt einige wesentliche Komponenten einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bildaufnahmeeinrichtung zum Erzeugen einer Bildserie für eine Multi-Perspektiven-Ansicht. Eine transportable Vorrichtung 1 umfasst einen transportablen Kameraträger, der aus einer Körperhalterung 2 und einem an der Halterung 2 befestigten kreissegmentförmig gebogenem Trägerprofil 3 besteht. Die Körperhalterung 2 ist fest mit dem Trägerprofil 3 verbunden und so ausgebildet, dass ein Bediener 6 die transportable Vorrichtung so tragen kann, dass sich das vom Trägerprofil 3 umspannte Kreissegment in einer etwa horizontalen Ebene vor dem Körper des Bedieners 6 erstreckt. Das Trägerprofil 3 ist beispielsweise ein Rundrohr oder Vierkantrohr, auf dem in vorgegebenen gleichmäßigen Abständen Halterungen für Kameras 4 befestigt sind. Die Kameras 4 werden fest auf den Halterungen montiert, wobei die montierten Kameras 4 in den Halterungen geschwenkt und geneigt werden können, so dass eine Ausrichtung der Kameras 4 auf einen bestimmten Punkt möglich ist. Die Halterungen für die Kameras 4 sind ferner so ausgebildet, dass eine zuvor vorgenommene Ausrichtung der Kameras fixiert und gegen ein weiteres Verdrehen oder Schwenken gesichert werden kann. Die oberhalb der von dem Trägerprofil 3 aufgespannten Ebene montierten Kameras 4 werden in einem Montageprozess so ausgerichtet, dass sie sämtlich auf einen Punkt oberhalb des Kreismittelpunkts des Kreissegments gerichtet sind. Bei sämtlichen Kameras wird die gleiche Brennweite eingestellt, und sämtliche Kameras haben dasselbe Aufnahmeformat. Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die transportable Vorrichtung fünf gleichmäßig beabstandete Kameras 4. Bei Verwendung eines 28 mm-Objektivs ergibt sich beispielsweise bezogen auf das Kleinbild-Vollformat von 24 mm × 36 mm folgende Formel für den Aufnahmeabstand und damit den Radius des Kreisbogens: Bildhöhe × Faktor 1,35 = Radius.
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Aus Gründen der einfacheren Montage, und einer höheren Bedienerfreundlichkeit sowie wegen der höheren Variabilität des Querformats, sofern ein Motiv aus beispielsweise zwei oder drei Personen besteht, werden die Kameras vorzugsweise im Querformat verwendet. Theoretisch sind weitwinkligere Objektive als 28 mm denkbar, aber wegen einer möglichen verzerrten Darstellung des Motivs nicht empfehlenswert.
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Die Länge des Trägerprofils 3 ist vom gewählten Aufnahmeabstand und Aufnahmewinkel der Kameras abhängig. Beispielsweise wird für die Darstellung einer Person im Halbkörperportrait eine Bildhöhe von 1100 mm gewählt. Daraus ergibt sich ein Aufnahmeabstand von 1100 mm × Faktor 1,35 = 1485 mm. Bei einer Anordnung der Kameras in einem 90°-Winkel-Kreissegment beträgt die Länger der Sekante 2100 mm, was zugleich der Baulänge des bogenförmigen Trägerprofils entspricht. Das Trägerprofil selbst ist in diesem Fall 2333 mm lang.
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Wie in 1 dargestellt ist, trägt der Bediener 6, der die transportable Vorrichtung tansportiert, außerdem einen Rucksack 5, der einen als Bilddatenverarbeitungseinrichtung dienenden Computer enthält. Dieser Computer ist beispielsweise über einen USB-Bus mit jeder der fünf Kameras 4 verbunden, um aus den Kameras die gewonnenen Einzelbilder auslesen zu können. Zugleich ist an dem Trägerprofil 3 eine (in 1 nicht dargestellte) Auslösevorrichtung zum zeitgleichen Auslösen sämtlicher fünf Kameras 4 befestigt, die von einer Hand des Bedieners 6 betätigt werden kann. Diese Auslösevorrichtung ist darüber hinaus auch mit dem in dem Rucksack 5 enthaltenen Computer gekoppelt, damit das Auslösen der Kameras 4 zugleich den Computer veranlasst, die gewonnenen Einzelbilder aus den Kameras 4 auszulesen. Ein am Ort der Aufnahmen oder in der Nähe befindlicher zweiter Bediener 7 führt einen zweiten transportablen Computer 8 mit sich. Zwischen dem in dem Rucksack des ersten Bedieners 6 enthaltenen Computer und dem Computer 8 besteht eine Kommunikationsverbindung, beispielsweise über ein WLAN. Der in dem Rucksack 5 enthaltene erste Computer dient dazu, das Vorhandensein der angekoppelten Kameras zu erfassen, die Kameras zu unterscheiden, das Betätigen der Auslösevorrichtung zu erfassen, die Einzelbilder aus den Kameras auszulesen, die Daten der abgerufenen Einzelbilder in Zuordnung zu jeweils einem Identifizierer der zugehörigen Kamera zu speichern und aus den gespeicherten Einzelbildern eine logische Datenstruktur zu erstellen und diese über das WLAN an den zweiten Computer 8 zu übertragen. Um die Übertragungsgeschwindigkeit zu erhöhen, weist der in dem Rucksack 5 enthaltene erste Computer vorzugsweise eine Software zum Komprimieren der Einzelbilder auf, so dass die komprimierten Einzelbilder in entsprechend kürzerer Zeit an den zweiten Computer 8 übertragen werden können. Die auf dem zweiten Computer 8 abgearbeitete Software ermöglicht neben dem Empfangen der die Einzelbilder enthaltenden Datenstruktur auch deren Weiterverarbeitung und Überprüfung. Hierbei können von dem zweiten Bediener 7 bestimmte Daten den Bildserien zugeordnet werden, die die gerade aufgenommene Szene beschreiben. Der zweite Computer 8 ist darüber hinaus in der Lage, Verbindung zu einem Datenkommunikationsnetzwerk, beispielsweise zum Internet, aufzunehmen, wobei dies beispielsweise über Sky-DSL geschieht. Eine auf dem zweiten Computer 8 installierte Software sorgt dafür, dass die von dem ersten Computer empfangenen Bildserien-Datenstrukturen unmittelbar nach ihrer Bearbeitung durch den zweiten Bediener 7 über das Datenkommunikationsnetzwerk auf einen Server geladen werden. Eine auf dem Server abgearbeitete Viewer-Software erzeugt ein Script (beispielsweise ein HTML-Script oder ein Java-Script), das wiederum über das Datenkommunikationsnetzwerk zu einem Kommunikationsgerät, beispielsweise einem Mobiltelefon, Smartphone oder einem transportablen Computer heruntergeladen werden kann, so dass dem Bediener des Kommunikationsgeräts ein unmittelbares Betrachten der Multi-Perspektiven-Ansicht in Form einer virtuellen Kamerabewegung ermöglicht wird.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Bildaufnahmeeinrichtung. Bei der in 2 dargestellten Ausführungsform sind sieben Kameras 4 auf dem kreissegmentförmig gebogenen Trägerprofil 3 befestigt, wobei sämtliche Kameras auf einen gemeinsamen Punkt ausgerichtet sind, wie dies durch die Linien 11 veranschaulicht ist. Der Punkt, auf den die Kameras 4 ausgerichtet sind, liegt auf einer senkrechten Achse 12, die durch den Mittelpunkt des Kreises des vom Trägerprofil 3 umspannten Kreissegments stößt. Die Kameras 4 sind über Busleitungen 10 mit einem ersten Computer 9 gekoppelt, bei dem es sich beispielsweise um den in einem Rucksack von dem ersten Bediener 6 getragenen Computer handelt. Der erste Computer 9 ist über eine Datenkommunikationsverbindung 13 mit einem zweiten Computer 8 gekoppelt, wobei es sich bei der Datenkommunikationsverbindung 13 um die eines WLAN handelt. Der zweite Computer 8 wird – wie es in 1 gezeigt wurde – beispielsweise von einem zweiten Bediener getragen. Der zweite Computer 8 verfügt über Hardware und Software, um über eine drahtlose Verbindung 14 zu einer Empfangseinrichtung 15 mit Verbindung aufnehmen zu können, wobei die Empfangseinrichtung 15 einem Datenkommunikationsnetzwerk 16 (beispielsweise mit dem Internet) gekoppelt ist. Mit dem Datenkommunikationsnetzwerk 16 wiederum ist der Server 17 verbunden, so dass der zweite Computer 8 über die Drahtlosverbindung 14 (beispielsweise eine GPRS, UMTS, LTE oder andere Datenkommunikationsverbindung), die Empfangseinrichtung 15 und das Netzwerk 16 mit dem Server 17 verbunden werden kann. Mit dem Datenkommunikationsnetzwerk 16 sind ferner Kommunikationsgeräte, wie beispielsweise ein Mobiltelefon 18 oder ein mobiler Computer 19, gekoppelt.
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Auf den verschiedenen Datenverarbeitungseinrichtungen, wie dem ersten Computer 9, dem zweiten Computer 8 und dem Server 17, sind verschiedene Softwarepakete installiert, die dafür sorgen, dass aus den zeitgleich von den Kameras 4 aufgenommenen Einzelbildern letztendlich eine auf den Kommunikationsgeräten 18 oder 19 darstellbare Multi-Perspektiven-Ansicht in Form einer virtuellen Kamerabewegung erzeugt werden kann. Die Aufteilung der Software auf die verschiedenen Datenverarbeitungseinrichtungen ist dabei so gewählt, dass eine schnelle und unkomplizierte Wiedergabe der Multi-Perspektiven-Ansicht bereits unmittelbar nach dem Auslösen der Kameras 4 erzeugt werden kann. Vorzugsweise befindet sich die Software zum Auslesen der Kameras 4, zum Zusammenführen der Einzelaufnahmen in einem Ordner, zum Anwenden automatisierter Korrekturschritte und zum Komprimieren der Bilddaten auf dem ersten Computer 9. Darüber hinaus enthält der Computer 9 die zur Übertragung der Daten per WLAN an den zweiten Computer 8 erforderliche Software und Hardware. Auf dem zweiten Computer 8 werden die empfangenen Bildinformationen von einem zweiten Bediener begutachtet, personalisiert und mit einer entsprechenden Kommunikationssoftware und -hardware über das Netzwerk 16 an den Server 17 übertragen. Auf dem Server 17 befindet sich eine Viewer-Software, die einen standardisierten Script-Code erzeugt, der von den Kommunikationsgeräten 18, 19 abgerufen werden kann. Vor der Inbetriebnahme der Bildaufnahmeeinrichtung erfolgt zunächst eine mechanische Justierung der Kameras 4, wobei Aufnahmen von einem Referenzobjekt angefertigt werden, welches im Bereich der Zentralachse 12 angeordnet ist. Anschließend werden geringfügige verbleibende Abweichungen von der exakten Ausrichtung der Kameras mit Hilfe von Software korrigiert, wobei die Software auf Aufnahmen des Referenzobjekts oder Kalibrierobjekts zurückgreift. Die zum Kalibrieren verwendete Software analysiert die Aufnahmen des Referenzobjekts und berechnet entsprechende Korrekturen für jede Kameraposition. Diese Korrekturdaten werden später automatisch auf die weiteren Aufnahmen angewendet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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